• Der 26 Mann starke deutsche WM-Kader steht.
  • Bundestrainer Hansi Flick holt mit Mario Götze einen Spieler zurück, mit dem er 2014 in Brasilien als Co-Trainer Weltmeister wurde.
  • Ein anderer Weltmeister kommt nicht mit nach Katar - dafür aber einer seiner Kollegen, ein Himmelsstürmer des BVB.

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Mario Götze feiert nach fünf Jahren ohne Länderspieleinsatz sein Comeback bei der Fußball-Weltmeisterschaft. Bundestrainer Hansi Flick nominierte den 30 Jahre alten Frankfurter am Donnerstag ebenso wie die beiden Nationalmannschafts-Neulinge Youssoufa Moukoko (17) und Niclas Füllkrug (29) für das Turnier in Katar.

Die Dortmunder Mats Hummels (33) und der erneut nicht fitte Turnier-Pechvogel Marco Reus (33) gehören nicht zum 26 Spieler umfassenden Aufgebot, das von einem starken Bayern-Block um Kapitän Manuel Neuer angeführt wird.

Zum Nachlesen: Die Bekanntgabe des WM-Kaders in unserem Live-Ticker

"Wir haben einen sehr guten Kader, den wir mitnehmen können", betonte Flick bei der Verkündung der 26 Namen auf dem DFB-Campus. "Wir sind sehr, sehr froh, dass wir so eine Qualität haben." Der Kader gebe Flick und seinen Mitstreitern "viele Möglichkeiten. Wir haben es uns im Trainerteam nicht einfach gemacht. Wir haben viele Dinge durchgespielt, Wenn-dann-Strategien", erklärte der 57-Jährige. Für Flick war es das erste Mal, dass er nach der Übernahme des Amts des Bundestrainers von Joachim Löw nach der EM 2021 einen Turnier-Kader zusammengestellt hat.

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Mario Götze, Held des WM-Endspiels 2014, ist in Katar dabei

Der Ex-Profi des FC Bayern und des 1. FC Köln belohnte Offensivspieler Götze für dessen konstant starke Leistungen bei Eintracht Frankfurt. Götze war vor der Saison nach zwei Jahren bei der PSV Eindhoven in die Bundesliga zurückgekehrt. 2014 hatte Götze Deutschland in Brasilien im Finale gegen Argentinien als Einwechselspieler zum vierten und bislang letzten WM-Titel geschossen. Flick war damals Löws Assistent.

"Bei uns steht im Fokus, wie jemand performt. Wir alle wissen, dass Mario ein genialer Fußballer ist, der Gedankenblitze hat. Wenn man die letzten Spiele sieht, war er auf ganz hohem Niveau", führte Flick aus. "Er ist topfit und kann 90 Minuten gehen - auch dreimal die Woche."

Und ohne ins Detail zu gehen, schilderte Flick auf Nachfrage, mit dem inzwischen 30-Jährigen praktisch immer in Kontakt gestanden zu haben, selbst während seiner Zeit als Cheftrainer des FC Bayern München. Götze bestritt sein letztes von bislang 63 Länderspielen vor fünf Jahren beim 2:2 gegen Frankreich in Köln.

Sieben Spieler des FC Bayern sind mit dabei

Neben Torwart Neuer wird dessen Münchner Vereinskollege Thomas Müller sein viertes WM-Turnier bestreiten. Beide wurden gemeinsam mit Götze 2014 Weltmeister. Von damals ist auch noch der Freiburger Matthias Ginter mit an Bord.

Der FC Bayern stellt mit insgesamt sieben Akteuren auch das größte Kontingent. Nach dem verletzungsbedingten Ausfall des Leipzigers Timo Werner und des Wolfsburgers Lukas Nmecha berief Flick zudem Youngster Moukoko und den bei Werder Bremen in dieser Saison regelmäßig erfolgreichen Füllkrug für den Angriff. Moukoko, der am Tag des Eröffnungsspiels am 20. November 18 Jahre alt wird, ist der jüngste WM-Teilnehmer in der DFB-Geschichte.

