• 18:31 Uhr: ➤ J.D. Vance radikaler Wandel: Vom Trump-Hasser zum Running Mate
  • 14:22 Uhr: Team Harris: 200 Millionen Dollar in einer Woche gesammelt
  • 13:41 Uhr: Umfrage: Harris pulverisiert Trumps Vorsprung
  • 06:32 Uhr: Trump kommt Bitcoin-Community entgegen

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➤ J.D. Vance radikaler Wandel: Vom Trump-Hasser zum Running Mate

  • 18:31 Uhr

Seit gut zwei Wochen steht fest: Donald Trump wird mit J.D. Vance in den Kampf um das Weiße Haus ziehen. Sein sogenannter Running Mate um den Posten als Vize-Präsident scheint aber einige Leichen im Keller zu haben. Erst jüngst kamen Aussagen aus 2021 wieder ans Licht. Damals hatte er bereits die Vize-Präsidentin Kamala Harris verbal attakiert und sie unter anderem "Katzen-Lady" genannt, weil Harris selbst keine Kinder hat. Dies rief die Hollywood-Schaupielerin Jennifer Anistion auf den Plan, die Harris zur Seite sprang.

Jetzt sind laut "New York Times" neue unschöne Geister aus Vance Vergangenheit aufgetaucht, die den Republikanern gar nicht gefallen dürften. Eine ehemalige Studienkollegin und jetztige Anwältin in Detroit, Sofia Nelson, reichte E-Mails aus den Jahren 2014 bis 2017 an die Zeitung weiter. In ihnen wird deutlich, was Vance zu dieser Zeit von Trump hielt.

In einer E-Mail bezieht sich Vance auf die Rhetorik Trumps im Wahlkampf vor seiner Wahl zum Präsidenten 2016. Der Republikaner hatte sich damals vor allem auf Muslime eingeschossen und Stimmung gegen sie gemacht. Dies machte einer Freundin von Nelson Sorgen. Nelson schrieb dies ihrem Freund Vance und dieser antwortete: "Ich bin völlig entsetzt über Trumps Rhetorik und mache mir Sorgen, wie wohl sich jetzt noch muslimische Menschen in ihrem eigenen Land fühlen können." Später bezeichnet er Trump noch als Demagogen.

In einer weiteren E-Mail-Konversation ging es um den Tod des 18-jährigen, schwarzen Michael Brown, der 2014 in Ferguson von einem weißen Polizisten getötet wurde. Vance schreibt: "Ich hasse die Polizei. Bedenkt man die ganzen negativen Erfahrungen, die ich in den vergangenen Jahren mit ihr gemacht habe, will ich mir gar nicht vorstellen, wie schwer es für einen Schwarzen sein muss."

Kurz vor dem Wahlsieg Trumps schrieb Vance im September 2016 an seine transgender Freundin Nelson: "Je mehr weiße Menschen Trump wählen werden, desto mehr schwarze Menschen müssen leiden. Das glaube ich wirklich." Als ihm seine Freundin Nelson schrieb, dass sie sich überlege für Hillary Clinton Haustürwahlkampf zu machen antwortete Vance in Bezug auf Trump: "Er ist einfach ein böser Mann. Ein moralisch verwerflicher Mensch."

Ein Sprecher von Vance äußerte sich umgehend zu den veröffentlichten E-Mails. Er sprach davon, dass es "unglücklich" sei "Jahrzehnte alte Konversationen unter Freunden" zu veröffentlichen. Weiter heißt es, Vance gehe offen damit um, dass er seine Meinung geändert habe, seitdem er Ehemann und Familienvater geworden ist. Auch wenn es Differenzen zwischen Nelson und ihm geben sollte, wünsche er ihr doch nur das Beste.

