• 22.00 Uhr: ➤ Landkreis Rosenheim: Bevölkerung soll zu Hause bleiben
  • 20:40 Uhr: Landkreis Rosenheim ruft Katastrophenfall aus
  • 19:28 Uhr: Tödlich Verunglückte in Schorndorf wollten Wasser in Keller abpumpen
  • 17:53 Uhr: Zahlreiche Unwetter-Einsätze in Oberbayern wegen Starkregens
  • 17:15 Uhr: Dammbruch-Warnung für Orte im Donau-Ries
  • 17:01 Uhr: Schorndorfer OB schildert dramatische Szenen: "Sind abgesoffen"
  • 16:04 Uhr: DWD warnt vor Gewittern in Oberbayern: Zugverkehr bei Garmisch eingestellt
  • 15:26 Uhr: Zwei Tote bei Hochwasser in Baden-Württemberg
  • 15:12 Uhr: Autos stecken im Hochwasser fest Einsatzkräfte retten Fahrer

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➤ Landkreis Rosenheim: Bevölkerung soll zu Hause bleiben

  • 22:00 Uhr

Der Landkreis Rosenheim in Oberbayern hat die Bürgerinnen und Bürger angesichts des Hochwassers dazu aufgerufen, zu Hause zu bleiben. "Es besteht eine akute Gefahr für Leib und Leben", hieß es in einer Mitteilung der Behörde am Montagabend. Die Menschen sollten den Aufenthalt im Freien vermeiden, sich von offenen Gewässern fernhalten und die Rettungskräfte nicht bei ihrer Arbeit behindern.

Am Dienstag soll in einer Reihe von Gemeinden der Unterricht ausfallen: in Brannenburg, Raubling, Rohrdorf, Oberaudorf, Kiefersfelden, Nußdorf, Neubeuern, Bad Feilnbach und Flintsbach. Das Staatliche Schulamt Rosenheim werde die betroffenen Schulen informieren, hieß es. Die Kindergärten in den Orten sollen ebenfalls geschlossen bleiben.

Zuvor hatte der Landkreis bereits den Katastrophenfall ausgerufen. "Die Maßnahme ermöglicht uns die Anforderung überörtlicher Kräfte sowie eine schnellere und effizientere Koordinierung der Einsatzkräfte, um der zu erwartenden Lage gerecht werden zu können", sagte Landrat Otto Lederer (CSU).

Die Pegelstände der Bäche und Flüsse im Landkreis seien im Verlauf des Nachmittags weiter gestiegen. In Flintsbach wurden Häuser evakuiert, in weiteren Gemeinden könnten Evakuierungen erforderlich werden. Einsatzkräfte von Feuerwehr und THW seien mit einem Großaufgebot unterwegs.(dpa)

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Hochwasserlage in Süddeutschland © AFP/STF

Die weiteren Nachrichten zum Hochwasser in Deutschland vom 3. Juni:

Landkreis Rosenheim ruft Katastrophenfall aus

  • 20:40 Uhr

Der Landkreis Rosenheim hat angesichts des Dauerregens am Montagabend den Katastrophenfall ausgerufen. "Die Maßnahme ermöglicht uns die Anforderung überörtlicher Kräfte sowie eine schnellere und effizientere Koordinierung der Einsatzkräfte, um der zu erwartenden Lage gerecht werden zu können", sagte Landrat Otto Lederer (CSU). Die Pegelstände der Bäche und Flüsse im Landkreis seien im Verlauf des Nachmittags weiter gestiegen. Einsatzkräfte von Feuerwehr und THW seien mit einem Großaufgebot unterwegs.

In der Gemeinde Rohrdorf wurde am Abend die Evakuierung von Häusern in einer Wohnstraße vorbereitet. Rund 60 Menschen seien betroffen. Vollgelaufene Keller und Unterführungen würden insbesondere aus Bad Feilnbach und Raubling gemeldet, hieß es. Bad Feilnbach sei mit dem Auto nur noch schwer zu erreichen. In Thansau konzentrierten sich die Einsatzkräfte auf ein Altenheim, in das Wasser einzudringen drohte.

Die Behörde appellierte an die Bürgerinnen und Bürger, vom Hochwasser bedrohte Gebiete zu meiden und sich in Gewässernähe nicht in Kellern und Tiefgaragen aufzuhalten.

In der Stadt Rosenheim galt die Situation am Abend als "diffus", teilte ein Sprecher mit. "Momentan lässt sich noch schwer abschätzen, wie sich die Hochwasserlage weiterentwickelt", sagte Oberbürgermeister Andreas März (CSU). Die Experten vom Wasserwirtschaftsamt gingen davon aus, dass an der Mangfall Hochwassermeldestufe drei, vielleicht sogar vier, erreicht werden könne, so der Rathaus-Chef. "Unser Hochwasserschutz ist aber für beide Fälle gerüstet."(dpa)

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Tödlich Verunglückte in Schorndorf wollten Wasser in Keller abpumpen

  • 19:28 Uhr

Die beiden beim Hochwasser in Schorndorf im Rems-Murr-Kreis ums Leben gekommenen Menschen haben nach Polizeiangaben versucht, Wasser aus dem Keller abzupumpen. Es handele sich bei den Toten um einen 58-jährigen Hausbewohner und seine 84 Jahre alte Mutter, teilte die Polizei am Montag in Aalen mit. Laut Zeugenaussagen seien beide am Sonntagabend damit beschäftigt gewesen, in das Haus eingedrungenes Wasser im Keller abzupumpen. Wie es letztlich zu dem Unglück kam, sei derzeit noch nicht bekannt. Die Todesursache sei bislang unklar.

Der Keller des Hauses sei durch das Hochwasser komplett vollgelaufenen. Einsatzkräfte der Feuerwehr fanden die zwei Leichen später in dem leergepumpten Keller.

