• 17:04 Uhr: ➤ Frau mit HIV war über sechs Monate lang mit SARS-CoV-2 infiziert
  • 15:10 Uhr: Moderna: EU-Zulassung von COVID-Impfstoff für Kinder beantragt
  • 14:48 Uhr: Corona-Fall bei Lettland vor EM-Test - DFB rechnet nicht mit Absage
  • 13:43 Uhr: Bundesregierung will über Juni hinaus an Corona-Schutzmaßnahmen festhalten

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➤ Einzelfall-Studie: Frau mit HIV war 216 Tage lang mit SARS-CoV-2 infiziert

Im September 2020 wurde eine 36 Jahre alte Frau aus Südafrika, die sich bereits in einem fortgeschrittenen HIV-Stadium befindet, in ein Krankenhaus eingeliefert. Sie hatte sich zusätzlich mit SARS-CoV-2 infiziert. Insgesamt 216 Tage lang wurde sie positiv auf das Virus getestet.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler studierten den Verlauf ihrer Erkrankung und stellten fest, dass das Virus in der Zeit mindestens 30 Mal mutierte. Die Einzelfall-Studie wurde auf dem Dokumentenserver "MedRxiv" vor ihrer Veröffentlichung frei zugänglich gemacht.

Das Forscherteam stellte unter anderem die Mutation E.484K fest, die ein Teil der Alpha-Variante ist. Im weiteren Verlauf der Erkrankung ermittelten sie außerdem die Mutation N501Y. Diese ist wiederum ein Teil der Beta-Variante.

Erst Astrazeneca, dann Biontech: Wie vertragen sich die Impfstoffe im Körper?

Erst Astrazeneca als Impfstoff und als zweite Dosis Biontech/Pfizer? Die Berliner Charité hat dazu nun eine Studie zu Verträglichkeit und Wirksamkeit veröffentlicht.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gehen davon aus, dass ein solcher Verlauf eine Ausnahme ist. Die betroffene Person, wie es bei der 36-Jährigen der Fall war, müsste eine enorme Immunschwäche aufweisen. Das berichtet "Business Insider". Dennoch können solche Einzelfälle dazu beitragen, COVID-19 und dessen Verlauf besser zu verstehen.

Die weiteren Corona-News vom 07. Juni 2021:

Indiens Premier verspricht Corona-Impfungen für alle Erwachsenen

17:42 Uhr: In Indien sollen sich in zwei Wochen alle Erwachsenen kostenlos gegen Corona impfen lassen können. Das versprach Indiens Premierminister Narendra Modi am Montag in einer im Fernsehen übertragenen Rede. Als Starttermin für die Impfungen nannte er den 21. Juni. Kritik an Modis bisheriger Impfstrategie gab es zuvor aus der Opposition, mehreren Bundesstaaten und dem Höchsten Gericht.

Von der Regierung werden bisher nur Impfdosen für Erwachsene ab 45 Jahren bereitgestellt. Impfstoffe für jüngere Altersgruppen müssen zurzeit von den Bundesstaaten oder Privatkliniken selbst besorgt werden - für einen höheren Preis als von der Zentralregierung - und oftmals müssen Geimpften für diese Impfungen bezahlen.

Unklar ist jedoch, wie schnell die Regierung genügend Dosen für alle Erwachsenen aus der einheimischen Produktion oder aus dem Ausland einkaufen kann. Bislang war die Impfstoffverfügbarkeit in Indien knapp. 3,5 Prozent der 1,3 Milliarden Einwohnerinnen und Einwohner des Landes sind bereits vollständig geimpft.

Modi kündigte zudem Unterstützung für ärmere Menschen an, die unter der Pandemie besonders gelitten hätten. 800 Millionen Menschen sollen bis November kostenlos Getreide erhalten.

Corona-Maßnahmen rechtmäßig? Belgien erzielt Teilerfolg vor Gericht

16:00 Uhr: Die belgische Regierung hat in einem Rechtsstreit über die Zulässigkeit von Corona-Beschränkungen einen Teilerfolg erzielt. Das zuständige Berufungsgericht entschied am Montag nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Belga, dass es grundsätzlich eine Rechtsgrundlage für Notmaßnahmen zur Eindämmung der Pandemie gebe. Gleichwohl warf es die Frage auf, ob womöglich die belgische Verfassung oder die europäische Menschenrechtskonvention verletzt sein könnten. Die Entscheidung liege beim Verfassungsgericht.

