Biden erklärt den Kampf gegen die Pandemie zu seiner dringlichsten Aufgabe. Als letztes Bundesland hat Mecklenburg-Vorpommern den Sieben-Tage-Wert von 50 überschritten. Die Zahl der auf Intensivstationen behandelten Corona-Patienten erreicht in Deutschland ein Allzeithoch. Alle Meldungen vom 9. November finden Sie hier zum Nachlesen.

Mehr aktuelle News

  • 21:25 Uhr: USA: Mehr als zehn Millionen Corona-Infektionen
  • 20:47 Uhr: Biden schwört Amerikaner auf harten Pandemie-Winter ein
  • 16:17 Uhr: Mecklenburg-Vorpommern: Auch letztes deutsches Bundesland Corona-Risikogebiet
  • 14:09 Uhr: Neuer Höchststand bei von Corona-Infizierten belegten Intensivbetten

Top-News: Biden schwört Amerikaner auf harten Pandemie-Winter ein

Der gewählte US-Präsident Joe Biden hat einen entschiedenen Kampf gegen das Coronavirus angekündigt und die Amerikaner auf harte Zeiten eingeschworen. "Uns steht immer noch ein sehr dunkler Winter bevor", sagte der Demokrat am Montag in seinem Heimatort Wilmington im US-Bundesstaat Delaware. Er kündigte an, im Kampf gegen die Pandemie keine Mühe zu scheuen, sobald er am 20. Januar vereidigt werde.

Biden sagte, trotz positiver Nachrichten bei der Suche nach einem Impfstoff werde es noch Monate dauern, bis er weiträumig zur Verfügung stehen. Er appellierte an die Amerikaner, Masken zu tragen. "Eine Maske ist kein politisches Statement. Aber es ist ein guter Weg, um das Land zusammenzubringen."

Biden kam am Montag erstmals mit seinem neuen Expertenrat zusammen, der die Politik seiner Regierung im Kampf gegen die Pandemie gestalten soll. "Ich werde mich von der Wissenschaft und von Experten informieren lassen", betonte er. Der Rat wird von früheren Regierungsexperten und Wissenschaftlern geleitet.

Biden machte deutlich, dass er eine amerikanische Führungsrolle im weltweiten Kampf gegen die Corona-Pandemie anstrebt. "Weil wir wissen, dass wir COVID-19 erst dann vollständig besiegen werden, wenn wir es überall besiegen, umfasst mein Expertenrat auch Fachleute zum globalen Gesundheitswesen, damit wir die globale Führungsrolle im Kampf gegen diese Pandemie wiederherstellen können", sagte er.

Biden kündigte einen umfassenden Plan für den Kampf gegen Corona in den USA an. Es gehe darum, die besonders verletzlichen Gruppen vorrangig zu schützen. Dabei nannte er Schwarze, Latinos und Menschen asiatischer Herkunft, die härter von der Pandemie getroffen seien als andere. Alle Amerikaner sollten einen kostenlosen Zugang zu einem Impfstoff erhalten, versprach der gewählte Präsident.

Biden hielt bei seinem Auftritt eine Maske in die Kameras. Während der Arbeit an einem Impfstoff bleibe die Maske "die stärkste Waffe gegen das Virus", sagte er. "Es spielt keine Rolle, für wen Sie gestimmt haben. Wo Sie vor dem Wahltag standen. Ihre Parteizugehörigkeit, ihre politische Meinung spielt keine Rolle. Wir können Zehntausende von Menschenleben retten, wenn nur jeder für die nächsten Monate eine Maske tragen würde."

Infografik Corona-App

Alle weiteren Corona-Meldungen des Tages im Überblick:

Frankreich: Fast 41.000 Corona-Tote

22:25 Uhr: In Frankreich sind fast 41.000 Menschen infolge der Coronavirus-Pandemie gestorben. In den vergangenen 24 Stunden seien in Kliniken 551 Corona-Tote gezählt worden, teilte Gesundheitsdirektor Jérôme Salomon am Montagabend in Paris mit. Damit sei die Zahl der Toten auf genau 40.987 gestiegen. "Die zweite Welle (der Epidemie) breitet sich weiter aus", bilanzierte er. Frankreich gehört zu den Ländern, die besonders von der Corona-Krise betroffen sind.

Die Zahl der Infektionen stieg in dem Land mit rund 67 Millionen Einwohnern innerhalb eines Tages um mehr als 20.100. In Frankreich gelten für die Bürger Ausgangsbeschränkungen, um die Zahl der Neuinfektionen einzudämmen. Salomon reagierte vor Journalisten zurückhaltend auf die Ankündigung des Mainzer Unternehmens Biontech und des Pharmakonzerns Pfizer, wonach eine entscheidende Etappe hin zu einem wirkungsvollen Corona-Impfstoff geschafft wurde. "Man muss bei der Interpretation der Daten äußerst vorsichtig sein", sagte er auf eine entsprechende Frage.

