• 23:32 Uhr: EU-Behörde beschleunigt Zulassung von US-Impfstoff
  • 18:50 Uhr: Charité in Berlin schaltet ab Montag auf reinen Notfallbetrieb um
  • 17:28 Uhr: Kretschmer warnt vor Hysterie - Keine Abriegelung von Corona-Hotspots
  • 16:48 Uhr: Allergische Reaktion auf Corona-Impfung in Alaska
  • 15:36 Uhr: Lauterbach: Inzidenz muss unter 25 gedrückt werden - "egal, wie lange es dauert"

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Top-News: EU-Behörde beschleunigt Zulassung von Moderna-Impfstoff

Die Europäische Arzneimittelagentur EMA will bereits am 6. Januar über die Zulassung eines weiteren Corona-Impfstoffes entscheiden. Es geht um das Präparat des US-Herstellers Moderna, wie die Behörde am Donnerstagabend in Amsterdam mitteilte. Das sind sechs Tage früher als zunächst geplant.

Der Impfstoff von Moderna könnte damit aller Voraussicht nach der zweite sein, der in der EU auf den Markt kommt. Bereits am kommenden Montag will die EMA über die Zulassung des Impfstoffes der Hersteller Pfizer und Biontech entscheiden. Sobald dann die EU-Kommission grünes Licht gibt, könnte bereits noch im Dezember in der EU geimpft werden. Die Zustimmung der Kommission gilt als Formsache.

Zuvor hatte die EMA angegeben, dass sie am 12. Januar über den Moderna-Impfstoff entscheiden werde. Das Pharmaunternehmen habe aber bereits am Donnerstag und damit früher als erwartet das letzte Datenpaket übermittelt. "Dieses enthält spezifische Informationen für die Herstellung für den EU-Markt", teilt die Behörde mit. Bei der wissenschaftlichen Bewertung aller Daten und Studien würden aber keine Abstriche bei der Sicherheit und Wirksamkeit gemacht.

Grünes Licht für Impfstoff in den USA

Ein Beratungskreis der US-Arzneimittelbehörde FDA hat grünes Licht für den Corona-Impfstoff des US-Konzerns Moderna gegeben. Auf Basis der bisher verfügbaren Informationen seien die Vorteile des Präparats im Einsatz bei Menschen ab 18 Jahren größer als die Risiken, erklärten 20 Fachleute bei einem per Video-Schalte abgehaltenen Treffen am Donnerstag. Die Abstimmung gilt als wichtiges Signal für eine Notfallzulassung des Corona-Impfstoffs durch die FDA in den nächsten Tagen und einen möglichen Einsatz bereits Anfang nächster Woche. Es wäre die weltweit erste solche Zulassung des Mittels.

Modernas Mittel hat in Testreihen mit mehreren zehntausend Teilnehmern eine hohe Wirksamkeit von rund 94 Prozent bewiesen. Das Mittel braucht zwei Dosen innerhalb von vier Wochen und es gab in den Tests nur geringe Nebenwirkungen.

Alle weiteren Corona-Meldungen des Tages im Überblick

Charité in Berlin schaltet ab Montag auf reinen Notfallbetrieb

18:50 Uhr: Wegen eines erwarteten weiteren Anstiegs an Covid-19-Patienten schränkt Berlins Universitätsklinikum Charité den Betrieb in anderen Bereichen ab Montag deutlich ein. "Während wir bislang mit eher mäßigen Einschränkungen der klinischen Versorgung ausgekommen sind, [...] müssen wir nun zunächst in den kommenden 14 Tagen unsere Aktivitäten auf ein reines Notfall-Programm reduzieren", teilte der Vorstand Krankenversorgung, Ulrich Frei, der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstagabend mit. "Wir befinden uns nach wie vor in einer ungewöhnlich schweren Krise, wie wir sie noch nicht erlebt haben. Wir haben noch schwere Wochen vor uns."

Das Zurückfahren des Betriebs auf ein Notfall-Programm über Weihnachten und den Jahreswechsel bedeutet nach Freis Worten, dass es zunächst keine planbaren Eingriffe mehr geben wird und dass die Bettenbelegung um mindestens weitere 300 Betten reduziert wird. Notfälle werden nach Klinikangaben weiterhin behandelt und Tumoroperationen durchgeführt. Es gebe keine Einschränkungen für die Rettungsstellen.

Die Charité mit ihren drei Standorten in der Hauptstadt übernimmt vor allem die schweren Covid-19-Fälle, versorgt aber auch Betroffene auf Normalstationen. Sie ist Europas größte Uniklinik.

Kretschmer warnt vor Hysterie - Keine Abriegelung von Corona-Hotspots

17:28 Uhr: In Sachsen steht eine Abriegelung von Orten mit hohen Corona-Infektionszahlen derzeit nicht zur Debatte. Das stellte Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) am Donnerstag am Rande der Landtagssitzung noch einmal klar.

Man habe früher als andere entschieden, das Land wieder herunterzufahren und werde jetzt erst einmal die Wirksamkeit der ergriffenen Maßnahmen abwarten.

"Zehn bis vierzehn Tage braucht es, bevor man etwas ganz Konkretes sieht. Vorher ist mit keinen weiteren Einschränkungen zu rechnen", betonte Kretschmer. Die Regierung habe über Pläne und Notwendigkeiten stets offen und transparent gesprochen. "Es gibt in diesem Land keine Ad-hoc-Maßnahmen."

