• 17:23 Uhr: ➤ Spahn hält wegen höherer Impfquote bestimmte Corona-Maßnahmen für verzichtbar
  • 15:41 Uhr: Stiko hält Impfschutz bei Johnson & Johnson für "ungenügend"
  • 14:17 Uhr: Stiko empfiehlt Corona-Auffrischungsimpfungen für über 70-Jährige
  • 10:38 Uhr: Laut RKI: Vermutlich doch mehr Menschen geimpft als bislang angenommen.
  • 04:33 Uhr: RKI registriert 11.644 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz steigt leicht

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➤ Spahn hält wegen höherer Impfquote bestimmte Corona-Maßnahmen für verzichtbar

Die Impfquote in Deutschland ist höher als bislang angenommen - jetzt hält Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die Corona-Regeln teilweise für verzichtbar. Deutschland könne nunmehr mit den 3G-Regeln (Geimpft, genesen, oder getestet) für Innenräume sowie den Schutzmasken in Bus und Bahn gut durch Herbst und Winter kommen, sagte Spahn am Donnerstag in Berlin. "Aus heutiger Sicht sind bei dieser Impfquote keine weiteren Beschränkungen notwendig sein."

Als verzichtbar nannte der Minister dagegen insbesondere die AHA-Regeln mit den Schutzmasken im Außenbereich. Die Impfquote unter den Erwachsenen in Deutschland ist einer neuen Erhebung des Robert Koch-Instituts (RKI) zufolge höher als bislang angenommen. Es sei "in der Erwachsenenbevölkerung von einem Anteil mindestens einmal Geimpfter von bis zu 84 Prozent und einem Anteil vollständig Geimpfter von bis zu 80 Prozent auszugehen", heißt es in der Auswertung des neuen Impfquoten-Monitorings (COVIMO).

Spahn sieht mit der Entwicklung den Kurs von Bund und Ländern bestätigt, mit Vorsicht schrittweise zu mehr Freiheit und Normalität zu kommen. Er mahnte aber zugleich, die "eigentliche Anstrengung" stehe noch bevor, wenn die Menschen in der kalten Jahreszeit wieder mehr drinnen sein würden.

Die weiteren Corona-News des Tages:

Indien will wieder Touristinnen and Touristen ins Land lassen

17:43 Uhr: Nach eineinhalb Jahren Corona-Pause will Indien erstmals wieder Touristinnen und Touristen ins Land lassen. Ab Freitag kommender Woche (15. Oktober) würden wieder Touristen-Visa ausgestellt, teilte das Innenministerium in Neu Delhi am Donnerstagabend mit.

Indien erlebte im April und Mai eine heftige Corona-Welle unter anderem im Zusammenhang mit der Delta-Variante, die zuerst in Indien entdeckt worden ist. Seither sind die Corona-Zahlen auf einem relativ tiefem Niveau stabil, das Leben kehrt zunehmend zur Normalität zurück.

Ein Großteil der Menschen in Indien dürfte inzwischen Corona-Antikörper haben. Eine Untersuchung im Auftrag der Regierung mit Proben von mehr als 36.000 Menschen vom Juni und Juli ergab, dass zwei Drittel der Menschen ab sechs Jahren Kontakt mit dem Coronavirus gehabt oder eine Corona-Impfung erhalten und entsprechende Antikörper entwickelt hatten.

COVID-Risikopatienten können daheim wie in Klinik überwacht werden

16:58 Uhr: COVID-19-Risikopatienten können während der Isolation auch daheim gut von ihren Ärzten betreut werden. Dies haben Wissenschaftler der Technischen Universität München mit einer Studie belegt, bei der die Erkrankten mittels Telemedizin zu Hause überwacht wurden. Für die Kontrolle des Zustands der Patientinnen und Patienten seien Ohrsensoren eingesetzt worden, die wichtige Gesundheitswerte an das Klinikum übermittelt hätten, berichtete die Uni am Donnerstag.

Insgesamt 150 COVID-19-Patienten, die sich wegen ihrer Infektion in häusliche Isolation begeben mussten, wurden von der Hochschule betreut. Es handelte sich um Kranke mit Risikofaktoren, bei denen sichergestellt werden musste, dass sie bei einer Verschlechterung ihres Gesundheitszustands rasch in ein Krankenhaus kommen.

Dafür wurde der Ohrsensor eingesetzt, der ähnlich eines Hörgeräts getragen wird. Alle 15 Minuten erfasste das Gerät Körpertemperatur, Herzschlag, Atmung und die Sauerstoffsättigung im Blut. Die Werte wurden an das Telemedizinische Zentrum des Klinikums rechts der Isar in München übertragen.

Zusätzlich wurde jeder Patient einmal täglich angerufen und befragt. "Mit minimalem Aufwand realisierte das Team so eine Überwachungsqualität, die der Monitorüberwachung in einer Klinik sehr nahe kommt", berichtete die Universität.

