• Anthony Fauci befürchtet einen weiteren Anstieg der Corona-Infektionen im neuen Jahr.
  • In Halberstadt hat ein Pflegeheim schon einen Tag früher mit dem Impfen angefangen. Ministerpräsident Reiner Haseloff hat das per SMS erfahren.
  • Alle Corona-Meldungen vom 27. Dezember.

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Top-News: Fauci warnt vor neuem Anstieg der Corona-Infektionen nach Feiertagen

Weil viele Amerikaner zu Weihnachten trotz gegenteiliger Empfehlung der Gesundheitsbehörden verreist sind, befürchtet der renommierte US-Experte Anthony Fauci einen weiteren Anstieg der Corona-Infektionen im neuen Jahr. Dies sei angesichts der zuletzt bereits sehr hohen Zahlen von rund 200.000 bestätigten Infektionen pro Tag "ziemlich besorgniserregend", sagte der Immunologe Fauci am Sonntag dem Fernsehsender CNN. "Wir befinden uns wirklich an einem kritischen Punkt", betonte er.

Die Lage könnte sich im Lauf der nächsten Wochen weiter zuspitzen, warnte Fauci. Im Schnitt wurden in den USA zuletzt fast 120.000 Infizierte in Krankenhäusern behandelt, täglich starben mehr als 2.000 Menschen nach einer Infektion.

Am Mittwoch, dem Tag vor Heiligabend, wurden an den US-Flughäfen fast 1,2 Millionen Menschen abgefertigt - der höchste Wert seit Beginn der Pandemie. Am Freitag gingen 1,13 Millionen Menschen durch die Sicherheitskontrollen der zuständigen Behörde TSA. Im Vorjahr waren es an dem Tag 2,5 Millionen gewesen.

In den USA, einem Land mit 330 Millionen Einwohnern, gibt es seit Beginn der Pandemie bereits rund 19 Millionen bestätigte Infektionen. Mehr als 332.000 Menschen starben im Zusammenhang mit einer COVID-19-Erkrankung, wie Daten der Universität Johns Hopkins zeigten.

Die weiteren Corona-Meldungen des Tages im Überblick:

Lindner fordert Krisenproduktion von Corona-Impfstoffen

22:00 Uhr: FDP-Chef Christian Lindner hat mehr Tempo bei der Impfstoffproduktion in Deutschland gefordert. "Es ist ein krisenhafter Zustand, da brauchen wir eine Krisenproduktion. Wir sollten alle Voraussetzungen rechtlich, wirtschaftlich, politisch und technologisch treffen, damit schneller geimpft werden kann. Das ist eine Frage von Leben und Tod, eine Frage unserer Freiheit und es ist eine Überlebensfrage auch für unsere Wirtschaft. Denn die ist schon auf der Intensivstation", sagte er am Sonntagabend in der "Bild"-Sendung "Die richtigen Fragen".

Konkret regte Lindner an, darüber nachzudenken, ob ein Impfstoff wie von Biontech nicht von anderen Herstellern in Lizenz produziert werden könnte: "Die Regierung sollte mit der pharmazeutischen Industrie insgesamt prüfen: Wo gibt es noch Kapazitäten, die genutzt werden können für die Produktion eines Impfstoffs?"

Der Linke-Gesundheitspolitiker Achim Kessler sagte dem "Spiegel": "Der Gesundheitsminister kann nach dem Ersten Bevölkerungsschutzgesetz Unternehmen zwingen, anderen Unternehmen eine Lizenz zum Nachproduzieren zu gewähren." Das müsse die Bundesregierung jetzt schnell tun. "Wenn die Bundesregierung jetzt nicht alle gesetzlichen Möglichkeiten ausschöpft, gefährdet sie zahllose Menschenleben."

Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hatte vor negativen Folgen durch Lieferengpässe gewarnt. "Endloses Warten reduziert auch die Bereitschaft der Bevölkerung, sich impfen zu lassen", sagte der CSU-Chef der dpa in München. Leider sei noch nicht genügend Impfstoff vorhanden.

