- 19:30 Uhr: ➤ Omikron verdrängt Delta immer mehr in Deutschland
- 17:43 Uhr: Produktionspause nach mehreren Corona-Fällen bei "Rote Rosen"
- 14:45 Uhr: 70 Prozent der Passagiere auf Italien-Indien-Flug positiv getestet
- 12:44 Uhr: Eigene Kinder entführt - Impfgegnerin in Spanien festgenommen
- 11:42 Uhr: Lauterbach wirbt für weitere Kontaktbegrenzungen
- 10:42 Uhr: Brinkhaus zur Impfpflicht: Olaf Scholz muss Vorschlag machen
- 08:17 Uhr: Bundesweite Corona-Inzidenz steigt auf 285,9
- 05:15 Uhr: Wissenschaftler: Durch Corona bessere Diagnostik für die Zukunft
- 04:47 Uhr: Sachsens Ministerpräsident gegen generelle Verkürzung der Corona-Quarantäne
➤ Omikron verdrängt Delta immer mehr in Deutschland
Der Anteil der ansteckenderen Corona-Variante Omikron am Infektionsgeschehen in Deutschland nimmt rasend schnell zu. So gingen in der Kalenderwoche 52 (bis 2.1.) laut Meldedaten aus den Bundesländern 44,3 Prozent der auf Varianten untersuchten Corona-Nachweise auf Omikron zurück, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Donnerstag in seinem Wochenbericht schrieb. Eine Woche zuvor wurde der Wert noch mit 15,8 Prozent angegeben. Bei der Zählung werden sowohl Nachweise mittels Erbgut-Analyse (Gesamtgenomsequenzierung) als auch Verdachtsfälle aufgrund sogenannter variantenspezifischer PCR-Tests einbezogen.
"Das aktuelle Geschehen in Deutschland wird zunehmend auch von der besorgniserregenden Variante Omikron bestimmt", schreibt das RKI. Der Anteil der Delta-Variante, die bis vor wenigen Wochen fast ausschließlich das Infektionsgeschehen dominiert hatte, werde kontinuierlich geringer.
Aussagekräftiger, wenn auch weniger aktuell als die Meldedaten, sind die sogenannten Stichproben-Daten. Hier fließen ausschließlich Gesamtgenomsequenzen von zufällig ausgewählten Proben ein. Der Omikron-Anteil in Kalenderwoche 51 (bis 26.12.) lag demnach laut RKI bei 20 Prozent im Vergleich zu 9 Prozent in der Vorwoche.
Die weiteren Corona-News des Tages:
Produktionspause nach mehreren Corona-Fällen bei "Rote Rosen"
17:43 Uhr: Nach mehreren Corona-Infektionen muss die Produktion der ARD-Soap "Rote Rosen" in Lüneburg für einige Tage pausieren. Mehrere Beteiligte der TV-Serie hätten sich in der Weihnachtspause mit dem Coronavirus infiziert, sagte eine Sprecherin der Produktionsfirma Studio Hamburg Serienwerft am Donnerstag.
Zur Frage, ob es sich um Darsteller oder Mitarbeiter der Produktion handelte, machte die Sprecherin mit Verweis auf den Datenschutz keine Angaben. Zunächst hatte der NDR am Donnerstag berichtet.
Laut der Produktionssprecherin war noch keine infizierte Person nach der Weihnachtspause wieder in die Aufnahmestudios in Lüneburg gekommen. Daher gebe es dort auch keine Kontaktpersonen, die in Quarantäne müssten. Allerdings müsse die Produktion nun wegen der Ausfälle vier Drehtage pausieren. "Wir haben einen Stopp eingelegt. Das ändert aber nichts am Sendeplan", sagte die Sprecherin.
Die Telenovela "Rote Rosen" gibt es seit 2006. Die Serie läuft von Montag bis Freitag im Ersten, jeweils um 14.10 Uhr. In den Episoden stehen Frauen über 40 und ihr Leben im Mittelpunkt.
