• 21:55 Uhr: ➤ IS veröffentlicht Video - Angeblich Täter von Solingen
  • 20:40 Uhr: Demonstrationen nach Anschlag in Solingen
  • 20:08 Uhr: Reul: Tatwaffe von Solingen hatte Klinge von 15 Zentimetern
  • 17:35 Uhr: Scholz und Wüst gedenken in Solingen der Opfer des Anschlags
  • 16:59 Uhr: Verdächtiger von Solingen-Anschlag in Karlsruhe gelandet
  • 15:45 Uhr: Verdächtiger von Solingen-Anschlag in Karlsruhe gelandet
  • 15:38 Uhr: Merz fordert von Scholz Kehrtwende in Migrationspolitik
  • 14:30 Uhr: Faeser: Islamismus "mit aller notwendigen Härte" bekämpfen
  • 13:16 Uhr: Steinmeier regt mehr Befugnisse für Sicherheitsbehörden an
  • 12:52 Uhr: Habeck fordert Waffenverbotszonen
  • 12:18 Uhr: Tatverdächtiger Syrer sollte abgeschoben werden
  • 11:39 Uhr: Klinik-Direktor in Solingen: Alle Verletzten "über den Berg"
  • 09:39 Uhr: In Solingen Festgenommener trug blutbefleckte Kleidung
  • 09:15 Uhr: Solingen-Ermittlungen wegen Verdachts auf IS-Mitgliedschaft

Mehr Panorama-News

➤ IS veröffentlicht Video - Angeblich Täter von Solingen

  • 21:55 Uhr

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat zwei Tage nach dem tödlichen Messerangriff von Solingen ein Video veröffentlicht, das den Täter zeigen soll. In dem etwa einminütigen Video ist ein vermummter, jung wirkender Mann zu sehen, der ein langes Messer in die Kamera hält. Er leistet dem Anführer des IS darin auf Arabisch einen Treueeid und bezeichnet diesen mit dem Ehrentitel "Emir". Schon am Samstag hatte der IS die Tat mit drei Todesopfern für sich reklamiert.

Der IS teilte über seine Propagandakanäle im Internet mit, vom Täter des Messerangriffs von Solingen Videos erhalten zu haben. Wann das Video aufgenommen wurde und ob es sich beim darin gezeigten Mann um den Täter handelt, konnte zunächst nicht überprüft werden.

Der Mann nennt sich in dem Video Samarkand A. - möglicherweise ein Kampfname - und sagt, er stamme aus Dair as-Saur im Osten Syriens, wo Zellen der Terrormiliz bis heute aktiv sind und Anschläge verüben.

Eine Botschaft an die Eltern

Der mutmaßliche Täter von Solingen, ein 26-jähriger Syrer, hatte sich am Samstagabend gestellt und sitzt inzwischen in Untersuchungshaft. Die Bundesanwaltschaft wirft ihm vor, sich dem IS angeschlossen zu haben. Wegen seiner radikal-islamistischen Überzeugungen habe er den Entschluss gefasst, auf dem Solinger Stadtfest eine möglichst große Anzahl aus seiner Sicht ungläubiger Menschen zu töten. Der von den Ermittlern genannte Name ist ein anderer als der in dem Video.

Der Mann in dem IS-Video sagt, dass seine Attacke eine Vergeltung sei für die Tötung von Muslimen in Syrien, im Irak und in Bosnien. An seine Eltern gerichtet sagt er, sein Angriff sei auch ein Racheakt für die "Menschen in Palästina", die Massaker mit Unterstützung von "Zionisten" erleiden müssten - ein Verweis auf den Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen.

Die Gefahren durch Terrorismus und Radikalisierung in der islamischen Welt sind einigen Beobachtern zufolge durch den monatelangen Krieg in Gaza gestiegen. Deutschland ist neben den USA einer der wichtigsten Verbündeten Israels und auch einer der größten Waffenlieferanten. (dpa)

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Was ist passiert?

