• 21:05 Uhr: ➤ WHO stuft indische Virusvariante als "besorgniserregend" ein
  • 17:37 Uhr: Klinikchef sieht in Freigabe von Impfstoff-Patenten Gefahr für Patienten
  • 17:30 Uhr: Bundesinnenminister Horst Seehofer positiv auf Corona getestet
  • 15:30 Uhr: Inzidenzwert endlich unter 100: Österreich freut sich auf Lockerungen
  • 15:18 Uhr: Italienerin erhält versehentlich sechsfache Impfdosis gegen Corona
  • 14:50 Uhr: Studie: Keine höhere Ansteckungsgefahr in Bus und Bahn

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➤ WHO stuft indische Virusvariante als "besorgniserregend" ein

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die in Indien aufgetretene Mutante des Coronavirus als "besorgniserregende Variante" eingestuft. Das gab die leitende WHO-Wissenschaftlerin Maria Van Kerkhove am Montagabend bekannt. Bislang hatte die UN-Behörde in Genf nur die sogenannten britischen, südafrikanischen und brasilianischen Varianten so bezeichnet.

In Indien stecken sich täglich Hunderttausende mit dem Virus an. Seit Beginn der Pandemie sind in dem Land gut 22,6 Millionen Infektionen gezählt worden. "Vorliegende Informationen weisen auf eine erhöhte Übertragbarkeit" der indischen Variante mit der Bezeichnung B.1.617 hin, sagte Van Kerkhove. Nach vorläufigen Studienergebnissen könnte zudem das menschliche Immunsystem weniger stark auf diese Variante reagieren, sagte sie.

COVID-19-Varianten werden von der WHO in zwei Kategorien eingeteilt: Varianten unter Beobachtung ("variants of interest"), die weit verbreitet sind, sowie besorgniserregende Varianten ("variants of concern"). Letztere sind ansteckender oder schwerer bekämpfbar, oder führen zu schwereren Krankheitsverläufen. Es gebe aber noch keine Hinweise, dass Virustests, Medikamente oder Impfstoffe weniger wirksam gegen die indische Variante seien, sagte Van Kerkhove.

Die weiteren Corona-News des Tages:

USA lassen Biontech/Pfizer-Impfstoff für 12- bis 15-Jährige zu

23:28 Uhr: Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat den Corona-Impfstoff des deutschen Impfstoffherstellers Biontech und seines US-Partners Pfizer auch für Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 15 Jahren zugelassen. Die bereits bestehende Notfallzulassung für Menschen ab 16 Jahren sei entsprechend angepasst und erweitert worden, teilte die FDA am Montag mit.

Zuvor hatte bereits unter anderem Kanada als eines der ersten Länder der Welt den Impfstoff auch für 12- bis 15-Jährige freigegeben. Auch bei der europäischen Zulassungsbehörde EMA liegt ein entsprechendes Gesuch, die Prüfung könnte noch bis Anfang oder Mitte Juni dauern.

Indien: Dutzende mutmaßliche Corona-Tote am Ufer des Ganges gefunden

23:00 Uhr: Im Norden Indiens sind zahlreiche Leichen an den Ufern des Ganges angespült worden, bei denen es sich mutmaßlich um Corona-Tote handelt. Rund 40 Leichen wurden im Bezirk Buxar nahe der Grenze zwischen den Bundesstaaten Bihar und Uttar Pradesh entdeckt, zwei der ärmsten Regionen des Landes, wie ein Behördensprecher am Montag mitteilte. Sie sollten nun begraben oder eingeäschert werden. In Medienberichten war von bis zu hundert Leichen die Rede.

Die Corona-Pandemie hat mit großer Geschwindigkeit Indiens ländliche Regionen erfasst. Örtliche Gesundheitseinrichtungen, Krematorien und Friedhöfe sind mit der Situation überfordert. Einheimische sagten der Nachrichtenagentur AFP, vermutlich seien die Toten wegen der überfüllten Krematorien in den Fluss geworfen worden. Möglicherweise hätten sich die Hinterbliebenen auch das Holz für einen Scheiterhaufen nicht leisten können.

In Indien sterben derzeit täglich rund 4.000 Menschen durch das Coronavirus. Die Gesamtzahl der Todesopfer beläuft sich auf fast 250.000. Experten vermuten, dass die Zahlen wesentlich höher sind.

Frankreichs Premier: Sind dabei, Corona-Krise dauerhaft zu überwinden

21:38 Uhr: Frankreichs Premier Jean Castex hat die Regeln für die geplanten Corona-Lockerungen Mitte Mai präzisiert. In den Außenbereichen der Restaurants und Cafés werde es eine Begrenzung auf 50 Prozent der Kapazität geben, kündigte er in einem Interview mit der Zeitung "Le Parisien" an, das Montagabend online veröffentlicht wurde. Es seien maximal sechs Personen pro Tisch erlaubt. Im Kino oder bei einer Live-Veranstaltung dürfe nur jeder dritte Platz besetzt werden, pro Saal gelte eine Obergrenze von 800 Menschen.

