• 21:50 Uhr: Tschechien macht sich unabhängig von russischem Erdgas
  • 21:32 Uhr: Selenskyj freut sich über neue Hilfszusagen aus dem Westen
  • 19:44 Uhr: Niederlande weisen mehrere russische Diplomaten wegen Spionagevorwürfen aus
  • 18:41 Uhr: ➤ Stoltenberg: Liefern keine Streubomben an die Ukraine
  • 18:23 Uhr: G7 warnt Drittstaaten vor militärischer Unterstützung Russlannds
  • 17:29 Uhr: Ukraine lehnt Gebietsabtretungen an Russland für Frieden ab
  • 14:24 Uhr: Wagner-Truppe klagt: Kreml versorgt Söldner nicht mehr mit Waffen
  • 11:33 Uhr: Finnlands Regierungschefin sieht Fehler des Westens vor Kriegsausbruch
  • 09:42 Uhr: Ex-Boxer Wladimir Klitschko: IOC-Chef Bach soll nach Butscha reisen
  • 08:59 Uhr: Bundesamt für Strahlenschutz: Risiko für Atomunfall in Ukraine bleibt

Mehr News zum Krieg in der Ukraine

Stoltenberg: Liefern keine Streubomben an die Ukraine

  • 18:41 Uhr

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat einer Forderung der Ukraine nach Streumunition und Phosphor-Brandwaffen eine Absage erteilt. "Die Nato hat diese Art von Waffen weder empfohlen noch geliefert. Wir liefern Artillerie und andere Arten von Waffen, aber keine Streubomben", sagte Stoltenberg auf der Münchner Sicherheitskonferenz am Samstag auf nachfrage von RTL und n-tv.

Der ukrainische Vizeregierungschef Olexander Kubrakow hatte auf der Sicherheitskonferenz am Freitag Streumunition und Phosphor-Brandwaffen gefordert - der Einsatz beider Waffen ist sehr umstritten, Streumunition ist völkerrechtlich geächtet. Wie Russland wolle auch sein Land diese "Art von Kampfmitteln" nutzen, sagte er. Er verstehe die Schwierigkeiten, aber diese Munition könne dazu beitragen, den Angreifern standzuhalten.

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba verteidigte die Forderung. Man verstehe, dass diese Munition in der Weltpolitik umstritten sei - die Ukraine sei aber keine Vertragspartei des Übereinkommens über das Verbot von Streumunition, sagte er am Samstag. "Rechtlich gesehen gibt es dafür also keine Hindernisse. Und wenn wir sie erhalten, werden wir sie ausschließlich gegen die Streitkräfte der Russischen Föderation einsetzen." Die Ukraine habe Beweise dafür, dass Russland Streumunition verwende, sagte Kuleba weiter. (dpa)

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Die Lage im Überblick:

Seit 24. Februar 2022 führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote, wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.

Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 18,6 Millionen Grenzübertritte aus der Ukraine registriert (Stand: 14. Februar). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land nicht verlassen dürfen. Laut UNHCR sind in dieser Zeit knapp 10, Millionen Grenzübertritte zurück in die Ukraine registriert worden (Stand: 14. Februar).

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Außerdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Panzer der Klasse Gepard hat die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)

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Die weiteren Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 18. Februar

Tschechien macht sich unabhängig von russischem Erdgas

  • 21:50 Uhr

Tschechien hat seine ursprünglich hohe Abhängigkeit von russischem Erdgas radikal reduziert. Im Januar seien die Importe von russischem Gas auf Null gesunken, gab Industrie- und Handelsminister Jozef Sikela am Samstagabend auf Twitter bekannt. Die Nachrichtenagentur CTK wies darauf hin, dass der Minister allerdings noch offen gelassen habe, ob der völlige Verzicht auf russisches Gas bereits dauerhaft sei.

In den vergangenen Jahren hatte Tschechien nach Sikelas Angaben fast seinen gesamten Gasbedarf aus Russland gedeckt. Nach dem Wegfall der Lieferungen über die Nordstream-Pipeline sei es aber gelungen, diese durch Importe über Deutschland aus anderen Quellen zu ersetzen. Vor allem gehe es dabei um Gasimporte aus Norwegen sowie Flüssiggas aus Belgien und den Niederlanden. Der russische Anteil, der weiterhin über die Slowakei bezogen wurde, sei in den letzten Monaten auf 2,2 Prozent und im Januar ganz auf Null gesunken.