  • Am späten Freitagabend hat ein Angreifer bei einem Stadtfest in der Innenstadt von Solingen mehrere Menschen mit einem Messer attackiert. Nach Polizeiangaben wurden drei Menschen getötet, acht weitere verletzt, davon fünf schwer. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat den tödlichen Messerangriff von Solingen für sich reklamiert. Der mutmaßliche Täter ist gefasst.

Bürger-Hotline für Fragen nach vermissten Angehörigen

  • Die Stadt Solingen hat eine Bürger-Hotline für Fragen nach vermissten Angehörigen eingerichtet, Tel.: 0212 - 290-2000

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Weitere News zur Messerattacke in Solingen

Demonstrationen nach Anschlag in Solingen

  • 20:40 Uhr

Nach dem Anschlag in Solingen haben verschiedene Gruppierungen in der Innenstadt demonstriert. Insgesamt habe es drei verschiedene Versammlungen rund um die Innenstadt und den Tatort gegeben, sagte ein Sprecher der Polizei. Nachdem zunächst alles friedlich verlaufen sei, hätten einige Teilnehmer einer Demonstration von linken Gruppierungen eine Polizeikette durchbrochen. Die Beamten seien dadurch genötigt gewesen, sich mit Schlagstöcken zu wehren.

Die Polizei sei mit entsprechenden Kräften vor Ort gewesen, um für Sicherheit zu sorgen. Wie viele Menschen sich insgesamt jeweils versammelten, war am Abend unklar. Bei einer Trauerkundgebung, zu der das von linken und bürgerlichen Organisationen getragene Bündnis "Wuppertal stellt sich quer" aufgerufen hatte, rechnete die Polizei im Vorfeld mit rund 100 bis 200 Teilnehmern. Zu einer Kundgebung der Jungen Alternative, der Jugendorganisation der AfD, wurden laut Polizei 50 Teilnehmer angemeldet. (dpa)

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Reul: Tatwaffe von Solingen hatte Klinge von 15 Zentimetern

  • 20:08 Uhr

Nach dem tödlichen Anschlag in Solingen hat Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) über neue Details der Ermittlungen gesprochen. Bei der Durchsuchung einer Asylunterkunft am Samstagabend sei unter anderem eine Halterung für ein Messer gefunden worden, sagte Reul der "Rheinischen Post". "Und da passte das von uns zuvor gefundene Messer genau rein." Das in der Nähe des Tatorts gefundene Messer habe eine Klinge von 15 Zentimetern und sei die einzige Tatwaffe.

Der tatverdächtige 26-jährige Syrer, der sich am Samstagabend der Polizei stellte, sei seit 2022 in NRW, zunächst in Paderborn und dann in Solingen. "Wir haben aber keine Vorerkenntnisse über ihn gehabt", schilderte Reul. Die Tat sei wohl nicht spontan gewesen. Nach Angaben des Innenministers hatte der Mann sich vor seiner Aufgabe "nicht weit von der Unterkunft" versteckt.

Nach Angaben Reuls wurde am Samstag in der Asylunterkunft außerdem ein Mann festgenommen, der in einer Verbindung zum Tatverdächtigen steht. "Die beiden kennen sich gut. Die haben viel zusammen gemacht – möglicherweise auch am Tattag. Er wusste auf jeden Fall irgendetwas über den Flüchtigen. Er war nicht unwissend."

In welcher Verbindung ein am Samstagmorgen festgenommener 15-Jähriger konkret zum Tatverdächtigen stehe, könne er noch nicht sagen. "Der hat womöglich etwas von der Tat gewusst", so Reul. Jemand habe gehört, wie er weit vor der Messertat darüber gesprochen habe.

Vor dem Hintergrund des Anschlags sprach sich Reul für die Begrenzung der Zuwanderung aus. "Wir können nicht alle aufnehmen, die zu uns kommen wollen. Wir brauchen klare Regelungen für die Zuwanderung. Und wir brauchen eine Begrenzung. Wir müssen an den Außengrenzen Europas Lösungen finden, wir müssen an den deutschen Grenzen die Maßnahmen intensivieren", sagte der Innenminister. Auch Abschiebungen müssten schneller und einfacher gehen. (dpa)

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Scholz und Wüst gedenken in Solingen der Opfer des Anschlags

  • 17:35 Uhr

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will am Montag in Solingen mit NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) der Opfer der Messerattacke gedenken. Auf dem Programm des Kanzlers steht zunächst um 9.30 Uhr ein Gespräch mit Oberbürgermeister Tim Kurzbach (SPD) im Rathaus, wie das Bundespresseamt mitteilte. Anschließend seien ein Gedenken am Ort des Anschlags und Gespräche mit Einsatzkräften vorgesehen.

