- 21:41 Uhr: ➤ Rund 17.000 Menschen bei Corona-Protesten in Mecklenburg-Vorpommern
- 19:15 Uhr: WHO: Besser Ungeimpfte von Impfung überzeugen als boostern
- 17:43 Uhr: Kinder bekamen Moderna-Impfstoff: Eltern erstatten Anzeige
- 16:56 Uhr: Moderna: Booster wirkt bei ganzer Impfdosis besser gegen Omikron
- 15:42 Uhr: Berlin gegen Omikron: Erstes Bundesland boostert nach drei Monaten
- 14:10 Uhr: EU-Arzneimittelbehörde empfiehlt Zulassung von Novavax-Impfstoff
- 12:06 Uhr: Baden-württembergischer AfD-Landtagsabgeordneter Grimmer an COVID-19 gestorben
- 05:10 Uhr: RKI registriert 16.086 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 316
➤ Rund 17.000 Menschen bei Corona-Protesten in Mecklenburg-Vorpommern
In Mecklenburg-Vorpommern ist die Zahl der Demonstranten gegen Corona-Maßnahmen und eine Impfpflicht weiter gestiegen. Wie Polizeisprecher sagten, beteiligten sich am Montagabend rund 17.000 Menschen in 20 Städten an angemeldeten Lichterspaziergängen, Kundgebungen und nicht angemeldeten Veranstaltungen. Das waren erneut mehr als doppelt so viele wie eine Woche zuvor, als laut Polizei etwa 7000 Menschen teilnahmen. Größere Proteste gab es unter anderem in Rostock, Schwerin, Neubrandenburg und Waren an der Müritz. Die Polizei registrierte bis zum frühen Abend nur vereinzelte Verstöße gegen Auflagen.
Mit rund 10.000 Teilnehmern kamen die meisten Menschen in Rostock zusammen. Die Polizei wies per Lautsprecher darauf hin, dass die Veranstaltung nicht genehmigt sei. Es kam zu kleineren Rangeleien zwischen Demonstranten und Polizisten. Auf Plakaten stand etwa "Wir sind alle nicht an der Zwangsimpfung interessiert" oder "Corona-Terror. Erst der Maulkorb. Dann die Freiheitsberaubung. Jetzt die Impfpflicht?" Zudem hatten sich mehrere Hundert Demonstranten am Markt versammelt und Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (parteilos) aufgefordert, sich zu zeigen. Unklar war, ob er überhaupt im Rathaus war.
In Schwerin protestierten etwa 2500 Menschen. Masken wurden ungeachtet der Empfehlung von Behörden nicht getragen, Abstände nur selten eingehalten. Ähnlich war es in Greifswald, wo sich mehrere Hundert Menschen zu einem Protestzug versammelten.
Die Intensivbetten für Covid-Patienten sind in Mecklenburg-Vorpommern nach Angaben des Landesamtes für Gesundheit und Soziales inzwischen vollständig ausgelastet. Am Montag lagen dort demnach 100 Covid-Patienten - vier mehr als am Vortag. Die Zahl der Patienten mit Covid-19 in den Krankenhäusern stieg auf 415, das waren 28 mehr als am Sonntag, wie es hieß.
Die weiteren Corona-News des Tages:
WHO: Besser Ungeimpfte von Impfung überzeugen als boostern
19:15 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt davor, Auffrischimpfungen als Allheilmittel auf dem Weg aus der Corona-Pandemie zu sehen. Sie spricht sich zugleich gegen Booster für die gesunde Bevölkerung aus, weil damit der Impfstoff zur Versorgung der ganzen Welt mit Erst- und Zweitimpfungen noch knapper werde. Statt Gesunde zu Boostern, sollten die Länder mehr tun, um Ungeimpfte zu erreichen, im eigenen Land und im Rest der Welt, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Montag in Genf.
Die Frage der Auffrischimpfungen ist demnach direkt mit der Frage einer gerechten Impfstoffverteilung verbunden. Die WHO hat seit Monaten davor gewarnt, dass sich in Ländern, deren Bevölkerungen nicht ausreichend geimpft sind, gefährliche Virus-Varianten entwickeln können.
Während nach den WHO-Zahlen in Deutschland 160 Impfdosen pro 100 Einwohner vergeben worden sind, waren es etwa in Kamerun 3,7, im Tschad 1,7 und in der Demokratischen Republik Kongo 0,29.
"Wenn wir nicht versuchen, die Ungeimpften zu impfen, kann es sein, dass wir das gewünschte Ziel nicht erreichen", sagte Tedros. Auf den Intensivstationen der Länder, die jetzt umfangreiche Booster-Kampagnen gestartet hätten, lägen überwiegend Ungeimpfte. "Menschen sterben, weil sie nicht geimpft sind, nicht, weil sie nicht geboostert sind", sagte Tedros.
Tedros warnte, dass die Infektionszahlen durch große Feiern über die Festtage weiter anziehen werden. Um den Trend zu ändern, sei es besser, Feiern zu verschieben oder abzusagen.
Kinder bekamen Moderna-Impfstoff: Eltern erstatten Anzeige
17:43 Uhr: Bei einer Panne um verwechselte Impfstoffe haben drei jüngere Kinder im Sauerland das für ihre Altersgruppe nicht zugelassene Mittel von Moderna erhalten.
