Deutschland steht im Viertelfinale der EM 2016 in Frankreich! Die Mannschaft zauberte im Achtelfinale gegen die Slowakei einen bärenstarken Auftritt aufs Feld, nahm den Gegner regelrecht auseinander. Die Tore erzielten Jerome Boateng, Mario Gomez und Julian Draxler.

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Die Highlights des Spiels

8. Minute: Toooooooooooorrrrr, Tooooooooooorrrrrrr, Toooooorrrrrrrrr - durch Jerome Boateng. Die Kroos-Ecke wird nicht weit genug geklärt, aus dem Rückraum schießt Jerome Boateng volley und trifft zum 1:0.

13. Minute: Elfmeter! Aber nein, was ist das denn? Nicht Thomas Müller schießt, sondern Mesut Özil. Und deswegen geht der Ball auch nicht rein. Zwei Schritte Anlauf, halb hoch und nicht wirklich ins Eck. Der Keeper hatte leichtes Spiel.

29. Minute: Boateng - Kroos - Özil - Müller - Kroos - Kimmich - Ballverlust - Ball zurückerobert - Kimmich - Draxler - Ballverlust - Ball zurück erobert - Müller - Ballverlust - Befreiungsschlag. Das alles rund um den slowakischen Strafraum. #sosiehtüberlegenheitaus

43. Minute: Doch heute will die DFB-Elf offenbar nicht bis zum Schluss zittern - und trifft zum 2:0. Vorbereiter war Draxler, der Vielkritisierte, der Durchschlagslose mit der geilen Technik. Auf links dribbelt er sich bis zur Außenlinie durch, zieht in den Fünfer und passt auf Gomez zurück. Der lehnt sich mit seinem ganzen Gewicht in seinen Gegenspieler und drückt den Ball über die Linie. Geiles Ding!

Halbzeit: Alles top bisher - vorne scheppert's, hinten macht Manuel Neuer die einzige Chance der Slowaken zunichte. Besonders erwähnenswert: Julian Draxler kann richtig geil Fußball spielen! Wussten wir schon, waren uns aber nicht mehr ganz sicher, weil er es über enorm viele Monate verheimlicht hat. Zweite Lehre des Spiels: BOATENG!!!

66. Minute: WAS FÜR EIN SCHOCK! Da passen wir einen Moment nicht auf und dann läuft der Schiedsrichter mit gezückter Gelber Karte auf Boateng zu. Aber unser Chef ist doch vorbelastet und müsste im Viertelfinale pausieren. Gut, dass der Referee dann die Karte Hummels gibt. Und gut, dass wir nicht aufgepasst haben!

86. Minute: Wenn ich slowakischer Spieler wäre, wäre ich ja echt etwas angenervt. Warum? Weil ich einfach nicht an den Ball kommen würde. Oder anders gesagt. Kroos, Özil, Kroos, Podolski, Müller, Podolski, Hector, Flanke abgeblockt, Einwurf, Hector, Kroos, Neuer, Kroos und dann wieder von vorne.

Fazit: Deutschland zauberte im Achtelfinale. In dieser Verfassung muss sich Deutschland weder vor Italien noch vor Spanien im Viertelfinale fürchten.

Die Szene des Spiels

Es ist immer schön, wenn Fußballspieler Dankbarkeit zeigen. Der Einsatz von Innenverteidiger Jerome Boateng war aufgrund seiner Blessur an der rechten Wade, die er sich im letzten Vorrundenspiel zuzog, ungewiss.

Die medizinische Abteilung arbeitete intensiv, um den Führungsspieler rechtzeitig fit zu bekommen. Als Boateng mit einem starken Fernschuss das 1:0 erzielte, rannte er sofort Richtung Bank, um sich bei den medizinischen Mitarbeitern zu bedanken.

Der Star des Spiels

Die vergangenen Wochen waren für Julian Draxler ein Auf und Ab. In den Testspielen vor der EM lieferte der 22-Jährige noch beachtliche Leistungen ab, sodass er bei den ersten beiden Gruppenspielen in der Startelf stand. Viel gelang ihm dabei nicht. Gerade gegen Polen war er überhaupt nicht präsent, sodass Löw ihn im dritten Gruppenspiel auf der Bank ließ.

Im Achtelfinale schenkte Löw Draxler erneut das Vertrauen, ließ Mario Götze dafür draußen. Der Mittelfeldspieler des VfL Wolfsburg lieferte gegen die Slowakei eine Gala-Vorstellung ab. Das 2:0 bereitete er stark vor, das 3:0 erzielte er selber. Somit droht Götze auch zukünftig ein Platz auf der Bank.

Die Lehren des Spiels

  • Die Diskussion, ob Deutschland mit einer falschen Neun (wie Mario Götze) oder einer echten Neun (wie Mario Gomez) spielen soll, dürfte endgültig Vergangenheit sein. Nachdem Gomez bereits im letzten Gruppenspiel gegen Nordirland das entscheidende 1:0 erzielte, holte er diesmal einen Elfmeter raus und traf außerdem zum 2:0. Seine Präsenz im gegnerischen Strafraum tut der Mannschaft einfach gut.
  • Elfmeter sind auch bei der deutschen Nationalmannschaft kein Selbstgänger. Mesut Özil scheiterte in der 13. Spielminute an Torwart Makus Kozacik. Es war der erste verschossene Elfmeter der DFB-Auswahl bei einer Europameisterschaft seit 1976.
  • Die Chancenverwertung galt in der Vorrunde als die große Schwachstelle von Deutschland - die drei Tore gegen die Slowakei waren jedoch ein Schritt in die richtige Richtung.
  • Die deutschen Außenverteidiger nehmen in der Offensive eine tragende Rolle ein. Jonas Hector auf Links sowie Joshua Kimmich auf Rechts rücken weit auf und kombinieren stark mit ihrem Vordermann Julian Draxler bzw. Thomas Müller.
  • Das Pressing der deutschen Mannschaft ließ der Slowakei kaum Luft zum Atmen. Die ballführenden Spieler wurden weit in der eigenen Hälfte unter Druck gesetzt. Das führte beim Gegner zu Hektik und einem unkontrollierten Spielaufbau mit Ballverlusten. Gerade in der ersten Halbzeit kam die Slowakei kaum in die gegnerischen Hälfte.
  • Auf Manuel Neuer ist Verlass. Vier Spiele sind bei der Europameisterschaft bereits um, und der deutsche Torwart ist noch immer ohne Gegentreffer. Obwohl er oft beschäftigungslos ist, ist er in den kritischen Situationen sofort zur Stelle. Bestes Beispiel war die starke Parade nach dem Kopfball von Juraj Kucka in der 40. Minute.
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