- 17:16 Uhr: ➤ Astrazeneca: Impfdosen in Italien werden nicht auf Vorrat gehalten
- 15:23 Uhr: Bundesregierung prüft Unterbindung von Urlaubsreisen ins Ausland
- 14:22 Uhr: Deutschland will EU-weite Anschaffung von Sputnik-Impfstoff
- 10:21 Uhr: Ramelow kritisiert MPK: "Was passiert hier eigentlich?"
- 09:41 Uhr: Karl Lauterbach hätte sich einen konsequenteren Lockdown gewünscht
- 06:09 Uhr: RKI registriert 15.813 Corona-Neuinfektionen und 248 neue Todesfälle
➤ Astrazeneca: Impfdosen in Italien werden nicht auf Vorrat gehalten
17:16 Uhr: Der britisch-schwedische Impfstoffhersteller Astrazeneca hat Berichte über die Vorratslagerung von 29 Millionen Impfdosen in einem Werk in Italien als nicht korrekt zurückgewiesen.
Es handle sich um verschiedene Kontingente des Impfstoffs, die auf die Freigabe durch die Qualitätskontrolle warteten, teilte eine Sprecherin am Mittwoch auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.
Davon seien 13 Millionen Dosen für arme Länder im Rahmen des Covax-Programms bestimmt. Sie seien außerhalb der EU hergestellt und in dem Agnani-Werk in Fläschen abgefüllt worden. Weitere 16 Millionen sollten nach der Freigabe nach Europa gehen, ein großer Teil davon noch im März. Derzeit seien keine Exporte außer in Covax-Länder geplant.
"Es ist nicht korrekt, dies als einen Vorrat zu bezeichnen", so die Sprecherin. Der Prozess der Herstellung von Impfstoffen sei sehr komplex und zeitaufwendig. Insbesondere müssten die Impfstoffdosen auf die Freigabe durch die Qualitätskontrolle warten, nachdem die Abfüllung der Fläschchen abgeschlossen sei, hieß es weiter.
Die italienische Zeitung "La Stampa" hatte zuvor von 29 Millionen Impfdosen berichtet, die angeblich für den Export nach Großbritannien bestimmt seien und in dem Werk in Italien gelagert würden. Das hatte zu Verwunderung geführt, weil Astrazeneca zuletzt seine Lieferzusagen an die EU mehrfach gekürzt hatte.
Die weiteren Corona-News des Tages:
Frankreich weitet Lockdown auf 23 Millionen Bürger aus
15:45 Uhr: Wegen der Wucht der dritten Corona-Welle weitet Frankreich die regionalen Lockdowns aus: In drei weiteren Départements sollen Geschäfte schließen und die Bewegungsfreiheit der Bürger eingeschränkt werden, wie Regierungssprecher Gabriel Attal am Mittwoch nach einer Kabinettssitzung unter Leitung von Präsident
Lockdowns sollen nun auch im Département Rhone um die Großstadt Lyon im Osten Frankreichs gelten sowie in den Verwaltungsbezirken Aube südöstlich von Paris und Nièvre südlich der Hauptstadt. Die Wochen-Inzidenz liegt dort zwischen 300 und 400 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Wann die verschärften Maßnahmen in Kraft treten, ließ der Regierungssprecher offen. Dazu seien am Mittwochnachmittag noch Absprachen geplant.
Im Pariser Großraum und anderen Teilen Frankreichs war bereits am Wochenende ein dritter Lockdown in Kraft getreten. Fast alle Geschäfte des nicht täglichen Bedarfs mussten schließen. Auch die Bewegungsfreiheit von rund 21 Millionen Menschen wurde erneut eingeschränkt.
Auf den Intensivstationen des Landes werden inzwischen mehr als 4.600 Menschen behandelt, die Tendenz ist steigend. Auf dem Höhepunkt der zweiten Corona-Welle im November waren es rund 4.900 gewesen.