Expertenrat fordert Krisen-Vorkehrungen
17:55 Uhr: Der Expertenrat der Bundesregierung fordert wegen der Ausbreitung der Corona-Variante Omikron schnelle zusätzliche Krisenvorkehrungen im Gesundheitswesen. "Ein hohes Patientenaufkommen kombiniert mit akutem Personalmangel kann innerhalb von kurzer Zeit die allgemeine medizinische Versorgung in Deutschland gefährden", heißt es in einer neuen Stellungnahme des Gremiums.
Insbesondere müsse eine vermehrte Beanspruchung der Notaufnahmen und Normalstationen in Kliniken vorbereitet werden. Stufenkonzepte zur Aktivierung zusätzlicher Versorgungsbereiche für infektiöse Patienten sollten daher umgehend erarbeitet werden.
Der Expertenrat betont, die Aufrechterhaltung der Versorgung werde auch nur durch eine abgestufte Aussetzung planbarer Eingriffe und eine entsprechende Umverteilung von Personalressourcen möglich sein. "Daher sollten in allen Bundesländern Vorbereitungen zur Reduktion planbarer Eingriffe getroffen werden, die im Falle einer starken Belastung ad hoc aktiviert werden können."
Kretschmer kündigt Lockerungen in Sachsen an
17:20 Uhr: Sachsen will Lockerungen seiner strengen Corona-Regeln auf den Weg bringen. Das kündigte Ministerpräsident
Nach den bisherigen Vorstellungen sollen Kulturveranstaltungen und Sport in Innenräumen unter der Maßgabe 2G-Plus wieder möglich sein - also Zugang für doppelte Geimpfte mit tagesaktuellem Test. Wer eine Booster-Impfung hat, braucht keinen Test. Für körpernahe Dienstleistungen soll 2G (geimpft oder genesen) die Voraussetzung sein, für den Friseur 3G (geimpft, genesen oder getestet).
Sachsen hatte im November 2021 die deutschlandweit strengsten Regelungen erlassen, damals wurde die Überlastungsstufe überschritten. Die Sieben-Tage-Inzidenz hatte Ende November einige Tage den Wert 1400 überschritten. Am Donnerstagmorgen lag sie laut Robert Koch-Institut bei 315,3.
Wissenschaftler: Durch Corona bessere Diagnostik in der Zukunft
17:11 Uhr: Experten sehen im Ausbau molekularbiologischer Untersuchungsmethoden während der Corona-Pandemie Chancen für die künftige Bekämpfung anderer Erreger. Mit Blick auf die Sequenzierung (also die Entschlüsselung des Genoms eines Erregers) sagte der Leitende Hygieniker der Universitätsmedizin Greifswald, Nils-Olaf Hübner: "Das ermöglicht, viel tiefer reinzugehen." Mit einer genaueren Analyse könne man etwa Antibiotika einsparen und auch Therapien und Prävention bei anderen Erregern besser anpassen.
Auch vor Corona sei in Deutschland sequenziert worden, sagte Karsten Becker, Leiter der Medizinischen Mikrobiologie in Greifswald. Die Überwachung der verschiedenen Corona-Varianten habe der teuren und aufwendigen Methode allerdings einen Aufschwung beschert. An seinem Haus sei das Verfahren zuvor zwar in der Forschung, aber nicht in der Krankenversorgung eingesetzt worden. "Deswegen ist das für uns eine geniale Investition auch in die Zukunft."
Dreimonatige Corona-Quarantäne: Zahlendreher sorgt für Aufregung
15:53 Uhr: Eine vom Gesundheitsamt angeordnete dreimonatige Quarantäne hat bei einer Zwölfjährigen und ihrer Familie in Brandenburg an der Havel für Aufregung gesorgt. Laut einem Schreiben des Gesundheitsamtes vom Mittwoch sollte das Mädchen nach dpa-Informationen bis zum 1.04.2022 - also drei Monate - in häuslicher Isolation bleiben. Im Dezember war ihr Corona-Test positiv ausgefallen. "Ich dachte das ist ein Aprilscherz, denn da stand ja: bis zum 1. April", sagte die Zwölfjährige am Donnerstag.