USA: Mehr als zehn Millionen Corona-Infektionen

21:25 Uhr: In den USA ist die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus auf mehr als zehn Millionen angestiegen. Das ging am Montag aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervor. Damit verzeichneten die USA die höchste absolute Zahl an nachgewiesenen Infektionen, gefolgt von Indien mit über 8,5 Millionen Fällen. An dritter Stelle steht Brasilien, wo rund 5,7 Millionen Ansteckungen registriert wurden. Experten gehen in den meisten Ländern von einer hohen Dunkelziffer an Corona-Infektionen aus.

Die USA hatten erst vor zehn Tagen die Schwelle von neun Millionen bestätigten Infektionen überschritten. Die Zahl der Neuinfektionen stieg zuletzt im Schnitt auf mehr als 100.000 pro Tag an. Am Wochenende lag die Zahl laut Johns Hopkins sogar bei mehr als 120.000.

Mehr als 237.000 Menschen sind in den USA, einem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern, in Verbindung mit COVID-19 gestorben - mehr als in jedem anderen Land. Auf 100.000 Einwohner kommen damit rund 73 Tote, während es in Belgien rund 114, in Brasilien 78 und in Deutschland 14 sind.

Boris Johnson: Annähernd so viele Patienten im Krankenhaus wie im Frühjahr

20:30 Uhr: In britischen Krankenhäusern werden wieder fast so viele COVID-19-Patienten behandelt wie im Frühjahr. "Wir sind auf dem Weg zu dem gleichen Niveau wie in der ersten Welle", sagte der britische Premier Boris Johnson am Montag in London. Am 5. November seien rund 13.000 Menschen im Krankenhaus mit COVID-19 behandelt worden. Auch die Zahl der Todesfälle sei auf hohem Niveau - sie lag zuletzt mehrfach bei rund 300 Fällen pro Tag.

Bereits nach dem Frühjahr galt Großbritannien als eines der am schwersten von der Pandemie getroffenen Länder in Europa. Nach Zahlen der Statistikbehörde hat die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit COVID-19 mittlerweile die Schwelle von 65.000 überschritten.

Mit Blick auf die vielversprechenden Nachrichten über einen potenziellen Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer sagte Johnson, das "Signalhorn der Kavallerie der Wissenschaft tute heute lauter". Aber es sei noch ein langer Weg. So schwor er die Bevölkerung darauf ein, Geduld zu haben und sich weiter an die Kontaktbeschränkungen und Hygieneregeln zu halten. In England gilt bis Anfang Dezember ein Teil-Lockdown, in dem die Gastronomie, viele Geschäfte und Freizeiteinrichtungen geschlossen bleiben müssen.

Portugal: Ausnahmezustand mit Ausgangssperren

20:10 Uhr: In Portugal ist am Montag zur Eindämmung der steigenden Corona-Zahlen ein Notstand mit einer nächtlichen Ausgangssperre in weiten Teilen des Landes in Kraft getreten. An Wochentagen gilt sie von 23 Uhr bis 5 Uhr, an Wochenenden sogar von 13 Uhr und bis 5 Uhr. Die Maßnahme soll zunächst bis zum 23. November aufrecht erhalten bleiben und dann überprüft werden. Sie betrifft insgesamt 121 Gemeinden einschließlich den Städten Porto und Lissabon. Damit sind 70 Prozent der insgesamt 10,3 Millionen Einwohner betroffen.

Das noch im Frühjahr wegen seiner damals niedrigen Corona-Zahlen gepriesene Portugal war wegen schnell steigender Infektionszahlen schon Ende Oktober in einen Teil-Lockdown gegangen. Die Bürger waren seither dringend aufgerufen, wo immer möglich von zu Hause aus zu arbeiten und die Wohnung nur aus triftigem Grund zu verlassen.

Kurze Spaziergänge und der Besuch zum Beispiel von Restaurants sind auch während des Notstands außerhalb der mit Ausgangssperren belegten Stunden weiter erlaubt. Gaststätten dürfen jedoch weniger Menschen als sonst bedienen und müssen früher schließen. Wochenmärkte unter freiem Himmel und andere Marktveranstaltungen sind verboten. Die Schulen bleiben geöffnet.

Am Montag wurden 4.096 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Die Zahl der Menschen, die binnen 24 Stunden mit Covid starben, stieg auf 63 - ein Rekord seit Ausbruch der Pandemie.

Landesweiter Lockdown in Italien könnte näher rücken

18:40 Uhr: In Italien mehren sich wegen der steil steigenden Corona-Zahlen die Forderungen nach einem verschärften Lockdown. Weil die Lage in Krankenhäusern und auf Intensivstationen schwierig werde, verlangte der Verband der Mediziner von Florenz einen Lockdown der Toskana und des gesamten Landes, wie die Nachrichtenagentur Ansa am Montag schrieb. Bereits am Sonntag hatte der Ärzteverband Italiens Alarm geschlagen und sich für nationale Sperren ausgesprochen.

Der wissenschaftliche Berater des italienischen Gesundheitsministeriums, Walter Riccardi, sagte: "In bestimmten Metropolregionen muss der Lockdown sofort erlassen werden." Er hätte etwa das süditalienische Neapel schon vor zwei Wochen zur Roten Zone erklärt, zitierte ihn der Fernsehsender Sky TG24. Die Hauptstadt Kampaniens liegt bisher in der niedrigsten von drei Risikozonen.

