Bei den Bayern herrscht nach den verpassten Zielen in Champions League und DFB-Pokal Tristesse. Spieler und Experten prophezeien eine Transferoffensive. Unsere Redaktion erklärt, wer als Zugang in Frage kommt und wie realistisch die Chancen auf einen Wechsel sind.

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Mehmet Scholl kennt das Innenleben des FC Bayern. Einst spielte er selber für den Rekordmeister.

Und so hat er in seiner Funktion als TV-Experte ein Gespür für Stimmungsschwankungen an der Säbener Straße. "Der Baum brennt jetzt. Sie werden alles hinterfragen, den Kader, die Spieler, das Verhältnis vom Trainer zur Mannschaft", sagte Scholl in der ARD nach dem Aus des Rekordmeisters gegen Borussia Dortmund im DFB-Pokal-Halbfinale. Er glaube zudem, "dass Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß verrückte Dinge machen werden."

Eine erste Entscheidung wurde keine 24 Stunden nach der Pleite bekannt. So verpflichten die Bayern den bisher ausgeliehenen Kingsley Coman fest bis 2020. Der 20-Jährige soll insgesamt kolportierte 28 Millionen Euro kosten.

Doch wagen die Münchner jetzt wahre Hammer-Transfers? Und wie stehen die Chancen bei den Wunschspielern?

Salvatore Sirigu, Paris Saint-Germain, Tor

Der 30-Jährige soll laut "Kicker" Sven Ulreich als Nummer zwei hinter Manuel Neuer ersetzen. Die Aussichten auf eine Verpflichtung stehen gut.

Der Sarde war unter Bayern-Coach Carlo Ancelotti zwischen 2012 und 2013 Stammtorwart bei Paris Saint-Germain, aktuell ist er an den spanischen Klub CA Osasuna ausgeliehen.

Bei PSG endet sein Vertrag 2018, der international erfahrene Keeper wäre vergleichsweise günstig zu haben.

Kyle Walker, Tottenham Hotspur, Rechtsverteidiger

Der "Kicker" berichtet derweil von einem Interesse an Kyle Walker, der für die Spurs eine starke Saison in der Premier League spielt. Reschke war demnach beim FA-Cup-Halbfinale, das die Spurs gegen Chelsea verloren, um sich vor Ort von Walker zu überzeugen.

Der englische Nationalspieler hat seine größten Stärken in der Offensive. Und er wäre angeblich schon für 18 Millionen Euro zu haben. Es wäre ein plausibler Transfer.

Kai Havertz, Bayer Leverkusen, Mittelfeld

Der 17-Jährige wurde einst von Michael Reschke, dem heutigen Technischen Direktor der Bayern, zur Werkself gelotst. Reschke gilt als großer Havertz-Fan, der im Mittelfeld vorwiegend auf der Außenbahn zum Einsatz kommt.

Laut "Sport1" ist das Interesse da, Havertz wäre wegen seines Alters aber vielmehr eine Alternative denn ein Ersatz für arrivierte aber langsam in die Jahre kommende Stars wie Arjen Robben oder Franck Ribéry.

Julian Brandt, Bayer Leverkusen, Mittelfeld

Douglas Costa hat sich wegen öffentlicher Forderungen und mangels adäquater Leistung unbeliebt gemacht, der Brasilianer könnte den Klub dem Vernehmen nach im Sommer verlassen.

Als Ersatz wird schon lange der Leverkusener Julian Brandt gehandelt. Eine Ausstiegsklausel soll dem torgefährlichen Nationalspieler einen frühzeitigen Abschied 2018 für kolportierte 12,5 Millionen Euro garantieren.

Wie die "Bild" berichtet, würde Bayer den 20-Jährigen aber für 30 Millionen Euro schon nach dieser Saison ziehen lassen.

Einen zweistelligen Millionenbetrag für eine Spielzeit zu investieren, würde zu Scholls These passen. Schließlich müssen die Bayern einen Nachfolger für Franck Ribéry aufbauen, solange der Franzose noch da ist.

Mario Gomez, VfL Wolfsburg, Sturm

Im Sturm wird derweil ein geeigneter Back-up für Robert Lewandowski gesucht. Laut "Sport1" sei eine Rückholaktion von Mario Gomez möglich.

Der 31-jährige Nationalspieler machte nie einen Hehl aus seiner Leidenschaft für die Bayern, seine Frau Carina Wanzung wohnt in München. Der Angreifer besucht sie oft, saß bei der jüngsten Pleite gegen Real Madrid auf der Tribüne.

Und er bringt beste Voraussetzungen mit: Der "Torero" (15 Saisontore) ist ein klassischer Stoßstürmer für die Box.

Das Problem: Gomez will mit zur WM 2018, beim Bundestrainer kann er sich nur über Einsatzzeiten empfehlen.

Antoine Griezmann, Atlético Madrid, Sturm

Schlagen die Bayern doch bei Wunschstürmer Antoine Griezmann zu? Gerüchten zufolge will der Franzose Atlético Madrid verlassen.

"Jeder Spieler träumt doch davon, irgendwann einmal bei einem großen Klub wie Real Madrid oder dem FC Barcelona zu spielen, oder beim FC Bayern München", meinte der Franzose vielsagend im Interview mit der "L’Equipe".

Der Haken: Griezmann dürfte einen dreistelligen Millionenbetrag kosten. Es sei an dieser Stelle an Scholls Verweis auf "verrückte Dinge" erinnert ...

Alexis Sanchez, FC Arsenal, Sturm

Weniger "verrückt" wäre ein Transfer des Arsenal-Stars. "Alexis Sanchez ist eine Kategorie, in der der FC Bayern jetzt denken muss", sagte Scholl.

Der Chilene will die Londoner verlassen, und die Bayern wollen einen, der über die Außenbahn, aber auch über die Mitte angreifen kann. Sanchez passt perfekt in dieses Portfolio. In der aktuellen Saison erzielte er in 31 Ligaspielen bereits 19 Tore.

Entsprechend nachhaltig ist laut "Kicker" das Werben um den 28-Jährigen. Weil sein Vertrag bei den Gunners 2018 ausläuft, sei er sogar für 25 bis 30 Millionen Euro zu haben, heißt es.

Robert Lewandowski, FC Bayern, Backup

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