Scholz hatte die Messerattacke als furchtbares Verbrechen bezeichnet. Es müsse mit der ganzen Härte des Gesetzes vorgegangen werden, sagte der SPD-Politiker bei einem Termin in Brandenburg. (dpa)

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Verdächtiger von Solingen-Anschlag in Karlsruhe gelandet

  • 16:59 Uhr

Der Tatverdächtige im Fall des Solinger Messeranschlags ist in Karlsruhe, um einem Ermittlungsrichter beim Bundesgerichtshof (BGH) vorgeführt zu werden. Dieser muss entscheiden, ob der Mann unter anderem wegen möglicher Mitgliedschaft in der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und Mordes in Untersuchungshaft kommt.

Der Verdächtige wurde per Helikopter nach Karlsruhe geflogen. Zwei schwer bewaffnete Polizisten in Spezialausrüstung brachten den barfüßigen Mann zu einer Wagen-Kolonne. Einer der Beamten drückte den Kopf des auch an den Füßen gefesselten Tatverdächtigen nach unten. In dieser gebückter Haltung machte der Mann kaum selbst einen Schritt, die Einsatzkräfte trugen ihn zu den Fahrzeugen. Zu sehen war auch, dass er an seiner linken Hand einen weißen Handschuh trug. Der Grund dafür war zunächst unklar. (dpa)

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Merz fordert von Scholz Kehrtwende in Migrationspolitik

  • 15:38 Uhr

CDU-Chef Friedrich Merz hat die Bundesregierung nach dem tödlichen Messeranschlag von Solingen zu einer Kehrtwende in der Migrationspolitik aufgefordert und die in der Ampel-Koalition geführte Debatte um eine Waffenrechtsverschärfung kritisiert. "Nicht die Messer sind das Problem, sondern die Personen, die damit herumlaufen", schrieb Merz in einer E-Mail an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), aus der die "Bild"-Zeitung am Sonntag zitierte.

"In der Mehrzahl der Fälle sind dies Flüchtlinge, in der Mehrzahl der Taten stehen islamistische Motive dahinter", schrieb Merz demnach weiter. Tatortbesuche, Bekundungen des Mitgefühls und die üblichen Strafandrohungen seien "allesamt richtig und notwendig, aber sie reichen nach diesem Terrorakt jetzt endgültig nicht mehr aus". Auch auf X teilte Merz seine Forderungen.

Merz bot Scholz in der E-Mail eine Zusammenarbeit bei einer Verschärfung der Migrationspolitik an. "Herr Bundeskanzler, wir sehen uns ohnehin in dieser Woche. Ich fordere Sie auf, mit uns zusammen schnell und ohne weitere Verzögerungen Entscheidungen zu treffen, die konsequent darauf ausgerichtet sind, weitere Terroranschläge wie den vom letzten Freitag in unserem Land zu verhindern", zitiert die "Bild".

Der CDU-Chef und Unionsfraktionschef im Bundestag forderte unter anderem Abschiebungen nach Syrien sowie Afghanistan und einen Aufnahmestopp für Flüchtlinge aus diesen Ländern. Wenn es dafür in der Ampelkoalition keine Mehrheit gebe, solle Bundeskanzler Scholz von seiner Richtlinienkompetenz Gebrauch machen und die Abstimmung im Bundestag über die notwendigen Gesetze freigeben. "Wer bei den Grünen oder der FDP oder in Ihren eigenen Reihen nicht mitmacht, der bleibt dann am Wegesrand stehen." (afp)

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Faeser: Islamismus "mit aller notwendigen Härte" bekämpfen

  • 14:30 Uhr:

Nach dem Anschlag von Solingen hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) eine Bekämpfung des Islamismus "mit aller notwendigen Härte" angekündigt. Der Staat werde "die islamistische Bedrohung konsequent bekämpfen", sagte sie der Funke-Mediengruppe am Sonntag weiter. Zugleich lobte sie die Sicherheitskräfte für die Festnahme des Verdächtigen. "Ich erwarte, dass der Täter mit der vollen Härte des Rechtsstaats bestraft wird", fügte die Bundesinnenministerin an.