"Ich sage es in aller Deutlichkeit: Wir sind endlich dabei, diese Gesundheitskrise dauerhaft zu überwinden", sagte Castex. Die Lockerungen müssten nun schrittweise erfolgen und alle müssten sich weiter an die Spielregeln halten. "Ich möchte klarstellen, dass ich mir diese Regeln nicht aus dem Hut gezogen habe, sie sind das Ergebnis zahlreicher Beratungen und stützen sich auf die Einschätzung des Hohen Rates für Gesundheit", reagierte Castex auf die Frage nach Kritik an den Lockerungen.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte zuletzt die weitreichenden Öffnungen verkündet. So dürfen am 19. Mai die Außenbereiche von Restaurants sowie Kultureinrichtungen und Geschäfte wieder öffnen. Die abendliche Ausgangssperre wird von aktuell 19 Uhr auf 21 Uhr nach hinten verlegt. Im Juni folgen dann weitere Schritte. In Frankreich verbessert sich die Corona-Lage aktuell deutlich. Landesweit wurden zuletzt 183 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche gezählt - der Wert sinkt seit Wochen kontinuierlich.

Castex sprach außerdem über den geplanten Gesundheitspass, den Macron bereits angekündigt hatte. "Die allgemeine Philosophie ist, diesen Pass für große Veranstaltungen zu nutzen, die mehr als tausend Menschen gleichzeitig zusammenbringen", sagte er. In Büros, Museen, Schulen oder Kaufhäusern sei er hingegen nicht vorgesehen. Auch für die Zuschauer der Tour de France am Straßenrand sei der Einsatz des Passes nicht geplant. Das wäre unmöglich umzusetzen.

England lockert ab 17. Mai weitere Corona-Maßnahmen

19:15 Uhr: In England dürfen die Menschen dank einer zunehmend entspannten Corona-Lage ab der kommenden Woche wieder ihren Liebsten wieder näher kommen. Man dürfe dann wieder selbst entscheiden, ob man mit engeren Freunden und Familie auf Abstand bleibe oder nicht, kündigte Premier Boris Johnson am Montag in London an. "Das heißt nicht, dass wir unsere Vorsicht in den Wind schlagen können." Jeder Einzelne solle bedenken, wie gefährdet die eigenen Angehörigen seien und ob sie bereits gegen das Virus geimpft worden seien.

Ab dem 17. Mai werden in England die Kontaktbeschränkungen deutlich gelockert: Seit Monaten dürfen sich erstmals Menschen auch wieder drinnen mit bis zu sechs Personen aus zwei Haushalten treffen. Draußen sind sogar Gruppen von bis zu 30 Personen erlaubt. Zudem dürfen Restaurants und Cafés auch in Innenräumen wieder Gäste bewirten, auch Theater, Kinos und Museen öffnen wieder ihre Türen.

Gleichzeitig wird auch das strikte Reiseverbot aufgehoben und durch ein Ampelsystem ersetzt: Je nach Infektionslage gelten bei der Rückkehr unterschiedlich strenge Regeln - nur Einreisenden aus "grünen Ländern", zu denen in Europa bislang nur Portugal gehört, bleibt eine Quarantäne erspart. Im Inland dürfen Hotels und Pensionen ebenfalls wieder öffnen.

Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt in Großbritannien derzeit bei 21 Fällen pro 100.000 Einwohnern. Auf einer fünfstufigen Alarmstufen-Skala senkte die Regierung die Gefährdungsstufe der Epidemie im Land von vier auf drei. Schottland, Wales und Nordirland legen ihre eigenen Corona-Maßnahmen fest und gehen sogar noch etwas vorsichtiger vor als Premier Boris Johnson, dessen Regierung nur für England entscheiden kann.

Tschechien: Einzelhandel nach sechs Monaten wieder geöffnet

18:34 Uhr: Nach einer sechs Monate langen Schließung hat in Tschechien der gesamte Einzelhandel wieder geöffnet. Ein großer Andrang blieb am Montag zunächst aus. Es gelten strenge Hygieneregeln, eine FFP2-Maskenpflicht und eine Begrenzung der Kundenzahl auf eine Person je 15 Quadratmeter Verkaufsfläche. Wegen der Corona-Pandemie waren alle Geschäfte des nicht-alltäglichen Bedarfs seit Ende Oktober geschlossen - abgesehen von einer kurzen Unterbrechung vor Weihnachten.

Die Wirtschaftszeitung "Hospodarske noviny" berichtete unter Berufung auf Branchenvertreter, dass rund jedes zehnte Geschäfte wegen des langen Lockdowns aufgeben musste.

Inzwischen hat sich die Corona-Lage deutlich gebessert. Innerhalb von sieben Tagen steckten sich nach aktuellen Zahlen 101 Menschen je 100.000 Einwohner an.

Für Einkaufsfahrten aus Deutschland nach Tschechien ist es indes noch zu früh: Weil das Nachbarland als Risikogebiet gilt, ist nach der Rückkehr Quarantäne vorgeschrieben.

Große Fortschritte macht die Impfkampagne. Die Regierung in Prag gab bekannt, dass sich von Dienstag an alle Menschen über 45 Jahren für einen Termin registrieren können. In dem EU-Mitgliedstaat mit rund 10,7 Millionen Einwohnern sind bereits mehr als eine Million Menschen vollständig geimpft.

Das Kabinett beschloss auf seiner Sitzung am Montag weitere Lockerungsschritte: Vom 17. Mai an wird die Außengastronomie öffnen dürfen - zum ersten Mal in diesem Jahr. Die Kunden müssen dabei einen negativen Corona-Schnelltest oder einen Impfnachweis vorlegen. Unter diesen Bedingungen dürfen dann auch Kulturveranstaltungen im Freien mit bis zu 700 Zuschauern starten.

