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Biontech will 2021 zwei Milliarden Dosen seines Vakzins herstellen
Der Impfstoffhersteller Biontech will 2021 zwei Milliarden Dosen seines Vakzins herstellen und damit die bisher erwartete Produktion von 1,3 Milliarden Dosen um mehr als 50 Prozent steigern. "Wir sind auf dem richtigen Weg, unsere Produktionskapazitäten zu erweitern", teilte das Unternehmen am Montag in Mainz mit. Die Umbauten im belgischen Pfizer-Werk Puurs seien erfolgreich abgeschlossen worden. "Nun sind wir zurück im eigentlichen Zeitplan für die Lieferung von Impfstoffdosen an die Europäische Union."
Pfizer und Biontech würden weiter an erhöhten Liefermengen arbeiten - von der Woche des 15. Februar an. Man wolle sicherzustellen, dass man im ersten Quartal die Menge an Impfstoffdosen erfülle, auf die man sich vertraglich verpflichtet habe - und im zweiten Quartal bis zu 75 Millionen weitere Dosen an die Europäische Union liefern können.
Das Biontech-Werk im hessischen Marburg habe eine Lizenz erhalten und wolle im Februar die Produktion aufnehmen.
"Drittens haben wir unser europäisches Fertigungsnetzwerk kontinuierlich erweitert - von drei Partnern im Dezember 2020, als wir erste Genehmigungen erhalten haben, auf nun 13 einschließlich des Werks in Marburg. Wir werden dieses Netz weiter stärken und sind in Gesprächen mit zusätzlichen Partnern", teilte Biontech mit.
Die weiteren Corona-News des Tages:
Frankreichs Skilifte bleiben bis auf Weiteres geschlossen
23:04 Uhr: In Frankreichs Wintersportorten müssen die Skilifte vorerst weiterhin geschlossen bleiben. "Die gesundheitliche Situation lässt die Wiedereröffnung der Skilifte in unseren Skigebieten nicht zu", schrieb Premierminister Jean Castex am Montagabend nach einem Treffen mit Vertretern aus der Branche auf Twitter. Castex nannte kein Datum für eine geplante Wiedereröffnung. Das Amt des Premiers bestätigte auf Nachfrage Medienberichte, wonach die Skilifte auf jeden Fall den ganzen Februar über geschlossen blieben und es noch kein Datum für eine Öffnung gebe.
Die Ansage der Regierung kommt wenig überraschend. Gesundheitsminister Olivier Véran hatte etwa bereits angedeutet, dass es unwahrscheinlich sei, dass die Lifte im Februar öffnen können. In Frankreich stehen die Winterferien an. Die Branche hatte darauf gehofft, die Lifte dann wieder öffnen zu können. Castex kündigte an, die finanzielle Unterstützung für den Sektor auszuweiten. So sollen nun zum Beispiel auch stark betroffene Ingenieure und Zimmerleute vom Corona-Solidaritätsfonds profitieren.
Dänemark: Jüngere Schulkinder dürfen bald zurück ins Klassenzimmer
22:07 Uhr: Trotz des weiter herrschenden Corona-Lockdowns in Dänemark dürfen die jüngeren Schulkinder im nördlichsten deutschen Nachbarland schon ab Montag wieder in die Schule. Das gelte für alle Schülerinnen und Schüler bis zur vierten Klasse und sei ein Resultat davon, dass die Infektionszahlen im Zuge der strikten Beschränkungen der jüngsten Zeit gesunken seien, sagte Gesundheitsminister Magnus Heunicke am Montagabend auf einer Pressekonferenz in Kopenhagen.
Die höheren Klassenstufen werden dagegen weiter aus der Distanz unterrichtet. Auch alle weiteren Corona-Maßnahmen bleiben noch bis vorläufig zum 28. Februar bestehen, wie Ministerpräsidentin Mette Frederiksen bereits am vergangenen Donnerstag angekündigt hatte.
Geschäfte, Einkaufszentren, Restaurants, Fitnessstudios und viele weitere Einrichtungen sind in Dänemark seit Ende 2020 geschlossen, auch die dänischen Grenzen sind für die meisten Ausländer weitgehend dicht. Grund dafür sind Sorgen vor der zunächst in England aufgetauchten Virus-Variante und anderen Corona-Mutationen. Die Rückkehr der jüngeren Schüler in die Klassenzimmer sei nun jedoch ein erster vorsichtiger Schritt der Öffnung, sagte Heunicke.
Merkel hält an Impfzusage bis Ende des Sommers fest
20:30 Uhr: Trotz der Lieferengpässe bei den Impfstoffen gegen das Coronavirus hält Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) an der Zusage fest, bis zum Ende des Sommers jedem Bürger ein Impfangebot machen zu können. Die "Aussage, dass wir bis Ende des dritten Quartals jedem Bürger ein Impfangebot machen können", könne "aufrecht erhalten werden", sagte Merkel nach den Spitzenberatungen von Bund, Ländern und Pharmaindustrie am Montag in Berlin.
Diese Zusage gelte selbst dann, wenn die beiden Pharmahersteller Johnson&Johnson sowie Curevac anders als erwartet keine Zulassung für die von ihnen entwickelten Impfstoffe bekommen, sagte Merkel.
Um die Impfungen besser planen zu können, wollten Bund und Länder nun einen "nationalen Impfplan" aufstellen, kündigte sie an. Dort sollten "nach bestem Wissen" die bevorstehenden Lieferungen an Impfstoffen aufgeführt werden. Ziel sei es, "mehr Sicherheit zu geben, wie das Einladungsmanagement für die Menschen erfolgen kann", sagte
Österreich: Schulen, Friseure und Geschäfte öffnen am 8. Februar
19:04 Uhr: Der Lockdown in Österreich wird gelockert. Dazu hat sich die Regierung am Montag in einer Konferenz mit den Landeshauptleuten entschieden. Die Schulen bieten demnach nach den Semesterferien wieder Präsenzunterricht an und der Handel wird am 8. Februar geöffnet. Verbunden ist das alles mit diversen Schutzmaßnahmen.
In der Volksschule werden die Klassen nicht einmal geteilt, es gibt also täglichen Präsenzunterricht. In höheren Schulstufen gibt es Schicht-Betrieb. Zwei Mal pro Woche wird jeweils getestet.
Der Handel öffnet zwar wieder, es können aber weniger Kunden in die Geschäfte, da pro Person 20 Quadratmeter zur Verfügung stehen müssen. Zudem gilt eine FFP2-Maskenpflicht. Die gleichen Regeln sind für Galerien, Museen und Tiergärten vorgesehen.
