Bei dem Terroranschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz sind mindestens zwölf Menschen getötet worden, 48 Menschen sind verletzt, viele von ihnen lebensgefährlich. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) beansprucht die Attacke für sich. Das BKA fahndet nun öffentlich nach dem Tatverdächtigen Anis Amri. Unser Live-Blog vom Mittwoch zum Nachlesen.
- 12 Menschen starben bei dem Terroranschlag in Berlin, 48 wurden verletzt
- Terrormiliz IS reklamiert Berlin-Anschlag für sich
- Terrorverdächtiger ist wieder frei - Täter könnte sich damit noch auf der Flucht befinden
- Die Polizei ist optimistisch, den flüchtigen Attentäter bald zu fassen
- BKA fahndet öffentlich nach Anis Amri
+++ 23:45 Uhr: Wir verabschieden uns heute aus dem Live-Blog zum Berlin-Anschlag. Hier können Sie alle wichtigen Ereignisse des Tages nachlesen +++
23:05 Uhr: Bundesinnenminister Thomas de Maizière scheint eine dunkle Vorahnung eines bevorstehenden Anschlags auf einen deutschen Weihnachtsmarkt gehabt zu haben. Eine Woche vor dem Berliner Anschlag sagte er nach Aussagen mehrerer Anwesenden auf einer Personalversammlung im Berliner Innenministerium: "Wenn die Weihnachtsmärkte schließen und es keinen Anschlag gab, mache ich drei Kreuze." Das berichtet die "Bild".
Anti-Terror-Razzia in Berlin
22:39 Uhr: Nach dem Terroranschlag von Berlin hat ein Spezialeinsatzkommando (SEK) der Polizei laut einem Medienbericht zwei Wohnungen in der Hauptstadt gestürmt, den gesuchten Verdächtigen aber nicht angetroffen. Der mutmaßliche Attentäter Anis Amri sei in einer der Wohnungen vermutet worden, meldete die "Welt" (Online) am Mittwochabend.
Bei der Razzia gegen 20 Uhr sei aber lediglich ein anderer Mann überwältigt worden. Die Berliner Polizei verwies auf Nachfrage an die Bundesanwaltschaft. Die Karlsruher Behörde war für eine Stellungnahme am Abend nicht zu erreichen.
22:04 Uhr: Anis Amri soll nach italienischen Medienberichten vier Jahre in Italien im Gefängnis gesessen haben. Anis Amri sei 2011 als Flüchtling nach Italien gekommen und in einem Auffanglager für Minderjährige auf Sizilien untergebracht worden, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa am Mittwochabend unter Berufung auf Ermittlerkreise. In dem Lager habe er Sachbeschädigungen und "diverse Straftaten" begangen.
Nach Berichten der Zeitung "La Stampa" soll er das Auffanglager angezündet haben. Als Volljähriger wurde er den Informationen zufolge festgenommen, kam vor Gericht und wurde zu einer vierjährigen Haftstrafe verurteilt.
Nach Verbüßung der Strafe sei er des Landes verwiesen worden, hieß es weiter. Bei der geplanten Ausweisung habe es jedoch Probleme mit den tunesischen Behörden gegeben. Amri habe Italien verlassen und sich nach Deutschland absetzen können.
21:47 Uhr: Angesichts der Bedrohung durch islamistischen Terrorismus will die Bundesregierung die sogenannte "elektronische Fußfessel" für verurteilte Extremisten nach der Haft zulassen. Ein entsprechender Gesetzentwurf ging am Dienstag in die Ressortabstimmung, wie die Zeitung "Die Welt" am Mittwoch berichtete.
Die Maßnahme ist Teil eines Sicherheitspaketes, das Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) nach den Gewalttaten im Sommer in München, Ansbach und Würzburg vorgeschlagen hatte.
21:22 Uhr: Angesichts der Bedrohung durch islamistischen Terrorismus will die Bundesregierung die sogenannte "elektronische Fußfessel" für verurteilte Extremisten nach der Haft zulassen. Ein entsprechender Gesetzentwurf ging am Dienstag in die Ressortabstimmung, wie die Zeitung "Die Welt" am Mittwoch berichtete.