Der Regierungschef äußerte die Hoffnung, dass eine Stabilisierung der Zahlen mit den jetzigen Instrumenten gelingt. "Die Zahl der Kontakte durch den Lockdown hat sich massiv reduziert." Wenn sich die Bevölkerung über Weihnachten und Silvester hinweg an die Regeln halte, werde das zu einem niedrigeren Infektionsgeschehen führen. Ein besonderes Augenmerk liege auf den Pflegeheimen.

Zugleich warnte Kretschmer vor Panikmache in einer ernsten Situation: "Gerade in einer solchen Zeit ist nichts gewonnen mit Hektik oder Hysterie. Gerade in dieser Zeit braucht es entschlossenes, aber eben sehr ruhiges und überlegtes Handeln." Die sächsische Regierung leiste das. Darauf könne sich jeder verlassen.

Corona-Ausbruch in Altenheim nach Nikolausfeier mit Gesang

17:44 Uhr: Nach einer Nikolausfeier mit Gesang ist es in einem Altenheim in Hürtgenwald-Vossenack im Kreis Düren zu einem Corona-Ausbruch mit mehr als 30 Infizierten gekommen. Etwa die Hälfte der 70 Heimbewohner sei erkrankt, zwei der Infizierten bereits gestorben, bestätigte der Heimleiter des Geschwister-Louis-Hauses am Donnerstag. Zuvor hatte der WDR berichtet.

Die Nikolausfeier sei eigentlich zulässig gewesen, und auch das Singen sei nicht explizit verboten. Allerdings hätten die Bewohner beim Singen mindestens zwei Meter Abstand halten müssen, sagte der Heimleiter. Dass dies nicht geschehen sei, sei ein Fehler gewesen. Der Fall werde inzwischen vom Kreis untersucht. Im Heim gilt ein Besuchsverbot.

In einem belgischen Seniorenheim hatte es zuletzt einen Ausbruch nach einem Besuch eines Nikolaus-Darstellers gegeben. Die Stadt Mol in der Provinz Antwerpen hatte von einem "Superspreader" gesprochen. Zahlreiche Bewohner und Angestellte wurden positiv getestet. Es sollte weiter untersucht werden, ob der Ausbruch tatsächlich auf den Besuch des Sinterklaas, wie der Nikolaus dort heißt, zurückgeht.

Baden-Württemberg: Hotelübernachtungen zu Weihnachten trotz Lockdowns erlaubt

17:11 Uhr: Trotz verschärfter Regeln im Kampf gegen die Corona-Pandemie will Baden-Württemberg Hotelübernachtungen für Familienbesuche über die Weihnachtstage ermöglichen.

Solche Hotelübernachtungen aus familiärem Anlass seien vom 24. bis 27. Dezember nun auch explizit als Härtefälle in die Begründung der Verordnung aufgenommen worden, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

"Wir haben das ausdrücklich mit reingeschrieben, damit dem Ordnungsamt klar ist, dass das auch erlaubt ist." Als Härtefall gelte etwa auch ein Wohnungsbrand oder wenn man mit einem Motorschaden liegen bleibe. Geschäftsreisende dürfen sowieso weiter im Hotel übernachten.

Kanzlerin Angela Merkel hatte die Ausnahmeregelung für Familienbesuche Ende November kritisiert. Das Land Nordrhein-Westfalen hatte eine zuvor angekündigte Genehmigung von privaten Hotelübernachtungen im Rahmen von Familienbesuchen über Weihnachten wieder zurückgezogen.

Allergische Reaktion auf Corona-Impfung in Alaska

16:48 Uhr: Wegen einer allergischen Reaktion nach einer Corona-Impfung ist am Dienstag ein Mensch in Alaska ins Krankenhaus eingeliefert worden. Die Person aus der Stadt Juneau klagte zehn Minuten nach der Impfung über Atembeschwerden und Hautrötungen, beides wurde während der empfohlenen Beobachtungsphase direkt nach der Spritze festgestellt.

Die Person habe am Mittwoch noch zur Beobachtung im Krankenhaus gelegen, ihr Gesundheitszustand sei stabil, teilte ein Sprecher des Gesundheitsamts DHSS in Alaska mit.

In den USA werden seit Montag Menschen gegen das Coronavirus geimpft. Zuvor hatten rund 40.000 Menschen an Versuchsreihen mit dem Präparat der Firmen Biontech und Pfizer teilgenommen, bei denen es nur zu milden Nebenwirkungen kam.

Auch in Großbritannien hatte es zwei Fälle mit allergischen Reaktionen gegeben. "Eine derartige Frequenz von allergischen Nebenwirkungen bei hochallergischen Personen ist nicht ungewöhnlich", erklärte dazu der Wiener Impfexperte Herwig Kollaritsch der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

Macron positiv auf Coronavirus getestet

Frankreichs Präsident Macron wurde positiv auf das Coronavirus getestet. Laut einer Mitteilung des Élyséepalasts zeigt er bereits erste Symptome. Die Amtsgeschäfte wird Macron demnach in Quarantäne von zu Hause aus fortführen.