Nach bisherigem Kenntnisstand sei drei Kindern im Alter zwischen sieben und elf Jahren im Impfzentrum des Kreises Olpe am Sonntag versehentlich der Booster-Impfstoff von Moderna - in halber Dosierung - gespritzt worden, teilte das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium (MAGS) am Montag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Eigentlich sollten sie den Kinderimpfstoff von Biontech bekommen. Das Moderna-Mittel Spikevax ist bisher in der EU erst für Menschen ab zwölf Jahren zugelassen.
"Nach den dem MAGS vorliegenden Informationen geht es den betroffenen Kindern gut und bisher sind keine Nebenwirkungen erkennbar", hieß es am Montag in Düsseldorf. Die Kreisverwaltung berichtete nach internen Prüfungen am Nachmittag, es handele sich um drei Kinder - sieben, zehn und elf Jahre alt.
Ein Elternpaar mit zwei Kindern hatte nach dem Vorfall in Attendorn Anzeige wegen Körperverletzung gegen die Person erstattet, die die fehlerhafte Impfung durchgeführt haben soll. Die Polizei nahm einer Sprecherin zufolge Ermittlungen auf. Parallel dazu werde die Staatsanwaltschaft bewerten, "ob Körperverletzung vorliegt oder nicht".
Am Sonntag hatte der Kreis über eine "fehlerhafte Verimpfung" des Vakzins vom Moderna an mehrere Kinder informiert. Nach einem Austausch unter allen relevanten Aktuere am Montag, darunter dem ärztlichem sowie dem organisatorischen Leiter des Impfzentrums, teilte Landrat Theo Melcher (CDU) mit, der Fehler sei der impfenden Fachkraft und einer betroffenen Familie mit zwei Kindern aufgefallen. Es sei von einem individuellen Versäumnis auszugehen, die Fachkraft sei sofort aus dem Impfgeschehen herausgenommen worden.
Ministerium und Bezirksregierung seien mit dem Kreis Olpe im Austausch, um zu klären, wie es zu dem Versehen kommen konnte. Es müsse sichergestellt werden, dass solche Fehler künftig ausgeschlossen seien.
Frankreich: Seit Juni 182.000 gefälschte Gesundheitspässe gefunden
17:09 Uhr: Seit der Einführung der Nachweispflicht für 3G in Frankreich im Juni sind die Behörden auf 182.000 gefälschte Dokumente gestoßen. Das teilte das französische Innenministerium in Paris am Montag mit.
Der Nachweis über eine Corona-Impfung, eine Genesung oder einen aktuellen negativen Test ist in Frankreich an zahlreichen Orten Pflicht - etwa um ins Restaurant, ins Kino oder ins Museum zu gehen. Auch für die Fahrt mit dem Fernzug oder dem Reisebus ist der sogenannte Gesundheitspass notwendig.
Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin wies auf Twitter darauf hin, dass die Nutzung, Herstellung und der Verkauf gefälschter Gesundheitspässe mit bis zu fünf Jahren Haft und bis zu 75.000 Euro Geldbuße geahndet werde.
In den vergangenen Wochen stieg die Zahl der Neuinfektionen in Frankreich enorm an. Zuletzt steckten sich landesweit etwa 530 Menschen auf 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner an.
Angesichts dessen will Frankreichs Regierung den Gesundheitspass im neuen Jahr anpassen. Ein negativer Test soll dann nicht mehr ausreichen, wie Premierminister Jean Castex ankündigte. Der Pass solle zu einem Impfpass werden. Ob der Status Genesen weiterhin gültig bleiben solle, sagte er zunächst nicht.
Moderna: Booster wirkt bei ganzer Impfdosis besser gegen Omikron
16:56 Uhr: Eine Auffrischungsimpfung mit dem Corona-Impfstoff von Moderna wirkt nach Angaben des US-Unternehmens besser gegen die Omikron-Variante, wenn statt der halben eine ganze Dosis verimpft wird. Wie Moderna am Montag mitteilte, erhöhte ein Booster mit einer Dosierung von 50 Mikrogramm in einer Studie den Spiegel der gegen Omikron wirkenden neutralisierenden Antikörper im Blut dreifach geimpfter Probanden um das 37-Fache. Ein Booster mit 100 Mikrogramm erhöhte den Antikörperspiegel dagegen um das 83-Fache.
Derzeit wird empfohlen, bei der ersten und zweiten Dosis 100 Mikrogramm des Moderna-Impfstoffs und bei der Auffrischungsimpfung 50 Mikrogramm zu nutzen.
Moderna hatte für die Laborstudie Blutproben von 40 Probanden untersucht, die 29 Tage zuvor eine Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus erhalten hatten und vor dem Booster niedrige Antikörperspiegel hatten. Eine Hälfte der Probanden wurde mit 50 Mikrogramm des Moderna-Impfstoffs und die andere Hälfte mit 100 Mikrogramm geimpft. Gemessen wurden dann die Spiegel Omikron-neutralisierender Antikörper im Blut der Probanden.
Moderna weist allerdings darauf hin, dass es sich nur um vorläufige Daten handelt. Konzernchef Stéphane Bancel sprach trotzdem von "beruhigenden" Ergebnissen. Moderna treibe aber auch die Entwicklung eines Omikron-spezifischen Impfstoffs weiter voran. Klinische Studien könnten demnach Anfang des kommenden Jahres beginnen.
Dänemark kommt mit dem Testen nicht hinterher
16:46 Uhr: Die Testcenter in Dänemark sind an ihre Kapazitätsgrenzen gestoßen. Die hohen Ansteckungszahlen hätten dazu geführt, dass eine Rekordzahl von Menschen vor den Weihnachtstagen sicherstellen wolle, dass sie sich nicht mit Corona infiziert haben, sagte Anne-Marie Vangsted, die Direktorin der Testcenter, am Montag der dänischen Nachrichtenagentur Ritzau. "Die Anzahl der PCR-Tests, die wir pro Tag analysieren können, ist begrenzt."