Auch die französische Kulturministerin Roselyne Bachelot wurde mit einer COVID-19-Erkrankung ins Krankenhaus eingeliefert. Der Zustand der 74-Jährigen sei aber "stabil" und gebe "keinen Anlass zur Besorgnis", hieß es aus ihrem Umfeld. Bachelot ist bereits das neunte Mitglied der Staatsführung, das in Frankreich positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Auch Präsident Emmanuel Macron war im Dezember zwischenzeitlich erkrankt und hatte Symptome wie Fieber und Husten.
Bundesregierung prüft Unterbindung von Urlaubsreisen ins Ausland
15:23 Uhr: Die Bundesregierung prüft, ob Reisen in beliebte Urlaubsgebiete im Ausland wegen der Corona-Pandemie vorübergehend unterbunden werden können. "Das wird jetzt von den zuständigen Ressorts überprüft", sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer am Mittwoch in Berlin.
Hintergrund ist der vorübergehende Buchungsboom für Mallorca nach der Streichung der Lieblingsinsel der Deutschen von der Liste der Corona-Risikogebiete am 14. März. (Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie hier.)
Corona-Schweigeminute in vielen Städten Europas
14:28 Uhr: In Dutzenden Städten Europas hat es am Mittwoch um 12:00 Uhr eine Schweigeminute und andere Gedenkveranstaltungen für die Corona-Toten gegeben.
Wie der Verband Eurocities als Organisator mitteilte, hatten sich viele der rund 200 Städte aus knapp 40 Ländern mit eigenen Aktionen an dem gemeinsamen Gedenken beteiligt. Eine genaue Zahl der Teilnehmer gebe es aber nicht, sagte ein Sprecher.
In Berlin standen nach Angaben der Verkehrsbetriebe BVG am Mittag viele Busse und Bahnen an den Haltestellen oder im Bahnhof für kurze Zeit still. Eine ähnliche Aktion habe es in der ungarischen Hauptstadt Budapest gegeben, berichtete der Sprecher von Eurocities.
Stuttgart hatte angekündigt, dass das Glockenspiel auf dem Rathausturm über die Mittagszeit aussetzen sollte. Andernorts seien in Rathäusern Sitzungen zeitweise unterbrochen worden, hieß es.
Dario Nardella, Verbandspräsident und Bürgermeister der italienischen Stadt Florenz, gedachte der Leidtragenden und Toten der Pandemie bei einem kurzen Auftritt auf YouTube in einem Livestream.
Deutschland will EU-weite Anschaffung von Sputnik-Impfstoff
14:22 Uhr: Deutschland drängt bei der Beschaffung des russischen Corona-Impfstoffs Sputnik V auf ein europäisches Vorgehen. "Wir sind der Meinung, dass das wieder über das europäische System erfolgen soll", hieß es am Mittwoch aus Regierungskreisen in Berlin. Man habe die EU-Kommission dazu aufgefordert, sich dieser Frage anzunehmen. "Ich glaube, dass wir noch nichts verpasst haben. Aber wir würden es für richtig halten, wenn jetzt zeitnah die Gespräche aufgenommen werden."
Das Sputnik-Vakzin sei zwar noch nicht von der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA zugelassen. Aber man habe auch bei den anderen Impfstoffen schon vorher Gespräche geführt. Dieser Prozess beginne damit, dass die EU-Kommission die Mitgliedsstaaten frage, ob sie Interesse an dem jeweiligen Impfstoff hätten.
Die EMA hatte Anfang März ein Prüfverfahren für Sputnik V im Rahmen einer Rolling Review begonnen. Dabei werden Testergebnisse bereits geprüft, auch wenn noch nicht alle Daten vorliegen und noch kein Zulassungsantrag gestellt wurde.
Scholz kritisiert Mallorca-Reisen
14:12 Uhr: Vizekanzler
Scholz verwies auf die von Bund und Ländern beschlossenen Maßnahmen. Diese sollten dazu beitragen, dass sich dies nicht als "großer Trend" entwickle, sagte er mit Blick auf Mallorca.
Bund und Länder hatten sich darauf verständigt, dass alle Reisenden, die aus dem Ausland zurückkehren, künftig einen Corona-Test machen, auch wenn sie aus einem Nichtrisikogebiet wie aktuell Mallorca kommen. Fluggesellschaften hatten zugesagt, über Ostern Reisende vor der Rückkehr auf der Insel zu testen.
