• 20:20 Uhr: ➤ Lauterbach: Nach der Welle schrittweise Öffnungen
  • 18:20 Uhr: Keine neuen Maßnahmen - andere PCR-Regeln
  • 17:20 Uhr: Erstmals seit Mitte Dezember Anstieg der Intensivbetten-Belegung
  • 14:30 Uhr: Bundesregierung investierte bisher mehr als 130 Millionen Euro in Corona-Warn-App
  • 11:20 Uhr: Umfrage: 60 Prozent Zustimmung zu allgemeiner Impfpflicht
  • 08:15 Uhr: RKI: 85.440 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz überschreitet erstmals Schwelle von 800
  • 04:45 Uhr: Handel dringt vor Bund-Länder-Runde auf Ende von 2G beim Einkaufen
  • 03:00 Uhr: Pläne für Impfpflicht ab 18 nehmen Konturen an
  • 02:00 Uhr: Virologin Brinkmann befürwortet Impfpflicht für Menschen ab 50

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➤Lauterbach: Nach der Welle schrittweise Öffnungen

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat verteidigt, dass es bei der Verkürzung des Genesenenstatus von bisher sechs auf nun drei Monate keine Übergangsregelungen gibt. "Ich kann jetzt nicht sagen, es gibt einen Übergang, wenn das medizinisch nicht zu halten ist", sagte der SPD-Politiker am Sonntagabend in der ZDF-Sendung "Berlin direkt". Corona-Genesene hätten angesichts der nun vorherrschenden Omikron-Variante ihren Impfschutz nach drei Monaten leider verloren und könnten sich infizieren. "Wenn man da Sicherheit will und die Fallzahlen kontrollieren will und die Vulnerablen besonders schützen will, dann muss man schnell handeln."

Der SPD-Politiker warb für einen weiterhin vorsichtigen Kurs. "Dabei bleiben wir", sagte er und wies darauf hin, dass Deutschland anders als andere lockernde Länder die zweitälteste Bevölkerung Europas habe. Er erwarte den Höhepunkt der Welle mit mehreren Hunderttausend Neuinfizierten pro Tag für Mitte Februar. Aber: "Wenn wir das hinter uns haben, dann kann es bei den Einschränkungen natürlich nicht bleiben. Und dann würde man Schritt für Schritt wieder Öffnungen machen. Das jetzt schon ins Auge zu fassen, ist richtig."

Er glaube, dass es weitere Varianten geben werde, weil es weltweit noch zu viele Menschen gebe, die sich infizieren könnten. So könnten Viruskombinationen entstehen. Er befürchte: "Im Herbst haben wir wieder Probleme", sagte Lauterbach.

Den Vorschlag einer überfraktionellen Gruppe von Bundestagsabgeordneten um den Sozialdemokraten Dirk Wiese für eine zeitlich begrenzte Verpflichtung zu drei Impfungen halte er für vorstellbar, sagte Lauterbach in seiner Eigenschaft als Abgeordneter - ausdrücklich nicht als Minister. "Mehr kann man von den Bürgern nicht erwarten." Das Ziel der Impfpflicht sei es, eine Grundimmunisierung in der Bevölkerung zu schaffen - "und die ist natürlich mit drei Impfungen gegeben".

Die weiteren Corona-News des Tages:

Vorlage für Bund/Länder: Keine neuen Maßnahmen - andere PCR-Regeln

18:20 Uhr: Vor den Bund-Länder-Beratungen über das weitere Vorgehen in der Corona-Krise zeichnet sich immer mehr eine Beibehaltung des momentan Kurses ohne weitere Verschärfungen ab. Man sei sich einig, dass "die bisher geltenden Regeln für soziale Kontakte und Veranstaltungen weiterhin Bestand haben", heißt es in einer Beschlussvorlage vom Sonntagnachmittag, die mehreren Medien und auch der Deutschen Presse-Agentur vorlag.

