• 21:05 Uhr: ➤ Israel: 140 Raketen auf Norden des Landes abgeschossen
  • 19:40 Uhr: Hamas reklamiert Terroranschlag in Tel Aviv für sich
  • 19:20 Uhr: Biden lehnt Angriff auf iranische Atomanlagen ab
  • 17:27 Uhr: Bundesregierung holt erneut per Flugzeug Deutsche aus Beirut
  • 17:13 Uhr: Guterres: Brände in Nahost sind zu Inferno geworden
  • 16:31 Uhr: Tote und Verletzte bei israelischem Angriff im Gazastreifen
  • 15:30 Uhr: Erstmals Verluste für Israel bei Kämpfen im Libanon
  • 15:04 Uhr: Basketballer verzichten auf Israel-Rückkehr
  • 14:46 Uhr: Festnahmen nach Explosionen nahe israelischer Botschaft
  • 13:58 Uhr: Deutsche Regierung bestellt iranischen Botschafter ein
  • 12:59 Uhr: Israel erklärt UN-Generalsekretär zu "Persona non grata"

Live-Ticker zum Krieg in Nahost hier aktualisieren

Israel: 140 Raketen auf Norden des Landes abgeschossen

  • 21:05 Uhr

Der Norden Israels ist nach Angaben der israelischen Armee mit rund 140 Raketen aus dem Libanon angegriffen worden. Rund 40 Geschosse seien gegen Mittag auf die Gegend um die Stadt Safed, 70 Raketen auf Ortschaften in Westgaliläa nördlich der Hafenstadt Haifa und 30 weitere auf Orte des Oberen Galiläa direkt an der Grenze gerichtet gewesen. In Westgaliläa sei eine Person durch Glassplitter leicht verletzt worden.

Ein Teil der Geschosse sei von der Raketenabwehr abgefangen worden, andere Geschosse seien in offenem Gelände eingeschlagen. Über weitere Opfer oder Schäden wurde zunächst nichts mitgeteilt.

Erklärtes Ziel Israels ist es, die Schiitenmiliz Hisbollah von der Grenze zu vertreiben, damit rund 60.000 evakuierte Israelis in ihre Häuser zurückkehren können.

Die israelische Armee setzte ihrerseits die massiven Luftangriffe auf die Hisbollah im Libanon fort, auch in Wohngebieten der Hauptstadt Beirut. Wie viele Opfer es dabei gab, war zunächst nicht bekannt. Am Dienstagabend hatte das libanesische Gesundheitsministerium von 55 Toten und 156 Verletzten binnen 24 Stunden gesprochen. (dpa/bearbeitet von br)

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Die weiteren Nachrichten zum Nahostkonflikt vom 02. Oktober:

Hamas reklamiert Terroranschlag in Tel Aviv für sich

  • 19:40 Uhr

Die islamistische Hamas hat den Terroranschlag von Dienstagabend in Tel Aviv mit sieben Toten und 17 Verletzten für sich reklamiert. In einer Erklärung teilte die Terrororganisation mit, die beiden Täter aus der Stadt Hebron im israelisch besetzten Westjordanland seien ihre Mitglieder gewesen. Zugleich drohte die Hamas weitere Terroranschläge an.

Die beiden Männer, die erschossen wurden, hatten ihre Opfer in einer Stadtbahn und an einer Haltestelle in Jaffa, dem arabisch geprägten Stadtteil der Küstenmetropole, umgebracht. Einer von ihnen hatte ein Schnellfeuergewehr, der andere ein Messer. Bei den Opfern handelte es sich den Angaben zufolge um Fahrgäste der Bahn und Passanten.

Israel führt seit dem 7. Oktober des Vorjahres Krieg gegen die Hamas im Gazastreifen. Vor knapp einem Jahr hatte die islamistische Terrormiliz gemeinsam mit Verbündeten den Süden Israels überfallen und dabei mehr als 1.200 Menschen getötet. (dpa/bearbeitet von br)

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Biden lehnt Angriff auf iranische Atomanlagen ab

  • 19:20 Uhr

US-Präsident Joe Biden hat sich nach dem iranischen Raketenangriff auf Israel gegen eine Attacke auf iranische Atomanlagen ausgesprochen. «Die Antwort ist nein», sagte Biden auf die entsprechende Frage eines Reporters vor dem Abflug in den US-Bundesstaat South Carolina. Israel habe aber ein Recht, auf den Angriff zu reagieren. Biden sagte außerdem, dass es weitere Sanktionen geben werde. Biden hatte bereits zuvor dafür geworben, die Reaktion auf den iranischen Raketenangriff gut abzuwägen.