Xavier Bettel begibt sich nach Kontakt mit Macron in Quarantäne

16:18 Uhr: Luxemburgs Premierminister Xavier Bettel hat sich nach dem positiven Corona-Test bei Frankreichs Präsident Emmanuel Macron vorsichtshalber in Quarantäne begeben.

Bettel und Macron hatten sich am Donnerstag und Freitag vergangener Woche beim EU-Gipfel in Brüssel getroffen. Bettel werde nun einen Corona-Test machen, teilte das Staatsministerium am Donnerstag in Luxemburg mit.

Bis er das Testergebnis vorliegen habe, werde er in Quarantäne bleiben. Bettel zeige keine Symptome und setze seine Arbeit digital fort.

4.856 Corona-Kranke liegen auf deutschen Intensivstationen

16:00 Uhr: Die Zahl der Corona-Patienten auf Intensivstationen in Deutschland geht weiter nach oben. Inzwischen werden dort 4.856 Menschen nach Corona-Infektionen behandelt - 20 mehr als am Vortag, wie aus dem Tagesreport der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) vom Donnerstag hervorgeht.

57 Prozent von ihnen werden demnach invasiv beatmet. Vor einer Woche hatte die Zahl der Covid-19-Fälle, die auf Intensivstationen behandelt werden, noch bei 4.339 gelegen, am 1. Dezember bei 3.921. Die Zahl freier Intensivbetten für Erwachsene wird im Divi-Tagesreport mit 3.722 beziffert. Als 7-Tage-Notfallreserve werden knapp 1. 800 Betten für Erwachsene angegeben.

Lauterbach: Inzidenz muss unter 25 gedrückt werden - "egal, wie lange es dauert"

15:36 Uhr: Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fordert eine deutliche Verlängerung des seit Mittwoch geltenden Lockdowns. "Jetzt ist bereits absehbar, dass der Lockdown bis zum 10. Januar nicht ausreichen wird, um auf den Inzidenzwert von 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner und Woche zu kommen", sagte er der "Rheinischen Post" (Freitagsausgabe).

Der Wert von 50 sei außerdem "nicht nachhaltig genug", kritisierte Lauterbach. "Ich fordere, diesen harten Lockdown durchzuhalten, bis ein bundesweiter Inzidenzwert von weniger als 25 Neuinfektionen erreicht ist. Egal, wie lange das dauert."

Nur unterhalb dieses Wertes bestehe "ein ausreichendes Polster, damit die Gesundheitsämter mit der Kontaktverfolgung wieder hinterher kommen und nicht gleich der nächste Lockdown droht", argumentierte der Mediziner. Der aktuelle Lockdown sei "der wichtigste in der gesamten Corona-Pandemie". Diese Phase entscheide darüber, "wie viele Tote das Virus noch fordern wird".

Der "Wirtschaftswoche" sagte Lauterbach zudem, wenn es nicht gelinge, die Sieben-Tages-Inzidenz auf deutlich unter 50 zu drücken, "werden wir wohl bis April im Lockdown bleiben. Es kann keine Normalität geben, solange uns die Kontrolle fehlt."

Bislang 23 Abgeordnete des Bundestags mit Corona infiziert

14:59 Uhr: Seit Ausbruch der Corona-Pandemie haben sich nach Angaben der Bundestagsverwaltung 23 der 709 Abgeordneten mit dem Virus infiziert. Hinzu kommen je 33 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fraktionen und von Abgeordneten, 41 Mitarbeiter der Verwaltung sowie 10 von Fremdfirmen wie Reinigungsdiensten, Fahrdienst oder Handwerker.

Insgesamt wurden damit bislang 140 Fälle bekannt. Zuletzt hatte die AfD-Fraktion in dieser Woche mitgeteilt, dass sich vier ihrer Abgeordneten angesteckt hätten.

Nach einer Auflistung der Bundestagsverwaltung vom Mittwoch wurden allein in der vergangenen Woche 17 neue Infektionen gemeldet, darunter jeweils fünf Abgeordnete, Mitarbeiter von Abgeordneten sowie aus den Fraktionen. In der laufenden Woche waren es demnach drei Fälle, ein Abgeordneter und zwei Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Fraktionen.

Macron positiv auf Coronavirus getestet - Merkel nicht infiziert

14:22 Uhr: Nach dem positiven Corona-Test bei Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat die Bundesregierung für Kanzlerin Angela Merkel Entwarnung gegeben. Macron und Merkel hatten sich am Donnerstag/Freitag vergangener Woche beim EU-Gipfel in Brüssel getroffen.

Die Bundeskanzlerin habe wie immer nach einem Europäischen Rat mit einigen Tagen Abstand einen PCR-Test gemacht. "Dessen Ergebnis ist negativ", teilte ein Regierungssprecher mit. Beim Rat habe Merkel die Infektionsschutz-Regeln durchgängig eingehalten beziehungsweise eine FFP2-Maske getragen.

Merkel übermittelte Macron ihre besten Wünsche für eine baldige vollständige Genesung. Der Staatspräsident hatte nach Angaben des Élyséepalastes vom Donnerstag erste Symptome einer Infektion gezeigt und wurde daraufhin getestet.

Macron wird sich demnach entsprechend der geltenden Vorschriften für sieben Tage isolieren. Er werde seine Arbeit von zuhause aus fortführen, hieß es.

