• 20:13 Uhr: ➤ EU-Kommission: Nord Stream 1 unter "falschen Vorwänden" stillgelegt
  • 18:45 Uhr: Gazprom nimmt Gastransport durch Nord Stream 1 nicht wieder auf
  • 18:25 Uhr: Ukraine beschießt nach eigenen Angaben russische Basis nahe Akw Saporischschja
  • 17:34 Uhr: US-Finanzministerin: Öl-Preisdeckel wird Russland "schweren Schlag versetzen"
  • 16:06 Uhr: Block fünf von Atomkraftwerk Saporischschja wieder am Netz
  • 15:39 Uhr: Ukraine und Russland tauschen Gefangene aus
  • 15:16 Uhr: G7-Finanzminister wollen Preisdeckel auf russisches Öl durchsetzen
  • 14:36 Uhr: Russland schließt weitere Wartungsarbeiten an Nord Stream 1 nicht aus
  • 13:42 Uhr: Ukrainischer AKW-Betreiber misstraut Russland: "Die Besatzer lügen"

Mehr News zum Krieg in der Ukraine finden Sie hier

➤ EU-Kommission: Nord Stream 1 unter "falschen Vorwänden" stillgelegt

Die Europäische Kommission hat dem russischen Staatskonzern Gazprom vorgeworfen, den Gasfluss über die Ostseepipeline Nord Stream 1 wegen falscher Vorwände aufzuhalten. "Die Ankündigung von Gazprom von heute Nachmittag, Nord Stream 1 erneut unter falschen Vorwänden stillzulegen, ist ein weiterer Beleg seiner Unzuverlässigkeit als Lieferant", schrieb ein Sprecher der EU-Kommission am Freitagabend auf Twitter. Es sei auch ein Beweis für den Zynismus Russlands, da es vorziehe, Gas zu verbrennen statt Verträge zu erfüllen.

Gazprom hatte zuvor angekündigt, den Gasfluss über Nord Stream 1 nicht wie angekündigt nach einer Wartung wieder aufzunehmen. Grund sei ein Ölaustritt in der Kompressorstation Portowaja. Bis zur Beseitigung bleibe der Gasdurchfluss gestoppt. Es war damit gerechnet worden, dass nach Abschluss der angekündigten dreitägigen Wartungsarbeiten ab Samstagmorgen wieder Gas durch die Leitung fließt. (dpa)

+++Die Lage im Überblick:

Seit 24. Februar führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote, wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu. Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 11,9 Millionen Grenzübertritte aus der Ukraine registriert (Stand: 30. August). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land nicht verlassen dürfen.

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Außerdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Panzer der Klasse Gepard soll die Ukraine aus Deutschland erhalten. Dass die Nato aktiv in den Krieg eingreift, gilt bislang als ausgeschlossen.

Mitten im Ukraine-Krieg: Russland startet groß angelegtes Militärmanöver

Am Donnerstag hat im Fernen Osten Russlands das groß angelegte Militärmanöver "Wostok 2022" mit mehr als 50.000 Soldaten begonnen. Die Übung wird bis zum 7. September andauern. Auch China und Indien nehmen an dem Manöver teil. An der bisher aufwendigsten "Wostok"-Übung im Jahr 2018 nahmen fast 300.000 russische Soldaten teil.

Weitere Meldungen vom 2. September

Gazprom nimmt Gastransport durch Nord Stream 1 nicht wieder auf

  • 18:45 Uhr

Durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 wird von diesem Samstag an anders als angekündigt weiter kein Gas fließen. Das teilte der Staatskonzern Gazprom am Freitagabend bei Telegram mit. Grund sei ein Ölaustritt in der Kompressorstation Portowaja. Bis zur Beseitigung bleibe der Gasdurchfluss gestoppt. Es war damit gerechnet worden, dass nach Abschluss der angekündigten dreitägigen Wartungsarbeiten ab Samstagmorgen wieder Gas durch die Leitung fließt.

Gazprom zufolge ist das Leck bei den gemeinsam mit Experten von Siemens Energy erledigten Wartungsarbeiten an der Station festgestellt worden. Das ausgetretene Öl sei an mehreren Stellen gefunden worden. Es sei nicht möglich, den sicheren Betrieb der letzten dort noch verbliebenen Gasturbine zu garantieren. Schon in der Vergangenheit sei es zu solchen Ölaustritten gekommen, hieß es. (dpa)

