Laut Spahn müssen notfalls auch positiv getestete Ärzte und Pfleger arbeiten. Indes verwendete ein Mann den Stempel eines verstorbenen Arztes, um Atteste für das Tragen von Mund-Nase-Schutz auszustellen. Alle Meldungen vom 12. November zur Pandemie zum Nachlesen.
- 18:40 Uhr:
Spahn : Notfalls müssen auch infizierte Ärzte und Pfleger arbeiten - 16:49 Uhr: Corona-infizierter Arzt impfte Mitarbeiter im NRW-Verkehrsministerium
- 14:29 Uhr: Stempel von totem Arzt - Gefälschtes Attest gegen die Maskenpflicht
- 13:56 Uhr: Europol warnt: Internationale Kriminelle wollen an Coronakrise verdienen
- 10:08 Uhr: Spahn: Keine Feiern mehr in diesem Winter
Top-News: Spahn: Notfalls müssen auch infizierte Ärzte und Pfleger arbeiten
In der grassierenden Corona-Pandemie müssen laut Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) notfalls auch positiv auf das Virus getestete Mitarbeiter von Kliniken oder Pflegeheimen arbeiten.
Der beste Weg sei, dass ein Infizierter und die Menschen, die mit ihm in Kontakt standen, in Quarantäne bleiben, sagte Spahn am Donnerstag auf dem Deutschen Pflegetag in Berlin. "Wenn (...) wegen Isolation und Quarantänemaßnahmen so viele dann gar nicht mehr da sind, im Krankenhaus, in der Arztpraxis, in der Pflegeeinrichtung, dass die Versorgung zusammenbricht, muss man schauen, was ist neben der bestmöglichen Lösung die zweitbeste", sagte Spahn. Dann könne es nötig werden, dass Kontaktpersonen mit täglichen Tests und FFP2-Masken weiter arbeiten. Die "Rückfallrückfallposition" sei aber, "die positiv Getesteten mit ganz besonderen Schutzvorkehrungen auch arbeiten zu lassen".
Alle weiteren Corona-Meldungen des Tages im Überblick:
Nach Urteil: Bayern verbietet Indoor-Sport
23:05 Uhr: Wegen der Corona-Krise müssen ab Freitag so gut wie alle Indoor-Sportstätten in Bayern geschlossen bleiben - einzig Schul- und Profisport bleiben im November in Innenräumen erlaubt. "Die Staatsregierung zieht damit eine Entscheidung vor, die Bayern bei der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz am kommenden Montag ohnehin vorgeschlagen hätte", sagte Gesundheitsstaatssekretär
Hintergrund für die Neuregelung ist eine Entscheidung des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs (BayVGH). Dieser hatte unter Verweis auf das Gleichheitsprinzip am Donnerstag die bisherige Schließung von Fitnessstudios aufgehoben, weil auf der anderen Seite sonstige Sportstätten für Individualsport geöffnet seien. Das Gericht gab damit dem Eilantrag eines Fitnessstudio-Inhabers zum Teil statt.
"Die Staatsregierung respektiert selbstverständlich den Beschluss des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs und seine Begründung", sagte Holetschek. Deshalb werde sie durch eine sofortige Verordnungsänderung die vom BayVGH geforderte Gleichbehandlung von Fitnessstudios und sonstigen Sportstätten durch Schließung sämtlicher Indoor-Sportstätten in Bayern mit Wirkung zum Freitag, 13. November, herstellen.
Nach der seit 2. November gültigen Corona-Verordnung dürfen in Bayern Einrichtungen des Freizeitsports nur für den Individualsport und nur allein, zu zweit oder mit den Angehörigen des eigenen Hausstands genutzt werden. Diese Regelung müsse auch für Fitnessstudios gelten, befanden die Richter.
Hohes Corona-Risiko in Chicago: Bewohner sollen zuhause bleiben
22:18 Uhr: Wegen der steigenden Zahl von Corona-Infektionen sollen die Bewohner von Chicago ab Montagmorgen zuhause bleiben. Bürgermeisterin Lori Lightfoot veröffentlichte am Donnerstag einen Warnhinweis, der alle Menschen in der Millionenstadt dazu aufruft, nur zum Arbeiten, für die Schule, zum Einkaufen oder aus anderen wesentlichen Gründen ihre Wohnungen zu verlassen. Abgeraten wird von Besuchen, auch von außerhalb des eigenen Haushalts lebenden Familienmitgliedern. Geplante Feiern zum Erntedankfest am 26. November sollten abgesagt werden.
Im Bezirk Cook, zu dem Chicago gehört, haben sich zuletzt durchschnittlich mehr als 4.000 Menschen neu mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert. Die USA insgesamt registrierten den zweiten Tag in Folge einen Höchststand an täglichen Neuinfektionen. Für Mittwoch wurden 143.231 Fälle verzeichnet, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität vom Donnerstag hervorgeht. Das ist der höchste Wert für Ansteckungen mit dem Virus Sars-CoV-2 binnen 24 Stunden seit Beginn der Pandemie.