Italienische Medien gingen davon aus, dass die Regierung in Kürze über weitere neue Teil-Lockdowns entscheiden dürfte. Nach Informationen der Zeitung "Corriere della Serra" sollen die Regionen Ligurien, Umbrien, Kampanien und die Abruzzen zu den Gebieten gehören, in denen es Verschärfungen geben könnte. Ähnliches berichtete die Zeitung "La Repubblica" und nannte zudem die Emilia-Romagna, die in eine Rote Zone umgewandelt werden könnte. Das hätte weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens und für die Menschen dort zur Folge.

Bisher hat Regierungschef Giuseppe Conte einen nationalen Lockdown wie im Frühjahr konsequent abgelehnt. In der vergangenen Woche hatten die Zahlen der Corona-Neuinfektionen jedoch beinahe täglich neue Höchststände erreicht. Seit Freitag ist das Land in drei Zonen eingeteilt. In den Roten Zonen gelten bei Teil-Lockdowns mit den schärfsten Regeln. Menschen dürfen dort ihre Wohnungen nur noch unter bestimmten Voraussetzungen verlassen, etwa um zur Arbeit zu kommen oder zum Einkaufen.

Am Montag meldeten die Gesundheitsbehörden knapp 25.300 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden. 356 Menschen starben in dieser Zeit mit dem Coronavirus. Die Zahlen der Neuinfektionen fallen montags oft niedriger aus, da es am Wochenende weniger Testkapazitäten gibt. Am Samstag hatten die Behörden noch etwas mehr als 39.800 Fälle gemeldet. Insgesamt wurden mittlerweile mehr als 960.000 Corona-Fälle und insgesamt knapp 41.800 Tote mit Sars-CoV-2 registriert.

Polizei stößt in Köln auf Hotel voller Touristen

17:23 Uhr: Polizei und Ordnungsamt sind in Köln auf ein
Hotel voller Touristen gestoßen. Dem Betreiber und 22 von 43 Gästen drohen nun hohe Bußgelder, wie die Stadt am Montag mitteilte, denn Reisen zu touristischen Zwecken in die Domstadt sind wegen der Corona-Pandemie verboten. Die Touristen seien des Hotels verwiesen worden.

Ein Zimmer sei zudem für - derzeit ebenfalls verbotene - Prostitution genutzt worden. Eine Prostituierte sei von der Polizei in Gewahrsam genommen worden. Sie erhielt eine Strafanzeige. Die Meldeblätter im Hotel seien zudem lediglich mit Vor- und Nachnamen der Gäste ausgefüllt gewesen. Dem Hotelbetreiber droht ein Bußgeld von bis zu 5.000 Euro, den Touristen Bußgelder bis zu 250 Euro.

Kommunalverband: "Lockdown light" zeigt Wirkung

16:39 Uhr: Nach einer Woche Teil-Lockdown hat der Städte- und Gemeindebund ein positives Zwischenfazit gezogen. "Der von Bund und Ländern beschlossene sogenannte Lockdown light zeigt in den Kommunen sichtbar Wirkung", sagte der Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg am Montag dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

"Die Innenstädte sind leerer, die Zahl der Menschen im Homeoffice hat wieder zugenommen und auch die Auslastung von Bussen und Bahnen geht erkennbar zurück."

Auch in der Stimmung der Bevölkerung könne man feststellen, dass die allermeisten Menschen wieder vorsichtiger geworden seien, sagte Landsberg.

"Die Wenigen, die lautstark protestieren, haben zwar eine große mediale Aufmerksamkeit, sind jedoch eine verschwindend geringe Minderheit." Einer Yougov-Umfrage vom 29. Oktober zufolge hielten zu dem Zeitpunkt 64 Prozent der Deutschen die Maßnahmen insgesamt für "(eher) angemessen". 25 Prozent fanden sie "(eher) unangemessen".

Seit vergangenem Montag sind unter anderem Museen, Theater, Konzerthäuser, Schwimmbäder und Kosmetikstudios geschlossen, Restaurants dürfen Speisen nur außer Haus verkaufen. Dadurch sollen Kontakte reduziert und in der Folge auch die Infektionszahlen verringert werden.

Mecklenburg-Vorpommern: Jetzt auch letztes deutsches Bundesland Corona-Risikogebiet

16:17 Uhr: Als letztes Bundesland hat Mecklenburg-Vorpommern den Sieben-Tage-Wert von 50 bei den Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern überschritten und gilt damit insgesamt als Risikogebiet.

Wie das Robert-Koch-Institut am Montagmorgen auf seiner Website meldet, liegt der Wert nun landesweit bei 50,18. Am Vorabend hatte das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) den Wert noch mit 49,7 angegeben.

Am Wochenende waren für das Land an Müritz und Ostsee 163 neue Corona-Infektionen gemeldet worden. Damit stieg die Zahl der seit März registrierten Ansteckungen dem Lagus zufolge auf mindestens 3.741.

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer COVID-19-Erkrankung seit Beginn der Pandemie wuchs in Mecklenburg-Vorpommern um einen auf 30. Landesweit gelten laut dem RKI 2.300 aller Infizierten als genesen.

