• 17:03 Uhr: ➤ Wladimir Putin will sich mit Sputnik V gegen Corona impfen lassen
  • 15:51 Uhr: Coronakrise ändert Drogerie-Kaufverhalten: Fieberthermometer statt Lipgloss
  • 14:11 Uhr: "ZeroCovid"-Kampagne fordert "Notbremse für die Wirtschaft"
  • 12:22 Uhr: Bodo Ramelow: Corona-Lockerungen "waren kein Fehler"
  • 11:59 Uhr: Neuer Entwurf für Bund-Länder-Runde: Verwandtenbesuche über Ostern?

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➤ Wladimir Putin will sich mit Sputnik V gegen Corona impfen lassen

Kremlchef Wladimir Putin will sich nach langem Zögern nun doch an diesem Dienstag gegen das Coronavirus impfen lassen. "Übrigens, ich beabsichtige morgen, das selbst zu tun", sagte der Präsident am Montag bei einer Video-Konferenz zur Impfkampagne in Russland. Welcher Wirkstoff ihm verabreicht wird, verriet Putin allerdings nicht. Sein Sprecher Dmitri Peskow sagte der Staatsagentur Tass zufolge, dass Putin eines der drei russischen Vakzine erhalten werde. Alle drei seien gut und zuverlässig.

Russland hat neben dem international bekannten Impfstoff Sputnik V zwei weitere: EpiVacCorona und seit einem Monat CoviVac. Der 68 Jahre alte Putin hatte seit Monaten auf mehrfache Journalistenfragen immer wieder offen gelassen, wann er sich impfen lassen wird. Sputnik V ist seit mehr als einem halben Jahr auf dem russischen Markt, aber erst seit Ende Dezember für Menschen über 60 Jahre zugelassen.

In Russland haben sich Putin zufolge erst 4,3 Millionen Menschen impfen lassen - das sind lediglich knapp drei Prozent der Bevölkerung des Riesenreichs. 6,3 Millionen Menschen hätten bislang die erste von zwei Komponenten einer Impfung erhalten.

Viele Menschen zögerten bisher, weil Putin sich nicht impfen ließ, obwohl er Sputnik V als das weltweit beste Vakzin angepriesen hatte. Viele Russen halten dagegen die im eigenen Land entwickelten Wirkstoffe nicht für ausreichend getestet. Gesundheitsminister Michail Muraschko sagte, bis Jahresmitte sollten rund 30 Millionen Menschen in Russland geimpft sein.

Die weiteren Corona-News des Tages:

Mallorca schließt Innenräume von Gaststätten

20:37 Uhr: Wegen zuletzt wieder steigender Corona-Zahlen will die Regionalregierung Mallorcas die erst vor kurzem wieder geöffneten Innenräume von Cafés, Restaurants und Kneipen schließen. Die Maßnahme solle noch diese Woche umgesetzt werden, schrieb die deutschsprachige "Mallorca-Zeitung" am Montag. Die Zahl der Neuansteckungen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen auf den Balearen, zu denen Mallorca gehört, stieg nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Madrid vom Montagabend auf 26,45. Vergangene Woche hatte die Sieben-Tage-Inzidenz noch unter 20 gelegen. Im Vergleich zu Deutschland ist das ein immer noch relativ niedriger Wert.

Über das Wochenende wurden nach Behördenangaben fast 8.000 Einreisende aus dem Ausland auf dem Flughafen der Insel kontrolliert, die meisten waren Urlauber aus Deutschland. Bei der Einreise muss ein negativer PCR-Test nicht älter als 72 Stunden vorgelegt werden. Insgesamt 121 Reisende, bei denen es Unstimmigkeiten mit ihrem Einreiseformular gab, seien einem zweiten Test unterzogen worden. Keiner davon sei positiv ausgefallen, schrieb die Zeitung.

Bundesregierung: Ausreichend Corona-Tests in Deutschland

19:33 Uhr: Den Bundesländern stehen nach Angaben der Bundesregierung ausreichend Corona-Tests für die kommenden Wochen zur Verfügung. So vermittelte die Taskforce Testlogistik den Ländern abrufbare Kontingente von mehr als 130 Millionen Selbsttests für März und April, wie eine der Deutschen Presse-Agentur vorliegende Übersicht des Bundesgesundheitsministeriums zeigt. 70,5 Millionen dieser Tests können demnach beim Hersteller Roche bestellt werden, 62 Millionen bei Siemens. Mit mehreren Anbietern schloss das Ministerium zudem weitere Vereinbarungen über Selbsttests für Bestellungen zu einheitlichen Konditionen ab, wie es weiter hieß.

Zudem gibt es den Angaben zufolge genügend Schnelltests zur Anwendung durch geschultes Personal - aus einem bereits vergangenes Jahr für 2021 gesicherten Kontingent von 550 Millionen und weiteren Kontingenten von knapp 100 Millionen Stück. 150 Millionen dieser Schnelltests seien im März bestellbar. Über eine Vereinbarung der EU könnten die Länder weitere 240 Millionen ordern.

Somit gibt es laut Bundesgesundheitsministerium keine Probleme, die Tests zu bekommen. Diese seien lieferbar, für Bestellung und Verteilung seien die Länder zuständig. Laut einem Bund-Länder-Beschluss soll jeder Mensch in Deutschland mindestens einen kostenlosen Schnelltest pro Woche durchführen lassen können.

Tschechien gedenkt mit Glockengeläut und tausenden Kreuzen seiner Corona-Toten

16:24 Uhr: Mit Glockengeläut und tausenden weißen Kreuzen auf einem Platz in der Altstadt von Prag hat Tschechien am Montag der fast 25.000 Corona-Toten in dem Land gedacht. Ein Jahr, nachdem in Tschechien der erste Todesfall bekannt geworden war, läuteten im ganzen Land die Kirchenglocken. Auf dem Altstädter Ring im Stadtzentrum von Prag waren mehr als 20.000 weiße Kreuze auf den Boden gemalt.