Bis Februar 1,5 Millionen Menschen in Deutschland geimpft?

13:24 Uhr: Die SPD-Gesundheitsexpertin Sabine Dittmar hofft, dass bis Februar 1,5 Million Menschen in Deutschland gegen Corona geimpft sein werden. "Schnelles Handeln ist angesichts der Infektionsdynamik (...) dringend angesagt", sagte sie am Donnerstag in einer Debatte über die sogenannte Impfpriorisierung, also über die Frage, welche Bevölkerungsgruppen zuerst drankommen.

Noch in diesem Jahr könne man mit 400.000 Impfdosen beginnen. Sie hoffe, dass im Februar bereits 1,5 Millionen Menschen mit beiden Impfungen versorgt seien, sagte Dittmar weiter.

Ein Impfbeginn mit dem ersten Corona-Impfstoff wird in Deutschland und in den anderen EU-Ländern für den 27. Dezember angepeilt. Zuvor muss die Europäische Arzneimittelagentur EMA für das entsprechende Produkt von Biontech/Pfizer noch grünes Licht geben.

Damit wird am Montag (21. Dezember) gerechnet. Anschließend müssen nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vom zuständigen Paul-Ehrlich-Institut noch die Impfchargen geprüft, freigegeben und schließlich ausgeliefert werden. Das erkläre auch die Zeit bis zum 27. Dezember.

RKI meldet mehr als 30.000 Neuinfektionen

12:37 Uhr: Die Zahl der binnen eines Tages gemeldeten Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus bleibt auf hohem Niveau, ebenso die Zahl der Positiv-Tests. Die deutschen Gesundheitsämter übermittelten dem Robert Koch-Institut (RKI) 698 neue Todesfälle, wie aus den RKI-Zahlen vom Donnerstagmorgen hervorgeht. Das ist der zweithöchste Wert seit Beginn der Pandemie.

Außerdem wurden 26.923 Neuinfektionen verzeichnet. Das RKI wies aber darauf hin, dass aus Baden-Württemberg aus technischen Gründen rund 3500 Fälle zu wenig übermittelt wurden. Am vergangenen Donnerstag (10.12.) waren 23.679 Neuinfektionen gemeldet worden. Die Zahl der Todesfälle lag bei 440. Der Höchstwert von 952 Todesfällen war am Mittwoch verzeichnet worden. Die Zahl der Neuinfektionen hatte am Freitag den Höchststand von 29.875 gemeldeten Fällen erreicht.

In der Tendenz war die Zahl der täglichen Todesfälle zuletzt nach oben gegangen, was nach dem steilen Anstieg bei den Neuinfektionen auch erwartet wurde. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg bis Donnerstag auf 24.125.

Die zur Lagebeurteilung entscheidende Sieben-Tage-Inzidenz - die gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - sank bis Donnerstag leicht auf 179,2. Am Mittwoch hatte der Wert mit 179,8 einen Höchststand erreicht.

Merkel: Corona-Impfstoff kann viele Leben retten

12:17 Uhr: Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Entwicklung des ersten Corona-Impfstoffes durch den Mainzer Hersteller Biontech für den weltweiten Kampf gegen die Pandemie hervorgehoben. "Wenn wir sehen, wie viele Menschen im Augenblick an Corona sterben, dann weiß man, wie viel Leben das retten kann", sagte sie am Donnerstag in Berlin zu Beginn einer Videokonferenz mit den Firmengründern Ugur Sahin und Özlem Türeci.

Sie freue sich auf den Tag, an dem das Impfen starten könne, wenn die EU-Zulassung erteilt werde. Merkel betonte, die Bundesregierung sei "mächtig stolz" darauf, dass es in Deutschland solche Forscher gebe.

Das junge Unternehmen sei sehr schnell "ins Weltrampenlicht geraten". Die Forscher hätten nicht die Flinte ins Korn geworfen, sondern an ihre Entwicklung geglaubt.

Bund und Länder stellen sich auf einen Beginn von Impfungen mit dem Impfstoff von Biontech und dessen US-Partner Pfizer am 27. Dezember ein. Die Bundesregierung setzt auf eine europäische Zulassung für den Impfstoff noch kurz vor Weihnachten.

Spahn: Voraussichtlicher Impfbeginn am 27. Dezember

12:02 Uhr: In Deutschland und den anderen Staaten der Europäischen Union sollen die ersten Menschen ab 27. Dezember gegen Corona geimpft werden. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bekräftigte diesen geplanten Impfbeginn am Donnerstag in Berlin.

"Wir starten in Deutschland, so die Zulassung kommt, wenn es sich alles so entwickelt wie geplant - über den 21. und 23. Dezember erst die EMA, dann die Kommission -, am 27. Dezember auch die Europäische Union", sagte Spahn. "Die anderen Länder wollen ab dem 27. Dezember beginnen können und beginnen."

Die Europäische Arzneimittelagentur EMA will an diesem Montag (21. Dezember) über die Zulassung des Serums entscheiden, das der Mainzer Impfstoff-Hersteller Biontech mit dem US-Pharmakonzern Pfizer entwickelt hat. Spahn äußerte sich in einer Videokonferenz mit den Gründern von Biontech, Ugur Sahin und Özlem Türeci.