Ein Brüsseler Gericht hatte Ende März in erster Instanz die Regierung verpflichtet, die Corona-Maßnahmen binnen 30 Tagen zurückzunehmen oder eine geeignete Rechtsgrundlage dafür zu schaffen. Geklagt hatte die Liga für Menschenrechte. Sie hielt es für unrechtmäßig, dass die Entscheidungen per ministeriellen Erlassen verfügt wurden. Die Regierung legte Einspruch ein.

Nun erkannte das Berufungsgericht an, dass drei Gesetze von 1963, 1992 und 2007 Grundlage für die Erlasse des Innenministeriums sein könnten. Zugleich warf es jedoch verfassungsrechtliche Fragen auf. Es gebe Zweifel, ob einem einzigen Ministerium Kompetenzen zur Begrenzung von Grundrechten übertragen werden dürften, zitierte der öffentlich-rechtliche Sender RTBF aus der Begründung.

Zeitweise galten in Belgien strenge Corona-Regeln. So durfte man wochenlang nur mit einer Person außerhalb des eigenen Haushalts engen Kontakt haben. Monatelang galten nächtliche Ausgangssperren und ein Verbot von Reisen ohne triftigen Grund. Inzwischen sind viele Regeln gelockert, Terrassen von Cafés und Bars sowie Geschäfte sind wieder zugänglich. Am Mittwoch steht der nächste Schritt an: Dann sollen auch Innenräume von Restaurants und Kinos wieder öffnen.

Virusvariante Delta ist um 40 Prozent ansteckender als bisherige Corona-Viren

Gesundheitsminister Matt Hancock warnt vor den Folgen der neuen Mutation, die um 40 Prozent ansteckender ist als bisherige Varianten. Teaserbild: istock

Noch 18 Bewohner in Dresdner Hochhaus unter Quarantäne

15:35 Uhr: Nach dem Tod eines an COVID-19 erkrankten jungen Indien-Rückkehrers sind noch 18 Bewohner eines Hochhauses in Dresden unter Quarantäne. Ob sich einige der Bewohner mit der sogenannten Delta-Variante angesteckt hätten, sei weiter unklar, sagte eine Stadtsprecherin am Montag auf Anfrage. Die Ergebnisse der sogenannten Sequenzierung würden für Mittwoch erwartet.

Das Gesundheitsamt hatte in der Vorwoche vorsorglich eine Quarantäne für das gesamte Studentenwohnheim verhängt, nachdem ein Bewohner des Studentenwohnheims am 1. Juni nach einer COVID-19-Erkrankung gestorben war. Der Student war erst vor kurzem aus Bangalore zurückgekehrt, ein Schnelltest nach der Einreise fiel negativ aus. Laut Gesundheitsamt besteht der Verdacht, der Mann könne sich mit der sogenannten Delta-Variante angesteckt haben.

Sieben Bewohner des Hochhauses waren daraufhin positiv auf das Coronavirus getestet worden, bei dreien besteht zudem der Verdacht auf eine Infektion mit der sogenannten Delta-Variante, die zuerst in Indien festgestellt wurde. Am Sonntagabend endete die Quarantäne für alle Bewohnerinnen und Bewohner mit negativem Testergebnis und ohne engen Kontakt zu einer positiv getesteten Person.

Eine Studie aus Indien geht davon aus, dass die Übertragbarkeit des Virus bei dieser Variante um 50 Prozent höher ist als bei der Alpha-Variante, die zunächst in Großbritannien entdeckt wurde. Ob die Delta-Variante allerdings zu einer höheren Todesrate führt, ist der Studie zufolge noch unklar.

Moderna: EU-Zulassung von COVID-Impfstoff für Kinder beantragt

15:10 Uhr: Nun hat auch der US-Hersteller Moderna bei der EU-Arzneimittelbehörde EMA die Zulassung seines Corona-Impfstoffs für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren beantragt. Dies teilte das Unternehmen am Montag mit. Bisher darf in der EU nur das Vakzin von Biontech/Pfizer auch so jungen Menschen verabreicht werden. Moderna hat eine EU-Zulassung ab 18 Jahren.