Die Bundesregierung hatte Mallorca von der Liste der Risikogebiete gestrichen und die Reisewarnung wegen stark gesunkener Infektionszahlen aufgehoben. Damit entfiel auch die Quarantäne für Rückkehrer. Das hat zu einem Buchungsboom geführt, aber auch zu hitzigen Diskussionen, ob man damit einen neuen Infektionsherd riskiert.
AfD zum Corona-Krisenmanagement der Regierung: "Chaos ist perfekt"
13:39 Uhr: Nach der Rücknahme der sogenannten Osterruhe hat die AfD das Krisenmanagement von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Entscheidungsprozesse in der Coronakrise scharf kritisiert. "Das Chaos ist perfekt. Gestern so, heute anders, niemand weiß mehr was gilt", sagte Fraktionschefin Alice Weidel am Mittwoch in Berlin.
Merkel übernehme die Verantwortung, aber keiner wisse, wie diese Verantwortung aussehe. Die Entscheidung zeige eine "Bunkermentalität" der Kanzlerin, die sich mit ihrer "Entourage" vom normalen Bürger und der Arbeitswelt entfernt habe.
Bericht: Astrazeneca lagert riesige Mengen Impfstoff in Italien
11:56 Uhr: Astrazeneca lagert in Italien 29 Millionen Dosen Corona-Impfstoff für den Export nach Großbritannien. Ein entsprechender Bericht der italienischen Zeitung "La Stampa" wurde der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch in Brüssel bestätigt. (Weitere Informationen dazu finden Sie hier.)
Astrazeneca informiert über Anzeichen einer Thrombose nach Impfung
11:33 Uhr: Nach der Wiederaufnahme der Impfungen mit dem Astrazeneca-Mittel informiert der Hersteller Ärzte über mögliche Anzeichen einer Thrombose. In einem sogenannten Rote-Hand-Brief, der durch das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) verbreitet wird, werden unter anderem Blutergüsse an einer anderen Stelle als dem Einstich genannt. Solche Briefe enthalten wichtige Mitteilungen über Arzneimittel. Sie werden regelmäßig an Ärzte verschickt, um sie über neue Erkenntnisse zu informieren.
In dem am Mittwoch veröffentlichten Brief heißt es, bei dem COVID-19- Vakzin von Astrazeneca überwiege der Nutzen die Risiken, "trotz eines möglichen Zusammenhangs mit sehr seltenen Thrombosen in Kombination mit einer Thrombozytopenie". Das Gesundheitspersonal solle auf entsprechende Anzeichen und Symptome achten. Die Geimpften sollten gegebenenfalls angewiesen werden, sofort einen Arzt aufzusuchen.
Als Symptome werden Kurzatmigkeit, Brustschmerzen, Beinschwellungen oder anhaltende Bauchschmerzen genannt. Auch Kopfschmerzen oder verschwommenes Sehen könnten darauf hindeuten. Umgehend einen Arzt aufsuchen sollte man auch, "wenn nach einigen Tagen auf der Haut Blutergüsse (Petechien) außerhalb des Verabreichungsortes der Impfung auftreten".
Laschet kündigt Modellprojekte für Corona-Öffnungen an
11:00 Uhr: Nordrhein-Westfalen will in etwa einem halben Dutzend Modellregionen Öffnungen coronabedingter Einschränkungen mit strengen Schutzmaßnahmen und Testkonzepten erproben. Das kündigte Ministerpräsident
In den nächsten Tagen würden die ausgewählten Orte vorgestellt. Viele hätten sich angeboten, berichtete Laschet. Die Auswahl werde alle Regionen des Landes abbilden und Kreise ebenso wie große Städte. "Lockdown ja, Lockdown nein müssen wir überwinden", sagte der CDU-Bundesvorsitzende. Vorbildlich seien die Öffnungskonzepte in Tübingen. "Wir brauchen Tübingen überall", sagte Laschet, allerdings "nicht Tübingen kopiert".