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Weitere aktuelle News aus dem US-Wahlkampf:

Team Harris: 200 Millionen Dollar in einer Woche gesammelt

  • 14:22 Uhr

Das Wahlkampfteam von US-Präsidentschaftsbewerberin Kamala Harris hat nach eigenen Angaben in weniger als einer Woche Spenden in Höhe von 200 Millionen Dollar (rund 184 Millionen Euro) gesammelt. Zwei Drittel des Geldes stamme von Erstspendern, teile das Team der Demokratin mit. Dies deute darauf hin, dass Harris breite Unterstützung bei der Basis der Partei genieße. Am vergangenen Sonntag hat US-Präsident Joe Biden seinen Rückzug aus dem Präsidentschaftsrennen erklärt und seine Stellvertreterin Harris als Ersatz vorgeschlagen. Die 59-Jährige muss von den Demokraten noch zur Kandidatin gekürt werden. (dpa)

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Umfrage: Harris pulverisiert Trumps Vorsprung

  • 13:41 Uhr

Das amerikanische "Wall Street Journal" (WSJ, hinter einer Bezahlschranke) hat eine aktuelle Umfrage veröffentlicht. Demnach hat Kamala Harris in der kurzen Zeit, in der sie als Top-Kandidatin der Demokraten fürs Weiße Haus gehandelt wird, den Vorsprung von Trump geradezu pulverisiert. Biden hatte zuletzt noch sechs Prozentpunkte hinter dem Republikaner gelegen. Inzwischen ist der Vorsprung auf nurmehr zwei Punkte geschrumpft. Trump liegt bei 49 Prozent, Harris bei 47 Prozent. Nimmt man den chancenlosen Bewerber Robert F. Kennedy Jr. in die Rechnung mit auf, dann führt Harris sogar mit 45 zu 44 Prozent.

Doch warum konnte Trump überhaupt einen so großen Vorsprung aufbauen? Laut "WSJ" lag es nicht an Trumps Rhetorik oder seinem Wahlprogramm, sondern mehr an der schlechten Verfassung seines Kontrahenten. Bidens Alter und seine vielen Aussetzer schreckten viele Wähler ab. Jetzt, da Harris in das Rennen eingestiegen ist, nahm die Motivation zu wählen – vor allem bei den Anhängern der Demokraten – sprunghaft zu. Das zeigen ebenfalls die Ergebnisse der Umfrage.

Besonders bei jungen Wählern, Schwarzen und Lateinamerikanern kann Harris punkten. Diese Wählergruppen konnten Biden und Harris bereits bei ihrem Sieg 2020 mobilisieren, sie waren das Zünglein an der Waage für ihren Erfolg. Nachdem die Zustimmung im Laufe der vergangenen Jahre stark abgenommen hatte, scheint die Zuneigung zur ersten afroamerikanischen Präsidentschaftskandidatin die Zustimmung wieder sprunghaft ansteigen zu lassen.

Trump und sein Wahlkampfteam haben sich inzwischen auf Harris eingestellt. Sie versuchen, die schlechten Umfragewerte der Demokratin während ihrer Amtszeit als Vize-Präsidentin auszuschlachten. Noch vor Wochen lag sie klar hinter den Werten Trumps, auch verglichen mit seiner Zeit als US-Präsident. Besonders die vermeintlich katastrophale Einwanderungspolitik und die zeitweise hohe Inflation wird dem Duo Biden/Harris von den Trumpianern vorgehalten.

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Trump kommt Bitcoin-Community entgegen

  • 06:32 Uhr

Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat sich auf der Bitcoin-Konferenz in Nashville für eine kryptofreundliche Politik ausgesprochen. Er kündigte an, im Falle seiner Wiederwahl am ersten Tag im Amt den Chef der US-Börsenaufsicht SEC, Gary Gensler, zu entlassen. Die SEC unter Gensler steht Kryptowährungen skeptisch gegenüber. "Bitcoin steht für Freiheit, Souveränität und Unabhängigkeit von staatlichem Zwang und Kontrolle", sagte Trump.

Trump versprach, einen Bitcoin- und Kryptobeirat im Weißen Haus einzurichten. Dieser werde in den ersten 100 Tagen seiner Amtszeit «transparente regulatorische Leitlinien zum Nutzen der gesamten Branche» entwerfen. Es werde Regeln geben, aber sie würden von Leuten gemacht, "die Ihre Branche lieben und nicht hassen", sagte Trump.

