Mainz - Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer hat die CDU im Bund aufgefordert, den Gesetzentwurf zur Eindämmung der Migration kurzfristig zurückzuziehen.
Stattdessen solle die CDU "das bestehende Angebot der Diskussion und des Austauschs mit SPD und Grünen annehmen", sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. Denn der Gesetzentwurf könne morgen erneut nur mit der Zustimmung einer rechtsradikalen Partei eine Mehrheit bekommen.
"Mein klarer Rat und meine dringende Empfehlung an die CDU ist es, die Stunden bis morgen zu nutzen, in sich zu gehen, sich genau anzuschauen, was sie für eine verheerende Wirkung erreicht haben durch die faktische Zusammenarbeit mit der AfD."
"In dieser Woche werden furchtbare Wunden geschlagen"
Am Mittwoch hatte der Bundestag einen von Unionskanzlerkandidat
"Meine Befürchtung ist, dass Herr Merz aus diesem Weg, den er gewählt hat, nicht mehr ausbrechen kann, dass wir etwas erleben, was über diese Woche hinaus die politische Kultur in Deutschland prägen wird: Eine christdemokratische Partei, die mit ihrem bisherigen Kurs radikal gebrochen hat und offen ist mit der Zusammenarbeit mit der AfD", sagte der Chef einer Ampel-Regierung.
Koalition mit der CDU derzeit schwer vorstellbar
Eine Koalition mit der CDU nach der Bundestagswahl sei "momentan extrem schwer vorstellbar", sagte
Der Strategiewechsel von Merz und die Tonlage der Debatte machten ihm Sorgen, sagte Schweitzer. "In dieser Woche werden furchtbare Wunden geschlagen, auch was die Zusammenarbeit zwischen demokratischen Parteien angeht, von denen ich noch nicht weiß, ob sie schnell verheilen."
Schweitzer: Merz` Wortbruch zerstört das Vertrauen in ihn
Merz habe innerhalb kürzester Zeit sein Wort gebrochen, sagte Schweitzer. "Und das zerstört auch Vertrauen in ihn als politisch Handelnden und Verantwortungsträger", sagte der SPD-Politiker. "Ich glaube, das ist auch genau das, was Angela
Merkels Mahnung ist "historisch einmalig"
"Diese Mahnung von Frau Merkel an Herrn Merz, das ist schon historisch einmalig und ein bemerkenswerter Vorgang", betonte Schweitzer. "Ich setzte darauf, dass viele Menschen - auch innerhalb der CDU - nun ins Nachdenken kommen."
Merkel (CDU) hatte das Vorgehen der Union kritisiert, die ihren Antrag zur Verschärfung der Migrationspolitik mit Stimmen der AfD durchgesetzt hatte. © Deutsche Presse-Agentur
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