Es handelt dabei zunächst um eine Diskussionsgrundlage für die Gespräche von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mit den Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder am Montag. Bis zum Beschluss könnte sich daran noch einiges ändern.

In der Vorlage ist auch die Rede von "Öffnungsperspektiven" für den Moment, an dem eine Überlastung von kritischer Infrastruktur und Gesundheitssystem ausgeschlossen werden kann. Lockerungen "auf breiter Front" zum jetzigen Zeitpunkt seien sicher nicht angebracht, hatte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zuvor bereits mit Blick auf die Omikron-Welle in der "Süddeutschen Zeitung" deutlich gemacht.

Bund und Länder werden voraussichtlich auch beschließen, dass PCR-Tests wie von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vorgeschlagen, künftig nur noch eingeschränkt zum Einsatz kommen. Die nur begrenzt verfügbaren Tests sollten auf Risikogruppen konzentriert werden und auf Beschäftigte, die diese betreuen und behandeln, heißt es in der Vorlage. Genannt werden ältere Menschen und andere Risikogruppen, Beschäftigte in Kliniken, Praxen, Pflegeheimen und Einrichtungen der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderung. Auch die Gesundheitsminister der Länder hatten sich bereits dafür ausgesprochen.

Zur Abklärung bei einer roten Kachel in der Corona-Warn-App oder bei einem positivem Schnelltest soll künftig meist ein Antigentest reichen. Wie das alles in der Praxis umgesetzt wird und wann es in Kraft tritt, bleibt zunächst offen. Dafür müssen nach den Bund-Länder-Beratungen zuerst die geltenden Testvorschriften überarbeitet werden.

Gewalt bei Protesten gegen Corona-Regeln in Brüssel

17:43 Uhr: Bei Protesten gegen die Corona-Beschränkungen in Brüssel haben sich Demonstranten und Polizei am Sonntag gewaltsame Auseinandersetzungen geliefert. Demonstranten warfen Steine und Feuerwerkskörper, die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein. Laut dem Sender RTL warfen maskierte Demonstranten die gläserne Eingangstür zum Sitz des EU-Außenbeauftragten ein.

Laut Polizei beteiligten sich rund 50.000 Menschen an dem Protestmarsch. Die Organisatoren, darunter die Bewegungen World Wide Demonstration for Freedom und Europeans United for Freedom, hatten Demonstranten aus anderen EU-Staaten aufgerufen, sich dem Protest anzuschließen. Teilnehmer schwenkten unter anderem polnische, niederländische und rumänische Flaggen.

Die Demonstranten trugen Transparente mit Parolen gegen den belgischen Regierungschef Alexander De Croo. Sie kritisierten zudem den Corona-Pass, mit dem in Belgien in zahlreichen öffentlichen Einrichtungen eine Corona-Impfung oder ein negativer Test nachgewiesen werden müssen.

Erstmals seit Mitte Dezember Anstieg der Intensivbetten-Belegung

17:20 Uhr: Erstmals seit Mitte Dezember gibt es wieder einen Anstieg bei der Zahl auf Intensivstationen behandelter COVID-19-Patienten. Laut Tagesreport des Divi-Intensivregisters waren am Sonntag 2426 COVID-19-Patienten in intensivmedizinischer Behandlung erfasst - und damit 28 mehr als am Vortag. Ein Anstieg war zuletzt im Tagesreport vom 13. Dezember gemeldet worden, um 21 auf 4926 Patienten. Danach war die Zahl stetig gesunken.

Bisher schien sich die Welle der neuen Corona-Virusvariante Omikron nicht auf die Intensivstationen niederzuschlagen, dies könnte sich nun ändern. Experten hatten stets davor gewarnt, dass im Zuge rasant steigender Fallzahlen auch die Zahl der COVID-19-Patienten in intensivmedizinischer Behandlung wieder steigen dürfte, auch wenn Omikron seltener zu schweren Verläufen führt als die zuvor dominierende Variante Delta.