Klinikchef warnt vor Freigabe der Patente zur Corona-Impfstoffentwicklung

17:38 Uhr: Von einer Freigabe von Patenten der Impfstoffentwickler hält der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen A. Werner, wenig. Der Mediziner warnt vielmehr vor einer daraus resultierenden Gefährdung der Patienten. Es könne nach Werners Ansicht "nicht einfach nachgemacht werden, was erfahrene Produzenten seit 20 Jahren machen". Dies sagte Werner in dem Blog "19 – die Chefvisite".

Werner beruft sich dabei auf den Erfinder der mRNA-Technologie und Gründer von CureVac, Ingmar Hoerr. Hoerr habe bei einem Vortrag betont, dass es bei der Herstellung "nicht nur um die Patente, sondern ganz besonders auch um das Know-how" gehe. Viele Prozesse von CureVac seien gar nicht patentiert, "weil natürlich durch die Patentierung eine Veröffentlichung stattfindet". Dieses Wissen fehle anderen Unternehmen, die auf Basis von CureVac-Patenten produzieren wollten, was die Sicherheit der Impfstoffe verringere.

Eine Aussetzung von Patentrechten, wie sie US-Präsident Joe Biden ins Spiel gebracht hatte, drohe zudem "die Innovation in Deutschland herunterzudrücken", ergänzte Werner. Denn Investoren würden weniger Geld in die Forschung stecken, "wenn einfach jeder Staat einem die Patente aus den Taschen nehmen" könne. Grund für den Vorstoß Bidens ist laut Werner, dass Impfstoffe "nicht schnell genug in Indien sowie afrikanischen und südamerikanischen Staaten" ankommen würden.

Horst Seehofer positiv auf Corona getestet

17:30 Uhr: Bundesinnenminister Horst Seehofer von der CSU hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Der Minister sei positiv auf das Virus getestet worden und befinde sich aktuell in häuslicher Isolation, teilte sein Sprecher Steve Alter am Montag mit. Er habe derzeit keine Krankheitssymptome.

Volle Pubs und Straßen: Briten feiern Ende des Corona-Lockdowns

Nach einem dreimonatigen Lockdown wurden in England am Montag die Corona-Beschränkungen gelockert. Tausende Menschen zog es in die Pubs oder zum Einkaufen

Seehofer hatte in der vergangenen Woche unter anderem an einer Sitzung des Bundeskabinetts teilgenommen. Der CSU-Politiker war am 14. April erstmalig gegen COVID-19 geimpft worden. Er sei aufgrund seines Alters und seiner Vorerkrankungen berechtigt gewesen, sagte der 71-Jährige am Tag darauf. Ihm wurde das Präparat von Biontech/Pfizer verabreicht.

Anfang April hatte die "Bild"-Zeitung berichtet, Seehofer habe einen Appell von Gesundheitsminister Jens Spahn von der CDU an die älteren Kabinettskollegen, sich mit dem Vakzin von Astrazeneca impfen zu lassen, zurückgewiesen. "Ich lasse mich nicht bevormunden", sagte er demnach zu "Bild".

Hacker attackieren vermehrt coronarelevante Unternehmen und Einrichtungen

16:33 Uhr: Seit dem dritten Quartal 2020 wurden einer Mitteilung des Bundeskriminalamts zufolge vermehrte Angriffe auf Unternehmen und öffentliche Einrichtungen registriert, die bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie relevant sind. Dies teilte das BKA im Rahmen seiner Vorstellung des Bundeslagebildes Cybercrime 2020 mit.

Betroffen waren demnach unter anderem Impf-Portale sowie die gesamte Impfstoff-Lieferkette. Die Polizei stellte zudem fest, dass einige Betreiber von Darknet-Plattformen versuchten, den Verkauf von Fake-Impfstoffen zu unterbinden, dies sei wohl auch "dem kontinuierlichen Strafverfolgungsdruck der letzten Jahre geschuldet", heißt es im aktuellen Bundeslagebild Cybercrime.

Die EU droht ihren Mitgliedstaaten mit der Kürzung von Corona-Hilfsgeldern

15:58 Uhr: Die EU-Kommission hat die Mitgliedstaaten bei einer fehlenden Umsetzung von Reformen mit Kürzungen bei den Geldern aus dem Corona-Hilfsfonds gedroht. Die Behörde könne "keine Garantien" zu geplanten Auszahlungssummen abgeben, sagte Vize-Kommissionpräsident Valdis Dombrovskis am Montag. Sie hingen von der Erfüllung von "Meilensteinen und Zielen" bei der Umsetzung von Reformen ab. EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni sah darin "für mehrere Länder eine Herausforderung".

Die EU will mit dem 750 Milliarden Euro schweren Corona-Hilfsfonds die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie bekämpfen. Die Mitgliedstaaten müssen bei der EU-Kommission detaillierte Ausgabenpläne einreichen, um Gelder aus dem Hilfsfonds zu bekommen. Die Behörde prüft dann, ob Vorgaben zu Projekten für Klimaschutz und Digitalisierung, aber auch Reformen ausreichend enthalten sind.

