• 22:25 Uhr: ➤ Notstandsregierung in Israel eingesetzt - Lapid lehnt Beteiligung ab
  • 21:08 Uhr: Netanjahu zeigt US-Außenminister Blinken Bilder von ermordeten Babys
  • 19:50 Uhr: Bericht: Großbritannien verlegt Schiffe in östliches Mittelmeer
  • 18:40 Uhr: Abbas verurteilt Angriffe auf Zivilisten "auf beiden Seiten"
  • 17:57 Uhr: Scholz dringt bei Emir von Katar auf Freilassung der Hamas-Geiseln

Mehr News zum Krieg in Nahost

➤ Notstandsregierung in Israel eingesetzt - Lapid lehnt Beteiligung ab

  • 22:25 Uhr

Nach dem beispiellosen Angriff der radikalislamischen Hamas ist am Donnerstagabend eine Notstandsregierung unter Einschluss der Opposition in Israel eingesetzt worden. Die Abgeordneten stimmten bei einer Sondersitzung mit 66 zu vier Stimmen für die Notstandsregierung, nachdem Regierungschef Benjamin Netanjahu der Opposition eine Zusammenarbeit in Zeiten des Krieges angeboten hatte. Netanjahus Rivale Benny Gantz und vier Mitglieder seiner Partei wurden als Minister ohne besonderen Geschäftsbereich vereidigt.

Oppositionsführer Jair Lapid hatte eine Beteiligung an der Notstandsregierung zuvor abgelehnt. Er warf der ultrarechten Regierungskoalition von Netanjahu Versagen im Zusammenhang mit dem Großangriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation vor. "Das Versagen vom Samstag ist unverzeihlich", sagte Lapid in einer Fernsehansprache.

Er sei für eine "Regierung der nationalen Einheit" und wolle sich nicht einer Regierung mit "Extremisten" anschließen, sagte Lapid und verwies auf Itamar Ben Gvir, den Minister für öffentliche Sicherheit von der rechtsextremen Partei Jüdische Kraft. Lapid sollte aber ein Sitz in dem neuen Kabinett freigehalten werden, in dem Netanjahus Koalitionspartner der extremen Rechten und der Ultraorthodoxen weiterhin dabei sind.

Die Hamas hatte ihren Großangriff gegen Israel am Samstag gestartet. Sie schoss tausende Raketen auf Israel ab und drang mit hunderten Kämpfern in das Land ein. Die Angreifer töteten nach jüngsten Angaben mehr als 1200 Menschen und nahmen rund 150 Geiseln, die in den Gazastreifen verschleppt wurden. Die israelische Armee nahm in der Folge den Gazastreifen unter Dauerbeschuss. In dem Palästinensergebiet wurden dadurch nach Angaben der örtlichen Behörden bisher mehr als 1350 Menschen getötet.

Am Mittwoch hatten sich Netanjahu und Gantz auf eine gemeinsame "Notstandsregierung und auf ein Kriegskabinett" geeinigt. Dem dreiköpfigen "Kriegskabinett" gehören laut einer Erklärung Netanjahu, Gantz und Verteidigungsminister Joav Gallant an. Netanjahu stimmte demnach zudem zu, die umstrittene Justizreform der rechtsreligiösen Regierung auf Eis zu legen, die monatelange Massenproteste ausgelöst hatte. "Während des Krieges" würden keine Gesetze oder Regierungsvorlagen, die nicht mit dem Krieg zu haben, weiter vorangetrieben, hatte es in einer gemeinsamen Erklärung geheißen.(afp)

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"Idiot": Trump empört mit Äußerungen zum Nahost-Konflikt

Wenige Tage nach dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel hat Donald Trump den israelischen Verteidigungsminister als "Idioten" bezeichnet. Die mit Hamas verbündete Hisbollah nannte er dagegen "sehr klug".

Die weiteren Nachrichten zum Krieg in Israel vom 12. Oktober

Netanjahu zeigt US-Außenminister Blinken Bilder von ermordeten Babys

  • 21:08 Uhr

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat US-Außenminister Antony Blinken Bilder von Babys gezeigt, die am Wochenende von Hamas-Kämpfern in Israel ermordet wurden. Einige der Bilder wurden am Donnerstag auch vom Büro des Regierungschefs im Onlinedienst X, ehemals Twitter, veröffentlicht. Ein Bild zeigte ein totes Baby in einem Leichensack, während das andere die verkohlten Überreste eines anderen Säuglings zeigte.

Dies sei "für jeden Menschen jenseits dessen, was man sich vorstellen kann", sagte Blinken, der nach Israel gereist war. "Die Welt sieht neue Beweise für (...) die Unmenschlichkeit der Hamas (...), die sich gegen Babys, kleine Kinder, Erwachsene, ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen richtet."