Ukraine beschießt nach eigenen Angaben russische Basis nahe Akw Saporischschja

  • 18:25 Uhr

Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben am Freitag eine russische Basis nahe des Atomkraftwerks Saporischschja in der Südukraine beschossen. In der Stadt Enerhodar sowie in der ebenfalls im Süden gelegenen Stadt Cherson seien mit "präzisen Angriffen" drei russische Artilleriesysteme sowie ein Munitionslager zerstört worden, teilten die ukrainischen Streitkräfte mit. In dem im Stadtgebiet von Enerhodar gelegenen Akw Saporischschja halten sich derzeit Inspektoren der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) auf. (afp)

US-Finanzministerin: Öl-Preisdeckel wird Russland "schweren Schlag versetzen"

  • 17:34 Uhr

Die USA rechnen damit, dass die Festlegung einer Preisobergrenze für russisches Öl Russland deutlich schaden wird. "Die heute beschlossene Maßnahme wird dazu beitragen, den russischen Finanzen einen schweren Schlag zu versetzen", teilte US-Finanzministerin Janet Yellen am Freitag in Washington mit. "Sie wird sowohl Russlands Fähigkeit beeinträchtigen, seinen ungerechtfertigten Krieg in der Ukraine zu führen, als auch den Verfall der russischen Wirtschaft beschleunigen." Zuvor hatten sich die G7-Finanzminister darauf geeinigt, einen Preisdeckel auf russisches Öl festzulegen.

Die G7 hätten einen "entscheidenden Schritt nach vorn gemacht", um ein doppeltes Ziel zu erreichen, nämlich die weltweiten Energiepreise zu senken und gleichzeitig Putin die Einnahmen zur Finanzierung seines brutalen Krieges in der Ukraine zu entziehen, sagte Yellen. Zur "Gruppe der 7" gehören neben Deutschland und den USA auch Kanada, Großbritannien, Frankreich, Japan und Italien.

Yellen sagte, sie freue sich, die Umsetzung einer Preisobergrenze mit den G7 und anderen Verbündeten "in den kommenden Wochen" zum Abschluss zu bringen. Damit der Preisdeckel wirklich wirkt, müssten die G7 auch weitere Staaten von der Maßnahme überzeugen. (dpa/fab)

Block fünf von AKW Saporischschja wieder am Netz

  • 16:06 Uhr

In dem von russischen Truppen besetzten Atomkraftwerk (AKW) Saporischschja ist ein nach Beschuss abgeschalteter Reaktor wieder ans Netz gegangen. Der Block 5 werde gerade wieder auf volle Leistung gebracht, teilte der ukrainische Atomkraftwerksbetreiber Enerhoatom am Freitag beim Nachrichtenkanal Telegram mit. Wegen Mörserbeschuss war tags zuvor eine Notabschaltung eingeleitet worden.

Im AKW befindet sich noch eine fünfköpfige Expertengruppe der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEA) zur Einschätzung der Sicherheitslage. Russische Truppen hatten das Kernkraftwerk Anfang März kurz nach Beginn des russischen Einmarsches erobert.

Mit seinen sechs Reaktoren und einer Nettoleistung von 5700 Megawatt ist es das größte Atomkraftwerk Europas. Sich häufender Beschuss in den vergangenen Tage hatte international die Sorge vor einer Atomkatastrophe erhöht. (dpa)

+++

Ukraine und Russland tauschen Gefangene aus

  • 15:39 Uhr

Im ostukrainischen Gebiet Donezk haben die Ukraine und Russland erneut Gefangene ausgetauscht. Es seien 14 Ukrainer freigekommen, teilte am Freitag der für Kriegsgefangene zuständige Koordinationsstab in Kiew im Nachrichtenkanal Telegram mit. Die Soldaten von zwei motorisierten Brigaden seien seit dem Frühling in Gefangenschaft gewesen. Unter ihnen befanden sich demnach ein Offizier und ein Militärsanitäter.

Eine Bestätigung der russischen Seite stand zunächst noch aus. Kiew teilte nicht mit, wie viele russische Soldaten im Gegenzug freikamen. In der Regel lassen beide Seiten gleich viele Militärangehörige frei.

Russland hat am 24. Februar eine Invasion der Ukraine begonnen. Älteren Angaben nach sind mehr als 6000 Ukraine in russische Gefangenschaft geraten. Auf ukrainischer Seite waren es über 600 russische Gefangene. (dpa)

+++

G7-Finanzminister wollen Preisdeckel auf russisches Öl durchsetzen

  • 15:16 Uhr

Die G7-Finanzminister wollen einen Preisdeckel auf russisches Öl durchsetzen. In einer gemeinsamen Erklärung, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, forderten sie am Freitag zudem alle Länder, die russisches Öl importieren, auf, sich dieser Maßnahme anzuschließen.