"Er ist einer, der ständig versucht, sich zu verbessern, einer, der der Mannschaft das Vertrauen schenkt, dass immer noch was geht", sagte Flick über Füllkrug. "Einer, der der Mannschaft dieses Selbstverständnis gibt." Er habe rechtzeitig zur WM "das Momentum auf seiner Seite", meinte Flick.

Füllkrug sollte 2016 schon bei Olympia in Rio mitspielen

Flick berichtete, Füllkrug bereits für das olympische Aufgebot 2016 im Auge gehabt zu haben, zusammen mit dem damals verantwortlichen Trainer Horst Hrubesch. Dann aber sei Füllkrug vom 1. FC Nürnberg zu Hannover 96 gewechselt. Spieler, die gerade den Verein gewechselt hätten, seien im damaligen Herbst von einer Nominierung ausgeschlossen gewesen. So wurde Füllkrug um eine olympische Silbermedaille gebracht, die nach der Final-Niederlage gegen Gastgeber Brasilien im Elfmeterschießen beispielsweise die heutigen WM-Teilnehmer Ginter, Süle, Klostermann und Gnabry gewannen.


Über Moukoko urteilte Flick, er sei schnell, quirlig und habe einen guten Abschluss. "Wir freuen uns auf beide." Füllkrug und Moukoko könnten dem Team nach den Ausfällen von Werner und Nmecha "das Besondere" geben.

Flick: Marco Reus' Ausfall "tut weh"

Dass Reus verletzt fehlt, "tut uns einfach weh, weil wir seine Qualität gut gebrauchen können", sagte der Bundestrainer. "Ich habe schon oft gesagt, wie sehr ich ihn als Fußballer schätze. Mit seiner Gabe, die er gerade im letzten Drittel hat, tut er jeder Mannschaft gut. Er wird uns fehlen."

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Das WM-Aus für Reus' Vereinskollegen Mats Hummels begründete Flick mit dem Blick auf jüngere Innenverteidiger. Natürlich sei Hummels bei Flicks Anruf enttäuscht gewesen, denn: "Er spielt eine sehr gute Saison, das ist uns auch nicht verborgen geblieben. Er hat eine hervorragende Form und ist topfit, aber für uns ist es jetzt eher ein Blick in die Zukunft." Hummels wird am 16. Dezember 34 Jahre alt.

Flick setzt in der Innenverteidigung in erster Linie auf Antonio Rüdiger, Hummels BVB-Kollegen Niklas Süle und Nico Schlotterbeck sowie auf Ginter. "Wir haben vier Innenverteidiger von enormer Qualität."

EM-Held Robin Gosens fehlt die nötige Spielpraxis

Flick musste auch EM-Entdeckung Robin Gosens die traurige Botschaft überbringen, nicht nominiert worden zu sein. Gosens sei verletzungsbedingt nicht im Spielrhythmus, und der sei für die Teilnahme am Turnier Voraussetzung.

Deshalb fand auch Florian Wirtz nach seinem Kreuzbandriss keine Berücksichtigung. Lukas Klostermann dagegen ist nach seinem Syndesmoseanriss dabei, sein Leipziger Kollege dagegen Benjamin Henrichs nicht.

Am 23. November heißt der erste deutsche Gruppengegner Japan

Der DFB-Tross kommt unmittelbar nach den letzten Ligaspielen am Sonntag in Frankfurt am Main zusammen. Einen Tag später fliegt Flick mit dem WM-Team zunächst in den Oman, wo am kommenden Mittwoch noch ein Testspiel gegen den dortigen Gastgeber stattfindet.

Einen Tag später geht es weiter nach Katar ins WM-Quartier ganz im Norden des Landes. Am 23. November startet die Nationalelf gegen Japan in die WM-Endrunde. Weitere Gruppengegner sind Spanien und Costa Rica. Das WM-Finale findet am 18. Dezember statt. (dpa/sid/hau)

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