Die Bundespolizei meldet in einem Monat mehr als 1.000 Maskenverweigerer. Fußballstar Cristiano Ronaldo von Juventus Turin hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Alle Meldungen zur Corona-Pandemie vom 13. Oktober zum Nachlesen.

Mehr aktuelle Informationen zum Coronavirus finden Sie hier

  • 21:22 Uhr: Bundespolizei meldet mehr als 1.000 Maskenverweigerer
  • 20:30 Uhr: Niederlande im "Teil-Lockdown": Gaststätten zu und Maskenpflicht
  • 17:55 Uhr: Berlin wirbt mit dem Stinkefinger für Einhalten der Corona-Regeln
  • 16:25 Uhr: Cristiano Ronaldo mit Coronavirus infiziert
  • 13:18 Uhr: Söder: Nächste vier Wochen sind im Kampf gegen Corona entscheidend
  • 10:43 Uhr: Bundesregierung schlüsselt Kosten für Corona-Warn-App auf
  • 06:30 Uhr: Unionspolitiker schlagen längere Winterferien als Anti-Corona-Maßnahme vor

Top-News: Bundespolizei meldet mehr als 1.000 Maskenverweigerer

21:22 Uhr: Zwischen dem 12. September und dem 12. Oktober hat die Bundespolizei den Gesundheitsämtern 1.124 Fälle gemeldet, bei denen Menschen in Zügen oder Bahnhöfen keinen Mund-Nasen-Schutz trugen. Das teilte das Bundespolizeipräsidium in Potsdam am Dienstag mit.

Für das weitere Vorgehen nach den Landesregelungen und für die Verhängung möglicher Bußgelder sind die örtlichen Gesundheitsämter zuständig. Die Bundespolizei leitet festgestellte Verstöße an diese weiter. In 200 Fällen schlossen Beamtinnen und Beamte der Bundespolizei Reisende von der Weiterfahrt aus oder verwiesen sie des Bahnhofs.

In 71.233 Fällen ermahnte die Bundespolizei nach eigenen Angaben Reisende ohne Maske in Bahnhöfen und Zügen. "Der ganz überwiegende Teil der Reisenden zeigte sich daraufhin einsichtig." Die "zunächst Uneinsichtigen" seien hingegen gemeldet worden.

Alle weiteren Corona-Meldungen des Tages im Überblick:

US-Pharmakonzern unterbricht Erprobung von Antikörpertherapie

23:30 Uhr: Der US-Pharmakonzern Eli Lilly hat die Erprobung einer Antikörpertherapie zur Behandlung von COVID-19-Erkrankungen pausiert. Damit sei das Unternehmen der Empfehlung einer unabhängigen Expertengruppe gefolgt, die unter anderem die Patientensicherheit während klinischen Studien überwacht, wie ein Sprecher am Dienstag auf Anfrage mitteilte. Zu den Gründen für die Vorsichtsmaßnahme machte er keine Angaben. Die Erprobung der Antikörpertherapie wird vom Nationalen Institut für Allergien und Infektionskrankheiten gefördert.

Weltweit ist bei der Entwicklung von Impfstoffen und Medikamenten gegen das Virus Sars-CoV-2 ein regelrechter Wettlauf ausgebrochen. Dabei gibt es immer wieder auch Rückschläge. Am Montag gab der Pharmakonzern Johnson & Johnson bekannt, dass er seine Impfstoff-Studie wegen einer ungeklärten Erkrankung eines Probanden vorübergehend unterbrochen habe.

Drosten: Können Ältere im Kampf gegen Corona nicht völlig abschirmen

21:00 Uhr: Der Virologe Christian Drosten hat sich deutlich gegen die Idee ausgesprochen, sich in der Corona-Pandemie nur auf den Schutz von Älteren und anderen Risikogruppen zu konzentrieren, während der Rest der Gesellschaft zum Alltag zurückkehrt. Zum einen könne es nicht gelingen, die Älteren komplett abzuschirmen, sagte der Charité-Wissenschaftler in der am Dienstag veröffentlichten Folge des "Coronavirus-Update" bei NDR-Info. Zum anderen gebe es auch in den jüngeren Altersgruppen nicht so wenige Risikopatienten.

Ließe man das Virus in den jüngeren Altersgruppen durchlaufen, gäbe es viele Infektionen auf einmal und man komme auch da an die Belastungsgrenze der Medizin, so Drosten. Dabei gehe es dann aber um einen Patiententyp mit anderer gesellschaftlicher Wahrnehmung: "Da würden eben junge Familien auch den Familienvater verlieren oder auch die Mutter." Das sei "eine ganz andere Konsequenz und das kann man einfach so nicht durchlaufen lassen", betonte der Virologe. Hintergrund ist ein offener Brief von drei Wissenschaftlern aus den USA und Großbritannien, die sich gegen bevölkerungsweite Maßnahmen aussprechen - auch andere Experten widersprachen ihnen bereits.

New Yorker Philharmoniker starten erst Mitte 2021 wieder

20:37 Uhr: Nach der Metropolitan Oper haben auch die Philharmoniker in New York aufgrund der Coronavirus-Pandemie ihre komplette Saison abgesagt. Bis einschließlich Mitte Juni 2021 würden nach Absprache mit Gesundheitsexperten keine regulären Konzerte stattfinden, teilten die Philharmoniker am Dienstag mit. Es sei das erste Mal in der fast 180-jährigen Geschichte des Orchesters, dass eine gesamte Saison abgesagt worden sei.

Die Konzerthalle der Philharmoniker in Manhattan ist aufgrund der Pandemie seit März geschlossen. Ursprünglich hatte das Orchester gehofft, bereits im Januar 2021 wieder auftreten zu können. Zur Überbrückung der Zeit versuchen sich die Philharmoniker mit Online-Konzerten und kleineren Auftritten an öffentlichen Orten in New York zu behelfen.

