Noch weiß niemand so genau, wann sie denn kommen die Neuwahlen für den Bundestag. Aber für die Wahlkämpfer vor Ort ist klar, dass sie ihre Jahresplanung ganz neu denken müssen.
Dabei trifft die Nachricht der vorgezogenen Wahlen – turnusgemäß sollte ja eigentlich im September gewählt werden – die Parteien mehr oder weniger unvorbereitet. Wir haben uns in Bergisch Gladbach umgehört.
Bei der CDU steht man nach Aussage von Parteichef Thomas Hartmann schon seit längerem in Bereitschaft. "Ich bin organisatorisch deshalb total entspannt", sagt er. Es sei bekannt, dass im Konrad-Adenauer-Haus die Vorbereitungen für die Wahl schon seit längerem auf Hochtouren laufen. Dabei seien die Christdemokraten vor Ort hoch motiviert: "Wir freuen uns auf den Wahlkampf." Auch programmatisch müsse nicht lange geknobelt werden. Die Themen Wirtschaft und Migration stünden ganz oben. Schwierig allerdings der Ausblick auf mögliche Mehrheiten. Die FDP sei sicher der Wunschpartner – sowohl im Bund als auch beim Blick auf die nächste Kommunalwahl.
Die FDP in Bergisch Gladbach trifft die Nachricht von vorgezogenen Neuwahlen zu einem Zeitpunkt, in der es im Ortsverband kräftig knarrt. Zuletzt hatte Rita Rick-Blunck, die ehemalige Parteivorsitzende, den Ortsverband verlassen und war in die Mülheimer FDP gewechselt. Insbesondere die Nähe zur CDU passte ihr überhaupt nicht. In Gladbach haben sich die Liberalen hinter den CDU-Bürgermeisterkandidaten Alexander Flesch gestellt. Parteichef
Kunze sieht in den vorgezogenen Bundestagswahlen auch einen Vorteil für alle Kommunalpolitiker. "Die Kommunalwahl im Herbst wird nicht im Schatten der Bundestagswahl stattfinden." Die Kommunalwahlen sind für den 14. September terminiert. Etwaige Stichwahlen würden auf den 28. September fallen – dem ursprünglichen Termin der Bundestagswahl.
Auch der Fraktionsvorsitzende der SPD, Klaus Waldschmidt, reiht sich ein bei den Erleichterten: "Beim Rausschmiss von Christian Lindner haben wir wieder den alten
Theresia Meinhardt, die Fraktionschefin der Grünen in Bergisch Gladbach, sieht in dem Bundestagswahlkampf den Auftakt für ein insgesamt spannendes Wahljahr. "Wir werden vom Bundestagswahlkampf direkt in den Kommunalwahlkampf übergehen müssen." Auch wenn sie letztlich über das Ende der Ampel in Berlin erleichtert sei, habe sich diesen Wahlmarathon sicher keiner gewünscht.
Inhaltlich erwartet sie allerdings keine Überraschungen: "Die Grünen werden immer die Themen Umwelt und Klima ins Zentrum stellen – das ist unsere Kernkompetenz." © Kölner Stadt-Anzeiger
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