Zuvor nahm Biden an einem Gespräch der Gruppe sieben großer demokratischer Industrienationen (G7) teil. In der Schalte sei auch über neue Sanktionen gesprochen worden, teilte das Weiße Haus mit. Man arbeite an einem gemeinsamen Statement. «Präsident Biden brachte die volle Solidarität und Unterstützung der Vereinigten Staaten für Israel und sein Volk zum Ausdruck und bekräftigte das eiserne Engagement der Vereinigten Staaten für die Sicherheit Israels. (dpa/bearbeitet von br)

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Bundesregierung holt erneut per Flugzeug Deutsche aus Beirut

  • 17:27 Uhr

Die Bundeswehr hat vor dem Hintergrund anhaltender Angriffe Israels auf die libanesische Hisbollah-Miliz weitere 130 deutsche Staatsangehörige über den Flughafen der Hauptstadt Beirut nach Deutschland ausfliegen lassen. Die besonders gefährdeten Deutschen seien im Rahmen einer sogenannten diplomatischen Abholung von einem Airbus A330 der multinationalen Lufttransporteinheit MMU (Multinational Multi Role Tanker Transport Unit) abgeholt worden, teilten das Auswärtige Amt und Verteidigungsministerium in Berlin mit. Zuerst hatte der "Spiegel" über den Flug berichtet.

Von den zur Verfügung gestellten insgesamt 215 Plätzen des Flugzeuges wurden 130 in Anspruch genommen. Das Flugzeug sollte laut Ankündigung des Flughafens Beirut am Abend in Frankfurt am Main landen.

Mit der Maschine waren nach Angaben der Ministerien zudem fünf Tonnen Hilfsgüter des Deutschen Roten Kreuzes nach Beirut transportiert worden. Sie wurden aus Mitteln der humanitären Hilfe des Auswärtigen Amts finanziert. (dpa/bearbeitet von phs)

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Guterres: Brände in Nahost sind zu Inferno geworden

  • 17:13 Uhr

UN-Generalsekretär António Guterres fordert die Konfliktparteien in Nahost erneut zu einer Waffenruhe auf. "Die wütenden Brände im Nahen Osten entwickeln sich rasch zu einem Inferno", sagte Guterres bei einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates in New York. Es habe eine dramatische Eskalation gegeben, so der UN-Chef - in der Folge erwähnte er die israelischen Angriffe im Libanon, die Raketen der Hisbollah-Miliz auf Israel und die Attacke des Irans auf Israel. Letztere verurteilte er scharf. "Dieser tödliche Teufelskreis der gegenseitigen Gewalt muss beendet werden. Die Zeit läuft uns davon."

Guterres ging nicht darauf ein, dass Israel ihn zuvor zur "unerwünschten Person" erklärt und dies unter anderem damit begründet hatte, dass der Generalsekretär den iranischen Raketenangriff nicht eindeutig verurteilt hatte. Zudem behauptete der israelische Außenminister Israel Katz, Guterres habe das Massaker der Hamas am 7. Oktober des Vorjahres im Süden Israels nicht verurteilt. Auch habe er keine Anstrengungen unternommen, die Hamas zu einer Terrororganisation zu erklären.

Der UN-Chef hatte die verheerende Terrorattacke der Hamas viele Male scharf verurteilt. Um eine Gruppe zu einer Terrororganisation zu erklären, braucht es eine entsprechende Resolution des UN-Sicherheitsrates, über den Guterres keine Macht hat. (dpa/bearbeitet von phs)

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Tote und Verletzte bei israelischem Angriff im Gazastreifen

  • 16:31 Uhr

Bei einem Angriff der israelischen Armee sind im Zentrum des Gazastreifens nach palästinensischen Angaben drei Menschen getötet und mindestens 15 verletzt worden. Palästinensische Angaben machen in der Regel keinen Unterschied zwischen zivilen und militärischen Opfern.