Ungefähr jeder achte Teilnehmer der Studie habe in ein Krankenhaus eingewiesen werden müssen. "Interessanterweise gab die Mehrzahl dieser Patienten später an, dass sie selber zu dem Zeitpunkt noch gar nicht gemerkt hatten, wie schlecht es ihnen ging", betonten die Forscher.

Kultusministerkonferenz berät über Umgang mit Corona

16:15 Uhr: Die Kultusministerinnen und -minister der Länder haben in Potsdam mit Beratungen begonnen, zunächst über den Umgang an Schulen mit der Corona-Pandemie. Außerdem geht es unter anderem um den Stand der Digitalisierung in den Schulen, wie ein Sprecher der Kultusministerkonferenz am Donnerstag weiter mitteilte.

Die amtierende KMK-Präsidentin, die Brandenburger Bildungsministerin Britta Ernst (SPD), will am Freitag über die Ergebnisse der Beratungen informieren.

Bundesweit bindende Beschlüsse sind bei dem Treffen in Potsdam nicht zu erwarten, weil die Bundesländer über Maßnahmen an ihren Schulen selbst entscheiden - zum Beispiel über eine Maskenpflicht von Schülerinnen und Schülern.

Die KMK-Präsidentin hatte vor der Konferenz eine Ausstattung mit Luftfiltern in allen Schulen unter Verweis auf Empfehlungen des Umweltbundesamtes nicht für sinnvoll gehalten. Die Runde tagt in Potsdam in Präsenz.

Stiko hält Impfschutz bei Johnson & Johnson für "ungenügend"

15:41 Uhr: Wer mit dem Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson geimpft wurde, sollte laut der Ständigen Impfkommission (Stiko) eine zusätzliche mRNA-Impfstoffdosis für einen besseren Schutz erhalten. Dies könne ab vier Wochen nach der Johnson & Johnson-Impfung erfolgen, teilte das Expertengremium am Donnerstag mit.

Zur Begründung verwies die Stiko auf sogenannte Impfdurchbrüche: Im Verhältnis zur Zahl der verabreichten Dosen würden in Deutschland die meisten dieser Ansteckungen bei Geimpften mit Johnson & Johnson verzeichnet. Die Wirksamkeit gegen die hierzulande vorherrschende Delta-Variante sei im Unterschied zu den anderen Corona-Impfstoffen vergleichsweise gering, hieß es. Die Stiko spricht letztlich von ungenügendem Impfschutz.

Es handelt sich noch nicht um eine endgültige Stiko-Empfehlung. Ein entsprechender Beschlussentwurf sei in die Abstimmung mit Fachkreisen und Bundesländern gegangen, hieß es. Änderungen seien daher noch möglich.

Beim Impfstoff von Johnson & Johnson galt bislang eine Dosis als ausreichend für den vollen Impfschutz, während bei den anderen zugelassenen Impfstoffen zunächst zwei Spritzen verabreicht werden. In Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) mit Stand Donnerstag sind bislang mehr als 3,2 Millionen Impfungen mit Johnson & Johnson verzeichnet.

Frankreich hält trotz besserer Lage an Corona-Maßnahmen fest

15:28 Uhr: Frankreich hält trotz einer deutlich verbesserten Corona-Lage vorerst an den geltenden Beschränkungen und der Gesundheitspass-Pflicht fest. Der Moment zur Aufhebung der Maßnahmen sei noch nicht gekommen, sagte Regierungssprecher Gabriel Attal nach Beratungen am Donnerstag in Paris. Zwar sei die Sieben-Tage-Inzidenz im Durchschnitt unter einen Wert von 50 gesunken, örtlich gebe es aber wieder Steigerungen und im Herbst und Winter verbreite sich das Virus leichter. Der bei der Einführung umstrittene "Pass Sanitaire", den die meisten Menschen in Frankreich auf einer Handy-App abgespeichert haben, dient zum Nachweis von Impfung, Genesung oder negativem Test.

Wie der Regierungssprecher ankündigte, sind die Tests für nichtgeimpfte Erwachsene ab dem 15. Oktober nicht mehr kostenlos, es sei denn, medizinische Gründe sprechen gegen eine Impfung. Ein Schnelltest kostet künftig 22 Euro, ein PCR-Test 44 Euro. Die Tests würden als Impfersatz missbraucht, dies müsse die Öffentlichkeit nicht länger finanzieren. Unterdessen rief Attal Pflegekräfte zu einer Drittimpfung auf. Von den Menschen ab 65 Jahren hätten bereits 1,5 Millionen die Möglichkeit einer dritten Impfung genutzt.