Spahn teilte mit, der Impfstoff werde gleichzeitig an alle EU-Mitgliedstaaten ausgeliefert. In Deutschland werde das dafür zuständige Paul-Ehrlich-Institut alle Chargen prüfen.

Das Serum müsse dann ausgeliefert werden. "Dann können wir mit den ersten Dosen, die ausgeliefert werden - und dann geht es ja beständig weiter - dann tatsächlich auch starten", sagte Spahn.

Als Rechtsgrundlage auch der Priorisierung, also des Plans, wer zuerst geimpft wird, werde er an diesem Freitag eine Impfverordnung unterzeichnen, bekräftigte Spahn. "Unser Ziel ist es, zuerst diejenigen zu schützen, die über 80-jährig sind und die in Alten- und Pflegeheimen leben oder arbeiten, um die besonders Verwundbaren zuerst zu schützen mit diesem sehr wirksamen Impfstoff."

Er unterstrich: "Alle anderen werden darüber unterrichtet, wann sie dran sind, wenn sie dran sind." Dies sei ihm wichtig: Dann werde nach und nach auch weiter informiert, wer dran sei.

Spahn sagte, "ein Impfstoff made in Mainz, made in Germany" sei nun Anlass zur Zuversicht. "Es gibt Grund, ein ganzes Stück stolz zu sein."

Karliczek wirbt bei Biontech-Impfstoff um Vertrauen

11:43 Uhr: Bundesforschungsministerin Anja Karliczek hat mit Blick auf die voraussichtliche Zulassung des Corona-Impfstoffs der Mainzer Firma Biontech und des Konzerns Pfizer erneut um Vertrauen geworben. "Ich betone in diesen Tagen immer und immer wieder, dass an der Prüfung von Sicherheit und Wirksamkeit des Impfstoffs keine Abstriche gemacht worden sind", sagte die CDU-Politikerin am Donnerstag in Berlin zu Beginn einer Videokonferenz mit den Biontech-Gründern. Das Gegenteil sei der Fall.

Karliczek wies darauf hin, dass der Impfstoff mit einer Prüfgruppe von 44.000 Menschen getestet wurde. Dadurch habe man viel mehr Daten über Sicherheit und Wirksamkeit vorliegen als üblicherweise. In einer normalen Phase-III-Studie seien sonst nur 5.000 oder 10 000 Menschen eingeschlossen.

Die Bundesländer stellen sich auf einen Beginn von Impfungen mit dem Impfstoff von Biontech und dessen US-Partner Pfizer am 27. Dezember ein, wie die zuständige Berliner Senatsverwaltung als Vorsitz der Gesundheitsministerkonferenz am Mittwochabend mitteilte. Die Bundesregierung setzt auf eine europäische Zulassung für den Impfstoff noch kurz vor Weihnachten.

Kassenärzte-Chef rechnet mit Scheitern des harten Lockdowns

11:08 Uhr: Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, rechnet mit einem Scheitern des seit Mittwoch geltenden Lockdowns. "Ich gehe nicht davon aus, dass wir bis zum 10. Januar eine relevante Absenkung der Infektionsraten und schon gar nicht der Todesfälle erreichen werden", sagte Gassen dem Redaktionsnetzwerk Deutschland am Donnerstag.

Daran werde auch eine Verlängerung des Lockdowns nichts ändern. "Ein Lockdown, egal wie hart, ist keine geeignete langfristige Strategie in der Pandemiebekämpfung."

Stattdessen sollte mehr für den Schutz der Risikogruppen in den Alten- und Pflegeheimen getan werden. Außerdem müssten Menschenströme entzerrt werden, beispielsweise durch den Einsatz von mehr Bussen und Bahnen, sowie subventionierten Taxifahrten für Risikogruppen, forderte Gassen.

Wegen IT-Arbeiten unbemerkt: Corona-Wochenfälle in Wales verdoppelt

10:06 Uhr: Die Anzahl der Corona-Fälle in Wales in einer Woche ist doppelt so hoch wie bisher gemeldet. Wegen IT-Wartungsarbeiten seien voraussichtlich 11.000 Neuinfektionen in der Woche zwischen dem 9. und 15. Dezember zunächst nicht in den offiziellen Angaben berücksichtigt worden, teilte der Gesundheitsdienst in Cardiff mit.

Bisher waren für die Woche 11.911 neue Corona-Fälle gemeldet worden. Die Behörden betonten, dass die Wartungsarbeiten keinen Einfluss auf die Kommunikationskette gehabt hätten. Alle Betroffenen seien wie üblich zeitnah kontaktiert worden.

Allerdings bedeuten die Zahlen, dass es in dem britischen Landesteil insgesamt ein Zehntel mehr Corona-Fälle gibt als bekannt - bisher wurden etwa 103.000 Menschen positiv getestet. Wales hat etwa 3,14 Millionen Einwohner. "Die Zahlen zeigen, wie ernst die Lage in Wales geworden ist", sagte Regierungschef Mark Drakeford.