Das offizielle Schreiben des Gesundheitsamtes entpuppte sich allerdings als fehlerhaft. Offenbar hatte sich ein Zahlendreher eingeschlichen. Die Familie will sich nun mit den Behörden in Verbindung setzen und eine Klärung des Sachverhalts. Ein neuer schriftlicher Bescheid liegt demnach noch nicht vor. Die Zwölfjährige, die nach eigener Aussage wieder gern zur Schule will, muss zunächst noch zu Hause bleiben.
Die Stadt räumte inzwischen Fehler bei der Erstellung von Quarantänebescheiden ein. Zum Jahresende habe es bei der Erstellung der Bescheide auch einzelne fehlerhafte Datensätze hinsichtlich der Beendigung der Quarantäne gegeben, teilte Oberbürgermeister Steffen Scheller (CDU) am Donnerstag auf Nachfrage mit. Korrigierte Bescheide zu den Betroffenen seien auf dem Weg oder bereits zugestellt worden.
Die Mitarbeitenden arbeiteten an sehr hohen Zahlen von Infizierten und in Quarantäne befindlichen Personen, so Scheller weiter. Fehler seien gerade dann nicht ganz auszuschließen. Er bat um Verständnis.
70 Prozent der Passagiere auf Italien-Indien-Flug positiv getestet
14:45 Uhr: Nach einem Flug von Italien nach Indien sind 70 Prozent der Passagiere positiv auf das Coronavirus getestet worden. Vor dem Abflug in Mailand mussten die Fluggäste bereits einen negativen Test vorweisen, um nach Indien einreisen zu dürfen. Nach der Landung am Mittwochnachmittag seien dann von den 179 Passagieren alle 160 Erwachsenen erneut getestet worden, berichteten indische Medien am Donnerstag unter Berufung auf Behördenmitarbeitende und den Flughafenchef in Amritsar. Danach waren 125 Menschen positiv und wurden laut dem Fernsehsender NDTV in institutionelle Quarantäne geschickt.
Nach der heftigen und tödlichen Corona-Welle vor knapp einem Jahr waren die Infektionszahlen in Indien monatelang tief. Nun steigen sie seit einiger Zeit wieder stark. In dem Land mit mehr als 1,3 Milliarden Einwohnern waren am Donnerstag knapp 91.000 Neuinfektionen erfasst worden. Am Tag davor waren es 58.000. Allerdings dürfte es bei den Infektionszahlen eine gewisse Dunkelziffer geben.
Eigene Kinder entführt - Impfgegnerin in Spanien festgenommen
12:44 Uhr: Zwei Monate lang ist eine Frau in Spanien mit ihren beiden minderjährigen Söhnen untergetaucht, damit die Kinder nicht gegen Corona geimpft werden. Die 46-Jährige stellte sich nun den Behörden und wurde dabei auf Anordnung einer Richterin festgenommen, wie die Zeitung "El País" und andere Medien am Donnerstag unter Berufung auf Justizkreise berichteten. Die Festnahme sei am Mittwoch in Sevilla erfolgt, hieß es. Im Streit der geschiedenen Eltern hatte die Justiz zuvor dem Vater, der die Kinder impfen lassen möchte, Recht gegeben.
Der Familienstreit aus Sevilla hatte in Spanien wochenlang für Schlagzeilen und Aufregung gesorgt. Die Mutter, eine Lehrerin, war mit ihren 12 und 14 Jahre alten Söhnen nach Angaben des Anwalts des Vaters bereits am 4. November spurlos verschwunden. Im Dezember hatte der entnervte Vater seine Ex-Gattin angezeigt. Als Strafe für eine Entführung der eigenen Kinder sind in Spanien Haftstrafen von bis zu vier Jahren möglich. Das Sorgerecht wurde der Mutter nach Medienberichten wegen der "Flucht" bereits vorläufig entzogen.