In dem EU-Land mit seinen 10,7 Millionen Einwohnern wurden seit Beginn der Corona-Pandemie 24.810 Todesfälle registriert. Damit verzeichnet Tschechien laut einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP auf seine Einwohnerzahl gerechnet weltweit die meisten Todesfälle.

Nachdem Tschechien vergleichsweise gut durch die erste Infektionswelle gekommen war, schossen die Infektionszahlen ab dem Sommer in die Höhe. Die Regierung von Ministerpräsident Andrej Babis ist wegen ihres Krisen-Managements stark in die Kritik geraten.

Hinter den Kreuzen auf dem Altstädter Ring steht die Bewegung Eine Million Momente für die Demokratie, die 2019 schon zwei Massenkundgebungen gegen Babis in Prag organisiert hatte. Der Anführer der Bewegung, Benjamin Roll, schrieb im Onlinedienst Twitter, die tausenden Kreuze stünden für die tausenden Corona-Toten in Tschechien. "Viele von ihnen hätten nicht sterben müssen", fügte er hinzu. Die Schuld trage die Regierung, der ihre Wirtschaftsbeziehungen wichtiger seien als ihre Landsleute.

Falsche Atteste für Corona-Gegner? Ärztekammern prüfen Hinweise

Gegner der Corona-Maßnahmen besorgen sich mitunter falsche Atteste, um keinen Mund-Nasen-Schutz tragen zu müssen. Und manche Ärzte sind selbst Maskenverweigerer. Die Landesärztekammern gehen Hinweisen nach.

Coronakrise verändert Drogerie-Kaufverhalten: Fieberthermometer statt Lipgloss

15:51 UhrIn der Corona-Pandemie hat sich das Kaufverhalten der Drogerie-Kunden nach Auskunft von Unternehmer Dirk Roßmann deutlich geändert. "Gesundheitsartikel wie Fieberthermometer explodierten geradezu, auch Selbstmedikation wie Vitaminpräparate", sagte der Chef der Drogeriekette Rossmann der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Burgwedel bei Hannover. "Was stark zurückging, war die ganze dekorative Kosmetik. Man macht sich offenbar nicht so oft mit Mascara und Lipgloss schön, wenn man zu Hause bleiben muss."

Als Corona-Gewinner sieht der Firmenchef die Drogeriemärkte aber nicht. Man putze sich in Corona-Zeiten ja nicht mehr die Zähne als sonst, sagte der 74-Jährige. "Auch Toilettenpapier stagnierte – die Leute kaufen übers Gesamtjahr verteilt ja nicht mehr, nur weil sie zwischendurch hamstern." Trotzdem konnte Rossmann den Umsatz im vorigen Jahr weiter steigern, er betrug zuletzt rund 10,3 Milliarden Euro. Das Unternehmen hat europaweit mehr als 4.200 Filialen.

Johnson: Werden dritte Welle vom Kontinent auch zu spüren bekommen

14:56 Uhr: Der britische Premierminister Boris Johnson rechnet auch für Großbritannien mit Auswirkungen durch die dritte Coronavirus-Welle auf dem europäischen Kontinent. Das sagte der konservative Politiker am Montag beim Besuch eines Unternehmens im nordenglischen Preston.

"Die Menschen in diesem Land sollten sich keine Illusionen machen. Die Erfahrung zeigt, dass eine Welle, die unsere Freunde trifft, auch bei uns landen wird", so Johnson. Aus diesem Grund werde das Impfprogramm mit voller Kraft fortgesetzt. Die Entwicklung und Herstellung von Vakzinen seien internationale Projekte, die internationaler Kooperation bedürften, betonte er.

Zwischen Brüssel und London hatten die Spannungen wegen Impfstoffexporten zuletzt zugenommen. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hatte am Wochenende vor allem dem britisch-schwedischen Hersteller Astrazeneca damit gedroht, Exporte zu verbieten. Dabei könnte es um Astrazeneca-Impfstoff gehen, der in den Niederlanden produziert wird. Die EU wirft Großbritannien vor, keine Impfstoffe zu exportieren, während das Land aber von Lieferungen aus EU-Ländern profitiert.

Wie BBC-Reporterin Laura Kuenssberg berichtete, soll Johnson bereits am Sonntag mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron telefoniert haben, um dafür zu werben, die Impfstoffausfuhr aus der EU nicht zu beschränken.

"ZeroCovid"-Kampagne fordert "Notbremse für die Wirtschaft"

14:11 Uhr: Kurz vor den Bund-Länder-Beratungen hat die "ZeroCovid"-Kampagne gefordert, die deutsche Wirtschaft zur Bekämpfung der Corona-Pandemie runterzufahren. "Wir brauchen dringend eine Notbremse für die Wirtschaft: Während die Menschen seit Monaten massiv in ihrem Privatleben eingeschränkt werden, hat man die Wirtschaft einfach weiter laufen lassen", teilte Sprecherin Gizem Fesli (Linke) mit.

Laut einem Positionspapier der Kampagne sollen alle "gesellschaftlich nicht zwingend erforderlichen Dienstleistungs- und Produktionsbereiche für mindestens drei Wochen bei vollem Lohnausgleich und finanzieller Unterstützung" geschlossen werden. Zudem sollen demnach Homeoffice-Regelungen ausgeweitet und Hygieneregeln verbessert werden, "wo lebensnotwendige Arbeit weitergeführt werden muss". Das Positionspapier der Initiative haben eigenen Angaben zufolge mehr als 100.000 Menschen in einer Online-Petition unterschrieben.

"ZeroCovid" ist eine Initiative mehreren Dutzend Wissenschaftlern, Ärzten, Pflegekräften und Künstlern mit dem Ziel, die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohnern nicht nur auf einen Wert von unter 50 zu drücken, sondern nahezu auf Null.