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Spieler des FC Schalke 04 positiv auf Coronainfektion getestet

15:42 Uhr: Bundesliga-Schlusslicht Schalke 04 hat vor seinem Nachholspiel bei Hertha BSC am Mittwoch (18:00 Uhr/Sky) einen Coronafall zu verzeichnen. Im Rahmen der täglichen Schnelltestung wurde ein Spieler des Absteigers positiv auf COVID-19 getestet. Dies teilte S04 am Montag mit, ohne den Namen des betroffenen Profis zu nennen. Alle anderen Tests fielen negativ aus.

Die Knappen sagten im Zuge dessen auch ihr geplantes Mannschaftstraining ab und führten umgehend eine zusätzliche PCR-Testreihe durch. Ob der Coronafall das Nachholspiel gegen die Hertha beeinträchtigt, konnte der als Absteiger in die 2. Bundesliga feststehende Verein "zum jetzigen Zeitpunkt nicht beantworten".

Die drei Phasen der Impfstofftestung.
Die drei Phasen der Impfstofftestung, die Dauer bezieht sich auf Durchschnittwerte. Beim Coronavirus kann die Entwicklung und Zulassung bei gleichbleibender Sicherheit beschleunigt werden, weil zeitgleich getestet, geprüft und ausgewertet wird. Darüber hinaus stehen wegen der laufenden Pandemie auch ausreichend freiwillige Testpersonen zur Verfügung. © 1&1

Österreich kann guten Gewissens lockern: Sieben-Tages-Inzidenz fällt unter Wert von 100

15:30 Uhr: Erstmals seit sieben Monaten ist die Sieben-Tage-Inzidenz in Österreich auf 100 gesunken. Die Gesundheitsagentur AGES gab den Corona-Wert am Montag bekannt, bevor kommende Woche Tourismusbetriebe, Gastronomie, Kultur und Sport wieder öffnen sollen. Die jüngste Zahl der täglichen Neuansteckungen mit dem Coronavirus sank auf 737 und erreichte ebenfalls den niedrigsten Wert seit Oktober. "Wir haben ausschließlich gute Nachrichten zu überbringen", sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz bei einer Pressekonferenz.

Die Inzidenz lag laut AGES bei 100, laut einer alternativen Berechnung des nationalen Krisenstabes bei 98. Die Strategie mit Massentests und regional abgestuften Beschränkungen habe gewirkt, sagte Kurz. "Wir haben jetzt sogar niedrigere Ansteckungszahlen als in Deutschland, obwohl Deutschland sehr, sehr viel länger in einem harten Lockdown verharrt ist", sagte der konservative Kanzler im Hinblick auf die deutsche Inzidenz von 119.

Österreich beendet am 19. Mai nicht nur den Lockdown für viele Wirtschaftszweige, sondern auch die Quarantänepflicht für Urlauber aus Ländern mit niedrigen Ansteckungszahlen, darunter auch Deutschland.

23-jährige Italienerin erhält versehentlich sechsfache Dosis des Biontech-Impfstoffs

15:18 Uhr: Eine junge Italienerin hat durch einen Fehler versehentlich die sechsfache Dosis Corona-Impfstoff injiziert bekommen. Wie die italienische Nachrichtenagentur AGI am Montag meldete, spritzte eine Krankenschwester der 23-jährigen Medizinstudentin am Vortag in einem Krankenhaus in der Toskana ein komplettes Fläschchen des Impfstoffs von Biontech/Pfizer, das normalerweise für sechs Einzeldosen reicht.

Nachdem der Irrtum bemerkt wurde, sei die junge Frau vorsichtshalber unter Beobachtung gestellt worden, hieß es weiter. Bei Studien zu dem Impfstoff sei bislang maximal mit einer vierfachen Dosis experimentiert worden, so dass keine Erkenntnisse über mögliche Nebenwirkungen einer Sechsfach-Dosis vorlägen.

Corona-Infektionen: Busse und Bahnen laut Studie nicht gefährlicher als das Auto

14:50 Uhr: Die Gefahr einer Coronavirus-Infektion ist im öffentlichen Nahverkehr nicht höher als etwa im eigenen Auto. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Charité Research Organisation im Auftrag der Bundesländer und des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen, wie das Verkehrsministerium Baden-Württembergs am Montag in Stuttgart mitteilte.

Die Experten verglichen das Ansteckungsrisiko von Pendlern in Bussen und Bahnen mit dem von Menschen, die regelmäßig mit Auto, Motorrad oder Fahrrad unterwegs sind. Bereits seit dem Frühjahr 2020 gilt für den ÖPNV eine Maskenpflicht.

Über fünf Wochen wurden seit Februar insgesamt 681 freiwillige Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Alter von 16 bis 65 Jahren im Gebiet des Rhein-Main-Verkehrsverbunds begleitet.

Alle Probanden wurden zu Beginn und am Ende der Studie durch eine PCR-Testung auf eine mögliche akute Infektion oder Antikörpertestung, die auf eine überstandene Infektion hinweist, untersucht. Zudem führten die Teilnehmer ein digitales Tagebuch zu ihrem Mobilitätsverhalten, zu täglichen Kontakten, Erkältungssymptomen oder der Einhaltung von Hygieneregeln.

Drei Milliarden Impfdosen bis Jahresende: Biontech und Pfizer produzieren auf Hochtouren

15:01 Uhr: Die Pharmaunternehmen Biontech und Pfizer wollen die Produktionskapazitäten für ihren Corona-Impfstoff weiter ausbauen und Ende 2021 eine jährliche Kapazität von drei Milliarden Impfdosen erreichen. Es sei davon auszugehen, dass dann 2022 mehr als drei Milliarden Dosen hergestellt werden könnten, teilte Biontech am Montag in Mainz mit.