Tschechien gehört zu den entschlossensten Unterstützern der Ukraine in ihrem Abwehrkrieg gegen Russland und zugleich zu den vehementesten Befürwortern möglichst strenger Sanktionen gegen Russland. (dpa)

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Selenskyj freut sich über neue Hilfszusagen aus dem Westen

  • 21:32 Uhr

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erwartet von der Münchner Sicherheitskonferenz weitere militärische Hilfe für die Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen Russland. "Es gibt wichtige Erklärungen von den Führern der Welt zur Unterstützung unseres Staates, und es gibt Signale zur Stärkung der Waffen für unsere Verteidigung", sagte Selenskyj am Samstagabend in seiner täglichen Videoansprache. Dies gelte insbesondere für Raketen mit größerer Reichweite.

Die Erklärungen von München machten deutlich, dass der von Kremlchef Wladimir Putin befohlene Angriffskrieg gegen die Ukraine nur mit einer Niederlage für den Aggressor enden könne. Man habe zudem konkrete Vereinbarungen mit den Partnern darüber erzielt, dass Russland für die Invasion zur Rechenschaft gezogen werde, sagte der 45-Jährige.

Selenskyj ging in seiner Rede auch auf die russischen Raketenangriffe am Morgen ein. Diese hätten nur zu einem kurzfristigen Ausfall des Stromnetzes geführt. Derzeit seien fast alle Regionen der Ukraine wieder am Netz, so Selenskyj. Für Kiew ist das ein symbolischer Erfolg, da die russischen Raketenangriffe seit Oktober auf die Zerstörung der ukrainischen Energie-Infrastruktur zielen. Kälte und Dunkelheit mitten im Winter sollen die Ukrainer demotivieren, den Krieg weiter zu führen.

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Niederlande weisen mehrere russische Diplomaten wegen Spionagevorwürfen aus

  • 19:44 Uhr

Wegen Spionagevorwürfen weisen die Niederlande mehrere russische Diplomaten aus. Die russische Handelsvertretung in Amsterdam werde geschlossen, teilte das Außenministerium am Samstag mit. "Trotz zahlreicher Versuche der Niederlande, eine Lösung zu finden, versucht Russland weiterhin, Geheimdienstmitarbeiter unter diplomatischer Tarnung in die Niederlande zu bringen", erklärte Außenminister Wopke Hoekstra. "Das können und werden wir nicht zulassen."

Gleichzeitig sei es wichtig, die Botschaften als Kommunikationskanal offen zu halten, auch wenn die Beziehungen zu Russland so angespannt seien, fügte er hinzu. Die russischen Diplomaten, die zur Ausreise aufgefordert wurden, haben zwei Wochen Zeit, das Land zu verlassen, während die russische Handelsvertretung in Amsterdam ab Dienstag geschlossen werden müsse.

Dies geschieht vor dem Hintergrund eines Streits um die Weigerung Russlands, niederländischen Diplomaten Visa für die Besetzung der Botschaft in Moskau und des Konsulats in Sankt Petersburg auszustellen. Aufgrund des Personalmangels werde das Konsulat am Montag geschlossen, die Botschaft bleibe jedoch geöffnet, hieß es in der Erklärung des Ministeriums weiter. (afp)

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G7 warnt Drittstaaten vor militärischer Unterstützung Russlands

  • 18:23 Uhr

Die G7 westlicher Wirtschaftsmächte hat Drittstaaten vor militärischer Unterstützung Russlands für seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine gewarnt. In einer am Samstag bei der Münchner Sicherheitskonferenz veröffentlichten gemeinsamen Erklärung der Außenminister heißt es, die G7 sei entschlossen, Länder zu sanktionieren, "die materielle Unterstützung für Russlands illegalen Krieg gegen die Ukraine" zur Verfügung stellten oder Sanktionen gegen Russland umgingen. Solche Länder müssten mit "erheblichen Kosten" rechnen. Zur G7 gehören Deutschland, die USA, Frankreich, Großbritannien, Italien, Kanada und Japan.