Pakistan will verstärkt gegen Corona-Verstöße vorgehen

13:45 Uhr: Inmitten stark steigender Corona-Neuinfektionen wollen Pakistans Behörden verstärkt Corona-Verstöße ahnden. Lokale Verwaltungsbehörden seien angewiesen worden, die Umsetzung der verhängten Maßnahmen zu verschärfen und gegen Verstöße vorzugehen, teilte der für die Pandemie-Bekämpfung zuständige Planungsminister Asad Umar am Montag auf Twitter mit.

Eine Einzelperson könne für Verstöße bis zu einem Monat lang inhaftiert werden, sagte der Leiter der Zivilverwaltung für die Hauptstadt Islamabad, Muhammad Hamza Shafqat. Ein einmaliger Verstoß gegen die Maskenpflicht werde mit 100 bis 200 pakistanischen Rupien (rund 0,54 bis 1 Euro) bestraft. Am Sonntag wurden bereits Hunderte Geschäfte, Hochzeitssäle und Plätze wegen Verstößen versiegelt.

Die Behörden haben vor allem in städtischen Virus-Hotspots Einschränkungen verhängt. Ab Dienstag dürfen Flugzeuge aus 12 vor allem afrikanischen und südamerikanischen Ländern nicht mehr landen.

Bislang wurden in Pakistan mehr als 630.000 Infektionen und mehr als 13.850 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus nachgewiesen. Vermutet wird, dass die tatsächlichen Zahlen deutlich höher sind. Am Samstag wurden der Premier Imran Khan und seine Frau positiv auf Corona getestet. Der Premier hatte zwei Tage davor seine erste Impfdosis erhalten.

Umfrage: Große Mehrheit will in den Osterferien zu Hause bleiben

13:27 Uhr: Angesichts stark steigender Corona-Infektionszahlen will eine große Mehrheit der Deutschen in den Osterferien zu Hause bleiben. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur (dpa) gaben 79 Prozent der Befragten an, nicht verreisen zu wollen. Nur 2 Prozent wollen im Ausland Urlaub machen, weitere 4 Prozent wollen im Inland verreisen. 10 Prozent hatten sich zum Zeitpunkt der Umfrage (16. bis 18. März) noch nicht entschieden.

Nächste Woche beginnen in den meisten Bundesländern die Osterferien. Bisher ist noch völlig unklar, welche Urlaubsmöglichkeiten im Inland es dann überhaupt geben wird. Darüber wollte am Montagnachmittag Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten der Länder beraten. Hotels, Pensionen und Ferienhäuser sind für Touristen noch geschlossen. Bund und Länder raten derzeit generell von touristischen Reisen ab.

Im Ausland stehen etwa 160 der insgesamt rund 200 Länder auf der Risikoliste des Robert Koch-Instituts. Wer in diesen Ländern Urlaub macht, muss bei Rückkehr in Quarantäne. Einzelne Urlaubsgebiete im europäischen Ausland sind allerdings wegen gesunkener Infektionszahlen seit kurzem kein Risikogebiet mehr. Dazu zählen alle Inseln der spanischen Balearen, Teile des spanischen Festlands, Portugals und die beliebte kroatische Ferienhalbinsel Istrien. Die Aufhebung der Reisewarnung für Mallorca hatte vor einer Woche einen Buchungsboom ausgelöst.

Infektionszahlen zu hoch: RB Leipzig gegen Bayern ohne Fans

13:03 Uhr: Das Spitzenspiel der Fußball-Bundesliga zwischen RB Leipzig und Bayern München wird ohne Zuschauer stattfinden. "Momentan ist es völlig illusorisch, in Sachsen und Leipzig vor Zuschauern zu spielen. Das ist in den nächsten Wochen nicht denkbar. Wir können uns vorstellen, dass wir im Mai oder Juni Fahrt aufnehmen", sagte Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) am Montag.

Zuvor hatte es Spekulationen gegeben, dass über ein Pilotprojekt 999 Zuschauer zu dem Spiel am 3. April dürfen. Die aktuelle Corona-Schutzverordnung Sachsens lässt Modellprojekte mit Zuschauern zu, so lange die Sieben-Tage-Inzidenz 100 Infektionen pro 100.000 Einwohnern nicht überschreitet. Jung rechnet damit, dass "wir am Ende der Woche bei knapp 100 sind. Bei allem anderen machen wir uns etwas vor".

Athen verpflichtet freiberufliche Ärzte zu Corona-Dienst

12:46 Uhr: Wegen der anhaltend hohen Coronazahlen und der Erschöpfung der Ärzte in staatlichen Krankenhäusern hat Griechenland freiberufliche Ärzte zum Dienst verpflichtet. Die Regierung in Athen veröffentlichte am Montag einen entsprechenden Erlass.

Zuvor hatte das Gesundheitsministerium erklärt, dass 200 Mediziner benötigt würden, um das Gesundheitssystem zu entlasten. Einem Appell, sich freiwillig zu melden, folgten bis Sonntagabend nach einem TV-Bericht jedoch nur 61 Ärzte.

Gesundheitsminister Vassilis Kikilias erklärte deshalb: "Leider hat sich nur eine kleine Zahl gemeldet. Wir verpflichten die Ärzte jetzt zum Dienst, um die Krankenhäuser zu stärken." Die gesetzliche Grundlage hatte die Regierung angesichts der Pandemie bereits im vergangenen Jahr geschaffen. Das Notfallgesetz erlaubt es auch, private Kliniken in die Pflicht zu nehmen.

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen war in Griechenland trotz strenger Maßnahmen in den vergangenen Wochen ungebremst gestiegen. Experten vermuten, dass sich viele Menschen zunehmend ohne Vorsichtsmaßnahmen treffen. Am Sonntag registrierte die Gesundheitsbehörde 1.514 Neuinfektionen binnen 24 Stunden.

