- Sachsen-Anhalt hat am Sonntag, 6. Juni 2021, einen neuen Landtag gewählt.
- Die CDU ist die deutlich stärkste Kraft vor der AfD geworden. Enttäuschende Ergebnisse erzielten die Linke und die SPD.
- Die vergangenen fünf Jahre wurde das kleine Bundesland von einer sogenannten Kenia-Koalition (CDU, SPD, Grüne) regiert.
- Haseloff und der CDU bieten sich mehrere Koalitionsoptionen, aktuell laut ARD-Hochrechnung auch eine Zweier-Koalition mit der SPD.
Ein langer Wahlsonntag geht zu Ende - eine Zusammenfassung der wichtigsten Ereignisse und Reaktionen rund um die Landtagswahl in Sachsen-Anhalt finden Sie hier. Wir schließen unsere Live-Berichterstattung und sind am Montagmorgen in aller Frühe wieder für Sie da - mit aktuellen Wahlergebnissen, Analysen und Berichten!
CDU-Kandidaten vor Sieg in fast allen Wahlkreisen
22:28 Uhr: Die CDU kann bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt mit einem Sieg fast aller ihrer Direktkandidaten rechnen. Die Bewerber der Partei von Regierungschef Reiner Haseloff lagen am Sonntagabend nach Auszählung von mehr als 90 Prozent der Wahlbezirke in 40 der 41 Wahlkreise vorne, wie die Landeswahlleitung in Magdeburg mitteilte.
Haseloff führte in seinem Wahlkreis Wittenberg sogar mit mehr als 50 Prozent der Erststimmen. Nur im Wahlkreis Zeitz lag mit Lothar Waehler ein AfD-Politiker vorn. Bei der Landtagswahl vor fünf Jahren hatte die CDU 27 Direktmandate gewonnen, die AfD gewann in 15 Wahlkreisen, 1 Direktmandat ging an die Linke.
CDU-Fraktionschef in Sachsen-Anhalt: Optionen ordentlich ausloten
22:04 Uhr: Aus Sicht des CDU-Fraktionschefs in Sachsen-Anhalt Siegfried Borgwardt sollten die Optionen für eine Koalition in Ruhe ausgewertet werden. "Wir haben mittlerweile drei oder sogar vier Verhandlungsoptionen und wir haben mit der Parlamentsreform ja dafür gesorgt, dass wir nicht bloß 14 Tage zum verhandeln haben", sagte Borgwardt am Sonntag in Magdeburg. Man werde sich die Zeit nehmen, um die beste Koalition und die beste Verhandlung für das Land herauszuholen.
Eine Fortsetzung der bestehenden Kenia-Koalition aus CDU, SPD und Grünen sei keine Selbstverständlichkeit. Vielmehr sei der Wunsch nach einer sogenannten Deutschland-Koalition aus CDU, SPD und FDP groß. "Also es gibt mehrere Optionen und die sollten wir ordentlich ausloten", so Borgwardt.
21:25 Uhr: Der Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Bundestag,
"Diese Wahl hat auch gezeigt: Es gibt in Deutschland keine Wechselstimmung hin zu einer Linkskoalition", betonte Dobrindt. Für die Grünen wüchsen die Bäume auch nicht in den Himmel. "Die bürgerliche Mitte hat klar an Zustimmung gewonnen, das linke Lager deutlich verloren»", erklärte er.
Hochrechnung: Hauchdünne Mehrheit für CDU und SPD in Sachsen-Anhalt
20:35 Uhr: In Sachsen-Anhalt wäre nach einer neuen Hochrechnung der ARD auch eine Koalition nur zwischen CDU und SPD möglich. Nach Zahlen von 20:00 Uhr lag die CDU bei 36,6 Prozent, was im Landtag von Magdeburg 34 Mandate ergäbe. Die SPD käme auf 8,4 Prozent und acht Sitze im Parlament. Somit hätten beide Parteien dort eine hauchdünne Mehrheit von 42 Sitzen. Die Zahlen waren allerdings noch unsicher.