Download-Zahl der Corona-Warn-App steigt weiter

15:44 Uhr: Die Zahl der Downloads der Corona-Warn-App steigt weiter. Bis zum Montagmorgen sei die App 22,14 Millionen Mal heruntergeladen worden, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin.

Über das Wochenende sei die Zahl "sehr nennenswert gestiegen". Inzwischen seien 3,116 Millionen Testergebnisse von Laboren über die App übermittelt worden. 53.565 Nutzer, die positiv getestet worden seien, hätten dies über die App auch anonym möglichen Kontaktpersonen mitgeteilt.

"Es werden deutlich mehr", sagte Seibert. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte dazu aufgerufen, positive Ergebnisse über die App zu teilen, um andere anonym zu warnen.

Seibert sagte nach einer Sitzung des Corona-Kabinetts der Bundesregierung, die Corona-Infektionen stiegen weiter auf ein "zu hohes Niveau", alle Bundesländer und Altersgruppen seien betroffen.

Um die Wirkungen des Teil-Lockdowns im November zu bewerten, sei es derzeit noch zu früh. Vergangene Woche habe es in Deutschland 1,6 Millionen Corona-Tests gegeben.

Goldpreis sinkt nach Meldungen zu Corona-Impfstoff

15:11 Uhr: Hoffnungen auf einen Corona-Impfstoff haben am Montag für eine steigende Risikofreude an den Finanzmärkten gesorgt und vergleichsweise sichere Anlagen wie Gold stark belastet.

Im Mittagshandel brach der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) an der Börse in London in kurzer Zeit um mehr als drei Prozent ein. Die Notierung rutschte unter die Marke von 1.900 US-Dollar bis auf 1.889 Dollar. Zuvor hatten das Mainzer Unternehmen Biontech und der Pharmakonzern Pfizer vielversprechende Daten zu einem Corona-Impfstoff veröffentlicht (siehe Eintrag von 13:09 Uhr)

Mit dem Preissturz wurde der jüngste Höhenflug beim Gold schlagartig beendet. Am frühen Morgen hatte der Preis für das Edelmetall noch an den starken Anstieg der Vorwoche anknüpfen können.

Die Notierung für eine Unze war bis auf 1.965 Dollar gestiegen und damit auf den höchsten Stand seit September. Bis zum Mittagshandel hatte der Goldpreis von einer Dollar-Schwäche profitiert und war in Richtung Rekordhoch bei 2.075 Dollar vom Juli gestiegen.

Da Gold auf dem Weltmarkt in Dollar gehandelt wird, macht eine Kursschwäche der amerikanischen Währung das Edelmetall in Ländern außerhalb des Dollar-Raums günstiger. Dies stärkt die Nachfrage und stützt den Goldpreis.

Nach Gerichtsentscheid: Düsseldorf hebt Maskenpflicht vorerst auf

14:41 Uhr: Nach einem Entscheid des Verwaltungsgerichts hat die Stadt Düsseldorf reagiert und die generelle Maskenpflicht am Montag mit sofortiger Wirkung aufgehoben. Im gleichen Zug kündigte die Stadt für den Dienstag eine neue Allgemeinverfügung an. Ob diese dann wiederum eine allgemeine Maskenpflicht beinhalten wird, blieb zunächst unklar.

"Die Landeshauptstadt Düsseldorf respektiert den Beschluss des
Verwaltungsgerichts Düsseldorf", hieß es in einer Mitteilung am Montagnachmittag. Auf Basis der Begründung des Gerichts werde nun aber eine neue Allgemeinverfügung vorbereitet, die voraussichtlich am Dienstag in Kraft treten soll.

Ohne auf deren Inhalt einzugehen, betonte die Stadt, dass die Mehrheit der Düsseldorfer "die Masken als Hilfestellung zum Schutz ihrer eigenen Gesundheit und der Gesundheit anderer anerkannt" habe. Die überwiegende Zahl der Menschen trage - "wenn es geboten ist" - eine Maske.

Das Verwaltungsgericht hatte am Montagvormittag einem Bürger Recht gegeben, der einen Eilantrag und eine Klage gegen die generelle Maskenpflicht eingereicht hatte. Das Gericht nannte die Allgemeinverfügung der Stadt "rechtswidrig" und zählte entsprechende Passagen auf.

Der Gerichtsentscheid betraf jedoch nur den Kläger selbst. Die Maskenpflicht per se blieb bestehen - bis die Stadt sie wenige Stunden später aufhob.

Neuer Höchststand bei von Corona-Infizierten belegten Intensivbetten

Die Zahl der auf der Intensivstation behandelten Corona-Infizierten in Deutschland hat ein neues Allzeithoch erreicht. 3.005 Intensivbetten waren am Montag nach Angaben der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) von COVID-19-Patienten belegt.

Mehr als die Hälfte von ihnen wurde demnach invasiv beatmet. Während der ersten Pandemiewelle im Frühjahr hatte der Höchstwert bei bundesweit 2.933 Corona-Infizierten auf Intensivstationen gelegen.

Seit April liefert das Intensivregister der Divi und des Robert-Koch-Instituts Daten zu den freien und belegten Intensivbetten der etwa 1.300 Akutkrankenhäuser in Deutschland. Für die Kliniken gilt eine Meldepflicht. Täglich müssen sie bis 12:00 Uhr ihre Bettenkapazitäten an das Intensivregister melden. Ansonsten drohen finanzielle Abschläge.