Die G7 sind ein Zusammenschluss von sieben wirtschaftsstarken Demokratien, darunter auch Deutschland. Im Kern wollen sie Russland dazu zwingen, Öl künftig für einen deutlich niedrigeren Preis an große Abnehmer wie Indien zu verkaufen. Die Hoffnung ist, dass das zum einen die globalen Ölmärkte entspannt und die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf die Energiepreise abfedert. Zugleich würde Russland dadurch nicht mehr von Preisanstiegen für Öl profitieren und damit seine Kriegskasse füllen können.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte zuletzt betont, ein Preisdeckel funktioniere auch nur, wenn er global organisiert werde. Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte am Donnerstag in der ZDF-Sendung "mabrit illner", "eine große Zahl von Ländern
international" sei nötig. "Das scheint sich jetzt abzuzeichnen, dass wir dieses Ziel erreichen". Auf die Frage, ob auch China dabei sei, sagte sie: "Nicht alle sind an Bord." (dpa)

+++

Russland schließt weitere Wartungsarbeiten an Nord Stream 1 nicht aus

  • 14:36 Uhr

Die russische Regierung schließt einen weiteren Gaslieferstopp wegen Wartungsarbeiten an der Pipeline Nord Stream 1 nicht aus. Es gebe keine technischen Reserven, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag in Moskau. "Es läuft nur eine Turbine." Der Energieriese Gazprom sei nicht schuld daran, dass die Zuverlässigkeit der Leitung durch die Ostsee gefährdet sei.

Zuvor hatte Peskow behauptet, Gazprom könne seine Verpflichtungen erfüllen, doch Europa habe dem Unternehmen wegen der Sanktionen im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg "rechtliche und technische Hindernisse" auferlegt.

Gazprom hat den Gasdurchfluss drei Tage lang unterbrochen und das mit Wartungsarbeiten an einer Kompressorstation begründet. Die Bundesregierung hält dies für vorgeschoben. Eine fehlende Turbine könne jederzeit geliefert werden, hat Bundeskanzler Olaf Scholz mehrmals betont.

Laut dem russischen Staatskonzern muss die letzte verbliebene Turbine in der Kompressorstation alle 1000 Arbeitsstunden gewartet werden. Damit dürfte Mitte Oktober der nächste Stopp anstehen. (dpa)

+++

Ukrainischer AKW-Betreiber misstraut Russland: "Die Besatzer lügen"

  • 13:42 Uhr

Der ukrainische Kraftwerksbetreiber Enerhoatom zweifelt, dass die Mission internationaler Atomexperten im Atomkraftwerk Saporischschja zur Klärung beitragen kann. "Die Besatzer lügen, verfälschen Tatsachen und Beweise", kritisierte Enerhoatom am Freitag mit Blick auf Russland am Freitag im Nachrichtenkanal Telegram. Der Delegation sei zudem der Zutritt ins Krisenzentrum der Anlage verwehrt worden. Dort sei derzeit russisches Militärpersonal stationiert. Russland unternehme alle Anstrengungen, dass keine Fakten zum AKW bekannt würden.

Vertreter der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEA) sind seit Donnerstag vor Ort, um das AKW auf mögliche Schäden nach wochenlangem Beschuss zu untersuchen. Unklar ist, wie lange die Experten bleiben. IAEA-Chef Rafael Grossi sagte, er wolle eine "dauerhafte Mission" in dem von Russland besetzten Kraftwerk einrichten. In einem am Freitag von Enerhoatom verbreiteten Statement sagte er, angestrebt sei ein Aufenthalt zunächst bis Sonntag oder Montag.

Das AKW ist mit seinen sechs Reaktoren und einer Nettoleistung von 5700 Megawatt das größte Europas. Vor Kriegsbeginn vor mehr als sechs Monaten arbeiteten mehr als 10.000 Menschen in der Nuklearanlage. (dpa)

+++

Schoigu: Ukraine erleidet hohe Verluste bei Gegenoffensive

  • 13:14 Uhr

Die ukrainische Gegenoffensive im Süden des Landes ist aus Sicht von Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu weitgehend gescheitert. "Die ukrainischen Streitkräfte setzen den Versuch von Angriffen im Raum zwischen Mykolajiw und Krywyj Rih und in anderen Richtungen fort, der Feind erleidet hohe Verluste", sagte Schoigu am Freitag bei einer Besprechung, die auf dem Telegram-Kanal des Ministeriums gezeigt wurde. Kiews einziges Ziel bei der Offensive sei es, "bei den westlichen Kuratoren die Illusion zu erzeugen, die ukrainische Armee sei zu Angriffen fähig". (dpa)

Mehr zum Thema lesen Sie hier.