Bis Donnerstag vergangener Woche hatten das Mainzer Unternehmen und der US-Hersteller Pfizer weltweit rund 450 Millionen Dosen ihres Corona-Impfstoffs in 91 Länder und Regionen ausgeliefert. Bislang wurden für 2021 Vereinbarungen für die Lieferung von rund 1,8 Milliarden Impfstoffdosen geschlossen sowie bereits erste Liefervereinbarungen für 2022 und darüber hinaus unterzeichnet.

Intensivmediziner sehen Ende der dritten Corona-Welle

11:59 Uhr: Führende Intensivmediziner haben sich angesichts sinkender Infektionszahlen und weniger Intensivpatienten zuversichtlich geäußert. "Wir befinden uns auf einer abschüssigen Zielgeraden", sagte der wissenschaftliche Leiter des Divi-Intensivregisters, Christian Karagiannidis, der "Rheinischen Post" aus Düsseldorf vom Montag. Die dritte Welle sei gebrochen, die Lage auf den Intensivstationen werde sich voraussichtlich bis Ende Juni entspannt haben. Karagiannidis forderte jedoch besondere Vorsichtsmaßnahmen für Flugreisende aus weiter entfernten Ländern.

Grund für die positive Entwicklung seien insbesondere die verhängten Maßnahmen und die Fortschritte bei der Impfkampagne in der Altersgruppe der über 50-Jährigen. "Wenn diese Gruppe einen Impfschutz hat, ist der Spuk vorbei", sagte Karagiannidis. Die Zahl der jungen Intensivpatienten sei insgesamt niedrig.

Um eine neuerliche Einschleppung von Virusvarianten zu verhindern, forderte Karagiannidis "strenge Kontrollen von Reiserückkehrern aus Ländern außerhalb Europas". Reiserückkehrer sollten noch am Urlaubsort einen PCR- und einen Schnelltest machen, forderte Karagiannidis. "Ist der Schnelltest negativ, könnten sie zunächst nach Hause fahren und wären bei einem positiven PCR-Test schnell zu erreichen", sagte er weiter. Dies sei nötig, um eine Ausbreitung von Mutationen in Deutschland zu verhindern.

Großbritannien senkt Corona-Alarmstufe - weitere Lockerungen erwartet

13:56 Uhr: Dank weiter fallender Corona-Fallzahlen und der fortgeschrittenen Impfkampagne hat Großbritannien seine Corona-Alarmstufe herabgestuft. Auf der fünfstufigen Skala senkte das Land die Gefährdungsstufe von vier auf drei, wie die britische Regierung am Montag mitteilte. Das bedeutet, dass die Epidemie zwar weiterhin im Land zirkuliert, aber nicht mehr exponentiell wächst oder eine Überlastung des Gesundheitssystems droht.

Premierminister Boris Johnson wollte am Montagabend weitere Corona-Lockerungen bestätigen, die in England für den 17. Mai geplant sind. Pubs und Restaurants sollen ab diesem Datum auch wieder drinnen Gäste bedienen dürfen, außerdem könnten seit Monaten auch erstmalig wieder private Treffen in Innenräumen erlaubt sein. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt in Großbritannien derzeit bei rund 21 Fällen pro 100.000 Einwohnern. Mehr als zwei Drittel der Menschen haben bereits mindestens eine Corona-Impfung erhalten.

Senatorin kündigt Aufhebung der Corona-Notbremse in Hamburg an

13:18 Uhr: Hamburgs Sozial- und Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD) hat die Aufhebung der Corona-Notbremse in der Hansestadt ab Mittwoch angekündigt. Nach Angaben der Gesundheitsbehörde lag die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen am Montag den fünften Werktag in Folge unter 100. "Ich freue mich sehr, dass es gelungen ist, dass wir in so einem stabilen Abwärtstrend sind", sagte Leonhard bei der Vorstellung eines neuen Impfzentrums in der Asklepios-Klinik Harburg.

Gemäß dem Infektionsschutzgesetz würden die besonders scharfen Corona-Regeln am Mittwoch um Mitternacht außer Kraft treten. Der Hamburger Senat will den Hamburgern erlauben, sich nachts wieder auf der Straße frei zu bewegen. Ferner dürfen wieder bis zu zehn Kinder im Freien gemeinsam Sport treiben und auf Spielplätzen müssen keine Masken mehr getragen werden. Die strenge Kontaktbeschränkung auf einen Haushalt mit nur einer Person eines anderen Haushalts wird hingegen möglicherweise erst nach Pfingsten aufgehoben, wie der Sprecher der Sozialbehörde, Martin Helfrich erklärte. Auch die Öffnung des Einzelhandels könnte sich bis dahin hinziehen.

Hamburg hatte die Notbremse am 19. März beschlossen, damit traten am Folgetag strengere Kontaktbeschränkungen in Kraft. Seit dem 2. April gilt in der Stadt eine nächtliche Ausgangsbeschränkung in der Zeit zwischen 21:00 und 5:00 Uhr. Die Maßnahme habe ganz wesentlich zum Rückgang der Neuinfektionen beigetragen, zeigte sich Leonhard überzeugt. Nach Ansicht der Wissenschaft mache sich jetzt aber auch bemerkbar, dass bereits rund 30 Prozent der Einwohner eine Erstimpfung bekommen hätten.