Der Rems-Murr-Kreis war besonders vom Hochwasser im Südwesten betroffen. Die Hochwasserlage hatte sich dort über Nacht unerwartet verschärft. (dpa)

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Zahlreiche Unwetter-Einsätze in Oberbayern wegen Starkregens

  • 17:53 Uhr

In den Regionen um Rosenheim und Miesbach in Oberbayern hat Starkregen am frühen Montagabend mehrere Straßen überschwemmt und Flüsse weiter ansteigen lassen. Aktuell verzeichne das Polizeipräsidium Oberbayern Süd zahlreiche Einsätze wegen des Unwetters, sagte ein Sprecher.

Starkregen habe vor allem die Mangfall in Rosenheim, aber auch den Inn bei Wasserburg weiter ansteigen lassen. Ein Ortsteil von Miesbach werde wegen des steigenden Hochwassers evakuiert. "Wir schauen gebannt, wie sich die Lage entwickelt", sagte der Sprecher.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat für den Regierungsbezirk Oberbayern bis zum Montagabend eine Warnung vor extrem heftigem Starkregen ausgesprochen. Für die Regierungsbezirke Niederbayern und Oberpfalz warnte der DWD für den Abend und die Nacht zu Dienstag zudem vor schwerem Gewitter. Es bestehe Gefahr für Leib und Leben etwa durch Blitzschlag, herabfallende Äste und große Gegenstände wie etwa Dachziegel, hieß es. (dpa)

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Dammbruch-Warnung für Orte im Donau-Ries

  • 17:15 Uhr

Im schwäbischen Asbach-Bäumenheim droht ein durchweichter Damm zu brechen und den Ortsteil Hamlar zu überfluten. "Die Bevölkerung wird gebeten, das Gebiet in Hamlar umgehend zu verlassen, da zu befürchten ist, dass Hamlar vom Wasser umschlossen wird", teilte das Landratsamt in Donauwörth am Montagnachmittag mit.

Bereits am Vormittag hatte die Behörde für zwei weitere Orte im Kreis Donau-Ries, Heißesheim und in Auchsesheim, eine ähnliche Warnung herausgegeben und die Menschen zum Verlassen ihrer Häuser aufgefordert. "Mit einer Überflutung der gesamten Ortsgebiete muss gerechnet werden", berichtete das Landratsamt, nachdem bereits am Sonntagabend die Menschen in den Orten gewarnt wurden. Später wurde die Evakuierungsempfehlung im Fall von Heißesheim allerdings wieder aufgehoben, weil sich die Lage stabilisiert hatte.

In dem nordschwäbischen Kreis gibt es weiterhin auch erheblich Probleme mit der Wasserversorgung. Mehrere Trinkwasserbrunnen seien beeinträchtigt, berichtete das Landratsamt. Betroffen waren demnach eine ganze Reihe von Ortschaften, die an das Wassernetz des Zweckverbandes Oberndorfer Gruppe angeschlossen sind. Den Bewohnern wurde empfohlen, das Trinkwasser abzukochen. (dpa)

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Schorndorfer OB schildert dramatische Szenen: "Sind abgesoffen"

  • 17:01 Uhr

Der Schorndorfer Oberbürgermeister Bernd Hornikel hat dramatische Szenen der Hochwassernacht in seiner Gegend geschildert. Die Wasserfluten seien so schnell über die Region hereingebrochen, dass sich Feuerwehrleute selbst hätten retten müssen, berichtete er am Montag bei einer spontan anberaumten Pressekonferenz in Rudersberg im Rems-Murr-Kreis.

Alle sieben Abteilungen der Feuerwehr seien in die Gemeinde Rudersberg aufgebrochen, aber nur ein Fahrzeug sei dort angekommen, alle anderen seien auf dem Weg in den Wassermassen steckengeblieben. Die örtliche Feuerwehr habe drei Fahrzeuge eingebüßt. "Die sind im wahrsten Sinne des Wortes abgesoffen", sagte Hornikel.

Die Kameradinnen und Kameraden hätten sich auf das Fahrzeugdach flüchten müssen, um von dort selbst gerettet zu werden. Das Gemeine sei, so Hornikel, dass man mit einem Entspannungsgefühl in den Abend gegangen sei, dann die Lage aber innerhalb von Minuten eskaliert sei. (dpa)

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DWD warnt vor Gewittern in Oberbayern: Zugverkehr bei Garmisch eingestellt

  • 16:04 Uhr

Der Deutsche Wetterdienst warnt für den Regierungsbezirk Oberbayern bis zum Montagabend vor schweren Gewittern. Es bestehe Gefahr für Leib und Leben etwa durch Blitzschlag, herabfallende Äste und andere, auch große Gegenstände wie etwa Dachziegel, teilte ein Sprecher in München mit.

Es könne zu Schäden an Gebäuden, raschen Überflutungen von Straßen, Unterführungen und Kellern kommen. Zudem seien verbreitet Aquaplaning auf den Straßen und Erdrutsche möglich. Auch auf Hagelschlag müssten sich Menschen einstellen.

Die Deutsche Bahn hat zudem bekanntgegeben, dass der Zugverkehr zwischen Murnau und Garmisch-Partenkirchen aufgrund von massiven Unwettereinflüssen mit Dauerregen eingestellt worden sei. Züge aus München endeten vorzeitig in Murnau. Aus Richtung Mittenwald endeten die Züge in Garmisch-Partenkirchen. Ein Ersatzverkehr mit Bussen sei eingerichtet worden, es sei aber mit erheblichen Beeinträchtigungen zu rechnen. "Von Reisen wird aufgrund der derzeitigen Witterungslage abgeraten."

Zunehmend Probleme bereiten die anhaltend starken Regenfälle auch im Landkreis Rosenheim. Besonders betroffen seien derzeit die Gemeinden Raubling und Bad Feilnbach, teilte eine Sprecherin des Landratsamtes mit. Dort seien erste Keller und Unterführungen vollgelaufen. Die Kommune habe deshalb die Vorstufe zum Katastrophenfall festgestellt. Nun werde zunächst die Lage im Landkreis erkundet, um ein umfassendes Bild zu erhalten. (dpa/tas)

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Zwei Tote bei Hochwasser in Baden-Württemberg

  • 15:26 Uhr

Bei dem Hochwasser in Baden-Württemberg sind zwei Menschen ums Leben gekommen. Wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums in Aalen sagte, wurden am Montag im Keller eines Hauses in Schorndorf im Rems-Murr-Kreis die Leichen eines Mannes und einer Frau gefunden. Die Identität der Toten war demnach zunächst noch unklar. Der Keller war zuvor aufgrund des Hochwassers vollgelaufen.