Die radikalislamische Palästinenserorganisation hatte am Samstag einen Großangriff gegen Israel gestartet. Sie schoss tausende Raketen auf Israel ab und drang mit hunderten Kämpfern in das Land ein. Die Angreifer töteten nach jüngsten Angaben mehr als 1200 Menschen in Israel und nahmen rund 150 Geiseln, die in den Gazastreifen verschleppt wurden. Die israelische Armee nahm in der Folge den Gazastreifen unter Dauerbeschuss. In dem Palästinensergebiet wurden dadurch nach Angaben der örtlichen Behörden bisher mehr als 1350 Menschen getötet.(afp)

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Bericht: Großbritannien verlegt Schiffe in östliches Mittelmeer

  • 19:50 Uhr

Großbritannien will einem Bericht zufolge zwei Schiffe der Royal Navy ins östliche Mittelmeer entsenden und Israel mit Aufklärungsflügen unterstützen. Das berichtete die Londoner "Times" am Donnerstagabend unter Berufung auf ungenannte Quellen. Demnach soll es sich um die beiden Unterstützungsschiffe "RFA Argus" and "RFA Lyme Bay" handeln. Die Maßnahme solle Israel versichern, dass es sich auf die Unterstützung Großbritanniens verlassen könne, so der Bericht.

Die konservative britische Regierung von Premierminister Rishi Sunak hatte bereits in den vergangenen Tagen deutlich gemacht, dass London fest an der Seite Israels steht bei seiner Reaktion auf den Terrorangriff der Hamas. Außenminister James Cleverly war bereits am Mittwoch zu Gesprächen mit der israelischen Regierung in das Land gereist.(dpa)

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Abbas verurteilt Angriffe auf Zivilisten "auf beiden Seiten"

  • 18:40 Uhr

Nach dem Großangriff der islamistischen Hamas auf Israel hat der palästinensische Präsident Mahmud Abbas Angriffe auf Zivilisten"auf beiden Seiten" verurteilt. Abbas habe bei einem Treffen mit dem jordanischen König Abdullah II. in Amman "die Ablehnung von Praktiken, die mit der Tötung oder dem Missbrauch von Zivilisten auf beiden Seiten verbunden sind" unterstrichen, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa am Donnerstag. Abbas habe zudem die Freilassung von Zivilisten, Gefangenen und Inhaftierten gefordert.

Auf die Gräueltaten der im Gazastreifen herrschenden Palästinenserorganisation Hamas in Israel ging er jedoch laut dem Bericht nicht direkt ein.

Terroristen hatten im Auftrag der Hamas am Samstag ein Massaker in Grenzorten und auf einem Musikfestival angerichtet. Es war das schlimmste Blutbad der israelischen Geschichte. Seit Beginn des großangelegten Angriffs, der auch seit Tagen Raketenbeschuss mit einschließt, wurden in Israel nach Armeeangaben mehr als 1200 getötet. Mindestens 150 Menschen wurden nach offiziellen Angaben in den Gazastreifen verschleppt.

Abbas war von mehreren westlichen Staaten zu einer Verurteilung der Taten aufgefordert worden, darunter auch von Bundeskanzler Olaf Scholz.

Israel reagierte auf die Angriffe mit massiven Luftschlägen in dem dicht besiedelten Küstenstreifen und verhängte eine Blockade. Mehr als 1400 Palästinenser wurden bisher getötet, mehr als 6200 verletzt.

Abbas forderte in Amman "ein sofortiges Ende der umfassenden Aggression gegen das palästinensische Volk". Laut Wafa unterstrich er dabei, "die Notwendigkeit, humanitäre Hilfe sowie Wasser und Strom bereitzustellen und dringende humanitäre Korridore im Gazastreifen zu öffnen."

Die Hamas wird von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestuft. Die zweitgrößte Palästinensergruppe nach der Fatah-Partei von Abbas hatte 2007 gewaltsam die alleinige Kontrolle des Gazastreifens übernommen.(dpa)

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Scholz dringt bei Emir von Katar auf Freilassung der Hamas-Geiseln

  • 17:57 Uhr

Er ist einer der wichtigsten Unterstützer der islamistischen Hamas, die gerade ein Blutbad mit vielen hundert Toten in Israel angerichtet hat: Der Emir des ölreichen Golfstaats Katar. Trotz des Hamas-Terrors empfängt Olaf Scholz ihn im Kanzleramt – aus einem sehr konkreten Grund: Der Bundeskanzler hat in dem Gespräch eine schnellstmögliche Freilassung der Geiseln der Hamas gefordert.

Scholz habe bei dem Treffen mit Tamim bin Hamad Al Thani unterstrichen, "dass die Hamas die volle Verantwortung für das Wohlergehen der Geiseln habe", teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Donnerstag nach dem einem gemeinsamen Mittagessen der beiden mit.

Der reiche Golfstaat Katar zählt zu den wichtigsten Unterstützern der von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuften Hamas. Das Außenministerium in Doha hat Israel allein für das von der Hamas angerichtete Blutbad mit Hunderten Toten verantwortlich gemacht und auf die "ständigen Verletzungen der Rechte des palästinensischen Volkes" verwiesen.

Nach Angaben der Hamas versucht Katar aber auch zu vermitteln, um einen Austausch israelischer Geiseln und palästinensischer Häftlinge in israelischen Gefängnissen zu erreichen. Die Terrororganisation hat etwa 150 Menschen in den Gaza-Streifen verschleppt, darunter mindestens fünf Deutsche.