Als Präsident (2017 bis 2021) gehörte Trump noch zu den ausgewiesenen Krypto-Skeptikern. "Ich bin kein Fan von Bitcoin und anderen Kryptowährungen", schrieb Trump am 12. Juli 2019 damals noch bei Twitter. Kryptowährungen seien kein Geld, schwankten stark im Wert und seien auf dünner Luft gegründet. "Unregulierte Krypto-Assets können rechtswidriges Verhalten, einschließlich Drogenhandel und andere illegale Aktivitäten, erleichtern."

Auch nach seiner Niederlage gegen Joe Biden hielt er seine Anti-Bitcoin-Rhetorik aufrecht und nannte Bitcoin & Co. im Jahr 2021 einen "Betrug gegen den Dollar". Das änderte sich allerdings ein Jahr später: So versuchte Trump im Dezember 2022, mit digitalen Krypto-Sammelkarten (NFTs) Kasse zu machen. Im Mai 2024 kündigte Trump an, er werde im Wahlkampf Krypto-Spenden annehmen. Seine Kampagne hat nach Angaben des Magazins «Barron's» bereits ungerechnet vier Millionen Dollar an Bitcoin und anderen Token gesammelt. (dpa/the)

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Das waren die News zum US-Wahlkampf vom 27. Juli

Trump will weiter unter freiem Himmel Wahlkampf machen

Der republikanische Präsidentschaftsbewerber Donald Trump will trotz der Debatte über seine Sicherheit im US-Wahlkampf weiterhin Kundgebungen unter freiem Himmel abhalten. Der Secret Service habe sich bereiterklärt, seinen Schutz erheblich zu verstärken, schrieb Trump auf seiner Online-Plattform Truth Social. Die Personenschützer seien "sehr gut in der Lage, dies zu tun". Die Rede- und Versammlungsfreiheit dürfe durch nichts und niemandem gestoppt oder eingeschränkt werden.

Trump hatte zuvor angekündigt, an den Ort des Attentats zurückkehren zu wollen. Er werde nach Butler, Pennsylvania, zurückgehen, um dort eine "große und wunderbare" Kundgebung zu veranstalten, teilte er mit. Vor zwei Wochen hatte dort ein Schütze bei einer Wahlkampfveranstaltung unter freiem Himmel von einem Dach auf Trump geschossen. Der Täter wurde von Sicherheitskräften getötet. Ein Besucher starb, zwei weitere wurden verletzt. Trump wurde am rechten Ohr verletzt. (dpa)

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SPD-Außenpolitiker werfen CDU Nachsicht mit Trump vor

SPD-Außenpolitiker werfen der CDU vor, zu nachsichtig mit dem republikanischen US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump umzugehen. "Die CDU tritt ja gegenüber Trump fast devot auf", sagte der SPD-Bundestagsabgeordnete Ralf Stegner dem "Tagesspiegel" nach Angaben vom Samstag. Trump sei ein verurteilter Straftäter, der demokratische Wahlergebnisse nicht akzeptiere "und Gewalt befürwortet, um an die Macht zu kommen".

Die USA aber seien mehr als Trump. "Wenn CDU-Politiker glauben, man kann Trump mit Zugeständnissen besänftigen, liegen sie falsch", sagte Stegner, der Mitglied des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag ist. Er forderte, Trump im Fall eines Wahlsiegs selbstbewusst zu begegnen - "knallhart mit ihm verhandeln".

Ähnlich äußerte sich der SPD-Abgeordnete Axel Schäfer. Deutschland dürfe sich vor Trump nicht ducken, sagte er dem "Tagesspiegel". "Einige in der CDU scheinen sich regelrecht auf einen Präsidenten Trump zu freuen" – so wie die Partei einst den Erfolg des ungarischen Regierungschefs Viktor Orban flankiert habe. Schäfer forderte stattdessen alles dafür tun, "dass ein Präsident Trump verhindert wird". Trump wolle "mit einer USA-AfD" amerikanischer Präsident werden.

Aus der Union kamen zuletzt Forderungen, sich auf eine Rückkehr Trumps ins Präsidentenamt einzustellen. Unions-Fraktionsvize Jens Spahn (CDU) beispielsweise rief die Bundesregierung auf, "vom ersten Tag an" mit Trump Gemeinsamkeiten zu suchen. (afp)

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Plant Trump eine Diktatur in den USA?

