• 20:00 Uhr: ➤ Merkel: Fortschritte in Corona-Pandemie noch immer fragil
  • 14:48 Uhr: Charité prüft Einsatz von Bandwurmmittel gegen COVID-19
  • 12:06 Uhr: Merkel warnt: Inzidenz "noch drei Mal so hoch wie vor zwölf Monaten"
  • 10:14 Uhr: Risiko für Ungeimpfte "weiterhin sehr hoch": Lauterbach warnt vor Delta-Variante
  • 06:27 Uhr: Erstmals seit August weniger als 500 Neuinfektionen

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➤ Merkel: Fortschritte in Corona-Pandemie noch immer fragil

20:00 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat in der Corona-Pandemie zu Vorsicht trotz stark gesunkener Infektionszahlen aufgerufen. Es gebe zwar eine sehr grundlegende Verbesserung der Situation, sagte sie am Montag in Berlin bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem italienischen Ministerpräsidenten Mario Draghi. "Aber wir wissen auch, wie fragil dieser Fortschritt noch ist." Die Impfquote steige zwar, aber man nähere sich noch nicht einer Herdenimmunität. Und: "Wir sind anfällig für neue Varianten." In Großbritannien und Portugal könne man sehen, wie schnell die Inzidenzen wieder hochgehen könnten. "Deshalb verfolgen wir die Dinge sehr aufmerksam."

Draghi betonte, dass die deutsch-italienischen Beziehungen durch die Corona-Krise noch enger geworden seien. Er bedankte sich ausdrücklich für die Hilfe Deutschlands in der ersten Welle der Pandemie mit der Aufnahme italienischer Patienten in deutschen Krankenhäusern.

Die weiteren Corona-News des Tages:

Italien will Maskenpflicht im Freien ab kommender Woche aufheben

23:23 Uhr: In Italien soll ab kommendem Montag die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes im Freien entfallen. "Ab dem 28. Juni lassen wir die Pflicht, in der weißen Zone draußen Masken zu tragen, hinter uns", schrieb Gesundheitsminister Roberto Speranza am späten Montagabend auf Facebook. Dies geschehe jedoch stets unter Beachtung der Vorsichtsmaßnahmen, die der wissenschaftliche Rat aus Gesundheitsexperten festlege.

Aktuell zählen alle italienischen Regionen außer das kleine Aostatal im Nordwesten des Landes zur Weißen Zone mit den lockersten Corona-Regeln. Es wird damit gerechnet, dass ab kommendem Montag auch diese Region dazu gehört.

In Innenräumen oder öffentlichen Verkehrsmitteln müssen die Menschen damit weiter Masken tragen. Der Zeitung "La Repubblica" zufolge gilt in Restaurants auch die bisherige Regelung weiter, dass der Schutz nur abgenommen werden darf, wenn man an seinem Platz sitzt. Draußen wie drinnen bleiben die Abstandsregeln in Kraft.

Mit zunehmender Lockerung der Corona-Regeln in Italien hatten Politiker und Gesundheitsexperten auch die Debatte um die Maskenpflicht im öffentlichen Raum immer lauter geführt. Die Regierung hatte zunächst Mitte Juli als Zeitpunkt für ein Ende der Maskenpflicht in Aussicht gestellt. Am Montag beriet der wissenschaftliche Rat und gab grünes Licht für den 28. Juni, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete.

In Italien sinken die Corona-Fallzahlen beständig weiter. Am Montag meldeten die Gesundheitsbehörden knapp 500 Corona-Neuinfektionen und 21 Tote mit dem Virus.

Nachtclubs in Teilen Spaniens öffnen wieder

22:53 Uhr: In Teilen Spaniens sind die Nachtclubs ab Montag wieder offen. Wie die Behörden mitteilten, gilt dies unter anderem für die Hauptstadt Madrid und die zweitgrößte Stadt des Landes, Barcelona. Allerdings öffnen die Diskotheken nur für wenige Stunden und lassen nur eine begrenzte Zahl von Gästen zu. Die spanischen Nachtclubs waren wegen der Corona-Pandemie seit August 2020 geschlossen.

Auf der vor allem bei Deutschen und Briten beliebten Urlauberinsel Mallorca bleiben die Clubs auch weiterhin geschlossen. Davon sind alle Baleareninseln betroffen, darunter das bei Partygängern besonders beliebte Ibiza.

Ab Samstag muss in Spanien draußen in der Öffentlichkeit keine Maske mehr getragen werden. Wegen der Corona-Pandemie war das Maskentragen im Mai zunächst in Verkehrsmitteln zur Pflicht geworden, sechs Wochen später folgte ein allgemeiner Maskenzwang im Freien für alle über sechs Jahren.

Mit mehr als 80.000 Corona-Toten zählt Spanien zu den besonders hart von der Pandemie getroffenen Ländern in Europa. Inzwischen ist die Zahl der Infektionen in dem Land stark rückläufig. 29 Prozent der Spanier sind mittlerweile vollständig geimpft, 48 Prozent haben mindestens eine Dosis erhalten.