Eine gemeinsame Pressekonferenz gab es nicht. Das Treffen fand keine drei Stunden nach der Regierungserklärung des Kanzlers im Bundestag statt, in der Scholz Israel in Anwesenheit des Botschafters Ron Prosor die unverbrüchliche Solidarität Deutschlands versicherte. (dpa/tas)

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Etwa 100 Menschen aus Großbritannien ziehen in Kampf gegen Hamas

  • 16:44 Uhr

Etwa 100 Menschen sind aus Großbritannien nach Israel gereist, um sich an der Aktion des Militärs gegen die islamistische Hamas zu beteiligen. Das teilte die Botschaft des Landes in London am Donnerstag mit.

Es handle sich dabei um israelische Reservisten und Soldaten, hieß es in der Mitteilung weiter. Berichten zufolge wurden insgesamt 17 britische Staatsbürger bei den Terrorangriffen der Hamas in Israel getötet oder werden noch vermisst. (dpa)

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Israelische Armee bereitet sich auf mögliche Bodenoffensive im Gazastreifen vor

  • 16:21 Uhr

Die israelische Armee bereitet sich nach dem Großangriff der Hamas auf eine mögliche Bodenoffensive im Gazastreifen vor. Eine Entscheidung über einen solchen Einsatz sei aber noch nicht getroffen worden, sagte Armeesprecher Richard Hecht am Donnerstag. Das Militär warte ab, "was unsere politische Führung" entscheiden werde. "Aber wir bereiten uns auf ein Bodenmanöver vor, falls es beschlossen wird", betonte Hecht. Neben weiteren Luftangriffen seien auch kombinierte Angriffe aus der Luft und vom Meer aus denkbar, fügte er hinzu.

Derzeit konzentriere sich die Armee bei ihren Angriffen auf die Hamas darauf, deren militärische und politische Führung bis hin zum Hamas-Chef im Gazastreifen, Yahya Sinwar, "auszuschalten", sagte Hecht. Diese stünden "in direktem Zusammenhang" mit dem Großangriff auf Israel.

Die radikalislamische Hamas hatte am Samstag tausende Raketen auf Israel abgeschossen und war mit hunderten Kämpfern in das Land eingedrungen. Die Zahl der Toten in Israel ist nach Armeeangaben auf mehr als 1.200 gestiegen. Mindestens 3.290 weitere wurden laut Gesundheitsministerium verletzt. Rund 150 Menschen weitere wurden offiziellen Angaben zufolge in den Gazastreifen verschleppt.

Die israelische Armee entsandte zehntausende Soldaten an die Grenze zum Gazastreifen und nahm das Palästinensergebiet unter Dauerbeschuss. Im Gazastreifen wurden nach Angaben der örtlichen Behörden mindestens 1.417 Menschen getötet. (AFP/dpa/tas)

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Rotes Kreuz: Abriegelung des Gazastreifens nicht akzeptabel

  • 16:03 Uhr

Angriffe auf Zivilisten sind nach Angaben des Roten Kreuzes unter keinen Umständen zu rechtfertigen. "Es gibt keine Hierarchie des Schmerzes", sagte der Regionaldirektor Nahost des Internationale Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Fabrizio Carboni, am Donnerstag in Genf. Es sei nicht akzeptabel, das Zufügen von Leid mit selbst erlittenem Schmerz zu rechtfertigen.

Carboni sprach über die Lage in Israel und im Gazastreifen, ohne konkret auf Äußerungen von Palästinensern oder Israelis einzugehen. Das IKRK ist stets auf Neutralität bedacht.

"Man darf Zivilisten nicht ins Visier nehmen, man darf ein Gebiet nicht belagern und man darf keine Geiseln nehmen", betonte Carboni. "Es ist nicht akzeptabel, ein Gebiet wie den Gazastreifen mit mehr als zwei Millionen Menschen abzuriegeln."

Israel hat sämtliche Zugänge blockiert und verhindert Nahrungsmittel- und Wasserlieferungen. Das Rote Kreuz habe dort Lager mit dem Nötigsten, aber es sei dringend auf Nachschub angewiesen. (dpa)

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Baerbock reist am Freitag zu Solidaritätsbesuch nach Israel

  • 15:53 Uhr

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) reist nach dem blutigen Angriff der islamistischen Hamas an diesem Freitag zu einem Solidaritätsbesuch nach Israel. Das teilte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Donnerstag in Berlin mit. Details des Besuches waren zunächst nicht bekannt.

Baerbock hatte Israel nach Beginn des Angriffs mehrfach die Solidarität Deutschlands versichert. Am Vortag im Bundestag hatte sie vor einer weiteren Eskalation des Konflikts im Nahen Osten gewarnt. "Ja, diese Gefahren gibt es", sagte sie. Alle Anstrengungen richteten sich darauf, "einen Flächenbrand zu verhindern".

Auch Kanzler Olaf Scholz (SPD) sicherte Israel in einer Regierungserklärung im Bundestag am Donnerstag die volle Solidarität Deutschlands zu. "In diesem Moment gibt es für Deutschland nur einen Platz: Den Platz an der Seite Israels", sagte er. "Das meinen wir, wenn wir sagen: Die Sicherheit Israels ist deutsche Staatsräson." Israel habe das völkerrechtlich verbriefte Recht, sich und seine Bürger gegen diesen barbarischen Angriff zu verteidigen.