Bodo Ramelow: Corona-Lockerungen "waren kein Fehler"

12:22 Uhr: Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat kurz vor den Bund-Länder-Beratungen die Corona-Lockerungen der vergangenen Wochen gerechtfertigt. "Sie waren kein Fehler, sondern sie folgen der Logik, dass wir ausprobieren wollen, was geht, was nicht geht", sagte er am Montagmorgen im Deutschlandfunk.

Angesichts steigender Infektionszahlen müsse nun aber verschärft werden. "Das heißt, es muss darum gehen, dass das, was wir seit einigen Tagen erleben, nämlich den deutlichen Anstieg des Infektionsgeschehens, dass es an dieser Stelle jetzt ein Eingreifen geben muss", betonte Ramelow. "Wir sind in der Dritten Welle."

Ramelows Bundesland, Thüringen, ist seit Wochen stark von der Pandemie betroffen. "Wir sind seit mehreren Wochen immer genau doppelt so hoch wie der Durchschnitt der Bundesrepublik", sagte er.

Dementsprechend schwierig sei es mit den Lockerungen seit der Bund-Länder-Runde am 3. März gewesen. "Wir haben in Thüringen diesen Weg gar nicht mitmachen dürfen, weil wir zu diesem Zeitpunkt schon viel zu hoch mit der Infektion gelegen haben."

Die in einem aktuellen Beschlussentwurf zur Bund-Länder-Beratung beschriebene mögliche Verschärfung der Corona-Notbremse befürwortete der Ministerpräsident. Angesprochen auf eine mögliche nächtliche Ausgangsbeschränkung sagte er, dass diese in Thüringen "immer noch ein Teil der Auflagen" im Fall stark steigender Infektionszahlen sei.

Neuer Entwurf für Bund-Länder-Runde: Verwandtenbesuche über Ostern?

11:59 Uhr: Ungeachtet hoher Corona-Infektionszahlen ist vor den Bund-Länder-Beratungen im Gespräch, über Ostern die Kontaktregeln leicht zu lockern und Verwandtenbesuche zu erlauben. Konkret liegt ein Vorschlag vor, Treffen mit vier über den eigenen Hausstand hinausgehenden Personen zuzüglich Kindern im Alter bis 14 Jahre aus dem engsten Familienkreis zu erlauben.

Das geht aus einem aktualisierten Beschlussentwurf hervor, der am Montagvormittag vom Kanzleramt verschickt wurde und in dem Vorschläge und Forderungen von A- und B-Ländern enthalten sind. Das Papier, das der Deutschen Presse-Agentur aus mehreren Quellen vorlag, hat den Stand 22. März, 10.00 Uhr. Sehr viele Punkte darin sind noch in eckigen Klammern, darüber dürfte es zum Teil also noch viele Diskussionen geben.

Dazu zählt auch der Vorschlag, über Ostern mehr Kontakte zu erlauben - wobei zunächst unklar war, wer diesen Vorschlag eingebracht hat. Anders als im Lockdown über Ostern im vergangenen Jahr sollten Verwandtenbesuche in diesem Jahr möglich sein, heißt es hierzu in dem Papier. Das besonnene Verhalten der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland während der Weihnachtstage habe eindrucksvoll gezeigt, wie Familienzusammenkünfte sicher gestaltet werden könnten.

Wörtlich heißt es in dem Beschlussentwurf: "Daher werden die Länder vom 2. April bis zum 5. April 2021 - als Ausnahme von den sonst geltenden Kontaktbeschränkungen - Treffen mit 4 über den eigenen Hausstand hinausgehenden Personen zuzüglich Kindern im Alter bis 14 Jahre aus dem engsten Familienkreis, also Ehegatten, Lebenspartnern und Partnern einer nichtehelichen Lebensgemeinschaft sowie Verwandten in gerader Linie, Geschwistern, Geschwisterkindern und deren jeweiligen Haushaltsangehörigen zulassen, auch wenn dies mehr als zwei Hausstände oder 5 Personen über 14 Jahren bedeutet."

Langsam kommen mehr Corona-Selbsttests in die Läden

11:41 Uhr: Langsam aber sicher kommen in Deutschland mehr Corona-Selbsttests in die Läden. Aldi Nord und Aldi Süd kündigten an, ab Montag wieder Test-Kits in den Filialen zu verkaufen. Gleich drei verschiedene Produkte seien in der kommenden Woche im Angebot - solange der Vorrat reicht.

Bei Deutschlands größter Drogeriemarktkette dm erhielten die Filialen nach Angaben von Geschäftsführer Sebastian Bayer bereits ab Freitag eine Lieferung von Selbsttests zum stationären Verkauf. Konkurrent Rossmann teilte mit, die Tests seien "in der Auslieferung". Sie würden in Kürze deutschlandweit angeboten.

Der Handelsriese Rewe hat nach Angaben eines Sprechers diese Woche erste Selbsttests bundesweit erhalten und bietet sie seinen Kunden an. Die Rewe-Discount-Tochter Penny werde gegen Ende der kommenden Woche erste Lieferungen erhalten. Darüber hinaus würden in den nächsten Wochen bis Ostern weitere Lieferungen erwartet.

Eher zurückhaltend äußerte sich Deutschlands größter Lebensmittelhändler Edeka. Der Handelsriese teilte lediglich mit, er plane den Verkauf von Corona-Selbsttests, sobald sie verfügbar seien. Ein Datum nannte er nicht. Ganz ähnlich äußerte sich die Edeka-Discount-Tochter Netto.

Der Discounter Lidl teilte mit, er werde ab Samstag wieder Corona-Selbsttests über den Onlineshop an seine Kunden verkaufen. Aldi, dm und Rossmann bieten die Tests ebenfalls im Internet an. "Aufgrund der hohen Nachfrage unserer Kunden sind unsere Bestände jedoch schnell ausverkauft", sagte dm-Geschäftsführer Bayer. Doch rechne das Unternehmen für die kommenden Wochen mit einer Verbesserung der Verfügbarkeit.