Sorge im britischen Oberhaus über "UEFA-Variante" des Coronavirus

22:02 Uhr: Abgeordnete des britischen Oberhauses haben sich am Montag besorgt über mögliche Ausnahmeregelungen für ausländische Besucher der Fußball-EM-Spiele in London geäußert. Die Zeitung "Telegraph" hatte berichtet, dass für das Endspiel, das am 11. Juli im Wembley-Stadion stattfindet, etwa 2.500 Medienschaffende und VIP-Gäste von der zehntägigen Corona-Quarantäne ausgenommen sein könnten. Oberhaus-Mitglied Baroness Kishwer Falkner kritisierte, man riskiere mit solchen Ausnahmen einen Anstieg der Corona-Fälle und damit neue Einschränkungen des öffentlichen Lebens.

Die britische Regierung habe schon zugelassen, dass sich die zuerst in Indien entdeckte Delta-Variante des Coronavirus in Großbritannien ausgebreitet habe, monierte Falkner. "Das Volk sorgt sich zurecht, dass ihr Recht auf Leben und Lebensgrundlagen schon wieder auf dem Spiel steht, weil wir möglicherweise eine - sollen wir es so nennen - UEFA-Variante importieren, wenn diese Ausnahmen durchkommen."

Die zuständige Staatssekretärin Baroness Diana Barran sagte im House Of Lords, eine endgültige Entscheidung sei noch nicht gefallen. Barran betonte außerdem, dass VIP-Gäste oder Journalisten nicht von den Corona-Bestimmungen ausgenommen wären, sondern strengen Regeln sowie strikter Testpflicht unterlägen und die Quarantäne nur unterbrechen dürften, um offiziellen Anlässen beizuwohnen.

Hintergrund der Diskussion sind angebliche Überlegungen der UEFA über eine Verlegung des Endspiels und möglicherweise der Halbfinalspiele von London nach Budapest, wo es derzeit keine coronabedingten Einschränkungen gibt.

Sämtliche verbleibenden EM-Teilnehmerländer befinden sich nach Einstufung der britischen Regierung derzeit auf der sogenannten Amber List, das heißt, dass sich Einreisende aus diesen Ländern nach ihrer Ankunft in Großbritannien zunächst zehn Tage isolieren und außerdem zwei kostenpflichtige Corona-Tests buchen müssen. Die Fußball-Teams sind von dieser Regelung ausgenommen.

Türkei lockert Corona-Maßnahmen - Irritation über Musik-Sperrstunde

21:05 Uhr: In der Türkei werden die Corona-Beschränkungen weiter gelockert. Ab 1. Juli würden die Ausgangsbeschränkungen, die zurzeit noch abends und sonntags gelten, vollständig aufgehoben, kündigte Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan am Montag in Ankara an. Zudem würden Reisebeschränkungen entfallen.

Für Irritation sorgte Erdogan mit einer Äußerung über das zurzeit bestehende Verbot von Musik ab 22 Uhr. Die Sperrstunde werde verschoben und gelte ab Mitternacht, sie werde aber nicht ganz aufgehoben, sagte der Präsident: "Nichts für ungut, niemand hat das Recht, jemanden nachts zu stören." Auf Twitter wurden daraufhin kritische Stimmen laut, aus deren Sicht Erdogan damit zugegeben hatte, dass die Pandemie nur eine Ausrede für das Verbot sei. "Wir haben von Anfang an gesagt, dass die Verbote ideologisch motiviert sind", schrieb Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu auf Twitter.

Während eines knapp dreiwöchigen Lockdowns im April und Mai hatte bereits für Unmut gesorgt, dass Supermärkte in der Zeit keinen Alkohol verkaufen durften und Spirituosenläden geschlossen blieben. Der Musiksektor in der Türkei ist durch die Pandemie stark getroffen. Vor wenigen Wochen forderten Musiker und andere Künstler mit einer Kampagne in den sozialen Medien eine Aufhebung der Beschränkungen für das kulturelle Leben.

Wie in vielen anderen Ländern sinkt auch in der Türkei die Zahl der täglichen Neuinfektionen. Am Montag wurden in dem Land mit rund 84 Millionen Einwohnern rund 5.000 Ansteckungen verzeichnet. Knapp jeder Dritte im Land hat mindestens eine Impfung erhalten. In der Türkei werden die Vakzine von Biontech/Pfizer und des chinesischen Herstellers Sinovac verabreicht.

WHO: Corona-Impfstoffproduktion in Afrika nun in Sicht

19:07 Uhr: Die Pläne zur Herstellung von Corona-Impfstoffen in Afrika nehmen Gestalt an. In Südafrika werde mit Hilfe eines Konsortiums das erste Zentrum zur Herstellung von sogenannten mRNA-Impfstoffen entstehen, teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Montag in Genf mit. Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa sprach von einem "phänomenalen Schritt". Es gehe darum, Afrika von Impfstoffen unabhängiger zu machen, die aus dem Ausland geliefert würden.

In Südafrika sollen auch Fachkräfte geschult werden, die für die Herstellung der Impfstoffe nötig seien. "Diese Initiative ist die erste von vielen, die wir unterstützen werden", erklärte Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron, der Südafrika kürzlich besucht hatte. "Dies ist eine großartige Botschaft besonders für Afrika, das den geringsten Zugang zu Impfstoffen hat", sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus.

Im günstigsten Fall sei damit zu rechnen, dass erste Corona-Impfstoffe in Südafrika in neun bis zwölf Monaten produziert werden könnten, meinte WHO-Expertin Soumya Swaminathan. Die Modalitäten müssten aber noch geklärt werden. Südafrika und Indien gehören zu den Ländern, besonders stark darauf dringen, dass der Patentschutz für solche Impfstoffe fällt.