Die Lufthansa begann am Donnerstag, Deutsche aus Israel in die Heimat zurück zu bringen. Ein erster Sonderflug startete am Nachmittag in Tel Aviv mit Ziel Frankfurt, weitere Flüge im Auftrag des Auswärtigen Amts sollen folgen. (dpa)

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Zahl der in Gaza getöteten Palästinenser steigt auf über 1.400

  • 15:29 Uhr

Die Zahl der bei Luftangriffen Israels im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist auf mindestens 1.417 gestiegen. Darunter seien 248 Frauen sowie 447 Minderjährige, teilte das Gesundheitsministerium am Donnerstag in Gaza mit. Mindestens 6.268 weitere Menschen wurden demnach verletzt.

Terroristen im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Islamistenorganisation Hamas hatten am Samstag ein Massaker unter israelischen Zivilisten in Grenzorten und auf einem Musikfestival angerichtet. Es war das schlimmste Blutbad der israelischen Geschichte. Israel reagierte mit Luftangriffen in dem dicht besiedelten Küstenstreifen.

Die Zahl der Toten in Israel durch die Hamas-Großangriffe ist nach Armeeangaben auf mehr als 1.200 gestiegen. Mindestens 3.290 weitere wurden laut Gesundheitsministerium verletzt. Rund 150 Menschen weitere wurden offiziellen Angaben zufolge in den Gazastreifen verschleppt. (dpa)

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Blinken sichert in Tel Aviv Unterstützung zu und warnt Israels Feinde

  • 15:09 Uhr

Nach dem überraschenden Hamas-Terrorangriff hat US-Außenminister Antony Blinken Israel die volle Unterstützung im Kampf gegen die islamistische Palästinenserorganisation zugesagt. "Wir werden immer an Ihrer Seite stehen", sagte er bei einem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu am Donnerstag in Tel Aviv.

Er warnte zudem jegliche Feinde Israels davor, die Krisensituation auszunutzen. "Tut es nicht. Die Vereinigten Staaten stehen hinter Israel." Blinken verwies auf bereits gelieferte Militärausrüstung und kündigte weitere Lieferungen an.

Netanjahu zog einen Vergleich zwischen der Hamas und der Terrormiliz Islamischer Staat: "Hamas ist ISIS, und so wie ISIS zerstört wurde, wird auch Hamas zerstört werden." (dpa/tas)

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Syrische Flughäfen nach israelischem Angriff außer Betrieb

  • 14:39 Uhr

Bei israelischen Luftangriffen in Syrien sind nach Angaben syrischer Staatsmedien die Flughäfen in Aleppo und Damaskus getroffen worden. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Sana berichtete, sollen bei den Angriffen vom Donnerstag Landebahnen der beiden Flughäfen beschädigt worden sein. Der Betrieb sei eingestellt worden. Das israelische Militär äußerte sich nicht zu den Berichten.

Um zu verhindern, dass Israels Erzfeind Iran und mit ihm verbündete Milizen ihren militärischen Einfluss in Syrien ausweiten, bombardiert Israels Luftwaffe häufiger Ziele im benachbarten Bürgerkriegsland Syrien. Der Iran ist im Bürgerkrieg einer der wichtigsten Verbündeten der syrischen Regierung. Auch aus Syrien fliegen immer mal wieder Raketen Richtung Israel.

Auch nach dem Terrorangriff militanter Palästinenser aus dem Gazastreifen auf Israel sind aus Syrien Raketen auf israelische Stellungen abgefeuert worden. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London gingen die Angriffe von palästinensischen Gruppen in Syrien aus. (dpa)

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Größtes Krankenhaus in Gaza nimmt keine Patienten mehr auf

  • 13:42 Uhr

Nach den israelischen Luftangriffen im Gazastreifen kann das größte Krankenhaus in dem Küstengebiet nach palästinensischen Angaben keine Patienten mehr aufnehmen. Das Schifa-Krankenhaus in Gaza sei voll, teilte das Gesundheitsministerium am Donnerstag mit. Die Klinik verfügt über rund 500 Betten. Bereits am Vortag hieß es, die Kliniken in dem Küstenstreifen seien voll belegt.

Terroristen im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Hamas hatten am Samstag ein Massaker unter israelischen Zivilisten in Grenzorten und auf einem Musikfestival angerichtet. Es war das schlimmste Blutbad der israelischen Geschichte. Die Zahl der Toten liegt nach Armeeangaben bei mehr als 1.200. Mindestens 3.000 weitere Menschen seien verletzt worden.

Die israelische Armee griff daraufhin nach eigenen Angaben Hunderte Terrorziele im Gazastreifen an. Die Zahl der dabei getöteten Palästinenser ist am Mittwoch auf mindestens 1.354 gestiegen. Mehr als 6.000 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza mit. (dpa)

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Vereinte Nationen warnen vor Wasserkrise im Gazastreifen

  • 13:36 Uhr

Das UN-Hilfswerks für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) warnt vor einer Wasserkrise im Gazastreifen. "Die UNRWA-Notunterkünfte sind überfüllt und die Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln, Non-Food-Artikeln und Trinkwasser ist begrenzt. In UNRWA-Notunterkünften und im gesamten Gazastreifen droht aufgrund beschädigter Infrastruktur eine Wasserkrise", hieß es im aktuellen Lagebericht, der am Donnerstag veröffentlicht wurde. Aufgrund der vollständigen Blockade des Gazastreifens durch die israelischen Behörden könnten die Wasservorräte nicht wieder aufgefüllt werden, hieß es.

