- 17:01 Uhr: ➤ Epidemische Lage von nationaler Tragweite soll mindestens bis Juni gelten
- 15:25 Uhr: Berlin führt Maskenpflicht in Privat-Pkw ein
- 13:38 Uhr: Corona-Verstoß in NRW: 500 Menschen bei Gebet in Moschee
- 11:30 Uhr: Termin für nächstes Bund-Länder-Treffen steht fest
- 09:53 Uhr: Österreich lockert Anti-Corona-Maßnahmen - Handel ab 8. Februar auf
- 05:49 Uhr: 6.114 Corona-Neuinfektionen und 861 neue Todesfälle gemeldet
➤ Epidemische Lage von nationaler Tragweite soll mindestens bis Juni gelten
17:01 Uhr: Die Bundesregierung strebt Medienberichten zufolge an, bis in den Juni hinein den gegenwärtig bestehenden Status aufrechtzuerhalten und dies per Bundestagsbeschluss entsprechend verlängern zu lassen.
In einem der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag vorliegenden Gesetzentwurf heißt es, die Regelung gelte weiter; der Bundestag müsse mindestens alle drei Monate über die Fortdauer erneut entscheiden. Auch das "Handelsblatt" und das Nachrichtenportal "The Pioneer" berichten über einen entsprechender Entwurf aus dem Bundesgesundheitsministerium.
Die Feststellung einer "epidemischen Lage von nationaler Tragweite" räumt Bundesgesundheitsminister
Der Bundestag hatte die epidemische Lage erstmals am 25. März 2020 für ein Jahr festgestellt, Grundlage ist das Infektionsschutzgesetz. Im November stellte das Parlament dann im Zuge der Abstimmung über das sogenannte dritte Bevölkerungsschutzgesetz auf Antrag von Union und SPD den Fortbestand der Ausnahmelage erneut fest. Ohne neuen Beschluss würde die Regelung auslaufen. Das neue Gesetz soll voraussichtlich bereits in der kommenden Woche im Bundestag beraten werden.
"Die Pandemie wird Ende März nicht vorbei sein", sagte Spahn am Dienstag. "Damit die zahlreichen finanziellen Hilfen und flexibilisierten Regelungen für Pflege und Gesundheit weiter bestehen können, müssen sie gesetzlich verlängert werden."
Diese seien wie die Test-Verordnung und die Impf-Verordnung an die Feststellung der epidemischen Lage geknüpft, sagte Spahn. "Daher haben wir auf Bitten der Koalitionsfraktionen einen entsprechenden Gesetzentwurf erarbeitet", so der Minister. Nur der Bundestag könne die Ausnahmelage jeweils feststellen und beenden. "Das muss so sein und wird so bleiben", betonte er.
Die weiteren Corona-News des Tages:
Polizei holt Maskenverweigerer aus Flugzeug in Frankfurt am Main
17:23 Uhr: Die Bundespolizei am Flughafen in Frankfurt am Main hat einen Maskenverweigerer aus einem Flugzeug geholt. Der 45-Jährige aus Kanada weigerte sich am Montagmorgen, den vorgeschriebenen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, wie die Beamten am Flughafen am Dienstag mitteilten.
Direkt nach dem Boarding der Maschine nach Vancouver redete der Mann demnach lautstark auf die Besatzung ein und beleidigte dabei massiv Flugbegleiter und mitreisende Passagiere. Als er sich weigerte, das Flugzeug zu verlassen, rückte die Bundespolizei an.
Die Beamten ermitteln gegen den 45-Jährigen nun wegen Beleidigung und leiteten ein Ordnungswidrigkeitsverfahren wegen des Verstoßes gegen das Luftsicherheitsgesetz ein. Er blieb auf freiem Fuß.