Tedros wies erneut auf dramatisch steigende Zahlen von Corona-Neuinfektionen in Teilen Afrikas hin. In einigen Ländern hätten sich die Zahlen binnen Wochenfrist verdreifacht oder gar vervierfacht - nach Einschätzung der WHO eine Folge der äußerst niedrigen Impfrate auf dem Kontinent.

"Ganz hohe Priorität": Wie Jens Spahn die Schulen nach den Ferien geöffnet halten will

17:41 Uhr: Die Bundesregierung hat die angestrebte Rückkehr zu einem vollen Schulbetrieb nach den Sommerferien unterstrichen, verweist aber auch auf noch mögliche Corona-Risiken. "Geöffnete Schulen haben eine ganz hohe Priorität", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Nach allem, was Kinder in der Pandemie durchmachen mussten, sei es sehr zu wünschen, dass nach den Ferien wie vorgesehen überall wieder Präsenzunterricht möglich sei.

Auch angesichts der ansteckenderen Delta-Virusvariante habe man es aber "nicht mit einer komplett vorauszusehenden Entwicklung zu tun", sagte Seibert. Das Geschehen sei den Sommer über genau zu beobachten. "Natürlich ist es nicht auszuschließen, dass es lokal zu größeren Infektionsausbrüchen kommt, auf die dann auch zu reagieren wäre." Der Blick nach Großbritannien und Portugal zeige, wie auch bei sehr positiver Entwicklung durch die Delta-Variante wieder Infektionen in großer Zahl entstehen könnten.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte am Montag beim "Tag der Industrie", es sei eines der Hauptziele, das normale Schulleben so lange wie möglich zu bewahren. Wechselunterricht werde nicht angestrebt. Es sei auch möglich, nach den Sommerferien ohne diesen zu starten. In der weiteren Entwicklung könne man Wechselunterricht dann auch mit den richtigen Instrumenten vermeiden, machte Spahn in einer auf Englisch geführten Diskussion deutlich. Er nannte nun angebotene Impfungen für Kinder ab 12 Jahre nach individueller Entscheidung, regelmäßige Tests und je nach regionalen Infektionszahlen Masken als eine Option für Präsenzunterricht. Spahn betonte zugleich auch mit Blick auf Virusvarianten: "Wir müssen auf alles vorbereitet sein."

Die Bundesregierung verwies zudem auf ein Mitte Juni gestartetes Förderprogramm für den Einbau von Luftfilteranlagen in Kitas und Schulen, in denen Kinder bis 12 Jahre betreut werden. Der Bund übernimmt bis zu 80 Prozent der Kosten.

Indien impft 7,5 Millionen Menschen an einem Tag

16:58 Uhr: Am Montag hat Indien mehr als 7,5 Millionen Menschen gegen Corona geimpft - mehr als je zuvor an einem Tag. Das zeigen Zahlen des indischen Gesundheitsministeriums. In Indien leben insgesamt mehr als 1,3 Milliarden Menschen, es ist das Land mit der zweitgrößten Bevölkerung - nach China. Am Montag gab es zusätzliche Impfzentren, die Impfungen für alle Erwachsenen anboten.

Bislang lief die Impfkampagne in Indien allerdings deutlich langsamer als zunächst geplant. Weniger als fünf Prozent der Bevölkerung sind vollständig geimpft. Ein Grund dafür ist Impfstoffknappheit - unter anderem da die Regierung zunächst nicht versucht hat, genügend Impfstoff für die große Bevölkerung zu kaufen. Inzwischen will die Regierung gegensteuern, etwa indem sie ein komplexes Impfstoffbeschaffungssystem vereinfacht hat. Davor kauften die Zentralregierung, die Regierungen der Bundesstaaten sowie Privatkrankenhäuser Impfstoffe zu verschiedenen Preisen.

Ein anderer Grund für die bislang langsamere Impfkampagne ist eine besonders in gewissen ländlichen Regionen verbreitete Impfskepsis. Um diese zu bekämpfen, haben sich einige örtliche Behörden Belohnungen für Impfwillige ausgedacht - etwa Benzin, Saatgut, Dreiräder, Tomaten oder Reis, wie örtliche Medien berichteten.

Johnson beharrt auf Ende von Corona-Einschränkungen Mitte Juli

16:17 Uhr: Trotz steigender Fallzahlen gibt sich der britische Premierminister Boris Johnson zuversichtlich, dass die Corona-Maßnahmen in England Mitte Juli komplett aufgehoben werden können. Johnson hatte den sogenannten "Freedom Day" ("Tag der Freiheit") kürzlich um vier Wochen auf den 19. Juli verschoben. Eigentlich hätten an diesem Montag alle Einschränkungen im größten britischen Landesteil beendet werden sollen. Für den neuen Termin sehe es aber gut aus, sagte Johnson am Montag.

Grund für die Neubewertung waren die durch die Delta-Variante deutlich gestiegene Zahl an Neuinfektionen. Die zunächst in Indien nachgewiesene Mutante ist nach bisherigen Erkenntnissen deutlich ansteckender als alle anderen. In Großbritannien ist sie bereits die dominierende Variante. Wer vollständig geimpft ist, ist nach derzeitigem Kenntnisstand auch bei Delta gut gegen einen schweren COVID-19-Verlauf geschützt.