Die Regionalregierung hatte wegen stark steigender Fallzahlen am Mittwoch einen neuen Shutdown für zunächst drei Wochen angeordnet. Alle nicht lebensnotwendigen Geschäfte und Einrichtungen sollen von Heiligabend an schließen, vom 28. Dezember an gibt es striktere Auflagen für Reisen und persönliche Kontakte. Außerdem begrenzte die Region die Zahl der Haushalte, die sich über die Weihnachtstage treffen dürfen, auf zwei.

Filialen trotz Lockdown geöffnet: Douglas-Chefin rudert zurück

Ab dem 16. Dezember sollte der Einzelhandel schließen - doch einige Douglas-Filialen blieben offen, was für Kritik sorgte. Jetzt meldet sich Douglas-Chefin Tina Müller zu Wort.

Schwedens König hält Kampf gegen Pandemie für misslungen

09:48 Uhr: Der schwedische König Carl XVI. Gustaf ist der Meinung, dass Schweden im Kampf gegen die Corona-Pandemie nicht erfolgreich war. "Ich denke, wir sind gescheitert", sagte der König in einem Interview, das das schwedischen Fernsehen "SVT" am Donnerstag ausschnittsweise veröffentlichte.

"Wir haben eine große Anzahl, die gestorben ist, und das ist schrecklich." Das schwedische Volk habe unter schwierigen Bedingungen enorm gelitten.

In Schweden sind inzwischen mehr als 7.800 Menschen an COVID-19 gestorben. Rund 75 Prozent von ihnen waren älter als 70 Jahre. Das Land hatte bis vor kurzem weniger strenge Coronamaßnahmen als andere.

Carl Gustaf sagte, leid täten ihm vor allem die Familien, die sich nicht von ihren verstorbenen Verwandten hatten verabschieden können. "Ich denke, es ist eine schwere und traumatische Erfahrung, nicht herzlich Abschied nehmen zu können", sagte der 74-Jährige.

Auf die Frage, ob er selbst Angst vor einer Infektion mit COVID-19 habe, sagte er: "In letzter Zeit fühlt es sich mehr konkret an, es ist näher und näher gekrochen." Im November waren sein Sohn, Prinz Carl Philip, und dessen Frau Sofia positiv auf COVID-19 getestet worden.

Mehr als 10.000 Corona-Tote seit Pandemiebeginn in Tschechien

09:11 Uhr: Im stark betroffenen Tschechien hat die Zahl der Corona-Toten seit Beginn der Pandemie die Schwelle von 10.000 überschritten. Innerhalb von 24 Stunden sind 48 Menschen mit oder an einer Corona-Infektion gestorben, womit die Gesamtzahl auf 10.036 gestiegen ist. Das ging am Donnerstag aus den Daten des Gesundheitsministeriums in Prag hervor.

Die Minderheitsregierung beschloss auf einer morgendlichen Kabinettssitzung, im Parlament die Verlängerung des Notstands um 30 Tage zu beantragen. Er würde damit bis zum 22. Januar andauern.

Der Ausnahmezustand ermöglicht es der Regierung, Grundrechte wie die Versammlungsfreiheit auszusetzen. Von Freitag an gelten in Tschechien wieder Ausgangsbeschränkungen. Die seit zwei Wochen geöffneten Restaurants und Hotels müssen erneut schließen.

Die Anzahl der täglichen Neuinfektionen steigt derweil weiter. Innerhalb von 24 Stunden kamen 8.235 Fälle hinzu. Die Gesamtzahl der jemals Infizierten stieg damit auf 602.404.

Derzeit befinden sich mehr als 4.600 Patienten in Krankenhäusern in Behandlung. Mehr als drei Viertel aller Intensivbetten sind belegt. Der EU-Mitgliedstaat Tschechien hat knapp 10,7 Millionen Einwohner.

952 neue Corona-Tote - trauriger Rekord bei Sterbefällen in Deutschland

Der bisherige Höchststand bei der Zahl der täglich verzeichneten Todesopfer der Corona-Pandemie ist deutlich übertroffen worden: Wie das Robert-Koch-Institut am Mittwochmorgen mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 952 Sterbefälle verzeichnet. Der vorige Rekord lag bei 598 Corona-Toten, sie wurden am vergangenen Freitag registriert.

Corona-Zahlen in den USA auf Höchststand

08:52 Uhr: In den USA haben die Zahlen der täglichen Neuinfektionen und Todesfälle mit dem Coronavirus neue Höchstwerte erreicht. Am Mittwoch wurden binnen eines Tages 247.403 Neuinfektionen und 3.656 Verstorbene mit einer bestätigten Coronavirus-Infektion registriert, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore vom Donnerstagmorgen (MEZ) hervorging.

Die bislang höchsten Werte mit 233.133 neuen Fällen und 3.306 Toten waren am 11. Dezember verzeichnet worden.

Insgesamt haben sich in dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern etwa 16,9 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Seit Beginn der Pandemie starben mehr als 307.500 Menschen mit dem Erreger SARS-CoV-2. In absoluten Zahlen gemessen sind das mehr als in jedem anderen Land der Welt.

Die Johns-Hopkins-Webseite wird regelmäßig aktualisiert und zeigt daher einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In manchen Fällen werden die Zahlen - unter anderem die der Neuinfektionen binnen 24 Stunden, aber auch die der Toten - nachträglich aktualisiert.