Zuvor hatten US-Vizepräsidentin Kamala Harris und US-Außenminister Antony Blinken vor militärischer Unterstützung Chinas gewarnt. Präsident Joe Biden habe gegenüber dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping sehr klar gemacht, dass "jede Sünde" in dieser Hinsicht als "sehr ernstes Problem" angesehen werde, sagte Blinken. "Es ist etwas, das wir sehr aufmerksam beobachten." (dpa)

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Ukraine lehnt Gebietsabtretungen an Russland für Frieden ab

  • 17:29 Uhr

Nach der Ankündigung eines chinesischen Friedensplans hat der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba für sein Land jegliche Gebietsverluste kategorisch ausgeschlossen. Es sei auch im Interesse der Ukraine, dass China eine Rolle bei der Suche nach Frieden spiele, die territoriale Integrität der Ukraine sei aber nicht verhandelbar, sagte Kuleba am Samstag vor Journalisten am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz. "Es sind keine Kompromisse möglich, nicht über den geringsten Quadratmeter."

Kuleba betonte, er werde sich noch vor der Abreise von Chinas obersten Außenpolitiker Wang Yi mit ihm in München treffen und über die Details seiner Initiative sprechen. Für sein Land stehe aber fest, dass es keinem Friedensplan "um jeden Preis" zustimmen werde. Die Erfahrungen der Vergangenheit zeigten, dass mit Russland keine Kompromisse möglich seien.

Auch Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) erteilte jeglicher Forderung nach einem Abtreten besetzter ukrainischer Gebiete an Russland eine Absage. Ein solches Vorgehen würde bedeuten, "dass wir diesen russischen Angriffskrieg belohnen würden, dass wir die Charta der Vereinten Nationen verraten würden und dass wir die Menschen in der Ukraine zu Russlands Beute machen werden - und das werden wir nicht tun", sagte Baerbock am Samstag bei der Münchner Sicherheitskonferenz.

Im Zusammenhang mit Überlegungen zu künftigen Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine ist der von Kiew geforderte Abzug russischer Truppen aus besetzten Gebieten in der Ukraine ein zentraler Punkt. (dpa/afp)

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Bundespolitiker gegen Forderung der Ukraine nach Streumunition

  • 16:31 Uhr

Politiker von Grünen und Linken haben auf Forderungen der Ukraine nach Streumunition und Phosphor-Waffen mit scharfer Ablehnung reagiert. Der Grünen-Politiker Anton Hofreiter sagte den Sendern RTL und ntv, diese Forderung sei "unklug" und entstehe aus der Verzweiflung, dass "das, was versprochen wird, nicht ausreichend umgesetzt wird". Ein Beispiel dafür sei die Lieferung von Leopard-Panzern.

Auf die Frage, ob an dieser Stelle ein Stoppschild nötig sei, sagte Hofreiter den Sendern: "Ja selbstverständlich." Nur weil die Ukraine etwas fordere, müsse es nicht umgesetzt werden. "Die Ukraine fordert alles. Diese Forderung halte ich für falsch."

Auch Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) verwies auf die Grundsätze des internationalen Rechts. Sie sagte auf die Frage nach diesen Waffen bei der Münchner Sicherheitskonferenz, die Ukraine verteidige ihre Freiheit und die europäische Friedensordnung "und dabei unterstützen wir sie". Sie fügte aber hinzu: "Uns leitet dabei eben unsere europäische Friedensordnung, uns leitet die Charta der Vereinten Nationen, uns leitet das humanitäre Völkerrecht." Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) sagte zu der Forderung, er sei darauf nicht angesprochen worden.

Linken-Chefin Janine Wissler erklärte, die Forderung der Ukraine müsse "scharf zurückgewiesen werden". "Wer solche Waffen liefert, kann niemals beanspruchen, damit das Völkerrecht zu verteidigen oder legitime Hilfe zur Landesverteidigung zu leisten", erklärte sie. (afp)

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Sunak will militärische Hilfe für Ukraine verdoppeln

  • 15:28 Uhr

Der britische Premierminister Rishi Sunak hat auf der Münchner Sicherheitskonferenz weitere Waffenhilfe für die Ukraine im Krieg gegen Russland angekündigt. "Jetzt ist der Moment gekommen, unsere militärische Unterstützung zu verdoppeln", sagte Sunak am Samstag. "Gemeinsam müssen wir der Ukraine helfen, ihre Städte vor russischen Bomben und iranischen Drohnen zu schützen. Und deshalb wird Großbritannien das erste Land sein, das der Ukraine Waffen mit größerer Reichweite zur Verfügung stellt." Details dazu nannte er nicht.

Sunak betonte, Großbritannien und seine Alliierten wollten der Ukraine helfen, "die fortschrittlichsten Flugabwehrsysteme" zu erhalten und eine moderne Luftwaffe aufzubauen. Der einzige Weg, das durch Russland ausgelöste Leiden zu beenden, sei, dass die Ukraine den Krieg gewinne. Die Ukraine habe jedes Recht, sich zu verteidigen, dafür benötige sie Panzer, Flugabwehr und Artillerie. Waffen mit größerer Reichweite würden zudem bei einer Gegenoffensive helfen, um besetze Gebiete zurückzuerobern, sagte Sunak.