Die Armee teilte mit, sie habe eine Kommandozentrale der Hamas in dem ehemaligen Gebäude einer Mädchenschule in dem Ort Nuseirat angegriffen. Zuvor seien Vorsichtsmaßnahmen ergriffen worden, um Zivilisten möglichst zu schonen. (dpa/bearbeitet von phs)

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Erstmals Verluste für Israel bei Kämpfen im Libanon

  • 15:30 Uhr

Erstmals seit dem Beginn der israelischen Bodenoffensive im Libanon ist es zu Kämpfen am Boden und Verlusten für die israelischen Streitkräfte gekommen. Ein 22-jähriger Soldat im Range eines Hauptmanns sei im Südlibanon im Kampf gefallen, teilte das israelische Militär mit. Über mögliche Verletzte machte es zunächst keine Angaben. Zuvor hatte die proiranische Hisbollah-Miliz direkte Kämpfe mit israelischen Bodentruppen beim libanesischen Ort Udaissa gemeldet.

Ihrer Darstellung zufolge haben die Israelis versucht, in den Ort unmittelbar an der Grenze zu Israel einzudringen. Mitglieder der Schiitenmiliz hätten im Morgengrauen mit den Kräften der israelischen Infanterie "gekämpft" und sie zum Rückzug gezwungen. Über mögliche eigene Verluste machte die Hisbollah keine Angaben.

Nach israelischer Darstellung setzte die Armee ihre gezielten Operationen zur Ausschaltung von Hisbollah-Kämpfern und zur Zerstörung ihrer militärischen Infrastruktur an mehreren Stellen des Südlibanons fort. Die Mitteilung erwähnte neben Bombardierungen mit Präzisionsmunition erstmals auch Nahkampf-Einsätze. Durch Luftangriffe seien 150 Hisbollah-Ziele – Kommandozentralen, Waffenlager und Raketenabschussrampen - vernichtet worden. (dpa/bearbeitet von phs)

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Basketballer verzichten auf Israel-Rückkehr

  • 15:04 Uhr

Aufgrund der eskalierenden Lage in Nahost verzichten einige Basketballspieler von Hapoel Tel Aviv und Trainer Stefanos Dedas auf eine Rückkehr nach Israel. Der griechische Coach sowie die Spieler Braian Angola, Marcus Foster, Ishmail Wainright, Bruno Caboclo, Ben Bentil und Johnathan Motley fliegen nach ihrem Sieg im Eurocup gegen den BC Wolves nicht mit ihren Teamkollegen von Sofia nach Israel.

Sie bleiben stattdessen aus Sicherheitsgründen in der bulgarischen Hauptstadt und bereiten sich dort auf das nächste internationale Spiel in Belgrad gegen Besiktas Istanbul vor, wie Hapoel mitteilte. (dpa/bearbeitet von phs)

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Festnahmen nach Explosionen nahe israelischer Botschaft

  • 14:46 Uhr

Nach dem iranischen Raketenangriff auf Israel ist es in der Nähe der israelischen Botschaft in Kopenhagen zu zwei mutmaßlich von Handgranaten ausgelösten Explosionen gekommen.

Jens Jespersen von der Kopenhagener Polizei gab nun weitere Infos an die Medien. Drei jüngere Schweden im Alter von 15 bis 20 Jahren seien festgenommen worden. Zwei von ihnen seien am Kopenhagener Hauptbahnhof in einem Zug Richtung Padborg - einem Ort an der deutsch-dänischen Grenze - gefasst worden.

