• Hier finden Sie die wichtigsten News vom 13. und 12. September zum Krieg in der Ukraine zum Nachlesen.
  • 17:49 Uhr: Ukraine: In einer Woche mindestens 300 Ortschaften befreit
  • 17:40 Uhr: ➤ Politikwissenschaftler Jäger: Wunschdenken Russlands ist zerbrochen
  • 17:06 Uhr: Putin und Jinping wollen über Ukraine sprechen
  • 16:55 Uhr: Flüchtlingsgipfel gefordert: Zu wenige Schlafplätze für Ukrainer
  • 16:38 Uhr: Russland: Parteichef der Kommunisten spricht erstmals von "Krieg"
  • 15:14 Uhr: Manager aus russischer Rüstungsbranche wegen Hochverrats festgenommen
  • 14:32 Uhr: Kreml wirft Kiew Misshandlung von Einwohnern der zurückeroberten Gebiete vor

Mehr News zum Krieg in der Ukraine finden Sie hier

➤ Politikwissenschaftler Jäger: Wunschdenken Russlands ist nach ukrainischen Erfolgen zerbrochen

  • 17:40 Uhr

Nachdem die Ukraine in den vergangenen Tagen von Russland eingenommene Gebiete zurückerobern konnte, regt sich in Russland Widerstand. Für den Politikwissenschaftler Thomas Jäger kommt das "nicht überraschend", wie er am Dienstag im Interview mit "n-tv.de" sagte.

Mit der Flucht der russischen Truppen sei "eben das zerbrochen, was man in Russland die ganze Zeit aufrechterhalten hat: das Wunschdenken, dass hier eine leichtfüßig ausgeführte militärische Spezialoperation nach Plan läuft und ihren Zweck erfüllt". Eine Entmachtung des Kreml-Chefs sei dies trotzdem "noch lange nicht", meint er.

Russische Kritiker würden laut Jäger ein großes Risiko eingehen, "auch für die Abgeordneten, die schon geäußert haben, Putin solle aus dem Amt entfernt werden". Jedoch sei es für Putin auch ein großes Risiko gewesen, den Krieg gegen die Ukraine zu beginnen, gab der Experte zu bedenken. (sbi)

Wladimir Putin, Russland, Präsident, Rede, 2022

Druck auf Wladimir Putin wächst: Politiker fordern Rücktritt des Präsidenten

Angesichts der Entwicklung der "militärischen Spezial-Operation" in der Ukraine bröckelt der Rückhalt für den russischen Präsidenten Wladimir Putin. In einer Petition fordern immer mehr lokale Machthaber den Rücktritt des Kreml-Chefs.

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Die Lage im Überblick:

Seit 24. Februar führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote, wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu. Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 12,3 Millionen Grenzübertritte aus der Ukraine registriert (Stand: 6. September). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land nicht verlassen dürfen.

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Außerdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Panzer der Klasse Gepard soll die Ukraine aus Deutschland erhalten. Dass die Nato aktiv in den Krieg eingreift, gilt bislang als ausgeschlossen.

Die weiteren Meldungen vom 13. September

Ukraine: In einer Woche mindestens 300 Ortschaften befreit

  • 17:49 Uhr

Innerhalb einer Woche habt die Ukraine bei ihrer Gegenoffensive im östlichen Gebiet Charkiw mindestens 300 Ortschaften mit knapp 150.000 Einwohnern auf 3800 Quadratkilometern befreit. Das sagte Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar am Dienstag in Balaklija, einer der zurückeroberten Städte. Dies seien nur die bestätigten Zahlen, erklärte sie einer Mitteilung auf Telegram zufolge. Vermutlich sei das befreite Territorium im Gebiet Charkiw fast doppelt so groß. Am Mittwoch werde es weitere Daten geben. (dpa)

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Putin und Jinping wollen über Ukraine sprechen

  • 17:06 Uhr

Nach Angaben des Kreml wird der Krieg gegen die Ukraine Thema der anstehenden Gespräche zwischen Russlands Präsident Wladimir Putin und seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping. Das sagte der russische Präsidentenberater Juri Uschakow der Nachrichtenagentur Interfax zufolge bei einem Pressebriefing am Dienstag.

Putin und Xi treffen sich in der zentralasiatischen Ex-Sowjetrepublik Usbekistan im Rahmen eines Gipfels der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO). Erwartet werden auch Indiens Regierungschef Narendra Modi und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan. (dpa)

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Flüchtlingsgipfel gefordert: Zu wenige Schlafplätze für Ukrainer

  • 16:55 Uhr

Der Deutsche Städtetag hat die Bundesregierung angesichts von Engpässen bei der Unterbringung aufgefordert, so schnell wie möglich einen neuen Flüchtlingsgipfel mit Ländern und Kommunen einzuberufen. Dort müsse über eine faire Verteilung gesprochen werden, sagte der Präsident des kommunalen Spitzenverbandes, Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe (CDU), der Deutschen Presse-Agentur. Dringenden Gesprächsbedarf gebe es zudem mit Blick auf die notwendige Erhöhung der Aufnahmekapazitäten der Länder sowie zu der Frage einer angemessenen Kostenerstattung.