Pfizer beantragt Impfstoff-Zulassung für Fünf- bis Elfjährige in den USA

14:41 Uhr: Der US-Pharmakonzern Pfizer hat in den USA eine Notfallzulassung seines zusammen mit dem Mainzer Unternehmen Biontech entwickelten Corona-Impfstoffs für fünf- bis elfjährige Kinder beantragt. Pfizer erklärte am Donnerstag auf Twitter, der Zulassungsantrag liege der US-Arzneimittelbehörde FDA vor. Im September hatten die beiden Unternehmen bei der FDA bereits Studiendaten eingereicht, wonach der Impfstoff bei Kindern "sicher und wirksam" sei.

Die Behörde teilte vergangene Woche mit, dass sie für den 26. Oktober eine Sitzung des zuständigen Beratungsgremiums zur Überprüfung der Daten anberaumt habe. Das Gremium muss eine Stellungnahme abgeben, bevor die Genehmigung formell erteilt werden kann.

Nach eigenen Angaben haben die Unternehmen ihren Impfstoff bei der Zulassungsstudie an mehr als 2.000 Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren getestet. Die Dosierung wurde dabei auf zehn Mikrogramm pro Spritze reduziert. Bei älteren Menschen werden 30 Mikrogramm verabreicht. Die Probanden hätten das Mittel gut vertragen und eine vergleichbare Immunreaktion wie 16- bis 25-Jährige gezeigt.

Pfizer und Biontech kündigten an, die Daten so bald wie möglich auch bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) und weiteren Zulassungsbehörden weltweit einzureichen.

Der Corona-Impfstoff von Pfizer und Biontech ist in den USA für über 16-Jährige uneingeschränkt zugelassen. Für zwölf- bis 15-Jährige liegt bisher eine Notfallzulassung vor.

Stiko empfiehlt Corona-Auffrischungsimpfungen für über 70-Jährige

14:17 Uhr: Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat grundsätzlich eine Corona-Auffrischungsimpfung für Menschen ab 70 Jahren empfohlen. Zudem soll Bewohnern und Bewohnerinnen von Altenheimen sowie Pflegepersonal und anderen Mitarbeitern mit direktem Kontakt zu Betreuten in ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen eine Auffrischungsimpfung angeboten werden, wie die Stiko am Donnerstag in Berlin mitteilte. Gleiches gelte für das Personal in medizinischen Einrichtungen mit direktem Patientenkontakt

Personen, die mit dem Impfstoff des Herstellers Johnson & Johnson geimpft wurden, sollten laut Stiko-Empfehlung eine zusätzliche mRNA-Impfstoffdosis bekommen.

Folge der Corona-Pandemie: Eintracht macht 36 Millionen Euro Verlust

13:52 Uhr: Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben dem Fußball-Bundesligisten Eintracht Frankfurt in der vergangenen Saison einen Verlust von 36,1 Millionen Euro nach Steuern beschert. In der Spielzeit 2019/20 hatte noch ein Gewinn von 18,7 Millionen Euro zu Buche gestanden. Da aber auch bereits die damalige Spielzeit durch die Pandemie beeinflusst worden war (ein Minus von rund neun Millionen Euro), hat die Eintracht insgesamt bereits 45 Millionen Euro durch die Coronakrise verloren.

Laut der am Donnerstag vorgelegten Bilanzzahlen haben die Frankfurter in der vergangenen Saison einen Umsatz von 160,4 Millionen Euro gemacht - was einen massiven Rückgang um 118 Millionen zur Vorsaison (278,1 Millionen Euro) bedeutet.

Die Hessen waren deshalb gezwungen, die "betrieblichen Aufwendungen deutlich zu reduzieren". Nach 242,5 Millionen Euro in der Spielzeit 2019/20 waren es in der Saison 2020/21 "nur" noch 194,8 Millionen Euro. Das Eigenkapital ist dennoch von 53,4 auf 39,0 Millionen Euro geschrumpft. Dem stehen Schulden gegenüber, die von 37,2 auf 46,3 Millionen Euro gestiegen sind.

Corona-Fälle vor Türkei-Rennen: Neue Besetzung des Notarztwagens

13:19 Uhr: Nach positiven Corona-Befunden tauscht die Formel 1 die Besetzung ihres Notarztwagens aus. Wie der Motorsport-Weltverband Fia am Donnerstag auf Nachfrage mitteilte, wurde vor der Abreise zum Grand Prix der Türkei bei Fahrer Alan van der Merwe und Rennarzt Ian Roberts eine Infektion nachgewiesen.

Sie sind nun in Isolation und verpassen daher den 16. Saisonlauf am Sonntag (14.00 Uhr/Sky). Bruno Correia, der sonst das Safety Car in der Formel E fährt, und Arzt Bruno Franceschini ersetzen das Duo.