Zuvor hatte bereits die benachbarte Metropolitan Oper angekündigt, erst Ende September 2021 wieder mit einer neuen Spielzeit zu beginnen. Die Theater des Broadway haben alle Aufführungen bis einschließlich 30. Mai 2021 abgesagt.

Niederlande im "Teil-Lockdown": Gaststätten zu und Maskenpflicht

20:30 Uhr: Die Niederlande haben die Corona-Maßnahmen drastisch verschärft. Ministerpräsident Mark Rutte kündigte am Dienstag in Den Haag einen "Teil-Lockdown" an. Kneipen, Cafés und Restaurants werden geschlossen, und der Verkauf von Alkohol wird ab 20 Uhr verboten. Außerdem dürfen die Bürger nur noch maximal drei Gäste pro Tag in ihren Wohnungen empfangen und sollen Bus und Bahn nur noch in dringenden Fällen nutzen. Premier Rutte kündigte auch eine allgemeine Maskenpflicht an für alle öffentlichen Räume wie Geschäfte, Museen oder Bibliotheken, bisher war dies nur eine dringende Empfehlung.

"Es liegt nun an uns allen selbst", sagte der Premier in der live im TV ausgestrahlten Pressekonferenz. "Seien Sie realistische Niederländer und übernehmen Sie Verantwortung."

Die Regierung reagiert damit auf die dramatisch steigenden Neu-Infektionen mit dem Coronavirus. In den vergangenen sieben Tagen waren 252 Infektionen pro 100.000 Einwohner gemeldet worden. Am schlimmsten betroffen sind Amsterdam und Rotterdam mit je etwa 410 Infektionen pro 100.000 Einwohner. Fast in allen Regionen sei die Lage "alarmierend", sagte Rutte.

Mexiko sichert sich Zugang zu 146 Millionen Dosen Corona-Impfstoff

19:20 Uhr: Mexiko hat sich Bezugsrechte für insgesamt bis zu 146 Millionen Dosen dreier künftiger Impfstoffe gegen das Coronavirus gesichert. Die Regierung des nordamerikanischen Landes unterschrieb am Dienstag in der täglichen Pressekonferenz von Präsident Andrés Manuel López Obrador entsprechende Vereinbarungen mit den Pharmakonzernen AstraZeneca, Pfizer und CanSino Biologics.

Zusammen mit dem Zugang zu 51,5 Millionen Dosen durch die Teilnahme an der globalen Covax-Initiative könnten damit 107 bis 116 Millionen der knapp 130 Millionen Mexikaner nach Regierungsangaben geimpft werden - viele Impfungen erfordern zwei Dosen pro Person. Für alle vier Vereinbarungen soll Mexiko insgesamt 1,65 Milliarden US-Dollar (rund 1,4 Milliarden Euro) zahlen, 321 Millionen Dollar vorab.

Möglichst schon im Dezember, spätestens in den ersten drei Monaten des kommenden Jahres solle angefangen werden, Menschen zu impfen, sagte der Linkspopulist López Obrador. Als erste sollen Gesundheitspersonal und chronisch Kranke eine Impfung bekommen. Dies werde für alle kostenlos sein.

Bisher ist noch keiner der Stoffe zugelassen. Mexiko hatte bereits Vereinbarungen geschlossen, um die dritte Phase klinischer Studien von sieben Impfstoffkandidaten durchzuführen. Außerdem soll der Impfstoff des britisch-schwedischen Konzerns AstraZeneca, der von Forschern aus Oxford entwickelt wurde, für Lateinamerika unter anderem in Mexiko hergestellt werden.

Mexiko - das zehntbevölkerungsreichste Land der Welt - hat bisher die viertmeisten Todesfälle im Zusammenhang mit der Krankheit COVID-19 und die neuntmeisten Infektionen mit dem Virus Sars-CoV-2 registriert. Die wahren Zahlen dürften aber weit höher sein, da in dem lateinamerikanischen Land sehr wenig getestet wird.

Italien verschärft Coronaschutz: Partys sollen gestoppt werden

18:50 Uhr: Die italienische Regierung verschärft die Schutzmaßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie weiter. Rom schränkt vor allem private Partys stark ein. Das geht aus einem Dekret hervor, das Ministerpräsident Giuseppe Conte nach einer Nachtsitzung am frühen Dienstag unterzeichnete.

In dem rund 20-seitigen Text heißt es, private Feiern an "Örtlichkeiten drinnen und draußen" seien verboten. Feierlichkeiten nach Zeremonien, etwa Hochzeiten und Beerdigungen, müssten auf 30 Teilnehmer beschränkt werden. Tanzlokale blieben zu. Außerdem rät Rom den rund 60 Millionen Bürgern dringend, daheim auf Abendessen und andere Treffen mit mehr als sechs Gästen aus anderen Haushalten zu verzichten.

Die Regierung empfiehlt zudem, zu Hause einen Mundschutz zu tragen, wenn Leute zu Besuch sind. Die neuen Regeln sollen ab Mittwoch zunächst für einen Monat - bis 13. November - gelten. Die rechte Opposition und Nutzer im Internet kritisierten das Partyverbot als zu starken Eingriff ins Private.

Restaurants und Bars müssen nach dem Dekret künftig um Mitternacht schließen. Ab 21 Uhr ist es verboten, dass Gäste im Stehen vor Lokalen essen und trinken. Damit sollen abendliche Menschentrauben vor Bars vermieden werden.

Die Regierung verbietet auch Schulausflüge. Der Kontaktsport für Amateure, etwa beim Fußball, wird eingeschränkt.