Grundlage des Antrags sei eine Phase-2/3-Studie mit dem mRNA-1273 genannten Moderna-Impfstoff bei 2.500 Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahren in den USA, teilte das Unternehmen mit. Die Wirksamkeit habe dabei bei 100 Prozent gelegen. Sicherheits- und Verträglichkeitsprofil seien wie bei der Phase-3 Studie von Erwachsenen, hieß es weiter. Das Präparat werde "im Allgemeinen gut vertragen".

Für Erwachsene hat der Moderna-Impfstoff bereits seit 6. Januar eine bedingte Marktzulassung in der Europäischen Union. Er wurde inzwischen millionenfach gespritzt. Die EU-Kommission hatte im Namen der 27 Mitgliedsstaaten zunächst 160 Millionen Dosen des Präparats geordert. Im Februar folgte dann ein zweiter Vertrag über bis zu 300 Millionen weitere Dosen.

Corona-Fall bei Lettland vor EM-Test - DFB rechnet nicht mit Absage

14:48 Uhr: Bei Gegner Lettland gibt es vor dem letzten EM-Test der deutschen Fußball-Nationalmannschaft einen Corona-Fall. Der Deutsche Fußball-Bund rechnet allerdings derzeit nicht mit einer Absage der Partie am Montagabend (20.45 Uhr/RTL). "So lange das Gesundheitsamt keine weiteren Maßnahmen einleitet, gehen wir davon aus, dass das Spiel wie geplant stattfindet", sagte ein Sprecher auf Anfrage.

Der lettische Verband hat auf Twitter mitgeteilt, dass der Corona-Test eines Nationalspielers positiv ausgefallen sei. "Alle vorherigen Tests in diesem Trainingslager waren sowohl für diesen Spieler als auch für den Rest der Nationalmannschaft negativ", hieß es. "Es wurden alle notwendigen Schritte unternommen, um den Spieler vom Rest der Mannschaft zu isolieren, die engsten Kontaktperson zu identifizieren und zu isolieren, den Sachverhalt aufzuklären und Informationen zu sammeln."

Corona-Impfung bei Kindern: Riskant oder sinnvoll?

Auch für Kinder und Jugendliche sind Corona-Impfungen nun wohl bald verfügbar. Experten sehen die Impfung der Jüngeren als Chance im Kampf gegen Corona. Sie müsse aber absolut sicher sein, wird immer wieder betont.

Zuerst hatte Sport1 darüber berichtet. "Sollte ein positiver Befund bestätigt werden, werden im Rahmen der Kontaktpersonennachverfolgung die üblichen Schritte eingeleitet", teilte das zuständige Gesundheitsamt Düsseldorf Sport1 mit. "Das Gesundheitsamt der Landeshauptstadt Düsseldorf steht in engem Austausch mit dem DFB."

Nach lettischen Verbandsangaben sind zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen im Team umgesetzt worden. In enger Zusammenarbeit mit der deutschen Nationalmannschaft und den Behörden vor Ort seien erneute Kontrollen durchgeführt worden. "Wir bereiten uns auf das Spiel vor und warten gleichzeitig auf weitere Anweisungen der örtlichen Behörden", hieß es.

Am Tag nach der Partie gegen die Letten reist der gesamte DFB-Tross ins EM-Basisquartier im fränkischen Herzogenaurach. Am 15. Juni beginnt für das Löw-Team mit dem Vorrundenspiel in München gegen Frankreich das Turnier.

Viele Betriebsärzte starten erst ab Dienstag mit Corona-Impfungen

14:29 Uhr: Viele Betriebsärzte in Deutschland können erst am Dienstag oder Mittwoch in größerem Umfang mit den Corona-Schutzimpfungen beginnen. Der Präsident des Verbands Deutscher Betriebs- und Werksärzte, Wolfgang Panter, begründete dies damit, dass die Lieferungen von Impfdosen erst im Laufe des Montag erfolgten.

