Erfurt - In Thüringen haben sich mehrere Parteien startklar für die Bundestagswahl gemacht. AfD, CDU, SPD und Grüne stellten am Wochenende ihre Landeslisten mit Bundestagskandidaten auf oder beriefen ihre Spitzenkandidaten.
Alle vier Parteien setzen an der Spitze auf bekannte Gesichter, die das Parlament in Berlin gut kennen. Dahinter gibt es aber auch einige Veränderungen.
Hirte will im Bundestag bleiben
Die CDU des neuen Ministerpräsidenten
Die AfD setzt auf ein "Thüringer Tandem", wie Landespartei- und Fraktionschef
Höcke greift Merz an
In seiner Rede griff Höcke vor allem CDU-Chef
Höckes AfD war bei der Landtagswahl am 1. September zwar auf Platz eins gelandet, steht aber völlig isoliert da, was der 52-Jährige auch einräumte. Er habe nach dem 1. September "mit leeren Händen" dagestanden, sagte er.
Die Thüringer Linke schickt ihren Polit-Promi und Ex-Ministerpräsidenten
Ramelow beteiligt sich an der "Mission Silberlocke". Zusammen mit den beiden langjährigen Linken-Politikern Gregor Gysi und Dietmar Bartsch will er bei der Bundestagswahl im Februar ein Direktmandat gewinnen und der Linken so den Einzug ins Parlament sichern. Eine Landesliste will die Linke kommendes Wochenende aufstellen.
Schneider führt SPD in Wahlkampf
Bei der SPD wird der Ost-Beauftragte der Bundesregierung und langjährige Bundestagsabgeordnete Carsten Schneider seinen Thüringer Landesverband als Spitzenkandidat in den Wahlkampf führen. Um den Listenplatz zwei kandidierten die SPD-Bundestagsabgeordneten Elisabeth Kaiser und Tina Rudolph. Kaiser setzte sich mit einem Vorsprung von fünf Stimmen durch.
Auch die Thüringer Grünen setzen auf ihre wohl bekannteste Politikerin als Spitzenkandidatin zur Bundestagswahl: Die amtierende Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt wurde auf Platz eins der Landesliste gewählt. Ex-Landtagsabgeordnete Madeleine Henfling schaffte es per Kampfkandidatur gegen den Vize-Bundesvorsitzenden Heiko Knopf auf Platz zwei.
Änderung in der Grünen-Spitze
Nach dem Wahldebakel vom Herbst, bei dem sie den Einzug in den Landtag nicht mehr schafften, sortierten die Thüringer Grünen auch ihre Parteispitze teils neu. Ann-Sophie Bohm wurde als Landessprecherin im Amt bestätigt, daneben wählten die Grünen Luis Schäfer zum neuen Co-Vorsitzenden des Landesverbandes.
Bei der CDU wurde der neue Ministerpräsident Voigt als Chef des Landesverbandes im Amt bestätigt. "Wir sind wieder zurück in Verantwortung", sagte er auf dem Parteitag. Nach der Wiedervereinigung bis 2014 hatte die Partei regelmäßig in Erfurt die Ministerpräsidenten gestellt, blieb dann aber zehn Jahre in der Opposition. Neuer CDU-Generalsekretär ist der Landtagsabgeordnete Niklas Waßmann, zu Vize-Parteivorsitzenden wurden die Landrätin des Eichsfeldkreises, Marion Frant, Christian Hirte, die neue Justizministerin Beate Meißner und der Landtagsabgeordnete Wolfgang Weißkopf gewählt.
Neuer Posten bei der AfD
Bei der AfD bestätigten die Mitglieder Höcke und Möller als Führungsduo des Landesverbands. Höcke hatte mit Klaus Stöber einen Gegenkandidaten, der ihm vorwarf, mit bewussten Provokationen der Partei zu schaden. Höcke setzte sich bei der Wahl dennoch klar durch. Als Partei-Vize wurden Uwe Thrum und René Aust gewählt. Den neu geschaffenen Posten des Generalsekretärs übernimmt bei der Thüringer AfD der Abgeordnete Daniel Haseloff. © Deutsche Presse-Agentur
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