Frankreich hält vorerst an Corona-Ausgangsbeschränkungen fest
21:15 Uhr: Trotz einer leichten Verbesserung der Corona-Situation hält Frankreich an seinen strengen Ausgangsbeschränkungen fest. Es wäre "unverantwortlich", die Regeln jetzt zu lockern oder aufzuheben, sagte Frankreichs Premierminister Jean Castex am Donnerstagabend. Es handle sich bisher nur um einen fragilen Trend, aber man sehe positive Entwicklungen. Der Druck in den Krankenhäusern sei jedoch extrem hoch, und der Spitzenwert bei den Krankenhauseinweisungen habe sogar die Zahlen vom April übertroffen. Einer von vier Todesfällen im Land werde derzeit mit COVID-19 in Verbindung gebracht.
In dem Land mit rund 67 Millionen Einwohnern gelten seit rund zwei Wochen strenge Ausgangsbeschränkungen. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte angekündigt, dass die Maßnahmen zunächst rund einen Monat bis zum 1. Dezember befristet sein sollten. Nach den ersten zwei Wochen sollte es aber eine erste Überprüfung der Lage geben. Castex stellte nun eine mögliche Öffnung des Einzelhandels für Anfang Dezember in Aussicht. Er machte aber deutlich, dass Restaurants oder Bars auch dann vorerst weiter geschlossen bleiben würden. Auch die Ausgangs-Formulare blieben erhalten.
Die Menschen dürfen in Frankreich nur aus triftigem Grund auf die Straße und müssen dafür jeweils ein Formular ausfüllen - das wird polizeilich kontrolliert. Der Einzelhandel und Restaurants sind geschlossen. Anders als im Frühjahr sind Schulen aber geöffnet. Frankreich könnte den Höhepunkt der Epidemie in den nächsten Tagen erreichen.
Umfrage: Bereitschaft zu Corona-Impfung leicht gesunken
20:35 Uhr: Trotz des starken Anstiegs der Corona-Zahlen ist die Impfbereitschaft in Deutschland laut ARD-"Deutschlandtrend" zuletzt leicht zurückgegangen. In der aktuellen Umfrage von infratest dimap erklärten 37 Prozent der Befragten, dass sie sich auf jeden Fall impfen lassen wollen, sollte ein Impfstoff vorliegen. Im August hatte dieser Wert noch bei 44 Prozent gelegen.
34 Prozent halten eine Impfung demnach aktuell für wahrscheinlich (+ 4 Prozentpunkte im Vergleich zum August). 14 Prozent gaben hingegen an, dass sie sich "wahrscheinlich nicht" impfen lassen wollen (+ 2), 15 Prozent erklärten, sie wollten dies "auf gar keinen Fall" (+ 3). Überdurchschnittlich offen für eine Corona-Impfung sind demnach insbesondere die Älteren.
Die Umfrage wurde am Montag und Dienstag erstellt. Ein Teil der Daten wurde damit vor der Nachricht vom Dienstag erhoben, dass das Mainzer Unternehmen Biontech und der Pharmakonzern Pfizer einen vielversprechenden Impfstoff entwickelt haben, der nach Angaben der Hersteller einen mehr als 90-prozentigen Schutz vor der Krankheit COVID-19 bieten könnte.
Söder: Lockerung der Corona-Maßnahmen erst ab Sieben-Tage-Wert von 50
20:00 Uhr: Bayerns Ministerpräsident
Laut dem Robert Koch-Institut liegt der Wert für Bayern bei 178,9, bundesweit bei 138,9 (Stand: Donnerstag, 00.00 Uhr). Er gibt an, wie viele Neuinfektionen es binnen der vergangenen sieben Tage auf 100.000 Menschen gab.
"Wenn wir jetzt nur ein bisschen die Zahlen senken und zu früh abbrechen, verfallen wir vielleicht in einen ständigen Wechsel von Lockdown und Öffnung", warnte Söder. "Das wäre für die Menschen kaum nachvollziehbar." Ob der für November geltende Teil-Lockdown im Dezember verlängert werden muss, ließ er offen. "Wir müssen es jetzt konsequent durchziehen. Dann werden wir sehen, ob vier Wochen ausreichen."
Am Montag wollen
Großbritannien: Mehr als 33.000 neue Corona-Fälle
19:38 Uhr: In Großbritannien sind innerhalb eines Tages mehr als 33.000 neue Corona-Fälle gezählt worden. Die 33.470 Neuinfektionen von Donnerstag sind der höchste Wert seit Beginn der Pandemie, wie aus den aktuellsten Zahlen der Regierung hervorgeht. Am Mittwoch lag die Zahl bei 22.950 neuen, positiv getesteten Corona-Fällen.
In einigen Teilen des Landes geraten Kliniken bereits wieder an ihre Belastungsgrenzen, außerdem funktioniert die Nachverfolgung von Kontaktpersonen nicht ausreichend. Mit mehr als 65.000 Menschen mit COVID-19 auf dem Totenschein ist Großbritannien das am schwersten von der Pandemie getroffene Land in Europa.