Erfasst wird unter anderem die Zahl der belegten Intensivbetten und der insgesamt belegbaren Betten - unabhängig von der Diagnose. Außerdem müssen die Kliniken melden, wie viele Corona-Infizierte aktuell intensivmedizinisch behandelt beziehungsweise invasiv beatmet werden und wie viele freie Beatmungsplätze es gibt.

Ministerpräsident Kretschmer nach Corona-Fall im Kabinett in Quarantäne

13:50 Uhr: Nach einem Corona-Fall im sächsischen Kabinett hat sich Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) in häusliche Quarantäne begeben. Er werde seine Amtsgeschäfte für einige Tage von zu Hause per Telefon und Videokonferenzen führen, hieß es am Montag auf Anfrage in der Staatskanzlei. "Dem Ministerpräsidenten geht es gut".

Kretschmer habe "unmittelbaren Kontakt" zu Regionalentwicklungsminister Thomas Schmidt (CDU) gehabt, der am Sonntag mit einem Schnelltest positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Die Kabinettsmitglieder haben sich nach dem Bekanntwerden ebenfalls einem Schnelltest unterzogen, der negativ ausfiel.

Auch Sachsens Kultur- und Tourimusministerin Barbara Klepsch (CDU) befindet sich in häuslicher Quarantäne. Sie hatte am Freitagabend gemeinsam mit Kretschmer und Schmidt an einer Online-Konferenz der sächsischen Union teilgenommen, bei auch die Kandidaten für den CDU-Bundvorsitz, Norbert Röttgen und Friedrich Merz, zu Gast im Studio waren.

Biontech veröffentlicht vielversprechende Daten zu Corona-Impfstoff

13:09 Uhr: Erstmals gibt es zu einem für Europa maßgeblichen Corona-Impfstoff Zwischenergebnisse aus der für eine Zulassung entscheidenden Studienphase. Wie das Mainzer Pharmaunternehmen Biontech am Montag mitteilte, bietet seine Impfung diesen Daten zufolge einen mehr als 90-prozentigen Schutz vor der Krankheit COVID-19.

Weiter hieß es, Biontech und der Pharmariese Pfizer wollten voraussichtlich ab der kommenden Woche die Zulassung bei der US-Arzneimittelbehörde FDA beantragen. (Mehr zu diesem Thema finden Sie hier.)

Unterschiedliche Verfahren: Wie man sich auf Corona testen kann

Derzeit werden drei verschiedene Testverfahren angewendet, um zu überprüfen, ob sich eine Person kürzlich infiziert hat oder vor längerer Zeit infiziert wurde. Doch welche Testverfahren eignen sich für wen? Wir beantworten mit dem Mediziner Martin Roskos die wichtigsten Fragen dazu. (Foto: iStock - zoranm)

Söder lehnt Empfehlung des RKI für weniger Corona-Tests ab

12:23 Uhr: CSU-Chef Markus Söder hat die neuen Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) für Corona-Tests kritisiert. "Wir sind da sehr skeptisch, ob das in der Praxis umzusetzen und anwendbar ist", sagte der bayerische Ministerpräsident.

Jemand, der Symptome habe oder fühle, müsse die Möglichkeit haben, sich testen zu lassen. Andernfalls sehe er die Gefahr, dass auch die Wirtschaft gelähmt werde, wenn die Menschen keine Möglichkeit mehr hätten, sich testen zu lassen. "Wir werden in Bayern auf jeden Fall die kostenlosen Tests fortsetzen."

Söder kündigte aber an, dass sich das Kabinett der Staatsregierung am Dienstag in seiner Sitzung mit der Teststrategie befassen werde. Dazu gehöre auch die Überlegung, wie gegen Missbrauchsfälle vorgegangen werden könne, weil sich Personen etwa mehrmals pro Woche testen lassen würden.

Zugleich sollten auch Schnelltests noch stärker als bisher eingesetzt werden und es müsse geprüft werden, wie kommunale Testzentren entlastet werden könnten. So sei die Lage in München derzeit sicher schwieriger als anderswo.

Die vom RKI empfohlene neue Teststrategie soll die vielerorts überlasteten Labore entlasten, in dem dort nur noch Menschen getestet werden, wenn sie sich bei entsprechenden Krankheitssymptomen zunächst in eine mehrtägige Selbstisolation begeben haben. Nur bei einer weiteren Verschlechterung soll es dann Corona-Tests geben.

Corona-Impfung zuerst für Alte, Kranke und zentrale Mitarbeiter

12:03 Uhr: Nach der Zulassung eines Corona-Impfstoffs sollen in Deutschland Ältere, Menschen mit Vorerkrankungen sowie Mitarbeiter in Kliniken und Pflegeheimen zuerst gegen das Virus geimpft werden.

Ebenso sollen Menschen in Schlüsselstellungen in der Gesellschaft und für die öffentlicher Ordnung zuerst geimpft werden, also Mitarbeiter von Gesundheitsämtern, Polizisten, Feuerwehrleute, Lehrer und Erzieher, wie die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Alena Buyx, am Montag in Berlin mitteilte. Auch Menschen, die etwa in Heimen für Obdachlose oder Asylbewerber sehr beengt untergebracht seien, sollten dazuzählen.