Donald Trump hat nach seinem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu noch einmal gegen seine Konkurrentin Kamala Harris nachgelegt. Auf einer Wahlkampfveranstaltung in Florida vor vorwiegend christlichen Anhängern schürte der Republikaner erneut Ängste vor Kriminalität und Überfremdung. Er geizte dabei auch nicht mit harscher Kritik an Harris. So sagte er laut "Washington Post" über sie, dass sie "die inkompetenteste, unpopulärste und am weitesten links stehende Vize-Präsidentin der amerikanischen Geschichte" sei.

Trump warf ihr vor, für die hohe Verbrechensrate unter Migranten an der südlichen Grenze der USA verantwortlich zu sein. Zudem nannte er Harris "bum", was sich mit Landstreicher, Gammler oder Faulpelz übersetzen lässt. Joe Biden und Harris für ihre Einwanderungspolitik zu kritisieren, hat bereits lange Tradition bei den Republikanern und wird neben Trump von vielen anderen Parteimitgliedern immer wieder aufgegriffen.

Neben der ganzen Kritik an Harris ließ ein anderer Satz Trumps Raum für Spekulationen. Will der Republikaner die USA in eine Diktatur umwandeln oder zumindest die Verfassung maßgeblich verändern? Er sagte: "Wählt früh. Wählt per Briefwahl. Wählt am Wahltag. Es ist mir egal wie, Hauptsache, ihr geht wählen. In vier Jahren werden wir dafür gesorgt haben, dass ihr nie wieder wählen gehen müsst." (the)

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CDU-Chef Merz spricht von einem spannenden Wahlkampf

CDU-Chef Friedrich Merz hält den Ausgang der US-Präsidentenwahl nach dem Rückzug von Amtsinhaber Joe Biden für offen. "Bilder werden diesen Wahlkampf entscheiden", sagte Merz der "Welt am Sonntag". Die Bilder, die Biden bisher geliefert habe, seien nicht gut für ihn gewesen. "Aber die Lage ändert sich jetzt. Kamala Harris hat binnen kürzester Zeit eine sehr starke Mobilisierung aufseiten der Demokraten ausgelöst. Dieser Wahlkampf wird jetzt richtig spannend", meinte der CDU-Chef zur demokratischen Präsidentschaftsbewerberin. "Es ist noch nichts entschieden."

Dennoch halte er es für sinnvoll, dass sich die Europäer gedanklich schon einmal auf einen möglichen Wahlsieg des republikanischen Kandidaten Donald Trump vorbereiten sollten. "Das hätten wir schon vor acht Jahren tun sollen", sagte er mit Blick auf den ersten Wahlsieg Trumps im Jahr 2016. "Und dieses Mal wäre es noch wichtiger. Denn ich gehe davon aus, dass Donald Trump für den Fall, dass er Präsident wird, besser vorbereitet ist auf die Übernahme des Amtes, als dies bei seiner ersten Amtszeit der Fall war", sagte Merz. Die US-Wahl ist am 5. November.

Eine Gruppe der Unionsfraktion und der CDU, zu der auch Fraktionsvize Jens Spahn gehört habe, sei jüngst auf seinen "ausdrücklichen Wunsch" zum Parteitag der Republikaner in die USA gereist, bestätigte Merz gegenüber der Zeitung. Die Vereinigten Staaten seien ein enger Partner Deutschlands. "Das war unter allen US-Präsidenten bisher so. Daher sollten wir eher nach Gemeinsamkeiten suchen als nach Dingen, die uns trennen", betonte er.

