- 17:43 Uhr: Corona-Demo der Querdenken-Bewegung in Bremen wird untersagt
- 15:56 Uhr: SPD-Chef Walter-Borjans will Krisengewinner an Lasten der Corona-Pandemie beteiligen
- 13:23 Uhr: Ema will Entscheidung zu Impfstoff noch im Dezember treffen
- 12:35 Uhr: Strikte Ausgangsbeschränkungen in Nürnberg
- 09:37 Uhr: Umstrittener NRW-Auftrag an van Laack: Umfang von 38,5 Millionen Euro
- 06:00 Uhr: Not wächst wegen Corona rasant: UN brauchen Milliarden
Top-News: Bremen untersagt "Querdenken"-Demo - Zehntausende erwartet
Das Bremer Ordnungsamt hat eine für Samstag angekündigte große Demonstration der sogenannten Querdenken-Bewegung gegen die Corona-Politik verboten.
Es geht um zwei Veranstaltungen vor dem Bahnhof sowie auf dem historischen Marktplatz, bei denen mit insgesamt 30.000 Teilnehmern zu rechnen sei, teilte die Innenbehörde am Dienstag mit.
Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) betonte, die Bremer versuchten seit Wochen unter teils großen persönlichen und wirtschaftlichen Opfern, die Infektionsrate wieder unter ein beherrschbares Maß zu drücken und jeden unnötigen Kontakt zu vermeiden. "Vor diesem Hintergrund ist es hanebüchen und geradezu irre, was diese Leute unter Leugnung aller Fakten und Gefahren in Bremen planen."
Das zuständige Ordnungsamt verhindere mit seiner Entscheidung womöglich ein sogenanntes Superspreader-Ereignis mit schwerwiegenden Folgen für viele auch unbeteiligte Menschen, verteidigte Mäurer die Entscheidung. Zudem werde die "Querdenker"-Bewegung zum idealen Agitationsfeld für Bewegungen aus dem rechten Spektrum.
In anderen Bundesländern wurden vergleichbare Verbote vor den Verwaltungsgerichten angefochten. Beim Bremer Verwaltungsgericht ging nach eigenen Angaben bis Dienstagabend kein Antrag ein.
Sollte es dennoch zu einer Demonstration kommen, ist laut Innenbehörde mit erheblichen Verkehrsbehinderungen im gesamten Stadtgebiet zu rechnen. Die Bremer Polizei bereite sich auf einen Großeinsatz vor und werde von Kräften aus Brandenburg, Schleswig-Holstein, Berlin und der Bundespolizei unterstützt.
Alle weiteren Corona-Meldungen des Tages im Überblick:
Madrid weiht umstrittenes "Krankenhaus für Pandemien" ein
17:00 Uhr: Trotz einiger Kritik ist in Madrid am Dienstag ein "Krankenhaus für Pandemien" eingeweiht worden. Das Gebäude mit 1.056 Betten - davon 48 Intensivplätzen - wurde nur hundert Tage nach Baubeginn seiner Bestimmung übergeben.
Die ersten COVID-Patienten werde man "in den nächsten Tagen aufnehmen", sagte ein Sprecher. Mit Kosten von 100 Millionen Euro wurde das Projekt doppelt so teuer wie ursprünglich geplant. Die konservative Regionalpräsidentin Isabel Díaz Ayuso wurde bei der Eröffnung ausgebuht.
Die linke Opposition in der sogenannten Autonomen Gemeinschaft Madrid sowie Gewerkschaften kritisieren das Projekt, weil die Regionalregierung kein zusätzliches Personal einstellen, sondern Ärzte und Pfleger aus anderen Krankenhäusern abziehen will - notfalls mit Zwangsversetzungen.
Bisher haben sich nur 100 Freiwillige gemeldet. Für die erste Etappe werden knapp 700 benötigt. Zudem wird angeprangert, dass Unternehmen wie der Baukonzern ACS vom Präsidenten des Fußballclubs Real Madrid, Florentino Pérez, begünstigt würden.
Seit Ausbruch der Pandemie wurden in Spanien mehr als 1,6 Millionen Ansteckungen mit dem Coronavirus gezählt. Mehr als 45.000 Menschen starben. Madrid war das Epizentrum der Pandemie im Frühjahr und dann wieder im Sommer.