Mit Sicherheit könne man noch nicht sagen, ob die Botschaft Ziel der Taten gewesen sei oder nicht, sagte Jespersen. An einem Gebäude rund 100 Meter von der Botschaft entfernt seien Schäden entstanden. (dpa/bearbeitet von phs)

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Deutsche Regierung bestellt iranischen Botschafter ein

  • 13:58 Uhr

Deutschland hat als Konsequenz aus Irans Angriff auf Israel den iranischen Botschafter ins Auswärtige Amt einbestellt. Da der Botschafter nicht in der Stadt gewesen sei, habe man dem Geschäftsträger der Botschaft deutlich gemacht, dass die Bundesregierung den Angriff auf das Allerschärfste verurteile und der Angriff durch nichts zu rechtfertigen sei, sagte der Sprecher des Auswärtigen Amtes (AA) in Berlin.

Zugleich habe man den Iran aufgerufen, weitere Angriffe auch über seine Verbündeten zu unterlassen. Die Einbestellung eines Botschafters gilt als scharfes diplomatisches Mittel.

Zu Frage nach weiteren Sanktionen gegen den Iran sagte der Sprecher, man schaue sich nun "einen ganzen Instrumentenkasten an Maßnahmen" gemeinsam mit den europäischen und internationalen Partnern an. Nach Angaben von Regierungssprecher Steffen Hebestreit soll es im Laufe des Tages eine G7-Schalte auf Ebene der Staats- und Regierungschefs geben.

Zu den G7-Ländern der wirtschaftsstarken Demokratien gehören neben Deutschland Frankreich, Italien, Großbritannien, Kanada, die USA und Japan. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) wird sich nach Angaben des AA-Sprechers am Nachmittag mit ihren Kollegen aus den USA, Großbritannien, Frankreich und Italien abstimmen. (dpa/bearbeitet von ank)

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Israel erklärt UN-Generalsekretär zu "Persona non grata"

  • 12:59 Uhr

Israel hat eine Einreisesperre gegen António Guterres verhängt. Der UN-Generalsekretär wurde zur Persona non grata erklärt. Außenminister Israel Katz nannte im Gespräch mit der Zeitung "Ha'aretz" als Grund, dass Guterres den iranischen Angriff auf Israel "nicht unmissverständlich verurteilt" habe. Guterres sei "ein antiisraelischer Generalsekretär", sagte Katz.

Der Außenminister meldete sich auch via X zu Wort. "Wer den abscheulichen Angriff des Iran auf Israel nicht unmissverständlich verurteilt, wie es fast alle Länder der Welt getan haben, hat es nicht verdient, israelischen Boden zu betreten", schrieb Katz. Ein Generalsekretär, "der Terroristen, Vergewaltigern und Mördern der Hamas, der Hisbollah, der Huthi und nun auch des Iran - dem Mutterschiff des weltweiten Terrors - Rückendeckung gibt", werde "als Schandfleck" in die Geschichte der Vereinten Nationen eingehen.

Der UN-Generalsekretär hatte zuvor auf X geschrieben: "Ich verurteile die Ausweitung des Nahostkonfliktes, mit einer Eskalation nach der anderen. Das muss aufhören. Wir brauchen unbedingt einen Waffenstillstand." Den Iran erwähnte er in seiner Reaktion jedoch nicht ausdrücklich. (ank)

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Von der Leyen und Scholz werfen Iran Eskalation vor

  • 11:28 Uhr

Nach Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen dem Iran eine gefährliche Verschärfung der Krise im Nahen Osten vorgeworfen. Von der Leyen verurteilte die iranischen Raketenangriffe auf Israel "auf das Schärfste", wie sie im Onlinedienst X schreibt. Dadurch drohe eine "Eskalation der Spannungen in einer bereits extrem instabilen Situation".

Von der Leyen bekräftigte im Namen der Europäischen Union zudem die Forderung nach einer Waffenruhe im Gazastreifen und verlangte erneut "die Freilassung aller Geiseln, die seit einem Jahr festgehalten werden".

Scholz hatte zuvor erklärt, der Iran drohe "die ganze Region in Brand zu setzen - das gilt es unter allen Umständen zu verhindern". Der Bundeskanzler rief den Iran und die mit Teheran verbündete Hisbollah-Miliz im Libanon auf, "ihre Attacken auf Israel unverzüglich einstellen".