Im Gespräch mit "El País" kritisierte der Anwalt der Frau die Festnahme. "Es besteht doch keine Fluchtgefahr", sagte er. Im Dezember hatte der Anwalt gegenüber dem Blatt das Vorgehen seiner Mandantin gerechtfertigt. Die Impfstoffe hätten "zahlreiche schwerwiegende Nebenwirkungen". "Was ist, wenn die Kinder geimpft werden und ihnen dann etwas passiert?", fragte er.
Der Corona-Impfstoff der Hersteller Pfizer/Biontech darf in der EU bereits seit Ende Mai bei Kindern und Jugendlichen ab zwölf Jahren eingesetzt werden. Für diese Altersgruppe hatte die Europäische Arzneimittelbehörde EMA im Juli auch grünes Licht für den Moderna-Impfstoff gegeben. Experten bewerten die Impfung für Kinder nach derzeitigem Stand als gut verträglich, Impfreaktionen wie Müdigkeit und Kopfschmerzen sind überwiegend mild bis moderat.
Nach amtlichen Angaben ist in Spanien auch bereits ca. ein Drittel aller 3,3 Millionen Fünf- bis Elfjährigen erstmals geimpft worden. Große Kundgebungen von Impfgegnern oder Verschwörungstheoretikern gab es in Spanien bisher nicht.
Datenschutzbeauftragter rät von Impfregister ab
11:52 Uhr: Baden-Württembergs Datenschutzbeauftragter Stefan Brink hält ein nationales Impfregister zwar rechtlich für denkbar, rät aber von einer Einführung ab. Schon jetzt gingen viele Menschen auf die Straße und hätten das Gefühl, der Staat würde sie gängeln, sagte er laut einem am Donnerstag online veröffentlichten Bericht des "Spiegels".
"Das Vertrauen in unseren Staat könnte bei übereilten Schritten weiter sinken", zitiert das Nachrichtenmagazin Brink. "Den Impfstatus ohne Zustimmung der Betroffenen zentral erfassen und auf dieser Basis womöglich Bußgelder verhängen zu wollen, ist eine Vollzugsfantasie, die einen negativen Effekt auf die Impfkampagne haben kann."
In einem Impfregister könnte der Impfstatus aller Menschen in Deutschland erfasst werden, um einen besseren Überblick zu haben. Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hatte so ein Register in der Corona-Pandemie angeregt. Bundeskanzler
Lauterbach wirbt für weitere Kontaktbegrenzungen
11:42 Uhr: Bundesgesundheitsminister
Für die Schulen sprach sich der Minister für das Tragen von Schutzmasken aus. Diese würden sehr gut gegen die Omikron-Variante wirken. Lauterbach appellierte an die Länder, das Tragen von Masken zur Vorgabe zu machen. Empfehlenswert wären hier FFP2-Masken. Leider gebe es für viele Kinder, vor allem kleinere, keine passenden Masken.
Lauterbach verteidigte zugleich die von der Gesundheitsministerkonferenz vorgeschlagenen geänderten Quarantäneregeln mit kürzeren Auszeiten für Personal in wichtigen Versorgungsbereichen geknüpft an PCR-Tests. Damit würden diese Bereiche lebensfähig gehalten. Genügend PCR-Tests seien dafür vorhanden. Pro Woche könnten bis zu 2,3 Millionen PCR-Tests vorgenommen werden.
Schwesig wünscht sich bundesweit möglichst einheitliche Corona-Regeln
11:01 Uhr: Die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern,
Bei der von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geforderten Verkürzung der Quarantänedauer will Schwesig die Empfehlungen der Experten am Freitag abwarten. Sie stimme Lauterbach aber im Ansatz zu, dass niemand länger in Quarantäne gehen sollte als nötig. Rückendeckung bekam auch ihre Parteifreundin und Gesundheitsministerin in Mecklenburg-Vorpommern, Stefanie Drese, die sich vom Bund die erneute Feststellung der pandemischen Lage von nationaler Tragweite wünscht.