Aus Sicht des Städtetages ist es alarmierend, dass sich immer mehr Bundesländer für die Aufnahme ukrainischer Kriegsflüchtlinge sperren lassen. Dadurch funktioniere die Verteilung der Flüchtlinge nicht mehr, sagte Lewe. Wichtig sei, dass der Bund hier rasch koordinierend eingreife. Derzeit haben nach Auskunft des Bundesinnenministeriums 9 der 16 Bundesländer eine Sperre im Erstverteilungssystem aktiviert. Dem Vernehmen nach handelt es sich um Nordrhein-Westfalen, Berlin, Bremen, Hamburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein, Thüringen und das Saarland. (dpa)

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Russland: Parteichef der Kommunisten spricht erstmals von "Krieg"

  • 16:38 Uhr

Der Parteichef der Kommunisten, Gennadi Sjuganow, hat erstmals von einem Krieg gesprochen. Der 78-Jährige sagte der Agentur Interfax zufolge: "Meiner Ansicht nach hat sich die Spezial-Operation in der Ukraine und im Donbass in den vergangenen zwei Monaten in einen Krieg verwandelt." Weiter fügte er hinzu, dass "die Amerikaner, das vereinigte Europa und die Nato" Russland diesen Krieg erklärt hätten. "Jeder Krieg erfordert eine Antwort. Vor allem ist eine maximale Mobilisierung von Kräften und Ressourcen erforderlich."

Wie allerdings Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte, sei derzeit ungeachtet der jüngsten Misserfolge in der Ostukraine keine Generalmobilmachung in Russland geplant. In Moskau werden Stimmen laut nach Konsequenzen - darunter auch nach einer teilweisen oder vollständigen Mobilmachung. (sbi/dpa)

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Manager aus russischer Rüstungsbranche wegen Hochverrats festgenommen

  • 15:14 Uhr

Der russische Geheimdienst FSB hat nach eigenen Angaben einen hochrangigen Manager der Luftfahrtbranche festgenommen. Er soll Staatsgeheimnisse an die Ukraine weitergegeben haben. "Auf dem Posten des Direktors für Qualitätsmanagement mit Zugang zu streng geheimen Dokumenten hat der Bewohner des Moskauer Umlands mithilfe seines Mobiltelefons technische Zeichnungen von Kampflugzeugteilen abfotografiert und diese Materialien anschließend elektronisch an einen Ukrainer und an Mitarbeiter der Odessaer Flugzeugwerke übermittelt", teilte der FSB am Dienstag mit.

Nach Angaben der Behörde wurde ein Verfahren wegen Hochverrats eingeleitet. Um wen genau es sich bei dem festgenommenen Mann handelt, teilte der FSB nicht mit. (dpa)

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Kreml wirft Kiew Folter und Misshandlung von Einwohnern zurückeroberter Gebiete vor

  • 14:32 Uhr

Der Kreml beschuldigt Kiew der Misshandlung von Einwohnern der zurückeroberten Gebiete. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow warf den ukrainischen Streitkräfte vor, in den vergangenen Tagen in den von der russischen Armee übernommenen Gebieten "Folter" und "Misshandlungen" an Einwohnern begangen zu haben. Nach Kreml-Informationen gebe es "viele Strafaktionen gegen die Einwohner der Region Charkiw, Menschen werden gefoltert, misshandelt", sagte Peskow am Dienstag vor Journalisten.

Russland meldet zugleich massive Angriffe auf ukrainische Streitkräfte an allen Frontlinien. Wie das russische Verteidigungsministerium am Dienstag in seinem täglichen Bericht mitteilt, wurden Angriffe vor allem im Osten, Süden und bei Charkiw im Nordosten des Landes gestartet. (afp)

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Panzerlieferungen: Ukrainischer Außenminister wirft Deutschland "abstrakte Befürchtungen" vor

  • 13:59 Uhr

Aus Berlin kämen "enttäuschende Signale", schrieb der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba am Dienstag bei Twitter. Dabei bezog er sich auf die von Deutschland nicht zugesagten Panzerlieferungen. Es gebe "kein einziges vernünftiges Argument, warum solche Waffen nicht geliefert werden können - nur abstrakte Befürchtungen und Entschuldigungen". Er fügte die Frage hinzu: "Wovor fürchtet sich Berlin, während Kiew sich nicht fürchtet?"

Die Bundesregierung bleibt ungeachtet eindringlicher ukrainischer Bitten um die Lieferung gepanzerter Fahrzeuge bislang zurückhaltend dazu. (afp)

Finnland fordert umfangreichen Visa-Bann für Russen

  • 13:51 Uhr

Finnland pocht auf einen umfangreichen Visa-Bann für Russen. Die finnische Regierungschefin Sanna Marin sagte am Dienstag bei einer Rede im Straßburger Europaparlament, die Sanktionen müssten "im Alltag der Russen ankommen". Die seit Montag erschwerte Visa-Vergabe für russische Touristen reiche nicht aus. "Wir müssen die Ukraine in jeglicher Hinsicht unterstützen und müssen bereit sein, noch härtere Sanktionen zu verhängen", sagte Marin. Dazu zähle auch ein verändertes Visa-System. (afp)