Somit könnten die Ärzte erst für die Folgetage sicher planen. Die Bereitschaft unter den Betriebsärzten, beim Impfen mitzuwirken sei sehr hoch, sagte Panter der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Karlsruhe. Das gelte auch für die Mitarbeiter. In Pilotprojekten hätten sich bis zu 70 Prozent der Mitarbeiter impfen lassen.

Die Betriebsärzte starten an diesem Montag mit den Impfungen. In der ersten Woche sollen sie insgesamt 702.000 Dosen bekommen. Sie starten zunächst mit dem Präparat von Biontech/Pfizer.

"Wir könnten mehr leisten", sagte Panter mit Verweis auf die begrenzten Impfstoffmengen. Rund 6.300 Betriebsärzte hätten Impfstoff geordert. "Da ist eine Menge Power da", sagte der Verbandsvorsitzende. Geimpft werde in großen, mittleren, aber auch in kleinen Betrieben.

Auch Familienangehörige können sich bei Betriebsärzten impfen lassen. Panter ging aber davon aus, dass die Unternehmen sich zunächst auf die Belegschaften konzentrieren werden.

Aufhebung der Impf-Priorisierung: Hausärzte-Chef dämpft Erwartungen

Der Vorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes dämpft die hohen Erwartungen vieler Menschen an die Aufhebung der Impfpriorisierung am Montag. Für viele werde der 7. Juni ein Tag wie viele andere seit Beginn der Impfkampagne sein, sagte Ulrich Weigeldt. Der Impfstoff sei "noch immer zu knapp für die hohe Nachfrage". (Teaserbild: dpa)

Bundesregierung will über Juni hinaus an Corona-Schutzmaßnahmen festhalten

13:43 Uhr: Die Bundesregierung hält eine Verlängerung der Corona-Schutzmaßnahmen über Ende Juni hinaus weiterhin für notwendig. Es lasse sich jetzt allerdings noch nicht sagen, welche konkreten Maßnahmen im August oder September ergriffen würden beziehungsweise "dann noch nötig sind", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Vorerst befinde sich das Land aber weiterhin in der Pandemie.

Hintergrund ist die Feststellung der epidemischen Lage von nationaler Tragweite. Diese gilt derzeit bis Ende Juni und müsste vom Bundestag verlängert werden. Bislang war dies jeweils für drei weitere Monate erfolgt.

Ein Antrag der Koalition, über den der Bundestag an diesem Donnerstag abstimmen soll, sieht eine solche Verlängerung vor. Ein Zeitraum wird in der Beschlussvorlage bislang nicht genannt. Sie würde damit bis Ende September gelten, sofern der Bundestag nicht zuvor die Aufhebung beschließt.

Seibert wies darauf hin, dass die Feststellung Voraussetzung für alle zentralen Regelungen zur Eindämmung der Pandemie ist, sowohl durch den Bund wie auch durch die Länder. Dies betreffe den Infektionsschutz, aber auch Maßnahmen zur Pflege und Regeln zu Impfungen, Tests oder Einreisen.

"Bei allen positiven Entwicklungen, über die wir uns freuen, können wir noch noch nicht sagen, dass die Pandemie vorbei ist", warb Seibert für eine Verlängerung der Feststellung der epidemischen Lage. Dies sehe auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) so: "Die Bundeskanzlerin unterstützt eine solche Verlängerung."

Zu der Frage, für welchen Zeitraum dies geschehen solle, äußerte sich Seibert jedoch nicht. "Es ist der Bundestag, der das beschließt", hob er hervor. Über die Frage, welche Einzelmaßnahmen dann damit verbunden wären, müsse ohnehin jeweils separat entschieden werden.

Aus der Unionsfraktion hatte es vergangene Woche Äußerungen zugunsten einer nochmals dreimonatigen Verlängerung gegeben. Auch aus der SPD wurde dieser Zeitraum genannt. Die FDP fordert dagegen, die Regelung Ende Juni auslaufen zu lassen. Auf jeden Fall Ende Juni enden soll auch nach dem Willen der Bundesregierung die bundesweite "Notbremse"-Regelung mit schärferen Regelungen für Regionen mit Corona-Inzidenzwerten über 100.