Mutiertes Coronavirus auch in Norwegen nachgewiesen

18:30 Uhr: Auch in Norwegen ist eine vermutlich ansteckendere Variante des Coronavirus nachgewiesen worden, die sich in Großbritannien verbreitet hat. Infiziert sind zwei Reisende, die diesen Monat aus Großbritannien gekommen sind, wie das Gesundheitsministerium in Oslo am Sonntag mitteilte.

Den Angaben zufolge ist die Virusmutation damit nun schon in rund einem Dutzend europäischen Staaten nachgewiesen worden. Schweden hatte erst am Samstag eine Infektion gemeldet, in Dänemark wurden schon mehr als 40 registriert.

Norwegen hatte diese Woche als Schutzmaßnahme ein Landeverbot für Flugzeuge aus Großbritannien erlassen. Bis zum 10. Januar gelten neben der generellen zehntägigen Quarantäne nach Ankunft für Reisende aus Großbritannien mehrere zusätzliche Anforderungen in Norwegen: Innerhalb von 24 Stunden nach Einreise muss ein PCR-Test und frühestens an Tag sieben ein neuer Test gemacht werden. Ankommende müssen sich zudem bei der jeweiligen Kommune registrieren.

In Großbritannien war zuletzt eine neue Variante des Coronavirus aufgetaucht, die möglicherweise deutlich ansteckender als die bisher bekannte Form ist. Die meisten EU-Staaten hatten darauf vorübergehend entschieden, Reisen aus und nach Großbritannien einzuschränken.

Haseloff erfährt per SMS vom vorzeitigen Impf-Start in seinem Bundesland

18:28 Uhr: Mit der Meldung, dass die erste Person in Deutschland bereits geimpft ist, haben am Samstag die wenigsten gerechnet. Der offizielle Impf-Start war für den Sonntag angesetzt. Doch ein Pflegeheim in Halberstadt (Sachsen-Anhalt) preschte vor.

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff hat davon per SMS von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn erfahren. Beim offiziellen Impfstart in Sachsen-Anhalt in einem Pflegeheim in Dessau-Roßlau sagte Haseloff am Sonntagnachmittag: "Hier ist der Start. Ich kann das nur zur Kenntnis nehmen. Auf der anderen Seite geht es darum, dass so schnell wie möglich geimpft wird in Sachsen-Anhalt."

Und: "Ich habe es per SMS vom Bundesminister erfahren und habe mich so wie er genauso gewundert. Aber ich kann es nur so erklären, dass sich dort der Druck so aufgestaut hat, so schnell wie möglich loszulegen."

Haseloff besuchte am gemeinsam mit Sozialministerin Petra Grimm-Benne am Sonntag die Martha-Haus Seniorenresidenz GmbH mit 68 Bewohnerinnen und Bewohnern. Laut Geschäftsführer Axel Peiler wollten sich nur zwei Bewohner nicht impfen lassen. Die Bereitschaft beim Personal sei deutlich geringer. "Jetzt liegt es an allen, mitzumachen", appellierte Haseloff an die Bürger. Er betonte: "Wir brauchen eine hohe Akzeptanz."

Spaniens Corona-Hotspot Mallorca bekommt schärfere Auflagen

17:07 Uhr: Wegen der seit Wochen nahezu unaufhörlich steigenden Corona-Zahlen werden die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie auf Mallorca erneut verschärft. Unter anderem werden Restaurants, Cafés und Kneipen auf der spanischen Urlaubsinsel ab Dienstag auch werktags schon um 18.00 Uhr - also vier Stunden früher als bisher - schließen müssen. Das teilte die balearische Ministerpräsidentin Francina Armengol am Sonntag in Palma mit. Die neuen Restriktionen sollen bis Montagabend im balearischen Amtsblatt veröffentlicht werden und zwei Wochen lang - bis zum 11. Januar - gelten.