Ukrainischer Gouverneur: Russen haben Stadt in Luhansk verlassen

  • 13:01 Uhr

Nach ihrer Niederlage in der Region bei Charkiw ziehen sich Russlands Truppen ukrainischen Angaben zufolge auch aus ersten Orten im Nachbargebiet Luhansk zurück. "Heute ist (die Kleinstadt) Kreminna völlig leer", sagte der ukrainische Militärgouverneur von Luhansk, Serhij Hajdaj, am Dienstag. "Es gibt keine Polizei, keine Kommandantur, keine Staatsanwaltschaft – es gibt niemanden mehr, sie sind alle weggelaufen." Unabhängig überprüft werden konnten diese Aussagen zunächst nicht. (dpa)

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Selenskyj-Berater Podoljak rechnet mit "Dominoeffekt" nach militärischen Erfolgen der Ukraine

  • 12:42 Uhr

Nachdem die Ukraine russisch besetzte Gebiete zurückerobert hat, rechnet Michaljo Podoljak, der Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, mit einem "Dominoeffekt". Er geht davon aus, dass der militärische Erfolg der Ukraine die politischen Verhältnisse in Russland ändern wird.

Bei Twitter zeigte er sich zuversichtlich und schrieb unter anderem, die Befreiung von Luhansk/Donezk werde "einen Dominoeffekt auslösen, die russische Frontlinie zum Einsturz bringen und zu einer politischen Destabilisierung führen". Seinem Tweet fügte er hinzu: "Das ist möglich. Waffen vorausgesetzt."

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FDP-Wehrexpertin Strack-Zimmermann fordert Kurswechsel bei Panzerlieferung

  • 12:11 Uhr

Die FDP-Wehrexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann hat das SPD-geführte Verteidigungsministerium zu einem schnellen Kurswechsel in der Frage der Panzerlieferungen an die Ukraine aufgefordert. Die Zurückhaltung der Ministeriums bei den Waffenlieferungen gehe "zu Lasten der Ukraine", sagte die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP. "Deutschland fokussiert sich wie kein anderes westliches Land trotz der akuten Lage in der Ukraine darauf, bloß alle Nato-Verpflichtungen irgendwie zu erfüllen", kritisierte sie. (afp)

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Schulgebäude in Losowa zerstört

  • 11:22 Uhr

Russland habe "gegen drei Uhr nachts Losowa beschossen, dabei gab es einen Volltreffer in einer Bildungseinrichtung", teilte der Militärgouverneur von Charkiw, Oleh Synjehubow, am Dienstag auf seinem Telegram-Kanal mit. Bilder zeigen ein völlig zerstörtes Schulgebäude in der Kleinstadt, die etwa 150 Kilometer südlich von Charkiw liegt. (dpa)

Erneuter Stromausfall in Charkiw

  • 11:16 Uhr

Erneut ist in der Millionenstadt Charkiw und deren Umland der Strom ausgefallen. Den Stromausfall begründeten die Behörden mit dem Beschuss der Stadt am Vortag. Dadurch sei eine Reserveleitung beschädigt worden, die mehrere Ortschaften versorgt habe. Es seien aber bereits Elektriker unterwegs, um die Probleme zu beheben. In Charkiw ist unter anderem die U-Bahn durch den Stromausfall stillgelegt. (dpa)

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ARD-Korrespondent: "Bemerkenswerte" Kritik im russischen Staatsfernsehen

  • 10:56 Uhr

Die Ukraine hat einige von der russischen Armee besetzte Gebiet zurückerobert. Die russische Militärführung steht entsprechend in der Kritik, sagt ARD-Korrespondent Demian von Osten. Laut "tagesschau.de" berichtet er, dass es zwar keine direkte Kritik an Kreml-Chef Putin gebe, allerdings sei es "bemerkenswert", dass im russischen Staatsfernsehen so deutlich Kritik geäußert und von Fehlern im Krieg gesprochen wird. (sbi)

SPD-Politiker Roth fordert schnelle Gespräche mit USA über Panzerlieferungen

  • 10:43 Uhr

Der SPD-Außenpolitiker Michael Roth fordert die Bundesregierung auf, sich mit der NATO und der EU schnell über Panzerlieferungen an die Ukraine zu verständigen. Es müsse geklärt werden, "was können wir noch liefern". "Noch niemand hat das geliefert, was jetzt gefordert wird, also Schützenpanzer, Kampfpanzer, aber solche Verabredungen sind ja nicht in Stein gemeißelt", sagte Roth am Dienstag im Deutschlandfunk.

Diese Gespräche könnten "ganz schnell gehen", sagte Roth. Seines Wissens nach "könnten sowieso nur die USA und Deutschland diese Panzer liefern, die jetzt auch von der Ukraine erwartet werden." Es gehe darum, dass sich die Ukraine "nicht nur noch besser zu verteidigen vermag, sondern dass sie auch die Chance hat, von Russland erobertes Gebiet zu befreien. Denn das scheint mir das Wichtigste zu sein." (afp)

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London: Führende Einheiten der russischen Armee enorm geschwächt

  • 10:18 Uhr

Nach Einschätzung britischer Geheimdienste sind führende Einheiten der russischen Armee durch den Angriffskrieg Russlands in der Ukraine enorm geschwächt. Insbesondere in der Anfangsphase des Krieges habe es schwere Verluste gegeben, von denen sich die Truppen nicht erholt hätten, hieß es am Dienstag im Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums.