Fortan können nur noch Menschen einen PCR-Test buchen, die tatsächlich Symptome haben, in Kontakt mit einer infizierten Person kamen oder in einem Schnelltest positiv auf Corona getestet wurden. Wenn man zum Weihnachtsfest mit der Familie wolle, gebe es andere Möglichkeiten wie Antigentests oder Selbsttests, sagte Vangsted.
In Dänemark mit seinen 5,8 Millionen Einwohnern waren am Montag rund 10.500 neue Corona-Fälle gemeldet worden. Rund fünf Prozent der Tests fielen positiv aus.
Moderna: Booster wirkt bei ganzer Impfdosis besser gegen Omikron
16:14 Uhr: Eine Auffrischungsimpfung mit dem Corona-Impfstoff von Moderna wirkt nach Angaben des US-Unternehmens besser gegen die Omikron-Variante, wenn statt der halben eine ganze Dosis verimpft wird. Wie Moderna am Montag mitteilte, erhöhte ein Booster mit einer Dosierung von 50 Mikrogramm in einer Studie den Spiegel der gegen Omikron wirkenden neutralisierenden Antikörper im Blut dreifach geimpfter Probanden um das 37-Fache. Ein Booster mit 100 Mikrogramm erhöhte den Antikörperspiegel dagegen um das 83-Fache.
Derzeit wird empfohlen, bei der ersten und zweiten Dosis 100 Mikrogramm des Moderna-Impfstoffs und bei der Auffrischungsimpfung 50 Mikrogramm zu nutzen.
Moderna hatte für die Laborstudie Blutproben von 40 Probanden untersucht, die 29 Tage zuvor eine Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus erhalten hatten und vor dem Booster niedrige Antikörperspiegel hatten. Eine Hälfte der Probanden wurde mit 50 Mikrogramm des Moderna-Impfstoffs und die andere Hälfte mit 100 Mikrogramm geimpft. Gemessen wurden dann die Spiegel Omikron-neutralisierender Antikörper im Blut der Probanden.
Moderna weist allerdings darauf hin, dass es sich nur um vorläufige Daten handelt. Konzernchef Stéphane Bancel sprach trotzdem von "beruhigenden" Ergebnissen. Moderna treibe aber auch die Entwicklung eines Omikron-spezifischen Impfstoffs weiter voran. Klinische Studien könnten demnach Anfang des kommenden Jahres beginnen.
Wüst fordert Tempo beim Boostern auch im Neuen Jahr
16:05 Uhr: Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident
Die Krankheitsverläufe bei der sich rasant ausbreitenden Omikron-Variante seien bei Menschen, die geboostert seien, "deutlich milder". Über die Impfkampagne wollen Bund und Länder auch am Dienstag in ihrer kurzfristig angesetzten Video-Konferenz beraten.
Wüst lobte die Menschen in NRW für ihre hohe Impfbereitschaft. "Die Menschen in Nordrhein-Westfalen zeigen hier die richtige Einstellung und ziehen vorbildlich mit."
In der vergangen Woche seien von Montag bis Freitag allein im Land insgesamt zwei Millionen Impfungen organisiert worden. Das bevölkerungsreichste Bundesland werde voraussichtlich schon zu Weihnachten seinen Anteil an den bis zum Jahresende angepeilten bundesweit 30 Millionen Impfungen erreichen.
Berlin gegen Omikron: Erstes Bundesland boostert nach drei Monaten
15:42 Uhr: Berlin verkürzt als erstes Bundesland die Frist für Booster-Impfungen auf drei Monate. Es ergebe keinen Sinn, boosterwillige Menschen zurückzuhalten, obwohl eine frühere Auffrischungsimpfung empfohlen sei, schrieb Dilek Kalayci, Berliner Senatorin für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung, am Montag auf Twitter.
Bisher hatten sich mehrere Experten dafür ausgesprochen, die Frist zu verkürzen. Auch die EU-Arzneimittelbehörde EMA erklärte Anfang Dezember, sie halte eine Auffrischungsimpfung nach drei Monaten für möglich.
Mit Blick auf die Omikron-Welle, die zurzeit über Deutschland schwappt, zählt laut Kalayci jede Boosterimpfung.
Bis zum 20. Dezember haben mehr als 31 Prozent der Deutschen eine Auffrischungsimpfung erhalten. Das geht aus den Daten des Robert-Koch-Instituts hervor.
Lindner: Wollen keine pauschalen Schließungen
15:03 Uhr: Bundesfinanzminister und FDP-Chef
Lindner sagte mit Blick auf die Omikron-Variante des Coronavirus, es seien konsequente Maßnahmen erforderlich. Viele Menschen fürchteten sich aber vor einem neuerlichen Lockdown.
Der Schlüssel zur Bewältigung der vierten und fünften Welle sei, nicht nachzulassen beim Impfen und Boostern und Kontaktbeschränkungen vorzunehmen, "damit es eben nicht zu pauschalen Lockdowns wie in den Niederlanden kommen muss". Durch einen konsequenten Kurs beim Impfen und Boostern, Masken sowie 2G- und 3G-Regeln könne es auch weiter gelingen, gesellschaftliches Leben offenzuhalten und einen Lockdown abzuwenden.