Die Balearen sind seit Mitte des Monats die Region mit den höchsten Corona-Zahlen in ganz Spanien. Besonders schlimm ist die Lage auf Mallorca. Dort kletterte am Sonntag die Zahl der Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen zwei Wochen auf 607. Vor einer Woche lag dieser Wert noch unter 400. Zum Vergleich: In ganz Spanien betrug diese sogenannte 14-Tage-Inzidenz nach Angaben der EU-Behörde ECDC zuletzt 249, in Deutschland knapp 394.

Lauterbach will "möglichst schnell impfen"

16:29 Uhr: SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach will, dass mehr Dosen mit dem Corona-Impfstoff produziert werden. Das betrifft vor allem die Firmen Biontech und Pfizer. "Die Impfung läuft gut an. Das Problem aber ist, dass wir mit dem vorhandenen Impfstoff nur fünf Millionen Menschen bis Ende März impfen können", sagte Lauterbach dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Uns läuft aber die Zeit davon. Das Virus hat bereits Mutationen gebildet."

Lauterbach verwies auf neuere Studien, wonach das Virus diese Mutationen vielleicht in immungeschwächten Patienten bilden könnte - zum Beispiel bei Krebspatienten oder Autoimmun-Erkrankten. "Durch die Mutationen wird die Impfung zum Wettlauf mit dem Virus. Wir müssen also möglichst schnell impfen, bevor sich die Mutationen auch gegen die Impfung auswirken."

Die Bundesregierung sollte deshalb unbedingt prüfen, ob die Produktionskapazität für den Impfstoff in Deutschland kurzfristig aufgebaut oder erhöht werden könne, verlangte er.

Mit Warteschlangen: Erstes Berliner Impfzentrum gestartet

15:50 Uhr: Nach den ersten Impfungen gegen das Coronavirus in einem Berliner Pflegeheim durch ein mobiles Team startet jetzt auch das stationäre Piksen in der Hauptstadt. Als erstes von sechs Impfzentren wurde jenes in der Arena-Halle in Berlin-Treptow am Sonntagnachmittag eröffnet.

Dort bekommen Ärzte, Krankenschwestern, Krankenpfleger und Pfleger in Heimen die Spritze gegen das Virus. Schon vor der Eröffnung um 14:00 Uhr hatten sich Dutzende in eine Schlange mit Abstand eingereiht, um geimpft zu werden.

Dort, wo vor der Pandemie Konzerte über die Bühne gingen, wurden 80 Kabinen für das Impfen eingerichtet. Es ist das größte der sechs Berliner Impfzentren. Wann die übrigen fünf Impfzentren starten, stand noch nicht fest.

EU-Kommissarin: "Können 2021 mit Optimismus beginnen"

15:17 Uhr: Nach Beginn der EU-weiten Impftage gegen das Coronavirus geht EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides optimistisch ins neue Jahr. "Wir können 2021 mit Optimismus beginnen, es gibt Licht am Ende des Tunnels", sagte Kyriakides am Sonntag. Sichere und wirksame Impfungen ermöglichten es, nach und nach zur Normalität zurückzukehren. Bis genügend Menschen geimpft seien, dürfe die Deckung gegen das Coronavirus jedoch nicht herunter genommen werden.

Von Sonntag bis Dienstag laufen die EU-weiten Impftage, an denen in den meisten EU-Staaten mit der Immunisierung begonnen wird. "Heute ist eine emotional aufgeladener Tag für uns alle", sagte Kyriakides.

Corona-Impfungen in Bayern verschoben

14:20 Uhr: In einigen Regionen Bayerns ist es am Sonntag zu Problemen beim Impf-Start gekommen. Es gebe Unsicherheiten, ob die erforderliche Kühlkette eingehalten wurde, teilte der Landkreis Augsburg mit. Betroffen waren offensichtlich auch weitere Landkreise aus Oberfranken.

"Aus dem integrierten Kühlprotokoll geht hervor, dass die erfasste Temperatur während des Transports zunächst drei Grad Celsius und später minus ein Grad Celsius betragen hat", erklärte der Augsburger Landrat Martin Sailer. Möglicherweise habe es eine Fehlfunktion der Kühlbox gegeben. Es sei daher nicht sicher, ob "die Impfdosen bedenkenlos verwendet werden können".