Trotz relativ lockerer Maßnahmen wird die Lage aber seit Wochen immer besser. Die Zahl der Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen fiel innerhalb eines Monats von über 300 auf 107. Zum Vergleich: In Berlin betrug dieser Wert nach Angaben des Robert Koch-Instituts am Dienstag 180.
Berliner Clubs wollen Corona-Schnelltests anbieten
16:35 Uhr: Der Berliner Kitkat-Club will trotz derzeitiger Schließung von Freitag an Corona-Schnelltests anbieten und er soll nicht der einzige bleiben: Nach dem derzeitigen Teil-Lockdown wollen auch andere Berliner Clubs nachziehen.
"Ziel ist es nicht, Geld zu verdienen, sondern dass sich die Menschen wieder freier bewegen können", sagte der Sprecher der Clubkommission, Lutz Leichsenring, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.
Geplant seien Nachbarschaftszentren, in denen sich Ausgehwillige schnell und kostengünstig testen lassen können, bevor sie Restaurants, Bars oder auch die Oma besuchen, sagte Leichsenring.
Die Klubs böten dafür genügend Platz. "Räume, die man gerade für nichts anderes nutzen kann, für solche Zwecke zu nutzen, liegt ja irgendwie auch nahe", kommentierte Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Linke) die Idee.
Das Interesse unter den etwa 300 Mitgliedern im Verband, sich zu beteiligen, sei groß. Auch etwa 400 Personen mit einer medizinischen Ausbildung hätten sich bereit erklärt, mitzuarbeiten, so Leichsenring.
Schon im Oktober und damit vor Beginn des Teil-Lockdowns hatte die Clubkommission Überlegungen geäußert, Schnelltest-Bereiche vor Clubs einzurichten. So sollten Clubbesuche ermöglicht werden. Dort sollten Gäste freiwillig, auf eigene Kosten und unter Aufsicht "von angelerntem medizinischen Personal" einen Corona-Schnelltest machen können.
Die Innenbereiche der Clubs sind seit Frühjahr geschlossen, viele fürchten um ihre Existenz. Zwischenzeitlich waren Veranstaltungen in Außenbereichen möglich. Wann Clubs wieder öffnen können, ist unklar.
Corona-Tests im Kräuterladen - Polizeiaktion in Italien
16:10 Uhr: Das millionenfache Testen auf eine Corona-Infektion führt in Italien zu Wildwuchs bei den Teststationen. Die Mängel reichen von fehlenden Zulassungen bis zum freien Verkauf von medizinischen Profi-Sets in Kräuterläden.
Das ergaben Überprüfungen der Polizei in rund 285 Einrichtungen im ganzen Land. Wie die für Gesundheitsfragen zuständigen Fahnder am Dienstag berichteten, registrierten sie knapp 100 Unregelmäßigkeiten in 67 Labors, Geschäften und Testzentren.
Festgestellt wurden zahlreiche Hygienemängel. Außerdem stieß die Polizei auf positive Corona-Resultate, die nicht oder verzögert an die Gesundheitsbehörden weitergeleitet wurden.
Zudem verkauften Apotheken, Drogerien, Kosmetikgeschäfte und Kräuterläden unerlaubt Analyse-Kits, die nur für den Profi-Gebrauch im Gesundheitswesen bestimmt sind. Es hagelte Anzeigen. Einige Testeinheiten wurden geschlossen.
Offizielle Stellen lassen im Kampf gegen die Pandemie in dem 60-Millionen-Einwohner-Land täglich oft rund 200.000 Corona-Abstriche machen. In Italien wurden bisher mehr als 1,6 Millionen Menschen positiv auf das Virus SARS-CoV-2 getestet.
SPD-Chef Walter-Borjans: Auch Reiche in Coronakrise zur Kasse bitten
15:56 Uhr: Der SPD-Bundesvorsitzende
"Nach wie vor gibt es riesige Krisengewinner", sagte Walter-Borjans am Dienstag nach einer gemeinsamen Sitzung mit der SPD-Landtagsfraktion in Düsseldorf. Das seien globale Unternehmen, die "jede Gelegenheit nutzten, sich an der Mitfinanzierung des Staates vorbeizumogeln".