Die Maßnahme ist Teil eines Sicherheitspaketes, das Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) nach den Gewalttaten im Sommer in München, Ansbach und Würzburg vorgeschlagen hatte.
21:05 Uhr: Der als Attentäter von Berlin verdächtigte Tunesier soll nach einem "Focus"-Bericht zu einem Terrornetzwerk gehören, das offenbar seit 2015 Anschläge in Deutschland geplant haben soll. Es habe sich um den inzwischen inhaftierten Hildesheimer Hassprediger Abu Walaa gebildet, berichtete das Nachrichtenmagazin.
Demnach soll es verschiedene Pläne gegeben haben: Überfälle auf Polizeistationen, Hinterhalte für selbst alarmierte Beamte und ein Sprengstoff-beladener Lastwagen, der in eine Menschenmenge habe gesteuert werden sollen.
Ermittler verhören Anis Amris Familie in Tunesien
20:38 Uhr: Bayerns Ministerpräsident
Zu seiner Überraschung sei dies als Drohung interpretiert worden, dass Treffen der Präsidien von CDU und CSU Anfang Februar in München abzusagen.
20:23 Uhr: Anis Amri ist in der Hauptstadt über Monate auf Anweisung der Generalstaatsanwaltschaft überwacht worden. Die Ermittlungen seien aufgrund von Hinweisen von Sicherheitsbehörden des Bundes eingeleitet worden, teilte die Berliner Ermittlungsbehörde am Mittwochabend mit.
Es habe Informationen gegeben, wonach der in Nordrhein-Westfalen als "Gefährder" geführte Verdächtige einen Einbruch plane, um Geld für den Kauf automatischer Waffen zu beschaffen - "möglicherweise, um damit später mit noch zu gewinnenden Mittätern einen Anschlag zu begehen". Die Observierung im Zeitraum von März bis September dieses Jahres habe aber keine Hinweise auf ein staatsschutzrelevantes Delikt erbracht.
20:06 Uhr: Drei Tage nach dem Terroranschlag wird der Weihnachtsmarkt auf dem Berliner Breitscheidplatz am Donnerstag wieder geöffnet. Um 11.00 Uhr soll es eine Andacht in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche geben, wie der Schaustellerverband Berlin e. V. und die AG City mitteilten. Aus Pietätsgründen werde auf dem Weihnachtsmarkt auf grelle Beleuchtung und Partymusik verzichtet.
20:00 Uhr: Tunesische Ermittler haben nach einem Medienbericht die Familie des mutmaßlichen Attentäters von Berlin verhört. Eine Anti-Terror-Einheit sei am Mittwoch vor dem Haus der Familie in der nordöstlichen Provinz Kairouan vorgefahren, berichtete am Mittwoch die tunesische Zeitung Al-Chourouk unter Verweis ihren eigenen regionalen Korrespondenten.
Die Familie habe den Beamten gesagt, dass sie keinen steten Kontakt mit Anis Amri gehabt habe, seitdem er das Haus während der arabischen Aufstände Ende 2010 verlassen habe. Chourouk zufolge lebt die Familie in ärmlichen Verhältnissen. Kairouan gilt als Salafistenhochburg.
19:52 Uhr: Geringe Zuschauer-Resonanz bei Hertha-Spiel: Kurz vor dem Anstoß zum Bundesligaspiel Hertha BSC gegen Darmstadt 98 haben erst wenige Tausend Zuschauer die Tore des Olympiastadions passiert. Nach dem Anschlag hat der Hauptstadtclub die Einlasskontrollen verschärft. Sperrgitter wurden außerhalb des Stadions aufgestellt, die Zuschauer kamen über Gassen ins Stadion-Innere. Schwere Polizeifahrzeuge sicherten das Gelände.
Zur Öffnung der Arena hatten lediglich einige Hundert Fans angestanden, nur vor der Kontrolle des VIP-Bereichs gab es eine längere Schlange.
Generalstaatsanwaltschaft kündigt Mitteilung zu Amri an
19:44 Uhr: Frankreich verstärkt seine Kontrollen an der Grenze zu Deutschland. Allein im Elsass an der Grenze zu Baden-Württemburg sollen dem Regionalsender "France Bleu Alsace" zufolge insgesamt 200 zusätzliche Polizisten und Soldaten eingesetzt werden. Auch im Departement Moselle, das an das Saarland und Rheinland-Pfalz grenzt, soll die Personalstärke erhöht werden.