Douglas schließt Filialen doch und entschuldigt sich

08:31 Uhr: Douglas rudert zurück: Die Parfümeriekette nimmt die trotz des Lockdowns beibehaltene Öffnung einiger Filialen wieder zurück. Für viele Menschen sei die Entscheidung, einige Filialen mit Drogeriesortimenten offenzuhalten, nicht nachvollziehbar gewesen, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.

"Ab heute bleiben alle unsere deutschen Filialen daher bis auf Weiteres geschlossen", erklärte die Chefin der größten deutschen Parfümeriekette Douglas, Tina Müller. Sie bat laut einer Mitteilung des Unternehmens "diejenigen um Entschuldigung, die wir mit unserem Vorgehen befremdet oder vor den Kopf gestoßen haben".

Douglas hatte am ersten Tag des bundesweiten Lockdowns knapp ein Viertel der Filialen offengelassen und sich dabei auf den Beschluss von Bund und Ländern berufen, welcher den Verkauf von Drogerieartikeln weiter erlaubt. Die Gewerkschaft Verdi in Hessen hatte zuvor von einem "anrüchigen Unterlaufen des Lockdowns" gesprochen. Die Parfümerie deklariere sich über Nacht zur Drogerie um.

Fast 2.900 Corona-Neuinfektionen in Israel - neue Beschränkungen erwartet

08:18 Uhr: Die Anzahl der Corona-Neuinfektionen in Israel ist auf den höchsten Wert seit zwei Monaten gestiegen. Binnen 24 Stunden wurden 2.891 neue Fälle verzeichnet, wie das Gesundheitsministerium am Donnerstag mitteilte.

Höher lag der Wert zuletzt im Oktober. Neue Verschärfungen waren geplant, wenn die Zahl der Neuinfektionen wieder 2.500 übersteigt. Sollten die Maßnahmen die Neuinfektionen binnen drei Wochen nicht deutlich senken, würde ein neuer Teil-Lockdown verhängt.

In dem Neun-Millionen-Einwohner-Land Israel hatten die Infektionszahlen nach einem vergleichsweise milden Pandemie-Beginn im Sommer massiv zugenommen. Als Grund gelten unter anderem verfrühte Lockerungen.

Mitte September verhängte die Regierung einen zweiten Lockdown. Die Neuinfektionszahlen sanken von mehr als 9.000 auf zeitweise nur noch knapp mehr als 200. Seit Mitte Oktober setzt die Regierung schrittweise Lockerungen um, seither nehmen die Zahlen wieder zu.

Corona in Sachsen: Drei Landkreise mit Risikowert über 600

07:26 Uhr: In Sachsen liegen nun drei Landkreise bei mehr als 600 neuen Corona-Infektionen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche. Nach Bautzen und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge ist nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) auch der Kreis Görlitz dazugekommen.

Am Donnerstag meldete das RKI für den gesamten Freistaat 3.207 Neuerkrankte im Vergleich zum Vortag. Dazu wurden zudem 68 weitere Todesfälle registriert.

Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz klettert damit landesweit auf 415,4. Die niedrigste Inzidenz wird nach wie vor für die Großstadt Leipzig mit 170,1 ausgewiesen.

Gesundheitsexperte Karl Lauterbach: Sportler beim Impfen nicht bevorzugen

07:02 Uhr: In der Frage einer Impfung von Topsportlern für eine sichere Teilnahme an Fußball-EM oder Olympia im nächsten Jahr hält SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach eine Bevorzugung für zweifelhaft. "Ich finde es nicht unproblematisch, dass Sportler zuerst geimpft werden, damit sie dem Profisport nachgehen können", sagt Lauterbach der Deutschen Presse-Agentur.

"Aber ich kann mich da nicht wirklich einmischen, weil die Prioritäten bei der Impfung ethische Fragen sind, wo wir uns auf die Empfehlungen der Ethikräte und der Ständigen Impfkommission verlassen müssen", fügte der 57 Jahre alte Mediziner hinzu.

"Mir persönlich erscheint es tatsächlich fragwürdig, dass wir Sportler impfen und ältere Ungeimpfte noch erkranken und um ihr Leben kämpfen müssen", sagte Lauterbach. Das Internationale Olympische Komitee hatte zuletzt angemahnt, dass sich möglichst alle Olympioniken vor der Reise zu den Spielen in Tokio im kommenden Sommer impfen lassen sollen. Das IOC will die Kosten für die Impfungen sogar übernehmen.

Grund für eine Prioritätensetzung für Corona-Impfungen ist, dass zu Beginn noch nicht genug Impfstoff für alle Interessierten verfügbar sein dürfte. Die Ständige Impfkommission will eine genauere Empfehlung geben.

Auf dieser Basis plant Gesundheitsminister Jens Spahn eine Verordnung, die Impfprioritäten festschreiben soll. Es gebe doch "einen großen Konsens", besonders verwundbare Bevölkerungsgruppen wie etwa über 80-Jährige zuerst zu impfen, sagte der CDU-Politiker am Mittwoch im Bundestag.

Triage-Aussage in Sachsen doch nur ein "Missverständnis"?

06:29 Uhr: Eine Sprecherin des Klinikum Oberlausitzer Bergland GmbH in Sachsen hat die Aussagen des Ärztlichen Direktors dementiert, dass Ärzte hätten entscheiden müssen, welche Corona-Patienten behandelt werden und welche nicht. "Die ist ein Missverständnis. Zu keinem Zeitpunkt wurde hier jemand nicht oder nicht mehr beatmet."