Sachsen-Anhalt will Schulbetrieb ab März wieder hochfahren
16:17 Uhr: Nach wochenlangem coronabedingten Notbetrieb will Sachsen-Anhalt den Schulbetrieb im März wieder hochfahren. Das kündigte Bildungsminister Marco Tullner (CDU) am Dienstag nach der Kabinettssitzung an. In allen Kreisen, in denen in der letzten Schulwoche durchgängig Werte von weniger als 200 Neuinfektionen je 100.000 Einwohnern und Woche gemeldet werden, soll es für Grundschüler wieder täglichen Unterricht in festen Gruppen geben. Dabei wird die Präsenzpflicht jedoch aufgehoben. Ältere Jahrgänge werden aufgeteilt und sollen abwechselnd in der Schule und zuhause lernen.
Damit gelten die gleichen Regeln, die schon einmal am Ende des ersten Lockdowns im April 2020 festgelegt worden waren. In allen Kreisen, in denen es mindestens eine Schulwoche lang am Stück weniger als 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohnern gab und Woche, solle wieder regulärer täglicher Unterricht für alle möglich sein, sagte Tullner. Zudem will das Land an den Terminen für die Abschlussprüfungen an den Schulen festhalten.
In Sachsen-Anhalt sind Schulen und Kitas bereits seit Mitte Dezember im Notbetrieb. Zumindest für die Schulen will Tullner über die Winterferien im Februar hinaus bis zum Monatsende daran festhalten - so lange gibt es nur für die Abschlussklassen täglichen Präsenzunterricht. Alle anderen lernen mit Aufgaben zuhause. Kinder bis zwölf Jahre haben einen Anspruch auf Notbetreuung. Formal sollen die neuen Regelungen nächste Woche beschlossen werden. Die Schulleitungen würden bereits jetzt über die Pläne informiert, kündigte Tullner an.
Berlin führt Maskenpflicht in Privat-Pkw ein
15:25 Uhr: In Berlin gilt künftig auch eine Maskenpflicht im Auto. Ausgenommen sind der Fahrer und bei Fahrten im privaten Pkw die Mitglieder des eigenen Haushalts. Das hat der Senat am Dienstag beschlossen, wie der Regierende Bürgermeister, Michael Müller (SPD), nach der Senatssitzung mitteilte.
Vorgeschrieben ist eine medizinische Maske so wie beim Einkaufen und bei Fahrten im ÖPNV. Die neuen Regeln betreffen auch Versammlungen in Form eines Autokorsos und sollen in den kommenden Tagen in Kraft treten, laut "Tagesspiegel" aller Voraussicht nach ab dem Wochenende, nachdem die neue Corona-Verordnung im Amtsblatt veröffentlicht wurde. Die aktuelle Infektionsschutzverordnung wird entsprechend angepasst.
Thüringen beschließt fünf Tage längeren Lockdown
14:44 Uhr: Thüringens Landesregierung hat die im Freistaat geltenden Lockdown-Regeln um fünf Tage verlängert. Das Kabinett habe in seiner Sitzung am Dienstag beschlossen, die derzeit geltende Corona-Verordnung bis zum 19. Februar in Kraft zu lassen, sagte ein Regierungssprecher am Dienstag in Erfurt.
Eine Sprecherin des Thüringer Gesundheitsministeriums und ein Sprecher des Bildungsministeriums erklärten, damit blieben alle derzeit geltenden Lockdown-Regeln bis mindestens zu diesem Tag in Kraft. Die meisten Einzelhandelsgeschäfte in Freistaat müssen damit ebenso geschlossen bleiben wie beispielsweise Schulen und Kindergärten. Auch etwa die derzeit geltenden Kontaktbeschränkungen bleiben bestehen.