Die Ministerpräsidentin im Nordosten machte in dem Interview klar, dass, selbst wenn die Omikron-Variante schlussendlich zu milderen Krankheitsverläufen führt, sie wegen der hohen Fallzahlen dennoch besorgt um die Belastung der Krankenhäuser ist. "Die Krankenhäuser sind jetzt schon schwer belastet, das Personal ist seit zwei Jahren im Stressmodus. Das dürfen wir nicht überreizen", sagte Schwesig.
Brinkhaus zur Impfpflicht: Olaf Scholz muss Vorschlag machen
10:42 Uhr: Unionsfraktionschef
Die genaue Ausgestaltung einer möglichen Impfpflicht sei eine "Führungsentscheidung" und eine der "wichtigsten Fragen überhaupt". "Da ist jetzt Olaf Scholz gefragt. Der kann das jetzt nicht ans Parlament delegieren und kann sagen: "Jetzt sollen die sich mal zusammenfinden.""
Es brauche einen nationalen Konsens bei diesem Thema. "Und der nationale Konsens muss durch den Bundeskanzler hergestellt werden", sagte Brinkhaus. Für einen eigenen Vorschlag seiner Fraktion brauche es die Unterstützung der Bundesregierung. "Da müssen die Ministerien zuliefern, da müssen Formulierungsvorschläge gemacht werden - und das ist alles nicht der Fall." Scholz ducke sich bei dieser Frage weg.
Teile der FDP-Fraktion haben bereits einen Antrag eingebracht, in dem eine allgemeine Impfpflicht abgelehnt wird. Es gebe große verfassungsrechtliche und praktische Probleme, eine allgemeine Impfpflicht sei das falsche Instrument im Kampf gegen schwere Covid-19-Verläufe, sagte dazu die frühere FDP-Generalsekretärin Linda Teuteberg im ARD-"Morgenmagazin".
Es sei ein Unterschied, ob man denjenigen, die mit besonders schutzbedürftigen, vulnerablen Menschen arbeiteten, oder allen Menschen eine Impfung vorschreibe.
"Wir sollten uns darauf konzentrieren, die Impfungen noch leichter und verfügbarer zu machen, und an die Menschen zu gelangen, die wir noch nicht erreicht haben", sagte Teuteberg. "Impfangst" und Wut darüber seien "schlechte Ratgeber", wenn es um verfassungsmäßige Lösungen gehe.
Französische Nationalversammlung billigt strengere Corona-Regeln
09:51 Uhr: Nach heftigen Debatten hat die französische Nationalversammlung im Kampf gegen die Corona-Pandemie die Einführung drastischer Einschränkungen für Ungeimpfte gebilligt. Die Regelungen sehen vor, dass Ungeimpfte künftig keinen Zugang mehr zu Orten wie Restaurants, Kinos oder Fernzügen haben. Am frühen Donnerstagmorgen nahm die Nationalversammlung das Gesetzesvorhaben in erster Lesung an. Nun muss sich noch der Senat mit dem Text befassen. Die Nationalversammlung hatte die Beratungen zuvor zweimal unterbrochen und den engen Zeitplan der Regierung damit gefährdet.
Angesichts der steigenden Corona-Zahlen will die Regierung den sogenannten Gesundheitspass, der bislang den Nachweis über Impfung, aktuellen negativen Corona-Test oder überstandene Erkrankung lieferte, durch einen neuen Impfpass ("pass vaccinal") ersetzen. Ein negativer Test soll dann nicht mehr reichen. Welchen Status Genesene bekommen, will die Regierung zu einem späteren Zeitpunkt abschließend festlegen. Die Regeln sollten eigentlich zum 15. Januar in Kraft treten. Ob dieser Zeitplan eingehalten werden kann, ist angesichts der verzögerten Zustimmung in der Nationalversammlung unklar.