Auch Aldi warnte, aufgrund der hohen Nachfrage könnten die Selbsttests kurzzeitig vergriffen sein. Die Märkte erhielten jedoch kontinuierlich neue Ware. Rossmann beschränkte die Abgabemenge pro Haushalt wegen der hohen Nachfrage von vorneherein auf vier Stück.

Notbremse

Entwurf: Lockdown bis weit nach Ostern

Die dritte Corona-Welle rollt durchs Land. An breite Lockerungen der harten Beschränkungen ist da nicht zu denken. Und auch der ersehnte Osterurlaub dürfte für viele ausfallen. Oder gibt es Kompromisse?

Schlange an Corona-Teststation an Grenze zu Polen

11:15 Uhr: An der Grenze Brandenburgs zu Polen in Frankfurt (Oder) ist am Montagmorgen eines von drei mobilen Corona-Testzentren in Betrieb gegangen. Weitere gibt es an der Autobahn A12 und in Guben (Spree-Neiße).

Bereits vor der offiziellen Öffnung um 7 Uhr hatte sich ab 5 Uhr in Frankfurt (Oder) am aufgebauten Zelt hinter der Stadtbrücke eine lange Schlange von Wartenden gebildet. Ungefähr 150 Berufspendler aus Polen standen bei frostigen Temperaturen an, wollten sich testen lassen und das Ergebnis mitnehmen.

Wegen stark steigender Corona-Infektionszahlen wird Polen seit dem Wochenende von der Bundesregierung als Hochinzidenzgebiet eingestuft. Die Einreise aus dem an Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen grenzenden Land ist nur noch mit einem negativen Corona-Test erlaubt.

Für Berufspendler ist nach Angaben des Brandenburger Innenministeriums mindestens ein Corona-Schnelltest pro Woche kostenlos. Auch polnische Staatsbürger, die in Deutschland sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind, bekommen mit einem entsprechenden Nachweis mindestens einen Test gratis. Diese Regeln gelten auch für Schüler und Studenten sowie für Besuche von Angehörigen.

Für alle übrigen Einreisen gilt neben dem vorgeschriebenen negativen Schnelltest auch eine Quarantänepflicht.

Astrazeneca: Untersuchung findet kein erhöhtes Thromboserisiko

10:57 Uhr: Eine aktuelle Untersuchung hat nach Angaben von Astrazeneca kein erhöhtes Thromboserisiko durch den Impfstoff ergeben. Das Unternehmen teilte am Montag mit, eine unabhängige Expertengruppe habe keine Sicherheitsbedenken erhoben. Auch die konkrete Suche nach Blutgerinnseln im Gehirn, sogenannten Sinusthrombosen, habe keinen Treffer ergeben.

Mehrere Länder, darunter auch Deutschland, hatten das Präparat zuletzt ausgesetzt, weil in wenigen Fällen nach der Impfung Thrombosen, also Blutgerinnsel, in Hirnvenen aufgetreten waren. In Deutschland kann das Mittel mittlerweile wieder gespritzt werden.

Die Phase-III-Studie mit etwa 32.500 Probandinnen und Probanden in den USA, Chile und Peru habe zudem die hohe Wirksamkeit des Corona-Impfstoffs bestätigt, betonte das britisch-schwedische Unternehmen. So schütze das Vakzin mit einer Wirksamkeit von 79 Prozent vor COVID-19, bei Menschen ab 65 Jahren liege dieser Wert sogar bei 80 Prozent.

Das bedeutet, dass unter den älteren Probanden einer geimpften Gruppe 80 Prozent weniger Erkrankungen auftraten als unter denen einer Kontrollgruppe. Die Wirksamkeit über alle Altersgruppen hinweg in Bezug auf schwere Krankheitsverläufe liege sogar bei 100 Prozent, teilte Astrazeneca mit.

Der Impfstoff namens AZD1222 wurde von Astrazeneca zusammen mit der Universität Oxford entwickelt. Er wird seit Januar in Großbritannien in großem Stil eingesetzt.

Der britische Gesundheitsminister Matt Hancock sprach von "weiteren guten Nachrichten". "Die Ergebnisse einer US-Untersuchung des Oxford/Astrazeneca-Vakzins beweisen deutlich, dass der Impfstoff sowohl sicher als auch höchst effektiv ist", twitterte Hancock.

Das Unternehmen kündigte an, bei der US-Arzneimittelbehörde FDA eine Notfallzulassung zu beantragen.

Karl Lauterbach

Karl Lauterbach: Ausgangssperre ist letztes Mittel​​​​​​​

Der SPD-Gesundheitsexperte hält eine nächtliche Ausgangssperre zur Eindämmung der Corona-Pandemie noch nicht für zwingend notwendig. Sollten die Fallzahlen allerdings weiterhin so rasant steigen, dürfte diese kaum zu vermeiden sein.

Grünen-Gesundheitsexperte: Jetzt gegen dritte Welle handeln

10:23 Uhr: Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen hat vor zögerlichem Handeln gegen die dritte Welle der Corona-Pandemie gewarnt. "Wenn wir immer darauf warten, erst perfekt und sicher zu sein, bevor wir überhaupt etwas tun, dann wird diese dritte Welle schlimmer als die zweite", sagte Dahmen in der Sendung "Frühstart" bei RTL/ntv.

Dahmen zufolge ist es möglich, dass bald mehr und jüngere Menschen auf den Intensivstationen liegen. "Es werden viele Menschen deutlich kränker werden." Schärfere Maßnahmen seien angesichts der Situation nicht vermeidbar.

"Wer jetzt nicht handelt, in einer solch offensichtlichen Situation, in einer dritten Welle, wo 3.000 Menschen schon wieder auf den Intensivstation liegen, die Zahlen wieder exponentiell wachsen, der hat das Prinzip nicht verstanden."