Deutschland werde sich gemeinsam mit den Partnern "weiter dafür einsetzen, eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah zu vermitteln", erklärte der Bundeskanzler weiter. "Solch eine Waffenruhe muss der Einstieg in die volle Umsetzung der UN-Sicherheitsresolution 1701 sein, die klar vorschreibt, dass sich die Hisbollah aus dem Grenzgebiet zu Israel zurückziehen muss."

"Unsere Gedanken sind heute, wenige Tage vor dem Jahrestag des schrecklichen Angriffs der Hamas auf Israel, bei den festgehaltenen Geiseln und ihren Angehörigen", betonte Scholz. Nötig sei eine Vereinbarung auf Grundlage der Vorschläge von US-Präsident Joe Biden. (afp/bearbeitet von phs)

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Israelische Armee weitet Evakuierungsaufforderung für den Süden des Libanon aus

  • 10:43 Uhr

Die israelische Armee hat am Mittwoch ihre Evakuierungsaufforderung für Gebiete im Süden des Libanon ausgeweitet. Der Sprecher der israelischen Armee für die arabischsprachige Bevölkerung, Avichai Adraee, veröffentlichte am Mittwochvormittag auf seinem Konto im Onlinedienst Telegram einen Aufruf an Zivilisten, "für ihre Sicherheit" mehr als 20 Ortschaften zu verlassen. Dies betraf auch palästinensische Flüchtlingssiedlungen insbesondere nahe der Stadt Tyros.

"Verlassen Sie Ihre Häuser sofort", schrieb Armeesprecher Adraee. "Seien Sie vorsichtig, Sie dürfen nicht nach Süden gehen. Jede Bewegung nach Süden kann Sie in Gefahr bringen." Die israelische Armee hatte bereits am Dienstag zu Evakuierungen aufgerufen. (afp)

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Explosionen nahe israelischer Botschaft in Dänemark

  • 09:57 Uhr

Nach dem iranischen Raketenangriff auf Israel ist es in der Nähe der israelischen Botschaft in Kopenhagen in der Nacht zu zwei Explosionen gekommen. Die Polizei nahm Ermittlungen auch zur Frage auf, ob es eine mögliche Verbindung zur Botschaft gibt. Das Gebäude liegt wie mehrere andere Landesvertretungen in Hellerup im Norden des Großraums Kopenhagen. Verletzt wurde nach Polizeiangaben niemand. Weitere Details etwa zur Art der Detonationen und möglichen Schäden blieben am Morgen unklar.

"Wir sind schockiert über die Explosionen in der Nähe der Botschaft früher am Tag", teilte die israelische Botschaft auf Facebook mit. Man habe volles Vertrauen in die dänische Polizei. (dpa/bearbeitet von phs)

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Nach Raketenangriffen auf Israel: Iran warnt USA vor "Eingreifen"

  • 09:40 Uhr

Nach den iranischen Raketenangriffen auf Israel hat der Iran laut Außenminister Abbas Aragtschi die USA vor einem Eingreifen in den Konflikt gewarnt. "Wir haben (...) die US-Streitkräfte gewarnt, sich aus dieser Angelegenheit herauszuhalten und nicht einzugreifen", sagte Aragtschi dem iranischen Staatsfernsehen. Andernfalls werde die US-Armee mit einer "harten Antwort durch uns rechnen müssen".

Der Chefdiplomat fügte an, dass die Mitteilung über die Schweizer Botschaft in Teheran übermittelt worden sei. Washington und Teheran unterhalten infolge der islamischen Revolution im Iran im Jahr 1979 seit Jahrzehnten keine direkten diplomatischen Beziehungen mehr. Vor den Angriffen auf Israel habe es indes "keinen Austausch von Nachrichten" mit den USA gegeben, fügte Aragtschi an.