Aus dem Gesundheitsministerium hieß es, die Verlängerung der entsprechenden Verordnung habe vor allem formale Gründe. Weil die nächsten Bund-Länder-Beratungen zum weiteren Vorgehen in der Krise für den 10. Februar geplant seien, bleibe nicht ausreichend Zeit eine Nachfolgeverordnung zu erarbeiten, sollten die bestehenden Regelungen schon am 14. Februar auslaufen. Mit der nun getroffenen Festlegung werde sichergestellt, dass die neue Verordnung vor ihrem Inkrafttreten zum Beispiel auch vom Landtag mitberaten werden könne.
Russischer Corona-Impfstoff Sputnik V zu über 90 Prozent wirksam
14:24 Uhr: Der russische Corona-Impfstoff Sputnik V ist laut einer Studie zu mehr als 90 Prozent wirksam. Nach der am Dienstag von der renommierten britischen Fachzeitschrift "The Lancet" veröffentlichten Studie schützte das vom russischen Forschungszentrum Gamaleja entwickelte Vakzin in der dritten und letzten Phase der klinischen Studien 91,6 Prozent der Probanden vor einer symptomatischen Covid-19-Erkrankung. Nach Angaben der Autoren wurde der Impfstoff von den Probanden zudem gut vertragen.
Russland hatte bereits im Dezember damit begonnen, Risikogruppen mit Sputnik V zu impfen und im Januar eine großangelegte Impfkampagne gestartet. Zugelassen worden war das Vakzin in Russland schon im August - noch vor dem Abschluss der Phase-III-Studien.
Dieses Vorgehen war international auf scharfe Kritik und Vorbehalte gestoßen. Russische Angaben, wonach Sputnik V eine Wirksamkeit von mehr als 90 Prozent hat, konnten von unabhängiger Seite zunächst nicht überprüft wurden.
Die Studie in "The Lancet" bestätigt nun die russischen Angaben. Die Auswertung der Daten von 20.000 Probanden aus den Phase-III-Studien ergab demnach tatsächlich eine Wirksamkeit von mehr als 90 Prozent nach zwei Impfdosen. Damit weist Sputnik V eine ähnliche Wirksamkeit auf wie die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna, die ebenfalls zu über 90 Prozent wirksam sind.
Corona-Verstoß in NRW: 500 Menschen bei Gebet in Moschee
13:38 Uhr: Beim Freitagsgebet in der Dürener Fatih-Moschee am 8. Januar hat es erhebliche Verstöße gegen die Corona-Schutzverordnung gegeben. Wie erst jetzt bekannt wurde, hatten sich knapp 500 Menschen in dem Gebetshaus versammelt.
Dabei sollen die Abstände nicht eingehalten und gegen die Maskenpflicht verstoßen worden sein, wie die Stadtverwaltung dem "Kölner Stadt-Anzeiger" bestätigte.
Eine Versammlung dieser Größenordnung ist seit einiger Zeit untersagt. Anwohner hätten das Ordnungsamt informiert. Die Stadt soll mittlerweile mit dem Moschee-Verantwortlichen Gespräche aufgenommen haben. Man erwäge, den Betreiber, den Türkisch-Islamischen Kulturverein (Diyanet), mit einem Bußgeld zu belegen.
Laut den Beschlüssen von Bund und Ländern sind Gottesdienste in Kirchen, Synagogen und Moscheen sowie die Zusammenkünfte anderer Glaubensgemeinschaften sind nur zulässig, wenn der Mindestabstand von 1,5 Metern gewahrt werden kann. Es gilt Maskenpflicht auch am Platz, der Gemeindegesang ist untersagt. Wenn volle Besetzung erwartet wird, sollen sich die Besucher anmelden.
Hunderte Verstöße gegen Corona-Einreiseregeln
13:00 Uhr: Die Bundespolizei hat innerhalb weniger Tage mehrere Hundert Verstöße gegen die verschärften Corona-Einreiseregeln festgestellt. Zwischen dem 24. und dem 31. Januar seien bei 215 Flügen aus ausländischen Hochrisiko- und Virusvariantengebieten 802 Verstöße gegen die geltenden Regeln festgestellt worden, sagte eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag in Berlin.