Zuschauer gegen Bayern? Corona-Verordnung ermöglicht Modellprojekt

09:56 Uhr: Eine Regelung zu Modellprojekten in der sächsischen Corona-Schutzverordnung würde die Zulassung von Zuschauern für das Spitzenspiel der Fußball-Bundesliga zwischen RB Leipzig und Bayern München ermöglichen.

Der Paragraf 8g sieht Projekte zur "Erprobung von Corona-Testkonzepten" vor, allerdings muss dafür ein Sieben-Tage-Inzidenzwert von 100 Infektionen auf 100.000 Einwohner unterschritten werden. In Leipzig lag der Inzidenzwert am Montag bei 84,5. Der "Sportbuzzer" hatte berichtet, dass für das Spiel am 3. April 999 Zuschauer zugelassen werden sollen. Der Verein wollte sich dazu am Sonntagabend nicht äußern.

Für Montagmorgen (10.00 Uhr) ist eine Pressekonferenz mit Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) sowie mit Vertretern von RB Leipzig und des Handball-Bundesligisten SC DHfK Leipzig angesetzt. Dort soll über das Pilotprojekt "Sportveranstaltungen mit Besuchern in Leipzig" informiert werden.

Einem Bericht der "Bild" vom Montag zufolge soll es dabei auch um eine mögliche Zuschauerzulassung für das Handball-Spiel des SC DHfK gegen Erlangen am 1. April (19.00 Uhr) gehen.

Bisher hatte RB Leipzig am 24. Oktober beim 2:1 gegen Hertha BSC letztmalig Fans ins Stadion lassen dürfen. Damals hatten 999 Zuschauer die Partie verfolgt. Bereits am vergangenen Wochenende hatte es bei Hansa Rostock ein Pilotprojekt gegeben. Der Drittligist durfte unter Hygieneauflagen 777 Fans zum Spiel gegen Halle in das Ostseestadion lassen, 702 Zuschauer erschienen letztlich. Zutritt gab es nur mit einem negativen Schnelltest.

Corona-Pandemie: Fatale Folgen für Krebspatienten

Durch die Pandemie und die dadurch entstandene Extremlage in Krankenhäusern, mussten viele andere Behandlungen zurückgestellt werden. Für Krebspatienten könnte das fatale Folgen haben.

Corona-Neuinfektionen in den USA gehen zurück

09:29 Uhr: In den USA geht die Zahl der Corona-Neuinfektionen weiter zurück. Die Behörden meldeten für Sonntag insgesamt 33.243 neue Fälle, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore vom Montagmorgen (MEZ) hervorging.

Am Sonntag der Vorwoche waren noch 38.222 neue Infektionen registriert worden. Die Zahl der neuen Todesfälle mit einer bestätigten Coronavirus-Infektion lag bei 430. Eine Woche zuvor waren es noch 579.

Mit mehr als 542.000 Toten und 29,8 Millionen Infizierten sind die Vereinigten Staaten in absoluten Zahlen das weltweit am stärksten von der Corona-Pandemie betroffene Land. Inzwischen sind aber auch schon mehr als 81,4 Millionen Menschen mindestens einmal geimpft. Insgesamt zählen die USA knapp 330 Millionen Einwohner.

Serbien verlängert Maßnahmen wegen höherer Corona-Zahlen

08:56 Uhr: Angesichts eines deutlichen Anstiegs der Corona-Zahlen müssen in Serbien alle Gaststätten und Einkaufszentren weiterhin geschlossen halten. Das verfügte der Krisenstab der Regierung in Belgrad am Sonntagabend. Hotelgäste dürfen in den Restaurants ihrer Herbergen bewirtet werden.

Geschäfte und Kultureinrichtungen dürfen bis 21.00 Uhr geöffnet bleiben, unter Einhaltung von Abstandsregeln und mit Begrenzung der Besucherzahl. Ähnliches gilt für Fitnessclubs. Der Krisenstab lockerte damit Einschränkungen, die seit Mittwoch gegolten und auch Kultureinrichtungen und Fitnessclubs eingeschlossen hatten.

Nach einer abrupten Talfahrt im Februar geht der sogenannte Sieben-Tage-Inzidenzwert in Serbien in diesem Monat wieder deutlich in die Höhe. Am Sonntag lag der Wert bei 512,1 Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen.

Karl Lauterbach: Ausgangssperre ist letztes Mittel

08:31 Uhr: SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hält eine nächtliche Ausgangssperre zur Eindämmung der Corona-Pandemie noch nicht für zwingend notwendig. Bei weiterhin rasant steigenden Fallzahlen dürfte sie aber kaum zu vermeiden sein, warnte der studierte Epidemiologe am Sonntagabend bei "Bild live". Grund dafür sei, dass die sich ausbreitende Corona-Mutation B.1.1.7 auf einen Monat betrachtet "vier- bis achtmal so ansteckend" sei wie das bisherige Virus.

"Bisher ist es keinem Land gelungen, die viel schnellere Pandemie mit dieser Mutation in den Griff zu bekommen, ohne dass es Ausgangsbeschränkungen im Lockdown gegeben hätte", sagte Lauterbach.

Gleichwohl müsse klar sein: "Ausgangsbeschränkungen sind die Ultima Ratio, man muss versuchen, das zu verhindern." Die einzige Chance dazu biete ein "sehr strenges Testkonzept" mit zwei Tests pro Woche in allen Schulen und Betrieben. Die Kapazitäten hierfür würden "gerade fieberhaft aufgebaut".

Bund und Länder beraten am Montag (14.00 Uhr) über das weitere Vorgehen in der Pandemie. Die laut dem der Deutschen Presse-Agentur (dpa) vorliegenden Entwurf geplante Verlängerung des Lockdowns bis zum 18. April ist nach Überzeugung Lauterbachs "ohne Wenn und Aber nötig".