USA: Ware abgeleckt? Mann nach Corona-Panikmache in Haft

12:51 Uhr: Weil er fälschlicherweise auf Facebook behauptet hatte, er habe einen Corona-Infizierten dafür bezahlt, Sachen in einem Supermarkt abzulecken, ist ein Mann im US-Bundesstaat Texas zu 15 Monaten Haft verurteilt worden.

Damit habe der 40-Jährige in zwei Fällen gegen ein Gesetz verstoßen, das Falschinformationen und Täuschung im Zusammenhang mit biologischen Waffen verbietet, berichteten US-Medien am Mittwoch (Ortszeit) unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft. Darunter falle auch das Coronavirus. Ein Bundesrichter ordnete zudem am Montag eine Geldstrafe von 1.000 Dollar (rund 865 Euro) an.

Im April 2020 hatte der Mann auf Facebook über einen Supermarkt in der Stadt San Antonio geschrieben, sein mit Corona infizierter Cousin habe gegen Bezahlung in den vergangenen zwei Tagen "alles abgeleckt". Das sei nicht wahr gewesen, hieß es seitens der Staatsanwaltschaft. Der Beitrag sei nach 16 Minuten gelöscht worden. Dennoch erreichte örtliche Behörden ein anonymer Hinweis mit einem Screenshot.

Bei einer Befragung durch die Bundespolizei FBI sagte der Mann später, er habe durch die Aktion Menschen davon abhalten wollen, öffentliche Orte aufzusuchen. Ziel sei gewesen, "sie von der Verbreitung des Virus abzuhalten".

"Zu versuchen, Menschen mit der Drohung zu erschrecken, gefährliche Krankheiten zu verbreiten, ist kein Spaß", teilte der zuständige Staatsanwalt Ashley C. Hoff mit. Medienberichten zufolge will der Mann Berufung einlegen.

Maskengegnerin bedroht Tankstellen-Mitarbeiterin

12:41 Uhr: Eine 56-Jährige ohne Mundschutz soll in Mülheim eine Tankstelleninhaberin mit dem Tode bedroht haben, weil diese sie auf die Maskenpflicht aufmerksam gemacht hatte. Die Maskengegnerin habe angekündigt, eine Waffe zu holen und alle Anwesenden zu erschießen, teilte die Essener Polizei am Donnerstag mit.

Sie sei von alarmierten Beamten in der Nähe der Tankstelle in Gewahrsam genommen worden. Eine Waffe habe sie nicht dabei gehabt. Die Frau machte laut Polizei bei dem Vorfall vom Mittwoch einen "sehr verwirrten Eindruck". Sie sei in eine Klinik gebracht worden.

Die Polizei nehme nach der tödlichen Attacke auf einen Tankstellen-Mitarbeiter in Idar-Oberstein Mitte September Drohungen im Streit um die Maskenpflicht sehr ernst, sagte ein Sprecher. Wer bedroht werde, solle sofort den Notruf wählen.

Mann scheitert mit Klage gegen Corona-Maßnahmen in Frankreich

11:47 Uhr: Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat eine Beschwerde gegen Test- und Nachweispflichten in Frankreich im Kampf gegen die Coronapandemie zurückgewiesen. Die Klage eines Mannes gegen den sogenannten Gesundheitspass sei unzulässig, entschied das Straßburger Gericht am Donnerstag.

Der Gesundheitspass ähnelt der deutschen 3G-Regelung: Er weist eine überstandene Corona-Infektion, eine Impfung oder ein negatives Testergebnis nach und muss in Frankreich seit diesem Sommer etwa bei Restaurantbesuchen oder Fernzugreisen vorgelegt werden.

Der Kläger, ein Hochschuldozent aus Montpellier, hatte eine Bewegung gegen den Gesundheitspass ins Leben gerufen und machte vor Gericht geltend, die Nachweispflicht verstoße gegen das Verbot unmenschlicher Behandlung. Andere Gegner der staatlichen Corona-Maßnahmen rief er dazu auf, auf seiner Webseite vorgefertigte Beschwerden an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte auszufüllen. Tausende solcher Klagen hängte er seiner eigenen an. Insgesamt gingen laut dem Straßburger Gericht bislang rund 21.000 Beschwerden zu dem Thema ein, die ebenfalls wegen Formfehlern alle abgewiesen wurden.

Inhaltlich äußerten sich die Richter nicht zu der Klage des Mannes. Denn der Hochschuldozent habe nicht alle Klagemöglichkeiten in Frankreich ausgeschöpft - was Bedingung für eine Beschwerde beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte ist.

Außerdem sei es ihm nicht darum gegangen, Recht zu bekommen, sondern darum, mit den massenhaften Klagen dem Gericht zu schaden. Er habe kundgetan, dass er einen "Stau, eine Verstopfung, eine Überflutung" habe auslösen wollen.

