• 13:46 Uhr: ➤ Beck übt erneut harte Kritik an Wettbewerben in der Seine
  • 11:21 Uhr: Khelif und Lin Fahnenträgerinnen bei Schlussfeier
  • 11:01 Uhr: Sifan Hassan gelingt Großes
  • 09:19 Uhr: Britische Teammitarbeiter retten Coach bei Olympia das Leben
  • 08:24 Uhr: Stephen Curry: "Ich hab mich selbst beeindruckt"
  • 05:16 Uhr: Schröder blickt voraus: "Zukunft scheint hell"
  • 04:41 Uhr: Enttäuschtes Beach-Duo: "Haut einen ziemlich runter"

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➤ Beck übt erneut harte Kritik an Wettbewerben in der Seine

  • 13:46 Uhr

Leonie Beck hat nach dem umstrittenen olympischen Freiwasserrennen in der Seine und den gesundheitlichen Folgen erneut Kritik geübt. "An vielen Beispielen hat man gesehen, dass die Werte wohl doch nicht gut genug waren. Bei vielen Athleten war es derselbe Verlauf", berichtete die Doppel-Europameisterin, die als Mitfavoritin über zehn Kilometer nur auf Platz neun geschwommen war, im Interview mit Münchner Merkur/TZ.

"Es ist wie eine Lebensmittelvergiftung, der Körper kämpft mit heftigen Reaktionen dagegen an", sagte die Würzburgerin, die in Italien lebt und trainiert, weiter: "Ich bin froh, dass ich wieder gesund bin. Ich habe mich neunmal übergeben, in dem Moment war mir alles andere scheißegal. Ich wollte einfach wieder gesund werden. Ich finde es schon schade, wie es gelaufen ist. Die Medaillengewinner sind natürlich glücklich nach Hause. Der Rest ist schon ein bisschen angefressen."

Um die Bakterienbelastung im Pariser Stadtfluss und die starke Strömung hatte es im Vorfeld der Rennen viele Diskussionen gegeben. Nach starken Regenfällen waren mehrere Trainingseinheiten abgesagt worden, der Triathlonwettkampf der Männer wurde um einen Tag verschoben. Bei den Freiwasserrennen sollen die Grenzwerte laut Angaben des Veranstalters und des Weltverbandes World Aquatics nicht überschritten worden sein. Beck hatte bereits am Samstag auf Instagram über Erbrechen und Durchfall geklagt.

Am Morgen nach ihrem Rennen sei es ihr zunächst gut gegangen, berichtete Beck, die den Wettkampf der Männer vor Ort verfolgte. Dann habe sie sich im Hotel ihrer Eltern hinlegen wollen. "Leider habe ich es nicht bis ins Zimmer geschafft, ein bisschen meiner Körperflüssigkeit hat sich in der Hotellobby verteilt", sagte sie: "Dann ging es irgendwann im Zehn-Minuten-Takt mit dem Erbrechen los. Mir war es dann wichtig, dass ich in ärztlicher Behandlung im Dorf war."

Beck hatte ebenso mit den Medaillen nichts zu tun wie Tokio-Olympiasieger Florian Wellbrock, der Achter wurde. Überraschend Silber gewann dessen Trainingskollege Oliver Klemet. (dpa)

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Die weiteren Olympia-News vom 11. August 2024:

Khelif und Lin Fahnenträgerinnen bei Schlussfeier

  • 11:21 Uhr

Nach ihren Olympiasiegen wird den beiden im Zentrum einer aufgeheizten Geschlechter-Debatte stehenden Boxerinnen eine besondere Ehre zuteil. Die Algerierin Imane Khelif und Lin Yu-ting aus Taiwan wurden von den Nationalen Olympischen Komitees ihrer Länder zu den Fahnenträgerinnen für die Abschlussfeier ernannt.

Bei der Schlusszeremonie der Sommerspiele von Paris ab 21.00 Uhr wird Khelif zusammen mit 800-Meter-Läufer Djamel Sedjati die algerische Fahne tragen. Die 25-Jährige hatte Gold im Weltergewicht geholt. Lin (28), die sich im Federgewicht zur Olympiasiegerin kürte, führt neben 200-Meter-Sprinter Yang Chun-han die Mannschaft Taiwans ins Stade de France.

Um Khelif und Lin gab es in Paris eine heftig geführte Startrecht-Debatte, die weit über die Frage der sportlichen Fairness hinausging und eine gesellschaftspolitisch aufgeheizte Stimmung hinterließ. Beide Boxerinnen waren nach bislang nicht näher geklärten Geschlechter-Tests vom Verband IBA, der vom Internationalen Olympischen Komitee nicht mehr anerkannt wird, von der WM 2023 ausgeschlossen worden. Sie hätten laut IBA "im Vergleich zu anderen weiblichen Teilnehmern Wettbewerbsvorteile" gehabt.