Die AfD kam nach dieser Hochrechnung auf 22,0 Prozent (20 Mandate) die Linke auf 11,0 Prozent (10 Mandate) und die FDP auf 6,5 Prozent (6 Mandate). Für die Grünen wurden in diesem Zwischenstand 6,0 Prozent (5 Mandate) ermittelt. Bis zum vorläufigen amtlichen Endergebnis wurden aber noch Änderungen erwartet.
Analyse: CDU-Gesamtpaket und Haseloff für Wahlsieg entscheidend
20:13 Uhr: Der klare Sieg der CDU hängt einer Analyse zufolge mit einem guten Auftritt der Partei und einem starken Ministerpräsidenten zusammen. "Ihren Wahlsieg verdankt die CDU dem klar besten Gesamtpaket", analysierte die Forschungsgruppe Wahlen am Sonntag. Hinzu komme ein "präsenter und starker Ministerpräsident".
Während die anderen Parteien nur spezifische Stärken und kaum bekannte Spitzenkandidaten in ihren Reihen gehabt haben, punktete die CDU demzufolge mit "Parteiansehen, Regierungsarbeit und Sachkompetenz insbesondere beim Thema Corona". Haseloff erzielte beim Image auf der +5/-5-Skala mit 2,5 (2016: 1,3) in seinem Bundesland einen Rekordwert. 63 Prozent gaben an, Haseloff als Regierungschef zu wollen und nur zehn Prozent trauten Oliver Kirchner (AfD) die Arbeit als Ministerpräsident zu. Auch in den eigenen Reihen habe der Spitzenkandidat Kirchner laut Forschungsgruppe "nur mäßig Zugkraft entwickelt".
Haseloff vermeidet klare Aussage zu Koalitionspartner
19:50 Uhr: Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hat nach dem Sieg seiner Partei bei der Landtagswahl eine vorschnelle Festlegung auf seine favorisierten Koalitionspartner vermieden. "Wir müssen noch das Wahlergebnis abwarten", sagte er am Sonntag im ZDF. Klar sei, dass sein Landesverband eigenständig ohne Vorgaben aus Berlin in die Verhandlungen gehen werde.
Haseloff regiert seit 2016 mit einem Bündnis aus CDU, SPD und Grünen, einer sogenannten Kenia-Koalition. Aus dem CDU-Landesverband wurden vor der Landtagswahl auch Stimmen nach einem Bündnis aus CDU, SPD und FDP laut, wenn es rechnerisch dafür reichen sollte. Nach ersten Hochrechnungen könnte es für diese sogenannte Deutschland-Koalition genügend Mandate geben. Die Liberalen schafften am Sonntag nach zehn Jahren den Wiedereinzug ins Landesparlament in Magdeburg.
19:10 Uhr: Bayerns Ministerpräsident
18:54 Uhr: Linke-Spitzenkandidatin Eva von Angern hat den Misserfolg ihrer Partei bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt eingeräumt. "Das ist eine herbe Niederlage - nichts, worüber ich mich freuen kann", sagte von Angern am Sonntag im MDR in Magdeburg. Sie kündigte zugleich eine harte Oppositionsarbeit an. "Stimmen für die CDU wird es von der Linken für nichts geben", sagte sie. "Wir werden Opposition mit hoher Wahrscheinlichkeit sein, und das werden wir konstruktiv durchziehen."
18:45 Uhr: Der FDP-Vorsitzende
Die FDP habe vor allem mit zwei Themen punkten können, sagte Lindner. Sie setze sich für "mehr Rücksicht auf die Freiheits- und Bürgerrechte in der Pandemie und darüber hinaus ein", sagte er. Zudem gehe es ihr um eine "kluge Wirtschaftspolitik, um das Land wieder hochzufahren".
Lindner fügte hinzu: "Das sind wichtige Botschaften über Sachsen-Anhalt hinaus." Er freue sich insbesondere, dass die FDP im Heimatland von Hans-Dietrich Genscher nach zehn Jahren in der außerparlamentarischen Opposition in den Landtag zurückkehrt.