+++

FDP-Bundestagsfraktion will "Rückbau" von Nord Stream 2

  • 11:49 Uhr

Die FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag will das Kapitel der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 endgültig schließen. "Als Freie Demokraten fordern wir den Rückbau von Nordstream 2 sowie die schnellstmögliche Erarbeitung eines Konzepts zur rechtlichen, technischen und umweltfachlichen Absicherung", heißt es in einem auf der Herbstklausur in Bremen beschlossenen Positionspapier, das der Deutschen Presse-Agentur am Freitag vorlag. Die FDP-Fraktion wolle so schnell wie irgend möglich alle Rohstoff- und Energiekäufe aus Russland und Belarus beenden, soweit dies die eigene wirtschaftliche Handlungsfähigkeit zulasse.

"Die Nordstream-Pipelines waren von Beginn an ein geopolitisches Projekt des Kremls, dessen Ziel die Isolation der Ukraine war. Deshalb hat insbesondere der Bau der Pipeline Nordstream 2 zu erheblichen Verstimmungen geführt und Deutschland diplomatisch isoliert", heißt es im Beschluss. (dpa)

+++

Ab Samstag könnte wieder Gas durch Nord Stream 1 fließen

  • 11:18 Uhr

Nach einem dreitätigen Lieferstopp wird Russland die Gaslieferungen über die Pipeline Nord Stream 1 offenbar wieder aufnehmen. Das geht aus vorläufigen Daten der Website der Nord Stream AG hervor. Demnach sind ab Samstagmorgen, 2 Uhr, wieder Gaslieferungen vorgemerkt. Der Umfang entspricht den Lieferungen vor der Unterbrechung, also etwa 20 Prozent der maximal möglichen Menge und damit täglich 33 Millionen Kubikmeter Erdgas.

Seit Mittwochmorgen fließt kein Gas durch die zuletzt wichtigste Leitung für russisches Gas nach Deutschland. Grund sind laut dem russischen Energiekonzern Gazprom Wartungsarbeiten an einer Kompressorstation.

Zweifel an dieser Begründung hatte der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, geäußert. Auch im Zusammenhang mit der Drosselung auf ein Fünftel der Maximalleistung hatte Gazprom auf technische Gründe verwiesen. Zweifel daran kamen unter anderem von der Bundesregierung.

Nach dem Angriff auf die Ukraine und Sanktionen aus dem Westen hat Moskau die Gaslieferung in mehrere Länder gekürzt oder ganz eingestellt. Mehrfach wurde befürchtet, dass Gazprom die Lieferungen nach Wartungen nicht wieder starten würde. (dpa/fab)

+++

Britischer Geheimdienst hält russische Militärmanöver für nutzlos

  • 10:27 Uhr

Russlands Militärübungen haben sich nach Ansicht britischer Experten durch das schwache Abschneiden der russischen Streitkräfte in der Ukraine als nutzlos erwiesen. Veranstaltungen wie das Manöver Wostok-22, das derzeit abgehalten wird, hätten sich nicht darin bewährt, die Fähigkeiten des Militärs zu großangelegten, komplexen Einsätzen zu erhalten, hieß es im Geheimdienst-Update des britischen Verteidigungsministeriums zum Ukraine-Krieg am Freitag.

"Solche Veranstaltungen laufen stark nach Drehbuch ab, ermutigten keine Eigeninitiative und sind in erster Linie darauf ausgerichtet, die russische Führung und das internationale Publikum zu beeindrucken", hieß es in der Mitteilung weiter. Die britischen Militärexperten gehen auch davon aus, dass die tatsächliche Teilnehmerzahl an Wostok-22 deutlich geringer ist als von Moskau angegeben. "Russland behauptete öffentlich, es seien 50.000 Soldaten beteiligt, es ist aber unwahrscheinlich, dass mehr als 15.000 Militärangehörige teilnehmen werden". Das seien nur 20 Prozent der Teilnehmerzahl der vergangenen Wostok-Übung im Jahr 2018.

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar veröffentlicht die britische Regierung regelmäßig Geheimdienstinformationen zu dessen Verlauf. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor. (dpa)

+++

Ukraine meldet Zerstörung russischer Munitionsdepots

  • 09:54 Uhr

Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben sechs Munitionsdepots im von russischen Truppen besetzten Süden des Landes zerstört. Fünf Munitionslager seien im Gebiet Cherson vernichtet worden, teilte das Kommando "Süd" des ukrainischen Militärs am Freitag auf seiner Facebook-Seite mit. Daneben soll in der Stadt Melitopol im Gebiet Saporischschja ein Depot zerstört worden sein. Unabhängig lassen sich die Angaben nicht überprüfen.