Der Premier wich Fragen nach einer Lieferung von Kampfjets aus und betonte, dass ukrainische Piloten in Großbritannien ausgebildet würden. Sollte ein anderes Land aber der Ukraine Flugzeuge zur Verfügung stellen wollen, werde Großbritannien dies unterstützen. (dpa)

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Wagner-Truppe klagt: Kreml versorgt Söldner nicht mehr mit Waffen

  • 14:24 Uhr

In einem Video sollen Mitglieder der Söldnergruppe Wagner darüber geklagt haben, dass sie von der Versorgung mit Artillerie abgeschnitten sind. Das berichtete das Institut für Kriegsstudien (ISW) am Freitagabend. Demnach soll die Gruppe ein zweites Video veröffentlicht haben, das einen Raum voller verstorbener Wagner-Kämpfer zeigt.

Laut ISW behauptet der Kämpfer in dem Video, dass Wagner täglich Hunderte von Soldaten verliert, weil das russische Verteidigungsministerium die Söldner nicht mit den benötigten Waffen, Munition und anderen Materialien versorge.

Zudem sollen nach Angaben des Instituts mehrere mit Wagner verbundene Telegram-Kanäle einen "#GiveShellstoWagner"-Post verbreitet haben, "in dem ausdrücklich das russische Verteidigungsministerium genannt wird und (fälschlicherweise) behauptet wird, dass Wagner die einzige Formation ist, die derzeit in der Ukraine vorrückt, und dass die Wagner-Elemente daher sofortige Unterstützung benötigen".

Das ISW vermutet, dass es sich bei diesen Anschuldigungen gegen das russische Verteidigungsministerium um eine neue informative Gegenoffensive von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin handelt. Das Ziel sei, "das russische Verteidigungsministerium weiter zu untergraben und das auf Zermürbung basierende Operationsmodell Wagners zu verschleiern, indem das russische Verteidigungsministerium für seine Misserfolge verantwortlich gemacht wird".

Zudem reagiere der Wagner-Chef mit dieser Offensive "auf die Rolle des Verteidigungsministeriums bei der Verhinderung der Rekrutierung von Gefangenen durch die Wagner-Gruppe und den insgesamt sinkenden Einfluss von Prigoschin". (ari)

Russisches Militär meldet Einnahme von Ortschaft im Gebiet Charkiw

  • 14:05 Uhr

Das russische Militär hat nach eigenen Angaben eine weitere Ortschaft im Gebiet Charkiw im Nordosten der Ukraine eingenommen. "Im Raum Kupjansk wurde die Ortschaft Hrjanykiwka im Gebiet Charkiw durch Angriffshandlungen der Heeresgruppe "West" vollständig befreit", sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums in Moskau, Igor Konaschenkow, am Samstag. Im Herbst hatten die russischen Truppen in der Region eine Niederlage erlitten und mussten sich fast vollständig aus dem Gebiet zurückziehen.

Hrjanykiwka liegt wenige Kilometer östlich des Flusses Oskil, den die Russen bei ihrem Rückzug zunächst als neue Verteidigungslinie aufbauen wollten. Dann mussten sie sich jedoch deutlich weiter zurückziehen. Die Front verlief weitgehend an der Gebietsgrenze zwischen Charkiw und Luhansk. Nur im Norden, der an Russland grenzt, konnten sie sich halten. Inzwischen hat das russische Militär in der Region aber teilweise die Initiative zurückerobert und konnte die Rückgewinnung einiger Ortschaften vermelden. (dpa)

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Stoltenberg warnt vor falscher Vorsicht bei Waffenlieferungen

  • 12:47 Uhr

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat bei der Münchner Sicherheitskonferenz vor falscher Vorsicht bei Waffenlieferungen an die Ukraine gewarnt. "Manche sorgen sich, dass unsere Unterstützung für die Ukraine Eskalationsrisiken birgt", sagte der Norweger am Samstag bei einer Podiumsdiskussion. Das größte Risiko sei allerdings ein Sieg des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Risikofreie Optionen gebe es nicht.

