Es war kein böser Traum: Deutschland ist tatsächlich zum ersten Mal in seiner Geschichte in der Vorrunde einer WM gescheitert. Wie geht es nun mit der Mannschaft weiter? Wird Jogi Löw zurücktreten? Alle Ereignisse des Tages nach dem WM-Debakel zum Nachlesen.
- Deutschland ist aus der WM ausgeschieden
- Eintrag 16:31 Uhr: DFB-Präsident deutet Entscheidung kommende Woche an
- Eintrag 15:59 Uhr: Bundestrainer spricht über seine Zukunft
- Eintrag 14:28 Uhr: Deutsche sind laut Umfrage für Löw-Rücktritt
Die Chronologie am Tag 1 nach dem WM-Aus:
Die DFB-Elf ist bereits am Tag nach der Niederlage gegen Südkorea aus Russland abgereist. Jetzt geht es um die Aufarbeitung des Debakels.
DFB-Chef Reinhard Grindel kündigte eine "klare Analyse" an. Doch wie lange diese Aufarbeitung dauern wird, und was mit Löw passieren wird, ist noch unklar.
Grindel deutete eine Entscheidung in der kommenden Woche an. Löw will erst nach eine tiefen Analyse über persönliche Konsequenzen entscheiden.
"Es braucht tiefgreifende Maßnahmen, es braucht klare Veränderungen, und das müssen wir jetzt besprechen, wie wir das tun", sagte der Bundestrainer. Über die Hälfte der Deutschen würde eine Umfrage zufolge einen Rücktritt des Bundestrainers begrüßen.
Die Mannschaft hat sich unterdessen in einem offenen Brief bei den deutschen Fans entschuldigt.
Grindel deutet Entscheidung kommende Woche an
16:31 Uhr: Wann ist denn nun endgültig mit einer Entscheidung zu rechnen? Reinhard Grindel ist der einzige Funktionär, der inzwischen eine konkrete Angabe gemacht hat.
"Wir sind übereingekommen, dass die Sportliche Leitung im Laufe der kommenden Woche der Führung des DFB eine erste Analyse vorlegen wird, und dann rechne ich auch damit, dass sich der Bundestrainer zu seiner Zukunft äußern wird", verkündete der DFB-Präsident.
Er betonte, dass es nun darauf ankomme, "dass wir nicht in Hektik oder Aktionismus verfallen, sondern die tiefgreifenden Änderungen, die wir jetzt brauchen, auf den Weg bringen."
16:07 Uhr: Also nach einer baldigen Entscheidung in Bezug auf die Zukunft des Bundestrainers klingt das alles überhaupt nicht.
Man brauche jetzt Zeit und ein paar Gespräche. Erst danach "werden wir klare Antworten geben", sagte Löw.
Er sieht auch die Aufarbeitung für die Ursachen in seiner Zuständigkeit. "Es gibt nicht nur einen Grund, es gibt ja mehrere Gründe."
Löw zeigte sich auch einen Tag nach dem Scheitern in Russland noch tief enttäuscht. "Das braucht ein bisschen Zeit, bis wir das alles irgendwie verdaut haben. Wir haben wirklich enttäuscht, von daher sind wir alle wahnsinnig traurig", sagte Löw.
Löw: "Es braucht tiefgreifende Maßnahmen"
15:59 Uhr: Nun hat auch der Bundestrainer gesprochen - und seine Worte unterscheiden sich kaum von denen
"Es braucht tiefgreifende Maßnahmen, es braucht klare Veränderungen, und das müssen wir jetzt besprechen, wie wir das tun", sagte der 58-Jährige.
Grindel kündigt "klare Analyse" an
15:48 Uhr: Eine Entscheidung über die Zukunft von Bundestrainer Joachim Löw wird offenbar nicht vor dem Ende der kommenden Woche fallen. "Wir werden täglich in Kontakt sein. Gegen Ende der nächsten Woche werden wir zusammenkommen und dann weiterdiskutieren", sagte DFB-Teammanager Oliver Bierhoff nach der Rückkehr aus Russland am Frankfurter Flughafen.
Auch DFB-Präsident Reinhard Grindel äußerte sich unmittelbar nach der Landung vor Journalisten. Er kündigte eine "klare Analyse" an, warnte aber ebenso wie Bierhoff vor einer verfrühten und nicht wohl durchdachten Entscheidung über die Zukunft des Bundestrainers.
15:29 Uhr: Der (noch) amtierende Weltmeister ist zurück in der Heimat. Nach rund zweieinhalb Stunden Flugzeit setzte die Sondermaschine LH 343 am Donnerstagnachmittag auf dem Frankfurter Flughafen auf.
Genauso holprig wie die Partie gestern gegen Südkorea gestaltete sich übrigens der Landeanflug. Vielleicht-Bald-Nicht-Mehr-Bundestrainer Joachim Löw und die Spieler wurden von Turbulenzen durchgeschüttelt.
Umfrage: Deutsche sind für Löw-Rücktritt
14:28 Uhr: Die Mehrheit der Deutschen ist einer Umfrage zufolge für einen Rücktritt von Bundestrainer Joachim Löw. 55 Prozent der Befragten würden es befürworten, wenn Löw nach der 0:2-Niederlage gegen Südkorea und dem Aus des Titelverteidigers bei der WM in Russland sein Amt zur Verfügung stellen würde.