Im Gebiet Cherson hat die ukrainische Armee zu Wochenbeginn eine Gegenoffensive gestartet. Über den Verlauf der Bodenoperationen hüllt sich die Militärführung in Schweigen. Informationen gibt es lediglich über die Schläge der eigenen Artillerie. Demnach wurden neben den fünf Depots auch zwei von den Russen genutzten Fährverbindungen über einen Fluss getroffen. Die Brücken seien ebenso weiter unter Beschuss, teilte das ukrainische Militär mit. Die Fähr- und Brückenverbindungen gelten als strategisch wichtig für den Nachschub der russischen Kräfte westlich des Flusses Dnipro.

Im ebenfalls teilweise von russischen Truppen besetzten Gebiet Saporischschja ist erneut Melitopol Ziel ukrainischer Artillerieangriffe geworden. Ein Munitionslager nahe des Flughafens sei dabei so genau getroffen worden, dass es noch stundenlang Explosionen gegeben habe, teilte der ukrainische Bürgermeister der Großstadt, Iwan Fjodorow, auf seinem Telegram-Kanal mit. Auf dem beigefügten Video sind heftige nächtliche Detonationen zu erkennen. (dpa)

+++

Ukrainischer Getreidefrachter im Bosporus wieder frei

  • 08:35 Uhr

In der türkischen Meerenge Bosporus ist ein auf Grund gelaufener Frachter mit Getreide aus der Ukraine wieder frei. Der Frachter sei von der Küstenwache mit Schleppschiffen in Bewegung gesetzt worden, berichtete die staatliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu am Freitag. Das Schiff war in der Nacht bei Istanbul wegen einer Störung am Ruder in der Meerenge auf Grund gelaufen und lag vor dem Stadtteil Bebek vor Anker. Der Bosporus wurde vorübergehend für den Schiffsverkehr gesperrt.

Das rund 170 Meter lange Schiff "Lady Zehma" hat 3000 Tonnen Mais geladen und ist auf dem Weg nach Italien, teilte das in Istanbul eingerichtete Kontrollzentrums für die ukrainischen Getreideexporte mit. Dem Schiffsinformationsdienst Marine Traffic zufolge ankerte der Frachter am Freitagmorgen vor der Küste Istanbuls im Marmarameer. (dpa)

+++

Weitere Meldungen vom 1. September

Atomenergiebehörde will dauerhaft am AKW Saporischschja bleiben

  • 19:42 Uhr

Die Internationale Atombehörde IAEA will eine dauerhafte Mission in dem von Russland besetzten Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine etablieren. Das sagte IAEA-Chef Rafael Grossi am Donnerstagabend in einem auf Twitter veröffentlichten Video-Statement. Inspekteure begannen zuvor ihre Arbeit in dem AKW, das seit Monaten immer wieder unter Beschuss gerät. Grossi sprach von einem "lange erwarteten Besuch".

Russland hatte sich offen gezeigt für eine dauerhafte Mission der IAEA am Kraftwerk. Kiew besteht hingegen auf dem vollständigen Abzug der russischen Truppen und einer Demilitarisierung der Kraftwerksumgebung. Die IAEA-Mission solle dafür den ersten Schritt darstellen. Am Mittwoch hatte Grossi gesagt, die Inspektion solle zunächst mehrere Tage dauern.

"Ich habe gerade einen ersten Rundgang durch die Schlüsselbereiche absolviert", sagte Grossi in dem Video. Es gebe noch viel zu tun. Einige Experten fuhren am Nachmittag zurück ins Hotel, andere blieben für weitere Untersuchungen auf dem Gelände. (dpa)

+++

Experten beginnen mit Auswertung in AKW Saporischschja

  • 18:44 Uhr

In dem von Russland besetzten Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine hat ein Team von internationalen Experten seine Arbeit aufgenommen. "Wir haben uns heute eine ganze Menge angesehen und mit der ersten Bewertung begonnen", sagte der Chef der Internationalen Atombehörde IAEA, Rafael Grossi, der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge am Donnerstag vor Journalisten. "Für mich beginnt die Arbeit jetzt."

Auch die Experten wollen in dem AKW nun weiterarbeiten. Der Vertreter der russischen Besatzer, Wladimir Rogow, sagte im russischen Staatsfernsehen, dass die Inspekteure mindestens bis Samstag bleiben sollten. Einige Experten verließen Interfax zufolge am Nachmittag nach etwa vier Stunden das Gelände wieder, ebenso wie Grossi selbst.