Der Iran hatte Israel am Dienstagabend mit Dutzenden von Raketen angegriffen - zum zweiten Mal nach dem Abschuss von Hunderten Drohnen und Raketen auf Israel im April. Nach Angaben der israelischen Armee wurde "eine große Anzahl" der etwa 180 vom Iran abgefeuerten Raketen abgefangen. US-Angaben zufolge war die US-Armee an der Abwehr der Geschosse beteiligt. Die israelische Armee gab am späteren Abend vorerst Entwarnung, die Gefahr aus dem Iran sei "im Moment" gebannt. (afp)

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Blinken: Irans Angriff auf Israel "völlig inakzeptabel"

  • 08:37 Uhr

US-Außenminister Antony Blinken hat den iranischen Raketenangriff auf Israel als "völlig inakzeptabel" bezeichnet. Zum zweiten Mal innerhalb von fünf Monaten habe der Iran einen direkten Angriff auf Israel unternommen. "Die ganze Welt sollte dies verurteilen", sagte er am Mittwoch (Ortszeit) vor einem Treffen mit seinem indischen Amtskollegen Subrahmanyam Jaishankar in Washington.

Israel habe den Angriff mit aktiver Unterstützung der USA und anderer Verbündeter erfolgreich abgewehrt. "Wir haben einmal mehr unseren Einsatz für die Verteidigung Israels unter Beweis gestellt", sagte Blinken weiter. Die US-Regierung werde weiterhin in engem Kontakt mit Israel und anderen Partnern in der Region bleiben. (dpa)

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Hisbollah meldet Kämpfe mit israelischen Truppen

07:51 Uhr

Die Hisbollah hat sich nach eigenen Angaben Kämpfe mit israelischen Soldaten geliefert, die auf libanesisches Gebiet vorrücken wollten. Kämpfer der pro-iranischen Miliz seien einer "feindlichen israelischen Infanterieeinheit" gegenübergestanden, die versucht habe, in das Dorf Adajseh einzudringen, erklärte die Hisbollah am Mittwoch. Zudem hätten Hisbollah-Kämpfer die israelischen Streitkräfte auf israelischem Gebiet "an drei verschiedenen Standorten" mit Raketen und Artilleriefeuer unter Beschuss genommen.

Die israelische Armee geht derzeit mit massiven Luftangriffen gegen die vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz im Libanon vor und startete in der Nacht zum Dienstag nach eigenen Angaben einen "begrenzten" Bodeneinsatz im Nachbarland. Am Freitag war Hisbollah-Anführer Hassan Nasrallah bei einem israelischen Luftangriff getötet worden. Am Dienstag griff der Iran Israel zum zweiten Mal binnen weniger Monate direkt mit Raketen an - was die iranischen Revolutionsgarden als Reaktion auf die Tötung Nasrallahs sowie den tödlichen - und Israel zugeschriebenen - Angriff auf den Chef der radikalislamischen Hamas, Ismail Hanija, Ende Juli in Teheran bezeichneten. (afp)

Irans Außenminister telefoniert mit europäischen Kollegen

  • 07:32 Uhr

Irans Außenminister Abbas Araghchi hat unmittelbar nach dem Raketenangriff seines Landes auf Israel mit europäischen Kollegen telefoniert. Gespräche führte er unter anderem mit Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und Kollegen in Großbritannien, Frankreich sowie weiteren Ländern, wie die iranische Nachrichtenagentur Irna berichtete.

Die Raketenoperation sei nun abgeschlossen, sagte Araghchi laut Irna. "Aber sollte das zionistische Regime (Israel) Vergeltungsmaßnahmen ergreifen, wird unsere Antwort noch härter ausfallen", erklärte der Minister. Die Islamische Republik Iran strebe keine Eskalation an, fürchte aber auch keinen Krieg, fügte er hinzu.

Irans Revolutionsgarden hatten nach eigenen Angaben am Dienstagabend 200 Raketen auf Israel abgefeuert. Der Angriff sei Vergeltung für die Tötung von Hamas-Auslandschef Ismail Hanija, Hisbollah-Generalsekretär Hassan Nasrallah sowie eines iranischen Generals, hieß es. Drei Luftwaffenstützpunkte und die Zentrale des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad seien Ziel der Operation gewesen. (dpa)

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Biden: Konsequenzen für Iran bleiben noch abzuwarten

  • 06:17 Uhr

US-Präsident Joe Biden wirbt dafür, die Reaktion auf den iranischen Raketenangriff auf Israel gut abzuwägen. Auf die Frage, wie Israel auf den Iran reagieren sollte, antwortete Biden im Weißen Haus in Washington: "Das ist momentan eine laufende Diskussion. Wir müssen uns alle Daten genau ansehen. Wir sind in ständigem Kontakt mit der israelischen Regierung und unseren Partnern, und das bleibt abzuwarten."