Betroffen sei etwa die Erste Gardepanzerarmee. Teile dieser Einheit, die zu den prestigeträchtigsten des russischen Militärs gehöre, hätten sich in der vergangenen Woche aus der Region Charkiw zurückgezogen. Im Fall eines Krieges gegen die Nato sei vorgesehen, dass die Erste Gardepanzerarmee eine führende Rolle übernehme. Doch durch die Verluste sei die konventionelle Kampfstärke Russlands gegen die Nato deutlich geschwächt. Es werde Jahre dauern, um diese wieder aufzubauen, so die Einschätzung der Briten.

London: Prestigeträchtige Panzerarmee Russlands enorm dezimiert

Laut Aussagen der britischen Geheimdienste seien inzwischen wichtige Einheiten der russischen Armee in der Ukraine stark geschwächt. Ein Kurzbericht zeigt auf, dass Russland zu Beginn schwere Verluste hinnehmen musste, von denen sich die Armee wohl nie richtig erholen konnte. (Bildcredit: IMAGO/SNA)

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs veröffentlicht das britische Verteidigungsministerium jeden Tag Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor. (dpa)

The Wall Street Journal: Putin könnte mit Atomwaffen auf Niederlage reagieren

Russische Truppen ziehen sich aus dem ukrainischen Gebiet Charkiw und einigen Orten des Gebiets Cherson zurück. Die US-Zeitung "Wall Street Journal" bewertet die Situation und warnt vor einer möglichen Reaktion Putins.

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US-Außenminister Blinken sieht bedeutende Fortschritte der Ukraine

  • 09:19 Uhr

US-Außenminister Antony Blinken hat der Ukraine bedeutende Fortschritte in der militärischen Offensive gegen russische Truppen bescheinigt. "Wir haben eindeutig bedeutende Fortschritte bei den Ukrainern gesehen, insbesondere im Nordosten", sagte Blinken am Montag (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz in Mexiko. Der Erfolg sei einerseits der Unterstützung der USA und vieler anderer Länder zu verdanken, etwa durch bereitgestellte Ausrüstung. Vor allem aber sei er "ein Produkt des außerordentlichen Mutes und der Widerstandsfähigkeit der ukrainischen Streitkräfte und des ukrainischen Volkes". (dpa)

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Panzer für die Ukraine: FDP und Grüne verstärken den Druck

Die Rückeroberung ukrainischer Gebiete heizt die Debatte um Waffenlieferungen an. Macht Deutschland genug? Die SPD stellt weiterhin Warnungen vor "Alleingängen" in den Mittelpunkt.

Hofreiter: "So schnell wie möglich Leopard-Kampfpanzer liefern"

  • 07:34 Uhr

Der Grünen-Politiker Anton Hofreiter hat für eine zügige Lieferung von deutschen Leopard-Kampfpanzern an die Ukraine plädiert. "Wir kommen über kurz oder lang nicht umhin, der Ukraine moderne, westliche Kampfpanzer zu liefern", sagte er der Mediengruppe Bayern (Dienstag).

Russland habe die ukrainische Rüstungsindustrie in großen Teilen zerstört. Gleichzeitig böten die alten sowjetischen Panzer einen schlechten Schutz gegenüber russischen Angriffen. "Ich finde, wir sollten so schnell wie möglich Leopard-Kampfpanzer liefern, um zu verhindern, dass ukrainische Soldaten unnötig sterben." (dpa)

Ukraine

London: Ukraine macht weiter erhebliche Fortschritte - Kämpfe dauern an

Nach dem Rückzug russischer Truppen aus mehreren besetzten ukrainischen Ortschaften dauern die Kämpfe in der Umgebung nach Einschätzung britischer Militärexperten an. (Bildquelle: IMAGO / ZUMA Wire)

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Die weiteren Meldungen vom 12. September

Selenskyj fordert schnellere Lieferung von Flugabwehrwaffen

  • 23:06 Uhr

Nach russischen Raketentreffern auf die Stromversorgung in der Ukraine fordert Präsident Wolodymyr Selenskyj eine schnellere Lieferung von Luftabwehrwaffen. Die Hilfe internationaler Partner für die Ukraine müsse aufgestockt werden, sagte er am Montag in seiner allabendlichen Videoansprache. "Gemeinsam können wir den russischen Terror überwinden." (dpa)

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IAEA: Zweite Stromleitung zum AKW Saporischschja funktioniert

  • 22:08 Uhr

Das von russischen Truppen besetzte AKW Saporischschja in der Ukraine ist wieder an zwei Reservestromleitungen angeschlossen. So könne eine Leitung das Kühlsystem der abgeschalteten Reaktoren versorgen, die zweite sei in Reserve, teilte die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien am Montagabend mit. Der sechste und letzte Reaktor sei heruntergefahren worden und benötige nun weniger Strom zur Kühlung.