Noch seien genaue Feststellungen zur Priorisierung nicht getroffen, also nicht alle Gruppen genau identifiziert. Es fehlten dazu noch Daten. "Sehr alte Patienten (...) haben mit Abstand die höchste Risikokonstellation", betonte Buyx aber.

Söder will Querdenker-Bewegung überprüfen

11:50 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat nach der Großdemo gegen die Corona-Maßnahmen in Leipzig eine stärkere Auseinandersetzung mit der Querdenker-Bewegung gefordert. "Es ist das Recht, zu demonstrieren, aber es gilt nicht das Recht, die Gesundheitsmaßnahmen außer Kraft zu setzen", sagte Söder vor Beratungen des CSU-Vorstands. Alle müssten sich an die Regeln des Gesundheitsschutzes halten. "Es gibt keine Sonderrechte für Querdenker."

Söder zufolge muss das "Phänomen Querdenker" stärker geprüft und genauer darauf geschaut werden, was dahinter stecke. Die Frage sei, ob es tatsächlich nur um die Kritik an einzelnen Corona-Maßnahmen gehe oder letztlich um viel mehr - "um eine grundlegende Einschätzung, wie unser Staatswesen zu organisieren ist". Es müsse geschaut werden, ob dies "eine Form von anderer Pegida" sei oder noch mehr.

Merz vorsorglich wieder in Corona-Quarantäne

11:39 Uhr: Der CDU-Politiker Friedrich Merz hat sich erneut vorsorglich in häusliche Corona-Quarantäne begeben. Der 64-Jährige habe sich freiwillig zu dem Schritt entschlossen, damit sich in seinem Umfeld auf keinen Fall jemand anstecke, sagte ein Sprecher des Ex-Chefs der Bundestagsunionsfraktion der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf.

Ein Schnelltest sei am Montagmorgen allerdings negativ ausgefallen. Außerdem habe ein weiterer Test bei Merz Antikörper gegen das Coronavirus ergeben. Der Politiker und seine Ehefrau hatten sich bereits im März mit dem Virus angesteckt und sich daraufhin im Sauerland in häusliche Quarantäne begeben.

Hintergrund sei ein Besuch des CDU-Politikers beim sächsischen Kabinett am vergangenen Freitag. Am Sonntag war bekannt gegeben worden, dass der sächsische Regionalentwicklungsminister Thomas Schmidt (CDU) positiv auf das Coronavirus getestet worden war. Merz sagte daraufhin seine Termine ab.

Gericht: Generelle Maskenpflicht in Düsseldorf ist rechtswidrig

11:21 Uhr: Die neue generelle Maskenpflicht in Düsseldorf ist rechtswidrig. Das hat das Verwaltungsgericht Düsseldorf am Montag entschieden und dem Eilantrag eines Bürgers Recht gegeben. Der Beschluss gilt laut Gericht nur für den Bürger - demnach müssten alle anderen weiter Maske tragen.

Die Begründung des Gerichts (Az. 26 L 2226/20): Die Allgemeinverfügung von vergangener Woche sei "unbestimmt". So heißt es dort unter anderem, dass man - abhängig von "Tageszeit, räumlicher Situation und Passantenfrequenz" - Maske tragen muss, wenn man nicht fünf Meter Abstand halten kann. Aus Sicht der Richter ist für den Bürger damit aber "nicht eindeutig erkennbar, wo und wann" er der Maskenpflicht unterliegt.

Dass die Entscheidung des Gerichts die Regel nicht komplett kippt, liegt am Verwaltungsrecht. Gegen die Maskenpflicht-Entscheidung kann die Stadt Düsseldorf Beschwerde vor dem Oberverwaltungsgericht in Münster erheben.

Merkel zu Corona-Maßnahmen: "Eventuell müssen wir sogar nachlegen"

10:57 Uhr: Vor einer Woche ist der Teil-Lockdown gestartet, doch bislang gibt es noch keine Anzeichen für eine Entspannung der Corona-Lage in Deutschland. Eine Rückkehr zu mehr Normalität steht nach Ansicht der Kanzlerin derzeit absolut nicht zur Debatte, eher im Gegenteil. "Über Lockerungen brauchen wir nicht sprechen", soll Merkel laut Nachrichtensender "n-tv" in einer Sitzung des Corona-Kabinetts am Montag gesagt haben. "Eventuell müssen wir sogar nachlegen."

Auch im CDU-Präsidium sieht man noch keine Anzeichen, die für Lockerungen sprechen, wie die dpa aus Teilnehmerkreisen erfuhr. Gesundheitsminister Jens Spahn sagte demnach im Präsidium: "Die Zahlen müssen weiter runter." Ein anderer Teilnehmer betonte, das Ziel sei weiterhin, weniger als 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner in einer Woche zu erreichen. Davon sei man noch entfernt.

In einer Woche will Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten über den Zwischenstand der am 2. November vorerst für vier Wochen verhängten Kontaktbeschränkungen beraten.