Die Zahl der bundesweit in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen hatte bereits in den vergangenen Tagen wieder merklich zugelegt. Am Montag lag sie noch bei 3,14 - am Freitag bei 3,77. Regional gibt es große Unterschiede.



Treffen in Berlin: Lauterbach und Kahn sprechen über Corona

15:38 Uhr: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und Bayern Münchens Vorstandschef Oliver Kahn haben sich bei einem Treffen in Berlin über die aktuelle Corona-Lage ausgetauscht. An diesem Montag beraten die Regierungschefs der Länder mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ein weiteres Mal über den weiteren Umgang mit der Omikron-Welle.

"Mit Oliver Kahn habe ich heute kurz über Fußball und Corona gesprochen. Das Gespräch war sehr angenehm und spannend für mich", twitterte Lauterbach am Sonntag. "Trotzdem bin ich noch immer kein FC Bayern Fan", schrieb der Gesundheitsminister außerdem in dem Tweet. Zu den Inhalten des Gesprächs mit dem Bayern-Chef äußerte Lauterbach nichts Konkretes. Es soll aber einen weiteren Austausch geben: "Rückspiel ist vereinbart."

Die deutschen Profiligen vom Fußball über Eishockey bis zum Basketball hoffen, dass nach der Ministerpräsidentenkonferenz am Montag wieder (mehr) Zuschauer bei ihren Spielen zugelassen werden. In Bayern müssen aktuell wieder Geisterspiele ohne Fans ausgetragen werden.

Bundesregierung investierte bisher mehr als 130 Millionen Euro in Corona-Warn-App

Seit die Corona-Warn-App in Betrieb ist, wurden insgesamt 1,3 Millionen Warnungen geteilt. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion hervor. Für Entwicklung und Betrieb der App sowie Werbemaßnahmen hat der Bund demnach bisher rund 130 Millionen Euro ausgegeben.

Den Angaben der Bundesregierung zufolge haben die Unternehmen SAP und Telekom für Entwicklung und Betrieb der App im Jahr 2020 etwa 53 Millionen Euro erhalten, für Weiterentwicklung und Betrieb im vergangenen Jahr erhielten die beiden Firmen etwa 63,5 Millionen Euro. Die Betriebskosten lagen dabei im Jahr 2021 bei monatlich knapp vier Millionen Euro. In diesem Jahr sollen sie laut der Antwort auf monatlich 2,66 Millionen Euro sinken.

Die Ausführungen der Bundesregierung geben auch Aufschluss über die Verbreitung der Corona-Warn-App. Demnach wurde die App seit ihrer Einführung im Juni 2020 bis Ende Dezember 39,3 Millionen mal heruntergeladen. Nach mehr als 14 Millionen Downloads im ersten Monat wird die App seitdem noch ein bis zwei Millionen Mal pro Monat heruntergeladen.

IOC-Mediziner verteidigt Corona-Testregeln in Peking

13:41 Uhr: In der Debatte um die Corona-Testregeln bei den Winterspielen in Peking hat das Internationale Olympische Komitee das Vorgehen verteidigt. Es sei das Ziel der Organisatoren, "Omikron nicht in die geschlossene Blase zu lassen", sagte der IOC-Arzt Brian McCloskey, der die Medizinische Expertenkommission bei Olympia in China anführt, einer Mitteilung zufolge. Umstritten ist vor allem, dass die Gastgeber andere Grenzwerte ansetzen, ab wann ein Olympia-Teilnehmer als positiv gilt. Es sei wahrscheinlicher, dass vor ihrer Abreise negativ getestete Sportler nach ihrer Ankunft positiv getestet werden könnten, räumte McCloskey ein.