Laschet: "Wir können so nicht weitermachen"
10:38 Uhr: Nach der massiven Kritik an den Oster- und Lockdown-Beschlüssen der Bund-Länder-Runde hat Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) einen neuen Regierungsstil gefordert. Die Ministerpräsidentenkonferenz habe die Menschen enttäuscht, sagte Laschet am Mittwoch im Düsseldorfer Landtag. Die Regierungschefs hätten von 14 Uhr bis drei Uhr nachts in der Nacht zum Dienstag verhandelt. "Wir können so nicht weitermachen", sagte der CDU-Bundesvorsitzende. Darüber werde er "sehr kritisch" auch am Mittwoch in der kurzfristig anberaumten Schalte von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Regierungschefs reden.
Unmut hatte sich vor allem daran entzündet, dass nach den stundenlangen Corona-Beratungen in der Nacht zum Dienstag die Umsetzung zentraler Beschlüsse noch offen war.
Ramelow kritisiert MPK: "Was passiert hier eigentlich?"
10:21 Uhr: Thüringens Ministerpräsident
Auf die Frage, ob der Gründonnerstag denn nun ein Feiertag sei, sagte Ramelow, dass er diese Frage nicht beantworten könne. Er habe bei dem Bund-Länder-Treffen bis kurz vor Mitternacht gewartet und erst dann von dem Gründonnerstag-Vorschlag gehört.
"Bis 23:45 habe ich überhaupt nicht gewusst, wo die Bundeskanzlerin ist und wo ein Teil der Ministerpräsidenten abgeblieben sind." Die Bundesregierung habe lediglich angekündigt, die genaue Definition am Mittwoch nachzuliefern.
Bei der jüngsten Sitzung von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten am Montag, gab es erst nach einer mehrstündigen Unterbrechung Ergebnisse: Über Ostern soll das öffentliche, private und wirtschaftliche Leben weitgehend heruntergefahren werden.
Vieles ist noch nicht klar geregelt - beispielsweise ob die Ruhetage Feiertagen gleich kommen. Das Bundesinnenministerium soll nun Details ausarbeiten.
USA: Zahl der Corona-Neuinfektionen sinkt langsamer
09:57 Uhr: In den USA verlangsamt sich das Tempo beim Rückgang der Corona-Neuinfektionen. Die Behörden melden für Dienstag insgesamt 51.587 neue Fälle, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore vom Mittwochmorgen (MEZ) hervorgeht.
Das sind knapp 2.000 weniger als am gleichen Tag der Vorwoche mit 53.811. Der bisherige Tagesrekord wurde am 2. Januar mit 300.416 neuen Infektionen binnen 24 Stunden registriert. Im Januar und Februar verzeichneten die Behörden im Wochenvergleich noch Rückgänge von mehreren Zehntausend Fällen.
Die Zahl der neuen Todesfälle mit einer bestätigten Coronavirus-Infektion liegt bei 844. Eine Woche zuvor waren es noch 1.165. Der bisherige Höchstwert wurde am 12. Januar mit rund 4.477 Toten verzeichnet.
Mit mehr als 543.800 Toten und 29,9 Millionen Infizierten sind die Vereinigten Staaten in absoluten Zahlen das weltweit am stärksten von der Corona-Pandemie betroffene Land. Inzwischen sind aber auch schon mehr als 83,9 Millionen Menschen mindestens einmal geimpft. Mehr als 45,5 Millionen Menschen sind vollständig geimpft. Insgesamt zählen die USA knapp 330 Millionen Einwohner.
Die Webseite der Johns-Hopkins-Universität wird regelmäßig aktualisiert und zeigt daher einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In manchen Fällen werden die Zahlen - unter anderem die der Neuinfektionen binnen 24 Stunden, aber auch die der Toten - nachträglich aktualisiert.
Karl Lauterbach hätte sich einen konsequenteren Lockdown gewünscht
SPD-Gesundheitsexperte
"Wir brauchen noch einmal einen Lockdown-Beschluss, den haben wir ja jetzt auch gefasst, ich hoffe, er wirkt ausreichend, ich hätte ihn früher gefasst und auch härter", sagte Lauterbach am Mittwoch im WDR. "Wir brauchen nochmal einen Lockdown, um das Tempo aus dieser B.1.1.7-Mutation rauszuholen. Das haben alle anderen auch nicht anders geschafft. Es gibt keinen dritten Weg."