An den Umfragen des Meinungsforschungsinstituts Civey kann jeder teilnehmen. In das Ergebnis fließen jedoch nur die Antworten registrierter und verifizierter Nutzer ein. Diese müssen persönliche Daten wie Alter, Wohnort und Geschlecht angeben. Civey nutzt diese Angaben, um eine Stimme gemäß dem Vorkommen der sozioökonomischen Faktoren in der Gesamtbevölkerung zu gewichten. Umfragen des Unternehmens sind deshalb repräsentativ. Mehr Informationen zur Methode finden Sie hier, mehr zum Datenschutz hier.

Bericht: Zentrale Dokumentation von Corona-Impfungen geplant

10:13 Uhr: Die Bundesregierung plant nach einem Medienbericht eine zentrale Dokumentation etwaiger Impfungen, wenn Corona-Impfstoffe erstmal verfügbar sind.

"Hierzu soll ein webbasiertes Datenportal verwendet werden, welches bis zum Beginn der Impfaktivitäten in Deutschland durch das RKI entwickelt werden soll", zitiert das Nachrichtenportal "ThePioneer" aus der Nationalen Impfstrategie von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Sie soll dem Bericht zufolge an diesem Montag vom Corona-Kabinett beschlossen werden.

Die Regierung beabsichtigt damit einen möglichst umfassenden und aktuellen Überblick darüber, welche Bevölkerungsgruppen bereits geimpft sind. Erfasst werden sollen demnach nicht-personenbezogene Angaben wie Alter, Geschlecht, Wohnort und Impf-Indikation sowie der Ort der Impfung, Impfdatum und das Impfstoff-Produkt mit Chargennummer.

In dem Dokument werden laut dem Portal sieben mögliche Impfstoffe genannt, für die eine Zulassung innerhalb der EU angestrebt wird. Zu Beginn werde es vermutlich limitierte Mengen geben, für vorrangige Personengruppen wie Risikogruppen und medizinisches oder Pflegepersonal. "Sobald ausreichende Impfstoffmengen zur Verfügung stehen, wird angestrebt, die Impfaktivitäten in das Regelsystem übergehen zu lassen."

Verzögerung bei Krebstherapien durch Corona erhöht Sterberisiko deutlich

09:18 Uhr: Im Zuge der Corona-Pandemie wurden weltweit viele nicht dringliche Operationen und Behandlungen verschoben. Gerade für Krebs-Patienten könne dies allerdings schwerwiegende Folgen haben, warnen kanadische und britische Mediziner im Fachblatt "The BMJ". Schon ein Monat Verzögerung in der Krebstherapie könne das Sterberisiko um 3 bis 13 Prozent erhöhen, so das Fazit der Wissenschaftler - und es wachse umso mehr, je später die Behandlung beginne.

Dass sich eine verspätete Behandlung bei Krebspatienten negativ auswirkt, war bereits bekannt. Ein Team der kanadischen Queen's Universität untersuchte nun aber im Detail, wie sich eine Verzögerung zwischen Diagnose und Therapiebeginn auf die Mortalität von Patienten auswirkt. Dafür führten die Wissenschaftler eine Metaanalyse von 34 Studien aus der Zeit von Januar 2000 bis April 2020 mit insgesamt knapp 1,3 Millionen Patienten durch.In Deutschland spielte das Problem bisher wohl keine allzu große Rolle, weil während der ersten Infektionswelle im Frühjahr vor allem nicht zwingend nötige Eingriffe wie Hüft-OPs verschoben wurden, kaum lebensnotwendige wie Krebs-OPs.

Seehofer nimmt Polizei nach Leipziger Corona-Demo in Schutz

07:50 Uhr: Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat nach der Großdemonstration gegen die Corona-Maßnahmen am Samstag in Leipzig die Polizei gegen Kritik in Schutz genommen. "Wir müssen damit aufhören, die Taktik der Polizei im Nachhinein ohne Kenntnis von Details und ohne vollständiges Bild per Ferndiagnose zu hinterfragen", betonte Seehofer in einer am Sonntagabend von seinem Ministerium verbreiteten Erklärung. Die Polizei habe seine "volle Rückendeckung".

Das Oberverwaltungsgericht Bautzen hatte die Demonstration der Initiative Querdenken in der Leipziger Innenstadt kurzfristig erlaubt. Nach der Demo mit rund 20.000 Teilnehmern kam dann Kritik am Gericht und der Polizei auf, weil es zahlreiche Verstöße gegen die Corona-Auflagen gegeben hatte. Zudem kam es zu gewalttätigen Konfrontationen, nachdem die Polizei die Demonstration wegen der Verstöße gegen die Corona-Regeln vorzeitig aufgelöst hatte.

13.363 neue Corona-Infektionen in Deutschland

06:13 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 13.363 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Das sind rund 2.650 Fälle weniger als am Sonntag, wie aus Angaben des RKI vom Montagmorgen hervorgeht. An Montagen sind die erfassten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird. Am vergangenen Montag hatte die Zahl gemeldeter Neuinfektionen bei 12.097 gelegen. Der Höchststand war am Samstag mit 23.399 gemeldeten Fällen erreicht worden.