Biden sagte, er habe nach dem Angriff noch nicht mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu gesprochen. "Wir haben mit all seinen Leuten gesprochen, und ich werde mit ihm sprechen." Die Konsequenzen für den Iran blieben noch abzuwarten.

Biden sagte, nach dem derzeitigen Stand scheine der Angriff abgewehrt und unwirksam gewesen zu sein. Das sei ein Beweis für die militärischen Fähigkeiten Israels und des US-Militärs. Es sei auch ein Beweis für die intensive Planung zwischen den Vereinigten Staaten und Israel, um den "erwarteten dreisten Angriff" vorauszusehen und abzuwehren. Die USA stünden voll und ganz hinter Israel. (dpa)

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Jubel bei Demo in Berlin nach Raketenangriff auf Israel

  • 06:11 Uhr

Bei einer propalästinensischen Demonstration in Berlin-Wedding ist nach dem iranischen Raketenangriff auf Israel Jubel ausgebrochen. "Raketen auf Israel abgeschossen", rief ein Mann, woraufhin zahlreiche Demonstrierende trommelten, jubelten und zum Teil klatschten. Es waren auch die Rufe "Widerstand" und "Allahu Akbar" (Gott ist groß) zu hören. Mehrere Teilnehmer der Kundgebung schwenkten Palästinensertücher sowie die palästinensische und die libanesische Flagge, wie auf dem Video eines dpa-Reporters zu sehen ist.

Ein Sprecher der Berliner Polizei teilte mit, er könne Berichte über Jubel "weder bestätigen noch dementieren". Für den Abend waren in Berlin zwei propalästinensische Demonstrationen geplant, eine am Leopoldplatz in Wedding und eine am Kottbusser Tor in Kreuzberg. Eine Bilanz der Demonstrationen teilte die Polizei zunächst nicht mit.

Irans Revolutionsgarden hatten nach eigenen Angaben Dutzende Raketen auf Israel abgefeuert. Der Angriff sei eine Vergeltung für die Tötung von Hamas-Auslandschef Ismail Hanija, Hisbollah-Generalsekretär Hassan Nasrallah sowie eines iranischen Generals, hieß es. Im Zentrum und anderen Orten Israels schlugen laut Armee einige Geschosse ein. (dpa)

Nach Raketenangriff auf Israel: Jubel bei Demo in Berlin

Nach Raketenangriff auf Israel: Jubel bei Demo in Berlin

Der Iran schießt als Vergeltung für die Tötung verbündeter Milizen-Führer Raketen auf Israel. In Berlin feiern Demonstranten das lautstark während einer propalästinensischen Kundgebung.

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Iran droht Israel bei Vergeltung mit weiteren Angriffen

  • 04:04 Uhr

Der Iran hat Israel im Falle einer Vergeltungsmaßnahme nach seinem Raketenangriff gedroht. "In diesem Fall wird unsere Antwort stärker und kräftiger ausfallen", schrieb der iranische Außenminister Abbas Araghchi auf der Plattform X. "Unsere Aktion ist abgeschlossen, es sei denn, das israelische Regime beschließt, zu weiteren Vergeltungsmaßnahmen aufzurufen."

Sein Land habe mit dem Angriff vom Dienstagabend Selbstverteidigung gemäß der UN-Charta ausgeübt und ausschließlich Militär- und Sicherheitseinrichtungen angegriffen, "die für den Völkermord in #Gaza und im #Libanon verantwortlich sind". Der Iran habe dies getan, "nachdem wir fast zwei Monate lang enorme Zurückhaltung geübt haben, um Raum für eine Waffenruhe in Gaza zu schaffen". Die Unterstützer Israels hätten jetzt eine größere Verantwortung, "die Kriegstreiber in Tel Aviv zu zügeln, anstatt sich an deren Wahnsinn zu beteiligen".

Israel hatte nach den iranischen Angriffen bereits Vergeltung angekündigt.