Den Angaben zufolge kamen 309 Passagiere an, die vorab keine digitale Einreiseanmeldung ausgefüllt hatten. In 493 Fällen fehlte der aktuelle negative Corona-Test.
Konkret geht es um Flüge aus Gebieten mit besonders hohen Inzidenzen, also Ansteckungsraten, und um Gebiete, in denen eine womöglich ansteckendere neue Variante des Coronavirus kursiert. Anders als bei Risikogebieten mit etwas weniger hohen Infektionsraten reicht ein Corona-Test nach der Einreise hier nicht aus.
Für die sogenannten Virusvariantengebiete gilt außerdem seit dem vergangenen Samstag ein Beförderungsverbot mit eng gefassten Ausnahmen. Fluggesellschaften dürfen seither im Prinzip nur noch deutsche Staatsbürger oder Ausländer, die hierzulande ihren Wohnsitz haben, nach Deutschland bringen. An den ersten beiden Tagen nach Inkrafttreten stellte die Bundespolizei laut Innenministerium acht Verstöße gegen die neue Corona-Schutzverordnung fest.
Kretschmann dämpft Hoffnung auf Lockerung des Corona-Lockdowns
12:48 Uhr: Württembergs Ministerpräsident
Der Südwesten liege mit einem Wert von 74,2 bei den Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner am besten von den 16 Bundesländern, sagte Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne). Kurz vor Weihnachten lag diese Sieben-Tage-Inzidenz im Land bei über 200. Kretschmann betonte allerdings, der Inzidenzwert sinke seit Tagen kaum mehr. "Ich sehe mit einer gewissen Besorgnis, dass wir uns im Moment gerade wieder in einer Seitenbewegung befinden." Die Menschen hätten offensichtlich immer noch zu viele Kontakte. "Die Unsicherheit bleibt", sagte Kretschmann. In einer Pandemie sei es schwer zu planen.
17.000 Tote mehr in Tschechien im vergangenen Jahr
12:16 Uhr: Im Corona-Krisenjahr 2020 ist die Zahl der Todesfälle in Tschechien deutlich gestiegen. Insgesamt starben mehr als 129.000 Menschen, knapp 17.000 mehr als ein Jahr zuvor, wie die nationale Statistikbehörde am Dienstag in Prag mitteilte.
"Eine solch markante Veränderung von einem Jahr zum nächsten ist in unserer Geschichte seit dem Jahr 1950 ganz außergewöhnlich", teilte der Leiter der Behörde, Marek Rojicek, mit. Zu den Todesursachen machte die Statistikbehörde keine Angaben. Dem Gesundheitsministerium zufolge hatten 11.872 Tote nachweislich eine Corona-Infektion. Manche Experten vermuten, dass die Dunkelziffer deutlich höher liegt. Tschechien hat rund 10,7 Millionen Einwohner.
Krankschreibungen wegen Grippe in Corona-Pandemie laut Krankenkasse halbiert
12:10 Uhr: In der Corona-Pandemie hat sich die Zahl der Krankschreibungen wegen Grippe mehr als halbiert. Das geht aus einer am Dienstag in Berlin veröffentlichten Auswertung der Krankenkasse Barmer hervor. Danach waren zwischen November und Weihnachten des vergangenen Jahres pro Woche durchschnittlich nur 661 Versicherte wegen Influenza krank geschrieben. In den Jahren 2018 und 2019 lagen die Zahlen im Schnitt bei 923 bis 1721 pro Woche.
Teilweise lagen die wöchentlichen Rückgänge sogar bei mehr als 60 Prozent, wie die Barmer nach Auswertung von Versichertendaten berichtete. Die Daten bestätigen auch die Beobachtungen etwa des Robert-Koch-Instituts. Die Abstand- und Hygieneregeln zum Schutz vor Corona senkten offensichtlich auch das Influenzarisiko, erklärte Barmer-Expertin Ursula Marschall. Dies sei ein positiver und immens wichtiger Effekt. Denn je weniger schwere Grippefälle es gebe, desto mehr Kapazitäten blieben den Krankenhäusern, um Corona-Kranke zu versorgen.