Das sogenannte Sieben-Tage-R lag laut RKI-Lagebericht vom Sonntagabend bei 1,01 (Vortag: 1,04). Das heißt, dass zehn Infizierte im Mittel etwa zehn weitere Menschen ansteckten. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.

China macht deutsche Schweinshaxe für neuen Corona-Fall verantwortlich

04:44 Uhr: China hat eine aus Deutschland importierte Schweinshaxe als Auslöser für einen neuen Corona-Fall ausgemacht. Wie staatliche Medien berichteten, hatte sich in der ostchinesischen Stadt Tianjin ein Arbeiter in einem Kühlhaus infiziert.

Tests hätten danach ergeben, dass Virus-Spuren an der Verpackung einer gefrorenen Schweinshaxe entdeckt worden seien, die zunächst aus Bremen nach Tianjin importiert und von dort weiter in die Stadt Dezhou gesendet worden sei.

Acht Menschen, mit denen der Arbeiter zuvor engen Kontakte hatte, wurden laut der staatlichen Zeitung "Global Times" vorsorglich unter Quarantäne gestellt. Tianjin sei zudem in den "Kriegsmodus" übergegangen, womit in der Regel gemeint ist, dass strenge Kontrollen greifen.

China hat schon mehrfach gefrorene Lebensmittel oder deren Verpackungen, die aus dem Ausland importiert wurden, für Infektionen verantwortlich gemacht.

Psychologin rät im Teil-Lockdown zur Selbstfürsorge

04:15 Uhr: Um in den nächsten Wochen gut durch den Teil-Lockdown zu kommen, rät eine Psychologin zur realistischen Betrachtung der Situation. "Natürlich ist es sehr herausfordernd, dass es vielleicht noch Wochen und Monate so weitergeht. Aber es ist langfristig einfacher, sich darauf einzustellen, als sich von einem Wunschdenken leiten zu lassen und enttäuscht zu werden", sagte Jana Volkert vom Institut für Psychologie der Universität Kassel.

Besonders wichtig sei jetzt auch die Selbstfürsorge: "Alles, was einem gut tut, gilt es jetzt voranstellen. Jeder sollte jetzt besonders auf sich selbst achten und natürlich auf seine Nächsten, die einem wichtig sind." Die Expertin betont aber auch, dass sich Menschen professionelle Hilfe suchen sollten, wenn sie das Gefühl hätten, in der aktuellen Situation überfordert zu sein.

Verglichen mit dem ersten Lockdown im Frühjahr gibt es nach Ansicht von Volkert sowohl Vor- als auch Nachteile. Damals habe eine deutlich größere Verunsicherung geherrscht, "das war eine extreme Situation, wo eine große Anpassungsleistung von Nöten war". Inzwischen seien die Menschen pandemieerfahrener und hätten sich an Masken, Abstand oder Home Office gewöhnt.

Auf der anderen Seite dauere die Coronakrise nun schon lange an, erklärt die Psychologin. "Dadurch besteht die Gefahr, dass Sorgen und Ängste chronisch werden können." Und mit Blick auf die dunkle und kalte Jahreszeit könnten saisonale Depressionen verstärkt werden.

Volkert sieht in dem Lockdown aber durchaus auch positive Aspekte: "Eine solche Zeit kann zu mehr Ruhe, Entspannung und Entschleunigung führen. Und es kann auch eine Art Besinnung auf die wesentlichen Dinge stattfinden."

Spahn warnt: Bis zu 40 Prozent der Bevölkerung sind Risikogruppe

01:14 Uhr: Bis zu 40 Prozent der Menschen in Deutschland zählen in der Coronakrise nach Einschätzung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zur Risikogruppe.

"Bei uns sind 23 Millionen Deutsche über 60", sagte der CDU-Politiker am Sonntagabend im Politik-Talk "Die richtigen Fragen" auf "Bild live". "Wir sind ein Wohlstandsland mit Zivilisationskrankheiten: Diabetes, Bluthochdruck, Übergewichtigkeit. Alles Risikofaktoren für dieses Virus, wie für viele Infektionskrankheiten übrigens auch." Spahn warnte: "Wenn Sie nach der Definition gehen, sind 30 bis 40 Prozent der Bevölkerung Risikogruppe." Die Bundesrepublik sei nach Japan das zweitälteste Land der Welt.

Mit Blick auf das aktuelle Infektionsgeschehen sagte Spahn: "Wenn von 20.000 Neuinfizierten an einem Tag etwa zwei Prozent in die Intensivmedizin müssen, dann sind das 400 am Tag. Wenn die intensivmedizinische Behandlung und Begleitung 15 Tage im Schnitte dauert - sind das 6.000." Diese Zahl werde Deutschland "im November noch erreichen, das ist im Grunde schon absehbar". Für das Gesundheitswesen sei diese Belastung nur "unter ziemlicher Anspannung" zu bewältigen. "Wenn die Intensivmedizin mal zu voll ist, überfüllt ist, überlastet ist, dann ist es zu spät", sagte Spahn bei "Bild live".

Alle Corona-Meldungen vom 8. November zum Nachlesen finden Sie hier.

Mehr zum Coronavirus-Thema:

Mit Material von dpa, afp, sid und apa.
JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.