Bislang 34 Millionen Euro Corona-Hilfe für den Spitzensport
19:15 Uhr: Das Bundesinnenministerium hat bislang 34 Millionen Euro als Corona-Hilfe an den deutschen Profisport ausgeschüttet. "Wir wissen, dass die finanzielle Situation im Spitzensport durch die Absage von Wettkämpfen und Ligaspielen sehr schwierig ist", sagte der Parlamentarische Staatssekretär Stephan Mayer (CSU) am Donnerstag nach seiner Teilnahme an der Sportministerkonferenz der Länder in Bremen. Aus dem Sport sind einer BMI-Mitteilung zufolge bislang Anträge "in Höhe von etwas mehr als 68 Millionen Euro" gestellt worden. Die Bearbeitung läuft.
"Mit Blick auf die Entwicklung der Corona-Pandemie betonte Mayer, das BMI setze sich in den Haushaltsverhandlungen für eine Verlängerung des Programms in 2021 nachhaltig ein", hieß es weiter. Das BMI hatte Anfang November die Antragsfrist von Corona-Finanzhilfen bis zum 22. November verlängert. Ursprünglich wäre sie am 11. November abgelaufen. Das Anfang Juli vom Bundestag verabschiedete Hilfspaket hat ein Gesamtvolumen von 200 Millionen Euro.
Corona-infizierter Arzt impfte Mitarbeiter im NRW-Verkehrsministerium
16:49 Uhr: Ein nachträglich positiv auf das Coronavirus getesteter Arzt hat Dutzende Mitarbeiter des nordrhein-westfälischen Verkehrsministeriums gegen Grippe geimpft. Alle - inklusive Minister
Bislang gebe es aber keine bestätigte Infektion und es sei auch niemand in Quarantäne gekommen, sagte ein Sprecher des Verkehrsministeriums. Die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" hatte zuvor berichtet.
Wüst war vergangene Woche ins Homeoffice gewechselt, nachdem er dem Ministerium zufolge "kurzen Kontakt" zu einer infizierten Person hatte. Dass es sich dabei um den Arzt handelte, wurde zunächst nicht bekannt. Die Impfung war vom Ministerium als Vorsorgemaßnahme für die Mitarbeiter initiiert worden. Wüst will nach Angaben seines Hauses am Montag zurück ins Büro kommen.
Vatikan bietet kostenlose Corona-Tests für Bedürftige an
16:32 Uhr: Im Vorfeld des Welttages der Armen hat der Vatikan kostenlose Corona-Tests für Bedürftige angekündigt. "In der Klinik unter den Kolonnaden des Petersdoms können Arme, die Zugang zu den Schlafmöglichkeiten benötigen oder in ihr Heimatland zurückkehren wollen, den Corona-Test bekommen", teilte der Vatikan am Donnerstag mit. In den vergangenen zwei Wochen seien dort jeden Tag etwa 50 Abstriche gemacht worden.
Die Klinik gehört zur Elemosineria Apostolica, einem Amt des Heiligen Stuhls, das "im Namen des Papstes Werke der Nächstenliebe zugunsten der Armen" leistet, wie es auf der Webseite heißt.
Bundesverfassungsgericht weist ersten Eilantrag zum Teil-Lockdown ab
16:07 Uhr: In einem ersten Eilverfahren zum Teil-Lockdown im November hat das Bundesverfassungsgericht den Eilantrag eines bayerischen Filmtheaters mit Restaurant zurückgewiesen. Die nur hinsichtlich des Gastronomiebetriebs zulässige Verfassungsbeschwerde sei nicht offensichtlich unbegründet und bedürfe eingehender Prüfung, heißt es in dem Beschluss von Mittwoch, der am Donnerstag veröffentlicht wurde.
Eine vorläufige Außerkraftsetzung der Vorschriften lehnten die Karlsruher Richter aber unter Verweis auf die schwerwiegenden Folgen ab. (Az. 1 BvR 2530/20)
Die Gefahren der Corona-Pandemie seien "weiterhin sehr ernst zu nehmen". Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass auch Gastronomiebetriebe zum Infektionsgeschehen beitrügen. Die Richter verweisen außerdem darauf, dass die Schließungen Teil eines größeren Gesamtkonzepts seien und der Staat zum Gesundheits- und Lebensschutz grundgesetzlich verpflichtet sei. Diese Beurteilung dürfte auch für weitere Eilentscheidungen zum Teil-Lockdown maßgeblich sein.
Gericht kippt Schließung von Fitnessstudios in Bayern
15:48 Uhr: Fitnessstudios in Bayern dürfen trotz der Corona-Pandemie wieder öffnen. Nach einer Entscheidung des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs (VGH) verstößt die komplette Schließung gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz. Das Gericht gab am Donnerstag einem Eilantrag des Inhabers eines Fitnessstudios zum Teil statt und setzte die Regelung in der aktuellen Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung außer Vollzug. Der Betrieb von Fitnessstudios ist darin vollständig untersagt.
Der Senat ging in seiner Entscheidung davon aus, dass Inhaber von Fitnessstudios durch diese Regelung benachteiligt würden, ohne dass dies sachlich gerechtfertigt sei, teilte ein Justizsprecher mit. Die vollständige Schließung von Fitnessstudios wertete das Gericht demnach als nicht verhältnismäßig.
Stempel von totem Arzt - Gefälschtes Attest gegen die Maskenpflicht
14:29 Uhr: Mit dem Stempel eines toten Arztes soll ein Mann ein Attest gefälscht haben, um sich vor dem Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes zu drücken. In der Wohnung des 54-Jährigen im Süden Baden-Württembergs seien der Rezeptstempel des verstorbenen Mediziners und weiteres Beweismaterial gefunden worden, teilte die Freiburger Polizei am Donnerstag mit.
