• 19:22 Uhr: ➤ Söder kündigt weitere Lockerung von Corona-Regeln für Schulen an
  • 16:05 Uhr: Corona-Impfstoff zu stark verdünnt? 600 Menschen zur Blutabnahme
  • 14:23 Uhr: Peking reagiert empört auf neue US-Untersuchung zur Herkunft des Coronavirus
  • 13:16 Uhr: Ehemaliger Hotspot Tirschenreuth hat niedrigste Corona-Inzidenz der Republik
  • 12:49 Uhr: Spahn: Bei Impfkampagne sozial benachteiligte Menschen in Blick nehmen
  • 10:28 Uhr: Biontech verschiebt Impfstofflieferungen im Juni nach hinten

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➤ Söder kündigt weitere Lockerung von Corona-Regeln für Schulen an

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will die Corona-Regeln für die Schulen in dem Bundesland weiter lockern: Vom 21. Juni an soll in allen Regionen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz bis zu 100 wieder normaler Präsenzunterricht möglich sein. Das kündigte er am Donnerstag an. Nach den Pfingstferien, vom 7. Juni an, gilt für zwei Wochen zunächst noch der Grenzwert 50 für Präsenzunterricht - das hatte das bayerische Kabinett vergangene Woche so beschlossen.

Die weiteren Corona-News des 27. Mai 2021:

Russland: Vertrag über Sputnik-Lieferungen für Unicef unterzeichnet

23:26 Uhr: Das UN-Kinderhilfswerk Unicef soll nach russischen Angaben 220 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs Sputnik V erhalten. Ein entsprechender Vertrag sei unterzeichnet worden, teilte der staatliche russische Direktinvestmentfonds RDIF am Donnerstag mit. Mit den Präparaten könnten 110 Millionen Menschen geimpft werden. Bedingung für die Lieferungen ist demnach, dass das russische Vakzin eine Notfallzulassung von der Weltgesundheitsorganisation WHO erhält, die im vergangenen Oktober beantragt wurde.

Sputnik V ist laut Staatsfonds mittlerweile weltweit in mehr als 65 Ländern zugelassen. Russland, das beim Impfen der eigenen Bevölkerung im internationalen Vergleich nur schleppend vorankommt, hat bereits zahlreiche Lieferverträge mit anderen Staaten abgeschlossen. Auch ohne Zulassung durch die EU-Arzneimittelbehörde EMA verwenden in der Europäischen Union bereits Ungarn und die Slowakei den russischen Impfstoff.

Impf-Programm Covax fehlen Millionen Dosen Corona-Impfstoff

22:14 Uhr: Für die dringend nötigen Corona-Impfkampagnen in ärmeren Ländern fehlen dem Impfprogramm Covax zufolge bis Ende Juni 190 Millionen Impfdosen. Das von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mitgegründete Programm appellierte am Donnerstag an reiche Länder, mehr Impfdosen zu spenden. "Wenn wir gegen den derzeitigen akuten Mangel nichts tun, können die Folgen katastrophal sein", warnte Covax. Das Programm wurde 2020 gegründet, um allen Ländern der Welt zügig Zugang zu Corona-Impfstoffen zu verschaffen.

Die USA und europäische Länder, darunter Deutschland, hätten zusammen 180 Millionen Dosen versprochen, aber das reiche nicht. Die reichen Länder müssten nach einer Analyse der Stiftung von Bill und Melinda Gates in der Lage sein, bis Ende des Jahres zusammen eine Milliarde Dosen zur Verfügung zu stellen, so Covax. Sie hätten dann immer noch genügend Impfstoff, um 80 Prozent ihrer Bevölkerung zu impfen.

Außerdem fehlen Covax noch zwei Milliarden Dollar (rund 1,7 Milliarden Euro) für weitere Impfstoffkäufe. Das Geld müsse bis Anfang Juni eingehen, um weitere Bestellungen aufgeben zu können.

Covax wollte bis Ende des Jahres 1,8 Milliarden Impfdosen an ärmere Länder ausliefern. Ein großer Teil war bei indischen Herstellern bestellt worden. Die indische Regierung hat Lieferungen ins Ausland wegen eigener hoher Infektionszahlen aber weitgehend gestoppt. Deshalb konnte Covax bis Ende Mai erst rund 70 Millionen Impfdosen in 126 Länder liefern. In der zweiten Jahreshälfte würden größere Mengen Impfstoff von Herstellern außerhalb Indiens erwartet, aber so lange könnten viele Länder nicht warten. Die WHO warnt davor, dass dort, wo das Virus ungebremst grassiert, neue Varianten entstehen können, vor denen die heutigen Impfstoffe im schlimmsten Fall nicht schützen.

Schüler fordern Vorgriffsrecht junger Menschen auf Biontech-Impfstoff

21:42 Uhr: Nach dem Impfgipfel von Bund und Ländern hat die Bundesschülerkonferenz ein Vorgriffsrecht junger Menschen auf den Biontech-Impfstoff gefordert. Mit diesem Präparat werde es in absehbarer Zukunft nur einen Impfstoff gegeben, der für unter 16-Jährige zugelassen werde, sagte Dario Schramm, Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz, den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Junge Menschen müssten auch die Möglichkeit bekommen, sich und ihre Mitmenschen mit einer Impfung zu schützen, so Schramm. Der Bund müsse Vorkehrungen treffen, damit entsprechende Mengen verfügbar seien, sobald die EU-Arzneimittelbehörde EMA den Biontech-Impfstoff für Kinder ab zwölf Jahren zugelassen habe. Die Entscheidung der EMA wird für diesen Freitag erwartet.

