Berlin - CDU-Chef Friedrich Merz hat das Abschneiden seiner Partei bei der Brandenburg-Wahl als "schmerzhaft" bezeichnet.

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"Die CDU ist zerrieben worden zwischen AfD und SPD", sagte Merz. Das Ziel, mindestens auf Platz zwei zu kommen, sei nicht erreicht worden.

Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) erzielte bei der Landtagswahl am Sonntag mehr Stimmen als die CDU, die viele Wählerinnen und Wähler verlor. Die SPD ging als stärkste Kraft hervor, gefolgt von der AfD.

Die Christdemokraten hätten besonders unter der Strategie des SPD-Spitzenkandidaten Dietmar Woidke gelitten. Woidke hatte vor der Wahl angekündigt, im Falle eines Wahlsieges der AfD zurückzutreten. "Diejenigen, die Herrn Woidke weiter wollten, konnten nur die SPD wählen. Diejenigen, die entschlossen waren, ihn nicht weiter haben zu wollen, konnten in dieser Konfrontationsstellung nur die AfD wählen", sagte Merz.

Merz: Woidkes Strategie "brandgefährlich" - Kritik an Kretschmer

Die Strategie des SPD-Spitzenkandidaten sei zwar legitim, aber im Hinblick auf ein Erstarken der AfD auch "brandgefährlich" gewesen. Merz verwies dabei darauf, dass die AfD in Brandenburg mehr Wahlkreise als die SPD gewonnen habe.

Eine Schlussfolgerung für die Bundestagswahl lässt sich nach Ansicht von Merz aus dem SPD-Erfolg in Brandenburg nicht ziehen. "Dietmar Woidke hat in Brandenburg die Wahl gewonnen mit einem größtmöglichen Abstand zu seiner eigenen Partei, einem größtmöglichen Abstand zum Bundeskanzler und einem größtmöglichen Abstand zur Politik der Ampel", sagte Merz. Der Bundeskanzler könne ja nicht auf Distanz zu sich selbst gehen.

Dass Sachsens CDU-Ministerpräsident Michael Kretschmer Woidke im Wahlkampf persönlich unterstützt hatte, habe dem Wahlkampf der CDU zusätzlich geschadet. "Die Wortmeldung von Michael Kretschmer ist auf breite Kritik gestoßen, auch im Präsidium heute Morgen, aber wir können sie nicht rückgängig machen", konstatierte Merz.   © Deutsche Presse-Agentur

Sitzung Spitzengremien der Union
Auch Sachsens Ministerpräsident Kretschmer (CDU) habe dem Wahlkampf seiner Partei geschadet. © dpa / Sebastian Christoph Gollnow/dpa
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