Das IOC nannte es eine "willkürliche Entscheidung ohne ordnungsgemäßes Verfahren" und ließ Khelif und Lin in Paris teilnehmen. Das im Pass angegebene Geschlecht sei für viele Sportarten maßgeblich für die Zulassung zu den Wettbewerben, lautete eine Begründung. (dpa)

Sifan Hassan gelingt Großes

  • 11:01 Uhr

Sifan Hassan hat nach zweimal Bronze auf der Bahn Olympia-Gold im Marathon gewonnen. Die Niederländerin siegte in einem packenden Schlussspurt in der olympischen Rekordzeit von 2:22:55 Stunden vor der Weltrekordlerin Tigst Assefa aus Äthiopien, beim Finale kam es zwischen den beiden sogar zum Körperkontakt. Dritte wurde die Kenianerin Hellen Obiri, die ihre dritte olympische Medaille holte.

Wie in Tokio verlässt Hassan die Olympischen Spiele als dreifache Medaillengewinnerin. Nach Bronze über 5.000 und 10.000 Meter gab es jetzt Gold. Insgesamt ist sie dreimalige Olympiasiegerin. (dpa)

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Zillekens doch im Fünfkampf-Finale dabei

  • 10:30 Uhr

Fünfkämpferin Annika Zillekens wird nun doch am Finale der Olympischen Spiele teilnehmen. Die 34-Jährige, die in Tokio durch ein Drama im Reiten in die Schlagzeilen geraten und in Paris zunächst in der Qualifikation ausgeschieden war, profitierte vom krankheitsbedingten Ausfall der Britin Kate French und rückte nach. Das Finale beginnt mit dem Reiten um 11.00 Uhr.

Zillekens hatte in ihrer Qualifikationsgruppe den zehnten Platz belegt und damit das Finale der besten 18 zunächst verpasst. Dabei verlief das Reiten auf Wallach Arezzo de Riverland nicht optimal. Wie vor drei Jahren in Japan verweigerte ihr Pferd an einem Hindernis. Zillekens blieb ruhig und reagierte gelassen, durch die Punktabzüge fiel sie jedoch zurück. Im Finale wird sie auf Wallach Chinka's Domerguie teilnehmen.

Annika Zillekens, die damals noch Annika Schleu hieß, hatte bei den Sommerspielen vor drei Jahren für weltweites Aufsehen gesorgt, als sie auf Goldkurs liegend das ihr zugeloste Pferd beim Springreiten mit der Gerte verzweifelt und unter Tränen zum Loslaufen bewegen wollte. Dadurch brach eine Debatte über die Zukunft der Disziplin aus, die darin mündete, dass das Springreiten tatsächlich aus dem Fünfkampf-Programm genommen wird. In Paris wird es zum letzten Mal ausgetragen, eine Hindernis-Disziplin wird den Pferdesport ersetzen. (sid)

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Britische Teammitarbeiter retten Coach bei Olympia das Leben

  • 09:19 Uhr

Zwei Mitarbeiter des britischen Olympia-Teams haben einem Trainer der usbekischen Boxmannschaft bei den Sommerspielen von Paris das Leben gerettet. Tulkin Kilichev hatte nach dem Olympiasieg seines Boxers Hasanboy Dusmatov mitten in den Feierlichkeiten einen Herzstillstand erlitten. Der britische Arzt Harj Singh und Physiotherapeut Robbie Lillis eilten nach eigenen Angaben herbei und halfen.

"Das (usbekische) Trainerteam kam zurück in den Aufwärmbereich und alle feierten, und dann kamen Schreie aus diesem Bereich, die überhaupt nichts mit Feiern zu tun hatten", sagte Lillis der britischen Nachrichtenagentur PA. "Es gab einen Schrei nach einem Arzt, nach Hilfe. Harj war der Erste, der reagierte, und ich folgte mit der Notfalltasche, die wir bei uns haben."

Singh führte eine Herz-Lungen-Wiederbelebung durch, Lillis setzte einen Defibrillator ein. "Zunächst kam er nicht wieder zu sich, aber etwa 20 bis 30 Sekunden später, nachdem Harj die Wiederbelebung fortgesetzt hatte, war er plötzlich wieder bei Bewusstsein, was großartig war", sagte Lillis. Die beiden übergaben Kilichev dem medizinischen Personal des Veranstaltungsortes Roland Garros. Der Trainer wurde in ein Krankenhaus gebracht und dort weiterbehandelt.