Bund und Länder haben sich darauf verständigt, dass ab dem 7. Juni auch Kinder ab zwölf Jahren in Deutschland mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer geimpft werden können. Voraussetzung ist, dass die EMA den Impfstoff für diese Altersgruppe freigibt, wovon Bund und Länder in einem Beschlusspapier ausgehen.

Mit dem Broadway kommen auch die Tony Awards zurück

21:00 Uhr: Mit den Theaterstücken und Musicals des New Yorker Broadway kommen nach der Corona-Pause auch die Tony Awards zurück. Die Theaterpreise, die im vergangenen Jahr wegen der Pandemie nicht verliehen wurden, sollen bei einer Gala am 26. September wieder vergeben werden, teilten die Organisatoren mit. Wie genau die Veranstaltung ablaufen wird und welche Stücke teilnahmeberechtigt sind, war zunächst allerdings noch nicht klar.

Die Theater des Broadways sind wegen der Pandemie seit März 2020 größtenteils geschlossen. Ab dem 14. September dürfen die Säle aber wieder mit einer Kapazität von 100 Prozent genutzt werden. Zahlreiche beliebte Stücke wie "Hamilton" oder "Der König der Löwen" haben schon eine Rückkehr angekündigt.

Rumänien beschließt Vorteile für Geimpfte

20:00 Uhr: In Rumänien treten am 1. Juni Lockerungen der Corona-Maßnahmen in Kraft, die auch Vorteile für Geimpfte umfassen. Veranstaltungen und private Feste können ab dann mit unbegrenzt vielen Teilnehmern stattfinden, wenn alle Anwesenden vollständig gegen Corona geimpft sind. Das beschloss die Regierung in Bukarest am Donnerstag. Die Innengastronomie und die Hotels dürfen dann ihre Kapazitäten wieder voll nutzen - auch hier müssen alle Gäste vollständig geimpft sein. Sind nicht alle Gäste vollständig geimpft, ist ein eingeschränkter Betrieb bei geringer Inzidenz in dem jeweiligen Ort möglich. Veranstaltungen mit negativ Getesteten und Geimpften sind ebenfalls möglich, allerdings mit Teilnehmerlimits und ebenfalls nur bei geringer Inzidenz.

Einreisende aus Deutschland werden von der zehntägigen Quarantänepflicht befreit, wenn sie einen negativen PCR-Test vorweisen können, der nicht älter als 72 Stunden ist. Alternativ dazu wird ein Beleg über eine Corona-Impfung akzeptiert, sofern diese spätestens zehn Tage vor Reiseantritt abgeschlossen wurde.

Die 14-Tage-Inzidenz der Neuansteckungen sank zuletzt in Rumänien auf 46,78 pro 100.000 Einwohner, sie ist damit EU-weit vergleichsweise niedrig.

Zahl der Corona-Neuinfektionen in Großbritannien steigt wieder

19:15 Uhr: Nach einem langen Abwärtstrend verzeichnet Großbritannien wieder mehr neue Corona-Fälle. Die Zahl der Neuinfektionen war am Mittwoch mit 3.542 Fällen so hoch wie seit dem 12. April nicht mehr, wie Gesundheitsminister Matt Hancock am Donnerstag sagte. Bis zu drei Viertel der neuen Fälle könnten der Variante B.1.617.2 zugeordnet werden, die zuerst in Indien entdeckt wurde. Der Sender Sky News kommentierte, die Zahlen legten nahe, dass die Variante nun im Land dominiere.

Hancock betonte, dass die Zahl der Corona-Patienten in Kliniken aber nicht steige - im Gegenteil. Die Regierung geht davon aus, dass Impfungen gegen die Variante schützen. Die große Mehrheit der neu Infizierten sei noch nicht geimpft gewesen.

Bisher hält die britische Regierung an ihrem Vorhaben fest, alle Corona-Maßnahmen am 21. Juni aufzuheben. Allerdings soll der Schritt zuvor noch mal geprüft werden. Wissenschaftler und Regierungsmitglieder hatten zuletzt eingeräumt, dass wegen der Variante der Zeitplan nach hinten geschoben werden könnte. Deutschland hat Großbritannien wegen der Ausbreitung von B.1.617.2 zum Virusvariantengebiet erklärt. Nur Deutsche und Menschen mit Wohnsitz in Deutschland dürfen aus dem Vereinigten Königreich einreisen und müssen dann ausnahmslos für 14 Tage in Selbstisolation.

Impf-Gipfel: Impfungen für Jugendliche ab zwölf Jahren starten am 7. Juni

19:00 Uhr: Die Corona-Impfungen von Kindern und Jugendlichen ab zwölf Jahren sollen in Deutschland am 7. Juni starten. Sofern die europäische Arzneimittelbehörde (EMA) den Impfstoff von Biontech/Pfizer für die jüngere Altersgruppe zulasse, könnten sich die Jugendlichen ab diesem Tag um einen Impftermin bemühen, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Donnerstag nach Beratungen mit den Bundesländern.

Bis Ende des Sommers sollten dann alle Menschen ab zwölf Jahren in Deutschland ein Impfangebot bekommen, fügte Merkel hinzu. Eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) zur Impfung der Jugendlichen werde "in absehbarer Zeit" kommen.