Lindner rechnet nach eigener Aussage damit, dass Bund und Länder bei ihren Beratungen am Dienstag kurzfristige Änderungen der Regeln für Veranstaltungen und für private Treffen in Innenräumen vereinbaren werden. "Ich gehe davon aus, dass Club-Veranstaltungen nicht werden stattfinden können. Darüber hinaus wird man lageadäquat schauen müssen, ob weitere Kontaktbeschränkungen nötig sind."
Studie: 40 Prozent der Corona-Infizierten weisen Long-COVID-Symptome auf
14:36 Uhr: 40 Prozent der Menschen, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben, weisen einer Studie der Universitätsmedizin Mainz zufolge sechs Monate nach der Infektion Long-COVID-artige Symptome auf. Das betreffe sowohl Menschen, die sich wissentlich infiziert haben, als auch unwissentlich Infzierte, sagte Studienleiter Philipp Wild am Montag in Mainz. Er stellte erste Ergebnisse zu Spätfolgen der SARS-Cov-2-Infektion vor.
Für die Studie wurden 10.250 Menschen zwischen 25 und 88 Jahren untersucht. Zu einem großen Teil konnten die Forscher auf bereits im Vorfeld erhobene Daten zurückgreifen. Zu den Teilnehmern zählten wissentlich und unwissentlich Infizierte sowie Menschen ohne eine Infektion.
Eine zentrale Erkenntnis: Etwa jeder dritte Infizierte gab an, seine ursprüngliche Leistungsfähgkeit von vor der Pandemie noch nicht wieder erreicht zu haben. 29,8 Prozent der wissentlich Infizierten und 22,4 Prozent der unwissentlich Infizierten berichteten davon. Gleichzeitig sagten aber auch 22 Prozent der Menschen, die keine Infektion durchgemacht haben, sich im Vergleich zu vor der Pandemie ungesünder zu fühlen und Symptome wahrzunehmen. Grund dafür sei, dass die häufigsten Long-COVID-Symptome wie Müdigkeit, Kurzatmigkeit oder Abgeschlagenheit so unspezifisch seien, sagte Wild. Es gebe noch kein einheitliches, klinisches Muster.
Einen Zusammenhang gibt es laut Studie zwischen Long COVID und der akuten Infizierung: Je mehr Symptome während der akuten Erkrankung auftreten, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Long-COVID-Symptome folgen. Die meisten Beschwerden nehmen über die Zeit ab. "Viele der Beschwerden werden abklingen, aber es verbleibt eine Gruppe, die dauerhaft Beschwerden hat", sagte Wild.
Frauen sind den Angaben zufolge von Long COVID häufiger betroffen als Männer. Einen Alterszusammenhang gibt es aber nicht - Ältere sind nicht deutlich häufiger betroffen als Jüngere.
61,9 Prozent der Studienteilnehmer wussten den Angaben zufolge bei Beginn der Untersuchungen von ihrer Infektion, 35,1 Prozent nicht. Mehr als 90 Prozent aller Infizierten hatten keine ärztliche Behandlung benötigt, 3,5 Prozent wurden ambulant behandelt, 5,8 weitere Prozent stationär.
Bei den wissentlich Infizierten blieb der Krankheitsverlauf bei 51,9 Prozent mild; 6,9 Prozent hatten keine Symptome. Bei den unwissentlich Infizierten verliefen 48,2 Prozent der Fälle mild. Jeder vierte wissentlich Infizierte und jeder fünfte unwissentlich Infizierte erlitt jedoch mäßige oder schwere Beeinträchtigungen.
Die Auswirkungen von Long COVID wollen die Forscher in einer weiteren Studie näher untersuchen. Sie wollen unter anderem klären, ob Corona-Impfungen vor den Langzeitfolgen schützen können. Mit ersten Ergebnissen sei im zweiten Quartal 2022 zu rechnen.
Deutschland nutzt EU-Corona-Hilfen nur für wenige neue Projekte
14:19 Uhr: Deutschland und Österreich nutzen die Gelder aus dem Corona-Aufbaufonds der EU laut einer Studie nur für wenige neue Investitionen. Die meisten durch den Fonds finanzierten Projekte liefen schon vor der Einigung über die Hilfen oder seien bereits geplant gewesen, schrieb das Forschungsnetzwerk EconPol in einem am Montag veröffentlichten Bericht.
"Das deutet darauf hin, dass die EU-Mittel in diesen Ländern hauptsächlich dazu verwendet werden, um nationale Ausgaben zu ersetzen, die die Regierungen ohnehin getätigt hätten", sagte der Ko-Autor der Studie Mathias Dolls.
Die Idee des Wiederaufbaufonds der EU sei eigentlich gewesen, neue Projekte zu finanzieren, um nationale Anstrengungen zu unterstützen und nicht zu ersetzen, sagten die Ko-Autoren Daniel Gros und Francesco Corti. Der Studie zufolge seien nur 20 Prozent der durch die EU-Gelder finanzierten Investitionsprojekte in Deutschland neu.
Die Bundesregierung wolle etwa bestimme Projekte in der Klimaschutzforschung sowie den Kauf von Elektroautos durch die Corona-Hilfen fördern - beide Bereiche erhielten jedoch bereits seit mehreren Jahren regelmäßig Zuschüsse, die 2020 ausgeweitet wurden, so die Studie. In Österreich seien nur 19 Prozent der Investitionen neu, während Belgien mit 77 Prozent den höchsten Anteil an neuen Investitionen durch die Corona-Hilfen habe. In Spanien liege der Wert bei 40 Prozent, in Italien und Portugal bei 64 Prozent.