Damit erhöhte sich die Zahl der bei dem aktuellen Hochwasser in Süddeutschland ums Leben gekommenen Menschen auf mindestens vier, nachdem bereits in Bayern zwei Tote geborgen worden waren.

Ebenfalls am Montag fanden Rettungskräfte eine vermisste 43 Jahre alte Frau tot im Keller eines Mehrfamilienhauses im bayerischen Schrobenhausen. Die Frau hatte seit Samstagabend als vermisst gegolten und war in dem mit Wasser vollgelaufenen Keller vermutet worden.

Bereits in der Nacht zu Sonntag war im bayerischen Landkreis Pfaffenhofen ein 42-jähriger Feuerwehrmann bei einer Rettungsaktion ums Leben gekommen. Ein weiterer Feuerwehrmann im Alter von 22 Jahren gilt im Landkreis Günzburg in Bayern noch als vermisst. Er war mit einem mit fünf Helfern besetzten Boot gekentert. (AFP/dpa/tas)

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Autos stecken im Hochwasser fest Einsatzkräfte retten Fahrer

  • 15:12 Uhr

Die Feuerwehr hat einen 81 Jahre alten Autofahrer in der Oberpfalz aus dem Hochwasser gerettet. Der Mann sei auf einer überfluteten Straße im Markt Hahnbach nahe Nürnberg gefahren, um sich das Hochwasser der Vils anzuschauen, sagte ein Polizeisprecher am Montag. Doch dann habe sich der Wagen am Sonntag festgefahren und das Wasser sei weiter gestiegen. Der Fahrer sei deshalb durch das Schiebedach auf das Auto geklettert und habe um Hilfe gerufen. Ein Walker informierte die Polizei. Die Feuerwehr rückte mit einem Spezialfahrzeug an und holte Wagen samt Fahrer aus dem Wasser.

Auch in Schwaben steckten zwei Männer mit ihren Fahrzeugen im Hochwasser fest. Im Landkreis Günzburg fuhr nach Angaben der Polizei am Sonntag ein Mann mit seinem Quad über Felder in Großkötz und unterschätzte offenbar die Tiefe: Sein Fahrzeug versank, der Mann konnte sich selbst retten, wie ein Polizeisprecher erläuterte. Ein anderer Mann versuchte bei Ellzee, mit seinem Auto über eine gesperrte Straße zu fahren. Dieses blieb der Polizei zufolge liegen. Die Wasserwacht musste den Mann retten. (dpa)

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Wie Hochwasser entstehen © dpa-infografik GmbH

Passagierschiff auf der Donau evakuiert

  • 14:46 Uhr

In Deggendorf in Niederbayern ist wegen des Hochwassers ein Passagierschiff evakuiert worden. Mehr als 140 Menschen würden seit den Mittagsstunden vom Schiff gebracht, sagte eine Sprecherin des Landratsamts am Montag. Wegen des Hochwassers an der Donau könne das Schiff nicht weiterreisen. Bei den Passagieren handle es sich überwiegend um ältere Menschen. Es gebe aber bislang keinen medizinischen Notfall an Bord, hieß es weiter. Boote waren im Einsatz, um die Menschen an Land zu bringen.

In dem Landkreis wurde am Montag der Katastrophenfall ausgerufen, wie Landrat Bernd Sibler (CSU) im sozialen Netzwerk Instagram sagte. Dies diene der besseren Koordination der Maßnahmen.

Am Montag wurden für die Bereiche Niederalteich und Winzer die Dämme mit Sandsäcken verstärkt. (dpa/tas)

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Hochwasser: Strobl spricht von "angespannt statischer Lage"

  • 14:28 Uhr

Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) hat die Hochwasserlage im Land als "angespannt statisch" bezeichnet. Man könne noch keine Entwarnung geben, sagte er bei einem Besuch in Meckenbeuren, das besonders betroffen war. "Wir müssen noch weiter auf die Zähne beißen und durchhalten."

Aber man könne nun für den Südwesten verhalten zuversichtlich sein, dass es nicht noch schlimmer werde. Die Lage sei schwierig, aber man sei gut aufgestellt gewesen. Strobl betonte, dass sich die Investitionen in den Katastrophenschutz, die man getätigt habe, nun ein Stück rechnen würden. (dpa)

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Hochwasser: FDP gegen Pflichtversicherung - Bundesregierung legt sich nicht fest

  • 13:49 Uhr

FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai lehnt Forderungen ab, angesichts der aktuellen Überschwemmungen eine Pflicht für Haus- und Wohnungseigentümer zum Abschluss einer Elementarschadenversicherung einzuführen. "Ich sehe diese Verpflichtung nicht", sagte Djir-Sarai nach einer Sitzung des Parteipräsidiums. Eigentum in Deutschland sei schon jetzt "sehr teuer". Werde die Versicherungspflicht eingeführt, werde es "weitaus teurer".

Vor dem Hintergrund der aktuellen Hochwasserlage haben sich mehrere Bundesländer für die Einführung einer Versicherungspflicht ausgesprochen. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte dazu am Montag, die Länder seien sich in der Frage "sehr, sehr einig". Es stocke aber beim Bund.