Ob es sich bei diesen Signalen in Richtung Trump um einen Bruch mit der deutschen Außenpolitik handele, die eher auf Distanz zu Trump gestanden hatte, hält Merz für unwesentlich. "Ich orientiere mich ausschließlich daran, was mit Blick auf den kommenden US-Präsidenten im deutschen und europäischen Interesse liegt", so Merz. "Unabhängig davon, wer Joe Biden nachfolgt, müssen wir uns in Deutschland und in Europa darauf einstellen, dass die Amerikaner ihre Sicherheitsgarantien nur noch unter Vorbehalt leisten, wir also selbst mehr für unsere Verteidigung tun müssen." Zudem sei im Falle einer Wahl Trumps auch mit mehr wirtschaftlichem Protektionismus der Amerikaner zu rechnen. (dpa/the)

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Trump will wieder nach Butler – FBI: Kugel hat Ohr verletzt

Zwei Wochen nach den tödlichen Schüssen auf einer Wahlkampfveranstaltung im US-Bundesstaat Pennsylvania kündigt der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump eine Rückkehr an den Ort des Attentats an. Details zu der geplanten Veranstaltung in Butler nannte er nicht.

Gleichzeitig stellt die Bundespolizei FBI klar, dass der Ex-Präsident bei dem Schusswaffenangriff von einer Kugel getroffen wurde. Zuvor hatte FBI-Chef Christopher Wray dies offen gelassen. Es kursierten auch Gerüchte, dass Trump von einem Glassplitter getroffen worden sein könnte.

Ein Schütze hatte am 13. Juli auf einer Wahlkampfveranstaltung unter freiem Himmel in der Stadt Butler das Feuer eröffnet und auf den 78-Jährigen geschossen. Der Täter wurde von Sicherheitskräften getötet. Ein Besucher starb, zwei weitere wurden verwundet. Trump wurde am rechten Ohr verletzt. Der Vorfall war eine Eskalation im ohnehin schon aufgeheizten US-Wahlkampf.

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Das waren die News zum US-Wahlkampf vom 26. Juli

Trump empfängt Netanjahu – und attackiert Harris

Bei einem Treffen mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump seine politische Rivalin Kamala Harris scharf angegriffen. "Sie ist wirklich eine Zerstörerin. (...) Ich denke, ihre Bemerkungen waren respektlos. Sie waren nicht sehr nett in Bezug auf Israel", sagte Trump bei der Zusammenkunft mit Netanjahu in seinem Anwesen in Florida.

US-Vizepräsidentin und Präsidentschaftsbewerberin Harris hatte zuvor mit Blick auf die humanitäre Lage in Gaza nach einem Treffen mit Netanjahu gesagt: "Wir können angesichts dieser Tragödien nicht wegschauen. Wir können es uns nicht erlauben, angesichts des Leids gefühllos zu werden, und ich werde nicht schweigen." Trump sagte nun: "Ich weiß nicht, wie jemand, der Jude ist, für sie stimmen kann, aber das bleibt jedem selbst überlassen. Aber meiner Meinung nach war sie auf jeden Fall respektlos gegenüber Israel." (mss/dpa)

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Trump will doch kein TV-Duell mit Kamala Harris

Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat eine Debatte mit US-Vizepräsidentin Kamala Harris vorerst abgelehnt. Es sei unangebracht, etwas zu vereinbaren, solange die 59-Jährige nicht offiziell zur Präsidentschaftskandidatin der Demokraten ernannt worden sei, erklärte Trumps Kampagnen-Sprecher Steven Cheung am Donnerstag (Ortszeit). Er begründete die Entscheidung damit, dass die Demokraten ihre Meinung noch ändern könnten.

"Was ist aus 'jederzeit, überall' geworden?", schrieb Harris im Onlinedienst X, ehemals Twitter. Zuvor hatte sie angesichts eines möglichen Duells am 10. September erklärt: "Ich bin bereit." Trump habe einer Debatte am 10. September zugestimmt. "Jetzt scheint er einen Rückzieher zu machen."

Für den 10. September war ein Fernsehduell zwischen Trump und US-Präsident Joe Biden geplant, Biden hatte jedoch am Sonntag nach wochenlanger heftiger Debatte über seine geistige Fitness in schriftlichen Erklärungen seinen Verzicht auf die Präsidentschaftskandidatur erklärt. Er plädierte für Harris als seine Nachrückerin, die derzeit die einzige Anwärterin auf die Präsidentschaftskandidatur der Demokratischen Partei ist.

