Aachen - Politik ist das Markenzeichen des Aachener Ordens wider den tierischen Ernst. Bei der Verleihung im Rahmen einer Karnevalssitzung verwandeln sich prominente Politiker in Büttenredner und schwingen nicht ganz ernst gemeinte Reden. Manchmal sogar verkleidet.
SPD-Chef
Der SPD-Politiker gab sich bescheiden. "Mir ist durchaus bewusst, dass ich als Sozialdemokrat und Norddeutscher vielleicht nicht in das klassische Raster passe", erklärte er. Die Lobrede auf den 46-Jährigen hält vor rund tausend Gästen der Ordensritter des Vorjahres, der CDU-Ministerpräsident von Schleswig-Holstein,
Markenzeichen: Politiker in der Bütt
Viele Bundespolitiker wurden schon ausgezeichnet und haben dann in dem Aachener Narrenkäfig eine Rede gehalten. Darunter sind
Doch in diesem Jahr findet die Verleihung im Bundestagswahlkampf statt. Die Veranstaltung wird daher nicht im Ersten gezeigt. Laut einem Beschluss sollen "Politiker:innen, die selbst kandidieren oder aktiv am Wahlkampf beteiligt sind, in einem Zeitraum von sechs Wochen vor Wahlen nicht in Unterhaltungssendungen auftreten dürfen", erklärte die ARD-Programmdirektion.
Der WDR aber will die Festsitzung am 11. Februar in seinem dritten Fernsehprogramm ausstrahlen. Für den Kölner Sender "stehen aus nordrhein-westfälischer Sicht der Brauchtumscharakter und die hohe Bedeutung für die regionale Kultur im Vordergrund". Zudem habe alleine der AKV – und nicht der WDR – bereits im vergangenen Sommer festgelegt, wer dieses Jahr den Orden erhalten und die Laudatio halten soll.
Viele Politikerinnen und Politiker dabei
Politische Reden sind das Markenzeichen des Aachener Karnevals. Alle demokratischen politischen Farben seien auf der Bühne und am Mikrofon vertreten, erklärte der AKV.
Zugesagt hat FDP-Politikerin und Europaabgeordnete Marie-Agnes Strack-Zimmermann. Vor zwei Jahren hatte sie im Vampir-Kostüm in ihrer Rede den im Saal sitzenden Friedrich Merz gepiesackt. Linken-Politiker und Ordensritter Gregor Gysi kommt zurück auf die Bühne. Dritte ist Mona Neubaur, die stellvertretende Ministerpräsidentin und NRW-Wirtschaftsministerin von den Grünen. Dazu kommen Auftritte von Comedians und der Kölner Band Höhner.
Klingbeil war 2023 erstmals in Aachen dabei. Er bekam viel Applaus für trockene Pointen und spielte auf dem Musikinstrument Ukulele. Voriges Jahr zeigte der diesjährige Laudator, Ministerpräsident Günther, dass er feiern kann. Zur Überraschung aller unterhielt der Politiker aus dem Norden den Saal mit dem Hit der Höhner "Wenn nicht jetzt, wann dann?".
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