Rund 218.000 Menschen suchten wegen der anhaltenden israelischen Luftangriffe derzeit in den Gebäuden des Hilfswerks Zuflucht. Insgesamt wurden nach UN-Angaben im gesamten Gazastreifen bisher mindestens 340.000 Palästinenser vertrieben. Im Gaza-Streifen leben mehr als zwei Millionen Menschen.

Die flüchtenden Menschen finden kaum sichere Zufluchtsorte. Israel hat den nur 14 Kilometer breiten Küstenstreifen vollständig abgeriegelt, der einzige Grenzübergang nach Ägypten ist auch gesperrt. Sie können sich nur auf dem ohnehin dichtbesiedelten Territorium bewegen. (dpa)

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Nato ruft Israel zu Wahrung von "Verhältnismäßigkeit" in Gaza auf

  • 13:22 Uhr

Nach dem Großangriff der radikalislamischen Hamas haben die Nato-Staaten Israel ihrer Solidarität versichert, die israelische Armee aber zugleich zur Wahrung der "Verhältnismäßigkeit" aufgefordert. "Israel steht nicht alleine da", erklärte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Donnerstag beim Treffen der Verteidigungsminister des Bündnisses in Brüssel. Der israelische Verteidigungsminister Joav Gallant war per Video zugeschaltet.

Israel habe "das Recht, sich selbst unter Wahrung der Verhältnismäßigkeit gegen diese ungerechtfertigten Terrorakte zu verteidigen", teilten die Nato-Staaten mit. Sie riefen die Hamas dazu auf, "alle Geiseln unverzüglich freizulassen" und forderten "den größtmöglichen Schutz für Zivilisten". US-Präsident Joe Biden hatte gewarnt, Israel müsse sich "trotz aller Wut und allem Frust" an internationales Recht halten.

Die USA hatte ihre Militärhilfen für Israel nach dem Angriff bereits verstärkt. Nach Angaben von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat Israel von Deutschland Munition für Schiffe angefragt. "Darüber werden wir uns jetzt mit den Israelis austauschen", sagte Pistorius in Brüssel. Zwei Kampfdrohnen vom Typ Heron TP hatte Deutschland Israel bereits am Vorabend zugesagt. (AFP/tas)

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Erster Lufthansa-Sonderflug für Deutsche in Israel gestartet

  • 13:04 Uhr

Die Lufthansa hat damit begonnen, Deutsche aus dem von der islamistischen Hamas angegriffenen Israel nach Deutschland zu bringen. Ein erster Sonderflug startete am Donnerstagnachmittag in Tel Aviv mit Ziel Frankfurt, wie es aus dem Auswärtigen Amt in Berlin hieß. An Bord seien 372 deutsche Staatsangehörige. Weitere Flüge im Auftrag des deutschen Außenministeriums sollten im Laufe des Nachmittags und am Freitag folgen.

Für die Flüge hatten sich Deutsche anmelden können, die sich auf der Vorsorgeliste für Kriseninformationen des Auswärtigen Amts eingetragen haben. Die Lufthansa hatte zugesagt, am Donnerstag und Freitag jeweils bis zu vier Flüge aus Tel Aviv anzubieten. Jeweils zwei sollten nach Frankfurt und nach München gehen. Als Abflugzeiten waren an beiden Tagen 13:30 Uhr, 14:30 Uhr, 16:00 Uhr und 17:00 Uhr (Ortszeit) vorgesehen. Es wurde damit gerechnet, dass die Flüge eine Kapazität von insgesamt etwa 1.000 Menschen pro Tag haben.

Aus dem deutschen Außenministerium hieß es am Donnerstag, nachdem einige Fluggesellschaften die Flüge eingestellt hätten, habe das Auswärtige Amt dafür gesorgt, dass nun doch wieder Sonderflüge der Lufthansa nach Israel flögen. Zugleich wurde betont: "Wir arbeiten weiter an Ausreisemöglichkeiten – per Flugzeug, per Bus, per Schiff."

Auf der Plattform X (früher Twitter) teilte das Auswärtige Amt mit, für Donnerstagnachmittag sei zudem eine Fähre nach Zypern organisiert worden. Deutsche Staatsangehörige seien darüber über das sogenannte Elefand-System – die Krisenvorsorgeliste des Ministeriums – informiert worden.

Für die Teilnahme an den Sonderflügen wird nach einem sogenannten Landsleutebrief der deutschen Botschaft in Israel eine Gebühr in Höhe von 300 Euro pro Person fällig. Das Geld soll bei der Buchung über eine Hotline der Lufthansa im Auftrag des deutschen Außenministeriums eingezogen werden. Nach dpa-Informationen stellt die Lufthansa pro Person 550 Euro in Rechnung, 250 Euro übernimmt der Staat. (dpa)

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Zahl der in Gaza getöteten Palästinenser steigt auf über 1.350

  • 12:35 Uhr

Die Zahl der bei Luftangriffen Israels im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist am Donnerstag auf mindestens 1.354 gestiegen. Mehr als 6.000 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza mit.

