Nach der Türkei-Pleite sollte alles besser werden. Doch es folgt der nächste Tiefschlag - und ein Leistungsträger nimmt sich mit einem Ausraster selbst aus dem Spiel.
So droht bei der EM das nächste Turnierdebakel:
Dortmund-Profi
Defensive mit Goretzka verstärkt
Drei Tage nach dem 2:3 gegen die Türkei verstärkte Nagelsmann für das Trainer-Duell mit seinem einstigen Förderer
"Wir haben schon ein bisschen Ergebnisdruck. Wir haben auch einen Art-und-Weise-Druck", sagte Nagelsmann beim ZDF. Was der mit einer dunklen Winterjacke ausgestattete Coach an der Seitenlinie dann zu sehen bekam, dürfte ihm kaum gefallen haben. Mit schnellen Ballverlusten im Aufbauspiel brachte sich die DFB-Elf immer wieder selbst in die Bredouille.
Dabei sollte mit der Hereinnahme von Routinier Mats Hummels als weiterem Innenverteidiger neben Antonio Rüdiger und
Deutsche Nationalmannschaft mit schwachem Start
Anders dagegen die Österreicher: Mit langen Bällen stellten sie den EM-Gastgeber immer wieder vor Probleme, wie bei zwei Chancen des Freiburgers Michael Gregoritsch (12. und 17.). Das konnte nicht lange gut gehen. Wieder überbrückten die Österreicher schnell die eigene Hälfte. Sabitzer wurde dabei von Tah nicht konsequent attackiert, sodass der Dortmunder mit einem strammen Schuss links unten einschießen konnte. Rangnick, der Österreich souverän zur EM-Teilnahme geführt hatte und im Spiel gegen sein Heimatland auf acht Bundesliga-Akteure in der Startelf setzte, ballte die Faust.
Frust zur Pause
Wieder einmal stand damit auf deutscher Seite hinten nicht die Null, was nun zum zehnten Mal in Serie seit dem 2:0 gegen Peru im März nicht gelang. Auf eine Reaktion seines Teams wartete Nagelsmann im ersten Durchgang auch vergebens, der hilflos wirkende Distanzschuss von Serge Gnabry war da schon fast stellvertretend (40.). Entsprechend sauer stapfte Nagelsmann zur Pause schnellen Schrittes in die Kabine. "Das ist ernüchternder Fußball. (...) Da passt nicht viel zusammen", kritisierte ZDF-Experte und Ex-Weltmeister Per Mertesacker zur Pause.
Richten sollte es jetzt Thomas Müller, der für Niclas Füllkrug zur zweiten Halbzeit kam. Die erhoffte Signalwirkung wurde aber sofort von einer dummen Aktion Sanés konterkariert. Der in dieser Saison so überragende Münchner ließ sich nach einem hitzigen Duell mit Mwene zu der üblen Tätlichkeit hinreißen, als er dem Mainzer die Hand ins Gesicht drückte und ihn zu Boden stieß. Die Rote Karte war nur folgerichtig, auch danach musste
Einwechslung von Wirtz, Kimmich und Andrich
Nagelsmann kehrte daraufhin mit der Einwechslung von Benjamin Henrichs zur Viererkette zurück, kurz darauf kamen auch Florian Wirtz, Kimmich und Robert Andrich ins Spiel. Deutschland musste nun ins Risiko gehen und war entsprechend offen für Konter wie beim Schuss von Gregoritsch (64.). Wie leicht die deutsche Auswahl auszuhebeln war, wurde dann beim zweiten Gegentor deutlich, als Gregoritsch mit einem direkten Ball Baumgartner bediente, der Trapp keine Chance ließ. "Oh, wie ist das schön", schallte es im Ernst-Happel-Stadion der deutschen Mannschaft entgegen, die in der Schlussphase noch deutlich höher hätte verlieren können. (dpa/cgo)
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