Mit Blick auf die Konsequenzen aus dem Anschlag sagte Faeser der Funke-Mediengruppe weiter: "Wir beraten intensiv, welche Instrumente wir zur Bekämpfung von Terror und Gewalt weiter schärfen müssen und welche Befugnisse unsere Sicherheitsbehörden in diesen Zeiten brauchen, um unsere Bevölkerung bestmöglich zu schützen." (afp)

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Steinmeier regt mehr Befugnisse für Sicherheitsbehörden an

  • 13:16 Uhr

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bringt nach dem Messerangriff von Solingen eine Ausweitung von Befugnissen der Sicherheitsbehörden ins Gespräch. Es brauche einen besseren Schutz vor Angriffen wie diesem, sagte Steinmeier im ZDF-Sommerinterview und ergänzte: "Dazu gehört auch, dass die Sicherheitsbehörden mit den notwendigen Befugnissen ausgestattet werden."

Steinmeier forderte mehr Personal für die Sicherheitsbehörden. Bei terroristischer Gefahr sei aber möglicherweise auch eine Ausweitung der Befugnisse etwa des Bundeskriminalamts denkbar. "Es gibt ein Gesetzgebungsvorhaben innerhalb der Bundesregierung, die Zuständigkeiten des BKA bei Terrorismusgefahr zu erweitern. Ich glaube, darüber wird man jetzt beschleunigt beraten müssen", sagte Steinmeier. (dpa)

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Verdächtiger auf dem Weg nach Karlsruhe

  • 12:55 Uhr

Der Tatverdächtige des Anschlags von Solingen ist mit dem Auto abtransportiert worden, um mit einem Helikopter weiter nach Karlsruhe gebracht zu werden. Er soll dort einem Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof (BGH) vorgeführt werden.

Der Generalbundesanwalt hat den Fall an sich gezogen und ermittelt gegen den 26 Jahre alten Syrer wegen Mordes und des Verdachts der Mitgliedschaft in der Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Der Mann wird verdächtigt, am Freitagabend in Solingen bei einer Messerattacke drei Menschen getötet zu haben. (dpa)

Nach der Messerattacke auf dem Solinger Stadtfest
Am späten Abend stellt sich ein Mann (hinten verdeckt zwischen Polizisten) bei der Polizei auf offener Straße und gibt an, der Täter zu sein. © Christoph Reichwein/dpa

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Habeck fordert Waffenverbotszonen: "Leben nicht mehr im Mittelalter"

  • 12:52 Uhr

Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) hat nach der Messerattacke von Solingen "mehr Waffenverbotszonen und strengere Waffengesetze" gefordert. "Niemand muss im öffentlichen Räumen in Deutschland Stich- oder Hiebwaffen tragen", sagte Habeck am Sonntag in Flensburg vor Journalisten. "Wir leben nicht mehr im Mittelalter." Das Waffenrecht müsse daher verschärft werden. Innenstädte sollten "völlig frei" von Waffen gehalten werden, fügte er an.

Die Hintergründe und Motive des Verbrechens müssten "nun schnell aufgeklärt werden", sagte Habeck. Die Tat habe auch zwei Tage später "nichts von ihrem Entsetzen verloren". Den islamistischen Terrorismus bezeichnete Habeck im Online-Dienst X als "eine der größten Gefahren für die Sicherheit in unserem Land". "Für Mörder, Terroristen und Islamisten kann es keine Toleranz geben", ergänzte der Grünen-Politiker. Handle es sich etwa um Asylsuchende, hätten diese damit "den Schutzanspruch verloren". (afp)

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Tatverdächtiger Syrer sollte abgeschoben werden

  • 12:8 Uhr

Der mutmaßliche Messerangreifer von Solingen sollte eigentlich im vergangenen Jahr nach Bulgarien abgeschoben werden. Zuvor war demnach sein Asylantrag abgelehnt worden. Gemäß des sogenannten Dubliner Übereinkommens ist das Land, das zuerst von einem Asylbewerber betreten wird, für das Asylverfahren zuständig. Der Deutschen Presse-Agentur wurden diese Angaben bestätigt.