In Großbritannien haben inzwischen mehr als 80 Prozent aller Erwachsenen eine erste Dosis erhalten. Rund 60 Prozent wurden bereits zweimal gespritzt. Darauf basiert auch Johnsons Zuversicht. "Ich glaube, es sieht gut dafür aus, dass der 19. Juli der Endpunkt sein wird", sagte der konservative Politiker. Er schloss jedoch nicht aus, dass es im Winter "aus allen möglichen Gründen" wieder zu Einschränkungen kommen könnte.

Mehr als zwei Millionen Corona-Infektionen in Indonesien

15:20 Uhr: Der Inselstaat Indonesien hat die Marke von zwei Millionen Corona-Infektionsfällen überschritten. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden am Montag mehr als 14.500 Neuinfektionen verzeichnet - so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Die Zahl der Neuansteckungen stieg damit auf 2.004.445. Außerdem wurden 294 neue Todesfälle registriert. Damit sind in dem südostasiatischen Land mehr als 54.900 Menschen in Verbindung mit dem Coronavirus gestorben.

Der weltgrößte Inselstaat mit seinen 270 Millionen Einwohnern hatte bereits in den vergangenen Wochen steigende Infektionszahlen verzeichnet. Die Krankenhäuser hätten kaum noch Platz für neue Patienten, hieß es. Daher würden von Dienstag an in besonders betroffenen Gebieten strengere Regeln für Gottesdienste, Büros und Restaurants gelten, sagte Airlangga Hartarto, Vorsitzender des Komitees zur Pandemiebewältigung. In der Hauptstadt Jakarta verhängten die Behörden am Montag eine nächtliche Ausgangssperre.

Charité prüft Einsatz von Bandwurmmittel gegen COVID-19

Die Berliner Charité prüft den Einsatz eines üblicherweise gegen Bandwürmer eingesetzten Mittels zur Behandlung von Corona-Infektionen. Wie das Universitätsklinikum mitteilte, wird zurzeit in einer klinischen Studie untersucht, ob sich das Bandwurmmittel Niclosamid als wirksam gegen COVID-19 erweist.

Forschende des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung an der Charité und der Universität Bonn analysierten den Angaben zufolge, wie das Virus den Stoffwechsel der Wirtszelle zu seinen Gunsten umprogrammiert.

Wie sie im Fachblatt Nature Communications berichteten, konnten sie vier Wirkstoffe identifizieren, die die Vermehrung des Virus in Zellen hemmen: die körpereigenen Stoffe Spermin und Spermidin, das experimentelle Krebsmedikament MK-2206 und das Bandwurmmittel Niclosamid. Letzteres habe die Produktion infektiöser SARS-CoV-2-Partikel um mehr als 99 Prozent gesenkt und damit den größten antiviralen Effekt gezeigt.

"Niclosamid hat in unseren Zellkultur-Untersuchungen den stärksten Effekt gezeigt und ist außerdem ein seit Jahren für Bandwurm-Infektionen zugelassenes Medikament", erklärte Marcel Müller vom Institut für Virologie an der Charité. Es sei außerdem bei potenziell wirksamen Dosierungen"gut verträglich. "Wir halten es für den vielversprechendsten der vier neuen Wirkstoffkandidaten."

In der klinischen Studie will die Charité jetzt überprüfen, ob das Mittel bei Patientinnen und Patienten mit kürzlich diagnostiziertem COVID-19 sicher anwendbar, verträglich und wirksam ist. Für die Studie werden noch Teilnehmerinnen und Teilnehmer gesucht.

Lehre aus Pandemie: Spahn für stärkere Vernetzung und Planung des Klinik-Angebots

14:28 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat sich als Lehre aus der Corona-Pandemie für eine stärkere Vernetzung und Planung des Krankenhaus-Angebots in Deutschland ausgesprochen. "Nicht jeder muss alles machen - weder in der Stadt, noch in der Fläche", sagte der CDU-Politiker am Montag in Berlin bei einer Veranstaltung der Deutschen Krankenhausgesellschaft. Vor Ort müsse eine Grundversorgung verfügbar sein und auch besser finanziert werden. Zugleich seien Kapazitäten für komplexere, planbare Eingriffe für bessere Qualität zusammenzuführen. Dies müsse nicht immer in Städten sein, es gebe auch viele gute Angebote in ländlichen Regionen.

Spahn sagte, er wolle aus Sicht der Patientensicherheit nicht, dass bestimmte komplexe Operationen in manchem Krankenhaus nur acht Mal im Jahr stattfinden. "Da geht es nicht um Geld, da geht es um Qualität." Manche Patienten würden dann auch bereit sein, einmal 20 Kilometer weiter zu fahren, wenn dies die Überlebenswahrscheinlichkeit erhöhe.

Generell gebe es bei den Krankenhäusern in Deutschland an zu wenigen Stellen eine bedarfsgerechte Versorgung, sagte Spahn. "Wir haben Überversorgung vor allem im Ballungsraum, und wir haben auch manche Unterversorgung." Es stimme, dass man auch Polizei und Feuerwehr als Teil der Daseinsvorsorge nicht nach Einsätzen bezahle. "Aber ich habe noch selten eine Feuerwehrwache direkt neben der anderen gesehen."