Die Zahl der Toten in Israel durch die Hamas-Großangriffe ist nach Armeeangaben auf mehr als 1.200 gestiegen. Mindestens 3.000 weitere seien verletzt worden. Rund 150 Menschen wurden von israelischem Boden in den Gazastreifen verschleppt. (dpa)

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Israel: Weder Wasser noch Strom für Gaza ohne Freilassung der Geiseln

  • 10:57 Uhr

Israels Energieminister Israel Katz hat für eine Versorgung des von der Hamas kontrollierten Gazastreifens mit Wasser, Strom und humanitärer Hilfe die Freilassung der Geiseln zur Bedingung gemacht. "Humanitäre Hilfe für Gaza? Kein elektrischer Schalter wird angeschaltet, kein Wasserhahn aufgedreht, kein Tanklastwagen wird hineinfahren, bis die entführten Israelis wieder zuhause sind", erklärte Katz am Donnerstag.

Die im Gazastreifen herrschende Hamas hatte am Samstag einen Großangriff auf Israel gestartet und dabei nach Angaben der israelischen Regierung rund 150 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Bei den Geiseln handelt es sich um Israelis, Menschen mit doppelter Staatsangehörigkeit und Ausländer. Die israelische Armee nahm den Gazastreifen nach dem Angriff unter Dauerbeschuss.

Unmittelbar nach dem Großangriff hatte Katz den Stopp israelischer Stromlieferungen in den Gazastreifen angeordnet. Die Regierung ordnete die vollständige Abriegelung des Gazastreifens an, die Einfuhr von Treibstoff, Lebensmitteln und Trinkwasser wurde eingestellt. Das einzige Kraftwerk im Gazastreifen musste am Mittwoch wegen Treibstoffmangels abgeschaltet werden. (AFP/tas)

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Blinken demonstriert mit Besuch in Israel Unterstützung im Kampf gegen Hamas

  • 11:23 Uhr

US-Außenminister Antony Blinken ist angesichts des Großangriffs der Hamas zu einem Solidaritätsbesuch in Israel eingetroffen. Blinken wurde am Donnerstag in Tel Aviv von seinem israelischen Kollegen Eli Cohen empfangen, wie ein AFP-Reporter berichtete. Auch ein Treffen mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu war geplant. Am Freitag will Blinken Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und den jordanischen König Abdullah II. in Amman treffen, wie ein US-Regierungsvertreter ankündigte.

Bei seinem Besuch in Israel will Blinken über weitere US-Militärhilfen sprechen. Washington hatte Israel nach dem Beginn des Großangriffs der Hamas bereits militärische Hilfe geliefert.

Vor seinem Abflug nach Israel bekräftigte Blinken die volle Unterstützung der USA für ihren israelischen Verbündeten. "Wir sind entschlossen sicherzustellen, dass Israel alles bekommt, was es braucht, um sich zu verteidigen", sagte Blinken vor Journalisten.

Der palästinensische Minister für zivile Angelegenheiten, Hussein Scheich, bestätigte ein Treffen zwischen Palästinenserpräsident Abbas und US-Außenminister Blinken am Freitag. Bereits am Donnerstag werde Abbas "im Rahmen der unermüdlichen Bemühungen der palästinensischen Führung, diesem zerstörerischen Krieg ein Ende zu setzen", in der jordanischen Hauptstadt Amman "seinen Bruder Abdullah II. treffen", erklärte Hussein Scheich im Onlinedienst X, ehemals Twitter. (AFP/tas)

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Sprecher: Israels Militär zielt auf gesamte Hamas-Spitze ab

  • 10:47 Uhr

Israels Militär will nach Angaben eines Sprechers mit Angriffen im Gazastreifen die gesamte Führungsspitze der dort herrschenden islamistischen Hamas ausschalten. Dies schließe nicht nur die militärische, sondern auch die politische Führung der Hamas ein, sagte Militärsprecher Richard Hecht am Donnerstag. "Wir konzentrieren uns darauf, die ranghohe Führung auszuschalten, bis zu (Hamas-Chef Jihia) al-Sinwar", sagte Hecht. Nach israelischen Informationen habe auch die politische Führung einschließlich Sinwars von den Anschlagsplänen gewusst.