Die Nutzung körpernaher Dienstleistungen wie Friseurbesuche sind zwar wieder möglich, aber nur, wenn ein Test vorgelegt wird, der nicht älter als 48 Stunden ist.
Bundeswehr wird am Mittwoch mit Hilfe für Portugal beginnen
17:54 Uhr: Die Bundeswehr wird nach einer Entscheidung des Verteidigungsministeriums am Mittwoch Hilfe in das von der Corona-Pandemie besonders stark betroffene Portugal schicken.
Es sei geplant, dem EU-Partner 26 Sanitätskräfte sowie 150 Feldkrankenbetten und insgesamt 50 Beatmungsgeräte zu stellen, teilte das Verteidigungsministerium am Montag den Obleuten im Bundestag mit. Die Hilfe solle in einem Krankenhaus erfolgen, zivil oder militärisch. Die Unterrichtung lag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vor.
Portugal selbst hat sich zur Eindämmung der Pandemie abgeriegelt. Seit Sonntag ist in dem auch bei Deutschen beliebten Urlaubsland die Ein- und Ausreise ohne triftigen Grund untersagt.
Ministerpräsident António Costa bezeichnete die Pandemie-Lage als "sehr schlimm". Das Land ist besonders stark von der als höher ansteckend geltenden Virusvariante betroffen, die zunächst in Großbritannien auffiel. Deshalb gilt in Deutschland seit Sonntag eine Einreisesperre aus dem Land.
Südafrika empfängt erste Flugzeugladung mit Corona-Impfstoff
16:51 Uhr: Südafrika als zahlenmäßig am meisten von der Corona-Pandemie betroffenes Land des Kontinents hat am Montag seine erste Flugzeugladung Impfstoffe erhalten.
Eine Million Dosen trafen nach Regierungsangaben am Nachmittag in Johannesburg ein. Sie stammen vom britisch-schwedischen Pharmakonzerns Astrazeneca und der Universität Oxford und sollen vor allem den 1,25 Millionen Mitarbeitern des öffentlichen und privaten Gesundheitssystems zugute kommen.
Präsident Cyril Ramaphosa, der sich am Abend erneut mit einer TV-Rede an die Nation wenden wollte, wohnte der Entladung am Flughafen mit Mitgliedern seiner Regierung bei.
Südafrika hatte im Dezember inmitten einer zweiten Infektionswelle die Marke von einer Million nachgewiesener Corona-Fälle überschritten - sie liegt nun bei rund 1,5 Millionen Infektionen und mehr als 44.000 Todesfällen. Die Regierung hatte daraufhin schärfere Maßnahmen verhängt.
In dem Kap-Staat kursiert eine neue Variante des SARS-CoV-2-Erregers, die als Treiber für die neue Infektionswelle gilt. Seit Bekanntgabe des mutierten Virus haben viele Länder daher Beschränkungen für Reisende aus Südafrika verhängt. Die Restriktionen haben eine verheerende Auswirkung auf die Wirtschaft.
Ramaphosa hatte zuletzt vor dem Weltwirtschaftsforum (WEF) in einer virtuellen Ansprache die Solidarität der Staatengemeinschaft bei der COVID-19-Bekämpfung durch Impfstoffe angemahnt. Es gehe nicht an, wenn reiche Nationen Impfstoffe horteten. Solche Impfstoff-Reserven müssten umgehend allen Länder verfügbar gemacht werden.
Videografik: So mutieren Viren
Vorläufige Studienergebnisse: Mütter geben Corona-Antikörper an ihre Babys weiter
16:07 Uhr: In den USA haben Forschende Hinweise gesammelt, laut denen Coronavirus-Antikörper während der Schwangerschaft von der Mutter auf ihr Baby übertragen werden. Das berichtet "sciencealert.com".
Für ihre Studie untersuchten sie knapp 1.500 schwangere Frauen, von denen 83 während der Schwangerschaft positiv auf das Coronavirus getestet wurden.
Bei fast allen von ihnen hätten anschließend die Antikörper im Blut der Nabelschnur nachgewiesen werden können. Das bedeutet, dass sie auf das Kind übertragen wurden. Am Ende könnte das heißen, dass eine Impfung der Mutter auch das Neugeborene in den ersten Lebensmonaten gegen Corona schützt, heißt es in dem Bericht.
Für die Forschenden bleibe demnach noch viel zu klären. Unter anderem sei nicht nachgewiesen, dass die Corona-Antikörper der Mutter beim Kind auch wirken.
Relativ sicher scheine aber zu sein, dass die Corona-Viren selbst nicht mit durch die Nabelschnur wandern. Die Forschenden hätten in keinem Fall festgestellt, dass eine Mutter ihr Kind im Bauch angesteckt habe.
Keine Ausnahmen für Profifußball bei Einreisesperre: Wo empfängt RB Leipzig den FC Liverpool?
15:28 Uhr: Die neuen deutschen Einreise-Regeln treffen auch die Fußball Champions League. Denn die vorerst bis zum 17. Februar gültige Verordnung sieht keine Ausnahmen für den Profifußball vor.
In der Verordnung "gibt es derzeit keine Sonderregelung für Profi-Sportler", stellte eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums am Montag auf Anfrage klar. Damit kann RB Leipzig sein für den 16. Februar geplantes Achtelfinal-Hinspiel gegen den FC Liverpool nach aktuellem Stand nicht im eigenen Stadion austragen.
Die Europäische Fußball-Union UEFA hat sich bisher noch nicht zu der Problematik geäußert. Am Sonntag hatte sich Leipzigs Vorstandschef Oliver Mintzlaff noch optimistisch gezeigt, eine Lösung zu finden. "Unser Ziel ist es nicht, in St. Petersburg oder woanders als Alternative zu spielen", sagte Mintzlaff.
Seit Samstag dürfen Fluggesellschaften keine Menschen aus besonders betroffenen Corona-Mutationsgebieten mehr nach Deutschland bringen. Zu diesen Gebieten zählt Großbritannien. Ausnahmen sind lediglich für Deutsche und für Ausländer, die ihren Wohnsitz in Deutschland haben, vorgesehen. Für sie gilt aber auch die Pflicht, sich vor der Einreise anzumelden und einen negativen Corona-Test vorzuweisen.
Habeck: Behörden sollten Corona-Impftermine einfach vergeben
15:13 Uhr: Die Behörden sollten Termine für Corona-Schutzimpfungen nach Vorstellungen von Grünen-Chef
Vielmehr solle sich darum ein "netter, freundlicher, serviceorientierter Staat" kümmern, Betroffene müssten ihre Termine dann nur noch wahrnehmen.
Außerdem müsse alles getan werden, um die Produktion an Impfstoffen hochzufahren und auf hohem Niveau zu sichern, sagte Habeck. Kooperationen müssten fest vereinbart und Zusagen erfüllt werden.