Drei Modell-Diskotheken dürfen im Norden ohne Maskenpflicht öffnen

13:47 Uhr: Nach über einjähriger Schließung wegen der Corona-Pandemie dürfen in Schleswig-Holstein die ersten drei Diskotheken als befristete Modellprojekte unter strengen Auflagen wieder öffnen. Die Besucher müssen keine Maske tragen, keine Abstände wahren und negativ auf Corona getestet, geimpft oder genesen sein.

Wie Landeswirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) am Montag in Kiel mitteilte, können sich Betriebe bis zum 2. Juli beim Land bewerben und bei Erfüllung aller Voraussetzungen frühestens am 20. Juli starten.

Landesweit soll jeweils eine Diskothek mit maximal 200, 500 und 2.000 möglichen Besuchern für jeweils drei Veranstaltungen zugelassen werden. Diese müssen sich vorher anmelden und der Weitergabe ihrer persönlichen Daten an Gesundheitsämter und zur wissenschaftlichen Auswertung zustimmen.

Die Corona-Tests der Gäste dürfen höchstens sechs Stunden alt sein. Die Besucher müssen auch vier Nachtests am zweiten, vierten, sechsten und zehnten Tag nach dem Disko-Besuch zustimmen. Auf diese Weise sollen Infektionen schnell zugeordnet werden

Die Modellprojekte sind zunächst auf vier Wochen angelegt und müssen wissenschaftlich begleitet werden. Innerhalb dieser maximal vier Wochen sind jeweils drei Veranstaltungen möglich.

Karl Lauterbach will Impfzentren nicht abschaffen

Die Impf-Kampagne in Deutschland hat Fahrt aufgenommen. Immer mehr Menschen bekommen ihre Corona-Impfung bei ihrem Hausarzt. Trotzdem hat sich SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach dagegen ausgesprochen, die Corona-Impfzentren in Deutschland abzuschaffen. Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, sieht das hingegen ganz anders.

Partys in Frankreichs Clubs können ab 9. Juli wieder steigen

13:09 Uhr: Aufatmen für Frankreichs Clubszene: Nach 15 Monate langer Zwangspause können Diskotheken vom 9. Juli an wieder öffnen. Für den Eintritt sollen Gäste einen Test-, Impf- oder Genesungsnachweis vorzeigen, wie der zuständige Minister für kleine und mittlere Unternehmen, Alain Griset, am Montag in Paris sagte. Die Clubs dürfen demnach drinnen vorerst nur eine begrenzte Zahl an Menschen empfangen. Maskenpflicht gelte aber nicht.

Auch Kulturfans können bald auf mehr Abwechslung setzen. Ab dem 30. Juni sind Konzerte mit festem Sitzplatz wieder erlaubt. Drinnen gilt auch hier, dass nur eine begrenzte Zahl an Menschen teilnehmen dürfen, wie Kulturministerin Roselyne Bachelot-Narquin sagte.

Frankreich war von der Corona-Pandemie schwer getroffen. Seit Wochen sinkt die Zahl der Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen aber stark. Zuletzt lag der Wert landesweit bei rund 27.

Merkel warnt: Inzidenz "noch drei Mal so hoch wie vor zwölf Monaten"

12:06 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel hat trotz der einstelligen Werte bei den Corona-Inzidenzen vor Übermut gewarnt. Man sei bei einer erfreulichen Inzidenz unter zehn, sagte Merkel am Montag nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen bei einer gemeinsamen Klausur der Spitzen von CDU und CSU zum Wahlprogramm der Union in Berlin. Dies sei aber immer noch drei Mal so hoch wie vor zwölf Monaten.

Man müsse "das richtige Maß an Freiheit und Vorsicht finden", wurde sie zitiert. Es dürfe nicht vergessen werden: "Maske tragen ist immer noch das Einfachste." Die Pandemie werde erst zu Ende sein, wenn die ganze Welt geimpft sei. "Wir müssen an den Rest der Welt auch denken", sagte Merkel demnach.

Trotz sinkender Corona-Zahlen in Deutschland gibt es verstärkt Sorgen wegen der ansteckenderen Delta-Variante des Coronavirus. Erstmals seit zehn Monaten hatten die Gesundheitsämter zuletzt weniger als 500 Neuinfektionen binnen eines Tages an das Robert Koch-Institut (RKI) gemeldet. So registrierte das RKI 346 neue Fälle, wie aus Zahlen vom Montagmorgen hervorgeht. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit bundesweit 8,6 an (Vortag: 8,8; Vorwoche: 16,6; Vormonat: 67,3).

Niedrige Inzidenz - Hamburg lockert Corona-Beschränkungen weiter

11:51 Uhr: Angesichts einer stabilen Infektionslage lockert der Hamburger Senat die Corona-Kontaktbeschränkungen weiter. Ab Dienstag können sich wieder zehn Menschen aus verschiedenen Haushalten auch in Innenräumen treffen, wie der Senat am Montag mitteilte. Bislang waren nur fünf Personen erlaubt. Genesene und Geimpfte sowie Kinder werden dabei nicht mitgezählt.

Private Feiern mit mehr als zehn Personen werden wie Veranstaltungen behandelt. Im Innenbereich gelten Abstandsgebot sowie Masken- und Testpflicht. Hochzeiten und andere private Feierlichkeiten gelten als Veranstaltungen ohne feste Sitzplätze. Das heißt den Angaben zufolge, dass im Freien 250 Menschen zusammen feiern dürfen, in geschlossenen Räumen bis zu 50.