Trotzdem bleibe die Lage in und um das größte Kernkraftwerk Europas mitten im Kampfgebiet prekär, sagte IAEA-Chef Rafael Grossi der Mitteilung zufolge. Die vier Hauptleitungen seien zerstört, das Kraftwerk liefere keinen Strom. "Eine nukleare Schutz- und Sicherheitszone ist dringend erforderlich", sagte er. Er habe darüber die ersten Konsultationen mit allen Beteiligten geführt. (dpa)

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Ukrainische Truppen suchen bei Vormarsch nach Kollaborateure

  • 21:27 Uhr

Die ukrainischen Truppen durchkämmen die zurückeroberten Gebiete im Osten nach Kollaborateuren der russischen Besatzungsmacht. Außerdem würden Minen geräumt, teilte der ukrainische Generalstab in seinem Lagebericht am Montagabend mit. Er machte keine weiteren Angaben zum Vordringen der Ukrainer, die die russischen Truppen im Gebiet Charkiw weitgehend in die Flucht geschlagen haben. Fotos zeigten ukrainische Soldaten am Montag in Sjwatohirsk im Gebiet Donezk. Eine Bestätigung für die Einnahme der Stadt mit einem wichtigen orthodoxen Kloster gab es nicht.

Der Generalstab berichtete von Kämpfen am Montag fast entlang der gesamten Frontlinie im Osten. Mehrere Angriffe der russischen Armee seien abgewehrt worden. Die eigene Luftwaffe und Artillerie habe mehrere russische Kommandopunkte und Depots zerstört. Die Militärangaben waren nicht unabhängig überprüfbar.

Aus der Feindbeobachtung über die Front hinweg meldete der Kiewer Generalstab, dass Russland keine neu zusammengestellten Truppen mehr in die Ukraine entsende. Als Grund wurde genannt, dass viele Freiwillige unter dem Eindruck hoher Totenzahlen einen Einsatz in der Ukraine verweigerten. Dafür gab es keine russische Bestätigung.

Ebenfalls keine Moskauer Bestätigung gab es für eine Mitteilung des ukrainischen Militärgeheimdiensts vom Sonntag. Demnach soll der für die Front bei Charkiw zuständige russische General Roman Berdnikow durch General Alexander Lapin ersetzt worden sein. (dpa)

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Ukraine meldet 500 Quadratkilometer Geländegewinn im Süden

  • 17:31 Uhr

Ukrainische Streitkräfte haben nach eigenen Angaben von Russland besetzte Gebiete auch in der südlichen Region Cherson zurückerobert. "Wir haben rund 500 Quadratkilometer befreit", sagte eine Sprecherin des Südkommandos der ukrainischen Armee am Montag. Mehrere Ortschaften stünden wieder "vollständig unter ukrainischer Flagge". (afp)

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Russlands Geheimdienst inszenierte angeblichen Mord in Ukraine

  • 17:15 Uhr

Mehr als einen Monat nach seinem angeblichen Tod ist ein Mitglied der russischen Besatzungsverwaltung im südukrainischen Gebiet Cherson lebend wieder aufgetaucht. "Anfang August kamen die Sicherheitsorgane zu mir und sagten, dass ein Anschlag auf mich vorbereitet wurde", begründete Witalij Gura, stellvertretender Leiter der Stadtverwaltung von Nowa Kachowka, im russischen Staatsfernsehen die Inszenierung.

Es sei daraufhin entschieden worden, eine Erschießung vorzutäuschen und unterzutauchen. Angeblich habe der russische Geheimdienst FSB damit ein Attentat seines ukrainischen Pendants SBU verhindern können.

Dem Bericht zufolge ist noch ein weiterer Beamter der von Russland eingesetzten Militärverwaltung im Gebiet Cherson auf diese Weise untergetaucht. Nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hatte sich in den vergangenen Monaten in eroberten Gebieten teils heftiger Widerstand gegen die Besatzer formiert. Immer wieder berichteten russische und ukrainische Medien von Anschlägen gegen Vertreter der Besatzungsmacht. (dpa)

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Grünen-Spitze befürwortet Lieferung weiterer schwerer Waffen an Ukraine

  • 16:22 Uhr

Die Grünen-Spitze befürwortet nach den jüngsten Geländegewinnen der Ukraine die Lieferung weiterer schwerer Waffen an das von Russland angegriffene Land. Es müsse gemeinsam mit den Verbündeten geschaut werden, wo gehe mehr und "wo können wir mehr liefern", sagte Parteichefin Ricarda Lang am Montag in Berlin. Es müsse geprüft werden, wie den Bedarfen der Ukraine nachgekommen werden könne.

Dabei müssten auch die Bestände der Industrie und der Bundeswehr unter die Lupe genommen werden, sagte Lang weiter. Die Parteichefin der Grünen wandte sich aber gegen deutsche Alleingänge bei den Waffenlieferungen. (afp)

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"WSJ": Putin könnte mit Atomwaffen auf Ukraine-Niederlage reagieren

  • 15:37 Uhr

Die US-Zeitung "Wall Street Journal" hat nach dem Rückzug russischer Truppen aus dem ukrainischen Gebiet Charkiw und einigen Orten des Gebiets Cherson davor gewarnt, dass Putin zu noch drastischeren Mitteln greifen könnte. Die Fortschritte der Ukraine seien "ermutigend, aber die Bedrohung der Welt durch Putin ist noch lange nicht vorbei", so die Zeitung.