Auch international müssten Pharmafirmen stärker zusammenarbeiten, damit die Produktion von Impfstoffen auch außerhalb Europas steigen könne, auch über stärkere Vergabe von Lizenzen.
Das sei zwar nicht alles in zwei Stunden umzusetzen, wohl aber im Nachgang zum Impfgipfel, betonte Habeck. Das Vertrauen der Menschen in die Handlungs- und Leistungsfähigkeit der Politik müsse wieder gestärkt werden.
Europol warnt vor gefälschten Nachweisen zu negativen Corona-Tests
15:01 Uhr: Kriminelle bieten Reisenden in Europa den Kauf gefälschter Bescheinigungen über negative Corona-Tests an. Es seien bereits mehrere solcher Fälle aufgedeckt worden, warnte die europäische Polizeibehörde Europol am Montag in Den Haag.
Unter anderem sei am Airport Charles de Gaulle in Paris ein Fälscher-Ring das Handwerk gelegt worden. In Großbritannien hätten Betrüger 100 Pfund (113 Euro) für gefälschte Negativ-Bescheinigungen verlangt, in Spanien 40 Euro.
In den Niederlanden seien solche Fälschungen für 50 bis 60 Euro über Messenger-Apps zugestellt worden. Laut Europol nutzen die Täter Hochqualitäts-Printer und spezielle Software, um originalgetreu wirkende Zertifikate herzustellen.
Tschechische Petition fordert Corona-Hilferuf an Deutschland
14:46 Uhr: Immer mehr Menschen in Tschechien fordern ihre Regierung auf, Deutschland um Hilfe bei der Behandlung von Corona-Intensivpatienten zu ersuchen.
Eine Online-Petition mit dem Titel "Öffnet die Grenzen für Rettungswagen" hatten bis Montag bereits mehr als 2.700 Menschen unterzeichnet. Frustriert äußerte sich der Präsident der Karlsbader Region im Westen des Landes, Petr Kulhanek. Er habe an das Kabinett in Prag appelliert, über Verlegungsmöglichkeiten nach Sachsen oder Bayern zu verhandeln. "Und nichts", schrieb der konservative Politiker bei Twitter.
In der Verwaltungsregion um Karlsbad (Karlovy Vary) war kein einziges Intensivbett für Corona-Patienten mehr frei. In der benachbarten Region Pilsen (Plzen) gab es noch ein einziges. Besonders dramatisch entwickelt sich die Lage im Stadtkrankenhaus von Eger (Cheb). Täglich werden von dort Patienten mit Krankenwagen oder Armeehubschraubern in weit entfernte Kliniken innerhalb Tschechiens verlegt - teilweise über Hunderte Kilometer. Dabei ist die Grenzstadt auf drei Seiten von Deutschland umgeben.
Gesundheitsminister Jan Blatny ist der Ansicht, dass ausländische Hilfe nicht erforderlich ist, solange in anderen Landesteilen Kapazitäten verfügbar sind.
Kritiker merken an, dass der Nordwesten des Landes seit Jahren medizinisch unterversorgt sei. In der Karlsbader Region gibt es kein einziges Universitätskrankenhaus. Die Behörden meldeten am Montag landesweit 2.540 neue Corona-Fälle innerhalb von 24 Stunden. Seit Beginn der Pandemie gab es mehr als 987.000 nachgewiesene Infektionen und 16.392 Todesfälle.
Ostukraine startet Corona-Impfungen mit Sputnik V aus Russland
14:32 Uhr: Trotz eines in der Ukraine verhängten Impfverbots mit dem russischen Wirkstoff Sputnik V haben im Osten des Landes Impfungen mit dem Vakzin begonnen. In den von Separatisten kontrollierten Gebieten an der russischen Grenze hätten am Montag die ersten medizinischen Mitarbeiter, Beschäftigten sozialer Dienste und Vertreter von Sicherheitsorganen eine Impfung erhalten, berichteten Medien in der Ostukraine. Das Parlament in der Hauptstadt Kiew hatte dagegen erst vor wenigen Tagen Sputnik V verboten.
In den Separatisten-Gebieten hat es nach offizieller Statistik seit Beginn der Pandemie bislang etwas mehr als 22.000 Corona-Infektionen gegeben. Mehr als 2.000 starben mit dem Virus. Beobachter gehen jedoch von einer hohen Dunkelziffer aus.
Eigenen Angaben nach leben rund 3,6 Millionen Menschen in den von den Aufständischen kontrollierten Gebieten Luhansk und Donezk. Infolge der Kämpfe zwischen den Regierungstruppen und Einheiten der von Russland unterstützten Aufständischen sind UN-Schätzungen zufolge seit 2014 mehr als 13.000 Menschen getötet worden.
Kiew setzt dagegen auf westliche Impfstoffe. Die ersten Lieferungen werden Regierungsangaben zufolge in zwei Wochen erwartet. Einer Prognose des britischen Magazins "Economist" zufolge ist in der verarmten Ex-Sowjetrepublik nicht vor 2023 mit einer allgemeinen Verfügbarkeit von Impfmitteln zu rechnen.
Israel übergibt 2.000 Dosen Corona-Impfstoff an Palästinenser
14:27 Uhr: Israel hat der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) Impfstoff gegen das Coronavirus zur Verfügung gestellt. In einem ersten Schritt seien 2.000 Dosen des Impfstoffs des Herstellers Moderna übergeben worden, teilte die für die israelischen Aktivitäten in den Palästinensergebieten zuständige Behörde Cogat am Montag mit.
Die Übergabe erfolgte demnach am Kontrollpunkt Beitunia bei Ramallah. Weitere 3.000 Dosen sollen folgen. Mit dem Impfstoff soll medizinisches Personal geimpft werden.
Die Autonomiebehörde rechnet in Kürze mit weiteren Lieferungen auch aus anderen Quellen. Ministerpräsident Mohammed Schtaje sagte, mit dem Beginn der Impfkampagne in den Palästinensergebieten werde in zwei Wochen gerechnet. Zunächst würden 50.000 Dosen bereitgestellt.
Mögliche israelische Impfstofflieferungen und Hilfe für die Palästinenser wurden zuletzt kontrovers diskutiert. Organisationen wie Amnesty International hatten Israel dazu aufgerufen und dies mit dessen Verantwortung als Besatzungsmacht begründet.
Die Autonomiebehörde hatte Israel nie offiziell um Impfstoffe gebeten, sieht es als Besatzungsmacht aber ebenfalls moralisch und rechtlich zu Unterstützung verpflichtet. Die Palästinenser berufen sich dabei unter anderem auf die Genfer Konventionen.