Der Termin 7. Juni orientiert sich an der dann generell wegfallenden Priorisierung für die Corona-Impfungen. Die Impfungen für die Jugendlichen sollten entweder bei niedergelassenen Ärzten oder in den Impfzentren erfolgen, sagte Merkel. Das konkrete Vorgehen sei den Ländern überlassen.

Merkel betonte, die Frage des sicheren Schulbetriebs sei "unabhängig" davon, ob die Schülerinnen und Schüler geimpft seien. Dies bekräftigte auch Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) auf der gemeinsamen Pressekonferenz. Die "Einrichtung des neuen Schuljahrs" erfolge unabhängig von den Impfungen der Jugendlichen.

Müller unterstrich außerdem, dass es "keine eigene Impfkampagne für Kinder und Jugendliche" geben werde. Es müsse offen gesagt werden: "Wir haben dafür keine zusätzlichen Impfstoffe."

Die Entscheidung der EMA über die Zulassung des Produkts Biontech/Pfizer für Jugendliche ab zwölf Jahren wird für Freitag erwartet. Der Impfstoff ist bislang für Menschen ab 16 Jahren freigegeben.

Großbritannien in der Schweiz neu auf Liste der Corona-Risikoländer

17:24 Uhr: Die Schweiz hat Großbritannien wegen der dort kursierenden Coronavirus-Variante aus Indien wieder auf die Liste der Risikoländer gesetzt. Wer von dort einreisen will, braucht neben der elektronischen Registrierung einen negativen Test und muss sich nach der Ankunft in Quarantäne begeben.

Die Entscheidung von Donnerstag galt umgehend. In Deutschland ist Großbritannien seit dem 21. Mai als Virusvariantengebiet eingestuft, was die Einreise beschränkt.

Deutschland als Ganzes steht nicht auf der Schweizer Liste, wohl aber weiterhin die Bundesländer Sachsen und Thüringen wegen hoher Fallzahlen.

Schweden: Einige Corona-Maßnahmen werden ab Dienstag gelockert

17:15 Uhr: In Schweden werden wie geplant zum 1. Juni mehrere Corona-Beschränkungen zurückgefahren. Das gaben Ministerpräsident Stefan Löfven und seine Regierung am Donnerstagnachmittag auf einer Pressekonferenz in Stockholm bekannt.

Sie stellten dabei einen fünfstufigen Plan vor, mit dem die Beschränkungen in Schweden nach und nach gelockert werden sollen. Die Infektionslage entwickle sich in die richtige Richtung, die Pandemie sei aber noch nicht vorbei, sagte Löfven.

Mit dem ersten Schritt dürfen Restaurants ab Dienstag bis 22:30 Uhr und damit zwei Stunden länger als bislang offen bleiben. Zugleich wird die Teilnehmerobergrenze für Zusammenkünfte und Veranstaltungen heraufgesetzt auf bis zu 50 in Innenräumen und bis zu 500 unter freiem Himmel, sofern dabei feste Sitzplätze zugewiesen werden. Bei bestimmten Sportveranstaltungen wie Läufen sind 150 Teilnehmer erlaubt.

Die Lockerung dieser Maßnahmen war immer wieder aufgeschoben worden, weil Schwedens Neuinfektionszahlen nicht umfassend zurückgegangen waren. Das EU-Land hatte vergangene Woche bei der 14-Tage-Inzidenz die traurige Spitzenposition unter den Ländern des Europäischen Wirtschaftsraums eingenommen.

Inzwischen zeigen die am Donnerstag aktualisierten Vergleichszahlen der EU-Gesundheitsbehörde ECDC, dass die Infektionslage nun in Litauen am stärksten ist. Schweden hat demnach derzeit eine 14-Tage-Inzidenz von fast 430, Deutschland liegt zum Vergleich bei rund 150.

Schweden ist in der Coronakrise einen vielbeachteten Sonderweg gegangen und setzte dabei auf weniger strikte Maßnahmen wie Deutschland und der Großteil der anderen Länder Europas. Dennoch sind auch dort bestimmte Beschränkungen eingeführt worden, darunter eine bislang geltende Teilnehmerobergrenze für Veranstaltungen und Zusammenkünfte von maximal acht Personen.

Impfstoff-Hersteller arbeiten an zweiter Generation Corona-Vakzinen

Impfstoff-Hersteller arbeiten bereits an neuen Corona-Vakzinen der zweiten Generation. Diese könnten im besten Fall sogar noch 2021 zugelassen werden, heißt es vom Verband forschender Arzneimittelhersteller. Vorschaubild: picture alliance

Erstmals wieder Touristengruppe in Israel gelandet

17:03 Uhr: Erstmals seit mehr als einem Jahr ist wieder eine Touristengruppe in Israel gelandet. Dies bestätigte eine Sprecherin des Tourismusministeriums am Donnerstag.

Voraussetzung für die Einreise in das Mittelmeerland sind Corona-Impfnachweise und negative Corona-Tests. In einem ersten Öffnungsschritt soll zunächst eine begrenzte Zahl von Reisegruppen ins Land gelassen werden. Individualreisen sind erst in einem zweiten Schritt geplant, frühestens im Juli.

Das Land hatte sich nach Beginn der Pandemie praktisch abgeschottet. Ausländern war die Einreise nur in Ausnahmefällen möglich. Die Tourismusindustrie ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, sie hatte stark unter den Folgen der Coronakrise gelitten.