Das Atomkraftwerk ist mit sechs Reaktoren und einer Kapazität von 5700 Megawatt die leistungsstärkste Nuklearanlage in Europa. Das Gelände und die dazugehörige Stadt Enerhodar wurden bereits kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs von den Besatzungstruppen erobert. Seither werden sie von einer moskauhörigen Militärverwaltung kontrolliert. Das Kraftwerk selbst wird jedoch weiterhin von ukrainischem Fachpersonal betrieben. (dpa)

Putin will "antirussische Enklave" Ukraine beseitigen

  • 17:46 Uhr

Russlands Präsident Wladimir Putin hat nach mehr als einem halben Jahr Krieg gegen die Ukraine als weiteres Ziel die Beseitigung einer angeblichen "antirussischen Enklave" formuliert. Auf dem Gebiet der heutigen Ukraine entstehe gerade ein solches Gebiet, das Russland bedrohe, sagte der Staatschef am Donnerstag vor Schülern in Russlands Ostsee-Exklave Kaliningrad der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. "Deshalb schützen unsere Leute, die dort kämpfen, sowohl die Bewohner des Donbass als auch Russland selbst."

Eine Enklave ist ein fremdes Staatsgebiet, das vom eigenen Staatsgebiet eingeschlossen wird. Mit der Formulierung deutete Putin einen prinzipiellen Besitzanspruch auf das Nachbarland an. Zumindest sprach er damit der Ukraine die Souveränität über einen Teil ihres Territoriums ab. Offizielles russisches Ziel ist bislang die angebliche "Befreiung" der Gebiete Donezk und Luhansk von ukrainischen Nationalisten. Internationale Beobachter sehen das aber als Vorwand. Erst recht seit Russland auch weite Teile anderer ukrainischer Gebiete besetzt hat. (dpa)

Nach Aussetzung des Visa-Abkommens: Russland droht mit Gegenmaßnahmen

  • 16:44 Uhr

Die russische Regierung hat die von der EU angekündigte Aussetzung des Visa-Abkommens als "widersinnige Entscheidung" bezeichnet. Sie stehe in einer Reihe weiterer Absurditäten dieser Art, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag in Moskau der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Ein Ausstieg aus dem Abkommen werde die Situation für Europäer ebenfalls schwieriger machen. Konkret wurde er nicht. Peskow rechnete damit, dass es für russische Staatsbürger nun schwieriger werde und länger dauere, ein Visum zu bekommen.

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hatte am Mittwoch mitgeteilt, dass die Europäische Union das 2006 geschlossene Abkommen mit Russland zur Erleichterung der Visa-Vergabe vollständig aussetzen werde. Der Schritt ist eine weitere Sanktion als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, der seit mehr als einem halben Jahr andauert.

Der Kreml hat Gegenmaßnahmen offen gelassen. Peskow sagte: "Moskau geht selbstbewusst den Weg, der seinen Interessen am besten entspricht." (dpa)

+++

EU richtet Evakuierungszentrum für ukrainische Patienten ein

  • 15:13 Uhr

Die EU hat in Polen ein Drehkreuz für die Evakuierung von Patienten aus dem Kriegsland Ukraine eingerichtet. Die Menschen sollen dort nach ihrer Ankunft aus der Ukraine versorgt werden, bevor sie in Krankenhäuser in anderen europäischen Ländern gebracht werden, wie die EU-Kommission am Donnerstag in Brüssel mitteilte. Das Zentrum befindet sich nahe der Stadt Rzeszow, die unweit der ukrainischen Grenze liegt und einen Flughafen hat.

Die Einrichtung ist Teil eines EU-Programms, das seit März bereits mehr als 1100 ukrainische Patienten zur Behandlung in 18 europäische Staaten gebracht hat, darunter auch nach Deutschland. Es gibt den Angaben zufolge zwei medizinische Evakuierungsflüge pro Woche, ausgeführt von Norwegen.

Die Zahl der verwundeten Menschen in der Ukraine wachse jeden Tag, erklärte der EU-Kommissar für Krisenmanagement, Janez Lenarcic, zur Eröffnung des Drehkreuzes. "Gleichzeitig können lebenswichtige Behandlungen chronisch kranker Patienten aufgrund der Zerstörung von Gesundheitseinrichtungen nicht mehr gewährleistet werden. Wir können diese Menschen nicht im Stich lassen." (dpa)

+++

Lukoil-Manager stirbt auf ungeklärte Weise

  • 14:24 Uhr

Zum wiederholten Mal seit Beginn des Krieges ist ein russischer Top-Manager auf ungeklärte Weise ums Leben gekommen. Der russische Ölkonzern Lukoil hat am Donnerstag den Tod seines Vorstandschefs Rawil Maganow bekannt gegeben. Maganow sei an den Folgen einer "schweren Krankheit" gestorben, teilte das Energieunternehmen in Moskau mit.

Die Nachrichtenagentur Interfax meldete hingegen unter Berufung auf eine informierte Quelle, Maganow sei am Morgen aus einem Fenster des Zentralen Klinischen Krankenhauses in Moskau gestürzt. Die Polizei spricht von Suizid.