Disziplinarverfahren gegen Landrat wegen Verstoßes gegen Impfpriorität eingestellt

11:20 Uhr: In Sachsen-Anhalt ist das Disziplinarverfahren gegen den Landrat des Saalekreises wegen des Verdachts eines Verstoßes gegen die Impfreihenfolge in der Corona-Pandemie eingestellt worden. Der Vorwurf gegen Landrat Harmut Handschak habe sich nicht bestätigt, teilte das Landesverwaltungsamt in Halle am Mittwochabend mit.

Gegen den Kommunalpolitiker war im Februar ein Disziplinarverfahren eingeleitet worden, nachdem bekannt geworden war, dass dieser bereits zu Jahresbeginn eine Impfung gegen das Coronavirus erhalten hatte, obwohl er laut den Priorisierungsvorgaben der Ständigen Impfkommission noch nicht an der Reihe war.

Die gleichen Vorwürfe wurden auch gegen Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) und mehrere Stadträte erhoben. Sie hatten nach eigenen Angaben übrig gebliebenen Impfstoff erhalten. Gegen Wiegand läuft ebenfalls noch ein Disziplinarverfahren des Landesverwaltungsamts, das mögliche Dienstvergehen prüft. Anfang April suspendierte der Stadtrat von Halle Wiegand deswegen vom Amt.

RKI geht von mehr Corona-Geimpften aus

10:38 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) geht von bereits mehr Corona-Geimpften aus, als in der offiziellen Meldestatistik erfasst sind. Es sei anzunehmen, dass unter Erwachsenen bis zu 84 Prozent mindestens einmal und bis zu 80 Prozent vollständig geimpft sind, heißt es in einem aktuellen RKI-Bericht (Stichtag 5.10.).

Die Schätzung beruht auf Bürgerbefragungen und Meldedaten. Nach Meldungen der Impfstellen haben bisher knapp 80 Prozent der Über-18-Jährigen eine erste Spritze bekommen, gut 75 Prozent bereits die zweite.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte der dpa mit Bezug auf die RKI-Angaben, die Impfkampagne sei noch erfolgreicher als gedacht. "Das gibt uns zusätzliche Sicherheit für Herbst und Winter. Wir wollen mit Umsicht und Vorsicht Schritt für Schritt zurück in Freiheit und Normalität."

Die erreichten Impfquoten machten es möglich, draußen auf bestimmte Corona-Regeln zu verzichten - insbesondere das Tragen medizinischer Schutzmasken. In Innenräumen seien Zutrittsvorgaben für Geimpfte, Genesene und Getestete (3G) mit der Option für 2G nur für Geimpfte und Genesene weiterhin wichtig - ebenso das Einhalten von Hygieneregeln mit Abstand und Masken.

Das RKI erläutert in dem Bericht, über den zunächst die Zeitungen der Funke Mediengruppe berichteten, es liege nahe, "dass die im Digitalen Impfquoten-Monitoring berichtete Impfquote als Mindest-Impfquote zu verstehen ist und eine Unterschätzung von bis zu 5 Prozentpunkten für den Anteil mindestens einmal Geimpfter beziehungsweise vollständig Geimpfter angenommen werden kann." Zur Anschauung: Fünf Prozentpunkte in der Erwachsenenbevölkerung entsprechen grob überschlagen 3,5 Millionen Menschen.

Zahlen

Corona-Pandemie: RKI-Lagebericht vom 7. Oktober

Bei der Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland gibt es derzeit wenig Dynamik. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Donnerstagmorgen mit 62,6 an.

Hintergrund ist, das in vom RKI durchgeführten Befragungen deutlich mehr Menschen angeben, bereits geimpft zu sein, als in der Statistik vermerkt sind. Das RKI nennt verschiedene Erkläransätze, unter anderem, dass in den Befragungen wenig impfbereite Menschen unterrepräsentiert sind.

Zudem gibt das RKI an, dass Menschen mit schlechten Deutschkenntnissen nicht an der Befragung teilnehmen können. "Es besteht die Vermutung, dass Sprachbarrieren auch zu einer geringeren Inanspruchnahme der COVID-19 Impfung führen." Zudem würden bestimmte Impfungen in der Statistik gar nicht erfasst. Bereits im August hatte das RKI von "gewisser Unsicherheit"bei der Interpretation von Impfquoten-Daten berichtet.

Moderna will mRNA-Impfstoffe in Afrika herstellen

10:15 Uhr: Der Impfstoffhersteller Moderna will mRNA-Impfstoffe in Afrika herstellen. Man wolle eine Anlage zur Produktion von Arzneimitteln bauen, in der jährlich bis zu 500 Millionen Impfstoffdosen hergestellt, abgefüllt und verpackt werden können, teilte Moderna am Donnerstag mit. Die US-amerikanische Firma wolle 500 Millionen Dollar (432 Mio Euro) in die Anlage investieren. Der Standort sei noch nicht ausgewählt.