"Wenn Putin in der Ukraine gewinnt, bekommen er und andere autoritäre Herrscher die Botschaft, dass sie zu Gewalt greifen können und alles bekommen, was sie wollen", ergänzte Stoltenberg. Dies würde die Welt gefährlicher und die Nato verwundbarer machen. "Wir müssen der Ukraine geben, was sie braucht, um zu siegen", betonte er.

Als konkretes Beispiel für die Notwendigkeit von Abschreckung nannte Stoltenberg China. "Wir wissen, dass Peking sich sehr genau anschaut, welchen Preis Russland zahlt - oder welchen Lohn es für die Aggression bekommt. Was heute in Europa passiert, könnte morgen in Asien passieren." Wenn Putin in der Ukraine gewinne, werde das die Entscheidungen und Kalkulationen beeinflussen, die Peking in seinem Teil der Welt mache.

Ob sich seine Äußerungen an bestimmte westliche Staats- und Regierungschefs richten, sagte Stoltenberg nicht. Derzeit wird vor allem diskutiert, ob die Lieferung westlicher Kampfjets an die Ukraine ein unangemessenes Eskalationsrisiko darstellen könnte. Unter anderem US-Präsident Joe Biden und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) lehnen einen solchen Schritt bislang ab. Länder wie Großbritannien und Polen zeigen sich hingegen offen dafür. (dpa)

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Finnlands Regierungschefin sieht Fehler des Westens vor Kriegsausbruch

  • 11:33 Uhr

Der Westen hätte Russlands Krieg gegen die Ukraine nach Einschätzung von Finnlands Ministerpräsidentin Sanna Marin verhindern können. Als Russland 2014 die ukrainische Halbinsel Krim überfiel, habe man den "großen Fehler" gemacht, gemeinsam nicht stärker zu reagieren, sagte sie am Samstag bei der Münchner Sicherheitskonferenz. "Wenn wir stärker auf die Krim reagiert hätten, dann würde der Krieg nicht stattfinden."

Marin erklärte, Russland habe offenbar gedacht, bei der Invasion im vergangenen Jahr werde es laufen wie 2014 auf der Krim und der Krieg könne innerhalb einiger Wochen einfach und schnell gewonnen werden. "Wir müssen jetzt aus der aktuellen Situation lernen", sagte Marin, die in einer Podiumsdiskussion mit Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sprach. "Ich glaube, die wichtigste Lehre ist, nicht naiv zu sein."

Auch sie wolle eine Welt, die schön, gut und sicher sei und in der man kein Geld in Streitkräfte stecken müsse. Der einzige Weg zu Frieden und zur Sicherung der internationalen Ordnung sei aber, dafür zu sorgen, dass Europa und die demokratische Länder stark seien. Man brauche einen Hebel gegen autoritäre Länder wie Russland, sagte Marin. Diese müssten dazu gebracht werden, zweimal darüber nachzudenken, ob sie wirklich Gewalt gegen andere anwenden wollten. (dpa)

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Ukraine meldet neue russische Raketenangriffe

  • 10:56 Uhr

Wegen neuer russischer Luft- und Raketenangriffe ist in der Ukraine nach Angaben der dortigen Behörden in mehreren Regionen Luftalarm ausgelöst und zeitweise der Strom abgeschaltet worden. "Der Feind nutzt die taktische Luftwaffe, besonders im Luftraum der besetzten Gebiete, und startet Raketen", berichtete der Leiter des Präsidialbüros, Andrij Jermak, am Samstag in Kiew. An die Bevölkerung appellierte er, den Luftalarm nicht zu ignorieren. Als Vorsichtsmaßnahme sei in der Hauptstadt und deren Umland sowie im Industriegebiet Dnipropetrowsk und in der Schwarzmeer-Region Odessa der Strom abgeschaltet worden, teilte der Energieversorger DTEK mit.

Mindestens zwei Einschläge meldete die Region Chmelnyzkyj im Westen des Landes. "In Chmelnyzkyj war eine Explosion zu hören. Bleiben Sie in Deckung", warnte Militärgouverneur Serhij Hamalij die Bevölkerung auf seinem Telegram-Kanal. Kurz darauf berichtete er von einer zweiten Explosion. Der Militärgouverneur der Schwarzmeer-Region Mykolajiw, Witalij Kim, zeigte in seinem Telegram-Kanal das Foto einer angeblich abgeschossenen russischen Rakete. Zwei Raketen hätten das Gebiet aber Richtung Westen überflogen, warnte er.