Demnach war der gebürtige Syrer über Bulgarien in die Europäische Union eingereist. Da er allerdings in Deutschland zwischenzeitlich untergetaucht sei, sei die Abschiebung vorerst hinfällig gewesen und der Syrer nach Solingen überstellt worden, schrieb die "Welt".

Der Mann wird verdächtigt, am Freitagabend in Solingen bei einer Messerattacke drei Menschen getötet zu haben. Die Bundesanwaltschaft hat den Fall an sich gezogen und ermittelt gegen den Tatverdächtigen wegen Mordes und des Verdachts der Mitgliedschaft in der Terrormiliz Islamischer Staat (IS). (dpa)

Solingen

Tatverdächtiger sollte abgeschoben werden

Auf einem Stadtfest in Solingen werden drei Menschen bei einer Messerattacke getötet. Einen Tag später nimmt die Polizei einen Verdächtigen fest. Nun wird deutlich: Der Mann sollte abgeschoben werden.

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Klinik-Direktor in Solingen: Alle Verletzten "über den Berg"

  • 11:39 Uhr

Nach dem Messeranschlag in Solingen sind nach Klinikangaben alle Verletzten außer Lebensgefahr. "Alle vier noch stationär behandelten Patienten sind über den Berg", sagte der ärztliche Direktor des Städtischen Klinikums Solingen, Thomas Standl, am Sonntag im TV-Sender "Welt". "Ich komme gerade von der Visite auf der operativen Intensivstation, wo zwei Patienten - einer davon auch bis vor kurzem - noch beatmet wurden", sagte Standl. Auch dieser Patient werde inzwischen nicht mehr beatmet. (afp)

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Hunderte Menschen bei Solinger Trauergottesdienst

  • 11:13 Uhr

Nach dem Messerangriff mit drei Toten sind in Solingen Hunderte Menschen in einer Kirche in Sichtweite des Tatorts zu einem Trauergottesdienst zusammengekommen. Der Andrang war groß - Helfer schoben zeitweise zusätzliche Stühle in den Kirchenraum. "Wir spüren in diesen Tagen unsere Hilflosigkeit und unsere Ohnmacht", sagte Pfarrerin Friederike Höroldt. "Wir suchen aber Gemeinschaft. Wir suchen Beistand. Und deswegen kommen wir hier zusammen."

Eigentlich hätte es einen Festgottesdienst anlässlich der 650-Jahr-Feier von Solingen geben sollen. Nachdem aber am Freitagabend bei dem Fest drei Menschen getötet und mehrere verletzt worden waren, wurden die Pläne geändert. "Nun ist alles anders", sagte Pfarrerin Höroldt. Es wurde ein Trauergottesdienst organisiert. "Diese Kirche ist heute ein Schutzraum für Trauer und für Gefühle", sagte sie. (dpa)

Passanten legen am Sonntag, 25. August 2024, vor der evangelischen Stadtkirche Kerzen und Blumen nieder. © IMAGO/Funke Foto Services

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CDU-Landeschef nach Attacke für mehr Kompetenzen der Polizei

  • 10:09 Uhr

Nach der Messerattacke in Solingen mit drei Toten hält Brandenburgs CDU-Landes- und Fraktionschef Jan Redmann mehr Kompetenzen der Polizei für notwendig. "Mehr Sicherheit auf Volksfesten erreichen wir nur durch moderne Videoüberwachung mit Gesichtserkennung und anlassunabhängige Taschenkontrollen", teilte Redmann mit. "Außerdem müssen wir unserer Polizei endlich erlauben, islamistische Chatgruppen zu überwachen, um rechtzeitig eingreifen zu können. Bislang sind wir auf Hinweise ausländischer Dienste angewiesen. Das müssen wir dringend ändern."