Steuer-Schlupflöcher zu schließen und Geldwäsche zu bekämpfen, sei jetzt wichtiger als je zuvor. Aber auch wohlhabende Menschen, die teils auch von der Coronakrise profitiert hätten, "werden am Ende einen Teil dazu beitragen müssen", so Walter Borjans.
In der Debatte um die Aufteilung der Corona-Lasten zwischen Bund und Ländern sieht Walter-Borjans auch die Länder in der Pflicht. Die Länder hätten durch die Schuldenbremse aber ein "engeres Korsett".
Sie dürften sich dennoch "keinen schlanken Fuß machen". Einige Aufgaben wie die Ganztagsförderung oder der öffentliche Personennahverkehr lägen klar in der Verantwortung der Länder. "Da können sie nicht einfach immer nur nach Berlin gucken."
Niederlande wollen Anfang Januar mit Corona-Impfungen beginnen
15:22 Uhr: Die Niederlande wollen bereits kurz nach dem Jahreswechsel mit Corona-Impfungen beginnen. Das teilte Gesundheitsminister Hugo de Jonge am Dienstag auf Twitter mit: "Wir sorgen dafür, dass wir startklar sind. Wenn alles klappt, können wir um den 4. Januar herum mit dem Impfen beginnen."
Zuvor hatte die in Amsterdam ansässige Europäische Arzneimittel-Agentur Ema mitgeteilt, dass sie bis spätestens zum 29. Dezember über eine Zulassungsempfehlung für den Corona-Impfstoff der Mainzer Firma Biontech und des US-Pharmakonzerns Pfizer entscheiden will. Eine Entscheidung über den Impfstoff des US-Konzerns Moderna werde zum 12. Januar angestrebt.
Die drei Unternehmen hatten ihre Anträge auf Zulassung für die EU am Montag eingereicht. Sollte die Ema grünes Licht geben, kann die EU-Kommission die Verwendung der Impfstoffe für alle Mitgliedsländer der EU und des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) genehmigen. Die Kommission folgt in der Regel der Ema-Empfehlung.
Berliner Senat will Hotels für Menschen in Quarantäne öffnen
14:47 Uhr: Der Berliner Senat will Hotels für Menschen öffnen, die wegen einer Corona-Erkrankung oder als enge Kontaktperson zeitweise in Quarantäne müssen.
Geplant seien zunächst 500 Plätze, kündigte der Bürgermeister und Vize-Regierungschef Klaus Lederer (Linke) nach der Senatssitzung am Dienstag an. Ziel sei, Menschen in beengten Wohnverhältnissen zu helfen und Infektionsketten besser zu unterbrechen.
In einer Millionenstadt wie Berlin seien 500 Plätze nur "ein Tropfen auf den heißen Stein", räumte Lederer ein. Um mehr Quarantäne- Möglichkeiten in Hotels zu schaffen, wolle das Land mit dem Bund über eine Finanzierung sprechen.
Die Frage sei, ob der Bund, der geschlossenen Hotels im Teil-Lockdown 75 Prozent ihres Umsatzes aus dem Vorjahresmonat erstattet, diese auch bei Öffnung für die Quarantäne weiter finanziell unterstütze.
Ein solcher Schritt sei sinnvoller, als für leere Hotels zu zahlen, sagte Lederer. Wann die 500 vom Land geplanten Plätze zur Verfügung stehen, sei noch offen. Der Plan solle aber so schnell wie möglich umgesetzt werden.
Viele wollen in der Coronakrise weniger spenden
13:55 Uhr: Die Spendenbereitschaft der Menschen in Deutschland nimmt in der Coronakrise laut einer Umfrage ab. Knapp ein Viertel will in diesem Jahr wegen der Pandemie weniger Geld an soziale und gemeinnützige Organisationen spenden, wie eine am Dienstag veröffentlichten Befragung des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag des Beratungsunternehmens Phineo zeigt. 13 Prozent wollen demnach mehr Geld geben. Eine Mehrheit von 55 Prozent aller Befragten will ihr Spendenverhalten aber nicht ändern.