19:33 Uhr: Mehrere hundert Menschen haben nahe dem Ort des Berliner Terroranschlags gegen einen Aufzug der NPD protestiert. Sie trugen rote Herzen und Plakate mit der Aufschrift "Keine Nazis, nirgends. Keine Islamisten, nirgends". Die rechtsextreme Partei hatte zuvor ebenfalls in der Nähe des Breitscheidplatzes zu einer Demonstration unter dem Motto "Grenzen dicht machen" aufgerufen, zu der rund 50 Menschen kamen.
"Wir lassen nicht zu, dass geistige Brandstifter den entsetzlichen Anschlag für ihre Hetze und ihren Hass instrumentalisieren", sagte der grüne Bundestagsabgeordnete Özcan Mutlu, der zur Gegenkundgebung aufgerufen hatte.
18:52 Uhr: Trotz der Bekenner-Botschaft des IS ist nach Einschätzung von Experten weiter unklar, ob die islamistische Terrormiliz tatsächlich hinter dem Anschlag von Berlin steckt. "Dafür gibt es Anhaltspunkte, aber sicher ist das nicht", sagte der Grünen-Abgeordnete
Er gab dies am Mittwoch nach einer Sitzung des Bundestags-Innenausschusses bekannt, bei dem Spitzenvertreter der Sicherheitsbehörden die Fragen der Parlamentarier beantwortet hatten.
18:25 Uhr: Die Berliner Generalstaatsanwaltschaft hat eine Mitteilung zu dem tunesischen Tatverdächtigen des Anschlags auf den Weihnachtsmarkt angekündigt. "Es geht um die Person, über die Herr Jäger gesprochen hat", sagte eine Sprecherin am Mittwoch. Die Informationen sollten noch am Mittwochabend veröffentlicht werden, der Zeitpunkt stand laut Sprecherin noch nicht fest.
18:18 Uhr: Bei dem Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Berlin sind nach bisherigen Erkenntnissen auch zwei Menschen aus dem Land Brandenburg ums Leben gekommen. Es handele sich um einen 32 Jahre alten Mann aus Brandenburg an der Havel und um eine 53-jährige Frau aus dem Landkreis Dahme-Spreewald, teilte das Innenministerium in Potsdam am Mittwoch mit.
BKA fahndet öffentlich nach Anis Amri
18:06 Uhr: Weitere Informationen zur Fahndung nach Anis Amri: Er hat Hautveränderungen an Hals und linker Nasenwurzel. Zur Tatzeit trug er dunkle Kleidung, helle Schuhe und einen weißen Schal.
17:41 Uhr: Das Bundeskriminalamt fahndet nun öffentlich nach Anis Amri. Das gibt die Bundesanwaltschaft bekannt. Bis zu 100.000 Euro Belohnung sind für Hinweise, die zur Ergreifung führen, ausgesetzt. Hier finden Sie mehr Informationen zu der Öffentlichkeitsfahndung.
- Anis AMRI, 24 Jahre alt, geboren in Tunesien.
- Anis AMRI ist 178 cm groß, wiegt circa 75 kg, hat schwarze Haare und braune Augen. Vorsicht: Er könnte gewalttätig und bewaffnet sein!
- Hinweise bitte an das Bundeskriminalamt Tel.: 0800-0130110 (gebührenfrei), info@bka.de
17:27 Uhr: Die Bundesanwaltschaft hat ein mutmaßliches Mitglied der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) verhaftet. Der 24-jährige Marokkaner wurde am Dienstag in Niedersachsen von Polizeibeamten des Bundeskriminalamts festgenommen, wie die Bundesanwaltschaft am Mittwoch in Karlsruhe mitteilte. Ein Zusammenhang zu dem Anschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt wird in der Mitteilung nicht gezogen. Der Haftbefehl ist vom 13. Dezember.
17:20 Uhr: Verwirrung um einen Tweet des Bundesinnenministeriums (BMI): Der Twitter-Account hatte in einem älteren Tweet darauf aufmerksam gemacht, dass europaweit nach einem Tatverdächtigen gefahndet wird und den Tweet unter anderem mit dem Hashtag #Tunesier versehen.