Trump hatte am Dienstag während eines Telefoninterviews mit Journalisten gesagt, er sei zu einer TV-Debatte mit Harris bereit - auch zu "mehr als einer Debatte". (afp/phs)

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Sprint-Legende Felix unterstützt Harris

US-Sprint-Legende Allyson Felix hat sich inmitten des Präsidentschaftswahlkampfs in den USA für die Demokratin Kamala Harris ausgesprochen. Eine Entscheidung zugunsten der 59-Jährigen zum Staatsoberhaupt wäre für die Vereinigten Staaten "monumental", sagte die siebenmalige Olympiasiegerin in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP.

"Als Mutter eines kleinen schwarzen Mädchens möchte ich so etwas sehen. Ich möchte, dass sie so etwas sieht, dass sie sieht, dass es keine Grenzen gibt, was sie tun kann", fügte die 38-Jährige hinzu. Sie habe "über die Jahre hinweg schon einige Dinge mit Kamala gemacht, also ja, das wäre etwas ganz Besonderes", betonte Felix.

Harris wäre bei ihrer Wahl die erste Präsidentin der USA. Die aktuelle US-Vizepräsidentin tritt nach dem Rückzug von Joe Biden im Wahlkampf gegen Donald Trump an. Vor Felix hatte sich am Rande der am Freitag in Paris beginnenden Olympischen Spiele bereits Basketballstar Steph Curry für eine Wahl von Harris ausgesprochen. (sid)

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Obama unterstützt Harris als Präsidentschaftskandidatin

Der frühere US-Präsident Barack Obama stellt sich hinter seine Parteikollegin Kamala Harris als Kandidatin der Demokraten für die Wahl im November. Harris habe die volle Unterstützung von ihm und seiner Frau Michelle, teilte Obama auf der Plattform X mit.

In einem Video, das mit dem Post veröffentlicht wurde, war Harris zu sehen, die einen Anruf von den Obamas entgegennimmt. Harris' Wahlkampfteam teilte ebenfalls mit, dass die 59-Jährige die Unterstützung der Obamas habe.

Obamas Zuspruch ist für das weitere Prozedere formell zwar nicht ausschlaggebend. Politisch ist es aber eine gewichtige Unterstützung für Harris. Obama ist eine der einflussreichsten Stimmen in der Demokratischen Partei und ein höchst effektiver Spendensammler.

Der Ex-Präsident hatte sich nach dem Rückzug von Amtsinhaber Joe Biden aus dem aktuellen Wahlkampf zunächst mit einer förmlichen Solidaritätsbekundung für Harris zurückgehalten, während andere hochrangige Demokraten sofort vorpreschten und ihre Unterstützung für sie kundtaten. US-Medien berichteten unter Berufung auf Obamas Umfeld, der Ex-Präsident habe sich nicht zu früh in die parteiinterne Debatte einschalten und zunächst auch den Fokus auf den politischen Erfolgen Bidens belassen wollen. (dpa)

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Harris dringt auf Geisel-Deal – Kritik aus Israel

Die USA haben den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu zu einem zügigen Abkommen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und die Freilassung der Geiseln gedrängt. Vor allem US-Vizepräsidentin und Präsidentschaftsbewerberin Kamala Harris richtete mit Blick auf die humanitäre Lage in Gaza mahnende Worte an Netanjahu. "Wir können angesichts dieser Tragödien nicht wegschauen. Wir können es uns nicht erlauben, angesichts des Leids gefühllos zu werden, und ich werde nicht schweigen", sagte Harris nach einem Treffen mit Netanjahu. Ihre Worte stießen in Israels Regierung prompt auf Kritik.

Dass Harris von einer schlimmen humanitären Krise im Gazastreifen und der Notwendigkeit gesprochen habe, den Krieg zu beenden, habe den Geiselverhandlungen geschadet, zitierten israelische Medien einen nicht genannten ranghohen israelischen Beamten.

Für Harris war das Treffen mit Netanjahu die erste wichtige Bewährungsprobe in ihrer Rolle als voraussichtliche Ersatzkandidatin der Demokraten im Präsidentschaftswahlkampf. Sie will bei der US-Wahl am 5. November den Republikaner Donald Trump schlagen, nachdem sich Präsident Joe Biden aus dem Rennen zurückgezogen hatte. Netanjahu will Trump heute noch treffen. (dpa/phs)

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Mit Material von dpa und afp.
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