Wahrscheinlich seien weitere unechte Atteste im Umlauf, eines sei bereits an einer Schule am Bodensee aufgetaucht.
Auf den Mann wurde die Polizei aufmerksam, weil er ohne Maske in einem Einkaufsmarkt unterwegs war. Als er deswegen mit dem Leiter des Geschäfts in Streit geriet, zeigte er das Attest über seine Befreiung von der Maskenpflicht vor, wie die Polizei mitteilte. Ermittlungen ergaben demnach, dass der Arzt, der das Papier angeblich ausgestellt hatte, nicht mehr lebte.
Curevac-Impfstoffkandidat bei Kühlschranktemperatur Monate haltbar
14:28 Uhr: Der in Tübingen erforschte Impfstoffkandidat der Firma Curevac gegen Corona ist auch bei einer Temperatur von plus fünf Grad mindestens drei Monate lang haltbar.
Das teilte das biopharmazeutische Unternehmen am Donnerstag in Tübingen mit. Zudem bleibe CVnCoV, wie die Flüssigkeit heißt, bei Raumtemperatur bis zu 24 Stunden als gebrauchsfertiger Impfstoff stabil. "Das dürfte eine dezentrale Aufbewahrung des Impfstoffes erleichtern und breit angelegte Impfanstrengungen in der aktuellen Pandemie unterstützen", erklärte Produktionsvorstand Florian von der Mülbe. Curevac kündigte an, dass die Stabilitätsstudie fortgesetzt werde, um die Möglichkeiten für eine längere Haltbarkeit des kommerziellen Produkts zu untersuchen.
Europol: Internationale Kriminelle wollen an Coronakrise verdienen
13:56 Uhr: Gefälschte Medikamente, wirkungslose Billig-Schutzkleidung, Betrug und Erpressung mit Hilfe des Internets - grenzüberschreitend agierende Kriminelle wollen aus den Folgen der Coronakrise Kapital schlagen. Davor warnte die europäische Polizeibehörde Europol am Donnerstag in einem in Den Haag veröffentlichten Lagebericht.
Besonders besorgniserregend seien Versuche des sexuellen Missbrauchs von Kindern, die in der Pandemie mehr Zeit als sonst mit dem Surfen im Netz verbringen. Zudem seien Gesundheitseinrichtungen und Unternehmen Ziele von Kriminellen, die Schadsoftware in Computer einschleusen, um dann Lösegeld zu fordern.
Länger anhaltende Lockdown-Maßnahmen könnten zu mehr Cybercrime-Aktivitäten führen, warnte Europol. Zu befürchten sei dann auch, dass durch eine verstärkte extremistische Propaganda die Radikalisierung von dafür anfälligen Personen zunimmt. "Es ist jedoch ermutigend, zu sehen, wie effektiv Strafverfolgungsbehörden in der gesamten EU kooperieren, um innerhalb kurzer Zeit gegen Gefährdungen der Sicherheit vorzugehen, die mit COVID-19 zusammenhängen", sagte Europol-Exekutivdirektorin Catherine de Bolle.
Mehr Corona-Patienten auf der Intensivstation
13:25 Uhr: Die Zahl der intensivmedizinisch behandelten Corona-Fälle in Deutschland steigt weiter an. Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin meldete am Donnerstag, dass 3.186 COVID-Patienten auf Intensivstation liegen (Stand 12.11., 12.15 Uhr). Das ist ein Höchststand seit Beginn der Pandemie. Am Vortag waren es noch 59 weniger. Etwas mehr als die Hälfte der Intensiv-Patienten muss demnach invasiv beatmet werden, rund 6.600 Betten sind frei.
Novemberhilfen: Altmaier plant zunächst Abschlagszahlungen
13:13 Uhr: Bundeswirtschaftsminister
Die Bundesregierung hatte Zuschüsse etwa für Gastronomiebetriebe sowie Solo-Selbstständige wie Künstler zugesagt, die von behördlich angeordneten Schließungen im Kampf gegen eine Ausbreitung des Coronavirus betroffen sind. Es sollen Zuschüsse in Höhe von 75 Prozent des durchschnittlichen Umsatzes im November 2019 gewährt werden.
Sachsen: Gericht bestätigt Schließung von Tattoo- und Piercingstudios
11:42 Uhr: Das Oberverwaltungsgericht Bautzen hat die vorübergehende Schließung von Tattoo- und Piercingstudios in Sachsen im Kampf gegen die Corona-Pandemie bestätigt. Der Eingriff sei für die betroffenen Gewerbetreibenden zwar gravierend, teilte ein Sprecher am Donnerstag mit.
Dem stehe aber das durch die Pandemie bedrohte Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit der Bevölkerung entgegen. Außerdem sei das Betriebsverbot auf vier Wochen befristet und den Betrieben eine erheblich Entschädigung in Aussicht gestellt worden.