Das Neun-Millionen-Einwohner-Land setzt seit dem 19. Dezember äußerst erfolgreich eine Impfkampagne um. Die Zahl der Neuinfektionen und der schweren Erkrankungen ist dramatisch zurückgegangen.

Parallel zum Fortschritt der Impfkampagne begann die Regierung mit schrittweisen Lockerungen der Corona-Restriktionen. Diese könnten in der kommenden Woche fast vollständig aufgehoben werden. Am Donnerstagabend sollten auch Kinos im Land wieder geöffnet werden.

Lungenärzte sammeln Daten zu Therapie langer Corona-Erkrankungen

16:42 Uhr: Lungenfachärzte erforschen Therapieansätze von lang andauernden Corona-Erkrankungen. "Es ist ein relative frisches Phänomen", sagte Andreas Rembert Koczulla am Mittwoch vor dem 61. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP).

Man überblicke gerade mal 15 Monate. Viele Unikliniken hätten Fachabteilungen eingerichtet für Patienten. In ländlicheren Regionen seien meist Allgemeinmediziner die ersten Ansprechpartner.

"Ich glaube, dass auch Selbsthilfegruppen eine entscheidende Rolle zukommt", sagte der Chefarzt am Fachzentrum für Pneumologie der Schön Klinik Berchtesgadener Land in Schönau am Königssee. Diese hätten sich sehr schnell gebildet.

Die Experten unterscheiden bei den Langzeit-Erkrankungen das Post-COVID-Syndrom, bei dem Symptome noch zwölf Wochen nach einer akuten Corona-Infektion vorhanden sind, und das Long-COVID-Syndrom, das den Symptomverlauf von Woche vier bis über die Woche zwölf hinaus bezeichnet. Daten dazu, wie viele Erkrankte noch lange Probleme haben, seien schwierig zu erheben. Nach Angaben aus England zeigten fast 14 Prozent nach zwölf Wochen Long-COVID-Symptome.

Diese können sehr unterschiedlich sein und verschiedene Organe betreffen, wie Koczulla deutlich machte. Daher würden die Symptome zu sogenannten Phänotypen zusammengefasst.

Beim Lungen-Phänotyp seien etwa Husten und Schlafstörungen typisch, beim neurologischen Phänotyp Konzentrationsstörungen sowie Kopfschmerzen und beim dermatologischen Phänotyp Hautveränderungen sowie Haarausfall. "Es ist häufig ein Mischbild an Phänotypen, die auftreten", sagte der Lungenarzt.

Beim DGP-Kongress vom 2. bis 5. Juni werden rund 4.000 Teilnehmer erwartet. Die digitale Veranstaltung steht unter dem Motto "Pneumologie – persönlich und präzise". Unter anderem soll es auch um die Gefahr von E-Zigaretten und (Heim-)Beatmung im Kontext des neuen Intensivpflege- und Rehabilitationsstärkungsgesetzes gehen.

Scholz betont Bedeutung internationaler Impfstoff-Initiative

16:20 Uhr: Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) hat die Bedeutung der weltweiten Initiative für Corona-Impfstoffe in ärmeren Ländern (Covax) betont. Die große internationale Aufgabe sei es nun zu organisieren, dass alle Länder ihre Bevölkerung impfen könnten, sagte der Finanzminister am Donnerstag bei einer Konferenz der "Global Solutions Initiative", die die G20 zu globalen Problemen berät.

Dafür sei Solidarität nötig - und finanzielle Unterstützung. Deutschland zahle große Summen für die Covax-Initiative. "Ich hoffe, dass andere Länder dem mit ähnlichen Summen folgen", sagte Scholz.

Impffortschritte auf der ganzen Welt würden auch der deutschen Wirtschaft auf die Beine helfen, betonte der SPD-Kanzlerkandidat. Er sehe international bereits Zeichen einer wirtschaftlichen Erholung, unterstützt durch die Hilfsprogramme der Staaten. Sobald sich die Infektionslage bessere, erwarte er einen großen Aufschwung.

Corona-Impfstoff zu stark verdünnt? 600 Menschen zur Blutabnahme

16:05 Uhr: Weil in einem Bayreuther Impfzentrum der Corona-Impfstoff möglicherweise zu stark verdünnt wurde, erhalten rund 600 Menschen ein Angebot zur Blutabnahme.

Bei sechs von insgesamt 581 Impfungen könne nicht ausgeschlossen werden, dass eine zu geringe Impfdosis des Herstellers Biontech/Pfizer verabreicht wurde, teilte ein Sprecher des Landratsamtes Bayreuth in Bayern am Donnerstag mit. Die mögliche Normabweichung sei bei der täglichen Nachkontrolle festgestellt worden.

Bei der Blutabnahme sollen nun die Antikörper der Geimpften gegen COVID-19 gemessen werden. "Infolgedessen kann bestimmt werden, welche Impflinge die möglicherweise zu stark verdünnte Dosis verabreicht bekommen haben", heißt es in der Pressemitteilung. Diese Personen würden umgehend einen neuen Impftermin erhalten.

Zu dem Angebot einer Blutabnahme habe man sich nach Beratungen mit dem Hersteller, dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) und dem Paul-Ehrlich-Institut entschieden, sagte der Sprecher. "Gesundheitliche Folgen durch eine zu starke Verdünnung des Impfstoffs können ausgeschlossen werden."

Bürgermeister auf den Philippinen lockt Impfmuffel mit Kuh-Verlosung

15:58 Uhr: Wer sich impfen lässt, kann eine Kuh gewinnen: Mit dieser außergewöhnlichen Lotterie will der Bürgermeister einer philippinischen Kleinstadt die Bewohner zu einer Corona-Impfung bewegen.