Das ergab eine repräsentative Umfrage des Instituts Civey im Auftrag des Nachrichtenportals t-online.de. Zwölf Prozent der Befragten seien in der Frage unentschieden, 33 Prozent sind demnach gegen einen Rücktritt von Löw.
13:39 Uhr:
12:53 Uhr: Sowohl Mats Hummels als auch das DFB-Team haben sich in den sozialen Medien an ihre Fans gewandt und sich für die schlechte Leistung entschuldigt. Hummels schreibt: "Dieser Stachel sitzt sehr tief und wird auch noch länger schmerzen." Den gesamten Text, lesen Sie hier.
Intensive Gespräche mit Löw im Flieger
12:40 Uhr: Auch die Heimreise der deutschen Nationalmannschaft von der Fußball-WM ist nicht nach Plan verlaufen. Die Sondermaschine der DFB-Auswahl konnte am Donnerstag erst mit Verspätung aus Moskau abheben. Weil das Flugzeug noch beladen wurde, ging es mit einer Verzögerung von fast 90 Minuten vom Flughafen Wnukowo Richtung Frankfurt. Die Wartezeit bis zum Abflug nutzten DFB-Präsident Reinhard Grindel, Bundestrainer Joachim Löw, Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff und Kapitän
11:32 Uhr: Nach dem Spiel gegen Südkorea war Mesut Özil auf dem Weg in die Kabine mit einem deutschen Fan aneinander geraten. Torwart-Trainer Andreas Köpke hat nun in der "Bild" erklärt, was vorgefallen war. Die ganze Geschichte gibt es hier.
10:45 Uhr: Der einstige Europameister Bernd Schuster glaubt nicht an ein Ende der Ära von Löw. "Joachim Löw wird weitermachen, und es wird nichts weiter passieren, als dass es im September einen Neuanfang gibt. Er hat genügend Kredit", sagte der frühere Mittelfeldspieler des FC Barcelona, von Real und Atlético Madrid in einem Interview des Radiosenders Onda Cero.
10:28 Uhr: Die Spieler gehen leer aus, und auch dem DFB entgeht dank Vorrunden-Aus eine Menge Geld. Der DFB erhält bei der Ausschüttung des Weltverbandes FIFA nun nur etwa 6,7 Millionen der insgesamt rund 338 Millionen Euro Preisgeld.
Allerdings spart sich der Verband die Prämien für die Spieler. Für den Fall der erfolgreichen Titelverteidigung hatte der DFB 350 000 Euro für jeden Profi ausgelobt. Nun bekommen die 23 Akteure nichts. Denn eine Prämie hatte der DFB erst ab dem Erreichen des Viertelfinals versprochen.
Grindel äußert sich zu Löw
09:38 Uhr: Tritt Jogi Löw von seinem Posten als Bundestrainer zurück? Es ist wohl die entscheidende Frage nach dem Aus des DFB-Teams. Wer nun dachte, Löw werde eine schnelle Entscheidung treffen, wird wohl enttäuscht. DFB-Präsident Reinhard Grindel erklärte laut "Sport Bild": "Ich habe gestern Abend mit Jogi Löw gesprochen. Wir sind so verblieben, dass wir in den nächsten Tagen besprechen, wie es weitergeht." Das klingt nicht danach, als würde es heute noch eine definitive Aussage zur Zukunft des Bundestrainers geben.
09:00 Uhr: Einer, der sich traute direkt nach dem Abpfiff wirklich Klartext zu reden, war übrigens Manuel Neuer.
Der Kapitän sprach seiner Mannschaft sogar komplett den Siegeswillen ab. Die gesammelten Reaktionen auf die Niederlage gegen Südkorea finden Sie hier.
Buchwald will Löw-Verbleib
08:50 Uhr: Während sich Jogi Löw nach dem Spiel nicht klar zu seiner weiteren Zukunft äußern wollte, wünscht sich ein ehemaliger Weltmeister unbedingt einen Verbleib des Bundestrainers.
Löw habe "zwölf Jahre einen hervorragenden Job gemacht. Bei aller Enttäuschung muss man jetzt in Ruhe analysieren, dann sollte es mit ihm weitergehen", erklärte Guido Buchwald im "kicker".
08:45 Uhr: Die deutsche und internationale Presse geht schon mal nicht zimperlich mit dem DFB-Team ins Gericht. "Megablamage" lesen wir da und "Globale Schande". Dem ist wohl nichts hinzuzufügen. Die gesammelten Pressestimmen finden Sie hier.
08:30 Uhr: Guten Morgen am Tag danach. Deutschland ist tatsächlich aus der WM 2018 in Russland ausgeschieden. Der Weltmeister hat damit nicht einmal die Minimalforderung erfüllt.
Aber wer es nicht mal schafft, gegen Südkorea ein Tor zu schießen, der hat ein Weiterkommen auch einfach nicht verdient, müssen wir mal in dieser Härte sagen.
Nun geht es für das DFB-Team zurück in die Heimat, wo sie wohl kaum - wie sonst gewohnt - mit Fähnchen und Tröten empfangen werden. Naja, wir werden sehen. Auch, wie es mit Bundestrainer Jogi Löw und ein paar Weltmeistern weitergeht. Hier verpassen Sie jedenfalls nichts.
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