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Israelische Armee greift Hisbollah-Ziele in Beirut an

  • 03:43 Uhr

Nach den Raketenangriffen des Iran auf Israel hat die israelische Armee Ziele der libanesischen Hisbollah-Miliz in Beirut angegriffen. Es würden "terroristische Ziele der Hisbollah" in der libanesischen Hauptstadt angegriffen, erklärte das israelische Militär am Mittwoch. Aus libanesischen Sicherheitskreisen verlautete, dass die israelische Armee zwei Angriffe im Süden der Hauptstadt Beirut ausgeführt habe. Korrespondenten der Nachrichtenagentur AFP hörten Explosionen aus der Gegend und sahen Rauch aufsteigen.

Kurz zuvor hatte die israelische Armee die betroffene Bevölkerung nachts aufgerufen, "sofort" zu ihrer eigenen Sicherheit zwei Gebäude in einem südlichen Vorort von Beirut zu verlassen und die gesamte Umgebung im Umkreis von 500 Metern zu meiden. Die südlichen Vororte von Beirut sind eine Hochburg der pro-iranischen Hisbollah-Miliz.

"Sie befinden sich in der Nähe von gefährlichen Einrichtungen der Hisbollah", schrieb der israelische Armeesprecher Avichai Adraee in den Onlinediensten X und Telegram zu Grafiken der betreffenden zwei Gebäude.

Israels Militärsprecher Daniel Hagari sagte am Mittwoch nach den iranischen Raketenangriffen auf Israel, die Luftwaffe arbeite weiterhin "mit voller Kapazität und heute Nacht werden wir im Nahen Osten weiterhin kraftvoll zuschlagen, wie das seit einem Jahr der Fall ist". Er warf dem Iran vor, den Nahen Osten Richtung "Eskalation" zu treiben.

Der Iran hatte Israel am Dienstagabend direkt mit Raketen angegriffen - zum zweiten Mal nach dem Abschuss von hunderten Drohnen und Raketen auf Israel im April. Nach Angaben der israelischen Armee wurde erneut "eine große Anzahl" iranischer Raketen abgefangen. Die israelische Armee gab am späteren Abend vorerst Entwarnung, die Gefahr aus dem Iran sei "im Moment" gebannt. (afp)

Israel kündigt kraftvolle Angriffe im Nahen Osten an

  • 02:18 Uhr

Nach dem iranischen Raketenangriff auf Israel hat Israel seinerseits weitere Angriffe im Nahen Osten angekündigt. "Die Luftwaffe ist nach wie vor voll einsatzfähig und wird heute Abend im Nahen Osten weiterhin mit voller Kraft zuschlagen, so wie sie es im vergangenen Jahr getan hat", sagte Armeesprecher Daniel Hagari in der Nacht zum Mittwoch. Die iranischen Raketenangriffe hätten keine Auswirkungen auf die Einsatzfähigkeit der Luftwaffe.

Die israelischen und US-Verteidigungssysteme hätten effektiv funktioniert, sagte er weiter. Es habe eine enge Zusammenarbeit beim Aufspüren und Abfangen geben. Am Dienstag seien zwei hochrangige Kommandeure der Hisbollah ausgeschaltet worden. "Diese beiden Treffer sind ein schwerer Schlag für die Moral der Organisation." Israel werde die Hisbollah-Kommandeure und jeden, der die Bürger des Staates Israel bedrohe, weiter verfolgen.

Hagari betonte, der Iran habe "eine schwerwiegende Tat" begangen, die den Nahen Osten in Richtung Eskalation treibe. "Wir werden zu dem Zeitpunkt und an dem Ort handeln, den wir bestimmen, und zwar in Übereinstimmung mit den Anweisungen der politischen Ebene. Diese Ereignisse werden Konsequenzen nach sich ziehen."

Der Iran hatte Israel mit zahlreichen Raketen angegriffen. Die meisten seien von Israel und einer von den USA geführten Verteidigungskoalition abgefangen worden, hieß es vom israelischen Militär. Ein Todesopfer gab es im Westjordanland und zwei Verletzte in Tel Aviv. Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu kündigte Vergeltung an. (dpa)

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Mit Material der dpa und AFP

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