Die Bundesregierung wollte sich noch nicht festlegen. Vize-Regierungssprecher Wolfgang Büchner verwies am Montag auf eine Arbeitsgruppe, die im vergangenen Jahr nach einem Bund-Länder-Treffen eingerichtet wurde. Sie habe die Aufgabe, "alle Optionen zu prüfen, wie die Verbreitung der elementaren Versicherung erhöht werden kann inklusive auch der Option einer Pflichtversicherung". Der Abschlussbericht werde derzeit noch erarbeitet und solle voraussichtlich beim nächsten Bund-Länder-Treffen am 20. Juni erörtert werden. (AFP/ank)

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Söder zur Lage in Bayern: "Ernst, kritisch und angespannt"

  • 13:14 Uhr

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) stimmt die Bevölkerung im vom Hochwasser betroffenen Freistaat auf weitere schwierige Tage ein. "Die Lage ist und bleibt ernst und kritisch und angespannt", sagte er am Montag im oberbayerischen Reichertshofen. Auch wenn mancherorts schon die Aufräumarbeiten starteten, drohten anderswo weiter Dämme zu brechen oder durchzuweichen. Und im Osten stehe das Schlimmste noch bevor. "Wir sehen, dass das Hochwasser jetzt wandert", sagte er – und zwar in Richtung Regensburg. "Die werden steigen, die Pegel."

Mehr als 3.000 Menschen seien derzeit "in der Evakuierung", Tendenz steigend, rund 20.000 Hilfskräfte im Einsatz. Insgesamt seien seit dem Wochenende schon um die 50.000 Menschen im Hilfseinsatz gewesen.

Söder war gemeinsam mit Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundesinnenministerin Nancy Faeser (beide SPD) in das am Vortag überflutete Reichertshofen gekommen und nannte – ebenso wie der Kanzler – den Klimawandel als Ursache für die Katastrophe. Es gebe nun vermehrt "Ereignisse, die es vorher nicht gab", sagte er. Darum müsse man sich "Klimaschutz, Klimaanpassung noch viel stärker widmen". Söder betonte: "Es gibt keine Vollkaskoversicherung gegen den Klimawandel."

An diesem Dienstag wolle sich das bayerische Kabinett mit der Hochwasserkatastrophe und schnellen, unbürokratischen Hilfen befassen, kündigte Söder an. "Das Wasser kommt relativ kurz, aber die Schäden sind sehr, sehr lang." Sonst heiße es: "Hoffen, dass wir die nächsten Tage gut überstehen", sagte Söder. "Wir bleiben in Habt-Acht-Stellung." (dpa/tas)

Bundesinnenministerin Nancy Faeser, Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (v.li.) und Bundeskanzler Olaf Scholz (Mitte unten), stehen hinter einer Absperrung aus gefüllten Sandsäcken bei einer Ortsbesichtigung im vom Hochwasser betroffenen oberbayerischen Reichertshofen. © picture alliance/dpa/Sven Hoppe

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Scholz sagt Hochwasser-Betroffenen Solidarität zu

  • 12:58 Uhr

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat den Betroffenen des Hochwassers in Süddeutschland Solidarität zugesichert. Solidarität sei das, "was wir als Menschen am meisten brauchen", sagte er am Montag im oberbayerischen Reichertshofen. "Wir werden alles dazu beitragen, auch mit den Möglichkeiten des Bundes, dass hier schneller weiter geholfen werden kann." Solidarität sei "geübte Praxis" betonte er. "Das gehört sich so und so ist Deutschland."

Die Menschen in Deutschland müssten sich vermehrt auf Naturkatastrophen, besonders auf Hochwasser, einstellen, sagte Scholz, der gemeinsam mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) in den am Vortag überfluteten Ort gereist war. "Das ist in diesem Jahr das vierte Mal, dass ich in ein konkretes Einsatzgebiet gehe", sagte er und nannte das einen "Hinweis darauf, dass was los ist". Die "Aufgabe, den Menschengemachten Klimawandel aufzuhalten", dürfe nicht vernachlässigt werden. "Auch das ist eine Mahnung, die aus diesem Ereignis und dieser Katastrophe mitgenommen werden muss." (dpa)

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Verkehr auf Autobahn 9 rollt wieder Blockabfertigung gen Süden

  • 12:49 Uhr

Die nach einem Dammbruch in Oberbayern teilweise gesperrte Autobahn 9 ist am Montagvormittag wieder für den Verkehr freigegeben worden. In Richtung München sei aber eine Art Blockabfertigung eingerichtet worden, sagte ein Polizeisprecher am frühen Nachmittag. Derzeit dürften nur jeweils 300 Fahrzeuge auf den Abschnitt zwischen Ingolstadt-Süd und Langenbruck in Richtung Süden fahren, dann werde die Fahrbahn für einen bestimmten Zeitraum wieder gesperrt.

Warum dieser Schritt erfolgte, konnte der Sprecher zunächst nicht sagen. Die A9 in Richtung Nürnberg sei dagegen seit dem späten Vormittag wieder freigegeben. "Bitte bedenkt, dass sich das alles wieder ändern kann!", warnte die Polizei auf X. (dpa)

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Weitere Dammbrüche in Schwaben befürchtet

  • 12:24 Uhr

In Schwaben drohen weitere Dammbrüche wegen des dramatischen Hochwassers. Im Landkreis Donau-Ries wurde die Bevölkerung der Orte Heißesheim und Auchsesheim am Montag erneut aufgefordert, das Gebiet umgehend zu verlassen, weil Dämme nachgeben könnten. "Mit einer Überflutung der gesamten Ortsgebiete muss gerechnet werden", teilte die Kreisbehörde in Donauwörth mit, nachdem bereits am Sonntagabend gewarnt wurde. Notunterkünfte seien eingerichtet worden. Auch für die anderen bislang evakuierten Bereiche könne keine Entwarnung gegeben werden.

In dem Landkreis ist wegen der Flut aktuell auch die Trinkwasserversorgung nicht mehr im gewohnten Umfang sicher. Mehrere Trinkwasserbrunnen seien beeinträchtigt, berichtete das Landratsamt. Den Bewohnern von Mertingen, Oberndorf sowie weiterer Orte wurde empfohlen, das Trinkwasser abzukochen. (dpa)

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Stromschlag in den Fluten: Mann lebensgefährlich verletzt

  • 12:17 Uhr

Bei Stromarbeiten im oberbayerischen Landkreis Freising ist ein Mann lebensgefährlich verletzt worden. Der 27 Jahre alte Beschäftigte eines Energieunternehmens habe einen Stromschlag erlitten, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord am Sonntag.