Sie weisen auch darauf hin, dass in den Friedensverträgen mit Israel eine Zusammenarbeit bei der Epidemiebekämpfung festgeschrieben wurde. Gemäß dieser Verträge liegt die Verantwortung für den Gesundheitsbereich allein bei der PA.
Gegner einer Unterstützung durch Israel unter den Palästinensern hatten die Autonomiebehörde dazu aufgerufen, angebotene Impfstoffe nicht anzunehmen. Aus ihrer Sicht änderte die israelische Regierung erst nach internationalem Druck ihren Kurs. Sie wolle mit der Lieferung dieser kleinen Menge an Dosen ihr Ansehen verbessern, hieß es.
Die Infektions- und Totenzahlen waren zuletzt im Westjordanland und im Gazastreifen zurückgegangen, auch dank harter Restriktionen. Im Westjordanland leben etwa vier Millionen Menschen, im Gazastreifen rund 2,3 Millionen.
Mehr als 3.100 Soldaten helfen in Alten- und Pflegeheimen
14:23 Uhr: Die Bundeswehr hat die Zahl der in der Corona-Pandemie zum Schutz in Alten- und Pflegeheimen eingesetzten Soldaten deutlich gesteigert.
Inzwischen seien 3.145 Frauen und Männer im Einsatz, teilte die Bundeswehr am Montag mit. Aus mehr als der Hälfte der 404 Landkreise gebe es Anträge auf Amtshilfe. Bis Montag hatten 206 der Gebietseinheiten die Bundeswehr um Hilfe gebeten.
Das Bundeskabinett hatte in der vergangenen Woche die Kostenfreiheit der Unterstützung geregelt. Das Verteidigungsministerium kündigte an, deutlich mehr Soldaten für Schnelltests bereitzustellen.
Impfstoff-Lieferungen sollen im 2. und 3. Quartal deutlich anziehen
13:52 Uhr: Die Lieferungen von Corona-Impfstoff für Deutschland sollen im Laufe des Jahres deutlich anziehen. Das geht aus einer neuen Übersicht des Bundesgesundheitsministeriums hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Nach 18,3 Millionen Impfdosen im laufenden ersten Quartal könnten demnach laut einer aktuellen Schätzung im zweiten Quartal voraussichtlich 77,1 Millionen Dosen und im dritten Quartal 126,6 Millionen Dosen verschiedener Hersteller folgen. Im vierten Quartal könnten es dann weitere 100,2 Millionen Dosen sein.
Die Schätzung bezieht sich auf geschlossene Verträge und geplante Vereinbarungen sowie voraussichtliche Zulassungstermine einiger Impfstoffe. Wie betont wird, hängen konkrete Termine und Liefermengen von zahlreichen Faktoren ab - besonders von klinischen Prüfungen, den Zulassungsverfahren, Produktionsprozessen, Lieferketten für Ausgangsstoffe und Qualitätskontrollen.
Solche Prognosen seien immer mit Unsicherheiten behaftet, Änderungen seien nicht ungewöhnlich. Im letzten Quartal 2020 waren der Übersicht zufolge 1,3 Millionen Dosen des ersten zugelassenen Impfstoffes der Hersteller Biontech und Pfizer geliefert worden.
Dezember-Coronahilfen für Unternehmen werden ausgezahlt
13:38 Uhr: Nach wochenlanger Verzögerung kann die Auszahlung der regulären Dezemberhilfen für Firmen in der Corona-Krise nun starten. Die technischen Voraussetzungen dafür stehen, wie das Wirtschaftsministerium am Montag mitteilte.
Damit könnten die Auszahlungen durch die Länder ab sofort beginnen. Seit Anfang Januar waren bereits Abschlagszahlungen geflossen, Unternehmen konnten also einen Vorschuss auf die spätere Zahlung bekommen. Außerdem wurden die sogenannten Novemberhilfen zuletzt an die Firmen ausgezahlt.
Die Abschlagszahlungen für den Dezember, die aus der Bundeskasse fließen, seien stark in Anspruch genommen worden, erklärte das Ministerium. So seien bereits mehr als 1,56 Milliarden Euro überwiesen worden. Im Zuge der November- und Dezemberhilfe zusammen wurden demnach bislang mehr als 4,35 Milliarden Euro gezahlt.
Die Dezemberhilfe richtet sich an Unternehmen, Selbstständige und auch Vereine, die von den Schließungen im Dezember besonders stark betroffen waren. Sie können Zuschüsse von bis zu 75 Prozent des Umsatzes aus Dezember 2019 erhalten.
Bei den Hilfen stellt der Bund die Mittel zur Verfügung. Die Bundesländer sind für Antragsbearbeitung, Prüfung und Auszahlung zuständig. Seit Beginn der Corona-Krise hat der Bund laut Wirtschaftsministerium rund 80 Milliarden Euro an Hilfen für die Wirtschaft bewilligt.
Gewerkschaft der Polizei: Sicherheitskräfte früher impfen
13:14 Uhr: Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat kurz vor dem Impfgipfel von Bund und Ländern eine frühere Impfung von Sicherheitskräften gefordert. "Wenn beim Impfgipfel die Reihenfolge auf den Prüfstand gestellt wird, müssen die Sicherheitsbehörden besser berücksichtigt werden", sagte GdP-Vize Jörg Radek den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag).
"Wichtig ist, dass die Polizei beim Impfen eine höhere Priorität bekommt", mahnte er. Die Polizei wolle nicht in Konkurrenz zu Altenpflegern oder zum Krankenhauspersonal treten. "Aber die Reihenfolge muss wiedergeben, dass es die Polizei ist, die in der Pandemie für Sicherheit und Ordnung sorgt», sagte der Polizeigewerkschafter.
Telefonseelsorge führt wegen Corona mehr Gespräche über Einsamkeit
12:40 Uhr: Telefonseelsorger sprechen nach Erkenntnis einer Psychologin coronabedingt mit immer mehr Menschen, die sich einsam fühlen. "Im Jahr 2019 hat sich Einsamkeit in etwa jedem fünften Gespräch als ein Gesprächsthema gezeigt, also nicht nur als eine Lebenssituation oder Befindlichkeit, sondern es wurde explizit thematisiert", sagte Ruth Belzner, die Leiterin der Telefonseelsorge Würzburg/Main-Rhön, in einem Videogespräch mit Bundespräsident
"Das ist im Jahr 2020 über das ganze Jahr gerechnet auf 25 Prozent hochgegangen, also jedes vierte Gespräch." Das sei eine signifikante Steigerung.