Die Spendenbereitschaft sinkt der Befragung zufolge vor allem bei Wählern der AfD und der FDP - 61 der AfD-Anhänger und 43 Prozent der FDP-Anhänger wollen weniger geben. Bei CDU-Wählern sind es 18 Prozent, bei Wählern der Linkspartei 19. Bei Wählern der Grünen wollen mit 7,4 Prozent die wenigsten Befragten weniger Geld an Organisationen spenden.
Vor allem Menschen zwischen 30 und 39 Jahren haben vor, ihre Spenden zu reduzieren - 33 davon Prozent wollen laut der Umfrage unter gut 2.500 Menschen weniger geben.
Ema-Entscheidung zu Biontech-Impfstoff noch im Dezember
13:23 Uhr: Die Europäische Arzneimittel-Agentur Ema will noch im Dezember über eine Zulassungsempfehlung für den Corona-Impfstoff der Mainzer Firma Biontech und des US-Pharmakonzerns Pfizer entscheiden. Bis spätestens 29. Dezember soll ein Ergebnis der Prüfung vorliegen, teilte die Agentur am Dienstag in Amsterdam mit.
Zum Antrag des US-Konzerns Moderna auf Zulassung seines Impfstoffs werde eine Entscheidung bis zum 12. Januar erwartet. Die drei Unternehmen hatten ihre Anträge auf Zulassung für die EU am Montag eingereicht. Sollte die Ema grünes Licht geben, kann die EU-Kommission die Verwendung der Impfstoffe für alle Mitgliedsländer genehmigen. Die Kommission folgt in der Regel der Ema-Empfehlung.
Ein Kommissionssprecher sagte am Dienstag, das Verfahren könnte nach einer Ema-Empfehlung binnen Tagen abgeschlossen sein. Vor der Entscheidung der Kommission werde Rücksprache mit einem Expertengremium gehalten, in dem alle EU-Staaten vertreten sind. Dieses muss ebenfalls mit qualifizierter Mehrheit zustimmen. Alle Beteiligten hätten aber dasselbe Interesse, dass sichere und wirksame Impfstoffe rasch verfügbar würden.
Strikte Ausgangsbeschränkungen in Nürnberg
12:35 Uhr: Die Stadt Nürnberg verhängt als erste Großstadt in Bayern im Teil-Lockdown zusätzlich strikte Ausgangsbeschränkungen. Damit sollen die stark gestiegenen Corona-Infektionszahlen eingedämmt werden. Die Beschränkungen sollen ab sofort bis zunächst zum 20. Dezember gelten, kündigte Oberbürgermeister Marcus König (CSU) am Dienstag an. Nürnberger dürfen ihre Wohnung nur noch aus triftigem Grund verlassen, beispielsweise um zur Arbeit, zum Arzt oder zum Einkaufen zu gehen.
Nürnberg ist nach München und mit mehr als 500.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Bayerns und ein wichtiges Wirtschaftszentrum.
Außerdem weitet die Stadt die Maskenpflicht und das Alkoholverbot in der Innenstadt aus. Ab dem 7. Dezember sollen Klassen ab der fünften Jahrgangsstufe geteilt und im Wechsel unterrichtet werden - mit Ausnahme von Förderschulen, schulvorbereitenden Einrichtungen und Abschlussklassen.
Wer einen Angehörigen in einem Altenheim besuchen will, muss sich vorher auf eine Infektion testen lassen und eine FFP2-Maske tragen. Demonstrationen dürfen nur noch an einem festen Ort für maximal 60 Minuten stattfinden, alle Teilnehmer müssen einen Mund-Nasen-Schutz tragen.
Das Robert Koch-Institut meldete am Dienstag für Nürnberg einen Sieben-Tage-Inzidenzwert von 306,7. Auch in den bayerischen Städten Passau und Schwabach sowie in den Landkreisen Passau, Regen und Freyung-Grafenau liegt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen über einem Wert von 300. Sobald eine Kommune diesen Wert überschreitet, sind lokal begrenzte Ausgangsbeschränkungen eine von mehreren Maßnahmen der neunten bayerischen Infektionsschutzverordnung.