Berlin wirbt mit dem Stinkefinger für Einhalten der Corona-Regeln

17:55 Uhr: Zeigt die Frau tatsächlich den Stinkefinger? Ein neues Motiv einer gemeinsamen Kampagne der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft und der Tourismusmarketinggesellschaft Visit Berlin sorgt für Verwirrung.

Sie soll für die Einhaltung der Corona-Regeln werben. Auf dem Bild ist eine ältere Frau zu sehen, die eine auffällige Mund-Nasen-Bedeckung trägt und den Betrachtern den Mittelfinger entgegenstreckt.

Einen Mund-Nasen-Schutz selber nähen
Einen Mund-Nasen-Schutz selber nähen © 1&1 Mail & Media

Der Text darüber und daneben lautet allerdings: "Der erhobene Zeigefinger für alle ohne Maske. Wir halten die Corona-Regeln ein." Ein Versehen? Nein, sagte Christians Tänzler, Sprecher von Visit Berlin am Dienstag. Der Widerspruch sei gewollt. "Das ist bewusst so gemacht." Mehr zum Thema.

Lettland verschärft Corona-Schutzmaßnahmen

17:29 Uhr: Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen verschärft Lettland die Einschränkungen für die Bevölkerung. Die Regierung in Riga weitete am Dienstag die bislang im öffentlichen Nahverkehr geltende Maskenpflicht auf öffentliche Orte aus. Ab Mittwoch müssen in dem baltischen EU-Land in Geschäften, Kultureinrichtungen, Kirchen und an Verkehrsknotenpunkten Mund und Nase bedeckt werden. Die Pflicht entfällt, wenn an einem dieser Orte eine Veranstaltung mit personalisierten Sitzplätzen stattfindet.

Zudem wird die Teilnehmerzahl bei privaten Feiern beschränkt: Vom 17. Oktober an dürfen sich nicht mehr als 30 Personen in Innenräumen versammeln, im Freien liegt die Grenze bei 300 Personen. Neue Einschränkungen gibt es auch für Bars, Restaurants und Cafés, die nur noch bis Mitternacht gastronomische Dienstleistungen anbieten. Auch dürfen dort nicht mehr als vier Menschen an einem Tisch sitzen.

Regierungschef Krisjanis Karins sagte, im Kampf gegen die Eindämmung des Virus seien die kommenden Wochen entscheidend. Die Einhaltung der Corona-Schutzmaßnahmen durch die Bevölkerung spiele dabei eine wichtige Rolle. «Entweder wir brechen die Covid-19-Übertragungsketten oder Covid-19 wird uns zerbrechen», sagte Karins.

Lettland mit seinen 1,9 Millionen Einwohnern verzeichnete insgesamt bislang 2840 bestätigte Infektionen und 41 Todesfälle in Verbindung mit dem Coronavirus. Dabei hatten die täglichen Infektionszahlen zuletzt deutlich zugenommen - vor allem unter jungen und aktiven Menschen sowie unter Lehrkräften an Bildungseinrichtungen. Für die Klassen 7 bis 12 stellte die Regierung daher den Lehrbetrieb nach den

IWF warnt vor Finanzrisiken wegen Corona-Krise Herbstferien bis Ende Oktober auf Fernunterricht um.

IWF warnt vor Finanzrisiken wegen Coronakrise

16:30 Uhr: Der Internationale Währungsfonds (IWF) warnt vor Auswirkungen der Coronakrise auf die Stabilität des internationalen Finanzsystems. Zwar seien die kurzfristigen Gefahren durch das beherzte Eingreifen staatlicher Institutionen wie Regierungen und Notenbanken begrenzt worden, heißt es im Finanzstabilitätsbericht des IWF vom Dienstag.

Die Anfälligkeit des Finanzsystems sei in der Krise aber gestiegen. Größere Probleme sieht der IWF für Unternehmen außerhalb des Bankensektors.

Viele dieser Unternehmen hätten sich in der Krise stark verschuldet, um kurzfristige Zahlungsverpflichtungen erfüllen zu können. Auf staatlicher Seite komme eine erhebliche Neuverschuldung hinzu. Diese ist nötig geworden, um die ökonomischen Folgen der Pandemie zu dämpfen.

Mit zunehmender Dauer der Krise sieht der IWF das Risiko, dass sich Liquiditätsprobleme in Solvenzprobleme wandeln, was letztlich Pleitewellen nach sich ziehen könne. Besonders betroffen seien kleinere und mittelgroße Firmen, die im Gegensatz zu großen Unternehmen einen schwierigeren Zugang zum Kapitalmarkt hätten und überwiegend von der Kreditvergabe der Banken abhängig seien. Verstärkt werde das Problem dadurch, dass einige Banken ihre Kreditvergabestandards verschärften.

Den Bankensektor bewertet der IWF grundsätzlich als stabil. Allerdings könnten sich auch hier Probleme ergeben. So könnte es für Unternehmen und Haushalte in der Krise zunehmend schwierig werden, ihre Kredite zurückzuzahlen. Dies würde wiederum auf die Banken durchschlagen. Im Falle einer ungünstigen Konjunkturentwicklung könnte es auch zu Kapitalknappheiten kommen.

Crisitano Ronaldo mit Coronavirus infiziert

16:25 Uhr: Cristiano Ronaldo ist positiv auf das Coronavirus SARS-CoV-2 getestet worden. Das teilte der Portugiesische Fußballverband am Dienstagnachmittag mit. Der Turin-Profi zeige keine Krankheitssymptome und ihm gehe es gut.

Die Tests wurden im Vorfeld des Nations-League-Spiels gegen Schweden am Mittwoch (20:45 Uhr) vorgenommen.

Der 35-Jährige hat die Nationalmannschaft bereits verlassen, um sich in Quarantäne zu begeben.