Die ukrainischen Streitkräfte meldeten derweil den Abschuss zweier russischer Marschflugkörper des Typs Kalibr. Diese seien von Schiffen der russischen Schwarzmeer-Flotte Richtung Ukraine abgefeuert worden. Am Vormittag wurde der Luftalarm in den meisten Regionen wieder aufgehoben. Der russische Angriffskrieg gegen das Nachbarland dauert inzwischen fast ein Jahr. (dpa)

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Ex-Boxer Wladimir Klitschko: IOC-Chef Bach soll nach Butscha reisen

  • 09:42 Uhr

In der Debatte um eine Wiederzulassung russischer Sportler hat der frühere Box-Weltmeister Wladimir Klitschko den IOC-Chef Thomas Bach aufgefordert, sich selbst erneut ein Bild vom Krieg in der Ukraine zu verschaffen. "Herr Bach sollte nach Butscha fahren. Es ist an der Zeit, dass er die Propaganda aus Moskau mit der Realität vor Ort vergleicht", sagte Klitschko in einem Interview der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".

In dem Kiewer Vorort Butscha waren nach dem Abzug russischer Truppen Hunderte Leichen von Zivilisten gefunden worden - teils mitten auf der Straße, mit Folterspuren und auf dem Rücken gefesselten Händen. "Das sind die Bilder, um deren Konsequenzen es geht", mahnte Klitschko.

Der 46 Jahre alte Ukrainer kritisierte erneut die Pläne des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) scharf, Sportlerinnen und Sportlern aus Russland und Belarus den Weg zur Rückkehr auf die internationale Sportbühne zu ebnen. Nach dem Willen des IOC müssten die Athleten unter neutraler Flagge starten, sich klar zur olympischen Charta bekennen und dürften den Krieg in der Ukraine nicht aktiv unterstützen.

"Lassen wir uns nicht täuschen. Noch einmal: Ich habe keine Sportler gesehen, die sich gegen den Krieg geäußert haben, vor allem keine aktuellen Sportler", sagte Klitschko. IOC-Präsident Bach, der im vergangenen Sommer bei einem Besuch in Kiew den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj getroffen hatte, vertrete eher russische Interessen als die olympischen Werte. "Es kann nicht sein, dass der freien Welt immer wieder erzählt wird: 'Aber was haben die Sportler damit zu tun?' Es hat alles miteinander zu tun. Sport hat mit dem Krieg wahnsinnig viel zu tun", sagte Klitschko.

Auch nachdem Russland 2014 die Schwarzmeer-Halbinsel Krim annektiert hatte, habe es keine Folgen gegeben. "Wenn es keine Konsequenzen gibt für Russland, wird Russland keine Ruhe geben. Deswegen gibt es kein Wenn und Aber. Es gibt keine Neutralität", mahnte Klitschko. (dpa)

Bundesamt für Strahlenschutz: Risiko für Atomunfall in Ukraine bleibt

  • 08:59 Uhr

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) warnt weiterhin vor der Gefahr eines Atomunfalls in der Ukraine. Das stark erhöhte Risiko eines nuklearen Unfalls mit erheblichen Folgen bestehe fort, solange der Krieg dauere, sagte BfS-Präsidentin Inge Paulini der Deutschen Presse-Agentur. "Ein Jahr nach Beginn des Angriffskrieges scheint diese Gefahr schon wieder in den Hintergrund des öffentlichen Bewusstseins zu rücken."

Unter anderem besorge sie der Risikofaktor Stromversorgung. "Der Strom ist unbedingt für den sicheren Betrieb erforderlich", sagte Paulini. Es sei möglich, dass es durch Kampfhandlungen erneut zu Problemen bei der Stromversorgung kerntechnischer Anlagen komme.

Im Zuge der am 24. Februar 2022 begonnenen russischen Invasion war auch immer wieder das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja beschossen worden. Das Drängen auf eine Sicherheitszone rund um das Atomkraftwerk hält Paulini für richtig. Die Menschen in der Ukraine und weit darüber hinaus müssten geschützt werden, sagte die BfS-Präsidentin. Dies wurde auch von der Internationalen Atomenergie-Organisation IAEA gefordert.

Für die Bundesrepublik wären die Folgen eines Atomunfalls in der Ukraine dem BfS zufolge jedoch gering. "Im schlimmsten Fall könnte in Deutschland eine Kontrolle von Futter- und Nahrungsmitteln erforderlich werden, gegebenenfalls auch eine Vermarktungssperre für kontaminierte Produkte", sagte Paulini. (dpa)

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Mit Material von dpa, Reuters und AFP

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