Corona-Impfungen: Fast 55 Millionen Dosen verimpft

13:23 Uhr: In Deutschland sind inzwischen 54,9 Millionen Impfdosen gegen das Coronavirus verabreicht worden. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom Montag (Stand: 11.25 Uhr) sind 38 Millionen Menschen (45,7 Prozent) mindestens einmal geimpft worden, 17,7 Millionen Menschen (21,3 Prozent) sind vollständig geimpft. Am Sonntag wurden laut RKI 273.355 Dosen gespritzt.

Impfwillige können sich ab diesem Montag unabhängig von der bisher gültigen Prioritätenliste in Deutschland gegen Corona impfen lassen. Gleichzeitig steigen Tausende Betriebsärztinnen und -ärzte in die Impfungen ein.

Seit Montag hat das RKI seine Zählweise leicht verändert. Nun werden Menschen, die mit dem Vakzin des Herstellers Johnson & Johnson geimpft werden, schon bei der ersten Impfung mitgezählt – vorher nur bei den vollständig Geimpften.

Je nach Bundesland variiert laut RKI die Impfquote. Die höchste Quote an mindestens Erstgeimpften verzeichnet Bremen mit 49,5 Prozent. Sachsen liegt mit 40,7 Prozent etwas hinter den anderen Bundesländern zurück. Das Saarland liegt bei der Berücksichtigung aller verabreichter Impfdosen beim Tempo an der Spitze, während die Kampagne dem RKI zufolge in Brandenburg am langsamsten läuft. Das östliche Bundesland hat aber von allen Ländern bislang auch knapp die wenigsten Impfdosen erhalten.

Studie: Kombination von Corona-Impfstoffen verbessert Immunreaktion deutlich

12:45 Uhr: Eine Kombination der Corona-Impfstoffe von Astrazeneca und Biontech/Pfizer erhöht nach vorläufigen Erkenntnissen von Wissenschaftlern der Universität des Saarlandes die Immunantwort des Körpers deutlich. Wie die Universität am Montag in Saarbrücken mitteilte, untersuchten die Forscher die Abwehrreaktionen von 250 Menschen in verschiedenen Testgruppen. Von diesen erhielt ein Teil beide Impfungen mit nur einem Wirkstoff. Bei anderen wurde hingegen erst Astrazeneca, dann Biontech/Pfizer verimpft.

Zweifache Biontech/Pfizer-Impfungen oder kombinierte Impfungen mit den Präparaten von Astrazeneca und Biontech/Pfizer zeigten "wesentlich höhere" Wirksamkeiten als doppelte Immunisierungen mit Astrazeneca, wie die Universität mitteilte. Die Ergebnisse der Studie waren demnach allerdings noch nicht wissenschaftlich publiziert und daher zunächst lediglich als vorläufig anzusehen.

Eine Kombination der Impfstoffe führe sogar zu einer geringfügig höheren Abwehrreaktion als eine doppelte Biontech/Pfizer-Impfung allein, berichteten die Wissenschaftler weiter. Sie untersuchten im Detail die Immunantworten der Teilnehmer. Dabei stellten sie fest, dass nach Kombinationsimpfungen wie nach reinen doppelten Impfungen mit Biontech/Pfizer erheblich mehr Antikörper sowie sogenannte T-Zellen auftraten. Die Experten waren nach eigenen Angaben "überrascht" über die Deutlichkeit dieser Unterschiede.

Dies sei auch der Grund für ihren Entschluss zur Publikation der zunächst vorläufigen Ergebnisse, erklärten sie laut Universität. Kämen auch andere Forscherteams zu ähnlichen Ergebnissen, sollte "intensiv" über die regelhafte Kombination von Corona-Impfstoffen beiden Typs nachgedacht werden. Zugleich betonten sie, dass auch Menschen nach zwei Astraczeneca-Impfungen einen ausreichenden Impfschutz hätten. Eine Kombination könne aber anscheinend "das volle Potenzial" besser ausschöpfen, das in dem Impfstoff liege.