Ansonsten würden sich die Sterbezahlen verdoppeln. "Wir haben zu Beginn der dritten Welle mehr Patienten auf den Intensivstationen mit COVID-19 als zum Ende der ersten Welle. Wir sind also mehr oder weniger schon voll, bevor es losgeht." Niederschlagen dürfte sich das auch bei den Todeszahlen: "Jeder Zweite stirbt, der beatmet werden muss, auch bei den Jüngeren."

Sahin

Biontech-Gründer Sahin rechnet mit Ende der Lockdown-Politik im Herbst

Ugur Shain, Gründer des Mainzer Pharmaunternehmens Biontech, rechnet im Herbst mit einem Ende der Lockdown-Politik. Lokale Ausbrüchen wird es weiterhin geben, diese würden aber keinen Schrecken mehr verbreiten. Vorschaubild: Abdulhamid Hosbas / Anadolu Agency / dpa

Umfrage: Fast zwei Drittel unzufrieden mit Corona-Krisenmanagement

08:06 Uhr: Ein Jahr nach den ersten Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie sind fast zwei Drittel der Deutschen unzufrieden mit dem Krisenmanagement der Bundesregierung. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur (dpa) zeigen sich 34 Prozent "sehr unzufrieden" und weitere 31 Prozent "eher unzufrieden" mit dem Agieren der Regierung in der Krise. Dagegen sind nur 4 Prozent "sehr zufrieden" und 26 Prozent "eher zufrieden". 5 Prozent machen keine Angaben.

Noch schlechtere Noten als das Kabinett von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) insgesamt bekommt Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Nur 24 Prozent der Befragten sind mit seiner Arbeit zufrieden, 69 dagegen unzufrieden.

Die Akzeptanz der Einschränkungen wie die Schließung von Geschäften, Restaurants und Schulen war während der ersten Corona-Welle noch sehr groß. In einer YouGov-Umfrage im April 2020 zeigten sich 67 Prozent eher oder sehr zufrieden mit dem Krisenmanagement der Regierung.

Zu Beginn der zweiten Welle im Oktober waren es nur noch 57 Prozent, Anfang Februar dann nur noch 50 und in der letzten Umfrage Ende Februar nur noch 48 Prozent. In den vergangenen drei Wochen hat sich die Akzeptanz der Regierungsmaßnahmen noch einmal deutlich verschlechtert. Jetzt bewerten nur noch 30 Prozent der Befragten das Krisenmanagement der Regierung eher oder sehr positiv.

Die Unzufriedenheit überwiegt inzwischen bei den Wählern aller im Bundestag vertretenen Parteien. Besonders stark ist sie unter den Anhängern der AfD (86 Prozent), der Linken (76 Prozent) und der FDP (73 Prozent). Dahinter folgen die Wähler der SPD (63 Prozent) der Grünen (62 Prozent) und der CDU/CSU (51 Prozent).

Britta Ernst warnt vor erneuten Schulschließungen

07:40 Uhr: Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Britta Ernst (SPD), hat vor der Ministerpräsidentenkonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vor den Auswirkungen von erneuten Schulschließungen gewarnt.

"Die Kultusministerinnen und Kultusminister betrachten die Auswirkungen der im Zuge der Eindämmung der SARS-CoV-Pandemie getroffenen Maßnahmen für Kinder und Jugendliche mit Sorge", sagte die Bildungsministerin von Brandenburg der "Bild"-Zeitung (Montag). "Viele Kinder und Jugendliche leiden unter der Pandemiesituation. Damit die Folgen nicht dauerhaft ihr Leben begleiten, liegt die Priorität der (...) darauf, die Schulen so lange wie möglich offen zu halten."

Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, kritisierte dagegen das Festhalten der Politik am Präsenzunterricht ohne ausreichende Tests. "Wenn es den Bundesländern ernst damit gewesen wäre, Schulen trotz stark steigender Inzidenzzahlen offenzuhalten, hätte man dafür sorgen müssen, dass jetzt Lehrkräfte geimpft und Schulen mit Schnelltests in ausreichender Zahl ausgestattet sind. Davon sind wir aber an 9 von 10 Schulen noch meilenweit entfernt", sagte er der "Rheinischen Post" (Montag).

Intensivstation

Wieder 3.000: Zahl der COVID-Patienten auf Intensivstationen steigt

Nach den ersten vorsichtigen Lockerungen in der Pandemie ist die Zahl der Corona-Patienten auf Deutschlands Intensivstationen wieder angestiegen.

Virologe: Corona-Mutationen könnten Frühjahrs-Effekte "auffressen"

07:09 Uhr: Die Ausbreitung der ansteckenderen Coronavirus-Mutationen könnte nach Ansicht des Virologen Ulf Dittmer die im Frühjahr zu erwartenden, mildernden saisonalen Effekte für die Pandemie abschwächen. Grundsätzlich würden Umweltfaktoren wie etwa UV-Strahlen und höhere Temperaturen sowie das vermehrte Aufhalten im Freien in der wärmeren Jahreszeit helfen, das Infektionsgeschehen zu bremsen.

"Dieser Vorteil könnte jetzt - und das ist ein wenig die Gefahr - von den Mutanten aufgefressen werden", sagte der Direktor des Instituts für Virologie des Uniklinikums Essen der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

"Wir wissen von Coronaviren, dass der R-Wert, also die Reproduktionsrate des Virus, aufgrund dieser Faktoren im Frühjahr und Sommer deutlich sinkt. Also mindestens um den Faktor 0,5, vielleicht sogar noch mehr. Und das ist schon relativ viel", sagte Dittmer.

Die saisonalen Effekte könnten jedoch wegen der sich leichter ausbreitenden Corona-Variante B.1.1.7 nicht dafür ausreichen, dass der R-Wert langfristig unter die Schwelle von 1 sinke, ab der die Pandemie abflaut.