Ab Juli kann jeder Bürger von San Luis, der sich gegen das Coronavirus impfen lässt, an der Verlosung einer Kuh im Wert von umgerechnet rund 500 Euro teilnehmen. Ein Jahr lang soll monatlich ein Rind verlost werden.

Er hoffe, dass der Zeitraum ausreiche, um die meisten Erwachsenen in der 60.000-Einwohner-Stadt zu impfen, sagte Bürgermeister Jayson Sagum der Nachrichtenagentur AFP. Nur drei Prozent der Bewohner von San Luis haben sich bislang impfen lassen. Umfragen zeigen, dass etwa die Hälfte der älteren Menschen aufgrund von Berichten über unerwünschte Nebenwirkungen misstrauisch sind.

Um die Menschen zu einer Impfung zu bewegen, habe er sich eine Strategie überlegen müssen, sagte Sagum. "Und wir wissen, dass die Philippiner Glücksspiele mögen". Kühe als Preise seien für die landwirtschaftlich geprägte Stadt, in der viele Menschen Reis anbauen oder Enten und Fische züchten, die "perfekte Lösung".

Mit mehr als 1,2 Millionen Infektionen verzeichnen die Philippinen die zweithöchste Fallzahl in Südostasien. Die im März gestartete Impfkampagne kommt nicht nur aufgrund von Impfstoff-Knappheit schleppend voran. Einer Umfrage zufolge sind rund 60 Prozent der Einwohner nicht bereit, sich gegen Corona impfen zu lassen.

Test-Reihe: Veranstaltungen sind trotz Corona möglich

15:41 Uhr: Veranstaltungen mit Publikum können nach einer niederländischen Testreihe auch bei höherem Infektionsrisiko in Coronazeiten organisiert werden. Nach den Ergebnissen der Tests sind unter Auflagen Konzerte, Kongresse, Sportwettkämpfe und Theatervorstellungen möglich, wie die Organisation Filedlab Evenementen am Donnerstag in Den Haag mitteilte. Coronatests sind demnach vor allem bei Veranstaltungen ohne feste Sitzplätze notwendig.

In den vergangenen Monaten war unter wissenschaftlicher Begleitung das Infektionsrisiko bei verschiedenen Veranstaltungen untersucht worden. Dazu gehörten ein Kongress, Konzerte, ein Fußballspiel, Theatervorstellungen, ein Musikfestival aber auch der Eurovision Song Contest in der vergangenen Woche in Rotterdam.

Überall mußten Besucher zuvor einen negativen Test vorweisen. Außerdem gab es unterschiedliche Auflagen wie etwa der Gebrauch von Schutzmasken, und das Verhalten in Räumen wurde analysiert.

Die Forscher untersuchten etwa, wie weit sich Tröpfchen beim Singen, Tanzen und Schreien verbreiteten. Auch wurde das Infektionsrisiko bei Steh- und Sitzplätzen und in großen Gruppen untersucht.

Der Regierung in Den Haag wurden nun Empfehlungen für vier Szenarien von geringer bis hoher Inzidenz vorgelegt. Die Forscher halten es zurzeit für nicht ratsam, Großveranstaltungen wie Festivals zu organisieren. Die Niederlande sind trotz zurückgehender Infektionszahlen noch immer Hochrisikogebiet mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von etwa 137.

Bei einem geringen Infektionsrisiko sind dem Bericht zufolge aber bei guter Ventilierung alle Veranstaltungen möglich. Schnelltests seien nur bei Sportveranstaltungen, Konzerten in Innenräumen und Festivals im Freien ohne feste Sitzplätze notwendig.

Bei einer höheren Gefahrenlage empfehlen die Forscher, dass alle Besucher von Veranstaltungen vorher getestet werden. Allgemein wird geraten, dass Besucher Schutzmasken tragen, wenn sie sich vom Platz entfernen.

RKI: 2,2 Prozent Anteil der in Indien entdeckten Corona-Variante

In Großbritannien sind Fachleute besorgt wegen einer Corona-Variante, die auch zu der schlimmen Pandemie-Lage in Indien beigetragen haben soll. Jetzt liegen neue Daten zur Verbreitung in Deutschland vor.

Feldtests zur Einführung des digitalen Impfpasses gestartet

15:31 Uhr: Vor der Einführung des digitalen Impfpasses wird das Verfahren zunächst in Impfzentren getestet. Die Feldtests unter Federführung des Bundesgesundheitsministeriums starteten am Donnerstag.

Es solle geprüft werden, was gut funktioniere und was gegebenenfalls besser werden müsse, sagte der Abteilungsleiter im Gesundheitsministerium, Gottfried Ludewig, beim Besuch eines Zentrums in Potsdam. Er versicherte, die Einführung liege im Zeitplan. Vor den Sommerferien solle der Impfpass angeboten werden.

Es ist unter anderem vorgesehen, dass Bürgerinnen und Bürger nach einer Impfung den Nachweis mit einer App einscannen können. Dieser kann danach etwa bei einer Reise kontrolliert werden. Bei den Tests sollen nach Angaben des Brandenburger Gesundheitsministeriums pro Tag in jedem teilnehmenden Impfzentrum rund 30 digitale Impfnachweise ausgestellt werden.