Der Fall reiht sich ein in eine Serie von Todesfällen hochrangiger russischer Manager: Im Mai kam der Lukoil-Manager Alexander Subbotin angeblich bei einer okkulten Behandlung gegen Alkoholsucht ums Leben. Weitere Manager russischer Energiekonzerne wurden seit Jahresbeginn tot aufgefunden. (afp/dpa/mcf)

Mehr zum Thema lesen Sie hier.

+++

IAEA-Experten am Akw Saporischschja eingetroffen

  • 13:41 Uhr

Die Beobachtermission der Internationalen Atombehörde IAEA ist im Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine eingetroffen. Das berichtet die ukrainische Atombehörde Enerhoatom am Donnerstag auf ihrem Telegram-Kanal. Die Reise dient der Sicherung von Europas größtem Atomkraftwerk, das im Krieg zwischen Russland und der Ukraine immer wieder unter Beschuss gerät. (dpa)

+++

Ein Reaktor des Atomkraftwerks Saporischschja abgeschaltet

  • 12:58 Uhr

Nach einem nächtlichen Angriff ist am Atomkraftwerk Saporischschja nach Angaben des ukrainischen Betreibers am Donnerstag ein Reaktor abgeschaltet worden. Wie die Betreibergesellschaft Energoatom im Onlinedienst Telegram mitteilte, gab es in der Nacht russischen Granatbeschuss auf die Anlage. Das Notfallsystem sei daraufhin aktiviert und der Meiler Nummer 5 um 03.57 Uhr MESZ abgeschaltet worden.

Am Donnerstag wollte ein Expertenteam der internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) die Anlage inspizieren, wurde jedoch durch den fortgesetzten Beschuss in der Region zunächst am Zugang zu der Anlage gehindert. (afp)

+++

NGO: Russland verschleppt und interniert ukrainische Zivilisten und Zivilistinnen

  • 11:05 Uhr

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch wirf Russland vor, ukrainische Zivilisten und Zivilistinnen zu verschleppen und in Internierungslagern festzuhalten. Im großen Stil würden Menschen gegen ihren Willen nach Russland oder in von Russland besetze Gebiete der Ukraine gebracht, heißt es in einem über 70 Seiten starken Bericht mit dem Titel "We had no Choice" ("Wir hatten keine Wahl"), den die NGO am Donnerstag auf ihrer Internetseite veröffentlicht hat. Eigenen Angaben zufolge hat die Organisation für den Bericht mit 18 Betroffenen gesprochen. Sie stuft das Vorgehen als "schwere Verletzung des Kriegsrechts" und "potenzielle Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit" ein.

Die ukrainische Regierung hatte schon im März davon gesprochen, dass Moskau Kriegsflüchtlinge nach Russland verschleppe. "Dort werden sie in Konzentrationslagern untergebracht mit anschließender Umsiedelung in die depressiven Regionen Russlands", sagte die Menschenrechtsbeauftragte des ukrainischen Parlaments, Ljudmyla Denissowa, damals. Im Juni war seitens der Ukraine von 1,2 Millionen Verschleppten die Rede. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben nicht. Auch Human Rights Watch gibt zu, das Ausmaß der Umsiedlung nicht zu kennen, schreibt aber von "organisierten Massentransfers". (mcf/dpa)

+++

London: Ukraine setzt Gegenangriff im Süden fort

  • 09:32 Uhr

Die ukrainischen Streitkräfte haben ihre Offensive gegen die russische Besatzung im Süden der Ukraine fortgesetzt und britischen Geheimdiensten zufolge mit Langstreckenraketen russische Logistikstandorte angegriffen. Auf offiziellen Aufnahmen der ukrainischen Regierung sei auch der Einsatz von Raketen zu erkennen, mit denen Radarsysteme lokalisiert und zerstört werden können, hieß es am Donnerstag in einem Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums.

Aus Sicht der britischen Geheimdienste sind die russischen Radarsysteme ein entscheidender Faktor für Russlands Position im Ukraine-Krieg. Eine substanzielle Beschädigung dieser Systeme würde die Russen deutlich schwächen, hieß es.

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar veröffentlicht die britische Regierung regelmäßig Geheimdienstinformationen zu dessen Verlauf. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor. (dpa)

+++

Russland beschießt laut Ukraine Stadt am AKW Saporischschja

  • 08:04 Uhr

Vor Beginn der geplanten Mission eines Expertenteams der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) im ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja hat die russische Armee nach ukrainischen Angaben erneut die nahe gelegene Stadt Energoatom beschossen. Seit der Morgendämmerung werde die Stadt mit Granatwerfern beschossen und mit Raketen angegriffen, teilte der aus Enerhodar geflüchtete ukrainische Bürgermeister Dmytro Orlow am Donnerstag im Messengerdienst Telegram mit. Aus Sicherheitsgründen könne das IAEA-Team deshalb seinen Weg zum Atomkraftwerk nicht fortsetzen.