Man bemühe sich auch um die Identifikation aller bei den Tötungen und Entführungen in Israel beteiligten Terroristen. Dabei nannte er das Beispiel der 22-jährigen deutschen Staatsbürgerin Shani Louk, die mutmaßlich ebenfalls in den Gazastreifen verschleppt wurde. Einer der Entführer sei auf Aufnahmen eines Kleinlastwagens zu sehen, mit dem Louk transportiert worden sei, sagte Hecht. "Wir werden jeden Einzelnen von ihnen kriegen." Mehrere ranghohe Hamas-Mitglieder seien bereits bei den Angriffen getötet worden. (dpa/tas)

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Nun 340.000 im Gazastreifen vertrieben – Tausende Wohnungen zerstört

  • 10:13 Uhr

Schwere israelische Angriffe im Gazastreifen verbreiten unter der Zivilbevölkerung Angst und Schrecken. Die Schläge kämen aus der Luft, vom Meer und vom Land, berichtete das UN-Nothilfebüro (OCHA) am Donnerstag. Auch die Raketenangriffe aus dem Gazastreifen auf Israel seien unvermindert weitergegangen. Bis zum späten Mittwochabend seien bereits fast 340.000 Menschen aus ihren Wohnungen geflüchtet, berichtete OCHA. Im Gaza-Streifen leben rund 2,2 Millionen Menschen.

Am vergangenen Samstag galten im Gazastreifen erst gut 45.000 Menschen als Vertriebene. An dem Tag startete die im Gazastreifen herrschende und von mehreren Staaten als Terrororganisation eingestufte Hamas einen Großangriff auf Israel mit mehr als 1.200 Toten im Grenzgebiet. Israel reagiert seitdem mit massiven Gegenschlägen. Die Hamas hat zwischen 100 und 150 Zivilisten aus Israel als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

Bis Mittwochmittag waren mehr als 4.600 Wohnungen zerstört oder so beschädigt, dass sie unbewohnbar sind, wie OCHA unter Berufung auf Behörden in Gaza berichtete. 32.000 weitere waren leicht beschädigt.

Die Flüchtenden haben kaum sichere Zufluchtsorte: Israel hat den nur 14 Kilometer breiten Küstenstreifen vollständig abgeriegelt, der einzige Grenzübergang nach Ägypten ist auch gesperrt. Sie können sich nur auf dem Territorium bewegen. Sie fliehen OCHA zufolge in der Hoffnung, Angriffen zu entgehen, in andere Viertel zu Verwandten, Freunden oder in Schulen des UN-Hilfswerks für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA). Nach Quadratkilometern ist der Gaza-Streifen halb so groß wie Hamburg. (dpa)

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Scholz kündigt Betätigungsverbot für Hamas in Deutschland an

  • 09:42 Uhr

Nach dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel mit vielen Hundert Toten hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ein Betätigungsverbot für die Organisation in Deutschland angekündigt. Zudem soll das palästinensische Netzwerk Samidoun verboten werden, wie Scholz am Donnerstag in seiner Regierungserklärung im Bundestag sagte.

Die Hamas ist von der EU und den USA bereits als Terrororganisation eingestuft. Der Verein Samidoun, der sich selbst Gefangenensolidaritätsnetzwerk nennt, hatte bereits am Samstag die blutige Terrorattacke auf Israel bejubelt, indem es Süßigkeiten auf der Sonnenallee in Berlin-Neukölln verteilte. "Das ist abscheulich. Das ist menschenverachtend. Das widerspricht allen Werten, denen wir als Land verpflichtet sind", sagte Scholz. "Hass und Hetze nehmen wir nicht tatenlos hin. Antisemitismus dulden wir nicht."

Es dürfe keine Toleranz gegenüber Antisemiten geben. Das würden die Sicherheitsbehörden mit aller Konsequenz durchsetzen, betonte der Kanzler. "Wer die Verbrechen der Hamas verherrlicht oder ihre Symbole verwendet, macht sich in Deutschland strafbar. Wer Mord und Totschlag billigt oder zu Straftaten aufruft, macht sich strafbar. Wer israelische Flaggen verbrennt, der macht sich strafbar. Wer eine Terrororganisation wie die Hamas unterstützt, der macht sich strafbar."

Die Strafverfolgungsbehörden von Bund und Ländern würden jeden, der so etwas tut, zur Rechenschaft ziehen – mit allen Mitteln des Rechtsstaats. "Zu diesen Mitteln gehören ausdrücklich auch Vereins- und Betätigungsverbote", sagte Scholz. "Unser Vereinsrecht ist ein scharfes Schwert. Und dieses Schwert werden wir als starker Rechtsstaat hier ziehen." (dpa/mbo)

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Pistorius: Israel bittet Deutschland um Munition für Kriegsschiffe

  • 08:31 Uhr

Israel hat Deutschland angesichts der Terrorangriffe der Hamas um Munition für Kriegsschiffe gebeten. Das sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) am Donnerstagmorgen am Rande eines Nato-Treffens in Brüssel.

Zudem sollen nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur (dpa) unter anderem auch Blutkonserven und Schutzwesten angefragt worden seien. Über die Anfragen werde man sich mit den Israelis nun austauschen, sagte Pistorius. "Wir stehen an der Seite der Israelis."

Zuvor hatte das Bundesverteidigungsministerium am Mittwochabend bereits bestätigt, dass Deutschland Israel mit bis zu zwei von der Bundeswehr geleasten Kampfdrohnen vom Typ Heron TP unterstützen wird. Die Bundeswehr least derzeit fünf Drohnen dieses Typs. In Israel werden an ihnen deutsche Soldaten ausgebildet.