Schleswig-Holstein übernimmt von Dänemark 55.000 AstraZeneca-Dosen

12:43 Uhr: Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther hat am Montag von Dänemark 55.000 Dosen des Corona-Impfstoffes AstraZeneca entgegengenommen, die das Königreich derzeit nicht in Anspruch nimmt. "Das ist ein Tag der großen Freude", sagte der CDU-Politiker am Grenzübergang Ellund. Schleswig-Holstein wird den Impfstoff des schwedisch-britischen Herstellers später zurückerstatten. Bis spätestens 7. Juli werde dies geschehen, sagte Günther. Dänemark hat den Einsatz dieses Präparates momentan ausgesetzt.

Günther sagte, er wolle sich auch mit AstraZeneca impfen lassen. Er habe sich mit seinem Hausarzt in Verbindung gesetzt, um möglichst schnell einen Termin zu bekommen. Er würde sich freuen, wenn möglichst viele dem Beispiel folgte. "Denn je mehr Fahrt die Impfkampagne aufnimmt, desto besser." Der Regierungschef dankte dem dänischen Generalkonsul Kim Andersen für die Unterstützung. "Das zeigt, was für eine gute Nachbarschaft wir miteinander pflegen." Über die Ausleihe des Impfstoffs hatte der Bund mit Dänemark einen Vertrag abgeschlossen.

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EU-Ethikratsvorsitzende kritisiert neue Corona-Erleichterungen

10:54 Uhr: Die Vorsitzende des Europäischen Ethikrates hat die seit Sonntag geltenden Erleichterungen für Genesene und Geimpfte in der Corona-Pandemie kritisiert. "Ich halte (diesen Schritt) tatsächlich für ein Problem, weil es eine Ungerechtigkeit bedingt", sagte Christiane Woopen am Montag im "ARD"-Morgenmagazin. Nach Ansicht Woopens sollten etwa auch Menschen mit einem negativen PCR-Test Erleichterungen genießen und nicht anders behandelt werden als Geimpfte oder Genesene.

"Wenn jetzt die Debatte unter dem Stichwort Neid geführt wird, dann ist das irreführend", sagte sie. Weil dabei der Einzelne aufgefordert würde, nicht neidisch zu sein. "Es geht aber um die politische Verantwortung, diese Möglichkeiten, die Grundrechte wieder auszuüben, allen Menschen zu ermöglichen - und dafür gibt es eben die technischen Möglichkeiten", betonte Woopen. Auch im Umgang mit Genesenen, deren Erkrankung länger her sei als sechs Monate, bedürfe es dringend einer Nachjustierung.

Woopen fragte, warum die Fragen zur Rücknahme der Grundrechtseinschränkungen nicht schon vor einem Jahr gestellt worden seien, schließlich habe es auch dann schon Genesene gegeben. "Wenn es jetzt wirklich auf den Grundrechtsschutz für den Einzelnen ankommt, dann hätten wir schon seit über einem Jahr ganz andere Debatten führen müssen", sagte sie.

USA: Zahl der Neuinfektionen sinkt - ein Drittel vollständig geimpft

10:35 Uhr: In den USA ist die Zahl der an einem Tag erfassten Corona-Neuinfektionen weiter gesunken. Landesweit wurden am Sonntag 21.283 Ansteckungen erfasst, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore vom Montagmorgen (MESZ) hervorging. Vor genau einer Woche zählten die Wissenschaftler 29.367 Neuinfektionen. Gut ein Drittel der Bevölkerung ist nach Angaben der Gesundheitsbehörde CDC bisher vollständig geimpft.

Die Zahl der Toten mit einer bestätigten Corona-Infektion sank laut JHU im Wochenvergleich um 85 auf 240. Die bisherigen Höchstwerte wurden am 2. Januar mit 300.310 Neuinfektionen sowie am 12. Januar mit 4.475 Toten verzeichnet.

In dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern haben sich bislang knapp 32,7 Millionen Menschen mit dem Virus infiziert, mehr als 581.000 Menschen starben. In absoluten Zahlen gemessen - aber nicht relativ zur Bevölkerung - sind das mehr als in jedem anderen Land der Welt.

Die Johns-Hopkins-Webseite wird regelmäßig aktualisiert und zeigt daher einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) oder der CDC. In manchen Fällen werden die Zahlen - unter anderem die der Neuinfektionen binnen 24 Stunden, aber auch die der Toten - nachträglich aktualisiert.

Impfstoff von Johnson & Johnson künftig vor allem für Menschen ab 60 - Spahn äußert sich zur neuen Regelung

Der Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson wird in Deutschland künftig in der Regel bei Menschen ab 60 eingesetzt. Nach ärztlicher Aufklärung können sich aber auch Jüngere dafür entscheiden, beschlossen die Gesundheitsminister von Bund und Ländern, wie die Deutsche Presse-Agentur am Montag erfuhr. Die Priorisierung für diesen Impfstoff wird in Arztpraxen und bei Betriebsärzten zugleich aufgehoben. So verfahren wird bereits ab diesem Montag. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) wollte das Vorgehen am Morgen in Berlin erläutern.