Die EU-Mitgliedsstaaten und das EU-Parlament hatten sich vergangene Woche auf ein einheitliches Impfzertifikat geeinigt, das zum 1. Juli eingeführt werden soll.

Das Vorstandsmitglied der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg, Holger Rostek, zeigte sich erfreut über den Start der Feldtests. Der Impfpass müsse praxistauglich sein und auch in Hausarztpraxen funktionieren, sagte Rostek. "Wir wollen impfen und kein Bürokratiemonster haben." Er betonte zudem, dass die App noch nicht zur Verfügung stehe. Er bitte noch um ein wenig Geduld.

Brandenburgs Gesundheitsstaatssekretär Michael Ranft bezeichnete den Start der Feldtests als einen "wichtigen Meilenstein auf dem Weg zum digitalen Impfnachweis". Dieser Nachweis, "ob mit dem gelben Impfausweis oder mit einer App, ermöglicht den Menschen mehr Freiheiten". Der digitale Impfnachweis sei eine "einfache und praktikable Lösung".

Spahn reist nach Südafrika - Initiative für Impfstoffproduktion

15:12 Uhr: Hilfen für eine Corona-Impfstoffproduktion in Afrika stehen im Fokus einer Reise von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn nach Südafrika. Der CDU-Politiker wird dazu an diesem Freitag in der Hauptstadt Pretoria erwartet, wie es am Donnerstag aus dem Ministerium in Berlin hieß.

Spahn will für die Bundesregierung am Auftakttreffen einer Initiative teilnehmen, mit der Deutschland und Frankreich ihre Unterstützung für den Aufbau einer eigenen Produktion von Corona-Impfstoffen in Afrika bekräftigen.

Deutscher Ansatz sei, die dortige Herstellung so zu stärken, dass Impfstoffe in Lizenz hergestellt werden können. Auch der französische Staatspräsident Emmanuel Macron wird dazu in Pretoria erwartet.

Hintergrund sind den Angaben zufolge auch Ankündigungen der EU bei einer Gesundheitskonferenz der großen Industrie- und Schwellenländer (G20) in der vergangenen Woche in Rom, die Herstellung und den Zugang zu Impfstoffen in Afrika zu fördern. Spahn will am Samstag aus Südafrika nach Deutschland zurückkehren.

Trotz Corona zur Arbeit ins Seniorenheim - Altenpfleger muss zahlen

14:45 Uhr: Weil er trotz eines positiven Corona-Befundes an zwei Tagen in einem Seniorenheim gearbeitet und seine Tochter auch noch zur Schule gebracht hatte, muss ein Altenpfleger drei Geldbußen von jeweils 500 Euro zahlen. Das Amtsgericht Frankfurt verkündete am Donnerstag ein entsprechendes Urteil.

Die drei Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetz müssten als Ordnungswidrigkeiten geahndet werden, hieß es. Die Entscheidung ist noch nicht rechtskräftig. (Aktenzeichen 8940 Js 223144/20)

Der Angeklagte war nach entsprechenden Symptomen im April vergangenen Jahres vom Gesundheitsamt im Main-Taunus-Kreis aufgefordert worden, sich sofort in Quarantäne zu begeben. Gleichwohl erschien er noch zwei Mal an seiner Arbeitsstelle in einem Seniorenheim und blieb erst zu Hause, als zwei Tage später der positive COVID-19-Befund feststand. Daneben hatte er auch noch die Tochter zur Schule gebracht.

Vor Gericht bestritt er die Vorwürfe und gab an, von der Erkrankung erst vier bis fünf Tage später erfahren zu haben. Mitarbeiter des Gesundheitsamtes bestätigten jedoch als Zeugen, den Mann vor den Verstößen telefonisch zur Quarantäne aufgefordert zu haben. Das Gericht verhängte daraufhin die Geldbußen.

Bund und Länder beraten auf neuem Impfgipfel

14:32 Uhr: Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder sind am Donnerstag zu einem weiteren Impfgipfel zusammengekommen. Bei dem Treffen, bei dem sich einige Länderchefs im Kanzleramt versammelt und andere per Video zugeschaltet haben, soll es vor allem um den Fortgang der Corona-Impfkampagne sowie um Impfungen für Kinder gehen.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ist dafür, Kindern ab 12 Jahren möglichst rasch Impfangebote zu machen. Zuvor muss jedoch die EU-Arzneimittelbehörde EMA über eine entsprechende Zulassung für den bisher ab 16 Jahren zugelassenen Impfstoff von Biontech und Pfizer entscheiden. Das wird an diesem Freitag erwartet.

Der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz, Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD), mahnte vor den Beratungen einen «realistischen Fahrplan für mögliche Impfangebote bei Kindern und Jugendlichen» an. Dabei müssten die Impfstofflieferungen und die Verteilung unter den Ländern berücksichtigt werden.

Und hier hakt es immer wieder, Impfstoff gilt in Deutschland weiter als knappes Gut. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) kritisierte kurz vor dem Impfgipfel das Verteilungssystem: "Brandenburg bekommt prozentual weniger als andere Länder", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

Er wolle nun wissen, woran das liegt. Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) beklagte im Spiegel: "Die Impfstoffverteilung in Deutschland ist ungerecht."

Corona-Update vom 27. Mai: Inzidenz sinkt auf 41

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 6313 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 12 298 Ansteckungen gelegen.