Corona-Impfstoffe: Forschungsministerin wirbt um Vertrauen
12:21 Uhr: Bundesforschungsministerin
Karliczek kündigte eine Informationskampagne an. Die Bundesregierung werde alles unternehmen, um die Bürger über die Vorteile der Impfung aufzuklären – aber auch über mögliche Nebenwirkungen, die Impfungen mit sich bringen könnten. "Und um es noch einmal deutlich zu sagen: Die Impfung bleibt freiwillig. Wer sich impfen lässt, schützt sich aber nicht nur selbst, sondern tut auch etwas für die Gemeinschaft", fügte die Ministerin hinzu. Impfen zu können, sei eine der größten Errungenschaften der Gesundheitsforschung.
Leichter Rückgang bei Corona-Infektionen im Landkreis Hildburghausen
11:10 Uhr: Im besonders heftig von der Corona-Pandemie betroffenen Landkreis Hildburghausen ist die Zahl der Neuinfektionen leicht zurückgegangen. Wurden in der vergangenen Woche noch mehr als 600 neue Ansteckungen innerhalb von sieben Tagen registriert, so lag zuletzt die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Dienstag bei 519.
Das Thüringer Gesundheitsministerium meldete am Dienstag 36 neue Fälle seit Montag, während von Sonntag auf Montag gar keine Neuinfektion angezeigt worden war.
Corona-Ausbruch in Frauenkloster - 76 Ordensschwestern infiziert
10:34 Uhr: In einem Frauenkloster in Niedersachsen sind 76 Ordensschwestern positiv auf das Coronavirus getestet worden. Bei 85 Ordesschwestern seien die Tests negativ ausgefallen, sagte die Generaloberin des Thuiner Franziskanerinnen-Ordens, Schwester Maria Cordis Reiker, am Dienstag. Der Verlauf sei bislang mild: "Es ist noch niemand im Krankenhaus, dafür sind wir dankbar."
Vom Thuiner Franziskanerinnen-Orden werden auch Schulen, ein Jungen-Internat und eine berufsbildende Schule betrieben. "Wir haben noch keinen Überblick, wie es mit den Schulen weitergeht, das ist alles noch im Fluss", sagte die Schwester. Ende vergangener Woche hatte das Gesundheitsamt für das gesamte Klostergelände Quarantäne angeordnet, nachdem mehrere Schwestern positiv auf das Coronavirus getestet worden waren.
Zahl der überforderten Gesundheitsämter steigt weiter
09:48 Uhr: Die Zahl der in der Corona-Pandemie überforderten Gesundheitsämter steigt weiter, obwohl der exponentielle Anstieg der Neuinfektionen gestoppt ist. Allerdings verharrt die Kurve nun auf sehr hohem Niveau. 60 der bundesweit 400 Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) bis Montag Engpässe gemeldet, wie RKI-Sprecherin Susanne Glasmacher der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstag) sagte.
43 Ämter gaben dabei an, dass "die Durchführung von Infektionsschutzmaßnahmen aufgrund von Kapazitätsengpässen nicht mehr vollständig erfolgt". Dazu gehört unter anderem die Nachverfolgung von Kontaktpersonen. Weitere 17 Gesundheitsämter meldeten, in absehbarer Zeit - mehr als zwei Tage in der Zukunft - überlastet zu sein.
In Österreich starten Corona-Massentests in kleiner Gemeinde
09:45 Uhr: Österreich setzt bei der Eindämmung der Corona-Pandemie auf freiwillige Massentests der Bevölkerung. Den Auftakt machte am Dienstag die Gemeinde Annaberg-Lungötz im Salzburger Land. Die 2200 Bürger sind aufgerufen, sich am Dienstag und Mittwoch testen zu lassen.
Das Aufspüren von auch symptomfreien Corona-Infizierten gilt als wichtiger Baustein zur Unterbrechung von Infektionsketten. In den Bundesländern Tirol, Vorarlberg und Wien beginnen die mehrtägigen Massentests am Freitag (4.12.).
In Wien ist die Kapazität auf bis zu 150.000 Menschen pro Tag ausgelegt. Der Nachweis einer Corona-Infektion erfolgt via Antigen-Test, der bei positivem Ergebnis mit einem PCR-Test überprüft werden soll.