18:40 Uhr: Sachsen-Anhalts SPD-Landeschef Andreas Schmidt hat die CDU aufgefordert, bei ihrer Ablehnung einer Zusammenarbeit mit der AfD zu bleiben. Die CDU müsse das Versprechen einlösen, "nichts gemeinsam mit der AfD zu machen", sagte er am Sonntag dem MDR in Magdeburg. Das Ergebnis seiner Partei wollte Schmidt nach den Prognosen noch nicht bewerten. Die SPD erhielt demnach nur 8 bis 8,5 Prozent. Eine Fortsetzung der Kenia-Koalition aus CDU, SPD und Grünen wollte Schmidt aber noch nicht ausschließen. "Wenn wir zu Sondierungen eingeladen werden, werden wir auch hingehen", sagte er.
Reiner Haseloff: "Ergebnis als "klare Botschaft nach außen"
18:34 Uhr: Nach Ansicht von Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) ist das Ergebnis bei der Landtagswahl auch ein Zeichen gegen Rechts. Er sei den Bürgern dankbar, dass sie eine "Abgrenzung nach rechts" vorgenommen hätten, sagte Haseloff am Sonntag in Magdeburg der ARD. Das Ergebnis sei eine "klare Botschaft nach außen". Den Erfolg der CDU bei der Wahl begründete er mit Einigkeit in seinem Landesverband. "Wir sind geschlossen gewesen innerhalb der Partei", sagte er.
Nun müsse man zunächst weiter Regierungsarbeit zeigen. "Denn eine Koalition wird nicht so einfach zu bilden sein", sagte Haseloff. Man werde mit allen demokratischen Parteien sprechen.
18:32 Uhr: Der Linksfraktionschef im Bundestag,
18:23 Uhr: CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak hat sich nach dem Sieg der CDU bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt hochzufrieden geäußert. "Es ist tatsächlich ein sensationell gutes Ergebnis", sagte Ziemiak im ZDF. Es handele sich um einen persönlichen Sieg von Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU), aber auch des ganzen Teams der CDU in Sachsen-Anhalt. "Ein starker Kandidat, ein klares Profil der Mitte und Geschlossenheit, das war ausschlaggebend. Sachsen-Anhalt bleibt stabil, und die CDU hat diese Wahl deutlich gewonnen. Heute ist ein guter Tag."
18:21 Uhr: Sachsen-Anhalts AfD-Vorsitzender Martin Reichardt hat sich zufrieden gezeigt mit dem Abschneiden seiner Partei bei der Landtagswahl. "Ich denke, das wir mit dem Wahlergebnis sehr zufrieden sein können", sagte Reichardt am Sonntag im MDR. Die AfD habe eine sehr gute Ausgangsposition für die nächsten fünf Jahre erreicht.
18:19 Uhr: Erstes Statement von Reiner Haseloff: "Ich bin überglücklich!"
18:00 Uhr: Die ersten Prognosen liegen vor und werden hier laufend aktualisiert.
17:32 Uhr: Keine halbe Stunde mehr, dann bekommen wir von ARD und ZDF die ersten Prognosen geliefert. Die Wahlbeteiligung hat im LAufe des Nachmittags nochmal angezogen. Bis 16:00 Uhr gingen 41,0 Prozent der Wahlberechtigten an die Urnen. Bis 14:00 Uhr waren es noch 27,1 Prozent, wie die Landeswahlleitung am Sonntag mitteilte. Allerdings rechnet das Land in diesem Jahr mit einem höheren Anteil an Briefwählern.
16:58 Uhr: Wie kann es sein, dass eine offen rechte Partei zur stärksten Kraft in einm Bundesland werden kann? Die AfD in Sachsen-Anhalt verdankt ihre Stärke nach Ansicht des Politologen Wolfgang Schroeder der partiellen Integrationsschwäche und "Orientierungslosigkeit" der CDU im Osten. Die AfD sei mit ihrem Oppositionskurs gegen die schwarz-rot-grüne Regierung "sehr erfolgreich" gewesen und habe sie im Streit um die Rundfunkgebühren fast zum Zerfall gebracht, sagte Schroeder der Nachrichtenagentur AFP. "Das entscheidende Problem ist eine ostdeutsche CDU, die anders als im Westen keine klare Grenze zur AfD ziehen kann."