Am vergangenen Sonntag hatte Ronaldo noch in der Anfangsformation des Europameisters beim torlosen Remis gegen WM-Champion Frankreich im Stade de France von St. Denis gestanden. Das Spiel gegen Schweden am Mittwoch wird er nun verpassen.

Verfassungsschutzchef Haldenwang positiv auf Corona getestet

14:12 Uhr: Verfassungsschutzpräsident Thomas Haldenwang wurde positiv auf das Coronavirus getestet. Das teilte das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) am Dienstag auf Anfrage mit.

Auf Nachfrage ergänzte eine Sprecherin, Test und Ergebnis seien vom Montag. Zuvor hatten der "Tagesspiegel" und die "Bild" über die Infektion berichtet.

Haldenwang führe die Amtsgeschäfte von zuhause weiter, teilte der Verfassungsschutz mit. "Die Arbeitsfähigkeit des BfV ist vollumfänglich sichergestellt, da das BfV auf derartige Vorkommnisse vorbereitet ist", so die Behörde.

So sei schon zu Beginn der Pandemie ein Krisenstab eingerichtet worden. Der heute 60-jährige Haldenwang führt seit rund zwei Jahren den deutschen Inlandsnachrichtendienst.

Studie: Kinderbetreuung in Corona-Zeiten meist von Mutter geschultert

13:55 Uhr: Auch bei einer ähnlichen beruflichen Belastung haben während des Corona-Lockdowns im Frühjahr meist die Mütter die Kinderbetreuung geschultert.

Eine Studie des Nationalen Bildungspanels zeigt zudem, dass fast ein Drittel der älteren Schulkinder um die 14 Jahre sich überwiegend selbst überlassen blieb. Was dies mit Blick auf die Herausforderungen des Homeschoolings für Folgen habe, müsse in weiteren Untersuchungen analysiert werden, teilte das am Bamberger Leibniz-Institut für Bildungsverläufe beheimate Bildungspanel am Dienstag mit.

Das Zusammenspiel von Kinderbetreuung und Beruf habe ab Mitte März für mehr als vier Millionen berufstätige Eltern aufgrund von pandemiebedingten Schul- und Kitaschließungen schlagartig nicht mehr funktioniert, erläuterten die Forscher.

"Die Daten zeigen, dass auch in der Krise vor allem Müttern die zentrale Rolle bei der Betreuung zukam. Bei allen untersuchten Familien betreuten Mütter ihre Kita- oder Schulkinder während der Pandemie häufiger alleine als Väter."

Dies war den Ergebnissen zufolge auch dann der Fall, wenn die beruflichen Bedingungen und Belastungen beider Eltern ähnlich waren, also etwa beide im Homeoffice arbeiten konnten. Die Väter beteiligten sich zwar auch an der Kinderbetreuung – häufig aber nur gemeinsam mit der Mutter oder unterstützt von Dritten.

Das Nationale Bildungspanel (NEPS – National Educational Panel Study) ist die größte Langzeit-Bildungsstudie in Deutschland. In einer Zusatzbefragung im Mai und Juni wurden die aktuellen Erlebnisse und Eindrücke der NEPS-Teilnehmenden in der Zeit zwischen dem Beginn der Beschränkungen und den ersten Lockerungen in der Coronakrise abgefragt.

Söder: Nächste vier Wochen sind im Kampf gegen Corona entscheidend

13:18 Uhr: Im Kampf gegen die sich wieder verschärfende Coronakrise sind nach Ansicht von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder die kommenden vier Wochen entscheidend für Deutschland. "Wir müssen jetzt Corona ausbremsen, bevor wir eine echte Notbremsung machen müssen", sagte der CSU-Chef am Dienstag nach einer Sitzung der Landesregierung in München.

Söder erklärte, dass es eine erweiterte Maskenpflicht in ganz Deutschland brauche, mit mehr Maske könne die Pandemie besser unter Kontrolle gehalten werden. Auch private Feiern müssten in den kommenden Wochen runtergefahren werden.

Wo genau es eine erweiterte Maskenpflicht brauche, das müsse an diesem Mittwoch auf der Konferenz der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in Berlin besprochen werden. Söder nannte als Beispiel öffentliche Plätze, öffentliche Gebäude, aber auch Fahrstühle.

Söder betonte, Bund und Länder müssten am Mittwoch einen gemeinsamen Regelungskanon beschließen, um auch die Bevölkerung für die kommenden Wochen zu motivieren. "Wir müssen der Wahrheit ins Auge schauen, wir sind in einer sehr ernsten Lage. Wir sind kurz davor, die Kontrolle zu verlieren", sagte Söder. Dies zeige sich in vielen Nachbarländern "überall um uns herum gibt es extrem negative Anzeichen". Mehr zum Thema

Die drei Phasen der Impfstofftestung.
Die drei Phasen der Impfstofftestung, die Dauer bezieht sich auf Durchschnittwerte. Beim Coronavirus kann die Entwicklung und Zulassung bei gleichbleibender Sicherheit beschleunigt werden, weil zeitgleich getestet, geprüft und ausgewertet wird. Darüber hinaus stehen wegen der laufenden Pandemie auch ausreichend freiwillige Testpersonen zur Verfügung. © 1&1

Abstrich oder Ergebnis - Länder-Regeln zu Corona-Test uneinheitlich

12:44 Uhr: 48 Stunden ab Abstrich oder ab Testergebnis? In vielen Bundesländern können sich Reisende aus deutschen Corona-Risikogebieten derzeit mit einem negativen Test die Möglichkeit sichern, zum Beispiel im Hotel übernachten zu dürfen.