Gemäß der am 2. November in Kraft getretenen Corona-Schutz-Verordnung müssen Anbieter körpernaher Dienstleistungen mit Ausnahme von medizinisch notwendigen Behandlungen sowie Friseuren diesen Monat schließen. Die Ausnahme für Friseure sei gerechtfertigt, da deren Tätigkeit zur Grundversorgung im Bereich Körperhygiene gehöre, erklärte das Gericht.
500 Millionen Dollar für Anti-Corona-Projekt bei Friedensforum
11:40 Uhr: Beim Pariser Friedensforum sollen rund 500 Millionen US-Dollar (rund 424 Millionen Euro) zugunsten des internationalen Projekts ACT-A für Impfstoffe, Medikamente und Tests gegen das Coronavirus zugesagt werden. Das teilten die Veranstalter am Donnerstag in Paris mit.
Frankreich werde 100 Millionen Euro ankündigen, Spanien 50 Millionen Euro und die EU-Kommission 100 Millionen Euro. Ein bedeutender Beitrag werde auch von der Stiftung von Microsoft-Gründer Bill Gates und seiner Frau Melinda erwartet
Das Projekt ACT Accelerator (ACT-A) der Weltgesundheitsorganisation WHO soll Forschung und Entwicklung in drei Säulen beschleunigen - Tests, Medikamente und Impfstoffe. Es soll zudem die faire Verteilung weltweit sicherstellen.
Beim Friedensforum, zu dem rund 60 Chefs von Staaten, Regierungen oder internationalen Organisationen erwartet werden, geht es vor allem um eine internationale Antwort auf die Coronakrise. Am Nachmittag waren auch Reden von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron angesetzt.
Neuer Höchstwert: Mehr als 144.000 Corona-Neuinfektionen in den USA
11:30 Uhr: Die USA haben den zweiten Tag in Folge einen Höchststand an täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert. Für Mittwoch wurden 144.133 Fälle verzeichnet, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität vom Donnerstag hervorgeht.
Das ist der höchste Wert für Ansteckungen mit dem Virus SARS-CoV-2 binnen 24 Stunden seit Beginn der Pandemie. Zugleich korrigierte die Universität die Zahl vom Dienstag - der bis dahin höchste Tageswert - von 136.325 auf 140.290 nach oben.
In den USA mit ihren rund 330 Millionen Einwohnern haben sich seit Beginn der Pandemie mehr als 10,4 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert, wie die Universität am Donnerstag auf ihrer Homepage weiter mitteilte. Demnach starben dort bisher rund 241.800 Menschen in Verbindung mit einer Corona-Infektion. Seit einer Woche liegt die Zahl der täglichen Neuinfektionen nach der Statistik der Johns-Hopkins-Universität bei mehr als 100.000.
Die Internetseite der Universität wird regelmäßig mit eingehenden Daten aktualisiert und zeigt daher einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In manchen Fällen wurden die Zahlen aber auch wieder nach unten korrigiert.
RKI-Chef Wieler: Zu früh für Urteil über Teil-Lockdown
11:06 Uhr: Für eine Beurteilung der Effekte des derzeitigen Teil-Lockdowns wegen der Corona-Pandemie ist es aus Sicht des Robert-Koch-Instituts (RKI) noch zu früh. Man müsse abwarten, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler am Donnerstag in Berlin.
Wie schnell das Infektionsgeschehen abgebremst werden könne, hänge vom Verhalten der Menschen ab. Im Winter sei es schwieriger, weil man mehr Zeit in geschlossenen Räumen verbringe - das bedeutet bessere Bedingungen für Ansteckungen.
Wieler rief erneut zum Einhalten der Maßnahmen auf: Regeln wie Abstandhalten, Tragen von Mund-Nasen-Schutz, Hygiene und Lüften würden die Menschen noch lange begleiten. "Wir müssen noch ein paar Monate die Pobacken zusammenkneifen", sagte er.
Spezielle Zonen sollen Tourismus in Israel ermöglichen
10:56 Uhr: Die israelische Regierung will auch in Corona-Zeiten Urlaube ermöglichen. In dem Land sollen in Kürze spezielle Tourismus-Zonen eingerichtet werden.
Diese umfassen die Stadt Eilat und Gegenden am Toten Meer, wie das Gesundheitsministerium am Donnerstag mitteilte. Ein entsprechendes Gesetzesvorhaben hatte das israelische Parlament am späten Mittwochabend beschlossen.
Dabei geht es vorerst nur um inländischen Tourismus, nicht um Besucher aus dem Ausland. In anderen Regionen des Landes bleiben Hotels und Restaurants vorerst geschlossen.
Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums sagte der Deutschen Presse-Agentur, Voraussetzung für das Betreten dieser sogenannten isolierten "Touristen-Inseln" sei ein negativer Corona-Test, der maximal 72 Stunden alt sein dürfe. An den Zufahrten zu den Zonen werde ein zusätzlicher Schnelltest gemacht.
Die Ergebnisse müssten den Hotels beim Einchecken vorgelegt werden. Das Ministerium hofft, dass die Test-Logistik in der zweiten Hälfte der kommenden Woche bereitsteht. Die Coronakrise macht der Tourismusindustrie in Israel schwer zu schaffen. Die Einreise in das Land ist nur in Ausnahmefällen möglich.