Wie es in dem Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz heißt, nehmen die Ministerinnen und Minister "die berichteten Fälle von Hirnvenenthrombosen im Zusammenhang mit einer Impfung mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson" ernst. Ähnlich wie bei dem Impfstoff von Astrazeneca war es sehr selten zu solchen schweren Nebenwirkungen gekommen.

Thrombosen und Todesfälle: So gefährlich sind Vektor-Impfstoffe

Nach der Verabreichung des Vakzins von Astrazeneca wurden einzelne Fälle von Hirnvenenthrombosen bekannt. Markus Scholz von dem Institut für medizinische Informatik an der Universität Leipzig ordnet die Risiken von Vektor-Impfstoffen ein.

Die Ständige Impfkommission habe vor diesem Hintergrund die Empfehlung einer Verimpfung des Präparats "für Personen im Alter >60" vorgeschlagen. Analog wie bei Impfungen mit dem Vakzin von Astrazeneca soll eine Impfung damit aber nach ärztlicher Aufklärung und individueller Risikoanalyse auch bei Unter-60-Jährigen möglich sein. Das Besondere am Impfstoff von Johnson & Johnson ist, dass anders als bei den bisher zum Einsatz kommenden Corona-Impfstoffen nur eine Spritze davon zum vollen Schutz ausreicht.

Erst in der vergangenen Woche hatten die Gesundheitsminister beschlossen, dass Corona-Impfungen mit dem Präparat von Astrazeneca künftig für alle möglich sind, wenn sich Impfwillige mit ihrem Arzt dafür entscheiden. Die Priorisierung mit einer festen Vorrangliste wurde auch für diesen Impfstoff damit schon voll aufgehoben.

Von den 34,4 Millionen verabreichten Impfdosen stammen bisher nur rund 18.000 von Johnson & Johnson. Die Lieferungen sollten nun zunehmen. Bis zum Wochenende wurden 7,6 Millionen oder 9,1 Prozent aller Bundesbürger voll geimpft. Bald jeder Dritte hat mindestens eine erste Spritze bekommen: 32,3 Prozent.

Mehr Freiheiten für Geimpfte und Genesene - diese Regeln gelten jetzt

08:23 Uhr: Kontaktbeschränkungen, Ausgangssperren und strenge Quarantäneregeln: Diese Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie gelten in Deutschland für Geimpfte und Genesene seit Sonntag nicht mehr.

  • Kontaktbeschränkungen: Vollständig Geimpfte und genesene Menschen können sich beispielsweise im privaten Rahmen ohne Einschränkungen mit anderen Geimpften und Genesenen treffen. Bei Treffen mit Ungeimpften, etwa im Familien- oder Freundeskreis, zählen Geimpfte oder Genesene laut Verordnung künftig nicht dazu. Personenbeschränkungen für kontaktlose Individualsportarten, also beispielsweise Joggen, entfallen für diese Gruppen ebenfalls.
  • Ausgangsbeschränkungen: Für die beiden Gruppen gelten seit Sonntag die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen nicht mehr.
  • Quarantäneregeln: Nach Reisen müssen vollständig Geimpfte und genesene Menschen nur noch in Ausnahmefällen in Quarantäne - etwa, wenn sie aus einem Virusvariantengebiet einreisen.
  • Shopping und Friseur: Geimpfte und genesene Menschen werden zudem den Negativ-Getesteten gleichgestellt. Das heißt, sie müssen sich vor einem Friseurbesuch oder dem Termin-Shopping nicht mehr auf das Coronavirus testen lassen.

Die Maskenpflicht an bestimmten Orten und das Abstandsgebot im öffentlichen Raum gelten aber weiterhin für alle. Als vollständig geimpft gelten die, die ihre notwendige letzte Spritze - in der Regel sind es zwei - vor mindestens zwei Wochen bekommen haben. Wer schon nachweislich von Corona genesen ist und sich impfen lässt, gilt schon nach einer Spritze als vollständig geimpft. Als genesen gelten grundsätzlich diejenigen, die mit einem mindestens 28 Tage und höchstens sechs Monate alten positiven PCR-Test nachweisen können, dass sie eine Corona-Infektion hatten.

Amtsärzte warnen vor Druck auf Impfsystem ab dem Sommer

06:53 Uhr: Wegen der vielen nötigen Auffrischungsimpfungen befürchten die Amtsärzte, dass das Impfsystem in Deutschland im Sommer mächtig unter Druck geraten könnte. Die Chefin des Bundesverbands der Amtsärzte, Ute Teichert, sagte der "Rheinischen Post" (Montagausgabe), ab Ende Juni oder Anfang Juli müsse in Deutschland nachgeimpft werden - zusätzlich zu den laufenden Erst- und Zweitimpfungen. "Von Seiten der Politik höre ich diesbezüglich aber keinerlei Vorschläge, wie das organisiert werden sollte. Es scheint vielmehr, als liefe sie planlos in eine solche Situation hinein."

Teichert verwies darauf, dass Studien davon ausgehen, dass Nachimpfungen nach sechs Monaten fällig werden. Andere Länder wie England seien schon dabei, sich darauf vorzubereiten. Die Situation in Deutschland sei auch deshalb so besorgniserregend, weil es parallel die Kinderimpfungen als eine weitere Herausforderung geben werde. "Die sollen im Sommer kommen. Zwar erst einmal nur mit einer Impfstoffzulassung für die Zwölf- bis  Fünfzehnjährigen. Wenn es danach möglicherweise ab dem Herbst auch noch Impfungen von noch deutlich Jüngeren geben sollte, wird der Druck aus der Bevölkerung deutlich zunehmen, dass wir mit den Kindern und Jugendlichen endlich beginnen", warnte Teichert.