"Die Gegenoffensive der Ukraine gegen die in das Land einmarschierten russischen Streitkräfte ist eine wichtige Wende im Krieg, wenn auch nicht ohne Gefahr, da Wladimir Putin kalkuliert, wie er darauf reagieren wird. Die westlichen Staats- und Regierungschefs müssen sich darauf einstellen, dass er Atomwaffen einsetzen oder versuchen wird, die Nato direkt in den Konflikt hineinzuziehen."

Auch der Einsatz von chemischen und taktischen Atomwaffen durch Russland sei dem Medium zufolge nicht auszuschließen. "Der Einsatz von taktischen Atomwaffen ist Teil der russischen Militärdoktrin. (...) Eine nukleare Eskalation kann nicht als normale Kriegsführung akzeptiert werden. Der radioaktive Niederschlag könnte das Nato-Gebiet erreichen." (dpa/thp)

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Neuer Stromausfall in Charkiw nach russischen Angriffen

  • 14:38 Uhr

In der ostukrainischen Metropole Charkiw ist es nach russischen Angriffen erneut zu einem vollständigen Stromausfall gekommen. "Aufgrund von Beschuss sind Objekte der kritischen Infrastruktur außer Betrieb, infolgedessen fielen der Strom und die Wasserversorgung aus", teilte der Bürgermeister der Stadt, Ihor Terechow, am Montag im Nachrichtenkanal Telegram mit.

An der Behebung der Probleme werde gearbeitet. Medienberichten nach soll in Charkiw zudem der ganze auf Elektrizität angewiesene Nahverkehr einschließlich der U-Bahn ausgefallen sein. (dpa)

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Medwedew droht Ukraine mit Forderung nach totaler Kapitulation

  • 14:27 Uhr

Der frühere russische Präsident Dmitri Medwedew hat der Ukraine damit gedroht, dass Russland eine bedingungslose Kapitulation verlangen wird, falls die Führung in Kiew die derzeitigen Bedingungen für Verhandlungen nicht annimmt. "Die jetzigen 'Ultimaten' sind ein Kinderspiel im Vergleich zu den Forderungen in der Zukunft (...): der totalen Kapitulation des Kiewer Regimes zu Russlands Bedingungen", schrieb Medwedew am Montag auf seinem Telegram-Kanal. Medwedew, der einst als Hoffnungsträger für eine Liberalisierung Russlands galt, hat sich seit dem Einmarsch in die Ukraine vor mehr als sechs Monaten als glühender Kriegsbefürworter positioniert.

Die Drohung des 56-Jährigen ist wohl eine Reaktion auf die Aussagen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in einem am Sonntag ausgestrahlten CNN-Interview. Selenskyj sagte unter anderem, dass er zurzeit nicht mit Russland verhandeln wolle: "Ich sehe auf ihrer Seite keine Bereitschaft, konstruktiv zu sein." Selenskyj sprach im Zusammenhang mit den gestellten Vorbedingungen von einem "russischen Kannibalismus". Er fügte hinzu: "Sie werden dich aufessen, häppchenweise, Stück für Stück". Ziel der Ukraine sei es, das von Russland besetzte Gebiet zurückzuerobern.

Indes nennt Moskau als Bedingungen für ein Ende der Kämpfe etwa die Abtretung der ostukrainischen Gebiete Donezk und Luhansk, die Anerkennung der Krim als russisches Staatsgebiet, die "Entmilitarisierung" der Ukraine sowie deren Verzicht auf einen Nato-Beitritt. Die Ukraine wiederum fordert die Rückgabe aller besetzten Gebiete. (dpa)

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Scholz setzt auf Lieferung von Artillerie und Flugabwehr an Ukraine

  • 13:31 Uhr

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) setzt bei der militärischen Unterstützung der Ukraine weiter auf Artillerie und die Flugabwehr. Auf die Frage nach einer von der ukrainischen Regierung geforderten Bereitstellung westlicher Kampfpanzer wich Scholz am Montag in Berlin aus.

So bleibe "es bei der Haltung, die die deutsche Regierung seit Anfang an eingenommen hat und die auch für die Zukunft unserer Haltung sein wird, nämlich dass es keine deutschen Alleingänge gibt", sagte Scholz. (dpa)

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Kreml kündigt Fortsetzung von Ukraine-Offensive bis zum Erreichen der Ziele an

  • 12:55 Uhr

Die russische Militäroffensive in der Ukraine soll nach Angaben des Kreml fortgesetzt werden, nachdem die ukrainischen Truppen erhebliche Geländegewinne im Osten des Landes vermeldet haben.

"Die militärische Spezialoperation dauert an und wird andauern, bis die ursprünglich gesetzten Ziele erreicht worden sind", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Montag vor Journalisten. Es gebe derzeit "keine Aussicht auf Verhandlungen" zwischen Moskau und Kiew, fügte er hinzu. (afp)

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Lambrecht sieht kein Umdenken bei Lieferung von Kampfpanzern

  • 12:22 Uhr

Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hat sich distanziert zur Forderung der ukrainischen Regierung nach einer Lieferung westlicher Kampfpanzer geäußert.