"Unsere Ärztinnen und Ärzte entscheiden über die für Patienten erforderlichen Maßnahmen und die individuellen Behandlungsnotwendigkeiten. Alle Patienten, die in unsere Krankenhäuser kommen, erhalten die bestmögliche Therapie", sagte sie weiter.

Berichten zufolge hatte der Ärztliche Direktor des Klinikums, Mathias Mengel, am Dienstagabend in einem Online-Forum davon gesprochen, dass am Klinikum schon mehrfach triagiert werden musste, weil nicht genügend Beatmungsbetten zur Verfügung stehen. "Wir waren in den vergangenen Tagen schon mehrere Male in der Situation, dass wir entscheiden mussten, wer Sauerstoff bekommt und wer nicht", hatte er seine Aussagen noch einmal gegenüber dem Nachrichtenportal "t-online" bekräftigt.

Es werde versucht, die Patienten, für die es keine Versorgung gibt, in eine andere Klinik zu verlegen. "Aber wir sind im Epizentrum, manche Häuser nehmen gar nicht mehr auf." Die Entscheidung könne auch bedeuten, dass es für einen nicht verlegungsfähigen Patienten dann keine entsprechende Hilfe mehr gebe.

Triage bedeutet, dass Ärzte bei knappen Ressourcen entscheiden müssen, wem sie zuerst helfen. Die Klinik bestätigte oder dementierte die Schilderungen des Arztes am Mittwoch zunächst nicht ausdrücklich.

Biontech-Impfstoff auch in Ecuador und Chile zugelassen

05:48 Uhr: Nach Mexiko haben auch die lateinamerikanischen Länder Ecuador und Chile dem vom Mainzer Unternehmen Biontech und dessen US-Partner Pfizer entwickelten Corona-Impfstoff eine Zulassung erteilt. Noch diesen Monat werde ein Flugzeug mit den ersten 20.000 Dosen der Impfung in Chile landen, sagte der chilenische Präsident Sebastián Piñera in einer Fernsehansprache am Mittwochabend.

Das Institut für öffentliche Gesundheit hatte den Impfstoff am Mittwoch vorläufig zugelassen, was einer Notfallzulassung entspricht. In Ecuador gab Gesundheitsminister Juan Carlos Zevallos bekannt, dass von Januar an die ersten 50.000 Impfdosen von Biontech/Pfizer ankommen würden.

Mexikos staatliche Kommission zum Schutz vor Gesundheitsrisiken hatte dem Impfstoff am Freitag wie die US-Arzneimittelbehörde FDA eine Notfallzulassung erteilt. Bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) wurde die Zulassung des Corona-Impfstoffs in der EU beantragt, eine Entscheidung darüber soll am Montag kommender Woche fallen - acht Tage früher als geplant.

Bereits Anfang Dezember hatte die britische Aufsichtsbehörde für Arzneimittel dem Präparat von Biontech/Pfizer eine Notfallzulassung erteilt. Damit wurde Großbritannien der erste Staat weltweit, der das Vakzin freigab.

Inzwischen haben unter anderem Kanada, Bahrain, Saudi-Arabien, Panama und Costa Rica den Impfstoff genehmigt. Lateinamerika gehört zu den Brennpunkten der Coronakrise.

Strenge Ausgangsbeschränkungen konnten die Ausbreitung des Virus in einigen Ländern zunächst zwar etwas bremsen. Aber vielerorts sind die Corona-Zahlen zuletzt wieder angestiegen. Neben Brasilien sind Argentinien, Kolumbien, Peru und Mexiko besonders stark betroffen.

Twitter will Falschmeldungen zu Corona-Impfungen den Garaus machen

05:42 Uhr: Irreführende Tweets und gezielte Falschinformationen zu Impfungen gegen das Coronavirus will der Kurznachrichtendienst künftig mit Warnhinweisen versehen oder gleich ganz löschen. Diese Regelverschärfung kündigte Twitter am Mittwoch über den offiziellen Firmenblog an.

Demnach sollen ab kommender Woche nicht nur Tweets entfernt werden, die abstruse Verschwörungstheorien zu Impfstoffen verbreiten wie jene, wonach die Präparate angeblich dazu gedacht seien, die Bevölkerung zu kontrollieren. Auch Falschbehauptungen zu vermeintlichen Gesundheitsschäden durch Impfungen, die wissenschaftlich widerlegt sind, oder die Leugnung jeglicher Gefahr durch das Virus sollen nicht länger geduldet werden.

Ab Anfang kommenden Jahres will Twitter zudem einen Warnhinweis bei Tweets setzen, die strittige Darstellungen oder unvollständige, aus dem Zusammenhang gerissene Informationen zu Impfstoffen enthalten. Solche Tweets könnten mit weiterführenden Links zu den Twitter-Nutzungsbedingungen und verlässlichen Informationen über das Coronavirus versehen werden, hieß es in dem Blog-Eintrag. Damit wolle der Kurznachrichtendienst den von Wissenschaftlern und Regierungen geführten Kampf gegen die Pandemie unterstützen.

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Mit Material von dpa, afp, sid und apa.
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