"Wir erleben aber auch ganz oft, dass Menschen ein anderes Thema ins Gespräch bringen. Aber sie rufen im Prinzip an, weil sie einsam sind", erklärte Belzner in dem am Montag veröffentlichten Dialog. Die Mitarbeiter der Telefonseelsorgen telefonierten nicht nur, sondern chatteten auch mit Interessierten.
Corona wirke wie ein Vergrößerungsglas über schon bestehende Probleme, sagte sie mit Blick auf psychische Erkrankungen, Ängste, fehlende Arbeit und schwierige Familienverhältnisse.
Gerade im Chat würden oft bedrückende Geschichten erzählt "von jungen Menschen in dysfunktionalen Familien, die quasi gefangen und von Kontakten und auch von Hilfsangeboten abgeschnitten waren und sind". Auch Steinmeier erzählte, dass ihn mittlerweile viel mehr Briefe erreichten, in denen Menschen von ihrer Einsamkeit berichteten.
Frauen und Männer, auch ihre Mitarbeiter, die im Homeoffice ihre Kinder zu Hause unterrichten müssten, seien besonders belastet. "Man kann es nicht beliebig lange durchhalten", sagte Belzner auf Nachfrage des Bundespräsidenten zur Situation von Familien.
Steinmeier zufolge arbeiten bei den 105 Stellen der Telefonseelsorge in Deutschland etwa 7.000 Mitarbeiter, die meisten davon ehrenamtlich. "Das finden wir beide ganz großartig", sagte er. Mitarbeitermangel gebe es derzeit nicht, sagte Belzner. "Es war noch nie so leicht wie im Jahr 2020, alle Dienste zu besetzen oder doppelt zu besetzen." Gründe dafür nannte sie nicht.
Bayer steigt in Produktion des Corona-Impfstoffs von Curevac eim
12:22 Uhr: Der Pharmariese Bayer steigt in die Produktion eines Corona-Impfstoffs ein und will im kommenden Jahr 160 Millionen Dosen herstellen. Im Bayer-Werk in Wuppertal solle der vom Tübinger Unternehmen Curevac entwickelten mRNA-Impfstoff dann in großem Umfang produziert werden, sagte Bayer-Vorstandsmitglied Stefan Oelrich am Montag bei einer Pressekonferenz. Die ersten Dosen seien möglicherweise bereits Ende dieses Jahres verfügbar.
Der Impfstoff von Curevac befindet sich derzeit noch in der dritten Testphase, nach Unternehmensangaben nehmen daran 36.000 Probanden teil. Eine Zulassung wird für die kommenden Monate erwartet.
Curevac-Chef Franz-Werner Haas sagte bei der Pressekonferenz, dass das Unternehmen über ein schon aufgebautes Produktionsnetzwerk bis Jahresende rund 300 Millionen Dosen herstellen könne.
Die Zusammenarbeit mit Bayer werde dann zusätzliche Produktionskapazitäten schaffen. Die Produktion könne dort aber nicht sofort beginnen, weil zunächst noch die entsprechende Technik aufgebaut werden müsse - hier gebe es derzeit auf dem Weltmarkt Engpässe.
Bundesgesundheitsminister
Spahn betonte, dass größere Mengen Impfstoff auch nach dem Sommer noch gebraucht würden, wenn wahrscheinlich viele Menschen schon geimpft seien - zum einen, falls nach der Impfung noch eine Auffrisch-Impfung benötigt werde; zum anderen, weil die Impfstoffe möglicherweise an Mutationen des Virus angepasst werden müssten.
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) bezeichnete es als "bemerkenswertes Signal", dass Bayer nun erstmals in seiner 160-jährigen Unternehmensgeschichte in die Impfstoff-Produktion einsteigt. "Wir haben das Ziel, zu einem Standort zu werden in der Welt, der in der Pharma- und Biotechnologie international mithalten kann", sagte er auf der Pressekonferenz.
Griechenland wappnet sich für dritte Corona-Welle
11:28 Uhr: Die griechische Regierung bereitet sich auf die Möglichkeit einer dritten Corona-Welle vor. Am Montagmorgen bestellte Gesundheitsminister Vassilis Kikilias außerplanmäßig den nationalen Corona-Krisenstab ein, um das Vorgehen für einen möglichen starken Anstieg der Zahlen zu erörtern.
Dazu könnte auch ein noch strengerer Lockdown gehören, als er ohnehin schon seit Anfang November in Kraft ist, berichteten griechische Medien. Die Corona-Experten sehen das Land an einem entscheidenden Punkt: Nach einer leichten Lockerung des Lockdowns vor zwei Wochen waren die Fallzahlen bereits nach oben geschnellt.
Zudem wurde am Wochenende erstmals die südafrikanische Virus-Mutante entdeckt; die britische ist bereits im Umlauf. Nun ist die Sorge groß, dass das Infektionsgeschehen außer Kontrolle geraten könnte. Noch befinde man sich nicht in einer dritten Welle, betonte Mediziner und Krisenstabmitglied Charalambos Gogos am Montag im Fernsehsender Skai.
Allerdings stehe die Maßnahme eines vollständigen Lockdowns im Raum, sollte dieser erforderlich sein. Bisher gelten Maßnahmen wie Maskenpflicht, Ausgangssperre ab 21 Uhr und ein weitgehendes innergriechisches Reiseverbot. Geschäfte jedoch dürfen in weniger stark betroffenen Regionen noch öffnen.
Die Corona-Fallzahlen sind in Griechenland gemessen an der Einwohnerzahl sehr viel niedriger als in vielen anderen europäischen Ländern - allerdings ist auch der Gesundheitssektor nach der jahrelangen Finanzkrise des Landes nicht besonders gut ausgestattet und war seit Beginn der Pandemie immer wieder unter Druck geraten.
Am Sonntag meldete die griechische Gesundheitsbehörde für die rund 11 Millionen Einwohner lediglich 484 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Die Zahlen vom Wochenende sind jedoch meist niedriger; vergangene Woche wurden zwischenzeitlich fast 1.000 neue Fälle pro Tag gezählt, womit sich die Zahl seit Beginn der leichten Lockerungen vor zwei Wochen, etwa der Öffnung von Geschäften, mehr als verdoppelt hat.
Covid-19: Hunderttausende Briten warten mehr als ein Jahr auf OP
10:46 Uhr: Wegen der Corona-Pandemie müssen Hunderttausende Briten bereits länger als ein Jahr auf Operationen warten. Ihre Anzahl sei seit Beginn der Pandemie von gut 1.600 auf aktuell 192.000 Patienten gestiegen, hieß es einem BBC-Bericht zufolge vom Verband NHS Providers, der die Interessen der Beschäftigten des staatlichen Gesundheitsdienstes NHS und anderen medizinischen Diensten vertritt.