Deutschland hat dieses Jahr eine erste Tranche aus dem Corona-Aufbaufonds erhalten und soll insgesamt rund 25,6 Milliarden bekommen. Das Wiederaufbauprogramm der EU sieht - nach an die Inflation angepassten Preisen - Hilfen in Höhe von insgesamt 800 Milliarden Euro vor.
Das Geld soll helfen, die durch die Pandemie entstandenen wirtschaftlichen Schäden zu bewältigen. Vor allem sollen Projekte finanziert werden, die eine umweltfreundlichere und digitalere Wirtschaft voranbringen.
Finanziert wird das Programm über Schulden, die bis zum Jahr 2058 gemeinsam getilgt werden sollen. Um die Hilfen zu erhalten, müssen Mitgliedstaaten einen Plan mit konkreten Investitions- und Reformvorhaben vorlegen, die die EU-Kommission absegnen muss.
Weil zu Bund-Länder-Beratungen: Weitere Kontaktbeschränkungen denkbar
14:14 Uhr: Verschärfte Kontaktbeschränkungen in der Corona-Pandemie sind für Niedersachsens Ministerpräsidenten
Niedersachsen hat bereits verschärfte Corona-Maßnahmen auf den Weg gebracht - diese gelten von Heiligabend bis zum 2. Januar. Über die Feiertage dürfen drinnen maximal 25 Menschen zusammenkommen - im Außenbereich sind es 50 Menschen. Clubs und Diskotheken müssen in diesem Zeitraum landesweit unabhängig von der Inzidenz schließen.
Weil riet zudem, sich die dramatischen Entwicklungen in den europäischen Nachbarländern vor Augen zu führen "und schon jetzt die eigenen direkten Kontakte freiwillig noch weiter einzuschränken." Er betonte erneut die Notwendigkeit von Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus.
EU-Arzneimittelbehörde empfiehlt Zulassung von Novavax-Impfstoff
14:10 Uhr: Die EU-Arzneimittelbehörde EMA hat den Weg frei gemacht für die Zulassung des Corona-Impfstoffes des US-Herstellers Novavax in der EU. Das teilte die EMA am Montag in Amsterdam mit.
Die EMA empfehle eine bedingte Marktzulassung des proteinbasierten Impfstoffs Nuvaxovid für Menschen ab 18 Jahren, teilte die Behörde nach Beratungen mit. Die endgültige Entscheidung über die bedingte Marktzulassung trifft die EU-Kommission, dies gilt jedoch als reine Formsache. Nach Zustimmung wird dies der fünfte Corona-Impfstoff in der EU.
Das Novavax-Präparat (Nuvaxovid) könnte nun möglicherweise auch einige nichtgeimpfte Menschen, die Zweifel am Wirkungsprinzip der übrigen Wirkstoffe haben, doch zur Impfung bewegen. Denn das Präparat ist im Gegensatz zu den bisher zugelassenen Vakzinen weder ein mRNA-Impfstoff - wie die Präparate von Biontech und Moderna - noch ein Vektor-Impfstoff wie die von Astrazeneca und Johnson & Johnson. Das Vakzin enthält winzige Partikel, die aus einer im Labor hergestellten Version des Spike-Proteins von SARS-CoV-2 bestehen.
Der Novavax-Impfstoff wird in zwei Dosen gespritzt im Abstand von etwa drei Wochen. Er ist den Studien zufolge mit einem Infektionsschutz von etwa 90 Prozent hochwirksam. Wie stark er allerdings bei der sehr ansteckenden Omikron-Variante wirkt, ist unklar. Es habe bisher nur Fälle von milden Nebenwirkungen gegeben.
CDU-Spitze für möglichst einheitliche Regeln im Kampf gegen Omikron
13:49 Uhr: Die CDU-Spitze hat von der für diesen Dienstag geplanten Bund-Länder-Runde mit Kanzler
"Wir müssen alles tun, um möglichst die Folgen einer neuen Welle abzudämpfen, wenn man sie schon nicht stoppen kann", sagte Ziemiak. Wichtig sei, dass Scholz gemeinsam mit Gesundheitsminister
In Österreich gehen Corona-Zahlen zurück
13:29 Uhr: Österreich verzeichnet eine weiter sinkende Zahl von Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Knapp 1800 neue Fälle innerhalb von 24 Stunden bedeuten den niedrigsten Wert an einem Montag seit zwei Monaten. Wie das Gesundheits- und Innenministerium weiter berichteten, sank die Zahl der Covid-Patienten auf Normalstationen leicht, auf Intensivstationen blieb sie stabil.
Die Sieben-Tage-Inzidenz fiel auf 215 Fälle pro 100.000 Einwohner und lag damit unter dem Wert von Deutschland. Die Entwicklung ist Folge eines dreiwöchigen Lockdowns. Seit Montag sind auch in Wien als letztem Bundesland die Lokale und Hotels wieder geöffnet. Nach Angaben der Stadt sind rund 200 Menschen in der Metropole mit ihren zwei Millionen Menschen mit der Omikron-Variante des Virus infiziert.
Um einem Einschleppen dieser Variante möglichst vorzubeugen, gelten seit Montag verschärfte Einreisebestimmungen. Ohne weiteres darf nur noch ins Land, wer dreifach geimpft ist. Für doppelt Geimpfte sowie für Genesene gilt zusätzlich eine Pflicht zum PCR-Test. Wer bei der Einreise kein negatives Testergebnis hat, muss sich registrieren und unverzüglich in Quarantäne begeben. Die Quarantäne darf beendet werden, sobald ein negativer PCR-Test vorliegt.