Das führte zu Spekulationen, dass es sich bei der gesuchten Person tatsächlich um einen Tunesier handelt. Das wollte das Innenministerium jedoch "weder bestätigen, noch dementieren".
Der Tweet wurde mittlerweile gelöscht und das BMI entschuldigte sich dafür, dass er zu "Irritationen geführt" hat.
17:05 Uhr: Derzeit werden in den Berliner Kliniken noch zwölf Menschen behandelt, die beim Anschlag schwere Verletzungen erlitten haben. Das teilt der Berliner Senat mit. Am Vortag waren laut den Angaben 14 Schwerverletzte in Behandlung. Manche der zwölf Patienten sollen sich noch in kritischer Verfassung befinden.
Verdächtiger sollte abgeschoben werden
16:54 Uhr: Laut Jäger war die Abschiebung an fehlenden tunesischen Ausweispapieren gescheitert. Diese seien erst zwei Tage nach dem fatalen Berliner Anschlag bei den deutschen Behörden eingetroffen.
15:48 Uhr: Das Landeskriminalamt NRW hat nun ein Verfahren wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Straftat gegen Anis A. initiiert, erklärt Jäger weiter. Die Ermittlungen dazu seien in Berlin geführt worden, weil er dort seinen Lebensmittelpunkt hatte. Die Sicherheitsbehörden hätten ihre Erkenntnisse über ihn im gemeinsamen Terrorabwehrzentrum (GTAZ) ausgetauscht, zuletzt im November 2016.
15:47 Uhr: Nach Deutschland soll Anis A. über Freiburg eingereist sein. "Er war dann nach Baden-Württemberg auch in Berlin und in Nordrhein-Westfalen", sagte Jäger. "Seit Februar 2016 hatte er seinen Lebensmittelpunkt überwiegend in Berlin, zuletzt war er nur kurz in NRW", sagte der Minister weiter.
15:41 Uhr: NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) gibt aktuell eine Pressekonferenz in Düsseldorf zu der laufenden Fahndung. Demnach sei der Verdächtige Anis A. im Juni 2016 als Asylbewerber abgelehnt worden.
Der Mann habe aber nicht abgeschoben werden können, weil er keine gültigen Ausweispapiere bei sich hatte. Tunesien habe zudem bestritten, dass es sich bei dem Mann um einen Tunesier handele.
De Maizière bestätigt Fahndung nach Verdächtigem
15:06 Uhr: Innenminister Thomas de Maizière (CDU) hat die Fahndung nach einem neuen Verdächtigen bestätigt. "Es gibt einen neuen Verdächtigen. Nach dem Verdächtigen wird gefahndet", sagte de Maizière in Berlin. Er sei seit Mitternacht in Deutschland und im europäischen Schengen-Raum zur Fahndung ausgeschrieben.
Einzelheiten wollte der Minister nicht nennen. Er äußerte sich damit auch nicht zu den verschiedenen Medienberichten, wonach es sich bei dem Gesuchten um einen jungen Tunesier handeln soll. De Maizière betonte, bei dem Verdächtigen müsse es sich nicht zwingend um den Täter handeln.
De Maizière hatte zuvor zusammen mit Generalbundesanwalt Peter Frank den Innenausschuss des Bundestags in einer Sondersitzung über den Stand der Dinge unterrichtet. Der SPD-Innenexperte Burkhard Lischka sprach anschließend von einer "heißen Spur" der Ermittler. Unter Berufung auf den Generalbundesanwalt sagte Lischka, im Führerhaus des Lkw sei eine Geldbörse gefunden worden.
Der Linken-Politiker Frank Tempel verwies darauf, dass die Geldbörse mit Ausweispapieren bereits am Dienstag im Führerhaus des Lkw entdeckt worden sei. Er verwies aber darauf, dass es sich auch um eine gelegte Spur handeln können, um die Ermittler auf eine falsche Fährte zu führen. Der Grünen-Politiker Konstantin von Notz sprach von einer "sehr spannenden und schlüssigen Spur".