Eine Lösung könnte ihrer Ansicht nach sein, wenn sich die Politik dazu durchringe, die Kitas und Schulen bei der Impfung gezielt einzubeziehen. Sie forderte zudem, die Impfzentren auch über den September hinaus zu betreiben. "Jetzt funktionierende Strukturen als Auslaufmodell zu deklarieren, halte ich für gefährlich. Das Impfen wird uns noch geraume Zeit weiter begleiten."

RKI registriert 6.922 Corona-Neuinfektionen

06:12 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 6.922 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Montagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.15 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 9.160 Neuansteckungen gelegen. An Montagen sind die vom RKI gemeldeten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird.

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI am Montagmorgen bundesweit bei 119,1 (Vortag: 118,6; Vorwoche: 146,9).

Deutschlandweit wurden den Angaben zufolge binnen 24 Stunden 54 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 84 Tote gewesen.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie insgesamt 3.527.251 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte aber deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 3.175.600 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 84.829.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Sonntagnachmittag bei 0,90 (Vortag: 0,91). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 90 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.

Krankenstand trotz Pandemie auf Rekordtief

04:35 Uhr: Mitten in der Corona-Pandemie ist der Krankenstand unter den Beschäftigten auf ein Rekordtief gesunken. So war er bei der Techniker Krankenkasse (TK) im ersten Quartal so niedrig wie seit 13 Jahren nicht mehr, wie aus Daten der Kasse hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegen. In den ersten drei Monaten des Jahres betrug der Krankenstand 3,8 Prozent. Im ersten Quartal des Jahres 2020 lag er noch bei 5,1 Prozent, 2019 bei 4,8 und 2018 bei 5,2 Prozent der Arbeitszeit.

TK-Chef Jens Baas sagte: "Die Fehltage sind bei fast allen Diagnosen zurückgegangen, besonders bei den Erkältungskrankheiten." Die Grippewelle sei ausgeblieben. Sonst sorge sie in der Regel alle zwei Jahre im Februar für einen erhöhten Krankenstand. "Es zeigt sich, dass die Abstands- und Hygieneregeln sowie die eingeschränkten Kontaktmöglichkeiten auch die Verbreitung anderer Infektionserreger verhindern", sagte Baas.

Die Diagnose COVID-19 spielt bei den Krankschreibungen der Erwerbstätigen im Vergleich zu den anderen Diagnosen den Daten zufolge eine untergeordnete Rolle. Insgesamt verzeichnete die TK im ersten Quartal 1,08 Millionen Krankschreibungen, davon 9.381 aufgrund von COVID-19.

Für die aktuelle Auswertung wertete die TK die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen ihrer rund 5,4 Millionen versicherten Erwerbspersonen aus.

Lolli-Tests beginnen Montag in allen Grund- und Förderschulen in NRW

04:00 Uhr: Nordrhein-Westfalen führt an diesem Montag als erstes Bundesland sogenannte Lolli-Tests flächendeckend an allen Grund- und Förderschulen ein. Mit dem Test sollen alle mehr als 730.000 Schülerinnen und Schüler der knapp 3.800 Grund- und Förderschulen zwei Mal pro Woche in ihrer jeweiligen Lerngruppe auf das Coronavirus getestet werden. Die Testung geschieht zunächst gruppenweise. Erst wenn eine Gruppe positiv getestet wurde, werden Einzeltests der Gruppenmitglieder vorgenommen.

"Die Lolli-Tests werden uns dabei helfen, Infektionen frühzeitiger als mit Selbsttests zu entdecken und Infektionsketten von vornherein in Schulen zu unterbrechen", hatte NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) gesagt. Die Tests werden Lolli-Tests genannt, weil die Schülerinnen und Schüler auf dem Teststäbchen wie auf einem Lolli 30 Sekunden lang herumlutschen müssen. Die Proben werden in PCR-Testverfahren von Laboren untersucht. Täglich soll es NRW-weit rund 35 000 Pooltestungen geben. Zwölf Labore sollen sich darum kümmern.

Söder hält Lockdown über Juni hinaus für möglich

01:14 Uhr: Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hält eine Fortsetzung des Lockdowns mit der Bundes-Notbremse über Juni hinaus für möglich. Söder sagte am Sonntagabend im "Bild"-Politik-Talk, die Notbremse gelte gesetzlich bis zum 30. Juni. "Dann wird man sehen, wie die Gesamtlage ist." Er fügte hinzu: "Bloß, weil ein Gesetz endet, ist Corona nicht vorbei." Auch wenn die dritte Welle unter Kontrolle zu sein scheine, dürfe sich niemand täuschen lassen: "Wir sind noch nicht ganz überm Berg."

Hoffnung auf bessere Zeiten machte Söder den Schülerinnen und Schülern in Deutschland. Das nächste Schuljahr werde ein ganz anderes Schuljahr werden. Dafür müsse es "massenhaft schon vor Schulbeginn Schulimpf-Aktionen mit geschlossenen Gruppen-Impfungen" mit dem jetzt zugelassenen Impfstoff ab 12 Jahren geben.

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Mit Material von dpa, afp, sid und apa.
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