Die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Astrazeneca unterscheiden sich in der Konstruktion. Das Vakzin von Biontech/Pfizer ist ein neuartiger sogenannter mRNA-Impfstoff, während das Präparat von Astrazeneca ein traditionellerer Vektorimpstoff ist. Von Anfang an zeigten mRNA-Impfstoffe gegen Corona in den Zulassungsstudie eine generell höhere Wirksamkeit als die Vakzine auf Vektorbasis.

In Deutschland empfahl die Ständige Impfkommission schon Anfang April, zumindest jüngeren Geimpften ein anderes Vakzin als Astrazeneca zu verabreichen. Dabei spielten allerdings seltene Nebenwirkungen nach Astrazeneca-Impfungen eine entscheidende Rolle, Wirksamkeitsuntersuchungen waren noch nicht verfügbar.

Auch die Forscher aus Saarbrücken betonten, sie müssten die Daten noch unter diversen Aspekten genauer auswerten. Dazu gehöre die Frage, ob es Unterschiede etwa bei Alter oder Geschlecht gebe und bei welchen Kombinationen die meisten Nebenwirkungen aufträten.

Spanien öffnet Grenzen für Touristen - aber Deutschland hält Restriktionen aufrecht

11:55 Uhr: Nach monatelangen Corona-Beschränkungen hat Spanien am Montag seine Grenzen für Geimpfte aus aller Welt geöffnet. Als weitere Erleichterung müssen nicht-geimpfte Urlauber aus Europa bei ihrer Einreise nicht mehr einen höchstens 72 Stunden alten PCR-Test vorlegen - der deutlich billigere und schnellere Antigen-Test reicht ab sofort. Mit diesen Lockerungen will die zweitwichtigste Urlaubsdestination der Welt ihren so wichtigen Tourismussektor endlich wiederbeleben. Auch Kreuzfahrtschiffe dürfen wieder an Spaniens Küsten anlegen.

Überschattet wird die Öffnung allerdings durch fortbestehende Einschränkungen auf Seiten der wichtigen Touristen-Herkunftsländer Deutschland und Großbritannien. Das Vereinigte Königreich, aus dem normalerweise die meisten ausländischen Urlauber kommen, stuft Spanien weiterhin als Risikogebiet ein. Spanien-Rückkehrer müssen daher in Großbritannien mindestens fünf Tage lang in Quarantäne.

Spaniens Tourismusministerin María Reyes Maroto hatte dazu am Freitag erklärt, sie könne die Entscheidung der britischen Regierung "nicht verstehen". Wenigstens für Gebiete mit niedrigen Corona-Inzidenzwerten wie die Balearen und die Kanaren hätte London aus ihrer Sicht grünes Licht geben sollen. Die britische Regierung will ihre Einstufung allerdings erst in drei Wochen überprüfen.

Das Auswärtige Amt in Berlin warnt weiter vor nicht notwendigen touristischen Reisen in einige spanische Regionen, darunter Madrid, Andalusien mit Ferienzielen wie Granada, Sevilla und der Costa del Sol, Katalonien mit seiner Hauptstadt Barcelona und das Baskenland mit Küstenstädten wie San Sebastián. Diese Regionen werden weiterhin als Risikogebiete eingestuft. Auch von Reisen in mehrere andere spanische Regionen, darunter Mallorca und die übrigen Balearen-Inseln, sowie die Kanaren und Valencia, rät das Auswärtige Amt ab.

"Spanien ist ein sicheres Reiseziel", versicherte Gesundheitsministerin Carolina Darias vor der Grenzöffnung ihres Landes. Spanien sei "dabei, seine globale Führungsrolle im Tourismus wiederzuerlangen".

Weiterer Haftbefehl wegen Betrugsvorwurfs bei Corona-Schnelltests

10:22 Uhr: Im Fall von mutmaßlichem Betrug in Corona-Schnelltestzentren hat ein Richter Haftbefehl gegen einen weiteren Firmenverantwortlichen erlassen. Ihm werde bandenmäßiger Betrug vorgeworfen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Montag in Bochum.

Der Mann und ein Kollege waren am Freitag festgenommen und dem Haftrichter vorgeführt worden. Während es bei dem ersten Mann recht schnell ging mit dem Haftbefehl, dauerte es beim zweiten Mann bis in die Abendstunden. Aus ermittlungstaktischen Gründen nennen die Behörden derzeit keine weiteren Details. Die Firma ist in Bochum ansässig. Zuvor hatte die WAZ berichtet.