In den einzelnen Ländern gelten jedoch unterschiedliche Regeln in Bezug auf die Aktualität dieser Tests, wie eine Recherche der Deutschen Presse-Agentur in den verschiedenen Bundesländern zeigt.

In Baden-Württemberg beispielsweise darf ein Test nicht älter als 48 Stunden sein. Dafür zählt das Datum auf der Bescheinigung.

In Bayern gilt dagegen der Zeitpunkt des Abstrichs, der maximal 48 Stunden her sein darf. Geregelt wird das etwa über die Verordnungen der Bundesländer.

Am vergangenen Mittwoch hatten sich die Chefs der Staatskanzleien der Länder noch auf den Zeitpunkt der Feststellung des Testergebnisses als maßgeblichen Beginn für das 48-Stunden-Fenster verständigt. Die Länder treffen die Entscheidungen am Ende jedoch selbst.

In Rheinland-Pfalz wurde das Beherbergungsverbot, das ab dem heutigen Dienstag gelten sollte, zunächst auf Eis gelegt. Sollte es nach der Ministerpräsidentenkonferenz am Mittwoch aber doch noch in Kraft treten, dürfte übernachten, wer ein negatives Testergebnis vorweisen kann, dessen Feststellung nicht länger als 48 Stunden her ist.

Liftfahrt mit Maske - Pistensaison an Zugspitze startet im November

12:26 Uhr: Als erstes Skigebiet Deutschlands will die Zugspitze am 13. November in die Saison starten - unter strikten Corona-Auflagen. Auf den Erfahrungen im Sommerbetrieb gründend seien die Maßnahmen für den Winter erarbeitet worden, teilte die Bayerische Zugspitzbahn am Dienstag in Garmisch-Partenkirchen mit.

Zum Liftfahren - egal ob in der Seilbahn, im Sessel- oder im Schlepplift - müssen alle außer Kinder bis sechs Jahre Masken tragen. Auf den Pisten dürfen die Wintersportler dann ohne Mund-Nasen-Bedeckung unterwegs sein. Sie müssen allerdings stets mindestens 1,5 Meter Abstand zu anderen Gästen einhalten.

Erster Schnee ist auf Deutschlands höchstem Berg (2.962 Meter) schon gefallen. Skifahrer und Snowboarder werden ihre ersten Schwünge teils auch auf Schnee vom Vorjahr ziehen: Die Zugspitzbahn hatte zum Ende der vergangenen Saison Schneedepots angelegt, die nun als Unterlage dienen. In den nächsten Tagen und Wochen werde der Altschnee auf dem Gletscher verteilt, sagte eine Sprecherin.

EU-Staaten einigen sich auf Ampel-Karte für Reiseeinschränkungen

11:16 Uhr: Bürger können sich künftig auf einer Ampelkarte über die Corona-Lage in Europa informieren. Auf Grundlage gemeinsamer Kriterien werden Regionen je nach Infektionsgeschehen entweder grün, orange oder rot markiert.

Für grüne Gebiete mit niedrigen Infektionszahlen sollen künftig keine Einreiseverbote mehr verhängt werden, wie eine Mehrheit der Europaminister am Dienstag in Luxemburg beschloss. Mit dem Flickenteppich verschiedener Regeln dürfte es damit jedoch nicht vorbei sein.

Denn gemeinsame Standards für Reisende aus stärker betroffenen - also orange oder rot markierten - Regionen sieht das Konzept nicht vor. Ebenso wenig gibt es einheitliche Kriterien für Quarantäne- und Testpflichten. Auch sind die Empfehlungen nicht bindend.

Die Ampelkarte soll von der europäischen Gesundheitsagentur ECDC erstellt und wöchentlich aktualisiert werden. Grundlage soll die Zahl der neu gemeldeten Fälle pro 100.000 Einwohner in den vergangenen 14 Tagen sein, dazu kommen die Quote positiver Tests sowie die Anzahl durchgeführter Tests pro 100.000 Einwohner.

Bislang entscheidet jedes Land mit eigenen Kriterien, welche anderen EU-Länder oder -Regionen es als Risikogebiet einstuft. Das führt zu großen Unterschieden. Deshalb hatte die EU-Kommission Anfang September Kriterien für einheitliche Reisebeschränkungen sowie Corona- und Quarantäneregeln vorgeschlagen, die noch umfassender als die jetzige Einigung waren.

Trotz Corona und Homeoffice: Das Büro stirbt nicht aus

10:48 Uhr: Die Coronakrise macht Deutschlands Unternehmen sesshafter: Seit Beginn der Pandemie sind neue Büros weniger gefragt.

Im zweiten und dritten Quartal haben die deutschen Unternehmen nach Marktdaten des großen internationalen Maklers Savills jeweils nur noch halb so viel neue Bürofläche angemietet wie im langjährigen Durchschnitt. Statt einer Million wurde demnach nur eine halbe Million Quadratmeter pro Quartal neu vermietet.

"Viele Unternehmen bevorzugen aktuell eine Verlängerung ihrer aktuellen Mietverträge", sagt Matthias Pink, Chef der Marktbeobachtung und -forschung bei der deutschen Tochter des britischen Unternehmens. Die Leerstandsquote ist zwar das erste Mal seit 2010 gestiegen, aber nur geringfügig. In den Top-Sieben-Städten ist aktuell sogar mehr Bürofläche vermietet als zu Anfang des Jahres.

Bundesregierung schlüsselt Kosten für Corona-Warn-App auf

10:43 Uhr: Die Kosten für die Entwicklung und den Betrieb der Corona-Warn-App des Bundes werden sich trotz der Erweiterung für einen Datenaustausch mit anderen europäischen Ländern nicht erhöhen. Das geht aus eine Stellungnahme des Bundesgesundheitsministeriums an die Mitglieder des Digitalausschusses hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Die Kosten für die initiale Entwicklung durch Europas größten Softwarekonzern SAP fielen dabei fast vier Millionen Euro niedriger aus als ursprünglich kalkuliert. Ursprünglich hatte die Bundesregierung mit 11 Millionen Euro gerechnet, abgerechnet wurden aber nur 7,15 Millionen Euro.