Im August hatte der deutsche Impfstoffhersteller Biontech angekündigt, man werde Malaria- und Tuberkulose-Impfstoffe in Afrika herstellen und prüfe dazu den Aufbau nachhaltiger Produktionsmöglichkeiten in Ruanda und Senegal. Ende 2022 sollen klinische Studien für die mRNA-Impfstoffe beginnen.

Auch in Südafrika soll nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit Hilfe eines Konsortiums ein Zentrum zur Herstellung von mRNA-Impfstoffen entstehen. In dem Land am Südzipfel des Kontinents sollen Corona-Impfstoffe innerhalb von neun bis zwölf Monaten produziert werden. Bislang importiert Afrika den Großteil aller Impfstoffe.

Überzeugt Valneva-Vakzin bald Impfgegner?

Der Impfstoff von Valneva könnte bald erstmals zugelassen werden und manchen Impfskeptiker möglicherweise doch noch zum Piks gegen COVID-19 bewegen. Der Grund: Das Vakzin basiert auf einer altbekannten Technologie. Was Sie über Valneva wissen sollten. Vorschaubild: picture alliance/empics/Steve Parsons

Corona reißt Löcher in den Haushalt - aber Einnahmen steigen wieder

09:39 Uhr: Die Corona-Pandemie hat Löcher in die staatlichen Haushalte gerissen. Die Ausgaben des sogenannten Öffentlichen Gesamthaushalts lagen laut Statistischem Bundesamt im ersten Halbjahr 2021 um 10,8 Prozent höher als im ersten Halbjahr 2020. Sie betrugen 883,2 Milliarden Euro, wie das Amt am Donnerstag berichtete.

"Die gestiegenen Ausgaben des Öffentlichen Gesamthaushalts lassen sich hauptsächlich durch die gestiegenen Zuweisungen und Zuschüsse infolge der Corona-Pandemie erklären", erklärten die Wiesbadener Statistiker. Dazu zählten zum Beispiel Unternehmenshilfen oder die Unterstützung der Krankenhäuser.

Die Einnahmen stiegen im ersten Halbjahr 2021 um 6,0 Prozent auf 752,1 Milliarden Euro. Die Erlöse aus Steuern und Abgaben waren im ersten Halbjahr 2020 deutlich zurückgegangen - inzwischen haben sie laut Destatis wieder das Niveau von vor der Pandemie erreicht.

In Summe ergibt sich für das ersten Halbjahr 2021 dennoch ein kassenmäßiges Finanzierungsdefizit von 131,1 Milliarden Euro.

Folge der Pandemie: Hausärzte warnen vor Anstieg von Infektionskrankheiten

06:30 Uhr: Der Deutsche Hausärzteverband warnt vor einem starken Anstieg von Infektionskrankheiten infolge der Corona-Pandemie. "Das liegt auch daran, dass die Menschen wegen der Corona-Beschränkungen eineinhalb Jahre kaum Kontakt zu verschiedenen Viren hatten", sagte der Bundesvorsitzende Ulrich Weigeldt der "Passauer Neuen Presse" (Donnerstag).

"Insofern ist ihr Immunsystem nicht gut trainiert gegen viele Viren, mit denen wir normalerweise gut fertig werden. Das Resultat: Erkältungskrankheiten fallen stärker ins Gewicht. Die Lockdowns haben also nicht nur Vorteile gebracht."

Gerade bei Kindern sehe man mehr und mehr Infektionskrankheiten, die viele vorher nicht auf dem Radar gehabt hätten, sagte Weigeldt. Immer wieder seien Lehrende beziehungsweise Erwachsene Infektionsquellen für Kinder. Weigeldt befürwortet daher die "Impfpflicht für solche Berufsgruppen".

Er sprach sich für eine Aufhebung der Maskenpflicht aus - zumindest für die jüngeren Jahrgänge an Schulen, und verpflichtende Impfungen für das Lehrpersonal, wie auch Beschäftigte in anderen sensiblen Berufsgruppen, wie in der Pflege.

Auch Kassenarzt-Chef Andreas Gassen plädierte für eine Aufhebung der Maskenpflicht in Schulen. Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Donnerstag): "Aus meiner Sicht ist es vertretbar, in Schulen auf Masken zu verzichten."

Gassen verwies zur Begründung auf die regelmäßigen Corona-Tests in den Schulen und auf unerwünschte gesundheitliche Folgen der Corona-Schutzmaßnahmen. "Durch die langen Phasen des Lockdowns, Social Distancing und des Maskentragens sind die Immunsysteme der Kinder mittlerweile so untrainiert, dass sie an Viren erkranken, die ihnen früher nichts anhaben konnten".

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) forderte vor dem Treffen der Kultusminister am Donnerstag und Freitag bundesweit einheitliche Regeln in der Frage der Corona-Schutzmaßnahmen in den Schulen.