14:43 Uhr: Das neue Tatverdächtige nach dem Lkw-Anschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt ist den Ermittlern auf hoher Ebene spätestens seit November bekannt. Der den Behörden unter dem Namen Anis A. bekannte Tunesier sei damals Gegenstand einer Sitzung des gemeinsamen Terrorabwehrzentrums (GTAZ) von Bund und Ländern gewesen, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch in Berlin aus Sicherheitskreisen.
Das GTAZ wurde 2004 als Reaktion auf die Anschläge vom 11. September 2001 in den USA eingerichtet.
14:06 Uhr: Der Verdächtige, der der Polizei unter verschiedenen Namen wie Anis A., Ahmed A. und Mohammed H. bekannt ist, soll sich im Umfeld des Predigers Ahmad Abdelazziz A., genannt Abu Walaa, bewegt haben. Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Der Polizei war demnach auch bekannt, dass der mutmaßliche Attentäter bereits früher versucht habe, Schusswaffen zu besorgen. Die Ermittler hätten auch seine Telekommunikation überwacht.
13:39 Uhr: Wie "Spiegel Online" berichtet, sollte der Tunesier, dessen Ausweispapiere im LKW gefunden wurden, schon im Sommer abgeschoben werden. Das Amtsgericht Ravensburg habe Abschiebehaft für den Mann verhängt.
Er soll auch in die örtliche Justizvollzugsanstalt gebracht worden sein. Bislang ist nicht bekannt, ob die Abschiebung tatsächlich durchgeführt wurde und warum der Verdächtige sich später wieder frei in Deutschland bewegen konnte.
Weitere Details zu dem tatverdächtigen Tunesier bekannt
13:26 Uhr: Über den Verdächtigen Anis A., den die Polizei bundesweit sucht, sind weitere Details bekannt geworden: Der Tunesier wurde der "Süddeutschen Zeitung" zufolge im August in Friedrichshafen festgenommen (siehe 11:43 Uhr). Er habe gefälschte italienische Ausweisdokumente bei sich gehabt. Der Mann sei kurze Zeit später wieder freigelassen worden.
13:08 Uhr: Es soll eine Hacker-Attacke auf das Hinweisportal des Bundeskriminalamtes (BKA) gegeben haben. Über die Seite www.bka-hinweisportal.de hatten Zeugen Hinweise und Bilder im Zusammenhang mit dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Berlin gegeben. Nach Informationen der Funke Mediengruppe handelte es sich dabei um einen sogenannten DDos-Angriff. Das BKA habe Gegenmaßnahmen ergriffen und die Störung inzwischen behoben.
12:53 Uhr: Bundespräsident Joachim Gauck hat Verletzte des Anschlags im Virchow-Klinikum der Charité besucht und den Ärzten und Pflegekräften seine Dankbarkeit ausgesprochen. "Die Menschen sollen spüren, dass sie nicht allein sind", so der 76-Jährige. Alle Informationen dazu finden Sie hier.
12:31 Uhr: Die Ermittler haben beim Generalbundesanwalt eine Öffentlichkeitsfahndung beantragt, die Vorbereitungen dafür laufen. Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" habe der nun Verdächtige seit April 2016 Duldungsstatus in Deutschland. Dem Bericht zufolge sei er im Juli 2015 über Italien nach Deutschland gekommen und habe dann hier Asyl beantragt.
12:10 Uhr: Informationen von "Welt Online" zufolge habe der Verdächtige, den die Polizei als möglichen Täter des Anschlags von Berlin sucht, einen Wohnsitz in Berlin und einen in Nordrhein-Westfalen. Die Polizei gehe der "Rheinischen Post" zufolge davon aus, dass der Mann verletzt sei.
12:04 Uhr: Nach dem Anschlag soll der Weihnachtsmarkt auf dem Berliner Breitscheidplatz am Donnerstag wieder geöffnet werden. Das sagte eine Sprecherin des Schaustellerverbands Berlin. Alle anderen Weihnachtsmärkte in der Bundeshauptstadt haben bereits heute Mittwoch wieder aufgemacht.