Bei einem Treffen der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe in der vergangenen Woche in Ramstein habe sie ihren US-Kollegen Lloyd Austin darauf angesprochen und dabei keinen Kurswechsel festgestellt, wie sie am Montag in Berlin in einer Diskussionsrunde der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) deutlich machte. "Ich habe da zumindest diese Wahrnehmung nicht gehabt, dass es da ein Umdenken in den USA gibt dazu", sagte Lambrecht.

"Noch kein Land hat Schützen- oder Kampfpanzer westlicher Bauart geliefert, und wir haben uns darauf verständigt, auch mit unseren Partnern, dass wir da keine deutschen Alleingänge machen", sagte Lambrecht zuvor bei der Veranstaltung. Sie sprach von einem "ständigen Austausch", bei dem Deutschland an Vereinbarungen festhalte. (dpa)

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SPD-Chefin schließt Alleingänge bei Waffenlieferungen aus

  • 11:28 Uhr

SPD-Chefin Saskia Esken hat die Lieferung von Kampfpanzern an die Ukraine nicht ausgeschlossen, pocht aber auf internationale Abstimmung. "Alleingänge sind ausgeschlossen und das soll auch so bleiben", sagte sie am Montag in Braunschweig.

Die Unterstützung für die Ukraine im russischen Angriffskrieg habe sich in den vergangenen Monaten immer entlang der militärischen Entwicklung verändert. "Die Waffenlieferungen der ersten Wochen waren von einer anderen Qualität als die der letzten Wochen. Insofern gibt es da eine stete Entwicklung", sagte sie.

Dazu gehöre aber auch, "dass wir das niemals alleine tun, sondern immer in guter Abstimmung mit unseren internationalen Partnern, vorneweg die Amerikaner, aber natürlich auch Franzosen, Briten, Italiener, mit denen wir da auch gemeinsam agieren", betonte Esken. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sei in Gesprächen mit den betreffenden Regierungen und entwickele diese Linie stetig weiter. (dpa)

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Putins "Bluthund" Kadyrow prangert militärische Fehler Russlands an und droht mit Petze

Ramsan Kadyrow, Chef der russischen Teilrepublik Tschetschenien und häufig als Putins Mann fürs Grobe bezeichnet, hat die Verantwortlichen der russischen militärischen Fehlschläge in der Ukraine kritisiert. Er fordert Änderungen, andernfalls werde er zur Staatsführung gehen. Fotocredit: imago-images

Russischer Botschafter: Berlin überschreitet mit Waffen "rote Linie"

  • 11:15 Uhr

Der russische Botschafter in Berlin, Sergej Netschajew, hat schwere Vorwürfe gegen Deutschland wegen der Waffenlieferungen zur Verteidigung der Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg erhoben.

"Allein die Lieferung tödlicher Waffen an das ukrainische Regime, die nicht nur gegen russische Soldaten, sondern auch gegen die Zivilbevölkerung im Donbass eingesetzt werden, ist eine 'rote Linie', die die deutsche Regierung (...) nicht hätte überschreiten dürfen", sagte Netschajew in einem am Montag erschienenen Interview der russischen Tageszeitung "Iswestija".

Er verwies dabei auf die "moralische und historische Verantwortung Deutschlands für die Verbrechen des Nazismus im Zweiten Weltkrieg". Die deutsche Regierung habe im Zuge der Ukraine-Krise die guten bilateralen Beziehungen zu Russland zerstört und höhle den Versöhnungsprozess zwischen den Völkern aus. (dpa)

Russischer Botschafter bietet Nord Stream 2 als Ersatz an

  • 10:49 Uhr

Vor dem Hintergrund des Gaslieferstopps über die Pipeline Nord Stream 1 hat der russische Botschafter in Berlin, Sergej Netschajew, die Inbetriebnahme der Pipeline Nord Stream 2 angeboten.

Die Pipeline "ist bereit zur Nutzung, mit Gas gefüllt, entspricht den Anforderungen, und die technischen Überprüfungen sind durchgeführt", sagte er in einem am Montag erschienenen Interview mit der Tageszeitung "Iswestija".

Es fehle zum Einsatz nur der politische Wille der Bundesregierung. Eine Wiederinbetriebnahme von Nord Stream 1 schloss Netschajew unter den derzeitigen Bedingungen aus.

Russlands Staatskonzern Gazprom hat die ohnehin stark gedrosselten Gaslieferungen über Nord Stream 1 inzwischen ganz eingestellt - mit Verweis auf technische Probleme, die angeblich aufgrund der Sanktionen nicht zu beheben seien.