RKI: Mehr Kliniken melden Engpässe - Ausfälle beim Personal
10:38 Uhr: Immer mehr Kliniken in Deutschland melden laut Robert-Koch-Institut (RKI) Engpässe. Häufigster Grund sei das Personal, sagte RKI-Chef Lothar Wieler am Donnerstag in Berlin und bezog sich auf Daten der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin.
Es komme zunehmend zu akuten Einschränkungen des Betriebs aufgrund von Personalmangel. Die Zahl der COVID-19-Intensivpatienten in den Krankenhäusern war zuletzt deutlich gestiegen.
Wieler führte aus, durch die hohen Corona-Fallzahlen im Land gebe es auch mehr Ansteckungen und Fälle von Quarantäne bei Klinikbeschäftigten. Es gelte zu verhindern, dass sich die Situation weiter zuspitze.
Ziel sei nach wie vor, die Zahl der Neuinfektionen wieder auf ein Level zu bringen, mit dem auch die Krankenhäuser umgehen können. Es gelte, so wenige Infektionen wie möglich zulassen.
RKI: Corona-Lage weiter sehr ernst - aber vorsichtiger Optimismus
10:16 Uhr: Die Corona-Lage in Deutschland ist nach Einschätzung des Robert-Koch-Instituts (RKI) weiter sehr ernst. Das Infektionsgeschehen nehme immer noch praktisch in ganz Deutschland zu, sagte RKI-Chef Lothar Wieler am Donnerstag in Berlin.
Die rund 22.000 Infizierten, die zuletzt innerhalb von 24 Stunden bundesweit gemeldet wurden, könnten weitere Menschen anstecken. Auch die Zahl der schweren Krankheitsverläufe und der Todesfälle werde mit zeitlichem Verzug weiter steigen.
Wieler mahnte, man müsse damit rechnen, dass Kliniken an Kapazitätsgrenzen stoßen. Vorsichtig optimistisch stimme ihn aber, dass die Kurve der Neuinfektionen zuletzt weniger steil gestiegen sei. Noch wisse man aber nicht, ob es sich dabei um eine stabile Entwicklung handelt. Es sei abzuwarten, ob sich dies fortsetzt.
Walter-Borjans für weitere Hilfen, falls Teil-Shutdown anhält
09:32 Uhr: SPD-Chef Norbert Walter-Borjans hat sich für weitere finanzielle Hilfen ausgesprochen für den Fall, dass der coronabedingte Teil-Shutdown im Dezember bestehen bleibt. "Wir haben jetzt in die Kasse gegriffen, und wenn man dieselben Auflagen wieder weiterführen würde, dann müssen wir natürlich dafür auch einspringen", sagte Walter-Borjans am Donnerstag im Deutschlandfunk.
"Dafür hat Deutschland auch die Luft." Bund und Länder hatten Zuschüsse von insgesamt rund 10 Milliarden Euro angekündigt für Betriebe, die vom coronabedingten Teil-Shutdown im November besonders betroffen sind, etwa Gastronomie- und Kultureinrichtungen.
Bundesfinanzminister
Walter-Borjans und Scholz verteidigten die Befristung der Mehrwertsteuersenkung bis Ende dieses Jahres. Die Befristung sei auch deshalb so beschlossen worden, "damit man weiß, wenn ich davon Gebrauch machen will, dann muss ich mich jetzt ins Geschäft begeben und etwas kaufen", sagte Walter-Borjans.
"In einer Krise muss man die Situation überwinden, dass alle auf bessere Zeiten warten", sagte Scholz. Seit Juli gelten für ein halbes Jahr niedrigere Mehrwertsteuersätze. Damit will die Bundesregierung in der Coronakrise den Konsum ankurbeln.
Britische Wirtschaft erholt sich stark von Corona-Einbruch
08:43 Uhr: Die Wirtschaft Großbritanniens hat sich in den Sommermonaten stark vom Corona-Einbruch im Frühjahr erholt. Im dritten Quartal sei die Wirtschaftsleistung im Quartalsvergleich um 15,5 Prozent gestiegen, teilte das Statistikamt ONS am Donnerstag in London mit. Analysten hatten für Juli bis September einen Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in dieser Größenordnung erwartet.
Damit konnte die zweitgrößte Volkswirtschaft in Europa einen großen Teil des Corona-Einbruchs wieder wettmachen. Im zweiten Quartal war die britische Wirtschaftsleistung wegen der harten Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie um 19,8 Prozent im Quartalsvergleich geschrumpft.
Spahn: Keine Feiern mehr in diesem Winter
08:23 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn geht auch über die aktuellen Maßnahmen im November hinaus von coronabedingt harten Einschränkungen aus. "Wir müssen es miteinander schaffen, durch diesen Winter insgesamt zu kommen mit niedrigeren Zahlen auf einem niedrigeren Niveau", sagte der CDU-Politiker am Donnerstag im RBB-Inforadio mit Blick auf die Infektionszahlen.
Veranstaltungen mit mehr als 10 bis 15 Personen wie Weihnachtsfeiern oder andere Geselligkeiten sehe er "in diesem Winter nicht mehr". Wenn die Infektionszahlen zurückgehen sollten, "heißt das nicht, ab Dezember oder Januar kann es wieder richtig überall losgehen mit Hochzeitsfeiern oder Weihnachtsfeiern als wäre nichts gewesen". Die Lage verlange Geduld: "Dieses Virus hat sehr lange Bremsspuren."