Ausgenommen von den Vorschriften sind Schwangere und Menschen, die aus Gesundheitsgründen nicht geimpft werden können. Der Grund für die Ausnahme muss durch ein Attest nachgewiesen werden. Sonderregeln gibt es außerdem für Kinder und Jugendliche. Für Pendlerinnen und Pendler bleibt es bei der gewohnten 3G-Regel. Der Transitverkehr ist von den Regelungen nicht betroffen.
Erste Klage gegen begrenzte Impfpflicht in Karlsruhe eingegangen
12:55 Uhr: Beim Bundesverfassungsgericht ist eine erste Verfassungsbeschwerde gegen die Corona-Impfpflicht für Gesundheits- und Pflegepersonal eingegangen. Damit verbunden sei auch ein Eilantrag, sagte ein Sprecher des Karlsruher Gerichts am Montag auf Anfrage. Die Klage sei am vergangenen Dienstag von 23 Personen eingereicht worden. Wann darüber entschieden werde, sei noch nicht absehbar. Ein Aktenzeichen ist noch nicht vergeben.
Die Impfpflicht gilt für Beschäftigte in Einrichtungen wie Kliniken, Pflegeheimen und Arztpraxen und war am 10. Dezember von Bundestag und Bundesrat beschlossen worden. Sie soll alte und geschwächte Menschen vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus schützen, die ein besonders hohes Risiko haben, dass die Krankheit schwer oder sogar tödlich verläuft. Betroffene müssen bis 15. März 2022 nachweisen, dass sie voll geimpft oder kürzlich genesen sind - oder aber eine Arzt-Bescheinigung vorlegen, dass sie nicht geimpft werden können. Neue Beschäftigte brauchen den Nachweis ab 16. März von vornherein.
Ein erster Eilantrag einer Einzelperson gegen die 3G-Pflicht in Bussen und Bahnen blieb unterdessen ohne Erfolg, wie der Gerichtssprecher weiter sagte. Die Verfassungsrichterinnen und -richter hätten ihn am 13. Dezember ohne Begründung für erledigt erklärt (Az. 1 BvQ 113/21). Seit 24. November müssen Fahrgäste, die nicht geimpft oder genesen sind, einen aktuellen negativen Test vorweisen können. Die Regel gilt auch für den Luftverkehr.
Baden-württembergischer AfD-Landtagsabgeordneter Grimmer an COVID-19 gestorben
12:06 Uhr: Der baden-württembergische AfD-Landtagsabgeordnete Bernd Grimmer ist an COVID-19 gestorben. Er erlag in der Nacht zum Sonntag seiner Erkrankung, sagte ein Sprecher seines Kreisverbands Pforzheim-Enz der Nachrichtenagentur AFP am Montag. Grimmer wurde 71 Jahre alt.
In den vergangenen Monaten hatte er die Corona-Eindämmungsmaßnahmen der Regierung wiederholt scharf kritisiert. Im September schrieb er auf seiner Facebookseite, das "Corona-Regime" könne "nur noch als krank bezeichnet" werden. Er beklagte "Alarmismus" und "Panikmache".
Grimmer war 2016 zum ersten Mal in den Stuttgarter Landtag gewählt worden. Damals erreichte er für die Landespartei das erste Direktmandat. 2021 verlor er sein Direktmandat, zog aber über die Liste erneut in den Landtag ein. Grimmer war Vorsitzender des Kreisverbands Pforzheim-Enz. Sein Mandat im Landtag übernimmt nach Angaben der AfD Alfred Bamberger.
England holt wegen Omikron Lehrer aus dem Ruhestand
11:39 Uhr: Wegen der rasanten Ausbreitung der Omikron-Variante in Großbritannien will der britische Bildungsminister Lehrkräfte aus dem Ruhestand zurückholen. Alle, die sich imstande fühlten, zu helfen, sollten sich jetzt auf einer entsprechenden Internetseite registrieren, um die "Störungen durch das Virus im neuen Jahr" zu reduzieren, sagte Nadhim Zahawi am Montag dem Sender Sky News zufolge. Aufgrund der extrem hohen Übertragbarkeit von Omikron wird befürchtet, dass im ganzen Land viele Lehrkräfte gleichzeitig ausfallen, was den Schulbetrieb erheblich stören könnte. Einige Schulen sollen sich bereits wieder auf Online-Unterricht vorbereiten.
In England und Schottland hat sich Omikron innerhalb weniger Wochen als vorherrschende Variante durchgesetzt. Mit mehr als 93.000 bestätigten Corona-Neuinfektionen erlebte Großbritannien Ende der Woche einen neuen Höchststand, tatsächlich sollen sich aber täglich Hunderttausende infizieren.
Auch in anderen systemrelevanten Branchen werden massive Personalausfälle befürchtet. In London, wo Omikron bereits rund 80 Prozent der Fälle ausmacht, fehlen in Krankenhäusern bereits Hunderte Beschäftigte.
Habeck rechnet mit deutlichen Corona-Einschränkungen im Januar
10:24 Uhr: Vizekanzler
"Ich denke, wir haben noch andere Möglichkeiten, differenzierter vorzugehen", sagte dazu Habeck. Er sei sich allerdings sicher, "dass Clubs und Diskotheken schließen werden" und "dass wir die Kontakte auch für Geimpfte in Innenräumen reduzieren werden". Verschärfungen seien wohl unvermeidbar. "Wir müssen sicherlich nachschärfen bei den Maßnahmen", sagte der Grünen-Politiker.
