"Europaparlament Alaaf!", hieß es am Montag für das Kölner Dreigestirn. Am Morgen fuhr das Trifolium gemeinsam mit Vertretern des Festkomitee-Vorstands nach Brüssel, dort waren sie zu Gast im Europäischen Parlament.

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Begrüßt wurden Prinz René I. (Klöver), Bauer Michael (Samm) und Jungfrau Marlis (Hendrik Ermen) vom rheinischen EU-Parlamentarier Axel Voss (CDU), anschließend folgte der offizielle Empfang.

Besonders über den jecken Besuch freute sich Katarina Barley, Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments. Das Dreigestirn hat das Büro der SPD-Politikerin "gestürmt", schilderte es Prinz René I. im Anschluss. Barley stammt aus Köln und ist dem Karneval eng verbunden: "Ich bleibe im Herzen immer Kölsche und finde es daher besonders wichtig, solche Traditionen zu erhalten. Um den Kölner Karneval mache ich mir da wenig Sorgen, den wird es auch in 1000 Jahren noch geben. Dafür werden die vielen, vielen ehrenamtlichen Jecken schon sorgen."

Belgier beim Anblick vom Dreigestirn irritiert

Im Anschluss an den Besuch im EU-Parlament war das Trifolium zu Gast in der Landesvertretung NRW. Prinz René I., der selbst auch viel international unterwegs ist, freut sich, wie der Karneval über Landesgrenzen hinweg verbinde: "Überall da, wo sich Rheinländer zusammenfinden, wird Karneval gefeiert und so ist das auch hier." Jungfrau Marlis war überrascht davon, wie viele Kölsche in Brüssel arbeiten: "Das ist ja fast eine kölsche Residenz." Beim Spaziergang durch die Straßen begegnete das Trifolium aber natürlich auch vielen, die mit dem Kölner Karneval nichts am Hut haben. "Die Leute haben uns auch hier zugewunken, manche haben ein wenig irritiert geguckt, aber wenn du dann ein Lächeln oder ein ‚Alaaf‘ rüberbringst, das erwärmt doch jedes Herz – auch in Brüssel."

Nachmittags ging es weiter nach Eupen, dem Regierungssitz der Deutschsprachigen Gemeinschaft (DG) Belgiens. Vor Ort empfingen Prinz Samuel I. und der Ministerpräsident der DG, Oliver Paasch, die Gruppe. Prinz Samuel I. ist seit Anfang Januar der Narrenherrscher von Eupen. Nach einem gemeinsamen Foto folgte eine Ansprache von Gregor Freches, Kulturminister der DG und die offizielle Eintragung in das Goldene Buch der Deutschsprachigen Gemeinschaft.

Die internationale Verständigung sei für den Erhalt des Brauchtums unverzichtbar, sagte Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn. Im vergangenen Jahr war das Kölner Kinderdreigestirn zu Gast in Berlin, ein Jahr zuvor besuchte das Kölner Trifolium den Karneval in Venedig. "Ich freue mich sehr, dass wir nach dem deutschen Parlament 2024 in diesem Jahr auch das Europäische Parlament besuchen können", sagte Kuckelkorn. "Das zeigt, welche Rolle der Karneval auch im europäischen Verständnis spielt."

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Neben den offiziellen Treffen, Händeschütteln und Gesprächen über das kölsche Brauchtum durfte für das Trifolium eine Sache in Brüssel nicht fehlen: Zum Abschluss des langen Tages belohnten sich die drei mit richtigen belgischen Pommes.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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