Der Kasseler Politikwissenschaftler erwartet, dass die AfD heute "mindestens so stark wie 2016" wird, als sie 24,3 Prozent erreichte. Er verwies darauf, dass die AfD-Werte in Umfragen häufig niedriger lägen als die tatsächlichen Wahlergebnisse der Partei. So habe sie in Sachsen-Anhalt 2016 über fünf Punkte mehr im Vergleich zu ihren Umfragewerten kurz vor der Wahl erzielt.
In Sachsen-Anhalt sei die Partei inzwischen fest verankert, sagte Schroeder. "Die AfD hat sich erfolgreich als rechtspopulistische Formation auf Landesebene etabliert, die unabhängig von Personen existiert, weil sie eine bestimmte Funktion hat - die Stimme der Unzufriedenen und Politikfernen zu artikulieren und das Establishment grundsätzlich in Frage zu stellen, indem sie das Unbehagen und den Zorn gegen die Verhältnisse mobilisiert."
"Das ist Ost-AfD pur", sagte der Politologe. Diese nehme für sich in Anspruch, "Vertreter eines in Gesamt-Deutschland nicht stark gewürdigten Lebensstils zu sein, der um seine Anerkennung kämpft und gleichzeitig mit diesem Kampf auch eine grundsätzlichere Infragestellung der liberalen und repräsentativen Demokratie formuliert".
Landtagswahl in Sachsen Anhalt 2021: Schwankende Wahlbeteiligung
15:16 Uhr: In Sachsen-Anhalt zeichnet sich ein unterschiedliches Bild bei der Wahlbeteiligung ab. Bis zum frühen Nachmittag gingen 27,1 Prozent der Wahlberechtigten an die Urnen, wie die Landeswahlleitung mitteilte. Zudem sei mit einem erhöhten Briefwahlanteil zu rechnen, was noch in die Wahlbeteiligung einfließen werde.
Bei der Landtagswahl am 13. März 2016 lag die Wahlbeteiligung den Angaben zufolge um 14:00 Uhr bei 35,4 Prozent, bei geringerem Briefwahlanteil. Am Ende des Tages lag die Wahlbeteiligung bei 61,1 Prozent. Die vorläufige Zahl der diesjährigen Wahlberechtigten zur Landtagswahl gab die Landeswahlleitung mit 1,78 Millionen an. Das seien rund 88.990 weniger als vor fünf Jahren (1,87 Millionen Wahlberechtigte). In den landesweit mehr als 2.240 Wahllokalen galten die Corona-Regeln mit Abstands- und Hygieneregeln sowie Maskenpflicht. Mancherorts bildeten sich Schlangen.
12:55 Uhr: Bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt hat sich bis zum Mittag eine geringere Wahlbeteiligung als 2016 abgezeichnet. Wie die Landeswahlleitung am Sonntag mitteilte, lag die vorläufige Wahlbeteiligung um 12:00 Uhr bei 22,4 Prozent. Bei der Landtagswahl 2016 waren es zu diesem Zeitpunkt 25,0 Prozent gewesen.
11:04 Uhr: Der Spitzenkandidat der AfD in Sachsen-Anhalt, Oliver Kirchner, hat seine Stimme bei der Landtagswahl abgegeben. Er hoffe, dass die Partei am Sonntag stärkste Kraft werde. Er sei aber auch mit einem Ergebnis zufrieden, das sich zwischen 22 und 26 Prozent bewege, sagte Kirchner in Magdeburg. "Ich würde mir wünschen, dass das hier auch ein richtungsweisendes Ergebnis für die Bundestagswahl wird", sagte der AfD-Politiker. Bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt zeichnet sich laut letzten Umfragen ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen der CDU und der AfD ab.
10:28 Uhr: Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hat am Sonntag seine Stimme zur Landtagswahl abgegeben. Der CDU-Politiker und Spitzenkandidat der Union im Land wurde beim Urnengang in seiner Heimatstadt Wittenberg von seiner Frau Gabriele begleitet. Bei der Stimmabgabe gab es ein Blitzlichtgewitter von Fotografen. In dem Wittenberger Wahllokal im Neuen Rathaus galten die Corona-Regeln mit Abstands- und Hygieneregeln und Maskenpflicht. Haseloff ist seit 2011 Ministerpräsident. Der 67-Jährige hat laut Umfragen gute Chancen auf eine dritte Amtszeit.