11:43 Uhr: Der Verdächtige, nach dem die Polizei bundesweit fahndet, sei wegen Körperverletzung bekannt, schreibt "Bild Online". Er habe aber nicht angeklagt werden können, weil er untergetaucht sei. Der Mann gelte als Gefährder. Er sei eingebettet in ein großes Islamisten-Netzwerk.
Bei neuem Verdächtigen handelt es sich offenbar um einen Tunesier
11:32 Uhr: Nach Informationen der Mainzer "Allgemeinen Zeitung" und von "Spiegel Online" nutzte der Verdächtige mehrere Personalien. Die im LKW gefundene Duldung sei auf den Namen Anis A. ausgestellt, als Geburtsort sei die tunesische Stadt Tataouine angegeben.
Der Verdächtige soll der Polizei jedoch unter zwei Aliasnamen und verschiedenen Geburtsdaten bekannt sein. Der "Allgemeinen Zeitung" zufolge weise ein anderes Dokument desselben Mann als 21-Jährigen mit dem Namen Ahmed A. aus.
11:22 Uhr: Nach dpa-Informationen gehen Sicherheitskreise von "unmittelbar bevorstehenden Maßnahmen" in Nordrhein-Westfalen aus, die in Zusammenhang mit dem Anschlag in Berlin stehen.
10:58 Uhr: Die Polizei fahndet nach Informationen der Mainzer "Allgemeinen Zeitung" und des Hessischen Rundfunks bundesweit und nicht öffentlich nach einem Verdächtigen.
Im Fußraum des Führerhauses des Lkw, der am Montagabend in einen Berliner Weihnachtsmarkt gerast war, sei demnach eine Duldung mit den Personalien gefunden worden.
Es sei auf einen Tunesier ausgestellt. Die "Bild" schreibt online, es handle sich um einen 23-Jährigen, der der Polizei als Gefährder bekannt sei. Die Dokumente seien im Kreis Kleve in Nordrhein-Westfalen ausgestellt worden.
10:31 Uhr: Wie die RBB-Abendschau berichtet, hat die Polizei einen zweiten mutmaßlichen Verdächtigen wieder laufen lassen. Demnach gab es am Morgen eine weitere Festnahme. Zudem berichtet das Medium, dass es im Fahrerhaus vor dem Anschlag offenbar zu einem Kampf kam. Die Polizei glaubt deswegen, dass der Täter verletzt ist und durchsuchte deswegen Krankenhäuser in Berlin und Brandenburg.
10:11 Uhr: Der Regierende Berliner Bürgermeister Michael Müller (SPD) bemüht, die Bevölkerung zu beruhigen. "Man muss keine Angst haben. Das wäre ja jetzt fatal, wenn man sich zu Hause einschließt und nicht mehr rausgeht", sagte er im ZDF-"Morgenmagazin".
Dafür gebe es auch keinen Anlass. "Es ist richtig, dass wir auch darauf aufmerksam machen, dass wir eine angespannte Situation haben, dass man wachsam sein sollte." Die Polizeipräsenz sei an "entsprechenden Punkten" deutlich erhöht worden. Außerdem seien Maßnahmen getroffen worden, um den Täter schnell zu finden. Man könne sich weiterhin gut bewegen in Berlin.
Müller warnte davor, den Anschlag mit mindestens zwölf Toten und vielen Verletzten parteipolitisch auszunutzen. "Gerade das, was wir aus Bayern hören, das ist in dieser Situation wirklich unanständig", sagte er mit Blick auf die Äußerungen von Bayerns Regierungschef Horst Seehofer. (siehe Eintrag um 09:01 Uhr)
Spekulationen um Lkw-Fahrer
09:21 Uhr: Der polnische Lkw-Fahrer, der beim Anschlag auf dem Berliner Weihnachtsmarkt auf dem Beifahrersitz saß, hat nach Informationen der "Bild"-Zeitung bis zum Attentat noch gelebt. Das habe die Obduktion ergeben, berichtete die Zeitung in der Nacht zum Mittwoch auf ihrer Internetseite.
Ein Ermittler habe von einem Kampf gesprochen. Die Rede ist auch von Messerstichen. Nach dem Attentat wurde der Pole tot im Lkw gefunden. Nach dpa-Informationen wurde er mit einer kleinkalibrigen Waffe erschossen. Von ihr fehlt bislang jede Spur.