Pläne zu vorgezogenen Weihnachtsferien wie in Nordrhein-Westfalen nannte Spahn "einen pragmatischen Ansatz, den man diskutieren, den man machen kann". Spahn wollte dazu keine Empfehlung abgeben, das sei Ländersache auch mit Blick auf die jeweilige Infektionslage.
"Was mir sehr wichtig ist, dass es Planbarkeit gibt für Eltern, Kinder, Lehrerinnen und Lehrer, Erzieherinnen und Erzieher". Das Frühjahr mit über Monate geschlossenen Einrichtungen, als niemand genau gewusst habe, wann wieder geöffnet werde, sei "eine echte, harte Belastung für alle" gewesen.
Erster lokaler Corona-Fall in Neuseeland seit August
08:04 Uhr: In Neuseeland ist erstmals seit August wieder ein lokal übertragener Corona-Fall bestätigt worden. Derzeit werde überprüft, wo sich die junge Frau in der Metropole Auckland angesteckt haben könnte, teilten die Gesundheitsbehörden am Donnerstag mit.
Neuseeland sei aber weiter in einer "sehr starken" Position, um das Virus im Griff zu haben, sagte der neue Minister für COVID-19-Bekämpfung, Chris Hipkins. "Im Rest der Welt tobt COVID-19 weiter und wird noch einige Zeit eine erhöhte Bedrohung darstellen."
Der Pazifikstaat hatte das Virus im Oktober bereits zum zweiten Mal für besiegt erklärt. Die Menschen dort sind zu einer weitgehenden Normalität zurückgekehrt und brauchen nicht einmal Masken zu tragen.
Die Behörden bestätigten auch zwei weitere neue Fälle an der Grenze. Insgesamt hat das Land bislang rund 1.600 Infektionen gemeldet, 25 Menschen sind in Verbindung mit der Krankheit gestorben.
Lufthansa startet Probelauf für Corona-Schnelltests
07:44 Uhr: Die Lufthansa hat auf der Fluglinie München-Hamburg mit dem angekündigten Probelauf mit Corona-Schnelltests für alle Passagiere begonnen.
Vor dem Start der ersten Maschine des Tages vom Münchner Flughafen nach Hamburg am Donnerstagmorgen um 9:10 sollten sämtliche Passagiere getestet werden. Ersatzweise konnten die Fluggäste einen höchstens 48 Stunden alten negativen PCR-Test vorlegen oder sich kostenfrei auf einen anderen Flug umbuchen lassen.
Die Antigen-Schnelltests weisen nicht den COVID-19-Erreger als solchen nach, sondern mit diesem verbundene Proteine. Die Funktionsweise ähnelt einem Schwangerschaftstest, die Ergebnisse sollen nach 30 bis 60 Minuten vorliegen. Allerdings sind die Tests ungenauer als die üblichen PCR-Tests.
Die unter hohen Verlusten leidende Fluggesellschaft hofft, wieder mehr Flugverbindungen insbesondere nach Übersee anbieten zu können. Ein großes Hemmnis für die Wiederbelebung des Luftverkehrs sind bisher die Quarantäneregeln, die in den meisten Ländern für internationale Fluggäste gelten. In der Lufthansa-Gruppe wurden die Schnelltests bereits bei Flügen der Tochter Austrian zwischen Berlin und Wien erprobt.
Entwicklungsminister: Ein Impfstoff gegen Corona wird nicht reichen
06:10 Uhr: Entwicklungsminister
"Wir dürfen vor allem die Menschen in den Flüchtlingslagern nicht vergessen", sagte Müller. "Uns muss klar sein: Corona besiegen wir nur weltweit oder gar nicht."
Deutschland unterstütze die weltweite Verteilung von Impfdosen über die Plattform Covax, die die Entwicklung und gerechte Verbreitung bezahlbarer Impfstoffe gegen das Coronavirus fördern soll. Die deutsche Entwicklungspolitik hat der Plattform 100 Millionen Euro für den späteren Kauf von Impfdosen für 92 Entwicklungs- und Schwellenländer bereitgestellt.
"Die Erfahrung zeigt, dass Impfstoffe in Entwicklungsländern erst mit großer Verzögerung zum Einsatz kommen. Das muss dieses Mal anders laufen", so Müller.
Deswegen baue Deutschland bestehende Impfprogramme über die internationale Impfallianz Gavi aus. Unicef und die Gates-Stiftung arbeiteten zusätzliche daran, dass Impfstoffdosen schnell der Covax-Plattform zur Verfügung gestellt werden könnten.
"Denn obwohl der Impfstoff aus Mainz uns alle sehr hoffnungsvoll stimmt: An Transport und Lagerung des Impfstoffs werden sehr hohe Anforderungen gestellt, beispielsweise unterbrechungsfreie Tiefkühlketten", sagte Müller.
"Ein Impfstoff alleine wird daher nicht reichen. Wir brauchen weitere, die auch einfacher zu handhaben sind und so in entlegene Regionen gebracht werden können."