Habeck warnte davor, Entscheidungen zu verschleppen. "Wir müssen sehen, dass wir nicht den Fehler machen wie bei den Wellen bevor: Erst alles eskalieren lassen und dann sagen, oje, wie beschränken wir die Kontakte", warnte der Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister.
Das Ziel sei, "nicht das ganze private und öffentliche Leben, in den Schulen, in den Städten und den Dörfern, am Arbeitsplatz lahmzulegen", sagte Habeck. Mit einem solchen harten Lockdown solle man "nicht leichtfertig sein".
Wenn es dagegen gelinge, frühzeitig die Kontakte in den Innenräumen zu verringern, die "ohnehin die Haupttreiber der Infektionen" seien, und wenn konsequent FFP2-Masken getragen würden, "dann bleibt uns das Andere hoffentlich erspart", äußerte sich Habeck zuversichtlich. Die Regierenden von Bund und Ländern wollen am Dienstag in einer Schaltkonferenz über das weitere Vorgehen beraten.
Fünf Prozent mehr Intensivbetten im ersten Pandemiejahr
10:02 Uhr: Die Zahl der Intensivbetten in deutschen Krankenhäusern ist im ersten Jahr der Corona-Pandemie 2020 um fünf Prozent gestiegen. Das ist ein Anstieg um 1400 auf insgesamt 27.000 Betten im Vergleich zum Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag mitteilte. Zugleich sei die Gesamtzahl der Betten in den 1901 Kliniken in Deutschland um 7400 auf 486.700 zurückgegangen. Auch die Behandlungstage in den Krankenhäusern waren im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2019 rückläufig. Mit rund 122,6 Millionen waren es rund 12 Prozent oder 16,7 Millionen Tage weniger. Bei der Zahl der Betten handelt es sich den ersten vorläufigen Ergebnissen zufolge um Jahresdurchschnittswerte.
Israel verbietet Deutschlandreisen wegen Omikron-Variante
09:42 Uhr: Israel verbietet seinen Bürgern wegen der Corona-Lage in Deutschland Reisen in die Bundesrepublik. Die Maßnahme zur Eindämmung der Omikron-Variante des Coronavirus soll in der Nacht zum Mittwoch um Mitternacht (Ortszeit) in Kraft treten, teilte die Regierung am Montag mit. Das Kabinett bestätigte damit eine entsprechende Empfehlung des Gesundheitsministeriums.
Darüber hinaus gelten damit ab Mittwoch auch Italien, die USA, Belgien, Ungarn, Marokko, Portugal, Kanada sowie die Türkei und die Schweiz als "rote Länder". In Israel gibt es bereits ein Einreiseverbot für Ausländer. Bisher galten zudem schon mehr als 50 Länder - vor allem in Afrika - als "rot", Israelis dürfen dorthin nur mit Sondergenehmigung reisen.
Am Montag meldete das Gesundheitsministerium das erste Mal seit rund zwei Monaten wieder mehr als 1000 Neuinfektionen für den Vortag. Ministerpräsident Naftali Bennett sagte am Sonntag, die fünfte Infektionswelle habe begonnen.
Arbeitgeberpräsident Dulger spricht sich für allgemeine Impfpflicht aus
08:15 Uhr: Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger hat seine Position zu einer allgemeinen Impfpflicht nachgeschärft. "Ich habe lange auf die Vernunft der Menschen gebaut, aber mittlerweile bin ich sehr für eine allgemeine Impfpflicht", sagte der Vorsitzende des Arbeitgeberverbands BDA dem Handelsblatt. "Ich halte sie für den einzig gangbaren Weg, die Pandemie in den Griff zu bekommen."
Dulger hatte sich vor rund einem Monat noch zögerlicher geäußert. "Wir setzen auf Dialog und Überzeugung. Daher ist eine gesetzliche Impfpflicht immer nur die zweitbeste Lösung. Sie darf aber nicht von vornherein ausgeschlossen werden", sagte er Ende November der "Rheinischen Post".
2.900 Menschen demonstrieren in Thüringen gegen Corona-Maßnahmen
07:37 Uhr: In ganz Thüringen haben am Sonntag etwa 2900 Menschen gegen Corona-Maßnahmen demonstriert. Von den insgesamt 17 Demonstrationen waren nur drei angemeldet, wie ein Polizeisprecher in der Nacht zu Montag sagte. Die meisten Menschen versammelten sich in Eisenach (900) und in Gotha (800). Beim Einsatz in Gotha wurden fünf Polizeikräfte leicht verletzt.
Landesweit sprach die Polizei 11 Strafanzeigen und 179 Ordnungswidrigkeitsanzeigen aus. Zudem wurden 239 Platzverweise erteilt. Weitere Demonstrationen gab es in Erfurt, Friedrichroda, Jena, Bad Langensalza, Mühlhausen, Greußen, Schleusingen, Bad Liebenstein und Wandersleben.
RKI registriert 16.086 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 316
05:10 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz ist nach längerer Abwärtstendenz erstmals wieder im Vergleich zum Vortag leicht gestiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Montagmorgen mit 316,0 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der bundesweite Wert bei 315,4 gelegen, vor einer Woche bei 389,2 (Vormonat: 386,5).
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 16.086 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.53 Uhr wiedergeben. Vor genau einer Woche waren es 21.743 Ansteckungen gewesen. Die Zahl gemeldeter Infektionen geht seit knapp drei Wochen zurück. Experten befürchten wegen der besonders ansteckenden Omikron-Variante aber eine baldige Trendumkehr.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 119 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 116 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 6.809.622 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Freitag mit 5,10 (Donnerstag: 5,17) an. Am Wochenende wird der Wert nicht gemeldet. Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Montag mit 5.801.400 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 108.352.