09:01 Uhr: Nach dem Anschlag geht die politische Debatte vor allem zum Thema Sicherheitspolitik los. Losgetreten hatte die vor allem CSU-Chef Horst Seehofer. Er sagte bereits gestern: "Wir sind es den Opfern, den Betroffenen und der gesamten Bevölkerung schuldig, dass wir unsere gesamte Zuwanderungs- und Sicherheitspolitik überdenken und neu justieren."
Auch der Bayerische Innenminister Joachim Herrmann teilt die Meinung: "Wir müssen das ganze System nochmals daraufhin überprüfen, wie es sein kann, dass noch immer Leute im Land sind, bei denen nicht geklärt ist, woher sie kommen, wie alt sie sind. Da sind offenkundig Defizite im Verfahren."
Zur Erinnerung: Zu diesem Zeitpunkt und auch jetzt, steht noch nicht fest, wer der Täter ist. Der ursprünglich festgenommene Verdächtige, ein Flüchtling aus Pakistan, wurde wieder freigelassen, weil ihm keine Tatbeteiligung nachgewiesen werden konnte.
Dementsprechend gibt es Kritik an Seehofer - vor allem aus der eigenen Partei:
- Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) sagte: "Wir sollten zunächst immer die Ermittlungsbehörden ihre Arbeit machen lassen. Wenn dann Ergebnisse vorliegen, die belastbar sind, dann kann man eine faktenbasierte Diskussion führen." Und weiter: "Das war gestern nicht sehr klug, über eine Person zu spekulieren, von der sich dann herausstellt, dass sie mit der Tat gar nichts zu tun hat."
- CDU-Vize Armin Laschet sagte in der ZDF-Sendung "Maybritt Illner spezial": Es sei nicht die "normale Herangehensweise an Politik", schon vor Ermittlung der Fakten durch die Polizei Schlüsse zu ziehen. "Was ist denn, wenn der Täter aus dem Inland oder aus einem Nachbarland kommt, wie bei den Anschlägen von Nizza oder Brüssel?", fragte Laschet. Nach Konsequenzen rufen könne man "erst, wenn die Fakten auf dem Tisch liegen".
- Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sagte: "Ich hoffe, wir behalten in Deutschland die Nerven", sagte er der "Mitteldeutschen Zeitung". "Das Thema wird aber sehr stark instrumentalisierbar sein, gerade angesichts der Wahlkämpfe im kommenden Jahr, wie wir in den sozialen Medien erleben können." Die Strategie der Terroristen sei es, solche Ängste zu schüren und die Gesellschaft zu destabilisieren. "Das dürfen wir nicht zulassen. Wir befinden uns nicht im Krieg, das ist etwas vollkommen anderes, und wir lassen uns den Krieg auch nicht von Salafisten in unser Land tragen."
08:40 Uhr: Trotz des Anschlags soll es keine Ausweitung der Videoüberwachung in Berlin geben. Das sagte Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) am Mittwoch im Inforadio des RBB und unterstützte damit Innensenator Andreas Geisel (SPD).
Der Senat habe aber am Dienstag beschlossen, mehr Polizeipräsenz auf den Straßen und den Weihnachtsmärkten zu zeigen. Dabei helfe auch die Bundespolizei den Berliner Beamten. Verbessert werden soll auch die Ausrüstung der Polizei. So plant Rot-Rot-Grün in einem Modellversuch die Ausstattung von Polizisten mit sogenannten Bodycams.
08:30 Uhr: Zwei Tage nach dem Terroranschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt mit 12 Toten und 48 Verletzten ist der Täter wohl noch auf freiem Fuß. Der festgenommen Verdächtige wurde am Dienstag wieder freigelassen.
Der Ort des Anschlags, der Breitscheidplatz, wird auch am Mittwoch noch abgesperrt sein. Das gab die Polizei Berlin auf Twitter bekannt. Die Ermittlungsarbeiten am Tatort sollen weitergehen.
Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat den Angriff auf den Weihnachtsmarkt in Berlin für sich in Anspruch genommen. Das IS-Sprachrohr Amak meldete am Dienstag im Internet, ein IS-Kämpfer sei für den Angriff verantwortlich gewesen.
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