"Die GEW appelliert an die Kultusministerkonferenz, sich auf eine gemeinsame Linie beim Thema Maskenpflicht zu verständigen", sagte GEW-Chefin Maike Finnern dem RND. "Wir wollen, dass die Schulen auch in der kalten Jahreszeit geöffnet bleiben, das wird nicht ohne Hygienemaßnahmen und -konzepte gehen."

Corona: Zehntausende Kinder in USA verlieren Elternteil oder Betreuer

06:06 Uhr: Mehr als 140.000 Kinder in den USA haben einer Analyse zufolge im Zuge der Corona-Pandemie mindestens ein Elternteil oder eine für sie sorgende Betreuungsperson verloren. Diese Hochrechnung gelte allein für den Zeitraum April 2020 bis Juni 2021, berichten Forscher um Susan Hillis von der US-Gesundheitsbehörde CDC im Fachjournal "Pediatrics". Etwa jedes 500. Kind in den USA sei betroffen.

Auf etwa vier Menschen, die in den USA nach einer Corona-Infektion starben, komme jeweils ein Kind jünger als 18 Jahre, das dadurch ein Elternteil, ein es aufziehendes Großelternteil oder eine andere für es sorgende Betreuungsperson verloren habe, schreiben die Wissenschaftler. Das sei eine "versteckte und anhaltende, von der Corona-Pandemie ausgelöste sekundäre Tragödie", um die man sich dringend verstärkt kümmern müsse.

Für die Studie arbeiteten Wissenschaftler des CDC gemeinsam mit Kollegen vom Imperial College in London, den Universitäten Harvard und Oxford sowie der University of Cape Town in Südafrika. Sie nutzten unter anderem Zensusdaten der US-Bundesstaaten. In den USA sind seit Beginn der Pandemie nach Daten der Universität Johns Hopkins mehr als 700.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben.

Vor einigen Wochen war eine Studie im Fachjournal "The Lancet" veröffentlicht worden, der zufolge weltweit rund 1,1 Millionen Kinder in Folge der Corona-Pandemie mindestens ein Elternteil oder ein für sie sorgendes Großelternteil verloren haben. Die Zahl der durch die Pandemie zu Halbwaisen und Waisen gewordenen Kinder sei bezogen auf die Bevölkerungszahl unter anderem in Südafrika, Mexiko, Brasilien und Kolumbien besonders hoch.

In vielen Ländern sank einer kürzlich im "International Journal of Epidemiology" veröffentlichten Studie zufolge im Zuge der Corona-Pandemie die Lebenserwartung so stark wie seit dem Zweiten Weltkrieg in Westeuropa nicht mehr. Laut dieser Analyse starben in den USA vergleichsweise viele jüngere Menschen.

Großes Corona-Denkmal in Indonesien vor der Fertigstellung

05:36 Uhr: Indonesien bereitet sich auf die Einweihung eines großen Monuments für die Opfer der Corona-Pandemie in der Millionenstadt Bandung auf Java vor. In den vergangenen Tagen wurden die Namen von Mitarbeitern des Gesundheitssystems, die in Verbindung mit COVID-19 gestorben sind, in das Stein-Denkmal eingraviert. Am 10. November soll das Ehrenmal im Gasibu Field, einem öffentlichen Park im Herzen der Stadt, enthüllt werden.

Statistiken zufolge sind in dem südostasiatischen Inselstaat mehr als 2000 Mitarbeiter des Gesundheitssystems im Zuge der Pandemie gestorben. Indonesien ist mit 270 Millionen Einwohnern das viertbevölkerungsreichste Land der Welt und eines der am schwersten von Corona betroffenen in der Region. Insgesamt wurden bisher 4,2 Millionen Fälle gemeldet, 142.000 Menschen sind im Zusammenhang mit dem Virus ums Leben gekommen.

Die Arbeiten an dem Monument hatten bereits vor der Pandemie begonnen, jedoch entschied die Provinzregierung im Zuge der Krise, den Gedenkstein den "COVID-19-Helden" zu widmen. Zudem sollen zwei Statuen in dem Park gebaut werden, von denen eine Trauer und die andere Glück darstellen soll, sagte der örtliche Gouverneur Ridwan Kamil. Das Denkmal solle die Linie zwischen Vergangenheit und Zukunft repräsentieren.

Stiko-Experte sieht Impfempfehlung für Kinder unter zwölf skeptisch

Stiko-Mitglied Fred Zepp sieht eine Impfempfehlung gegen COVID-19 für Kinder unter zwölf Jahren skeptisch. Denkbar wäre laut Zepp eine Stiko-Empfehlung für vorerkrankte Kinder mit erhöhtem Risiko.