Noch am Mittwochnachmittag hatte Pistorius gesagt, es gebe keine Hinweise darauf, dass Israel von Partnern wie Deutschland Waffen und Ausrüstung für den Kampf gegen die Hamas anfragen wolle. Im Fall der Fälle werde man sich dann aber selbstverständlich mit den Partnern dazu beraten. (dpa)

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Rotes Kreuz bemüht sich um Freilassung von Geiseln der Hamas

  • 08:15 Uhr

Das Rote Kreuz will sich als Vermittler um die Freilassung der Geiseln in der Gewalt der radikalislamischen Hamas bemühen. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) teilte am Donnerstag mit, es stehe in Kontakt mit der Palästinenserorganisation und den israelischen Behörden.

"Als neutraler Vermittler sind wir bereit, humanitäre Besuche durchzuführen, die Kommunikation zwischen Geiseln und Familienangehörigen zu erleichtern und eine eventuelle Freilassung zu ermöglichen", erklärte der IKRK-Regionaldirektor für den Nahen Osten, Fabrizio Carboni. Das IKRK rufe "beide Seiten auf, das Leiden der Zivilbevölkerung zu verringern".

150 Menschen wurden nach Angaben der israelischen Armee von den Hamas-Kämpfern entführt und in den Gazastreifen verschleppt. Unter den Geiseln befinden sich auch Ausländer. Nach Angaben aus dem Auswärtigen Amt in Berlin wurden mehrere Menschen mit doppelter israelischer und deutscher Staatsbürgerschaft verschleppt.

Zuvor hatte sich bereits der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan als Vermittler eingeschaltet. Es liefen Verhandlungen mit der Hamas, um eine Freilassung der Geiseln zu erreichen, sagte am Mittwoch eine Quelle aus Regierungskreisen der Nachrichtenagentur AFP und bestätigte damit Berichte des türkischen privaten Fernsehsenders Habertürk. (afp)

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Antisemitismusbeauftragter befürchtet Anti-Israel-Stimmung an Schulen

  • 07:40 Uhr

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, befürchtet nach dem Großangriff der islamistischen Hamas auf Israel wachsende anti-israelische Tendenzen an Schulen. "Ich habe die große Sorge, je weiter auch die israelische Antwort auf diesen terroristischen Anschlag voranschreitet, dass sich die Stimmung in den Schulen deutlich gegen Israel wenden wird", sagte Klein der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

"Bereits jetzt gibt es ja schockierende Nachrichten von Schulen, wo sich Schüler palästinensische Fahnen umlegen, also diesen Konflikt in die Schulen hereintragen wollen." Das werde möglicherweise noch zunehmen.

An einem Gymnasium in Berlin-Neukölln war es am Montag zu einem Vorfall im Zusammenhang mit dem Israel-Konflikt gekommen. Ein Schüler war mit einer Palästina-Fahne erschienen, woraufhin es eine gewaltsame Auseinandersetzung mit einem Lehrer gab. Eltern planten daraufhin eine Demonstration, die von der Polizei verboten wurde, weil sie die Gefahr volksverhetzender, antisemitischer Ausrufe sah. Nach dem Verbot wurden dort laut Polizei israelfeindliche Flugblätter verteilt.

Klein hält eine bessere Vorbereitung von Lehrkräften für notwendig. "Wir müssen die Lehrerinnen und Lehrer bewusster machen im Kampf gegen Antisemitismus", sagte er. Das Thema müsse in der Ausbildung systematisch betrieben werden, Lehrkräfte sollten fortgebildet werden.

"Oftmals geht es ja dann auch um Einzelfragen: Wie bewerte ich den Nahost-Konflikt? Warum kommt es jetzt hier zu Sympathiebekundungen dafür, dass im Nahen Osten Menschen ermordet werden? Das erfordert großes Fingerspitzengefühl." (dpa)

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Hamas meldet Freilassung israelischer Geisel mit zwei Kindern

  • 06:45 Uhr

Die radikalislamische Hamas hat die Freilassung einer israelischen Geisel und ihrer beiden Kinder verkündet. Das erklärten die Essedin-al-Kassam-Brigaden, der bewaffnete Arm der Hamas, am Mittwochabend im palästinensischen Fernsehsender Al-Aksa.

Die israelische Armee bestätigte die Freilassung auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP zunächst nicht. Israelische Medien wiesen die Darstellung der Hamas hingegen zurück und erklärten, die Frau und die beiden Kinder seien nie von Hamas-Kämpfern in den Gazastreifen verschleppt worden.

Ein im palästinensischen Fernsehsender Al-Aksa ausgestrahltes Video zeigte, wie sich eine Frau bei Tag mit zwei Kindern und drei bewaffneten Hamas-Kämpfern von einer mit Stacheldraht eingezäunten Zone entfernt. Die Echtheit der Aufnahme konnte nicht bestätigt werden.

Die Sender identifizierten die Frau als eine Bewohnerin des Kibbuz Holit, die in mehreren Interviews in dieser Woche erzählt hatte, dass sie zusammen mit zwei Kindern ihres Nachbarn von Hamas-Kämpfern gewaltsam in ein Grenzgebiet zwischen Israel und dem Gazastreifen gebracht worden war - und dass sie die Kämpfer später wieder gehen ließen. (afp/thp)

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Mit Material der dpa und AFP

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