Peking reagiert empört auf neue US-Untersuchung zur Herkunft des Coronavirus

14:23 Uhr: Die Regierung in Peking hat empört auf die Anordnung einer neuen Geheimdienst-Untersuchung zum Ursprung des Coronavirus durch US-Präsident Joe Biden reagiert. Ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums wies am Donnerstag die Notwendigkeit einer solchen Untersuchung entschieden zurück.

Hintergrund von Bidens Entscheidung ist die Frage, ob möglicherweise ein Laborunfall in der chinesischen Stadt Wuhan zu der weltweiten Corona-Pandemie mit mehr als 3,4 Millionen Toten führte.

Schon bald nach Beginn der Pandemie war darüber spekuliert worden, dass das Coronavirus bei einem Unfall aus dem Institut für Virologie in Wuhan, in dem an Coronaviren geforscht wird, entwichen sein könnte. Die chinesische Regierung hat das stets energisch bestritten.

Die "Motive und Ziele" der US-Regierung seien "klar", erklärte der chinesische Ministeriumssprecher. "Die dunkle Geschichte der US-Geheimdienste ist der Welt seit langem bekannt", sagte er in Anspielung auf frühere Falschinformationen der CIA. Die damalige US-Regierung hatte etwa vermeintliche Belege für Massenvernichtungswaffen als Begründung für die Irak-Invasion 2003 angeführt, was sich später als falsch herausstellte.

Das Wiederaufgreifen der Laborunfall-Theorie "ist respektlos gegenüber der Wissenschaft und auch eine Störung im globalen Kampf gegen die Pandemie", fügte der chinesische Sprecher hinzu.

Biden hatte am Mittwoch erklärt, die US-Geheimdienste würden ihm binnen drei Monaten einen neuen Bericht zu der Frage vorlegen, ob der Ausbruch der Pandemie auf eine Übertragung des Virus von Tier zu Mensch zurückgehe oder auf einen Laborunfall. Bei den US-Geheimdiensten herrsche derzeit Uneinigkeit in der Frage, welches Szenario wahrscheinlicher sei.

Ein Team internationaler Experten im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte die Labor-Theorie im März als "extrem unwahrscheinlich" eingestuft. Es sei vielmehr "wahrscheinlich bis sehr wahrscheinlich", dass das Virus SARS-CoV-2 von einer Fledermaus über ein Zwischenwirt-Tier auf den Menschen übergegangen sei.

An dem Bericht wurden aber schnell Zweifel laut. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus forderte, die Hypothese eines Laborunfalls in Wuhan weiter zu prüfen. Zahlreiche Staaten äußerten ihre Besorgnis darüber, dass den Experten bei ihrer Untersuchung in China der Zugang zu Daten verwehrt worden sei.

EU will 100 Millionen Impfdosen zu Olympischen Spielen schicken

13:55 Uhr: Die Europäische Union hat vor den Olympischen Spielen in Tokio den Export von mehr als 100 Millionen Dosen Corona-Impfstoff nach Japan genehmigt. Die Entscheidung sei auch ein starkes Signal, dass die EU alle Vorbereitungen für das Sportereignis und seine Sicherheit unterstütze, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Donnerstag nach einer Videokonferenz mit dem japanischen Ministerpräsidenten Yoshihide Suga und EU-Ratspräsident Charles Michel. Die Spiele in Japans Hauptstadt werden vom 23. Juli bis 8. August unter strengsten Hygiene- und Corona-Regeln veranstaltet.

Bei den Spitzengesprächen zwischen den EU-Vertretern und dem japanischen Ministerpräsidenten Suga wurde unter anderem eine "grüne Allianz" vereinbart. Sie soll den Kampf gegen den Klimawandel und die Umweltzerstörung beschleunigen. Japan sei eines der ersten Länder gewesen, die sich zur Klimaneutralität bis 2050 verpflichtet hätte und engagiere sich wie die EU sehr für langfristige Ziele, erklärte von der Leyen. Deswegen wolle man bei dem Thema künftig viel enger zusammenarbeiten. Michel sagte, es solle unter anderem mehr Kooperation bei der Vorbereitung der Energiewende, in Wirtschaftsfragen und bei der Regulierungszusammenarbeit geben.

Tirschenreuth: Vom Hotspot zum Vorzeige-Kreis

13:16 Uhr: Ausgerechnet Tirschenreuth - der Landkreis an der bayerisch-tschechischen Grenze hat bundesweit die niedrigste Sieben-Tages-Inzidenz, nachdem er im vergangenen Jahr zeitweise der Hotspot mit den meisten Corona-Infektionen war. Laut Robert-Koch-Institut (RKI) lag der Wert in Tirschenreuth am Donnerstag bei 4,2. Es folgten der Landkreis Vorpommern-Rügen in Mecklenburg-Vorpommern mit 4,5 und die bayerische Stadt Weiden in der Oberpfalz mit 4,7. Den höchsten Wert wies weiterhin die schwäbische Stadt Memmingen mit 140,6 aus.

Im Durchschnitt lag die Inzidenz in Deutschland laut RKI am Donnerstag bei 41,0. Den niedrigsten Wert verzeichnete das Bundesland Schleswig-Holstein mit 21,8. Die meisten Corona-Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen gab es mit 59,0 in Thüringen.

Spahn: Mehr Impfungen vor Supermärkten und Moscheen

12:49 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spah (CDU) will in der Impfkampagne verstärkt sozial benachteiligte Menschen in den Blick nehmen. Für diese Menschen müsse es mehr niedrigschwellige Impfangebote geben - etwa "vor Supermärkten, auf Marktplätzen oder auch in Kirchen oder Moscheen", sagte Spahn am Donnerstag in Berlin. Es gebe Menschen, "für die ist es eine Hürde, beim Arzt anzurufen oder beim Impfzentrum sich per Telefon anzumelden oder online". Auch diesen Menschen müsse ein Impfangebot gemacht werden.