Impfquote von 70 Prozent: Großraum Sydney lockert Corona-Regeln

05:13 Uhr: Aufatmen im australischen Bundesstaat New South Wales und in der Millionenstadt Sydney: Weil dort inzwischen 70 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft sind, hat die Regionalregierung weitreichende Lockerungen der strikten Corona-Beschränkungen angekündigt. Bereits ab Montag dürfen vollständig Geimpfte - erstmals seit 100 Tagen - wieder in Restaurants essen und ins Fitnessstudio gehen.

Zudem können sich wieder zehn statt wie bisher fünf Erwachsene in Privathäusern treffen, im Freien sind Versammlungen von 30 statt wie bisher 20 Menschen erlaubt, wie Regionalpremier Dominic Perrottet am Donnerstag erklärte.

Ab dem 18. Oktober sollen zudem schrittweise die Schulen wieder aufmachen. "Impfungen sind der Schlüssel zur Normalisierung des Lebens, und die Lockerungen werden dazu beitragen, dass Familien und Freunde wieder zusammenkommen, Kinder in die Schulen gehen und Unternehmen schneller ihren Betrieb aufnehmen", sagte Perrottet.

Die Behörden hatten seit Wochen betont, dass die Maßnahmen gelockert würden, sobald eine Impfquote von 70 Prozent erreicht sei. Wenn 80 Prozent der Bürger doppelt geimpft sind, sollen weitere Regeln aufgehoben oder entschärft werden.

New South Wales an der Ostküste war lange die am schlimmsten von einer Welle an Neuinfektionen heimgesuchte Region des Landes. Ausgelöst wurde sie durch die hochansteckende Delta-Variante. Mittlerweile gehen die Zahlen aber wieder zurück. Das benachbarte Victoria mit der Metropole Melbourne kämpft dagegen noch gegen einen größeren Ausbruch.

Australien war dank strenger Regeln, geschlossener Außengrenzen und der isolierten Insellage lange Zeit erfolgreich im Kampf gegen das Virus. Die Regierung verfolgte eine "Null-COVID-Strategie", die aber mit dem Auftauchen der Delta-Variante nicht mehr aufrechterhalten werden konnte. Insgesamt sind landesweit bislang 116.000 Fälle bestätigt worden - unter insgesamt 25 Millionen Bewohnern. Rund 1.350 Menschen sind im Zusammenhang mit COVID-19 gestorben.

RKI registriert 11.644 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz steigt leicht

04:33 Uhr: Bei der Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland gibt es derzeit wenig Dynamik. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Donnerstagmorgen mit 62,6 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 62,3 gelegen, vor einer Woche bei 63,0.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 11.644 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5.38 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert bei 12.150 Ansteckungen gelegen.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 68 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 67 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4.283.378 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter - hatte das RKI am Mittwoch mit 1,65 (Dienstag 1,68) angegeben.

Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.

Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 94.027.

Kinderärzte lehnen weiterhin Maskenpflicht an Schulen ab

Kinder- und Jugendärzte in Deutschland fordern weiterhin ein Ende der Maskenpflicht an Schulen. Jetzt sei der richtige Zeitpunkt, sagte der Verbandssprecher. Vorschaubild: picture alliance/dpa/Guido Kirchner

Entwicklerin ruft zu gerechterer Verteilung von Impfstoffen auf

04:05 Uhr: Die Entwicklerin des Astrazeneca-Impfstoffes, Sarah Gilbert, hat zu einer gerechteren Verteilung der verfügbaren Corona-Impfdosen aufgerufen. "Es ist entscheidender denn je, dass wir nicht die Leben vergessen, die gerettet werden könnten, indem erste und zweite Impfdosen an die gefährdetesten Bevölkerungsgruppen in aller Welt vergeben werden", schrieb die Immunologin der Universität Oxford in dieser Woche gemeinsam mit einem Kollegen in der Zeitschrift "Science Translational Medicine". Es müssten größere Anstrengungen unternommen werden, um die Impfstoffe in aller Welt verfügbar zu machen.

Bis Anfang September habe gut 40 Prozent der Weltbevölkerung mindestens eine Impfdosis gegen COVID-19 erhalten, allerdings nur knapp zwei Prozent in den ärmsten Ländern. Booster-Impfungen und die Impfung von Kindern, wie sie in westlichen Ländern bereits stattfinden, würden den Druck auf die Lieferketten erhöhen, schrieben die Wissenschaftler. "Niemand ist sicher, bis wir alle sicher sind." Solange die Impfquote in vielen Ländern so niedrig sei, gebe es weiterhin das Risiko neuer, gefährlicherer Varianten, hieß es.

Der Astrazeneca-Impfstoff, den Gilbert mit ihrem Team an der Universität Oxford in Kooperation mit dem Pharmakonzern entwickelt hatte, war von Anfang an darauf angelegt, einfach zu transportieren und kostengünstig zu sein, um auch in Entwicklungsländern verabreicht werden zu können.

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Mit Material von dpa, afp, sid, reuters und apa.
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