Ein ähnliches Problem hatten auch die Kreise Coburg, Lichtenfels, Kronach, Hof, Wunsiedel und Kulmbach. "Beim Auslesen der Temperaturlogger, die in den zentral beschafften Kühlboxen beigelegt wurden, sind Zweifel an der Einhaltung der Kühlkette für den Impfstoff aufgekommen", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Landräte der betroffenen Regionen.

Die Landräte wollen nun - unter anderem mit der Herstellerfirma Biontech - prüfen, ob der Impfstoff weiterhin problemlos verwendbar ist. "Sollte es nur den geringsten Anhaltspunkt geben, dass der Impfstoff nicht zu 100 Prozent den Qualitätskriterien entspricht, wird diese Charge auch nicht verimpft", sagte der Vorsitzende des Bezirksverbandes Oberfranken des Bayerischen Landkreistages, der Lichtenfelser Landrat Christian Meißner. Es gehe nicht ums Tempo, sondern um die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger.

Ansturm auf Österreichs Skigebiete führen zu Verkehrschaos

13:15 Uhr: Die Kärntner Skigebiete bilanzieren nach vier Öffnungstagen seit dem Heiligen Abend den Umständen nach einigermaßen zufrieden. "Wir sind gut besucht. Der 24. Dezember war trotz schlechtem Wetter ein guter Start und gestern und heute haben die Leute das schöne Wetter genutzt", sagte der Fachgruppenobmann Seilbahnen in der Wirtschaftskammer, Manuel Kapeller-Hopfgartner am Sonntag zur APA.

Andrang und Undiszipliniertheiten von Ausflüglern gab es am Sonntag wieder an der Zufahrt zum Bodental: Die Polizei meldete, dass sie zu Mittag die Bodental Straße ab Sapotnitza für den gesamten Verkehr gesperrt habe.

Ausflügler hatten ihre Autos entlang der Straße abgestellt, obwohl schon am Samstag die Gemeinde die Zufahrt ab dem Gasthaus Sereinig gesperrt hatte. Der dortige Parkplatz war schon in der Früh komplett ausgelastet. Auch in anderen Wintersportregionen in Österreich kam es am Samstag und Sonntag zu einem Verkehrschaos.

Corona-Impfung: Dänemark und Malta ziehen nach

12:41 Uhr: Das große Impfen in Europa geht weiter. Im nördlichsten deutschen Nachbarland Dänemark sind die ersten Menschen gegen das Coronavirus geimpft worden. "Hoffen wir, dass es funktioniert", sagte ein Arzt, als er am Sonntag die erste Impfung verabreichte, wie der dänischen Rundfunksender DR berichtete.

In Malta hatdie Krankenschwester eines staatlichen Krankenhauses als erste eine Corona-Impfung verabreicht bekommen. Damit startete Malta am Sonntag seine Impfkampagne im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Die Frau erhielt die Spritze im Beisein von Premierminister Robert Abela und Maltas Gesundheitsminister Chris Fearne, die Impfung wurde live über die Social-Media-Kanäle der Regierung übertragen.

Verbotene Corona-Party in Wien aufgelöst

12:13 Uhr: Am ersten Abend des dritten Corona-Lockdowns in Österreich hat die Polizei in Wien eine unerlaubte Party mit 40 bis 50 Gästen aufgelöst. Die jungen Leute im Alter zwischen 13 und 22 Jahren hätten eigens ein Haus dafür angemietet, wie die Polizei am Sonntag berichtete. Knapp zwei Dutzend von ihnen seien angezeigt worden, die anderen seien geflohen. Unter den Gästen war auch ein 19-jähriger Deutscher, der nun wegen Drogenbesitzes belangt wird.

Aufgeflogen war die Party, weil sich einer der Gäste am Kopf verletzt hatte. Freunde brachten ihn nach draußen und alarmierten Rettungskräfte ein paar Straßen weiter, doch hinzukommende Polizeibeamte entdeckten die Party.