Die Infektionszahlen stiegen in Frankreich in den vergangenen Wochen stark an. Die Omikron-Variante ist mittlerweile vorherrschend. Am Mittwoch verzeichnete das Land mit mehr als 332.000 gemeldeten Infektionen innerhalb eines Tages einen Höchstwert. Zuletzt lag der Inzidenzwert, also die Neuansteckungen innerhalb einer Woche pro 100.000 Menschen, landesweit bei etwa 1908.
Bundesweite Corona-Inzidenz steigt auf 285,9
08:17 Uhr: Der Inzidenzwert bei den Corona-Neuinfektionen in Deutschland ist erneut stark gestiegen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab die Sieben-Tage-Inzidenz am Donnerstagmorgen mit 285,9 an. Am Vortag hatte sie bei 258,6 gelegen, vor einer Woche bei 207,4. Der Wert beziffert die Zahl der neuen Ansteckungen pro 100.000 Einwohner im Zeitraum von sieben Tagen.
Wie das RKI nun unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter weiter mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 64.340 Neuinfektionen verzeichnet. Am Vortag hatte der Wert noch bei 58.912 gelegen, vor einer Woche bei 42.770. Damit ist die Zahl nicht mehr weit vom bisherigen Tageshöchstwert entfernt. Der bisherige Rekord waren 65.371 Neuinfektionen am 18. November.
Ferner wurden am Mittwoch 443 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gezählt. Seit Pandemie-Beginn verzeichneten die Gesundheitsämter laut den jüngsten Angaben des Instituts insgesamt 7.361.660 Infektionsfälle. Die Gesamtzahl der registrierten Corona-Toten in Deutschland stieg auf 113.368. Die Zahl der von einer Erkrankung durch das Coronavirus genesenen Menschen in Deutschland bezifferte das Institut mit rund 6.626.500.
Das RKI wies darauf hin, dass während der Feiertage und zum Jahreswechsel mit weniger Tests und Meldungen gerechnet wurde, weswegen die Zahlen wahrscheinlich kein vollständiges Bild der Infektionslage in Deutschland anzeigen.
Als entscheidenden Maßstab für eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen hatten Bund und Länder im November die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz festgelegt. Dieser Wert gibt an, wieviele Menschen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen wegen einer Corona-Infektion im Krankenhaus liegen. Laut dem aktuellsten RKI-Bericht vom Mittwoch lag die Hospitalisierungsinzidenz bundesweit bei 3,20.
Wissenschaftler: Durch Corona bessere Diagnostik für die Zukunft
05:15 Uhr: Wissenschaftler sehen im Ausbau molekularbiologischer Untersuchungsmethoden während der Corona-Pandemie Chancen für die künftige Bekämpfung anderer Erreger. Mit Blick auf die Sequenzierung - also die weitgehende Entschlüsselung des Genoms eines Erregers - sagte der Leitende Hygieniker der Universitätsmedizin Greifswald: "Das ermöglicht, viel tiefer reinzugehen." Bakterien etwa könnten zwar zur selben Spezies gehören, aber ganz unterschiedliche Eigenschaften haben. Mit einer genaueren Analyse könne man etwa Antibiotika einsparen und auch Therapien und Prävention besser anpassen.
Auch vor Corona sei in Deutschland sequenziert worden, sagte Karsten Becker, Leiter der Medizinischen Mikrobiologie in Greifswald. Die Überwachung der verschiedenen Corona-Varianten habe der teuren und aufwendigen Methode allerdings einen Aufschwung beschert. An seinem Haus sei das Verfahren zuvor zwar in der Forschung, aber nicht in der Krankenversorgung eingesetzt worden.
"Es ist nicht so, wenn jetzt Corona vorbei sein sollte, dass wir das wegschmeißen." Man wolle mittels Sequenzierung in Zukunft auch Resistenzen von Erregern überwachen und Erreger identifizieren, die man mit herkömmlichen Methoden nicht nachweisen könne. "Deswegen ist das für uns eine geniale Investition auch in die Zukunft."