RKI registriert 7.709 Corona-Neuinfektionen und 50 neue Todesfälle

06:28 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 7.709 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 50 neue Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen des RKI vom Montag hervor. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 6.604 Neuinfektionen und 47 neue Todesfälle verzeichnet.

Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 05:10 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich Der Inzidenzwert ist demnach weiter gestiegen: Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI am Montagmorgen bundesweit bei 107,3 - und damit etwas höher als am Vortag (103,9).

Der Höchststand von 1.244 neu gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert erreicht worden - er enthielt jedoch 3.500 Nachmeldungen.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2.667.225 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2.423.400 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 74.714.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Sonntagabend bei 1,22 (Vortag ebenfalls 1,22). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 122 weitere Menschen anstecken.

Carsten Schneider: Erst andere Optionen ausschöpfen

05:14 Uhr: Der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, Carsten Schneider, hat sich kritisch zum Vorschlag des Kanzleramts für Corona-Ausgangssperren geäußert: "Bevor die von der Bundeskanzlerin vorgeschlagenen neuen Einschränkungen für Privathaushalte diskutiert werden können, müssen alle anderen Optionen ausgeschöpft sein", sagte er der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

Dazu gehöre, dass endlich die vom Bundesgesundheitsminister vor sechs Wochen angekündigten Testmöglichkeiten in der Realität auch zur Verfügung stünden. "Für alle Berufe, die ihrer Arbeit nicht im Homeoffice nachgehen können, müssen die Arbeitgeber mindestens zwei Tests in der Woche zur Verfügung stellen. Sofern die Unternehmen das nicht umsetzen, muss dies durch Verordnung vorgeschrieben werden."

Ein Beschlussentwurf für die Beratungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten an diesem Montag enthält eine Passage, die wegen des exponentiellen Wachstums weitere Verschärfungen ("zusätzliche Maßnahmen") für Landkreise mit mehr als 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche vorsieht.

Ralph Brinkhaus fordert: "Notbremse konsequent und ohne Ausnahme umsetzen"

03:48 Uhr: Vor den Beratungen von Bund und Ländern zum weiteren Vorgehen in der Coronakrise hat sich Unionsfraktions-Chef Ralph Brinkhaus für einen absolut strikten Lockdown ausgesprochen. "Wir sind jetzt in der wahrscheinlich kritischsten Phase der Pandemie. Die Anfang März vereinbarte Notbremse muss deswegen konsequent und ohne Ausnahme umgesetzt werden", forderte der CDU-Politiker am Montagmorgen.

"Lockerungen auch im Osterreiseverkehr verbieten sich. Im Gegenteil: Die Lockdown-Maßnahmen müssen - so problematisch das auch ist - noch einmal erweitert werden. Ansonsten wird es für uns alle ein sehr schwerer Sommer."

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Regierungschefs der Länder beraten am Nachmittag (14.00 Uhr) über das weitere Vorgehen in der Pandemie. Angesichts hoher Corona-Infektionszahlen müssen sich die Menschen in Deutschland auf eine grundsätzliche Verlängerung des Lockdowns bis weit nach Ostern einstellen.

Angesichts der Vorlage aus dem Kanzleramt sieht Brinkhaus nun die Länder am Zug. Die Ministerpräsidenten stünden "in der Verantwortung, einen weiteren Anstieg der Zahlen und damit der Kranken und Toten zu verhindern".

Wieder 3.000: Zahl der COVID-Patienten auf Intensivstationen steigt

01:33: Nach den ersten vorsichtigen Lockerungen in der Pandemie ist die Zahl der Corona-Patienten auf Deutschlands Intensivstationen wieder angestiegen. Mit mehr als 3.000 belegten Betten liegt die Belastung im Moment erneut so hoch wie zu den Spitzenzeiten in der ersten Welle im Frühjahr 2020. Das geht aus dem Register der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) hervor.

"Wir starten jetzt auf den Intensivstationen in die dritte Welle und das auf einem sehr hohem Niveau. Davor hatten wir bereits Ende Februar gewarnt und das bereitet uns große Sorgen", sagte Divi-Präsident Gernot Marx. Nach Divi-Daten wurden am Sonntag 3.056 COVID-19-Patienten auf deutschen Intensivstationen behandelt.

"Wir erwarten in den nächsten Wochen einen rasanten Anstieg der Patienten, da die Welle der Intensivpatienten immer zwei bis drei Wochen der Infektionswelle nachrollt", ergänzte er. Es lasse sich daher erst für die Zeit ab Mitte April etwas an den Zahlen ändern.

Bei Inzidenzen um die 200 Infektionen in sieben Tagen pro 100.000 Einwohner prognostizieren Notfallmediziner für Anfang Mai rund 5.000 COVID-Patienten auf Intensivstationen. Das wären fast so viele wie auf dem Höhepunkt der zweiten Welle Anfang Januar und könnte viele Kliniken erneut schwer belasten.

Stephan Weil: Dritte Welle brandgefährlich

00:15 Uhr: Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat die dritte Corona-Welle als brandgefährlich bezeichnet und um Verständnis für die Rücknahme von Lockdown-Lockerungen geworben. "Die Situation ist ernst", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Montag).

Die Zahl der Neuinfektionen wieder zu drücken, werde dieses Mal weit schwieriger als im Frühjahr oder Herbst, warnte er. "Die dritte Welle wird durch ansteckendere Virusmutationen getrieben und trifft auf eine Corona-müde Bevölkerung - das macht sie so brandgefährlich."

Für Lockerungen sieht Weil keinen Spielraum: "In dieser brisanten Situation stur den Öffnungsplan abzuarbeiten, wäre verantwortungslos", betonte er. Stattdessen müssten Öffnungsschritte zurückgenommen werden, wenn die Inzidenz über 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in 7 Tagen steige. "Niedersachsen wird die beschlossene Notbremse ziehen, und ich rate allen, das auch zu tun", sagte Weil.

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Mit Material von dpa, afp, sid und apa.
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