Für Veranstaltungen mit festen Sitzplätzen gilt ab Dienstag eine Obergrenze von 500 im Freien und 100 in geschlossenen Räumen. Demonstrationszüge mit mehr als 500 Teilnehmern und ortsgebundene Kundgebungen mit mehr als 1.000 Menschen im Freien oder 300 Teilnehmern in Innenräumen können im Ausnahmefall genehmigt werden, wenn die Infektionslage es zulässt.

In Restaurants und Kneipen dürfen Gäste Getränke und Speisen auch wieder im Stehen konsumieren. Geschäfte mit mehr als 800 Quadratmetern Verkaufsfläche können einen Kunden je 10 Quadratmeter einlassen; bislang war nur ein Kunde je 20 Quadratmeter erlaubt.

Als weitere Lockerung beschloss der Senat, Kontaktsport im Innenbereich mit zehn Teilnehmern zuzulassen. In Gottesdiensten darf wieder gesungen werden, für Hafen- und Stadtrundfahrten entfällt die Testpflicht -eine medizinische Maske reicht als Schutz aus. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt nach Angaben der Robert Koch-Instituts in Hamburg derzeit bei 11,9.

Tausende neue Corona-Fälle in Moskau

11:34 Uhr: Die russische Hauptstadt Moskau verzeichnet weiterhin Tausende Corona-Neuinfektionen. Am Montag meldeten die Behörden 7.580 neue Fälle innerhalb von 24 Stunden. Das liegt unter dem Rekordwert vom vergangenen Samstag mit 9.120 Neuinfektionen.

Die Lage habe sich trotzdem nicht verbessert, sagte Vize-Bürgermeisterin Anastassija Rakowa der Agentur Interfax zufolge. Derzeit werden den Behörden zufolge mehr als 600 Menschen in Krankenhäusern künstlich beatmet.

Seit mehr als einer Woche gelten in Europas größter Metropole mit schätzungsweise zwölf Millionen Einwohnern einige Einschränkungen. So sind größere Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Menschen verboten. Die Fanmeile zur Fußball-Europameisterschaft, die auf Anordnung der Stadt geschlossen wurde, werde abgebaut, schrieb die Zeitung "Kommersant".

Nach früheren Angaben von Bürgermeister Sergej Sobjanin sind fast 90 Prozent der COVID-Erkrankungen auf die besonders ansteckende Delta-Variante des Virus zurückzuführen. Die Stadt verpflichtet nun eine Reihe an Unternehmen, eine Impfquote von 60 Prozent unter ihren Angestellten durchzusetzen. Am Wochenende bildeten sich in der Hauptstadt an einigen Impfstellen lange Warteschlangen.

Über 31 Prozent der deutschen Bevölkerung vollständig geimpft

11:08 Uhr: Mehr als 31 Prozent der Bevölkerung in Deutschland sind vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das geht aus Zahlen des Robert-Koch-Instituts vom Montag hervor (Stand: 10:50 Uhr). Demnach wurden am Sonntag 290.534 Impfdosen verabreicht. Etwas mehr als 42 Millionen Menschen (50,8 Prozent) haben mindestens eine Impfung verabreicht bekommen, 25,8 Millionen (31,1 Prozent) sind vollständig geimpft.

Unter den Bundesländern verzeichnet Bremen mit 57,5 Prozent den höchsten Anteil Erstgeimpfter. Neun weitere Bundesländer haben die 50-Prozent-Marke geschafft. Schlusslicht bleibt Sachsen mit 45,3 Prozent. Das Saarland zählt mit 37,2 Prozent den höchsten Anteil an vollständig geimpften Einwohnern. Brandenburg ist hier mit 28,6 Prozent am Ende der Rangliste.

Die Impfkampagne gegen den Erreger SARS-CoV-2 hat in Deutschland Ende vergangenen Jahres begonnen. Zunächst waren Menschen über 80, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen und medizinisches Personal an der Reihe. Unter anderem werden auch chronisch Kranke mit erhöhtem Risiko für einen schweren und tödlichen Verlauf bevorzugt geimpft. Mittlerweile können sich Menschen unabhängig von der bisher gültigen Prioritätenliste um einen Termin bemühen.

Olympia: Maximal 10.000 einheimische Zuschauer zugelassen

10:52 Uhr: Maximal 10.000 einheimische Zuschauer werden bei den Olympischen Sommerspielen in Tokio (23. Juli bis 8. August) in den Wettkampfstätten zugelassen. Dies teilten die Organisatoren am Montag mit. Allerdings könnten die Wettbewerbe der in 32 Tagen beginnenden Spiele in Japans Hauptstadt auch hinter verschlossenen Türen stattfinden, sollten die Infektionszahlen wieder ansteigen.

"In Anbetracht der Regierungsbeschränkungen für öffentliche Veranstaltungen wird das Zuschauerlimit für die Olympischen Spiele auf 50 Prozent der Kapazität der Austragungsorte festgelegt, bis zu einem Maximum von 10.000 Personen in allen Wettkampfstätten", hieß es in der Erklärung der Organisatoren. Ausländische Zuschauer wurden im März grundsätzlich ausgeschlossen.