Mehrere Athleten und Funktionäre wie der deutsche Alpinchef Wolfgang Maier hatten zuletzt die Vorgaben der Organisatoren kritisiert. Im Fokus steht dabei der CT-Wert, der theoretisch angibt, wie ansteckend ein Corona-Infizierter ist. Je niedriger der Wert ist, als desto ansteckender gilt eine Person. In Deutschland gilt man ab einem Wert von über 30 als nicht mehr infektiös. In China ist dieser Wert auf 40 festgelegt.

Damit wolle man die Verbreitung des Virus verhindern, erklärte McCloskey. Das Testsystem in Peking sei "effektiv und verlässlich". Bei den PCR-Tests würde derselbe Typ wie überall in der Welt genutzt. Das Ziel seien "nicht null Fälle, sondern null Weiterverbreitung", betonte der Mediziner. Weil die Omikron-Variante ansteckender sei, müsse man die positiven Fälle sehr schnell ermitteln.

Corona-Expertenrat kritisiert dünne Datenlage in Deutschland

11:42 Uhr: Der Corona-Expertenrat der Bundesregierung kritisiert eine zu dünne Datenlage bei der Pandemiebeobachtung in Deutschland und mahnt "dringende Maßnahmen für eine verbesserte Datenerhebung und Digitalisierung" an. Auch zwei Jahre nach Beginn der Pandemie bestehe weiterhin kein Zugang zu einigen wichtigen, aktuellen Versorgungsdaten, heißt es in einer aktuellen Stellungnahme des Gremiums. Die Omikron-Welle verstärke und verdeutliche das Defizit.

"Eine Echtzeitübersicht über alle verfügbaren Krankenhausbetten mit aktueller Belegung auch außerhalb der Intensivmedizin wird dringend benötigt." Die Expertinnen und Experten fordern "zeitnahe", "tagesaktuelle" Daten etwa zu Krankenhauseinweisungen in allen Altersgruppen und zu freien und belegten "Ressourcen".

Verwiesen wird auf andere Länder, wie Israel, wo eine "Datenerhebung in Echtzeit auf individueller Fallebene zur effizienten Bewältigung der Pandemie erheblich beigetragen" habe. Im Moment bediene sich Deutschland zur Einschätzung der Omikron-Variante vorrangig ausländischer Untersuchungen. Diese ließen sich aber wegen der unterschiedlichen Altersstruktur, unterschiedlicher Impfquoten und verschiedener Gesundheitssysteme nur schwer auf Deutschland übertragen.

Umfrage: 60 Prozent Zustimmung zu allgemeiner Impfpflicht

11:20 Uhr: Die Zustimmung in der Bevölkerung zu einer allgemeinen Impfpflicht gegen das Coronavirus in Deutschland sinkt leicht. Es ist aber immer noch eine deutliche Mehrheit dafür. Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur - befragt wurden bundesweit 2065 Menschen - befürworten 60 Prozent eine allgemeine Impfpflicht, 32 Prozent sind dagegen, 8 Prozent machen keine Angaben. Anfang Dezember waren noch 63 Prozent dafür und nur 30 Prozent dagegen.

Der Bundestag will am kommenden Mittwoch erstmals über eine allgemeine Impfpflicht debattieren. Die Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP hat sich dafür entschieden, den Fraktionszwang aufzuheben und die Abgeordneten frei entscheiden zu lassen. Es liegt bereits ein Gruppenantrag des FDP-Abgeordneten Wolfgang Kubicki gegen eine Impfpflicht vor. Zudem haben Abgeordnete von SPD, Grünen und FDP einen Antrag für eine Impfpflicht ab 18 Jahren angekündigt.

Die alte Bundesregierung von Union und SPD hatte die Impfpflicht lange Zeit abgelehnt, auch in der Bevölkerung gab es zu Beginn der Impfkampagne vor gut einem Jahr noch keine Mehrheit dafür. Wenige Tage nach der ersten Impfung in Deutschland am 26. Dezember 2020 hatten sich in einer YouGov-Umfrage noch 56 Prozent gegen eine allgemeine Impfpflicht und nur 33 Prozent dafür ausgesprochen.