In Berlin wird vermutet, dass Moskau den Ausfall von Nord Stream 1 nur vorgeschoben hat, um seine politischen Ziele - unter anderem die Inbetriebnahme von Nord Stream 2 und die Linderung des Sanktionsdrucks - zu erreichen. (dpa)

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Nouripour für weitere Waffenlieferungen an die Ukraine

  • 10:16 Uhr

Nach den jüngsten Erfolgen der Gegenoffensive der Ukraine hat Grünen-Chef Omid Nouripour mehr Waffen im Kampf gegen die russischen Invasionstruppen gefordert, auch aus den Beständen der Bundeswehr. "Alle in der Regierung wissen indes, dass noch mehr möglich wäre", sagte Nouripour der "Augsburger Allgemeinen" (Montagsausgabe). "Da sollte nicht nur im Ringtausch, sondern wo möglich auch direkt aus den Beständen von Bundeswehr und Industrie geliefert werden".

Deutschland müsse die Ukraine dabei unterstützen, noch vor dem Wintereinbruch "so viel wie möglich von ihrem eigenen Land zu befreien", sagte Nouripour. Ob dies auch wie von der Ukraine gefordert für Leopard-II-Kampfpanzer gelten soll, die neben dem Schützenpanzer Marder derzeit Teil des Ringtauschs sind, ließ der Grünen-Politiker offen. "Wir müssen uns im Verbund mit unseren Alliierten bewegen", sagte er dem Blatt. Das sei "wichtiger als die Debatte um einzelne Waffensysteme". (afp)

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Ukrainischer Generalstab meldet Einnahme von mehr als 20 Orten

  • 09:59 Uhr

Der Vormarsch der ukrainischen Armee im Osten des Landes geht nach Angaben aus Kiew weiter. "Die Befreiung von Ortschaften unter russischer Besatzung in den Gebieten Charkiw und Donezk setzt sich fort", teilte der ukrainische Generalstab am Montag in seinem Lagebericht mit. Insgesamt seien mehr als 20 Ortschaften innerhalb der letzten 24 Stunden zurückerobert worden. So hätten die russischen Truppen nun auch Welykyj Burluk und Dworitschna verlassen. Beide Ortschaften liegen im Norden des Gebiets Charkiw. (dpa)

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London: Russen in Ukraine müssen sich auf Abwehr konzentrieren

  • 08:56 Uhr

Die russischen Truppen in der Ukraine müssen sich nach Einschätzung britischer Experten größtenteils auf die Abwehr der ukrainischen Gegenoffensive konzentrieren. Das geht aus dem täglichen Geheimdienst-Update des Verteidigungsministeriums in London am Montag hervor. Die raschen Erfolge der ukrainischen Verteidiger hätten "erhebliche Folgen" für die allgemeine Einsatzplanung der Russen. "Das bereits eingeschränkte Vertrauen, das die eingesetzten Truppen in die russische Militärführung haben, dürfte wahrscheinlich weiter schwinden", hieß es in der Mitteilung auf Twitter.

Nach dem Rückzug der Russen aus dem gesamten Gebiet Charkiw westlich des Flusses Oskil seien dort nur noch einzelne "Nester des Widerstands" übrig, so die Einschätzung der Briten. "Seit Mittwoch hat die Ukraine ein Gebiet von mindestens der doppelten Größe des Großraums Londons zurückerobert."

Im Süden, nahe Cherson, habe Russland Schwierigkeiten, genug Nachschub über den Fluss Dnipro an die Front zu bringen. Eine improvisierte schwimmende Brücke, mit deren Bau vor zwei Wochen begonnen wurde, sei noch immer unvollendet. "Die ukrainische Langstrecken-Artillerie trifft jetzt vermutlich Übergänge des Dnipro so häufig, dass Russland keine Reparaturen an den Straßenbrücken vornehmen kann", so die Mitteilung weiter. (dpa)

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Waffen für die Ukraine: Strack-Zimmermann mahnt Scholz und Lambrecht

  • 08:25 Uhr

Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, hat an Bundeskanzler Olaf Scholz und Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (beide SPD) appelliert, ihre Zurückhaltung bei Kampfpanzer-Lieferungen aus Deutschland an die Ukraine aufzugeben. "Ich wünschte mir, dass der Bundeskanzler seine Linie ändert. Ich wünschte mir, dass die Verteidigungsministerin ihre Linie ändert", sagte die FDP-Politikerin am Montag im ARD-"Morgenmagazin".

Erforderlich sei die Lieferung des Schützenpanzers Marder und auch des Kampfpanzers Leopard 2. "Das ist unglaublich wichtig und sollte sofort passieren", meinte Strack-Zimmerman. Sie appellierte an all diejenigen, "die immer noch nicht verstanden haben, dass in einer Kriegssituation wie der diesen die Erfolge der Ukraine nur untermauert werden können, wenn sie jetzt die Waffen haben, die sie brauchen".

Scholz und Lambrecht haben direkte Panzer-Lieferungen - also nicht im Ringtausch mit osteuropäischen Nato-Partnern, die Panzer sowjetischer Bauart an die Ukraine abgeben und dafür Ersatz erhalten sollen - bisher nicht befürwortet. Die Rufe nach weiteren Exporten schwerer Waffen aus Deutschland wurden auch von den Ampel-Partnern der Grünen wieder lauter, nachdem die Ukraine am Wochenende Gebiete von Russland zurückerobert hatte. (dpa)

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Mit Material von dpa, Reuters und AFP

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