Die Grippesaison kann sich bis in den April oder Mai ziehen. Deshalb ist die Grippeschutzimpfung nach Einschätzung der Experten auch jetzt noch sinnvoll. Nach der Impfung dauert es etwa zehn bis 14 Tage, bis der Schutz vollständig im Körper aufgebaut ist.
Termin für nächstes Bund-Länder-Treffen steht fest
11:30 Uhr: Bund und Länder wollen am 10. Februar über ihr weiteres Vorgehen in der Corona-Pandemie beraten. Das aktuelle Vorsitzland der Ministerpräsidentenkonferenz, Berlin, bestätigte den Termin am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.
Im Mittelpunkt der Schaltkonferenz mit
Mohamed Ali über "Impfgipfel": "Ablenkungsmanöver naheliegend"
10:46 Uhr: Linken-Fraktionschefin Amira Mohamed Ali hat der Bundesregierung schwere Versäumnisse in der Corona-Impfkampagne vorgeworfen und die Ergebnisse des "Impfgipfels" kritisiert.
"Ein Ablenkungsmanöver – das Wort ist naheliegend. Denn es ist in der Tat nicht besonders viel dabei herausgekommen", sagte Mohamed Ali am Dienstag im RTL/ntv-"Frühstart" zu den Beratungen von Bund und Ländern, an dem auch Vertreter der Pharmabranche und der EU-Kommission teilnahmen. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) trage eine große Verantwortung für den schleppenden Impfstart und werde dieser nicht gerecht.
"Man sieht natürlich einen Zusammenhang zwischen fehlenden Impfdosen und dem Sterben besonders betagter Menschen", sagte die Linken-Politikerin. Das Wort "Mitschuld" wolle sie nicht verwenden, es habe aber "große Versäumnisse gegeben."
Rund 131.000 Corona-Neuinfektionen in den USA
10:21 Uhr: In den USA sind binnen 24 Stunden rund 131.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gezählt worden. Das sind rund 20.000 weniger als am gleichen Tag der Vorwoche, wie aus den Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore von Dienstagmorgen (MEZ) hervorging.
Zudem starben am selben Tag 1881 Menschen nach einer Ansteckung mit dem Virus. Der bisherige Höchstwert war am 12. Januar mit 4466 Toten binnen 24 Stunden verzeichnet worden. Der bisherige Tagesrekord an Neuinfektionen wurde am 2. Januar mit 300 282 neuen Fällen gemeldet.
In dem Land mit seinen rund 330 Millionen Einwohnern haben sich bislang rund 26,3 Millionen Menschen mit dem Erreger Sars-CoV-2 infiziert, mehr als 443.000 Menschen starben. In absoluten Zahlen gemessen sind das mehr als in jedem anderen Land der Welt.
Der neue US-Präsident
In den vergangenen Tagen hatte das Impftempo zugenommen. Nach Angaben der Gesundheitsbehörde CDC wurden bislang etwa 32,2 Millionen Impfdosen gespritzt.
Österreich lockert Anti-Corona-Maßnahmen - Handel ab 8. Februar auf
09:53 Uhr: Unter dem Druck der Wirtschaft und vieler Bürger öffnet Österreich nach sechs Wochen Lockdown ab 8. Februar wieder alle Geschäfte. Es gelten aber verschärfte Vorsichtsmaßnahmen.
"Das Tragen von FFP2-Masken ist Pflicht", sagte Kanzler Sebastian Kurz am Montag. Außerdem wird die Zahl der erlaubten Kunden in einem Geschäft deutlich verringert.