Umstrittener NRW-Auftrag an van Laack: Umfang von 38,5 Millionen Euro
Ein erster Auftrag der nordrhein-westfälischen Landesregierung an die Mode-Firma van Laack über Schutzausrüstung in der Corona-Pandemie hatte im April einen Umfang von 38,5 Millionen Euro ohne Mehrwertsteuer.
Das geht aus einer Veröffentlichung im EU-Amtsblatt hervor. Später kamen zwei Aufträge für die Landespolizei über jeweils 1,25 Millionen Stoffmasken hinzu. Über den Wert dieses Auftrags wurde zunächst nichts bekannt.
Das Geschäft aus dem April hatte das Interesse der Opposition geweckt, nachdem bekannt geworden war, dass der Sohn von Ministerpräsident
Johannes "Joe" Laschet ist Mode-Blogger und seit Jahren mit van Laack im Geschäft. Die "Rheinische Post" hatte den Firmen-Inhaber Christian von Daniels mit den Worten zitiert: "Ich habe Joe gesagt, dass er seinem Vater meine Nummer geben kann, wenn das Land Hilfe bei der Beschaffung von Masken braucht." Ministerpräsident Laschet habe dann tatsächlich an einem Sonntagabend angerufen - und man sei mit dem Land ins Geschäft gekommen.
Die SPD-Fraktion hat im Landtag eine Kleine Anfrage eingereicht, um die Details des Deals zu erfahren. Der finanzpolitische Sprecher der Fraktion, Stefan Zimkeit, sagte der "Bild"-Zeitung (Dienstag): "Aufträge im Wert von knapp 40 Mio. Euro vergibt man nicht Sonntagabend am Telefon. Es muss ausgeschlossen werden, dass hier persönliche Beziehungen eine Rolle gespielt haben." Armin Laschet müsse den Sachverhalt "lückenlos aufklären.
Die Staatskanzlei hatte am Montag erklärt, dass es zum Beginn der Pandemie kaum Schutzkleidung und Masken gegeben habe. Hinweisen auf Firmen, die für eine Produktion in Frage kamen, seien der Ministerpräsident und andere Regierungsmitglieder auch persönlich nachgegangen.
Im Amtsblatt wurde die Vergabe des Auftrags an van Laack ohne vorige Ausschreibung mit einer rechtlichen Ausnahme begründet: Ein unvorhergesehenes Ereignis macht dies nach EU-Recht möglich.
Formel-1-Weltmeister Hamilton positiv auf Corona getestet
08:41 Uhr: Formel-1-Weltmeister
Hamilton sei in der vergangenen Woche dreimal getestet worden - der Befund sei jedesmal negativ gewesen. Zum letzten Mal sei er am Sonntagnachmittag getestet worden. Am Montagmorgen sei Hamilton allerdings mit leichten Symptomen aufgewacht.
Zur gleichen Zeit sei der siebenmalige Weltmeister informiert worden, "dass eine Kontaktperson, mit der er vor seiner Ankunft in Bahrain in Kontakt stand, nachträglich positiv getestet wurde", schilderte Mercedes. Der daraufhin bei Hamilton durchgeführte Test fiel positiv aus, ein weiterer bestätigte das Ergebnis.
Hamilton hatte am Sonntag den Großen Preis von Bahrain gewonnen. Offen ist, ob er in anderthalb Wochen in Abu Dhabi beim Finale der Corona-Notsaison an den Start gehen kann. Wer ihn beim zweiten Bahrain-Rennen binnen acht Tagen bei den Silberpfeilen ersetzt, ist noch nicht entschieden.
Spahns Ziel: Erste Gruppen im Januar geimpft
08:12 Uhr: Bundesgesundheitsminister
Er hielt damit daran fest, dass auch Alte und Vorerkrankte zu den zuerst zu Impfenden zählen. So hatten es auch der Ethikrat, die Nationale Wissenschaftsakademie Leopoldina und die Ständige Impfkommission empfohlen. Kanzlerin Angela Merkel hatte jedoch in ihrer Regierungserklärung am Donnerstag gesagt: "Wir haben verabredet, dass diese Impfstoffe dann den Menschen angeboten werden, die im medizinischen, pflegerischen Bereich arbeiten, und sie als Erste Zugriff darauf haben."