Vor dem Treffen sagte Präsident Thomas Bach vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC), er sei "absolut sicher, dass es eine Entscheidung sein wird, die das japanische Volk und alle Teilnehmer am besten schützt".

Hochrangige medizinische Experten, darunter Top-Berater der Regierung, hatten zuletzt erklärt, dass es aus gesundheitlicher Sicht "ideal" wäre, die Spiele hinter verschlossenen Türen abzuhalten.

Die japanische Impfkampagne verläuft weiter schleppend. Nur etwas mehr als sechs Prozent der Bevölkerung war am Montag vollständig gegen das Coronavirus geimpft, bei den Athletinnen und Athleten erwartet das IOC eine Impfquote von mehr als 80 Prozent.

Eine Entscheidung darüber, wie viele Fans bei den Paralympischen Spielen (24. August bis 5. September) erlaubt sein werden, wird bis zum 16. Juli aufgeschoben, fügten die Organisatoren in ihrer Erklärung hinzu.

Grünen-Politiker warnt wegen Delta-Variante: Masken, Tests und Reise-Quarantäne müssen bleiben

10:46 Uhr: Der Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen hat wegen der hochansteckenden Delta-Variante des Coronavirus vor zu großer Sorglosigkeit im Sommer gewarnt. "Es nützt nichts, unangenehme Wahrheiten zu verschweigen", sagte Dahmen am Montag im ARD-"Morgenmagazin". Die Delta-Variante werde sich letztlich auch in Deutschland durchsetzen, fraglich seien nur der Zeitpunkt und "der Preis, den wir dafür zahlen".

Wichtig sei daher, "einen sicheren Sommer zu schaffen", sagte Dahmen. Konkret müsse vor allem der Reiseverkehr in den Blick genommen werden, sagte Dahmen. "Wir müssen jetzt einfach Quarantäne-Regeln bei Reiserückkehrern und Testpflichten auch wirklich konsequent umsetzen."

Bei Zusammenkünften vieler Menschen wie etwa in Fußballstadien, aber auch in Innenräumen seien Masken und Tests auch weiterhin wichtig, sagte Dahmen. "Mich besorgen Bilder als Arzt ausgesprochen, wenn ich sehe, dass tausende Menschen jubelnd, rufend, schreiend, ohne Masken in Fußballstadien sind. Das macht alles kaputt, was wir uns gemeinsam als Gesellschaft in den letzten Wochen erarbeitet haben."

Corona-Lage in Deutschland: RKI-Lagebericht vom 21. Juni

Erstmals seit zehn Monaten haben die Gesundheitsämter weniger als 500 Neuinfektionen binnen eines Tages an das Robert-Koch-Institut (RKI) gemeldet. So registrierte das RKI 346 neue Fälle, wie aus Zahlen vom Montagmorgen hervorgeht.

Nach dem Sommer dürfen die Schülerinnen und Schüler und die Familien nicht die Leidtragenden eines "Wahlkampfs der Sorglosigkeit" sein, sagte Dahmen. "Wir haben neun Milliarden für die Lufthansa ausgegeben, Milliarden für Schrottmasken oder für Tests, die gar nicht oder schlecht durchgeführt wurden." Nun müsse auch Geld für die Schulen da sein, um etwa Filteranlagen einzubauen und die Digitalisierung vorantreiben.

Risiko für Ungeimpfte "weiterhin sehr hoch": Lauterbach warnt vor Delta-Variante

10:14 Uhr: Angesichts der Verbreitung der Delta-Variante warnt SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach vor den Gefahren für Menschen ohne Impfschutz.

"Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass wir uns eine höhere Inzidenz leisten können, wenn die Impfquote weiter steigt. Denn für die Ungeimpften bleibt das Risiko weiterhin sehr hoch", sagt Lauterbach der "Rheinische Post".

"Angenommen wir haben eine Impfquote von 66 Prozent, also zwei Drittel der Bevölkerung wären vollständig geimpft, und die Inzidenz läge bei 30. Das würde bedeuten, dass unter den Ungeimpften die Inzidenz sogar bei 90 läge. Die Menschen ohne Impfschutz sind damit einem viel höheren Risiko ausgesetzt."

Je stärker die Delta-Variante sich verbreite, "desto mehr ungeimpfte Menschen würden auch sterben", sagt Lauterbach. Er gehe fest davon aus, dass sich die Delta-Variante auch in Deutschland durchsetzen werde.

Israel erlaubt Einreise von geimpften Individualtouristen

09:12 Uhr: Israel will ab 1. Juli die Einreise von geimpften Individualtouristen erlauben. Diese bräuchten dann keine Genehmigung im Vorfeld mehr, schrieb Innenministerin Ajelet Schaked von der ultrarechten Jamina-Partei am Sonntagabend auf Facebook. Welche Impfungen dabei akzeptiert würden, werde noch mitgeteilt.

In einem ersten Öffnungsschritt hatte Israel Ende Mai wieder in begrenzter Anzahl die Einreise von Gruppen geimpfter Touristen erlaubt. Das Mittelmeerland hatte sich nach Beginn der Pandemie praktisch abgeschottet. Ausländern war die Einreise nur in Ausnahmefällen möglich. Die Tourismusindustrie ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, sie hat stark unter den Folgen der Coronakrise gelitten.