09:17 Uhr: Seit 08:00 Uhr haben die Wahllokale geöffnet. In Umfragen lagen die regierenden Christdemokraten meist vorn, teilweise allerdings knapp gefolgt von der AfD, die nach 2016 erneut mit einem starken Ergebnis rechnen kann.
Die FDP kann nach zehn Jahren auf einen Wiedereinzug in den Landtag hoffen. Die SPD lag in den Umfragen zuletzt in etwa auf dem Niveau von vor fünf Jahren, die Grünen können mit einer Verdoppelung ihres Ergebnisses rechnen. Der Linkspartei drohen Verluste. Nach der Wahl wäre den aktuellen Umfragen zufolge eine Fortsetzung der derzeit regierenden Kenia-Koalition von CDU, SPD und Grünen möglich. Denkbar sind aber auch ein schwarz-rot-gelbes oder schwarz-grün-gelbes Bündnis.
Die Landtagswahl in Sachsen-Anhalt gilt als letzter Stimmungstest vor der Bundestagswahl Ende September und als erste Belastungsprobe für den neuen CDU-Chef Armin Laschet. Erste Prognosen werden mit der Schließung der Wahllokale um 18:00 Uhr erwartet.
09:00 Uhr: Herzlich willkommen im Live-Ticker zur Landtagswahl 2021 in Sachsen-Anhalt! 1,8 Millionen Wahlberechtigte sind in dem kleinen Bundesland aufgerufen, zur Wahlurne zu gehen. Der 67-jährige Reiner Haseloff regiert seit zehn Jahren in Magdeburg. Der CDU-Ministerpräsident gilt als Stabilitätsanker der noch regierenden schwarz-rot-grünen Kenia-Koalition. Wird Haseloff die Union erneut zur stärksten Partei machen? Kommt es zu einer Neuauflage der Kenia-Koalition? Ein ereignisreicher Tag und vor allem ein spannender Abend liegen vor uns.
Vorbericht zur Landtagswahl 2021 in Sachsen-Anhalt
Die vermutlich interessanteste Frage, die am Sonntagabend (6. Juni 2021) um 18 Uhr beantwortet wird, lautet: Kann die CDU ihre Spitzenposition behaupten oder wird die AfD im Magdeburger Landtag erstmals stärkste Kraft in einem Parlament?
Rrund 1,8 Millionen Sachsen-Anhalter sind zur Landtagswahl am 6. Juni aufgerufen. Insgesamt stellen sich 449 Kandidatinnen und Kandidaten von 22 Parteien zur Wahl, verteilt auf 41 Wahlkreise.
Für die CDU geht zum dritten Mal Ministerpräsident Reiner Haseloff ins Rennen. Die weiteren Landtagsparteien schicken ihre Fraktionschefs auf Listenplatz eins ins Rennen: Oliver Kirchner bei der AfD, Eva von Angern bei der Linken, Katja Pähle bei der SPD und Cornelia Lüddemann bei den Grünen. FDP-Spitzenkandidatin ist die frühere Landtagsabgeordnete Lydia Hüskens.
Kenia-Koalition regiert seit fünf Jahren
Seit fünf Jahren regiert in Sachsen-Anhalt Deutschlands erste Kenia-Koalition aus CDU, SPD und Grünen. Das Bündnis hat 46 der 87 Sitze des Magdeburger Landtags.
Oppositionsführerin ist die AfD mit 21 Mandaten, gefolgt von der Linken mit 16. Die CDU war bei der Wahl 2016 auf 29,8 Prozent gerutscht, die AfD hatte mitten in der Flüchtlingskrise mit 24,3 Prozent ihr bundesweit bislang zweitbestes Ergebnis errungen. Die übrigen Ergebnisse von damals: Linke 16,3, SPD 10,6, Grüne 5,2. Die FDP ist mit 4,9 Prozent nicht im Landtag.
Sachsen-Anhalt ist ein ländlich geprägtes Bundesland. Mit Magdeburg und Halle gibt es nur zwei größere Universitätsstädte, in denen die Grünen stark sind. Generell ist das Wahlverhalten im Land schwankend.
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