Es sei wissenschaftlich belegt, dass gegen eine dritte Welle mit der gefährlichen britischen Mutation nur Lockdowns mit Ausgangsbeschränkungen funktionierten. "Daher hätte ich das sogar vorübergehend gemacht, bis wir die Tests überall in den Betrieben und in den Schulen verteilt haben und dort dann testen können, dann wäre die Ausgangssperre nicht mehr nötig gewesen."
Dazu hätten aber viele andere Politiker gesagt, dass man das den Bürgerinnen und Bürgern nicht zumuten könne. "Wir gehen aber damit in ein Risiko hinein, dass wir zwar eine Osterruhe beschließen, aber keinen Erfolg haben. Dann verlieren wir mehr Vertrauen. Dem Bürger wird zum Teil nicht zugetraut, dass er härtere Maßnahmen auch bereit ist zu akzeptieren, wenn sie erfolgreich sind."
Beim Testen komme es darauf an, dass dies systematisch in den Betrieben und Schulen erfolge. "Ich hätte es besser gefunden, wenn wir dies verpflichtend gemacht hätten", sagte Lauterbach, "da gab's aber Widerstände."
Wissenschaftlich habe sich eindeutig gezeigt, dass die Fallzahlen sänken, wenn man einen großen Teil der Bevölkerung, etwa 40 Prozent, zweimal in der Woche teste. "Wenn ich jetzt freiwillig teste, beispielsweise beim Einkaufen, (...), dann ist das auch wichtig, aber es senkt die dritte Welle nicht. Das geht einfach weiter", argumentierte Lauterbach.
Löhne in Coronakrise erstmals seit Jahren gesunken
08:35 Uhr: Die Löhne der Menschen in Deutschland sind erstmals seit den Erhebungen 2007 nominal gesunken. Die Bruttomonatsverdienste einschließlich Sonderzahlungen fielen im Corona-Krisenjahr 2020 um 0,7 Prozent zum Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Da zugleich die Verbraucherpreise um knapp 0,5 Prozent stiegen, blieb den Beschäftigten real 1,1 Prozent weniger Gehalt.
Das war noch etwas weniger, als die Wiesbadener Statistiker zunächst geschätzt hatten. In der Statistik ist allerdings das Kurzarbeitergeld nicht berücksichtigt, das in der Coronakrise für Millionen Erwerbstätige die Einkommensverluste zumindest abfederte.
Die bezahlte Wochenarbeitszeit von Vollzeitbeschäftigten sank im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2019 deutlich um im Schnitt 2,9 Prozent. Den stärksten Rückgang gab es im Gastgewerbe mit minus 19,4 Prozent, gefolgt von der Branche Kunst, Unterhaltung und Erholung mit minus 9,0 Prozent. Hingegen ging die Arbeitszeit in der Energieversorgung und der Finanz- sowie Versicherungsbranche kaum zurück (je minus 0,4 Prozent).
Göring-Eckardt: Keine Transparenz bei Bund-Länder Treffen
08:17 Uhr: Grüne-Fraktionschefin
Das führe nicht dazu, dass Menschen Vertrauen in die Verhandlungen hätten. Sie sähen nicht, wie der Prozess ablaufe. Sie wissen nicht "was waren die Argumente, wie ist man dahin gekommen?", so Göring-Eckardt. Es sei zwar gut, dass die Beschlüsse zwischen Bund und Ländern besprochen werden, aber das solle öffentlicher und transparenter geschehen.
RKI registriert 15.813 Corona-Neuinfektionen und 248 neue Todesfälle
06:09 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 15.813 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 248 neue Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen des RKI vom Mittwoch hervor. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 13.435 Neuinfektionen und 249 neue Todesfälle verzeichnet.
Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 05.15 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich
Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Mittwochmorgen bundesweit bei 108,1 - und damit etwas höher als am Vortag (107,3).