Er sei aus einem überfluteten Bereich am Rathaus in Allershausen geborgen und mit dem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen worden. Es sei anzunehmen, dass die Arbeiten im Zusammenhang mit dem Hochwasser gestanden hätten. (dpa)

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Leiche nach Überflutung von Keller gefunden

  • 11:30 Uhr

Rettungskräfte haben im vom Hochwasser stark betroffenen oberbayerischen Schrobenhausen eine Leiche im Keller eines Hauses entdeckt. Es handele sich um eine vermisste 43-Jährige, nach der seit Sonntag gesucht worden war, sagte ein Polizeisprecher am Montag. Zuvor hatten der "Donaukurier" und "Bild" berichtet.

Die Frau ist das zweite bekannte Todesopfer des Hochwassers in Bayern und Baden-Württemberg. Am Sonntagmorgen war in Pfaffenhofen an der Ilm in Oberbayern ein Feuerwehrmann tot geborgen worden, der bei einer Rettungsaktion ums Leben kam. Der Mann war bei einem Einsatz mit drei Kollegen mit dem Schlauchboot gekentert.

Vermisst wird in Bayern zudem ein weiterer Feuerwehrmann. Der 22-Jährige war im schwäbischen Offingen in der Nacht zum Sonntag mit einem Boot der DLRG-Wasserrettung unterwegs gewesen. Das mit fünf Einsatzkräften besetzte Boot war aufgrund starker Strömung gekentert. Vier Einsatzkräfte im Alter zwischen 24 und 70 Jahren konnten sich demnach aus eigener Kraft an Land retten und blieben unverletzt. Nach dem 22-Jährigen suchten kurz darauf Helfer der Freiwilligen Feuerwehren, der DLRG-Wasserrettung, der Wasserwacht, der Bundeswehr und der Polizei.

Seit Tagen kämpfen die Helfer in Bayern und Baden-Württemberg gegen die Flut und ihre Folgen. Die Hochwasserlage ist weiter dynamisch und unübersichtlich. Viele kleine Gemeinden sind betroffen, mancherorts spitzt sie sich die Lage sogar zu. Am Montag traf auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Hochwassergebiet ein. (dpa/tas)

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Scholz in Hochwassergebiet eingetroffen

  • 11:17 Uhr

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist im Flutgebiet in Oberbayern eingetroffen. Gemeinsam mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will er sich in dem am Vortag von Wassermassen überschwemmten Markt Reichertshofen ein Bild von der Lage vor Ort machen.

Faeser drückte im Gespräch mit Lokalpolitikern ihre Betroffenheit über den Tod eines Feuerwehrmannes im Hochwasser-Einsatz aus: "Das ist wirklich furchtbar, was da passiert ist", sagte sie am Montag. "Da sieht man, wie gefährlich diese Einsätze sind." (dpa)

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Wasserstände von Rems und Murr steigen weiter Pflegeheim evakuiert

  • 11:05 Uhr

Trotz des nachlassenden Regens gehen die Verantwortlichen im Landkreis Ludwigsburg von einer akuten Gefahrenlage und steigenden Wasserständen aus. "Auch wenn derzeit kein starker Regen fällt, erwarten wir weiterhin einen Anstieg des Wasserstands von Rems und Murr", sagte Landrat Dietmar Allgaier am Montagmorgen. In Remseck sei der Scheitelpunkt der Rems noch nicht erreicht. Der Führungsstab beobachte die Lage und koordiniere die Einsatzkräfte. Insgesamt seien rund 250 Männer und Frauen der Feuerwehren im Einsatz.

Am Morgen wurde laut Landkreis ein Pflegeheim in Steinheim an der Murr evakuiert. Die Bewohnerinnen und Bewohner wurden auf andere Heime verteilt. Der Landkreis rief die Anrainerkommunen von Neckar, Rems und Murr zudem auf, ihre lokalen Krisenstäbe einzurichten. Möglich sei ein Hochwasser, wie es dort nur einmal in 100 Jahren vorkommt. (dpa)

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Bahn rät von Reisen nach Süddeutschland wegen Hochwasser weiterhin ab

  • 10:58 Uhr

Wegen der Hochwasserlage in Teilen Baden-Württembergs und Bayerns rät die Deutsche Bahn auch weiterhin von Fahrten nach Süddeutschland ab. Bei den Fernverkehrsverbindungen kommt es zu Zugausfällen, vor allem München kann von Stuttgart, Würzburg und Nürnberg aus nicht angefahren werden, wie die Bahn am Montag mitteilte. Die Einschränkungen werden den Angaben nach auch am Montag andauern.

Auf folgenden Strecken komme es zu Ausfällen: München-Nürnberg-Erfurt-Berlin, Karlsruhe-Stuttgart-Ulm-Augsburg-München, Stuttgart-Mannheim-Frankfurt(M), München-Lindau-Bregenz-Zürich, Karlsruhe-Stuttgart-Crailsheim-Nürnberg und Augsburg-Kempten (Allgäu)-Oberstdorf. Zwischen Nürnberg und Würzburg verspäten sich die Züge.

Für Tickets, die bis Sonntag für Sonntag und Montag auf diesen Strecken gebucht wurden, ist die Zugbindung aufgehoben. Das Ticket gelte für die Fahrt zum ursprünglichen Zielort auch mit einer geänderten Streckenführung. Bei allen übrigen Zugverbindungen erwartet die Bahn weiterhin eine hohe Auslastung.