Entwicklungspartner T-Systems erhielt 7,8 Millionen Euro für die IT-Infrastruktur und den Aufbau der beiden Hotlines, bei denen Anwender Fragen zur Technik stellen und Positiv-Meldungen verifizieren lassen können. An monatlichen Kosten fallen bei T-Systems zwischen 2,5 und 3,5 Millionen Euro an.

Nach Berechnungen des fraktionslosen Bundestagsabgeordneten Uwe Kamann laufen damit bis Ende 2021 Gesamtkosten von 67,45 Millionen Euro auf. Dazu kämen die Kosten für das Marketing.

Der IT-Unternehmer war für die AfD in den Bundestag eingezogen und gehört inzwischen der Partei LKR (Liberal-Konservative Reformer) an. Zum Start der Corona-Warn-App hatte das Finanzministerum mit Kosten von bis zu 69 Millionen Euro kalkuliert.

Auffällig ist die vergleichsweise hohe Anzahl der Anrufe bei der Verifikations-Hotline. Dort laufen derzeit täglich durchschnittlich mehr als 750 Anrufe auf.

Seit dem Start der App hat sich das auf 180.000 Anrufe summiert (Stand 5. Oktober). Bei der technischen Hotline liegt der Wert bei etwa 1.200 Anrufen täglich, das sind rund 130.000 Anrufe insgesamt.

Kamann kritisierte, die Corona-Warn-App sei nur für T-Systems und SAP "ein großer Glücksfall, ein goldener Regen". Für die deutschen Steuerzahler sei das Projekt hingegen "ein wirtschaftlicher Totalausfall, ohne einen messbaren Nutzen für unsere Bürger zur Bekämpfung der Corona-Pandemie."

Das Gesundheitsministerium betonte in der Stellungnahme, jede Person, die die App nutze, trage zur Pandemie-Bekämpfung bei. Die Anwendung wurde in den App-Stores von Apple und Google inzwischen mehr als 18,4 Millionen Mal heruntergeladen. Experten schätzen, dass rund 15 Millionen Menschen in Deutschland die App aktiv nutzen.

Umfrage: Mehrheit für 250-Euro-Strafe bei Verstoß gegen Maskenpflicht

10:31 Uhr: Die Mehrheit der Deutschen ist einer aktuellen Umfrage zufolge für ein bundeseinheitliches Bußgeld von 250 Euro bei Verstößen gegen die Maskenpflicht.

Rund zwei Drittel befürworten eine entsprechende Regelung voll und ganz (44 Prozent) oder eher (24), wie aus einer am Dienstag veröffentlichten YouGov-Umfrage hervorgeht. Mehr als ein Viertel der Befragten (27) lehnen die Strafmaßnahme eher (13) oder voll und ganz (14) ab. Fünf Prozent machten keine Angabe.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte in der vergangenen Woche in mehreren Interviews eine einheitliche Strafe von 250 Euro bei Missachtung der Maskenpflicht gefordert. In Bayern gilt dieser Regelsatz bereits.

Deutlich länger als gedacht: Coronavirus auf Oberflächen sehr widerstandsfähig

Das Coronavirus kann auf glatten Oberflächen wie Handydisplays bis zu 28 Tage lang überleben - deutlich länger als bisher angenommen. Das ergab nun eine australische Studie.

Leverkusen und Gelsenkirchen überschreiten Corona-Warnstufe

09:14 Uhr: Mit Leverkusen und Gelsenkirchen haben zwei weitere Großstädte in Nordrhein-Westfalen eine wichtige Warnstufe in der Corona-Pandemie überschritten.

In den vergangenen sieben Tagen habe es in der Bayer-Stadt 62,3 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner gegeben, hieß es auf der Webseite des Robert-Koch-Instituts (RKI) am Dienstagmorgen. Die Schwelle liegt bei 50 - sie wurde also deutlich übersprungen, am Montag waren es nach Angaben der Stadt nur 44,6 gewesen.

Aus Sicht von Virologen ist Leverkusen damit wie so viele andere Städte auch ein "Corona-Risikogebiet". Dies gilt nun auch für Gelsenkirchen, wo die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz am Dienstag nach RKI-Angaben bei 58,9 lag.

Betroffene Städte verschärfen ihre Maßnahmen gegen die Pandemie in der Regel leicht. Auch Leverkusen dürfte angesichts der aktuellen Entwicklung mit Maßnahmen gegensteuern.

Stegner: Reisen innerhalb Deutschlands nicht das Problem

08:29 Uhr: Schleswig-Holsteins SPD-Landtagsfraktionschef Ralf Stegner hat vor den Beratungen der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch vor einem "Überbietungswettbewerb" bei den Corona-Regeln gewarnt.

"Nicht das Reisen innerhalb Deutschlands ist das Problem, sondern das Verletzen von Abstands- und Hygieneregeln oder der Maskenpflicht", sagte Stegner der Deutschen Presse-Agentur. Große Feiern dürften nicht sein und Rücksichtslosigkeit gegenüber anderen Menschen müsse geahndet werden. Das sei wichtiger als neue Regeln.

"Wir erwarten von dem Treffen der Ministerpräsidenten mit der Kanzlerin kein erneutes Schaulaufen der Unionskanzlerkandidaten, sondern einen konsequenten Kurs zur Dursetzung der bestehenden Regeln – vor allem was größere Feiern und die Hygienevorschriften angeht", sagte Stegner.