Nach der aktuellen Umfrage wächst die Zustimmung zur Impfpflicht mit zunehmendem Alter. Von den 18- bis 24-Jährigen sind nur 48 Prozent dafür und 35 Prozent dagegen. In der Altersklasse über 55 sind 68 Prozent dafür und nur 26 Prozent dagegen.

Veranstaltungsbranche erwartet Kündigungswelle im März

10:44 Uhr: Zwei Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie steht die Veranstaltungswirtschaft nach Branchenangaben vor einer Kündigungswelle. Hintergrund ist das Auslaufen des Kurzarbeitergelds nach 24 Monaten. "Mehr als drei Viertel der Veranstaltungsunternehmen werden im März 2022 ihre Mitarbeiter kündigen mangels Kurzarbeit", teilte Jan Kalbfleisch, der Geschäftsführer der Bundesvereinigung Veranstaltungswirtschaft, der Deutschen Presse-Agentur mit.

Er bezog sich auf eine Umfrage, an der sich mehr als 800 Branchenbetriebe beteiligt haben. Demnach sind in zwei Dritteln der Unternehmen seit mehr als 20 Monaten Beschäftigte in Kurzarbeit. Bei knapp der Hälfte der Befragten liegt der Kurzarbeiteranteil über 80 Prozent.

Müssten die Betriebe die Gehälter und Sozialbeiträge wieder voll selbst tragen, fehle der Mehrheit von ihnen das Kapital für den Neustart, erklärte Kalbfleisch. Sie müssten dann Mitarbeiter entlassen, weil sie ihre Kosten nicht decken könnten. Die Unternehmen verlören so wertvolle Fachkräfte.

Die Bundesregierung opfere die Veranstaltungsbranche, kritisierte Kalbfleisch. Derzeit seien wieder nahezu alle Veranstaltungen storniert. Für die mehr als 100 000 Betriebe gebe es keine Besserungsperspektive.

Normalstationen der Kliniken werden durch Omikron schwer belastet

Die Zahl der Menschen in Deutschland, die wegen einer Corona-Infektion auf einer Intensivstation behandelt werden müssen, geht zurück. Zugleich steigt durch die Omikron-Welle aber die Belastung auf den Normalstationen der Kliniken, wie der Vorstandsvorsitzende der Krankenhausgesellschaft Gerald Gaß erklärt.

RKI: 85.440 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz überschreitet erstmals Schwelle von 800

08:15 Uhr: Die vom Robert Koch-Institut (RKI) gemeldete bundesweite 7-Tage-Inzidenz hat erstmals die Schwelle von 800 überschritten. Das RKI gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Sonntagmorgen mit 806,8 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 772,7 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 515,7 (Vormonat: 220,7). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 85.440 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.04 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche waren es 52.504 Ansteckungen.

Experten rechnen mit immer mehr Fällen, die nicht erfasst werden können, unter anderem, weil Testkapazitäten und Gesundheitsämter zunehmend am Limit sind.

Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 54 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 47 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 8.681.447 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Freitag mit 3,77 an (Donnerstag: 3,56). Am Wochenende wird der Wert nicht gemeldet.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Sonntag mit 7.230.000 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 116.718.

Handel dringt vor Bund-Länder-Runde auf Ende von 2G beim Einkaufen

04:45 Uhr: Vor dem Spitzengespräch von Bund und Ländern zur weiteren Corona-Politik hat der Handelsverband Deutschland (HDE) an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) appelliert, die 2G-Zugangsbeschränkungen für den Einzelhandel abzuschaffen. In Bayern und Niedersachsen sei die 2G-Regel, die in großen Teilen des Einzelhandels nur Geimpften und Getesteten den Zutritt gestattet, bereits aufgehoben, betonte HDE-Präsident Josef Sanktjohanser in einem Brief an Lauterbach. Nun sei es an der Zeit, die Zugangsbeschränkungen im Handel auch bundesweit auf den Prüfstand zu stellen.