Am Montagmorgen war die Lage in den beiden Kreisen Rems-Murr und Ostalb östlich von Stuttgart besonders kritisch. Nach tagelangem Dauerregen sind in vielen Gegenden Baden-Württembergs und Bayerns Flüsse und Bäche über die Ufer getreten, Tausende Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Zunehmend steigt auch das Wasser in der Donau. Zehntausende Helfer sind im Einsatz. Laut Deutschem Wetterdienst kann es auch zum Wochenbeginn wieder kräftige Gewitter und Starkregen geben. (dpa)

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Experten: Hochwasser der Donau ähnlich wie 2002

  • 10:23 Uhr

Der Wasserstand der Donau steigt und steigt: Der Hochwassernachrichtendienst Bayern rechnet damit, dass die Donau ab Regensburg flussabwärts ähnlich viel Wasser führen wird wie beim Hochwasser 2002. Bemerkbar mache sich etwa, wenn die Isar bei Deggendorf in die Donau fließe, sagte eine Sprecherin des Hochwassernachrichtendienstes am Montag. Mit rund 2.850 Kilometern Länge ist die Donau der zweitlängste Fluss Europas.

In Passau wurde am 13. August 2002 am Messpunkt Ilzstadt ein Wasserstand von 10,80 Meter gemessen. Am Montagvormittag lag der Wert bei 7,77 Metern Tendenz steigend. Am vergangenen Dienstag waren maximal 5,80 Metern registriert worden.

Der Hochwassernachrichtendienst erwartet den Scheitel der Flutwelle von Regensburg bis Passau erst im Verlauf des Dienstags und Mittwochs. In Neu-Ulm könne am Dienstag ein Wiederanstieg knapp in die höchste Meldestufe 4 erfolgen, für Günzburg in Meldestufe 3.

In Regensburg gilt seit Montag der Katastrophenfall. Die Wasserhöhe am Messpunkt Eiserne Brücke lag am Vormittag bei 5,98 Metern. Am vergangenen Dienstag lag der Wert im Schnitt noch bei etwa 2,70 Metern. Nach den Daten der Experten wurden beim vergangenen großen Hochwasser am 4. Juni 2013 genau 6,82 Meter gemessen, am 14. August 2002 waren es 6,60 Meter. (dpa)

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Land unter in Ostalbkreis, Göppingen und Rems-Murr-Kreis

  • 09:43 Uhr

Die Hochwasserlage ist derzeit besonders dramatisch im Ostalbkreis, in Göppingen und im Rems-Murr-Kreis. Das teilte das Innenministerium am Montagmorgen der dpa mit. Im Leintal im Ostalbkreis würden Orte evakuiert. In Uhingen und Ebersbach im Kreis Göppingen gebe es massive Überflutungen.

Auch dort seien mehrere Gebäude evakuiert worden. Im Rems-Murr-Kreis sei die Lage ebenfalls angespannt. In mehreren Gemeinden gebe es dort starke Überflutungen. "Angesichts der dynamischen Lageentwicklung muss jederzeit mit Änderungen des Einsatzgeschehens gerechnet werden", sagte eine Sprecherin. (dpa)

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Anwohner in Ebersbach an der Fils evakuiert

  • 09:40 Uhr

In der stark vom Hochwasser getroffenen Gemeinde Ebersbach an der Fils südöstlich von Stuttgart sind Anwohnerinnen und Anwohner mehrerer Straßenzüge in Sicherheit gebracht worden. Wie viele Menschen betroffen waren, konnte eine Stadtsprecherin am Montag zunächst nicht sagen. Die Menschen waren schon vorgewarnt gewesen und von der Stadt angehalten worden, Dokumente und das Nötigste zusammenpacken. Angesichts der Hochwasserlage sollten am Montag auch alle Schulen und städtische Kitas geschlossen bleiben, wie die Stadt auf ihrer Facebook-Seite weiter mitteilte

An der Einschätzung des Landratsamts Göppingen hatte sich zunächst nichts geändert, wie ein Sprecher am Morgen sagte: Es gebe massive Überflutungen in dem Ort, die ein Wohngebiet betreffen. Von der Behörde war eine sogenannte außergewöhnliche Einsatzlage angeordnet worden. (dpa)

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Suche nach vermisster Frau in überflutetem Keller läuft weiter

  • 09:35 Uhr

Rettungskräfte haben am Montag im oberbayerischen Schrobenhausen die Suche nach einer im Hochwasser vermissten Frau fortgesetzt. Weil Taucher am Vortag nicht in den vollgelaufenen Keller des Hauses vordringen konnten, würden in dem Gebäude nun Pumpen eingesetzt, sagte ein Polizeisprecher. So hoffe man, die 43-Jährige zu finden, die zuletzt im Keller ihres Hauses gesehen worden sei. "Der Einsatz läuft", sagte der Sprecher. (dpa)

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Söder: Hochwasser wird noch mehrere Tage in Bayern bleiben

  • 09:12 Uhr

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) rechnet damit, dass das Hochwasser noch bis zur Wochenmitte die Katastrophenschutzbehörden im Freistaat beschäftigen wird. "Es geht zwar etwas zurück, aber eine Totalentwarnung kann man nicht geben", sagte er am Montagmorgen im Deutschlandfunk. Selbst wenn es aufhöre zu regnen, würden durch die Zuläufe die Pegelstände der größeren Flüsse noch steigen, betonte er. "Die meisten sagen, bis Mittwoch, Donnerstag wird das Ganze noch dauern." Nun komme es darauf an, die erschöpften Einsatzkräfte abzulösen. Dafür würden aus ganz Bayern und auch anderen Bundesländern Kräfte zusammengezogen.

Land und Bund müssten dann gemeinsam helfen, um die enorm hohen Schäden in den betroffenen Orten zu beseitigen. In diesem Zusammenhang sprach sich Söder im Deutschlandfunk und auch im Radiosender Bayern 2 des Bayerischen Rundfunks (BR) nochmals für eine Pflichtversicherung für Immobilieneigentümer aus. "Ich plädiere nachhaltig dafür, dass wir diese Elementarschadensversicherung haben."