Die Gründe für viele Neuinfektionen seien vor allem bei größeren Feiern im Familien- und Freundeskreis, in Betrieben und im Umfeld von religiösen Veranstaltungen sowie bei jüngeren Reiserückkehrern zu suchen.

"Von ältern Ehepaaren aus NRW, die an der Nordsee Erholung suchen, oder normalen Restaurantbesuchen zum Essensverzehr sind jedenfalls keine besonderen flächendeckenden Infektionsausbrüche bekannt, ebenso wenig von Kitas und Schulen", sagte Stegner.

Nötig sei vielmehr bundesweit möglichst einheitliches Vorgehen. "Dafür werden alle staatlichen Ordnungskräfte gebraucht, und nicht für sowieso kaum kontrollierbare Beherbergungsverbote, die auch noch wertvolle Testkapazität verbrauchen."

Italien verschärft Coronaschutz: Partys werden eingeschränkt

07:52 Uhr: Die italienische Regierung verschärft die Schutzmaßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie weiter. Wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa in der Nacht zu Dienstag berichtete, schränkt Rom vor allem private Partys drinnen und draußen stark ein. Das gehe aus einem Dekret hervor, das Ministerpräsident Giuseppe Conte unterzeichnet habe.

In Lokalen und Discos sind danach Partys verboten. Feste nach Zeremonien, etwa Hochzeiten, würden auf 30 Teilnehmer beschränkt. Außerdem empfehle die Regierung den rund 60 Millionen Bürgern, auch daheim auf alle Abendessen und andere Treffen mit mehr als sechs haushaltsfremden Teilnehmern ganz zu verzichten.

Die neuen Regeln sollen laut Ansa zunächst für 30 Tage gelten. Restaurants und Bars müssen danach künftig um Mitternacht schließen. Ab 21 Uhr sei es verboten, dass Gäste im Stehen vor Lokalen essen und trinken.

Damit sollen abendliche Menschentrauben vor Bars vermieden werden. Die Regierung verbiete auch Schulausflüge. Der Kontaktsport für Amateure, etwa beim Fußball, werde eingeschränkt.

Das Mittelmeerland mit etwa 60 Millionen Einwohnern verzeichnete am Montag 4.619 Neuinfektionen mit SARS-CoV-2. In den Vortagen hatten die Werte der Ansteckungen innerhalb von 24 Stunden sogar über 5.000 gelegen.

Es gab am Montag 39 Corona-Tote. Italien hatte vor kurzem bereits die Maskenpflicht wegen der steigenden Zahlen ausgedehnt.

Leverkusen überschreitet Warnstufe in der Corona-Pandemie

07:33 Uhr: Mit Leverkusen hat eine weitere Großstadt in Nordrhein-Westfalen eine wichtige Warnstufe in der Corona-Pandemie überschritten. In den vergangenen sieben Tagen habe es dort 62,3 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner gegeben, hieß auf der Webseite des Robert-Koch-Instituts (RKI) am Dienstagmorgen.

Die Schwelle liegt bei 50 - sie wurde also deutlich übersprungen. Aus Sicht von Virologen ist Leverkusen damit wie so viele andere Städte auch ein "Corona-Risikogebiet".

Bereits am Montagabend hatte die Landeshauptstadt Düsseldorf mitgeteilt, dass sie die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz ebenfalls überschritten habe. Dort lag der Wert am Dienstag bei 55. Weiterhin drüber sind zum Beispiel Köln (66), Duisburg (54,5), Gelsenkirchen (58,9) und Hamm (58,4).

Betroffene Städte verschärfen ihre Maßnahmen gegen die Pandemie in der Regel leicht. So gilt in Düsseldorf nun die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes auf Wochenmärkten. Im öffentlichen Raum dürfen sich dort nur noch fünf Menschen zusammen aufhalten, bisher waren es zehn.

Im Einzelhandel darf in der Landeshauptstadt nur noch ein Kunde pro zehn Quadratmeter zugelassen werden. Auch Leverkusen dürfte angesichts der aktuellen Entwicklung mit Maßnahmen gegensteuern.

Johnson & Johnson setzt Tests von Corona-Impfstoff vorläufig aus

07:10 Uhr: Der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson hat seine Tests eines potenziellen Coronavirus-Impfstoffs nach der Erkrankung eines Probanden vorläufig ausgesetzt. Der Teilnehmer sei aus "ungeklärten" Gründen krank geworden, teilte das Unternehmen am Montag mit.

In der Testpause wird den Angaben zufolge ein Komitee aus unabhängigen Experten die Ursachen des Krankheitsfalles untersuchen. Dabei geht es vor allem um die Frage, ob die Erkrankung von dem potenziellen Serum ausgelöst wurde.

Die Unterbrechung der dritten und finalen Testphase bedeutet unter anderem, dass vorläufig keine weiteren Online-Anmeldungen für die Tests möglich sind. In dieser entscheidenden Phase will J&J den Wirkstoff an insgesamt 60.000 Menschen an 200 Orten in den USA, Lateinamerika und Südafrika erproben.

J&J hatte die dritte Testphase Ende September gestartet. An Impfstoffen gegen den neuartigen Erreger wird rund um den Globus intensiv geforscht. Neben J&J befinden sich noch mehrere andere Unternehmen in der letzten Testphase.

Streit über Corona-Beherbergungsverbot wird heftiger

06:50 Uhr: Das Beherbergungsverbot vieler Länder zum Schutz vor Corona-Infektionen steht kurz vor der Ministerpräsidentenkonferenz im Fokus der Kritik.