In britischen Krankenhäusern werden derzeit mehr als 34.000 Patienten mit COVID-19 behandelt, mehr als 3.800 von ihnen werden künstlich beatmet. Zwar nimmt die Zahl der Neueinweisungen langsam ab, doch der Druck auf den Intensivstationen bleibt dem Gesundheitsdienst zufolge weiterhin extrem hoch.
Man arbeite so hart wie möglich daran, den Rückstau abzuarbeiten, erklärte NHS Providers - allerdings seien vielen Beschäftigten angesichts der hohen Belastung gefährdet, an Burnout zu erkranken.
In einer Umfrage gaben etliche Beschäftigte in medizinischen Berufen vergangenen Monat an, sich traumatisiert von den Erfahrungen in der Pandemie zu fühlen. Fast die Hälfte berichtete von ernsthaften Angstzuständen, Depressionen, posttraumatischem Stress oder problematischem Alkoholkonsum.
Illegale Faschingsfeier in Corona-Hotspot aufgelöst
10:12 Uhr: Etwa 90 Menschen haben sich am Sonntag in Thüringens Corona-Hotspot Jüchsen zu einem Faschingsumzug versammelt. Der Grabfelder Ortsteil weise die größte Inzidenz in Thüringen auf und gelte demnach als Hotspot, teilte die Polizei mit.
Laut Angaben eines Polizeisprechers hatten sich die Teilnehmenden über Soziale Netzwerke verabredet. Auch Pferde und teils geschmückte Fahrzeuge waren am Umzug beteiligt. Wie der MDR berichtet, wurden Mindestabstände und Hygienevorschriften nicht eingehalten.
Gegen Nachmittag sei die illegale Versammlung durch ein Großaufgebot der Polizei aufgelöst worden. Laut MDR wurden mehrere Strafanzeigen wegen Beleidigung und Widerstand gegen Polizeibeamte gestellt. Die Polizei rechnet noch mit weiteren Anzeigen im Laufe der Ermittlungen.
Allerdings gab es auch Kritik am Vorgehen der Polizei. In E-Mails an den MDR berichteten Augenzeugen, dass die Beamten bereits geraume Zeit vor dem Start des Faschingsumzugs vor Ort gewesen seien. Die Polizei hätte aber erst gegen Ende der illegalen Veranstaltungen eingegriffen.
Wie es in den Mails weiter heißt, waren zu diesem Zeitpunkt auch nur noch wenige Teilnehmer des Umzugs übrig. Kritik äußerte auch die Ortsteilbürgermeisterin Beate Heßler. Sie bezeichnete den Großeinsatz gegenüber dem MDR als unverhältnismäßig.
Die Polizei hätte durch ihr verstärktes Auftreten den Vorfall aufgebauscht. Nach Angaben Heßlers wäre der Faschingsumzug innerhalb weniger Minuten beendet gewesen, hätten die Beamten die Teilnehmer einfach gewähren lassen.
Einrichtung für Quarantäne-Verweigerer geht an den Start
09:46 Uhr: Wer sich in Schleswig-Holstein hartnäckig einer auferlegten Corona-Quarantäne verweigert, dem droht seit Montag im Extremfall eine Zwangsunterbringung.
In einer eigenständigen Einrichtung auf dem Gelände der Jugendarrestanstalt Moltsfelde in Neumünster ist Platz für bis zu sechs Quarantäne-Verweigerer. Bis Freitagnachmittag sei aber nicht absehbar gewesen, dass die Kreise bereits Gebrauch von der Unterbringungsmöglichkeit machen, sagte eine Sprecherin des Landkreistags.
Über eine vom Gesundheitsamt verfügte Unterbringung muss letztlich ein Gericht entscheiden. Laut Infektionsschutzgesetz kommt eine sogenannte Absonderung als letztes Mittel in Betracht.
Das heißt, jemand muss sich erkennbar weigern, Auflagen einzuhalten, Verstöße müssen nachgewiesen und eine sogenannte Gefährderansprache erfolglos geblieben sein. Wie viele Quarantäneverweigerer im Land es gibt, ist nicht bekannt.
Der Kreis Segeberg wird die Unterkunft betreiben und den anderen Kreisen und kreisfreien Städten zur Verfügung stellen. 12 bis 15 Mitarbeiter werden über Honorarverträge beschäftigt. Freiwillig gemeldet hatten sich mehr als 30 ehemalige Polizei- und Justizvollzugsbeamte.
5.608 Corona-Neuinfektionen und 175 neue Todesfälle gemeldet
09:10 Uhr: Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 5.608 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Außerdem wurden 175 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, wie aus Zahlen des RKI von Montag hervorgeht. Vor genau einer Woche hatte das RKI 6.729 Neuinfektionen und 217 neue Todesfälle binnen 24 Stunden verzeichnet.
Die erfassten Fallzahlen sind an Montagen in der Regel geringer, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird. Außerdem wurden laut RKI aus Sachsen-Anhalt keine Daten übermittelt.
Der Höchststand von 1.244 neuen gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33 777 am 18. Dezember der höchste Wert gemeldet worden - darin waren jedoch 3.500 Nachmeldungen enthalten.
Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie 2.221.971 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2 in Deutschland (Stand: 01.02., 00.00 Uhr). Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte noch deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 57.120.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Sonntagabend bei 0,91 (Vortag 0,92). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 91 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.
Corona lässt deutschen Bier-Absatz auf historisches Tief sinken
08:48 Uhr: Die Corona-Krise hat den Bierabsatz in Deutschland auf ein historisch niedriges Maß gedrückt. Die Brauereien und Bierlager setzten im vergangenen Jahr mit 8,7 Milliarden Litern 5,5 Prozent weniger ab als im Jahr 2019, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden berichtete. Es war der niedrigste Wert seit der Neufassung des Biersteuergesetzes im Jahr 1993, das die Grundlage der Statistik bildet.
Den Brauern fehlten im Jahr 2020 vor allem die Feste und Großveranstaltungen, die zur Abwehr der Pandemie abgesagt worden waren. Auch die Schließungen von Gaststätten und Restaurants führten zu weniger Bierkonsum. Ein schneller Wiederanstieg des Absatzes war hingegen im Sommer zu beobachten, als kurzfristig die Lokale wieder öffnen durften.
Der Bierkonsum ist bereits seit Jahren rückläufig. Der Steuerstatistik zufolge gingen 82,6 Prozent des Bieres in den Verkauf im Inland, der 5,5 Prozent unter dem Vorjahreswert blieb. Auch der Export in die EU war deutlich rückläufig (- 13,1 Prozent), während in Nicht-EU-Staaten 3,7 Prozent mehr Bier abgesetzt werden konnte.