Das Neun-Millionen-Einwohner-Land Israel setzt seit dem 19. Dezember erfolgreich eine Impfkampagne um. Fast 5,5 Millionen Menschen haben bereits eine Erstimpfung und mehr als 5,1 Millionen eine Zweitimpfung erhalten. Neuinfektionen und schwere Erkrankungen gingen in den vergangenen Monaten stark zurück. Am Montag teilte das Gesundheitsministerium mit, binnen 24 Stunden seien 48 neue Fälle registriert worden.

Nach einem neuen Corona-Ausbruch an israelischen Schulen wurde allerdings am Sonntag in zwei Ortschaften wieder Maskenpflicht für Schüler verhängt. Die Maskenpflicht war erst vor sechs Tagen angesichts niedriger Infektionszahlen landesweit aufgehoben worden. Die Regierung entschied zudem, die Testkapazitäten für Reisende am Flughafen auszubauen. Experten warnen weiter davor, dass neue Varianten aus dem Ausland eingeschleppt werden könnten.

Erstmals seit August weniger als 500 Neuinfektionen

06:27 Uhr: Erstmals seit zehn Monaten haben die Gesundheitsämter weniger als 500 Neuinfektionen binnen eines Tages an das Robert-Koch-Institut (RKI) gemeldet. So registrierte das RKI 346 neue Fälle, wie aus Zahlen vom Montagmorgen hervorgeht. Sie geben den Stand des RKI-Dashboards von 05:10 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich.

Zuletzt hatte die Zahl der Neuinfektionen pro Tag am 10. August mit 436 unter der Schwelle von 500 gelegen. Montags sind die vom RKI gemeldeten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird. Vor einer Woche hatte der Wert bei 549 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Montagmorgen mit bundesweit 8,6 an (Vortag: 8,8; Vorwoche: 16,6; Vormonat: 67,3).

Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden zehn neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es ebenfalls zehn Tote gewesen.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.722.327 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte aber deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.605.200 an. Die Zahl der Menschen, die an oder mit einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, wird nun mit 90.395 angegeben.

Im RKI-Lagebericht von Sonntagabend wurde aus "technischen Gründen" kein bundesweiter Sieben-Tage-R-Wert ausgewiesen. Am Samstagabend gab ihn das RKI mit 0,69 (Vortag: 0,70) an. Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 69 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor acht bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.

Studie: Distanzunterricht so effektiv wie die Sommerferien

04:03 Uhr: Eine Studie stellt dem Distanzunterricht während der Coronakrise ein schlechtes Zeugnis aus. Forscher der Frankfurter Goethe-Universität haben sich dafür Daten aus aller Welt angesehen - das Ergebnis ist ernüchternd: "Die durchschnittliche Kompetenzentwicklung während der Schulschließungen im Frühjahr 2020 ist als Stagnation mit Tendenz zu Kompetenzeinbußen zu bezeichnen und liegt damit im Bereich der Effekte von Sommerferien", erklärte Prof. Andreas Frey, der an der Goethe-Universität Pädagogische Psychologie lehrt, einer der Autoren der Studie. (Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie hier.)

Intensivmediziner: Weniger Patienten in möglicher vierter Welle erwartet

02:15 Uhr: Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN), Christian Karagiannidis, rechnet in einer möglichen vierten Corona-Welle mit weniger Patienten auf den Intensivstationen.

"Wir werden, wenn es im Herbst zu einem Wiederanstieg der Infektionszahlen kommt, sehr genau auf die Neuaufnahmen auf den Intensivstationen schauen müssen. Wenn die vulnerablen Gruppen bis dahin sehr gut geimpft sind, könnte es auch bei höheren Inzidenzen viel weniger schwere Verläufe geben", sagte er der "Rheinischen Post" (Montag).

Bisher seien die Intensiv-Neuaufnahmen weitestgehend parallel zu den Inzidenzen verlaufen. Wenn die vulnerablen Gruppen sehr gut geimpft seien, könne es im Sommer erstmals zu einem abweichenden Verhalten kommen. Die Inzidenzen würden dann stärker steigen als die Intensiv-Aufnahmen, weil die potenziellen Patienten durch Impfung besser geschützt seien.

Wie wirksam sind die Corona-Impfstoffe gegen die Delta-Variante?

Die sogenannte Delta-Variante des Coronavirus breitet sich weltweit immer weiter aus. Die große Frage ist nun: Wie gut schützen die Impfstoffe vor dem Erreger? Neueste Studien geben hier Anlass zur Hoffnung.

Bouffier: Bei Delta-Ausbreitung wieder Kontaktbeschränkungen möglich

00:01 Uhr: Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) schließt wegen der sich auch in Deutschland ausbreitenden Delta-Variante des Coronavirus eine Rückkehr zu Kontaktbeschränkungen nicht aus.

"Ich rechne damit, dass die Delta-Variante in einem Monat auch in Deutschland die vorherrschende Variante ist", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Montag). Dann stelle sich die Frage: "Wie wirkt welches Vakzin auf sie?" Man könne auch nicht ausschließen, das Menschen infiziert aus dem Sommerurlaub zurückkehren. Von den Antworten auf diese Fragen hänge ab, "ob wir eine vierte Welle bekommen und wieder zu Kontaktbeschränkungen zurückkehren. Ausschließen können wir das nicht".

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Mit Material von dpa, afp, sid und apa.
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