Der CDU-Politiker forderte außerdem, dass Gefährder in unsichere Herkunftsländer wie Syrien und Afghanistan abgeschoben werden können. "Denn sie missbrauchen unser Gastrecht", sagte er. Bund und Länder müssten gemeinsam einen Pakt gegen den Terror schmieden. (dpa)

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In Solingen Festgenommener trug blutbefleckte Kleidung

  • 09:39 Uhr

Der am Samstagabend in Solingen festgenommene Tatverdächtige soll nach dpa-Informationen blutverschmierte Kleidung getragen haben. Der Mann hatte sich einen Tag nach dem tödlichen Messerangriff in Solingen gestellt. Nach Angaben der Düsseldorfer Polizei von Sonntagmorgen handelt es sich bei dem Tatverdächtigen um einen 26-jährigen Syrier. Die Bundesanwaltschaft ermittelt wegen Mordes und wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in der Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Zuvor hatten mehrere Medien über Details zum Tatverdächtigen berichtet. (dpa)

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Solingen-Ermittlungen wegen Verdachts auf IS-Mitgliedschaft

  • 09:15 Uhr

Nach der Messerattacke von Solingen mit drei Toten ermittelt die Bundesanwaltschaft auch wegen Verdachts der Mitgliedschaft in der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gegen den Tatverdächtigen. Das teilte eine Sprecherin der obersten deutschen Anklagebehörde der Deutschen Presse-Agentur in Karlsruhe mit. (dpa)

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Mutmaßlicher Täter gefasst - Bundesanwaltschaft übernimmt Ermittlungen

  • 09:07 Uhr

Nach der Messerattacke von Solingen mit drei Toten ermittelt die Bundesanwaltschaft gegen den Tatverdächtigen wegen Mordes und wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in der Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Das teilte eine Sprecherin der obersten deutschen Anklagebehörde der Deutschen Presse-Agentur in Karlsruhe mit. Die Bundesanwaltschaft hatte zuvor die Ermittlungen von der Landesbehörde übernommen. Nach Polizeiangaben hat sich am Samstagabend ein 26-Jähriger den Ermittlungsbehörden gestellt. Der 26-Jährige habe angegeben, für den Anschlag verantwortlich zu sein. Die Tatbeteiligung dieser Person werde intensiv geprüft.

Am Freitagabend hatte ein Mann auf einem Jubiläumsfest zum 650. Gründungstag der Stadt Solingen - dem "Festival der Vielfalt" - offenbar willkürlich auf Umstehende eingestochen. Anschließend entkam er im Tumult und in der anfänglichen Panik. Zwei Männer im Alter von 67 und 56 Jahren sowie eine 56 Jahre alte Frau starben. Acht Menschen wurden verletzt, vier davon schwer. Die Terrormiliz IS reklamierte die Tat für sich, eine Bestätigung der Sicherheitsbehörden für ein islamistisches Tatmotiv gibt es bislang aber nicht.

Mit Blick auf eine Durchsuchung in einer Flüchtlingsunterkunft sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) am Samstagabend, dies sei das Ergebnis von weitergehenden Informationen gewesen, die verwertet worden seien. "Aber das war nicht das, was wir gewollt haben. Wir haben den ganzen Tag eine heiße Spur verfolgt." Dieser sei dann erfolgreich nachgegangen worden. "Der, den wir den ganzen Tag in Wirklichkeit gesucht haben, der ist seit kurzer Zeit bei uns in Gewahrsam." Bei ihm handelt es sich Reul zufolge um jemanden, "den wir im höchsten Maße verdächtigen".

Der Leitende Oberstaatsanwalt Markus Caspers hatte am Samstagnachmittag bei einer Pressekonferenz in Wuppertal zu den Hintergründen der Tat gesagt: "Eine Motivlage konnten wir bisher auch nicht erkennen, wir gehen aber nach den Gesamtumständen davon aus, dass der Anfangsverdacht einer terroristisch motivierten Tat nicht ausgeschlossen werden kann." (dpa)

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Mit Material von dpa und afp

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