Damit soll laut Söder verhindert werden, dass einige sich nicht versichern wollen und andere wegen eines zu hohen Risikos keinen Vertrag von den Anbietern erhalten. Solch eine verpflichtende Versicherung solle auf der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz auf jeden Fall beschlossen werden. Freiwilligkeit sei zwar normalerweise immer besser, aber in diesem Bereich brauche es eine Pflicht zur Versicherung. "Denn wir können diese Schäden nicht immer jeweils staatlich einfach ersetzen." Es sei ein anderer Grundschutz nötig. (dpa)

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Erdrutsche und Überflutungen im Schwarzwald-Baar-Kreis

  • 08:50 Uhr

Im Schwarzwald-Baar-Kreis haben die schweren Regenfälle mehrere Erdrutsche ausgelöst. Bei dem zu Villingen-Schwenningen gehörenden Ort Mühlhausen gerieten entlang einer Land- und einer Kreisstraße Erdmassen in Bewegung, die Straßen mussten nach Worten einer Polizeisprecherin vom Montag gesperrt werden. Im Ort selbst seien mehrere Menschen mit Schlauchbooten in Sicherheit gebracht worden, nachdem das Wasser in einer Straße dort bis zu 1,80 Meter hoch stand. Auch seien zahlreiche Unterführungen im Landkreis vollgelaufen, wie es weiter hieß.

Im Landkreis Tuttlingen waren vor allem die Orte Aldingen, Gosheim und Denkingen von Überflutungen betroffen, wie es weiter hieß. Keller liefen voll und Straßen wurden überspült. Zwischen Denkingen und Gosheim versperrte ein Erdrutsch eine Landstraße. Zu einem größeren Einsatz kam es, als Wasser in eine Tankstelle in Aldingen eindrang. Auf einer Bundesstraße wurde ein Fahrzeug von Wassermassen eingeschlossen. Die Feuerwehr befreite die Insassen, eine Person sei leicht verletzt worden.

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Mittlerweile drei Dammbrüche an der Paar im Landkreis Pfaffenhofen

  • 08:39 Uhr

Der Damm des Flusses Paar im oberbayerischen Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm ist mittlerweile an drei Stellen gebrochen. Das sagte eine Sprecherin des Landeratsamtes am Montagmorgen. In den betroffenen Gebieten in Baar-Ebenhausen und Manching seien alle Bewohner aufgefordert, in ihren Wohnungen und Häusern das Erdgeschoss zu verlassen und höhere Stockwerke aufzusuchen. Bis zu 800 Menschen wurden in Baar-Ebenhausen in Sicherheit gebracht. In der Grund- und Mittelschule Reichertshofen seien rund 250 Betroffene untergebracht. An der Schule finde am Montag kein Unterricht statt. Die Paar ist ein Nebenfluss der Donau.

In Vohburg werde die Donau weiter engmaschig überwacht, Sicherungsmaßnahmen liefen. Die Autobahn 9 ist zwischen Ingolstadt und Langenbruck ist den Angaben zufolge nach wie vor beidseitig gesperrt. Bis zu 4000 Kräfte verschiedener Hilfsorganisationen sowie der Bundeswehr seien derzeit im Landkreis Pfaffenhofen im Einsatz.

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Auch Regensburg ruft Katastrophenfall aus

  • 07:46 Uhr

Das Wasser der Donau steigt immer weiter nun hat auch Regensburg den Katastrophenfall ausgerufen. Die Wasserhöhe am Messpunkt Eiserne Brücke habe in den frühen Morgenstunden einen Stand von 5,80 Meter erreicht, teilte die Stadt am Montag mit. Der Hochwassernachrichtendienst Bayern meldete um 7:00 Uhr dann 5,90 Meter.

Am vergangenen Dienstag lag der Wert im Schnitt noch bei etwa 2,70 Metern. Nach den Daten der Experten wurden beim vergangenen großen Hochwasser am 4. Juni 2013 genau 6,82 Meter gemessen.

Am Wochenende hatten bereits mehrere Landkreise und Städte in Bayern den Katastrophenfall ausgerufen. Nach tagelangem Dauerregen sind in vielen Gegenden Flüsse und Bäche über die Ufer getreten, Tausende Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Zehntausende Helfer sind im Einsatz.

Der Hochwassernachrichtendienst Bayern erwartet, dass an den Zuflüssen zur Donau die Fluten vielerorts langsam zurückgehen und die Höchststände weitgehend erreicht sind. Doch nun trifft das Hochwasser zunehmend die Donau selbst. Die höchste Meldestufe vier wurde dem aktuellen Lagebericht zufolge unter anderem an der Donau von Regensburg bis Straubing erreicht, in Passau soll es am Montagabend so weit sein. In Donauwörth erwarten die Experten den Hochwasserscheitel für Montagnachmittag. In Kelheim werde der Fluss im Laufe des Tages in den Bereich eines 20-jährlichen Hochwassers steigen.

Der Deutsche Wetterdienst erwartet am Montag südlich der Donau und im Bayerischen Wald wieder Schauer und schauerartigen Regen, im weiteren Tagesverlauf teils schwere Gewitter. Auch heftiger Starkregen sei wieder möglich. (dpa)

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Zahlreiche Menschen in Ebersbach an der Fils in Gefahr

  • 06:35 Uhr

Wegen Überflutungen in der Stadt Ebersbach an der Fils südöstlich von Stuttgart sind nach Einschätzung des Landratsamts zahlreiche Menschen in Gefahr. Die Überflutungen betreffen ein Wohngebiet, es wurde eine außergewöhnliche Einsatzlage angeordnet, wie das Landratsamt Göppingen am frühen Montagmorgen mitteilte. Zur Unterstützung trafen demnach Spezialkräfte aus dem Regierungsbezirk Stuttgart ein.

Nach Angaben der Polizei waren einige Bewohner wegen des Hochwassers in ihren Häusern eingeschlossen. Menschen seien nach bisherigen Erkenntnissen nicht zu Schaden gekommen, sagte ein Polizeisprecher am Sonntagabend der Nachrichtenagentur dpa.

Die Bundesstraße 10 sei rund um die Stadt gesperrt, das Wasser stehe teilweise kniehoch, sagte der Sprecher. Autos, die noch auf der Straße gewesen seien, seien noch heruntergeholt worden. Wassermassen haben an der Bundesstraße eine Lärmschutzwand durchbrochen und die Fahrbahnen überflutet.