Friseure dürfen wieder Kunden bedienen. Für einen Termin bei den körpernahen Dienstleistungen ist allerdings ein negativer Corona-Test nötig, der nicht älter als 48 Stunden sein darf. Auch Museen können wieder besucht werden.
Auf vielfachen Wunsch von Eltern werden die Schulen wieder in den Präsenzunterricht übergehen, teils allerdings in einem Schicht-System und mit Corona-Tests. Die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen bleiben bestehen.
Die Einreiseregeln werden verschärft, um möglichst die Verbreitung ansteckenderer Corona-Mutationen zu verhindern oder zu verzögern. "Verstehen Sie diese punktuellen Lockerungen nicht als Entwarnung", sagte Kurz. Wenn die Zahlen der Neuinfektionen wieder stiegen, würden die Maßnahmen erneut verschärft.
Gefälschter Corona-Impfstoff entdeckt - mehr als 80 Festnahmen in China
07:00 Uhr: Die chinesische Polizei hat eine kriminelle Bande zerschlagen, die gefälschte Impfstoffe gegen das Coronavirus hergestellt hat. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Dienstag berichtete, wurden mehr als 80 Verdächtige festgenommen. Bei Razzien in der Hauptstadt Peking sowie in mehreren Städten der östlichen Provinzen Jiangsu and Shandong wurden demnach insgesamt mehr als 3.000 gefälschte Impfdosen beschlagnahmt.
Die Bande hatte laut Xinhua Salzwasser in Ampullen gefüllt und diese als Impfdosen verkauft. Die chinesischen Staatsmedien machten keine Angaben dazu, wie viele der falschen Impfampullen verkauft wurden. Einige davon sind offenbar auch in andere Länder verkauft worden.
Außenamtssprecher Wang Wenbin berichtete am Dienstag vor der Presse in Peking, dass nach seinem Verständnis "betreffende Länder" über die Lage unterrichtet worden seien. Konkreter wurde er nicht. "Die Zusammenarbeit in der Strafverfolgung mit den entsprechenden Ländern wird verstärkt, um die Verbreitung solch krimineller Aktivitäten zu verhindern."
Das chinesische Staatsunternehmen Sinopharm hat ein Vakzin gegen das Coronavirus entwickelt, das im Dezember von den Behörden des Landes zur allgemeinen Verabreichung an die Bevölkerung zugelassen worden war.
Bis zum Chinesischen Neujahrsfest Mitte Februar sollen in der Volksrepublik 50 Millionen Menschen gegen die von dem Coronavirus ausgelöste Lungenkrankheit COVID-19 geimpft werden. Rund um den Neujahrstag reisen normalerweise Millionen von Chinesen zu Familienbesuchen durch das Land. In diesem Jahr appellieren die Behörden wegen der Pandemie jedoch an die Menschen, auf solche Reisen zu verzichten.
Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln in den USA in Kraft
05:59 Uhr: Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus ist in den USA eine landesweite Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln in Kraft getreten. An Bord von Flugzeugen, Schiffen, Fähren, Zügen, U-Bahnen, Bussen, Taxis und ähnlichen Verkehrsmitteln muss seit kurz vor Mitternacht (23.59 Ohr Ortszeit US-Ostküste/5.59 Uhr MEZ am Dienstag) ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden, wie die Gesundheitsbehörde CDC verfügte. Die Maskenpflicht gilt auch an Verkehrsknotenpunkten wie zum Beispiel Flughäfen, Bahnhöfen oder Häfen. Verkehrsunternehmen dürfen demnach nur Personen transportierten, die der Maskenpflicht Folge leisteten.
Die Anordnung gilt auf unbestimmte Zeit. CDC behielt sich die Verhängung von Strafen bei Nichtbeachtung vor, diese sind aber zunächst nicht vorgesehen. Man setze in erster auf ein freiwilliges Befolgen der Maskenpflicht, hieß es in der Anordnung. Der neue US-Präsident Joe Biden hatte den Kampf gegen die Pandemie zu einem seiner wichtigsten Ziele erklärt. Er unterzeichnete kurz nach seinem Amtsantritt am 20. Januar eine Verfügung, die eine Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln vorsieht.