Woidke: Weitere Impfstoffe für den deutschen Markt prüfen
07:55 Uhr: Brandenburgs Ministerpräsident
Es müssten aber die entsprechenden Zulassungsverfahren durchgeführt werden. Von einer staatlich geregelten Impfstoffproduktion hält Woidke nichts. "Es ist nicht nötig, Zwangsmaßnahmen einzuleiten. Das sehe ich momentan nicht", sagte er.
Stattdessen solle man mit den Herstellern reden und fragen, was möglich sei. Grünen-Chef Robert Habeck hatte zuvor eine "Notimpfstoffwirtschaft" gefordert, um mehr Impfstoff zu produzieren.
Fast 500 Festnahmen in Brüssel wegen verbotener Corona-Proteste
07:12 Uhr: In Brüssel hat die Polizei fast 500 Menschen festgenommen, die an zwei verbotenen Demonstrationen gegen die Corona-Restriktionen teilnehmen wollten. Ein Platz vor dem Hauptbahnhof, wo die meisten Demonstranten zusammenkamen, wurde am Sonntag evakuiert, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Unter den Anwesenden waren auch Anhänger mehrerer Fußballklubs.
Die Polizei veröffentlichte im Onlinedienst Twitter Fotos von Messern, Knall- und Feuerwerkskörpern, Schutzhandschuhen und einem Zahnschutz, die bei Demonstranten gefunden worden waren. "Keine Gegenstände für eine friedliche Versammlung", schrieb die Polizei dazu.
Die Organisatoren der verbotenen Proteste hatten die Menschen in den Onlinenetzwerken dazu aufgerufen, sich auf dem Platz am Hauptbahnhof sowie am Atomium, einem Wahrzeichen der Stadt, zu versammeln. Die Polizei hatte im Vorfeld vor der Teilnahme an den Protesten gewarnt.
Insgesamt wurden dann nach Angaben des Polizeisprechers 488 Menschen in der belgischen Hauptstadt in Gewahrsam genommen. Am Nachmittag wurde jedoch bereits mit der Freilassung der Festgenommenen begonnen.
Seit Beginn der Pandemie hat Belgien mit seinen rund 11,5 Millionen Einwohnern mehr als 20.000 Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert.
Die Regierung hatte kürzlich ein Verbot nicht-notwendiger Reisen im Inland sowie ins Ausland verhängt. Seit fast drei Monaten befindet sich das Land in einem Teil-Lockdown.
FDP-Chef: Impfstoff-Produktion mit Tempo-Prämie beschleunigen
06:15 Uhr: FDP-Chef
"Viele Ökonomen empfehlen deshalb eine Tempo-Prämie für die Ausweitung der Produktion. Es muss ein Anreiz für die Branche geschaffen werden, zusätzliche Kapazitäten zu schaffen", sagte er weiter. Die öffentliche Verwaltung solle sich zur beschleunigten Bearbeitung aller Genehmigungsanträge für neue Anlagen verpflichten.
"Die Forderungen aus CSU und Grünen nach einer staatlich gelenkten Not-Wirtschaft sollen beeindruckend klingen, sie lösen aber kein Problem", sagte Lindner. "Sie lenken eher davon ab, dass es staatliches Versagen bei der Beschaffung war."
Wenn man die immensen Kosten des Lockdowns sehe, dann sei eine Investition in beschleunigten Kapazitätsausbau bei der Impfstoffproduktion alle Mittel wert.
Israel verlängert erneut seinen Corona-Lockdown
05:03 Uhr: Israel hat seinen Corona-Lockdown erneut verlängert. Die Maßnahmen gelten nun vorerst bis kommenden Freitagabend, wie das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und das Gesundheitsministerium am Sonntag nach einer Kabinettssitzung mitteilten. Die Restriktionen wären ohne die Verlängerung am Sonntag um Mitternacht abgelaufen.
Trotz einer intensiven Impfkampagne sind die Infektionszahlen in Israel weiterhin hoch. Der Januar war in Israel mit insgesamt mehr als tausend Corona-Toten der Monat mit den meisten Todesfällen seit Beginn der Pandemie.
Am Mittwoch will das Kabinett erneut über eine mögliche abermalige Verlängerung des Lockdowns beraten, wie es in der Mitteilung hieß. Der Lockdown ist seit dem 27. Dezember in Kraft.
Am Sonntag setzten sich tausende ultraorthodoxe Juden bei der Bestattung eines Rabbiners in Jerusalem über die Corona-Regeln hinweg. Ohne sich an die Abstandsregeln zu halten und oftmals auch ohne Masken folgte die Menge dem Trauerzug für den Leiter einer einflussreichen Talmudschule.
Strengreligiöse Juden stehen in Israel im Mittelpunkt der Bemühungen, die Weiterverbreitung des Coronavirus unter Kontrolle zu bekommen. Immer wieder verstoßen sie gegen die Lockdown-Bestimmungen, insbesondere wenn es um Synagogen und Talmudschulen geht.
Dies sorgte in den vergangenen Tagen immer wieder für heftige Zusammenstöße mit der Polizei. Nach Angaben eines Fotografen der Nachrichtenagentur AFP griffen die Sicherheitskräfte diesmal jedoch nicht ein.
Mittelstand verlangt Klarheit über Beschaffung des Impfstoffs
04:10 Uhr: Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft fordert Klarheit in der Beschaffung des Corona-Impfstoffs und einen Impfzeitplan mit transparenten Regelungen über die Verteilung.
Vor dem Impfgipfel von Bund und Ländern an diesem Montag sagte Bundesgeschäftsführer Markus Jerger der Deutschen Presse-Agentur: "Die Regierung fährt derzeit eine rigorose Lockdown-Strategie, doch was fehlt, ist eine Strategie für die Impfungen."
Für deutsche Wirtschaft sei es schwer hinnehmbar, wie sich die Politik über die Frage der Impfstoff-Beschaffung zerstreite. "Unnötige Schuldzuweisungen müssen aufhören und die Kraft sich darauf konzentrieren, Impfen für alle schnellstens zu ermöglichen."
Nur Impfungen ermöglichten wieder ein "neues Normal" und damit das Hochfahren der Wirtschaft, so Jerger. Die Vertreter des Mittelstands müssten von der Bundesregierung mit an den Tisch geladen werden.
Britischer Corona-Held "Captain Tom" mit COVID-19 im Krankenhaus
03:30 Uhr: Der durch seine Spenden-Sammelaktion zum Corona-Helden aufgestiegene britische Weltkriegsveteran Tom Moore ist mit einer Corona-Infektion ins Krankenhaus eingeliefert worden.
