Was war das für ein Krimi! Ein so nicht vorherzusehendes Duell auf Augenhöhe. Immer wieder Spitzen gegen den Gegner, Fouls auch unter der Gürtellinie - und am Ende ein verdienter Sieger. Aber genug von der US-Wahl, Fußball wurde schließlich auch gespielt. Hier folgt unsere nicht immer ganz ernst zu nehmende Rückschau auf den 7. Spieltag.
Die Ergebnisse des 7. Spieltags
- Werder Bremen - 1. FC Köln 1:1
- FC Augsburg - Hertha BSC 0:3
- RB Leipzig - SC Freiburg 3:0
- VfB Stuttgart - Eintracht Frankfurt 2:2
- Union Berlin - Arminia Bielefeld 5:0
- FSV Mainz 05 - FC Schalke 04 2:2
- Borussia Dortmund - FC Bayern 2:3
- VfL Wolfsburg - TSG 1899 Hoffenheim 2:1
- Bayer 04 Leverkusen - Borussia Mönchengladbach 4:3
Davon sollten Sie gehört haben
- Das Freitagabendspiel zwischen Werder Bremen und dem 1. FC Köln könnte in die Bundesligageschichte eingehen als eines der langweiligsten Fußballspiele aller Zeiten. Für einen Twitter-Nutzer war sogar schon die fünfminütige Zusammenfassung zu viel.
- Arminia Bielefeld hat zum ersten Mal "sehr auf die Fresse bekommen" (Zitat Bielefeld-Kapitän Fabian Klos). Allerdings nicht von den Bayern. Oder Dortmund. Oder Leverkusen. Oder vielleicht RB Leipzig, nein. Sondern von Union Berlin. Die Erklärung für den überragenden Auftritt der Berliner liefert Max Kruse auf Instagram nach: "Einfach Fußball gespielt." Fragt sich, was die Arminia dann gemacht hat.
- Der SC Freiburg hätte gute Gründe nach der 0:3-Niederlage beim RB Leipzig, mit dem Schiedsrichter zu hadern. Schließlich war der Elfmeter in der 70. Minute zum 2:0 der Leipziger mindestens fragwürdig und fiel lästigerweise auch noch in eine Sturm-und-Drang-Phase der Freiburger. Da wäre ein kleiner bis mittelschwerer Ausraster doch eigentlich völlig verständlich. Freiburgs Trainer Christian Streich hat sich da jedoch wesentlich besser im Griff als unsereins: "Er soll einfach machen, was er denkt", sagte er nach dem Spiel über Schiri Zwayer. Und ganz eventuell kamen dabei ein paar kleine Rauchwölkchen aus seinen Ohren.
- So langweilig der Spieltag begonnen hatte, so überragend endete er. Bayer 04 Leverkusen und Borussia Mönchengladbach lieferten sich ein großartiges und spannendes Spiel, das ein großartiges, sensationelles, wunderschönes, zlataneskes Tor von Lazaro krönte. Falls jemandem noch ein schöner Superlativ einfällt, nehmen wir gerne Einsendung an wiegeilwarbittediesestor@richtiggeil.de entgegen.
Kommt bald auf Schalke die Trumpsche Realitätsflucht?
Schalke und Mainz warten weiter auf einen Sieg. Dabei hätten beide Mannschaften am Wochenende beste Chancen gehabt, schließlich spielten sie ja gegeneinander. Gereicht hat es dann wieder nur zu einem Unentschieden, aber hey, mühsam ernährt sich das Eichhörnchen und so.
Allerdings zeichnen sich bei Schalke 04 bei genauem Hinsehen schon Hinweise einer gewissen Realitätsflucht ab.
"Wir fühlen uns sehr schlecht behandelt und benachteiligt", schimpfte Schalkes Sportvorstand Jochen Schneider bei Sky wie ein Rohrspatz: "Es reicht jetzt irgendwann mal." Auch der sonst so besonnene Manuel Baum war eindeutig grantig: "Den zweiten Elfmeter darfst du einfach nicht geben. Wenn man das nicht sieht, dann ist das - ich muss jetzt aufpassen, dass ich nichts Falsches sage - ungeheuerlich." Und Mark Uth haderte: "Es läuft einfach momentan alles gegen uns."
Es könnte sein, dass wir in den vergangenen Tagen zu viel CNN geschaut und uns auf Twitter herumgetrieben haben, aber ein bisschen erinnern uns solche Aussagen schon an einen gewissen Typen, dem es gerade ebenfalls schwerfällt, Tatsachen ins Auge zu blicken.
Vom Trumpschen Realitätsverlust sind die Schalker zum Glück noch weit entfernt, aber wenn das so weitergeht, ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Social-Media-Abteilung nach einem Punktverlust folgenden Tweet absetzt: "SCHALKE WON THIS GAME, BY A LOT!"
Gegen die Roten hilft nur Biden
Sie merken schon, die US-Wahl beschäftigt uns noch nachhaltig. Aber das machen tagelange Nachtschichten eben mit einem. Nichtsdestotrotz fand natürlich das eigentliche Top-Duell des Wochenendes nicht in Maricopa oder Delaware County statt, sondern im Dortmunder Bezirk Innenstadt-West.
Doch anders als in Delaware County hatten am Ende die Roten nicht das Nachsehen. Zum vierten Mal in Folge konnte der FC Bayern im Topspiel gegen Borussia Dortmund triumphieren. Zum ersten Mal seit über 50 Jahren gelingt den Bayern so eine Serie. Zuvor gab es das nur von 1968 bis 1970.
Es scheint, als gäbe es nur eine Waffe gegen eine rote Übermacht: Joe Biden. Vielleicht hat er ja irgendeinen fähigen Enkel, den die Dortmunder demnächst verpflichten können.
Zitat des Spieltags
"Es war wieder ein Vorgeschmack auf die Pyros."
(Hertha-Torwart Alexander Schwolow zu den Nebelschwaden, die beim Berliner Sieg durch das leere Augsburger Stadion zogen. In der Not frisst der Teufel eben Fliegen.)
Zahl des Spieltags
16 - Alle seine bisherigen 16 Elfmeter hat der Neu-Unioner
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