Sachsens Ministerpräsident gegen generelle Verkürzung der Corona-Quarantäne
04:47 Uhr: Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hat vor einer generellen Verringerung der Corona-Quarantäne gewarnt. "Omikron ist extrem gefährlich, gerade für ungeimpfte Personen. Daher gibt es keinen Grund für eine generelle Verringerung der Absonderungszeiten", sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagsausgaben). Kretschmer kritisierte die laufende Debatte als "zu einseitig". Politiker sollten auch nicht die ersten sein, die Vorschläge zu Quarantäneregeln machen, sondern die Experten des Robert Koch-Instituts, sagte er.
Die Politik solle "nicht den Versuch unternehmen, dem Virus einen politischen Willen aufzuzwingen. Medizinische Notwendigkeiten müssen uns leiten, wenn wir diese Pandemie überstehen wollen."
Am Freitag kommen die Regierungschefs der Bundesländer mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zusammen, um über die Pandemie-Lage und neue Maßnahmen zu beraten. Bei ihrer Konferenz am Mittwoch empfahlen die Gesundheitsminister der Länder, die Isolation nach einer Corona-Infektion bei geimpften Beschäftigten in Schlüsselbereichen bereits nach fünf Tagen zu beenden.
Es wird befürchtet, dass die wieder anziehenden Infektionszahlen sonst zu Personalengpässen in wichtigen Teilen der Infrastruktur wie Polizei, Feuerwehr, dem medizinischen und pflegerischen Bereich sowie der Energie- und Wasserversorgung führen könnten.
Forscher warnt vor Verzicht auf Quarantäne für Geboosterte
04:02 Uhr: Kurz vor dem Bund-Länder-Treffen zur Corona-Lage hat Epidemiologe Hajo Zeeb auf die Wichtigkeit von Tests bei einer möglichen Verkürzung der Quarantäne hingewiesen. Bisherige Erkenntnisse sprächen dafür, dass der Großteil der Übertragungswahrscheinlichkeit bei der Omikron-Variante in den ersten sieben Tagen nach der Ansteckung liege, erläuterte der Experte vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie in Bremen der Deutschen Presse-Agentur. Wenn man hier einen PCR-Test oder zwei Schnelltests einführe, "könnte das ein Weg sein, die Isolation von Infizierten früher zu beenden, und so von den langen 14 Tagen herunterzukommen".
Für Quarantäne von Kontaktpersonen könnte ähnliches gelten, teilte Zeeb weiter mit. Ganz auf Quarantäne für Geboosterte zu verzichten "dürfte aber keine gute Idee sein". Omikron werde beispielsweise etwa 2,5- bis 3,5-fach infektiöser als Delta eingestuft.
Erneut Zusammenstöße zwischen Corona-Demonstranten und Polizei in München
01:37 Uhr: In München sind bei unangemeldeten Protesten erneut tausende Menschen gegen die Corona-Auflagen auf die Straße gegangen. Einige versuchten, Absperrungen der Polizei zu durchbrechen, wie die Behörden am späten Mittwochabend mitteilten. Die Beamten setzten Schlagstöcke und Pfefferspray ein. Dabei wurden zwei Beamte und drei Demonstranten verletzt, ein Demonstrant wurde festgenommen. Laut Polizei waren bis zu 3000 Demonstranten in der Innenstadt unterwegs, die sich immer wieder formierten.
Die Polizei war mit rund 1.000 Beamten im Einsatz. Sie erstattete rund 1130 Anzeigen wegen Verstößen gegen Protest-Auflagen, 100 Anzeigen wegen Verstößen gegen Infektionsschutz-Auflagen und 35 Strafanzeigen. Laut eigener Zählung setzten die Beamten 56 Mal Schlagstöcke und einmal Reizgas ein.
Vor den Zusammenstößen hatte es angemeldete Proteste von Gegnern der Corona-Maßnahmen sowie eine Gegendemonstration gegeben. Diese verliefen laut Polizei störungsfrei.
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