Hunderte Briten verschwinden in der Nacht aus Schweizer Quarantäne

11:35 Uhr: Wegen des mutierten Coronavirus aus England mussten alle britische Touristen, die seit dem 14. Dezember in die Schweiz eingereist waren, für zehn Tage ab Ankunftsdatum in Quarantäne.

Im bei den Briten beliebten Skiort Verbier hielten sich aber nicht alle an die Vorgaben. In der Nacht von Samstag auf Sonntag waren plötzlich Hunderte von den zur Corona-Quarantäne verpflichtete Gästen weg.

Einige hätten sich inzwischen aus Frankreich gemeldet, sagte Jean-Marc Sandoz, Sprecher der Gemeinde Bagnes, zu der Verbier gehört, der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag.

Pandemie kostet deutsche Volkswirtschaft fast 400 Milliarden Euro

10:21 Uhr: Die deutsche Volkswirtschaft hat bisher durch die Corona-Pandemie mehr als 212 Milliarden Euro verloren. Am Ende der Krise werden es 391 Milliarden Euro sein, wie das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) für die "Welt am Sonntag" berechnete. Das DIW ging dabei von der Annahme aus, dass die Infektionszahlen im Frühling wieder sinken.

Die Ökonomen verglichen das tatsächliche und prognostizierte Wachstum mit dem sogenannten Potenzialwachstum für die Jahre 2020 bis 2022. Dieses drückt aus, wie stark die Wirtschaft ohne die Pandemie gewachsen wäre.

"Sollten wir es bis März nicht schaffen, die Infektionszahlen deutlich zu drücken, wäre das eine Katastrophe", sagt DIW-Präsident Marcel Fratzscher der Zeitung.

Seehofer schließt Sonderrechte für Geimpfte aus

09:55 Uhr: Wer gegen das Coronavirus geimpft wurde, soll nach Ansicht von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) keine Sonderrechte genießen. "So wichtig das Impfen für uns alle ist: Keine Sonderbehandlung für Geimpfte", sagte er der "Bild am Sonntag" anlässlich des bundesweiten Starts der Impfungen. Eine Unterscheidung zwischen Geimpften und Nicht-Geimpften komme einer Impfpflicht gleich und er sei gegen einen Zwang, betonte Seehofer.

Start der Corona-Impfungen in Europa

09:10 Uhr: In Europa beginnt die große Impf-Aktion. Auf der Mittelmeerinsel Zypern wurden am Sonntagmorgen Dutzende Menschen gegen das Coronavirus geimpft. Zuerst bekamen die Bewohner und das Personal eines Pflegeheimes in der Hafenstadt Limassol den Impfstoff verabreicht. Während des Tages sollten auch Ärzte und Krankenpfleger in drei Krankenhäusern geimpft werden, berichtete der staatliche Rundfunk (RIK).

Auch Italien sind zum Start der Impfkampagne gegen das Coronavirus die ersten Menschen geimpft worden. Wie auf Bildern des Gesundheitsministerium zu sehen war, wurden am Sonntagmorgen mehreren Männern und Frauen die Spritzen verabreicht. Von Rom aus lieferte das Militär noch in der Nacht zu Sonntag erste Pakete mit Corona-Impfstoffen im gesamten Land aus.

"Dieses Datum wird uns für immer in Erinnerung bleiben", schrieb Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte. Italien beginne mit den Impfungen beim Gesundheitspersonal und den am stärksten gefährdeten Gruppen und erweitere dann nach und nach die Möglichkeit, sich impfen zu lassen, auf die gesamte Bevölkerung, erklärte Conte.

Spahn überrascht von Sachsen-Anhalts vorpreschen

08:40 Uhr: Entgegen der Absprachen ist in Sachsen-Anhalt bereits am Samstag der neue Corona-Impfstoff gespritzt worden. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn wurde von dem vorgezogenen Impfstart im Landkreis Harz offenbar überrascht.