Das Wasser auf der Straße komme überwiegend von dem Fluss Fils, der in der Nähe verläuft, aber auch von Hängen. Die Bahnlinie von Göppingen nach Ebersbach sei ebenfalls gesperrt. (dpa)

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In Fluten vermisster Feuerwehrmann noch nicht gefunden

  • 06:11 Uhr

Einsatzkräfte haben einen im Hochwasser vermissten Feuerwehrmann im schwäbischen Offingen noch nicht gefunden. "Die Suche wird weiter fortgesetzt werden", sagte ein Polizeisprecher am Montagmorgen. Details gab er zunächst nicht an. Der 22-Jährige war in der Nacht zum Sonntag in der Gemeinde im Landkreis Günzburg mit einem Boot der DLRG-Wasserrettung unterwegs gewesen. Das mit fünf Einsatzkräften besetzte Boot war aufgrund starker Strömung gegen 2.50 Uhr gekentert. Vier Einsatzkräfte im Alter zwischen 24 und 70 Jahren konnten sich demnach aus eigener Kraft an Land retten und blieben unverletzt.

Nach dem 22-Jährigen suchten kurz darauf Helfer der Freiwilligen Feuerwehren, der DLRG-Wasserrettung, der Wasserwacht, der Bundeswehr und der Polizei. Im oberbayerischen Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm war in derselben Nacht bereits ein Feuerwehrmann bei einer Rettungsaktion ums Leben gekommen.

Neben dem 22-Jährigen wurde am Sonntag - allerdings im oberbayerischen Schrobenhausen - auch eine Frau vermisst. Rettungskräfte vermuteten sie in einem überfluteten Keller. Wegen der gefährlichen Lage konnten Helfer aber bis Sonntagabend nicht nach ihr suchen. Ob sie mittlerweile gefunden wurde, konnte ein Polizeisprecher am Montag zunächst nicht sagen. (dpa)

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Hochwasser im Rems-Murr-Kreis Menschen eingeschlossen

  • 06:03 Uhr

Heftige Unwetter haben am Sonntagabend zu Hochwasser im Rems-Murr-Kreis in Baden-Württemberg geführt. Die Lage sei vor allem in der Gemeinde Rudersberg angespannt, wie ein Sprecher der Polizei am frühen Montagmorgen sagte. "In Rudersberg ist Land unter, alles ist überflutet", sagte er. Menschen seien in ihren Häusern eingeschlossen und werden von der Feuerwehr evakuiert. Die Lage sei noch komplett unübersichtlich, sagte der Sprecher. Einsatzfahrzeuge schafften es wegen der überfluteten Straßen nicht, in den Ort vorzudringen.

Auch in der Gemeinde Gschwend im Ostalbkreis war es nach einem Dammbruch am Sonntagabend zu Hochwassereinsätzen gekommen. Die Feuerwehr rettete Anwohner aus den umliegenden Häusern im Ortsteil Neumühle. Verletzt wurde niemand. (dpa)

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Auch zu Wochenbeginn Unwetter und Starkregen erwartet

  • 05:50 Uhr

Vor allem im Süden Deutschlands müssen sich die Menschen am Montag erneut auf kräftige Gewitter und Starkregen einstellen auch Unwetter werden erwartet. Ab den Mittagsstunden seien südlich des Mains bis zur Donau kräftige Schauer und Gewitter mit Starkregen mit etwa 15 bis 25 Litern pro Quadratmeter in kurzer Zeit möglich, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) in der Nacht auf Montag mit. Örtlich könnte es auch zu Unwettern mit Regenmengen bis zu 40 Liter pro Quadratmeter in kurzer Zeit oder 70 Litern in wenigen Stunden kommen.

Bis zum Abend könnten sich die Unwetter allmählich auch nach Süden, bis zum Hochrhein und ins nördliche Alpenvorland ausbreiten, hieß es. Am Abend sind auch an den Alpen erste kräftige Gewitter mit Starkregen möglich. Auch für den Osten Deutschlands erwartet der DWD ab dem Nachmittag Gewitter mit Starkregen zwischen 15 und 25 Litern pro Quadratmeter in kurzer Zeit. Örtlich sind auch dort Unwetter mit Mengen um die 30 Liter pro Quadratmeter möglich. (dpa)

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Baden-Württemberg leiht Einsatzkräfte an Bayern aus

  • 05:40 Uhr

Angesichts der anhaltenden Hochwasserlage entsendet Baden-Württemberg Einsatzkräfte in den nahe der eigenen Landesgrenze liegenden bayerischen Landkreis Günzburg. Auf Ersuchen des Freistaates Bayern seien drei Einsatzeinheiten "Sanität und Betreuung" in den Landkreis entsandt worden, teilte das baden-württembergische Innenministerium mit. Die Einsatzkräfte würden Menschen betreuen und versorgen, die wegen des Hochwassers ihre Häuser und Wohnungen verlassen mussten. Zudem werde ein Wasserrettungszug aus Ulm im Landkreis Günzburg eingesetzt, um die Evakuierung von Personen zu unterstützen. Die Einsatzfähigkeit im eigenen Zuständigkeitsbereich werde nicht geschwächt.

"Unser Nachbarland Bayern ist von schweren Überschwemmungen betroffen und in einer sehr ernsten, schwierigen Situation", sagte Innenminister Thomas Strobl (CDU) der dpa. "Jetzt ist länderübergreifende Solidarität gefordert – und genau das ist die Stärke des Föderalismus: Der eine braucht, der andere hat. In diesen Stunden der höchsten Not leisten wir unserem Nachbarland schnelle, tatkräftige und zielgerichtete Hilfe." (dpa)

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Mit Material der dpa und AFP
Hochwasser

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Überschwemmungen können Häuser schwer beschädigen. Der Keller steht bereits unter Wasser? Diese Maßnahmen sollten jetzt ergriffen werden. (Photocredit: Imago images)
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