Der Höchststand von 1.244 neu gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert erreicht worden - er enthielt jedoch 3.500 Nachmeldungen.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Dienstagabend bei 1,04 (Vortag 1,12). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 104 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.
Brasilien meldet erstmals mehr als 3.000 Corona-Tote in 24 Stunden
05:56 Uhr: Als weltweit erst zweites Land hat Brasilien die Marke von 3.000 an einem Tag erfassten Corona-Toten durchbrochen. 3.251 Menschen starben nach Daten des Gesundheitsministeriums in Brasília vom Dienstagabend (Ortszeit) innerhalb von 24 Stunden. Bisher hatten die Marke von 3.000 Toten in diesem 24-Stunden-Zeitraum nur die USA überschritten.
Die Situation auf den Intensivstationen für COVID-19-Patienten ist wegen der Auslastung in 24 von 26 Bundesstaaten und dem Hauptstadtdistrikt in einem "kritischem Alarmzustand", wie das Nachrichtenportal "G1" unter Berufung auf die Forschungseinrichtung "Fundação Oswaldo Cruz" (Fiocruz) berichtete. "Seit Anfang März wird das Land Zeuge des Zusammenbruchs des Gesundheitssystems in Brasilien für die Versorgung von Patienten, die eine komplexe Versorgung für COVID-19 benötigen."
Seehofer kritisiert Bund-Länder-Beschlüsse zu Ostergottesdiensten
04:00 Uhr: Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat den Bund-Länder-Beschluss zu den Ostergottesdiensten kritisiert. Darin werden Religionsgemeinschaften gebeten, Versammlungen über Ostern zum Schutz vor dem Coronavirus nur virtuell abzuhalten. "Es hat mich schon erstaunt, dass ausgerechnet Parteien, die das C im Namen führen, den Kirchen den Verzicht auf Gottesdienste nahelegen, noch dazu an Ostern", sagte Seehofer der "Bild"-Zeitung (Mittwoch).
Seehofer stellte klar, dass es weder um ein Verbot noch um die Forderung gehe, Gottesdienste zu Ostern ausfallen zu lassen. "Ich möchte ausdrücklich darauf hinweisen, dass es sich hier um eine Bitte handelt", betonte er. "Mein Haus hat diesen Vorschlag auch nicht gemacht, obwohl wir für die Religionen zuständig sind. Das Innenministerium hat stattdessen schon sehr früh in der Pandemie gemeinsam mit den Kirchen Hygiene-Konzepte ausgearbeitet, die bis heute tadellos funktionieren."
Kurz fordert weiter Korrektur der Impfstoff-Verteilung in der EU
00:11 Uhr: Österreichs Kanzler Sebastian Kurz pocht weiter auf eine Änderung der Impfstoff-Verteilung in Europa. Er werde das Thema bei Beratungen mit seinen EU-Kollegen am Donnerstag zur Sprache bringen, falls es bis dahin keine Lösung gebe, sagte der konservative Regierungschef der "Welt" (Mittwoch). Deutschland ist gegen die von Österreich und anderen Ländern geforderte Neuverteilung von Impfstoffen in der Europäischen Union, wie Europa-Staatssekretär Michael Roth (SPD) zuvor am Dienstag klargemacht hatte.
Die Auslieferung der Dosen sei nicht wie vereinbart gleichzeitig und nach Bevölkerungsanteil an alle EU-Staaten erfolgt, sondern nach Bestellmenge, argumentierte Kurz. "Wir können aber kein Interesse daran haben, dass sich die Kluft innerhalb der Europäischen Union bei der Durchimpfung der Bevölkerung immer mehr vergrößert und wir somit EU-Mitgliedsstaaten zweiter Klasse schaffen", sagte er der "Welt".
Roth hatte darauf hingewiesen, dass Österreich und einige andere Staaten die ihnen nach Bevölkerungsgröße zustehenden Impfstoffkontingente nicht ausgeschöpft hatten. Diese Mengen seien anderen EU-Ländern angeboten worden. Es gebe keine Veranlassung, das Verteilungsverfahren zu ändern. Auch Bulgarien, Kroatien, Lettland, Slowenien und Tschechien hatten sich Österreichs Beschwerde angeschlossen.
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