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hatte sich deshalb irritiert gezeigt und davor gewarnt, dass der Impfstoff doch nicht zunächst für Pflegebedürftige und Kranke bereitgestellt werden könnte.
Spahn sagte, mit den Ländern sei vereinbart, dass die Impfzentren ab Mitte Dezember einsatzbereit seien. Während man zu Beginn - auch aufgrund logistischer Anforderungen der Impfstoffe - nur in Impfzentren und mobilen Teams impfen könne, solle dies ab Frühsommer auch in Arztpraxen möglich sein. "Wenn es einmal da drin ist im normalen System, schaffen wir auch große Zahlen", sagte Spahn.
Weniger Unternehmen sehen Existenz durch Corona bedroht
08:09 Uhr: Rund 15 Prozent der deutschen Unternehmen fühlen sich durch die Coronakrise in ihrer Existenz bedroht. Das sind sechs Prozentpunkte weniger als im Juni, als noch gut jeder fünfte Betrieb seinen Bestand gefährdet sah, wie das Münchner Ifo-Institut am Dienstag mitteilte.
Doch trotz der Verbesserung gibt es Branchen, in denen die Sorgen noch flächendeckend präsent sind. Laut dem Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe, fühlen sich derzeit 86 Prozent der Reisebüros und Reiseveranstalter bedroht, 76 Prozent der Hotels und 62 Prozent der Gaststätten.
Auch bei den Metallerzeugern und -verarbeitern sind die Existenzsorgen mit 34 Prozent überdurchschnittlich hoch. Bei Druckereien sind es 29 Prozent, in der Werbebranche 27. Kaum Sorgen gibt es dagegen mit vier Prozent am Bau und einem Prozent in der Chemie, gar keine in der Pharmabranche.
Krankenhausgesellschaft: Lage bei gleichbleibenden Corona-Zahlen "beherrschbar"
07:24 Uhr: Der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, hält die Lage in den Krankenhäusern derzeit für beherrschbar – wenn die Corona-Zahlen nicht weiter steigen. "Die Zahl der Patienten steigt zwar noch, aber nicht mehr so stark wie noch vor zwei Wochen. Wenn das so bleibt, wäre die Entwicklung für die Kliniken beherrschbar", sagte Gaß der "Passauer Neuen Presse" (Dienstagsausgabe). Für die Krankenhäuser sei es daher "elementar wichtig, dass die Neuinfektionen nicht weiter ansteigen".
"Wir haben aktuell bundesweit knapp 40 Prozent mehr Patienten in den Intensivstationen, als wir das in der Spitze im Frühjahr hatten", berichtete Gaß. "Die zweite Pandemie-Welle trifft die Kliniken schon härter." Insgesamt sei die Belastung der deutschen Krankenhäuser sehr hoch.
Zwar nehme die Zahl der täglichen Aufnahmen auf den Intensivstationen aktuell sogar ab, berichtete Gaß. Es gebe zugleich aber mehr Patienten auf normalen Stationen. "Das liegt daran, dass es durch Fortschritte in den Therapien gelingt, eine Reihe von Corona-Patienten davor zu bewahren, dass sie auf die Intensivstation kommen und beatmet werden müssen", erklärte der DKG-Präsident.
Auch sei die Versorgung der vielen Corona-Patienten nur möglich, weil planbare Belegungen und Operationen ins Frühjahr hinein verlegt und so die personelle Belastung reduziert worden sei. "Wenn man das nicht machen würde, wäre man an vielen Stellen an den Grenzen", sagte Gaß.
Not wächst wegen Corona rasant: UN brauchen Milliarden
06:00 Uhr: Katastrophen, Konflikte, Klimawandel und jetzt auch noch das Coronavirus haben Millionen Menschen ins Elend gestürzt. Es drohten sogar Hungersnöte, nachdem man gedacht habe, solche Katastrophen würden endgültig der Vergangenheit angehören, warnte der UN-Nothilfekoordinator Mark Lowcock.