Lillis berichtete anschließend von einem Gespräch mit seiner Mutter: "Meine Mutter hat etwas sehr Nettes gesagt: "Das ist dein olympischer Moment". Das ist etwas, an das ich mich auf jeden Fall erinnern werde." Der Physiotherapeut und Arzt Singh wollen Kilichev im Krankenhaus besuchen. (dpa)

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Stephen Curry: "Ich hab mich selbst beeindruckt"

  • 08:24 Uhr

Basketball-Star Stephen Curry hatte selbst nicht mit einer derartigen Gala zur Goldmedaille gerechnet. "Ich habe mich selbst beeindruckt", sagte Curry über seinen letzten Treffer. Im Rückwärtsschritt überwarf er zwei Gegenspieler und machte im Finale den Olympiasieg über Gastgeber Frankreich perfekt (98:87).

"Bei jedem Wurf glaubt man, dass er reingeht", sagte Curry hinterher: "Aber das war das Ende einer ganzen Serie solcher Würfe. Am Ende des Tages sah ich nur noch den Korb. Ich sah nicht, wer vor mir stand."

Nach, für seine Verhältnisse, eher unauffälligen drei Vierteln zuvor, drehte Curry im Schlussabschnitt noch einmal ordentlich auf. Nachdem die Franzosen auf zwischenzeitlich drei Punkte herangekommen waren, traf Curry dreimal innerhalb von zwei Minuten für neun Punkte.

"Diese letzten Minuten waren besonders. Die Jungs haben mich gepusht", sagte Curry, der zum ersten Mal Gold gewann: "Es ist ein bisschen erleichternd." So etwas werde sich nicht so schnell wiederholen.

"Das ist eines der besten Spiele seiner Karriere", sagte US-Trainer Steve Kerr. "Seine Treffer waren einfach unglaublich. Aber unter diesen Umständen, auswärts in Paris, gegen Frankreich um die Goldmedaille, ist das wie aus dem Bilderbuch. Aber genau das macht Steph. Er ist gern in Bilderbüchern." (sid)

Schröder blickt voraus: "Zukunft scheint hell"

  • 05:16 Uhr

Kapitän Dennis Schröder prognostiziert der deutschen Basketball-Nationalmannschaft trotz des anstehenden Umbruchs eine vielversprechende Zukunft. "Wir wollen nächsten Sommer für etwas Großes zurückkommen", sagte der NBA-Profi von den Brooklyn Nets nach der 83:93-Niederlage im kleinen Olympia-Finale gegen Serbien in Paris. Im kommenden Jahr steht die Europameisterschaft in Lettland, Polen, Finnland und Zypern an.

Nach dem Abschied von Bundestrainer Gordon Herbert, der nach EM-Bronze 2022 und WM-Gold 2023 nun zu Bayern München wechselt, stehen einige Änderungen bevor. Den Nachfolger will der Deutsche Basketball Bund (DBB) bald bekannt geben. Schröder sagte am Samstag, er habe vor dem Serbien-Spiel, "gehört, dass angeblich schon etwas klar sein soll. Keine Ahnung." (sid)

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Die Seine in Paris zu den Olympischen Spielen 2024

Schmutzig oder sauber genug? So sieht es an der Seine wirklich aus

1,4 Milliarden Euro wurden im Großraum Paris in Kläranlagen und das Abwassersystem investiert, um die Wasserqualität der Seine für die olympischen Spiele zu verbessern. Aber haben sich diese Anstrengungen auch gelohnt?

Enttäuschtes Beach-Duo: "Haut einen ziemlich runter"

  • 04:41 Uhr

Die krachende Final-Niederlage ließ beim deutschen Beach-Volleyball-Duo Nils Ehlers und Clemens Wickler zunächst wenig Freude über die gewonnene Silbermedaille zu. "Vielleicht zu viel gewollt. Gold vor Augen und dann komplett dicht gegangen vom Kopf", sagte Wickler nach dem 0:2 (10:21, 13:21) gegen David Ahman/Jonatan Hellvig aus Schweden.

Gegen die schwedischen Turnierfavoriten zeigte das deutsche Team fast nichts von dem, was den Weg ins Finale geebnet hatte. "Wir haben überhaupt nicht ins Spiel gefunden, haben leider im Finale mit unser schlechtestes Spiel der Saison gemacht", sagte der gebürtige Berliner Ehlers.

"Das tut unfassbar doll weh, weil auf der Bühne, mit der Aufmerksamkeit dann nicht ins Spiel zu finden und so zu performen, ist sehr, sehr enttäuschend und haut einen ziemlich runter", sagte der 30-Jährige. Doch mit etwas Zeit werde die Freude über das Erreichte kommen. "Mit der Medaille um den Hals hier zu stehen, erfüllt mich auch mit Stolz. Und das ist auch wichtig, das immer mehr zu realisieren, sich immer mehr auch einzureden", sagte er. "Und irgendwann bin ich mir sicher, glaube ich es dann auch zu 100 Prozent." (dpa)

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Mit Material von dpa, afp und sid
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