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten warnte vor existenziellen Risiken für die Betriebe, Unions-Politiker stellten die Wirksamkeit der Maßnahme infrage und mahnten, uneinheitliche Corona-Regelungen trügen zu Verunsicherung und Akzeptanzproblemen bei.

Der Städte- und Gemeindebund forderte die Politik auf, die getroffenen Beherbergungsregeln zu vereinheitlichen. Derweil werden immer mehr Städte in Deutschland zu Corona-Hotspots, am Montagabend überschritt auch Düsseldorf die Warnstufe.

Kanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder wollen sich am Mittwoch beraten. Bereits am Montag hatten zahlreiche Politiker eine Rücknahme der Regelung gefordert. Regierungssprecher Steffen Seibert erklärte, Kanzlerin Merkel werde sich Argumente aller Seiten anhören. Es handle sich aber um Länderregelungen.

Die meisten Bundesländer hatten am Mittwoch beschlossen, dass Bürger aus Orten mit sehr hohen Corona-Infektionszahlen bei Reisen innerhalb von Deutschland nur dann beherbergt werden dürfen, wenn sie einen höchstens 48 Stunden alten negativen Corona-Test vorlegen können.

Greifen soll dies für Reisende aus Gebieten mit mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Als sicher gilt, dass am Mittwoch über das Thema gesprochen werden wird.

Unions-Politiker schlagen im Corona-Kampf längere Winterferien vor

06:30 Uhr: Unions-Politiker haben als Schutzmaßnahme gegen Corona-Infektionen in der kalten Jahreszeit eine Verlängerung der Winterferien vorgeschlagen.

"Wir sollten darüber nachdenken, die Winterferien um zwei bis drei Wochen zu verlängern und im Sommer entsprechend zu kürzen", sagte der Hamburger CDU-Chef Christoph Ploß der "Bild" (Dienstag).

Ziel müsse sein, bestmöglich durch die Pandemie zu kommen. Sein Fraktionskollege Stephan Pilsinger (CSU) regte sogar bis zu vier Wochen längere Weihnachtsferien mit entsprechender Kürzung der Oster- und Sommerferien an. "Das Wohl der Schüler und Lehrer muss im Vordergrund stehen", begründete er seinen Vorschlag.

Über dieses Thema könnten auch die Ministerpräsidenten der Länder mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch beraten. Schulschließungen zu vermeiden, gilt als eines der wichtigsten Ziele der Corona-Maßnahmen.

Lehrervertreter und Bildungspolitiker hatten am Montag Schüler und Lehrer aufgefordert, sich nach den Herbstferien warm anzuziehen. Um Ansteckungen mit Corona in der Schule zu vermeiden, solle regelmäßig in relativ kurzen Abständen gelüftet werden.

Im Frühjahr hatte sich Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) für kürzere Sommerferien ausgesprochen, damit Schüler ausgefallene Schulstunden nachholen können.

Erneut über 4.000 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

06:15 Uhr: Nach einem Rückgang der Zahlen am Sonntag und Montag haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Dienstagmorgen erneut mehr als 4.000 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet.

Insgesamt beläuft sich die Zahl laut RKI auf 4122. Am Donnerstag hatte die Anzahl neuer Infektionen mit 4.058 erstmals seit April die 4000er-Grenze überschritten. Am Samstag waren es gar 4.721 neu nachgewiesene Fälle.

Am Montag waren 2.467 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet worden. Erfahrungsgemäß liegen die erfassten Zahlen an Sonntagen und Montagen meist niedriger, auch weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI weitergeben. Am Dienstag vor einer Woche waren es 2.639 Fälle gewesen.

Seit Beginn der Coronakrise haben sich nach RKI-Angaben mindestens 329.453 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus SARS-CoV-2 infiziert (Datenstand 13.10., 0.00 Uhr).

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion lag demnach bei 9.634. Das waren 13 mehr als am Vortag. Nach Schätzungen des RKI gibt es etwa 279.300 Genesene.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Lagebericht vom Montag bei 1,29 (Vortag: 1,40). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel knapp 1,3 weitere Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Zudem gibt das RKI in seinem aktuellen Lagebericht ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Der Wert bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert nach Angaben vom Montag bei 1,25 (Vortag: 1,37). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.

Panama erlaubt wieder internationale Flüge

06:00 Uhr: Auf dem größten Flughafen Mittelamerikas starten und landen erstmals nach rund sieben Monaten wieder internationale Passagierflüge. Als erster Flieger aus Europa nach Corona-bedingter Pause landete am Montag eine Maschine mit 158 Fluggästen aus Amsterdam auf dem Tocumen-Flughafen in Panama-Stadt, wie die Betreiber mitteilten.

Mehr als 16,5 Millionen Passagiere nutzten den Flughafen im vergangenen Jahr. Er ist eine wichtige Drehscheibe in der Region. Panamas Präsident Laurentino Cortizo, der vor Ort war, schrieb bei Twitter, alle nötigen gesundheitlichen Maßnahmen würden ergriffen.

Mit der Wiederaufnahme des Flugverkehrs in 20 Länder könnten auch 85 Prozent der Geschäfte in dem Flughafen wieder öffnen. Bei Ankunft wird ein negativer Corona-Test verlangt, der zum Zeitpunkt des Starts höchstens 48 Stunden alt sein darf. Für 50 US-Dollar (rund 42 Euro) kann im Flughafen ein Schnelltest gemacht werden.

Auch andere Betriebe in Panama durften ab Montag wieder öffnen, darunter Hotels, Kinos und Touristenattraktionen. Panama, ein Land mit nur gut vier Millionen Einwohnern, hat bisher 120.802 Infektionen mit dem Virus SARS-CoV-2 und 2.502 Todesfälle im Zusammenhang mit der Krankheit COVID-19 registriert.

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Mit Material von dpa, afp, sid und apa.
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