Seit Beginn der Pandemie sind in den USA Statistiken der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore zufolge mehr als 440.000 Menschen nach einer Ansteckung mit dem Coronavirus ums Leben gekommen. Mehr als 26 Millionen Infektionen wurden nachgewiesen.
6.114 Corona-Neuinfektionen und 861 neue Todesfälle gemeldet
05:49 Uhr: Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 6.114 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Außerdem wurden 861 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, wie aus Zahlen des RKI vom Dienstag hervorgeht. Vor genau einer Woche hatte das RKI 6.412 Neuinfektionen und 903 neue Todesfälle binnen 24 Stunden verzeichnet.
Der Höchststand von 1.244 neuen gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert gemeldet worden - darin waren jedoch 3.500 Nachmeldungen enthalten.
Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Dienstagmorgen bei 90. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden.
Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie 2.228.085 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2 in Deutschland (Stand: 02.02., 00:00 Uhr). Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte noch deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 57.981. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 1.954.000 an.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Montagabend bei 0,88 (Vortag 0,91). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 88 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.
Handel warnt vor längerem Lockdown ohne Aussicht auf Wiederöffnung
04:15 Uhr: Der Handelsverband Deutschland (HDE) hat vor einer nochmaligen Verlängerung des Lockdowns ohne Öffnungsperspektive für den Einzelhandel gewarnt. In einem Brief an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) drang der Präsident des Handelsverbandes Deutschland (HDE), Josef Sanktjohanser, auf eine klare Aussage von Bund und Ländern, "unter welchen Voraussetzungen basierend auf realistischen und fundierten Indikatoren der Einzelhandel wieder öffnen kann".
Der HDE reagierte mit dem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Brief auf Äußerungen Altmaiers, der nicht ausgeschlossen hatte, das der aktuelle Lockdown wegen der neuen Mutationen des Coronavirus möglicherweise selbst bei einem Inzidenzwert von unter 50 noch einmal über den 14. Februar hinaus verlängert werden könnte.
Diese Äußerungen des CDU-Politikers hätten die Kaufleute "weiter tief verunsichert und deren Existenzsorgen dramatisch verstärkt", schrieb Sanktjohanser. Schon der gegenwärtige Lockdown werde für Tausende von Einzelhandelsunternehmen in den Innenstädten und besonders im Modehandel das Aus bedeuten.
Der HDE-Präsident plädierte dafür, dem Handel möglichst rasch die schrittweise Rückkehr zu einem geordneten Geschäftsbetrieb zu ermöglichen. "Dies ist umso notwendiger, je länger der pauschale Lockdown andauert und sich die eklatanten Wettbewerbsverzerrungen zwischen stationärem und Online-Handel sowie innerhalb des Handels mit gemischten Sortimenten zunehmend verschärfen", schrieb Sanktjohanser. Das Fahren auf Sicht der vergangenen Monate müsse dringend durch ein auch mittel- und langfristig tragfähiges Konzept ersetzt werden.
Der HDE-Präsident sprach sich in dem Brief an Altmaier dafür aus, kurzfristig einen Wirtschaftsgipfel zu organisieren, an dem nach den Vorstellungen des HDE auch die Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft und die Verbände der besonders von Corona betroffenen Branchen teilnehmen sollten. Dort könne dann nicht nur über die Öffnungsperspektiven für den Handel gesprochen, sondern auch mehr Klarheit und Verbindlichkeit beim Thema Wirtschaftshilfen erreicht werden.
Die weiteren Corona-News des Tages im Live-Ticker:
Alle Corona-Meldungen vom 1. Februar zum Nachlesen finden Sie hier.
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