Seit März sieht die Corona-Testverordnung der Bundesregierung Bürgertests vor. Getestet wird unbürokratisch. Im April hatten die Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) erstmals die Kosten beim zuständigen Bundesamt abgerechnet, pro Test bekommen die Teststellen 18 Euro. In den Monaten April und Mai wurden insgesamt 660 Millionen Euro überwiesen. Nach Recherchen von SZ, NDR und WDR lädt das System zum Abrechnungsbetrug ein, da eine Kontrolle fehle. Stichproben hätten an einigen Stellen eine große Diskrepanz zwischen tatsächlich vorgenommenen und abgerechneten Coronatests ergeben.

NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) nannte es am Wochenende "unverzeihlich", wenn Menschen den Staat betrügen. Mit Blick auf die Betrugsvorwürfe bei Schnelltestzentren sagte er: "Da gab es ein paar, die die Chance wahrscheinlich gesehen haben, das schnelle Geld zu machen." Ermittler und Gerichte würden dafür sorgen, dass Betrüger auch entsprechend bestraft würden. Mit einer sehr hohen Zahl von Schnelltest-Betrügern rechnet der Christdemokrat nicht: "Eine ganze Menge Leute werden auch sehr ordentlich und vernünftig gearbeitet haben."

Hausärzte-Chef dämpft Erwartung an das Ende der Impfpriorisierung

08:57 Uhr: Die deutschen Hausärzte haben die Erwartungen an das Ende der Impfpriorisierung an diesem Montag gedämpft. "Denn letztlich ist der Impfstoff noch immer zu knapp für die hohe Nachfrage und wird auch weiterhin zu unzuverlässig geliefert", sagte Ulrich Weigeldt, Vorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Gleichzeitig werde mit der Aufhebung der Priorisierung und der Ankündigung der Kinder- und Jugendimpfungen die Nachfrage noch zunehmen. "Aber das Setting wird das Gleiche bleiben: Wir impfen, so viel wir eben können."

Um Enttäuschungen unter den Impfwilligen zu vermeiden, sollten sich die Ankündigungen der Politik künftig stärker an der tatsächlichen Umsetzbarkeit der Impfkampagne orientieren und weniger am beginnenden Bundestagswahlkampf, forderte Weigeldt. Für viele Kolleginnen und Kollegen werde der 7. Juni ein Tag wie viele andere seit Beginn der Impfkampagne sein.

Impfwillige können sich ab diesem Montag unabhängig von der bisher gültigen Prioritätenliste in Deutschland gegen Corona impfen lassen. In Deutschland können nun alle ab zwölf Jahren geimpft werden. Allerdings soll es den Sommer über dauern, bis für alle genug Impfstoff da ist.

Mehr als 45 Prozent der Bevölkerung haben mindestens eine Impfung. Vielerorts dominieren derzeit die Zweitimpfungen, denn erst mehr als jede und jeder Fünfte hat den kompletten Impfschutz.

Corona-Lage in Deutschland: RKI-Lagebericht vom 6.Juni

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut binnen eines Tages 2440 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Sonntagmorgen mit bundesweit 24,7 an. Teaserbild: imago images/Sven Simon/Frank Hoermann

Betriebsärzte-Verband: Große Nachfrage in Firmen nach Impfungen

07:47 Uhr: In den Unternehmen gibt es aus Sicht der Betriebsärzte ein großes Interesse an Corona-Schutzimpfungen. "Wir sind zunächst mal froh, dass es jetzt endlich losgeht, weil die Nachfrage aus den Betrieben ist groß. Daher freuen wir uns", sagte der Präsident des Verbands Deutscher Betriebs- und Werksärzte, Wolfgang Panter, am Montag im Bayerischen Rundfunk. Allerdings sei die Zahl der zur Verfügung stehenden Impfdosen noch "überschaubar klein".