Der 100-Jährige sei nach einer Lungenentzündung vor einer Woche positiv auf das Virus getestet worden, schrieb Moores Tochter Hannah am Sonntag im Internetdienst Twitter. Nachdem er zunächst zu Hause behandelt worden sei, brauche er nun zusätzliche Unterstützung beim Atmen und sei seit Sonntag im Krankenhaus.
Moore hatte sich ursprünglich vorgenommen, bis zu seinem 100. Geburtstag Ende April 2020 hundert Mal mit seinem Rollator seinen Garten abzuschreiten und sich dafür sponsern zu lassen. Er hoffte, auf diese Art 1.000 Pfund zusammenzubekommen - doch die Aktion fand derart viel Zuspruch, dass Moore schließlich 33 Millionen Pfund (gut 36 Millionen Euro) für den nationalen Gesundheitsdienst NHS sammelte.
Der Senior wurde zu einer nationalen Berühmtheit. Das Militär ernannte ihn zum "Ehren-Oberst", im Juli wurde er von Königin Elizabeth II. zum Ritter geschlagen.
Premierminister Boris Johnson schrieb am Sonntag auf Twitter, seine Gedanken seien bei Moore und dessen Familie. Der Veteran habe die gesamte Nation inspiriert, "und ich weiß, dass wir alle Ihnen eine vollständige Genesung wünschen".
Corona-Bonus? Ausgleich für Feiertage am Wochenende gefordert
Politiker mehrerer Parteien machen sich dafür stark, dass Feiertage, die auf ein Wochenende fallen, in diesem Jahr als Corona-Bonus an Werktagen nachgeholt werden dürfen.
Hintergrund ist nach einem Bericht der "Saarbrücker Zeitung" (Montag), dass diesmal ungewöhnlich viele Feiertage auf ein Wochenende fallen, darunter der Tag der Arbeit am 1. Mai, der Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober sowie die Weihnachtsfeiertage.
SPD-Fraktionsvize Dirk Wiese sagte dem Blatt, da dies so sei, "wäre es eine Anerkennung und ein einfacher Corona-Bonus, wenn der darauffolgende Montag dann frei wäre für die Beschäftigten". Der Bundesgeschäftsführer der Linken, Jörg Schindler, forderte, Arbeitgeber zum Ausgleich solcher Feiertage zu verpflichten und das Arbeitszeitgesetz entsprechend zu ändern.
Die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Grünen, Beate Müller-Gemmeke, betonte: "Feiertage sind für die Menschen Tage der Erholung." Deshalb müsse nun "unaufgeregt" über das Thema debattiert werden.
Die Linksfraktion im Bundestag hatte schon mehrfach Vorstöße für entsprechende Ausgleichsregelungen unternommen. 2018 wies sie in einem Antrag darauf hin, dass es in mehr als 85 Ländern Kompensationsregelungen für Feiertage gebe, die auf einen Sonntag fallen.
Pharmabranche warnt vor überzogenen Erwartungen an "Impfgipfel"
01:05 Uhr: Der Verband der deutschen Pharma-Unternehmen warnt vor überzogenen Erwartungen an den "Impfgipfel" an diesem Montag. "Eine Impfstoff-Fabrik ist kein Bücherregal aus dem Möbelhaus, das man schnell aufbauen kann", sagte der Präsident des Verbandes forschender Arzneimittelhersteller, Han Steutel , dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Montag).
"Wäre es so, hätten wir es doch längst gemacht." Für die komplexe Herstellung von Impfstoffen seien geeignete Produktionsanlagen und qualifiziertes Personal nötig.
Angesichts erheblicher Kritik am schleppenden Impfstart und der Produktionsprobleme einiger Hersteller will Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) an diesem Montag mit den Ministerpräsidenten und Branchenvertretern über die Lage beraten.
Die Linksfraktion im Bundestag forderte die Bundesregierung dagegen auf, den Druck auf die Hersteller zu erhöhen. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) dürfe die Lage nicht länger beschönigen, sagte Fraktionschef Dietmar Bartsch dem RND. Wenn die Firmen Sanofi und Novartis den Biontech-Impfstoff abfüllen könnten, müsse die Bundesregierung auch andere Hersteller dazu bringen und befähigen.
Walter-Borjans attackiert Impfstoffhersteller
00:30 Uhr: Vor dem "Impfgipfel" an diesem Montag hat SPD-Chef Norbert Walter-Borjans die Hersteller von Corona-Impfstoffen scharf kritisiert. "Ich bin schockiert über den Mangel an Sensibilität und Verantwortungsbewusstsein bei einigen Herstellern. Es geht hier nicht um Schokolade, sondern um ein Produkt, an dem Existenzen und der Zusammenhalt der Gesellschaft hängen", sagte Walter-Borjans dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Montag).
Trotz aller Anerkennung für die rasche Entwicklung der Vakzine sind mehrere Hersteller von COVID-19-Impfstoffen zuletzt in die Kritik geraten. So sorgten etwa das Mainzer Unternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer für Ärger mit der kurzfristigen Ankündigung, wegen Werksumbauten vorübergehend weniger Impfstoff zu liefern - auch wenn dadurch eine größere Produktion möglich werden soll.
Der britisch-schwedische Hersteller Astrazeneca hatte vor gut einer Woche überraschend mitgeteilt, im ersten Quartal statt 80 Millionen nur 31 Millionen Dosen Impfstoff an die EU-Staaten zu liefern. Die Empörung war groß, am Sonntag sagte Astrazeneca dann zu, immerhin neun Millionen Dosen mehr zu liefern, also insgesamt 40 Millionen Dosen, wie EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen mitteilte.
"Das Agieren der Impfstoffhersteller irritiert mich zutiefst. Was sind das für Manager, die mitten in einer gesellschaftlichen Notsituation ohne mit der Wimper zu zucken gegebene Zusagen wieder zurücknehmen?", so Walter-Borjans.
"Die Unternehmen haben eine Gesamtverantwortung für die Gesellschaft - besonders, wenn sie mit Millionen Euro aus Steuermitteln gefördert worden sind." Er erwarte, dass sie dieser Verantwortung gerecht würden.
Gleichzeitig müssten alle Lieferverträge zwischen den Unternehmen und der EU veröffentlicht werden, forderte der SPD-Chef. "Um zu bewerten, ob Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen Fehler zu verantworten hat, müssen alle Verträge mit Herstellern auf den Tisch."
Dass Brüssel die Verträge bislang nur zögerlich und mit vielen Schwärzungen veröffentliche, mache misstrauisch. Es stehe fest, dass der Etatansatz für die Impfstoffbeschaffung insgesamt zu niedrig gewesen sei.
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