"Wir bitten Sie daher, sich im Zuge der Bund-Länder-Abstimmungen bei der Ministerpräsidentenkonferenz kommenden Montag dafür einzusetzen, die strikten 2G-Zugangsbeschränkungen für den Einzelhandel mit Gütern außerhalb des täglichen Bedarfs aufzuheben – mindestens aber in Form von Stichprobenkontrollen an der Kasse zu vereinfachen", heißt es in dem Schreiben, dass der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Sanktjohanser schrieb, die Infektionszahlen aus Schleswig-Holstein, wo die 2G-Regel gilt, und Niedersachsen, wo sie aufgehoben ist, belegten, dass es "keine erkennbaren Auswirkungen" der Zugangsbeschränkungen im Einzelhandel auf das Infektionsgeschehen gebe.

Die Auswirkungen von 2G auf den betroffenen Handel seien dagegen groß, klagte der HDE-Präsident. Der Nicht-Lebensmittel-Handel leide unter Umsatzrückgängen von bis zu 30 Prozent. Zudem führten die notwendigen Kontrollen der 2G-Beschränkungen auch noch zu einem erhöhten Personalaufwand. Sanktjohanser appellierte an Lauterbach, hier rasch Abhilfe zu schaffen: "Es geht um das Überleben tausender Geschäfte."

Gesundheitsminister Karl Lauterbach während eines Termins.

Karl Lauterbach rechnet mit sehr hohen Infektionszahlen

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat eine Prognose für die nächsten Wochen in der Pandemie abgegeben: Demnach könnten die Infektionszahlen noch stark ansteigen.

Pläne für Impfpflicht ab 18 nehmen Konturen an

03:00 Uhr: Wenige Tage vor den ersten Beratungen über eine Corona-Impfpflicht im Bundestag nehmen die Pläne der Befürworter Konturen an. Der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Dirk Wiese, der zusammen mit anderen Abgeordneten der Ampel-Koalition Eckpunkte einer Impfpflicht ab 18 Jahren vorbereitet, nennt jetzt Einzelheiten der Pläne: Die Pflicht sollte auf ein bis zwei Jahre befristet sein, für nicht mehr als drei Impfungen gelten und über Bußgelder durchgesetzt werden, sagte der Innen- und Rechtspolitiker der Deutschen Presse-Agentur.

Wiese hatte am Freitag zusammen mit sechs Politikern von Grünen und FDP in einem Brief an alle Bundestagsabgeordneten außer denen der AfD einen Gruppenantrag für eine Impfpflicht ab 18 angekündigt. Es gehe darum, "eine nachhaltige, verhältnismäßige und gleichzeitig zielgerichtete Lösung zu finden", heißt es in dem Schreiben. Das sind nun die ersten Details der Vorschläge, über die am Mittwoch im Bundestag debattiert werden soll.

Virologin Brinkmann befürwortet Impfpflicht für Menschen ab 50

02:00 Uhr: Die Virologin Melanie Brinkmann befürwortet eine Impfpflicht gegen Corona für Menschen ab 50. "Ich bin kein Fan der Impfpflicht, aber ich bin skeptisch, ob wir mit anderen Maßnahmen wie Impfkampagnen und Aufklärung allein die Impflücke so schließen
können, dass wir in ruhige Fahrwasser kommen", sagte Brinkmann der "Rheinischen Post" (Sonntag). "Wenn alle Menschen über 50 bis zum Herbst geimpft wären, könnten wir beruhigter in den nächsten Winter gehen."