Die Betriebsärzte starten an diesem Montag mit den Impfungen, laut Panter haben rund 6300 Kollegen Impfstoff angefordert. In der ersten Woche sollen sie insgesamt 702.000 Dosen bekommen. Sie starten zunächst mit dem Präparat von Biontech/Pfizer. Panter riet, in den Betrieben wegen der geringen Mengen zunächst die am stärksten gefährdeten Kollegen zu impfen.

Priorisierung für Corona-Impfung fällt ab heute in Deutschland weg

07:01 Uhr: In Deutschland fällt am Montag die Priorisierung von einzelnen Bevölkerungsgruppen für eine Corona-Impfung weg. Dann können sich alle hier lebenden Menschen ab zwölf Jahren um einen Impftermin bemühen. Da der Impfstoff aber weiterhin knapp ist, mahnten Ärztevertreter und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) im Vorfeld zur Geduld. Es könne nicht jede und jeder kurzfristig einen Impftermin bekommen.

Etwas weniger als die Hälfte der Gesamtbevölkerung hat bereits mindestens eine Impfdosis erhalten. Etwa ein Fünftel ist vollständig geimpft. Ziel der Bundesregierung ist es, allen Menschen ab zwölf Jahren bis Ende August Gelegenheit für mindestens eine Impfung zu geben.

Große Impfbereitschaft bei jungen Menschen in Deutschland

Ab diesen Montag steht in Deutschland allen ab 12 Jahren die Corona-Impfung offen - zumindest auf dem Papier. Umfragedaten zeigen, dass sich die meisten Jüngeren durchaus schnell impfen lassen wollen. Dennoch ist zunächst Geduld gefragt.

Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter

06:14 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 1117 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Montagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.20 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 1978 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Montagmorgen mit bundesweit 24,3 an (Vortag: 24,7; Vorwoche: 35,1).

Das RKI wies allerdings in einem Lagebericht auf den Feiertag Fronleichnam in vielen Bundesländern am Donnerstag hin: "Bei der Interpretation der Fallzahlen ist zu beachten, dass an Feiertagen weniger Personen einen Arzt aufsuchen, wodurch auch weniger Proben genommen und weniger Laboruntersuchungen durchgeführt werden. Dies führt dazu, dass weniger Erregernachweise an die zuständigen Gesundheitsämter gemeldet werden."

Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 22 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 36 Tote gewesen.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3 701 484 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte aber deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3 542 700 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, wird nun mit 89 244 angegeben.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von Sonntagabend bei 0,81 (Vortag: 0,84). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 81 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.

Städte und Gemeinden befürchten Frust wegen Aufhebung der Impfpriorisierung

05:36 Uhr: Die Aufhebung der Impfpriorisierung an diesem Montag wird nach Ansicht der deutschen Städte und Gemeinden bei vielen Menschen zu Ernüchterung führen. "Enttäuschung und Frust sind dabei vorprogrammiert, da nicht sofort ausreichend Impfstoff zur Verfügung steht", sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg, der "Rheinischen Post". "Frust und Enttäuschung werden sich noch verschärfen, da bis Mitte Juni 2021 - eventuell sogar bis Ende Juni - zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen keine Termine für Erstimpfungen in den Impfzentren zur Verfügung stehen werden."

Impfwillige können sich ab Montag unabhängig von der bisher gültigen Prioritätenliste in Deutschland gegen Corona impfen lassen. In Deutschland können nun alle ab 12 Jahren geimpft werden. Mehr als 45 Prozent der Bevölkerung haben mindestens eine Impfung. Vielerorts dominieren derzeit die Zweitimpfungen, denn erst mehr als jede und jeder Fünfte hat den kompletten Impfschutz.

Landsberg sagte, das bedeute allerdings auch, dass rund die Hälfte der deutschen Bevölkerung immer noch auf einen Impftermin warte. "Gerade weil mit der Impfung neben dem Schutz der Gesundheit auch viele Freiheiten wie etwa Reisen ohne Test oder auch Zugang zu Veranstaltungen verbunden sind, werden sehr viele Menschen schnell einen Impftermin bekommen wollen." Dennoch sei die Aufhebung der Priorisierung richtig gewesen, nicht zuletzt im Hinblick auf die mit der Vergabe von Impfterminen verbundene Bürokratie.

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Mit Material von dpa, afp, sid und apa.
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