21.866 neue Corona-Infektionen in Deutschland
06:07 Uhr: In Deutschland haben die Gesundheitsämter dem Robert-Koch-Institut (RKI) 21.866 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Das sind knapp 3.400 Fälle mehr als am Mittwoch, wie aus den Angaben des RKI vom Donnerstagmorgen hervorgeht.
Im Vergleich zum Donnerstag vergangener Woche ist der Wert etwas höher. Zu dem Zeitpunkt hatte die Zahl gemeldeter Neuinfektionen bei 19.990 gelegen. Ein Höchststand war am Samstag mit 23.399 verzeichneten Fällen erreicht worden.
Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie insgesamt 727.553 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2 in Deutschland. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg bis Donnerstag um 215 auf insgesamt 11.982. Am Mittwoch hatte diese Steigerung 261 Fälle betragen. Das RKI schätzt, dass rund 467.800 Menschen inzwischen genesen sind.
Das sogenannte Sieben-Tage-R lag laut RKI-Lagebericht vom Mittwochabend bei 0,89 (Vortag: 0,92). Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch etwa 89 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.
Mehr Klagen gegen den Bund wegen ausbleibender Mundschutz-Zahlung
05:45 Uhr: Weil der Bund ihre Mundschutz-Lieferungen nicht bezahlt, ziehen immer mehr Firmen vor Gericht. Es seien inzwischen 75 Klagen anhängig, teilte das Landgericht Bonn auf Anfrage mit.
Das sind neun mehr als Anfang Oktober. Der Streitwert liege jeweils bei 5.001 Euro bis 38 Millionen Euro. Der Bund nennt unter anderem Qualitätsmängel als Grund für die Nichtzahlung. Die Verfahren sind in Bonn, weil dort der Dienstsitz des Bundesgesundheitsministeriums ist.
Bei den juristischen Auseinandersetzungen geht es um einen im April vergebenen Großauftrag des Ministeriums - damals suchte der Staat in der Coronakrise händeringend nach FFP2-Masken für Kliniken und andere Einrichtungen. Beim sogenannten Open-House-Verfahren setzten sich nicht die besten Bieter durch, sondern alle, die sich beteiligt und zur Lieferung von Schutzausrüstung verpflichtet hatten.
Mehr als 700 Firmen bekamen den Zuschlag, von denen laut Ministerium aber fast die Hälfte Lieferfristen nicht einhalten konnte und damit aus dem Vertrag ausschied.
Dies ist jedoch strittig - einige Kläger argumentieren, dass die vom Bund beauftragten Logistiker Ort und Zeit für die Übergabe mehrfach verschoben hätten und sie als Lieferanten gar keine richtige Möglichkeit gehabt hätten zum Abladen der Mundschutzberge. In anderen Fällen beanstandete der Bund Qualitätsmängel, die von manchen Lieferanten aber wiederum bestritten werden.
"Der Bund bekam viel mehr Masken als gedacht und war dann mit der Annahme und Qualitätsprüfung überfordert", sagt der Düsseldorfer Anwalt Christian Lüpke, der mehrere Kläger vertritt. Die Zahlungen seien überfällig.
Ende September wurde in einem ersten Verfahren die Verhandlung eröffnet, eine Import-Export-Gesellschaft aus Hannover klagte auf Zahlung von einer halben Million Euro plus Zinsen. Ein Gutachter klärt nun, ob die Masken mangelhaft waren oder nicht. Die Verhandlung einer zweiten Klage soll am 16. Dezember starten.
Gewerkschaft fordert mehr Schutz vor Corona in Schulen
02:34 Uhr: Die Lage der Schulen in der Corona-Pandemie sorgt weiter für Diskussionen. "So wie im Moment unterrichtet wird,
sind die Gesundheitsrisiken für Schüler und Lehrer zu hoch", sagte die Vorsitzende der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft, Marlis Tepe, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Donnerstag).
"Die Klassen müssen geteilt werden. Je eine Gruppe wäre dann in der Schule, eine zu Hause." Für die Schüler sei es besser, rechtzeitig
Klassen zu teilen und so im Unterricht Abstände einzuhalten, als zu riskieren, dass immer mehr Klassen komplett in Quarantäne müssten.
Der Vorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung, Udo Beckmann, sagte dem RND, die Bestimmungen der Gesundheitsbehörden seien sehr unterschiedlich. "Wird in dem einen Landkreis die ganze Klasse in Quarantäne gesetzt, sind es in dem anderen nur die direkten Banknachbarn - wenn überhaupt, weil ja gelüftet wurde."
Das sei nicht nachvollziehbar und führe zu Unmut und Verunsicherung. Es brauche klare und transparente Regeln, wann wer in Quarantäne müsse.
Am Mittwoch hatte eine Angabe des Deutschen Lehrerverbandes für Wirbel gesorgt, wonach sich derzeit mehr als 300.000 Schüler und bis zu 30.000 Lehrer in Quarantäne befinden. Tepe äußerte sich skeptisch zu diesen Zahlen. Es gebe dazu keine verlässlichen Angaben.
"Die Zahl von 300 000 ist aus der Luft gegriffen." Auch Beckmann sagte: "Wir wissen nicht, wie viele Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler in Quarantäne sind." In Deutschland gibt es rund 40.000 Schulen mit insgesamt 11 Millionen Schülern und rund 800.000 Lehrern.
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