Die Vereinten Nationen rechnen damit, dass im nächsten Jahr mehr Menschen Hilfe und Unterstützung brauchen als je zuvor: Insgesamt 235 Millionen Menschen, ein Anstieg von 40 Prozent innerhalb eines Jahres. Vor einem Jahr waren es 168 Millionen, im Jahr davor 146 Millionen Menschen.
Das UN-Nothilfebüro (OCHA) macht die Tragweite der Not mit einem Vergleich anschaulich: Wenn alle Notleidenden in einem Land lebten, wäre dies nach Einwohnern der fünftgrößte Land der Welt. Es hätte mehr als zweieinhalb mal so viele Einwohner wie Deutschland.
13.604 Fälle: Corona-Neuinfektionen auf Vorwochenniveau
05:45 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 13.604 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. In der Vorwoche waren es mit 13.554 ähnlich viele Fälle, wie aus Zahlen des RKI vom Dienstagmorgen hervorgeht.
Der bisherige Höchststand war am Freitag vor einer Woche (20.11.) mit 23.648 gemeldeten Fällen erreicht worden. Binnen eines Tages sind außerdem 388 neue Todesfälle gemeldet worden. Das ist der vierthöchste Wert seit Beginn der Pandemie.
In der Tendenz war die Zahl der täglichen Todesfälle zuletzt nach oben gegangen, was nach dem steilen Anstieg bei den Neuinfektionen auch erwartet wurde. Der bisherige Höchststand von 410 Todesfällen wurde am vergangenen Mittwoch erreicht. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg am Dienstag auf 16.636.
Mediziner fordert: Weitere Forschung an Corona-Medikamenten nötig
05:00 Uhr: Trotz hoffnungsvoller Berichte über eine nahe Impfung gegen das Coronavirus mahnt der Münchner Infektiologe Clemens Wendtner zur weiteren intensiven Forschung an Medikamenten. "Was wir bisher von den Impfstoffen gehört haben, klingt sehr, sehr gut. Von daher bin ich zuversichtlich", sagte der Chefarzt der Klinik für Infektiologie in der München Klinik Schwabing, der im Januar die ersten Corona-Patienten Deutschlands behandelt hatte.
Um eine künstliche Herdenimmunität über die Impfung zu erreichen, müssten aber 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung geimpft sein - das werde bis weit ins Jahr 2021, vielleicht sogar bis Anfang 2022 dauern. "Bis dahin werden wir die Patienten medizinisch versorgen müssen", sagte Wendtner. "Deswegen gilt nicht entweder oder, sondern sowohl als auch: Die Medikamentenforschung ist nach wie vor wichtig."
Bisher gibt es kaum ein Medikament, das die COVID-19-Erkrankung wirksam bekämpft. Am häufigsten und effektivsten werden derzeit Kortison-Präparate eingesetzt, alle voran Dexamethason. Dieses Präparat spiele in der Spätphase der Krankheit eine Rolle, um überschießende Entzündungsreaktionen durch COVID-19 zu verhindern, sagte Wendtner.
"Wirtschaftsweiser": Länder sollten Hälfte der Corona-Hilfen zahlen
01:01 Uhr: Der Vorsitzende der "Wirtschaftsweisen", Lars Feld, fordert eine stärkere Beteiligung der Bundesländer an den Corona-Hilfen. "Bund und Länder sollten sich diese Belastungen hälftig teilen", sagte Feld den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Eine Finanzierung über höhere Steuern lehnte er ab. "Steuererhöhungen verbieten sich in der Krise."
Die Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), Ingrid Hartges, rief Bund und Länder im Streit um die Kostenverteilung dazu auf, sich zusammenzureißen: "Es kann nicht sein, dass die Hilfen am Ende im Föderalismus zerstückelt werden, weil sich einzelne Bundesländer die Zahlungen nicht leisten können und dort Betriebe unverschuldet pleitegehen", sagte sie der Funke-Mediengruppe.
Im November und Dezember unterstützt der Bund Unternehmen, die von den Schließungen und Einschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie betroffen sind, mit Zuschüssen von bis zu 75 Prozent des Umsatzes aus dem Vorjahresmonat. Insgesamt sind dafür derzeit rund 30 Milliarden Euro veranschlagt. Vor allem die Gastronomie kommt dafür in Frage.
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