Spahns Sprecher sagte der "Bild am Sonntag", der Minister freue sich mit Edith Kwoizalla und wünsche ihr alles Gute. Der Sprecher betonte gleichwohl: "Allerdings hatten wir mit allen Partnerländern der EU und mit den 16 Bundesländern vereinbart, am Samstag an alle auszuliefern und ab Sonntag gemeinsam mit den Impfungen zu beginnen."

In Berlin haben die Impfungen gegen das Coronavirus wie geplant am Sonntag begonnen. Im Beisein von Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) bekam in einem Pflegeheim in Berlin-Steglitz am Sonntagmorgen eine 101 Jahre alte Seniorin eine Spritze mit dem Impfstoff der Mainzer Firma Biontech und des US-Pharmariesen Pfizer.

13.755 Corona-Neuinfektionen am zweiten Weihnachtstag gemeldet

07:50 Uhr: Am zweiten Weihnachtstag haben die deutschen Gesundheitsämter insgesamt 13.755 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Außerdem wurden binnen 24 Stunden 356 weitere Todesfälle verzeichnet, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Sonntagmorgen bekanntgab.

Diese Zahlen sind aber nur bedingt mit den Werten der Vorwoche vergleichbar, da das RKI während der Feiertage mit einer geringeren Zahl an Tests und auch weniger Meldungen von den Gesundheitsämtern rechnete. Vor genau einer Woche waren 22.771 Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet worden. Bei den Todesfällen war der Höchststand von 952 am Mittwoch vergangener Woche (16.12.) registriert worden.

Die Zahl der binnen sieben Tagen an die Gesundheitsämter gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag am Sonntagmorgen bei 161,3. Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind jedoch enorm: Die höchsten Inzidenzen hatten am Sonntag Sachsen mit 375,8 und Thüringen mit 290,2, den niedrigsten Wert hatte Mecklenburg-Vorpommern mit 77,5.

Karliczek will sich "gern impfen lassen"

05:40 Uhr: Bundesforschungsministerin Anja Karliczek sieht im Beginn der bundesweiten Corona-Impfungen in Deutschland an diesem Sonntag die Chance für eine schrittweise Rückkehr zur Normalität. "Es ist ein Riesenfortschritt, dass bei uns heute und in vielen anderen europäischen Ländern mit dem Impfen begonnen werden kann", sagte die CDU-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur. "Das normale Leben wird Schritt für Schritt zurückkommen. Ein langer Atem ist aber noch nötig."

Karliczek verwies auf mögliche Hindernisse und sprach von einem anstrengenden Weg. So müsse die Massenproduktion der Impfstoffe gelingen und die Impfinfrastruktur wie geplant funktionieren. Zudem wisse man auch noch nicht, wie lange die Impfstoffe wirksam seien, und die Menschen müssten sich impfen lassen wollen.

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Wegen Corona: 65 tätliche Angriffe auf Mitarbeiter von Ordnungsämtern

05:02 Uhr: Mitarbeiter von Ordnungsämtern sind bundesweit dutzendfach körperlich und verbal attackiert worden bei Versuchen, Corona-Schutzmaßnahmen durchzusetzen. Eine Abfrage der "Welt am Sonntag" bei 15 der größten Städte ergab, dass diese seit dem Frühjahr insgesamt 65 tätliche Angriffe verzeichneten. Besonders häufig waren körperliche Attacken demnach in Berlin (23 Fälle), Köln (18 Fälle) und Bremen (10 Fälle).

Die Stadtverwaltungen berichteten von Knochenbrüchen, Prellungen und Verstauchungen. Hinzu kämen Hunderte verbale Attacken, zudem seien Einsatzkräfte angespuckt oder absichtlich angehustet worden. Die Städte stellten in insgesamt mehr als 200 Fällen Strafanzeigen gegen aggressive Bürger.

Alle Corona-Meldungen vom 26. Dezember zum Nachlesen finden Sie hier.

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Mit Material von dpa, afp, sid und apa.
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