Die IAEA-Inspektoren werden am Donnerstag in dem von russischen Soldaten besetzten größten Atomkraftwerks Europas erwartet. IAEA-Chef Rafael Grossi sagte, sein Team werde trotz der Angriffe wie vorgesehen an der Mission festhalten. "Wir machen weiter", sagte Grossi, bevor er und sein Team aus dem 120 Kilometer entfernten Saporischschja nach Enerhodar aufbrachen. "Wir werden sofort mit der Prüfung der Sicherheitslage im Kraftwerk beginnen". (AFP)

+++

Russland beginnt großes Militärmanöver

  • 07:12 Uhr

Mitten im Ukraine-Krieg hat Russland am Donnerstag ein groß angelegtes Militärmanöver mit mehr als 50.000 Soldaten begonnen. Die fast einwöchige Übung wird im Osten abgehalten und ist damit Tausende Kilometer von den Kämpfen entfernt. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums beteiligen sich daran auch Länder wie China, Indien und die Mongolei sowie mehrere Ex-Sowjetrepubliken, allen voran Belarus. Russland will so in Zeiten schwerster Spannungen mit dem Westen den Schulterschluss zu anderen Ländern demonstrieren.

Bei der Übung "Wostok 2022" ("Osten 2022") sollen nach Angaben aus Moskau 5.000 Militärfahrzeuge zum Einsatz kommen sowie 140 Flugzeuge und 60 Kriegsschiffe und andere Boote. Das Manöver soll auf Truppenübungsplätzen in Ostsibirien und im Fernen Osten sowie im Japanischen Meer stattfinden.

Vor allem die Teilnahme Chinas und Indiens an dem Manöver sorgte im Westen für Aufmerksamkeit. Die Beziehungen der beiden bevölkerungsreichsten Länder der Welt und Atommächte sind seit einem militärischen Zwischenfall an der gemeinsamen Grenze im Himalaya mit mehreren Toten vor zwei Jahren angespannt. (dpa)

+++

Ministerium: 2.300 Bildungseinrichtungen beschädigt

  • 06:33 Uhr

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat zum Start des neuen Schuljahrs in der Ukraine inmitten des Kriegs zur Solidarität aufgerufen. Stand Mitte August seien in dem Land 2.300 Bildungseinrichtungen beschädigt und 286 vollständig zerstört worden, sagte die FDP-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur.

Dies habe ihr das ukrainische Bildungs- und Wissenschaftsministerium mitgeteilt. "Das macht noch einmal deutlich, mit welcher Brutalität Russland vorgeht, wie Putin zerstört und verwüstet und dabei auch vor Kindern und Jugendlichen, ihrem Leben und ihrer Zukunft keinen Halt macht. Auch deshalb braucht die Ukraine weiterhin unsere Solidarität und Unterstützung."

Das gelte auch für die aus der Ukraine geflohenen Kinder und Jugendlichen an deutschen Schulen, fügte Stark-Watzinger hinzu. Inzwischen sind mehr als 160.000 ukrainische Schüler in Deutschland angemeldet. "Gemeinsam mit den Ländern geben wir ihnen Sicherheit und eine Perspektive." In der Ukraine beginnt das neue Schuljahr an diesem Donnerstag. (dpa)

+++

Selensky eröffnet Filmfest: "Horror, der nicht 120 Minuten dauert"

  • 05:59 Uhr

Mit dem Eröffnungsfilm "Weißes Rauschen" und einer Videoansprache des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj haben die internationalen Filmfestspiele von Venedig begonnen. Selenskyj rief die Gäste der 79. Ausgabe der Mostra am Mittwochabend auf, nicht zu schweigen und "beim Krieg in der Ukraine nicht neutral zu sein".

Der Präsident beschrieb den russischen Angriffskrieg gegen sein Land als "Horror, der nicht 120 Minuten, sondern seit 189 Tage dauert". Er verlas dann die Namen von 358 Kindern, die seit Beginn des Kriegs vor mehr als sechs Monaten getötet wurden.

Ein politisches Zeichen setzte auch die französische Schauspiel-Legende Catherine Deneuve, die in Venedig mit einem Goldenen Löwen für ihr Lebenswerk ausgezeichnet wurde: Die 78-Jährige trug vor der Gala ein Hemd mit einer Ukraine-Flagge. (AFP)

+++

Mit Material von dpa, Reuters und AFP

Die Ticker der vergangenen Tage zum Nachlesen:

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.