Eine Impfpflicht für Menschen über 50 würde Sinn machen, sagte Brinkmann mit Blick auf eine entsprechende Vorgabe in Italien. Bislang sei es überwiegend diese Altersgruppe, die die meisten Corona-Krankenhausbehandlungen notwendig mache. Allerdings gab sie zu bedenken, dass auch jüngere Menschen schwer erkranken und mit einer Impfung ihr Risiko stark senken könnten. Die Professorin der Technischen Universität Braunschweig sitzt im Corona-Expertengremium der Bundesregierung.

Lauterbach kündigt neue Impfkampagne in verschiedenen Sprachen an

00:30 Uhr: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat für die kommende Woche den Start einer neuen Impfkampagne in der Corona-Pandemie angekündigt. "Wir sind in der Pflicht, die Menschen zu erreichen", sagte der SPD-Politiker der "Bild am Sonntag". Daher beginne am Dienstag eine breit angelegte Kampagne mit Plakaten sowie Radio- und Fernsehspots. Diese sei "kreativer" als die bisherigen Versuche, die Bevölkerung zum Impfen zu ermuntern. "Und sie ist in ganz unterschiedlichen Sprachen", fügte Lauterbach hinzu.

Die neue Impfkampagne soll demnach unterschiedliche Zielgruppen ansprechen, darunter Ältere, Familien und junge Männer auf dem Land sowie Menschen mit Migrationshintergrund. "Wir müssen alles versuchen, die Impflücke zu schließen, das ist auch eine Voraussetzung für eine eventuelle Impfpflicht."

Laut dem Robert Koch-Institut haben bis zum Samstag (Stand: 9.01 Uhr) in Deutschland mindestens 61 Millionen Menschen ihre Grundimmunisierung mit der meist nötigen zweiten Spritze erhalten. Das sind 73,3 Prozent der Gesamtbevölkerung. Mindestens 41,7 Millionen Menschen haben zusätzlich eine Auffrischimpfung erhalten.

Rumänien, Kosovo und weitere Staaten sind nun Hochrisikogebiete

00:15 Uhr: Seit diesem Sonntag gelten weitere 19 Staaten als Corona-Hochrisikogebiete, was Reisewarnungen und bestimmte Quarantäneregeln bei der Einreise von dort mit sich bringt. Dazu zählen in Europa nun Rumänien, die Republik Moldau und das Kosovo.

Insgesamt stehen damit 155 Länder auf der Risikoliste des Robert Koch-Instituts (RKI). Neben den drei europäischen Ländern sind diese Länder neu hinzugekommen: Marokko, Tunesien, Algerien und Saudi-Arabien, Japan, Indien, Bhutan, Nepal, Mongolei, Kasachstan und Usbekistan sowie die Malediven, Brasilien, Chile, Ecuador und Paraguay.

Wer aus einem Hochrisikogebiet einreist und nicht mindestens den vollständigen Grundschutz mit der meist nötigen zweiten Spritze hat oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich frühestens fünf Tage nach der Einreise mit einem negativen Test davon befreien. Für Kinder, die das sechste Lebensjahr noch nicht vollendet haben, endet die Absonderung fünf Tage nach der Einreise automatisch.

Mit der Einstufung als Hochrisikogebiet verbunden ist eine Reisewarnung des Auswärtigen Amts für nicht notwendige touristische Reisen. Sie erleichtert Touristen die kostenlose Stornierung bereits gebuchter Reisen, bedeutet aber kein Reiseverbot. Die Einstufung als Risikogebiet erfolgt nach gemeinsamer Analyse und Entscheidung durch das Bundesministerium für Gesundheit, das Auswärtige Amt und das Innenministerium.

Als Hochrisikogebiete werden Länder und Regionen mit einem besonders hohen Infektionsrisiko eingestuft. Dafür sind aber nicht nur die Infektionszahlen ausschlaggebend. Andere Kriterien sind das Tempo der Ausbreitung des Virus, die Belastung des Gesundheitssystems oder auch fehlende Daten über die Corona-Lage.

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Mit Material von dpa, afp, sid, reuters und apa.
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