Vorbild Griechenland: CSU-Politiker für Corona-Impfpflicht ab 50 Jahren
04:33 Uhr: Nach Ansicht des CSU-Gesundheitspolitikers Stephan Pilsinger sollte eine Corona-Impfpflicht eingeführt werden - allerdings nur für Menschen ab 50 Jahren. "Aktuelle Zahlen zeigen, dass über 80 Prozent aller intensivpflichtigen COVID-Patienten über 50 Jahre alt sind", sagte Pilsinger der "Augsburger Allgemeinen". "Dadurch könnten die Intensivstationen signifikant entlastet werden und so wenig wie möglich Menschen in ihrer Freiheit und Eigenverantwortung eingeschränkt werden", erklärte der Bundestagsabgeordnete, der selbst Arzt ist.
Dem Gesundheitssystem drohe angesichts der grassierenden Omikron-Variante des Coronavirus eine Überlastung, warnte Pilsinger. Deshalb halte er ein Vorgehen ähnlich wie in Griechenland für sinnvoll und verhältnismäßig. Für alle Menschen über 60 Jahre hatte die Regierung dort Ende November eine Impfpflicht verkündet, die von Mitte Januar an mit einem monatlichen Bußgeld von 100 Euro bei Verstößen forciert werden soll. Die Zahl der Erstimpfungen in der betreffenden Altersgruppe ist seither sprunghaft angestiegen.
Über eine allgemeine Impfpflicht gegen Corona soll der Bundestag voraussichtlich im kommenden Jahr in freier Abstimmung ohne Fraktionsdisziplin entscheiden. Bereits beschlossen ist, dass Beschäftigte in Einrichtungen mit besonders schutzbedürftigen Menschen wie Pflegeheimen und Kliniken bis Mitte März 2022 nachweisen müssen, dass sie geimpft oder genesen sind.
Etwa jeder vierte in Deutschland hat bislang noch keine Erstimpfung gegen das Coronavirus erhalten. Darunter sind allerdings auch kleinere Kinder unter fünf Jahren, die noch nicht geimpft werden dürfen, und ältere Kinder, für die die Impfungen erst vor kurzem begonnen haben, sowie Menschen, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können.
Bouffier befürchtet Radikalisierung von Gegnern der Corona-Regeln
04:00 Uhr: Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) befürchtet eine weitere Radikalisierung von Gegnern der Corona-Maßnahmen. Er bekomme viel Post von Menschen, die ihn wegen seiner Corona-Politik beschimpften, sagte er in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur in Wiesbaden. "Ich war ja lange Innenminister und bin mit Drohungen sehr vertraut", sagte der Ministerpräsident. Er lebe seit 23 Jahren mit Personenschutz.
Natürlich machten ihn die Drohungen "nicht fröhlich", aber sie änderten nichts an seinen Überzeugungen, betonte Bouffier. "Diejenigen, die sich nicht impfen lassen, das sind nicht unsere Feinde - der Feind ist das Virus", sagte er. Aber es gelte auch: "Wer sich nicht impfen lässt, trifft nicht nur eine private Entscheidung, sondern diese Entscheidung trifft viele andere Menschen."
Bouffier erklärte: "Ich kann nicht Millionen von Menschen ununterbrochen mit allen möglichen Vorschriften beschränken, weil andere sich nicht impfen lassen wollten." Wenn nicht insgesamt das Impfniveau höher werde, dann könne der Kampf gegen die Pandemie keinen Erfolg haben.
Er bekomme auch viel Post von Bürgern, die ihm von ihren ganz persönlichen Schicksalen und Schwierigkeiten in der Corona-Pandemie berichteten und um Rat fragten. Manchmal könne er helfen, manchmal nicht. "Dass das an einem zehrt, ist doch völlig klar, keiner ist doch aus Holz", sagte der Regierungschef. Er könne zwar nicht jedem antworten. "Aber ich habe viele persönlich angerufen. Das war meistens Samstag- oder Sonntagabend, die fallen dann vom Stuhl und fragen 'Sind Sie es wirklich?'."
Gesundheitsminister Lauterbach lässt nationales Impfregister prüfen
00:24 Uhr: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach lässt prüfen, ob die Einrichtung eines nationalen Corona-Impfregisters zur zentralen Erfassung von Impfdaten sinnvoll wäre. Komme bei der Prüfung heraus, dass das Register ein "Riesen-Bürokratiemonster" werde, weil es sehr schwer sei, die Impfungen der Bürger rückwirkend zu erfassen, dann werde er "wahrscheinlich dagegen sein", sagte Lauterbach in der Bild-Sendung "Die richtigen Frage". Stelle sich heraus, dass das Impfregister nicht viel Mühe mache, "dann werde ich dafür sein".
Beim Schlagwort Impfregister geht es um Überlegungen, den Corona-Impfstatus der Menschen zentral zu erfassen. Dies ist in die Diskussion gekommen vor dem Hintergrund der Frage, wie eine mögliche allgemeine Corona-Impfpflicht kontrolliert werden könnte.
Die mögliche Einführung eines Impfregisters ist auch innerhalb von Lauterbachs Partei umstritten. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte sich skeptisch gezeigt, Generalsekretär Kevin Kühnert lehnte eine zentrale Erfassung von Impfdaten ab. Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (ebenfalls SPD) hatte dagegen ein nationales Impfregister gefordert.
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