Am Nachmittag wollen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder über den Fortgang der Impfkampagne beraten. "Es ist ein Gipfel der Zwischenbilanz, und wir können eine gute Zwischenbilanz ziehen", sagte Spahn. Die Impfkampagne habe an Geschwindigkeit gewonnen, inzwischen seien mehr als 40 Prozent der Bürger mindestens einmal geimpft.

Diejenigen, die noch keinen Impftermin bekommen haben, bitte er um Geduld, sagte Spahn. "Es geht jetzt noch um Wochen, nicht um Monate, bis wir allen ein Impfangebot machen können."

Schleswig-Holstein lockert Kontaktregelungen

11:17 Uhr: Vor dem Hintergrund des weiter abflauenden Corona-Infektionsgeschehens in Schleswig-Holstein plant die Landesregierung die nächsten Lockerungsschritte. Im nördlichsten Bundesland dürfen sich ab Montag in Innenräumen wieder bis zu zehn Personen treffen. Die Anzahl der Haushalte ist dabei nicht begrenzt, wie Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Donnerstag in Kiel sagte.

Auch sollen stufenweise wieder größere Veranstaltungen möglich werden. Je nach Art der Veranstaltung sollen unter Auflagen innen bis zu 125 Teilnehmer möglich sein, im Freien bis zu 250. Ab Montag dürfen auch wieder alle Sportanlagen öffnen. Das gelte auch für Fitnessstudios. Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein sank am Mittwoch auf 21,8, wie aus Daten des Gesundheitsministeriums in Kiel hervorgeht (Stand 26.5., 19.05 Uhr)

Biontech verschiebt Impfstoff-Lieferungen

10:28 Uhr: Bei den Corona-Impfungen in Deutschland verschieben sich geplante Lieferungen des wichtigsten Herstellers Biontech und seines US-Partners Pfizer.

Wie das Bundesgesundheitsministerium am Mittwoch mitteilte, wird die zugesagte Liefermenge nach Angaben von Biontech in den ersten beiden Juni-Wochen reduziert. Die Differenz solle dann erst in den beiden Wochen vom 21. Juni und vom 28. Juni zusätzlich geliefert und damit ausgeglichen werden. Insgesamt werde damit die Lieferzusage für das laufende Quartal eingehalten.

Auf die Lieferungen an die Impfzentren der Länder soll die Verschiebung laut Ministerium keine Auswirkungen geben. Zu den Praxen erklärte das Ministerium, dass anstehende Zweitimpfungen dort gesichert seien. Auch Erstimpfungen solle es weiterhin geben. Wie in Impfzentren seien in den nächsten Wochen aber auch in Praxen mehr Zweit- als Erstimpfungen zu erwarten.

Frauenärzte fordern Impfempfehlung für Schwangere

09:25 Uhr: Vor dem Impfgipfel von Bund und Ländern am Donnerstag hat der Berufsverband der Frauenärzte eine generelle Impfempfehlung für Schwangere gefordert. "Es wäre zum Schutz der Mütter und ihrer Ungeborenen außerordentlich hilfreich und wünschenswert, wenn beim Impfgipfel eine solche Empfehlung zugunsten der Schwangeren ausgesprochen würde", sagte Verbandspräsident Christian Albrig dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Donnerstagsausgaben).

Die Ständige Impfkommission habe leider noch keine generelle Empfehlung für die Corona-Impfung für Schwangere ausgesprochen, beklagte der Mediziner. "Es könnten aber, wie in Sachsen bereits geschehen, andere Länderregierungen oder gar das Bundesgesundheitsministerium entsprechende Beschlüsse fassen", sagte Albrig. Dazu müssten zudem zusätzliche mRNA-Impfstoffe für die frauenärztlichen Praxen bereitgestellt werden. Er gehe von insgesamt etwa je 500.000 Dosen für Erst- und Zweitimpfung aus, sagte der Verbandspräsident.

Indische Variante bleibt in Deutschland selten

08:30 Uhr: Die in Indien entdeckte und inzwischen in vielen Ländern weltweit verbreitete Corona-Variante B.1.617 bleibt nach Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) in Deutschland recht selten. In der dritten Woche in Folge bewegt sich der Anteil dieser Mutante an den untersuchten Proben im Bereich von rund zwei Prozent, wie aus einem RKI-Bericht von Mittwochabend hervorgeht. Die aktuellsten Daten stammen aus der Woche vom 10. bis 16. Mai.

Bei der Variante unterscheiden Fachleute mehrere Untervarianten. Das RKI spricht von einem langsamen, aber kontinuierlichen Anstieg der Anteile von Untervariante B.1.617.2 - auf nun 2,2 Prozent. In absoluten Zahlen geht es noch um relativ geringe Werte: Für die 19. Kalenderwoche sind 40 Nachweise im Bericht ausgewiesen. Diese Mutante sorgt derzeit bei Experten in Großbritannien für Aufsehen. Befürchtet wird, dass sie noch ansteckender sein könnte als frühere Formen; auch könnte sie die Wirksamkeit der Impfungen schwächen.

Vorherrschend bleibt in Deutschland unterdessen die zuerst in Großbritannien entdeckte Variante B.1.1.7, mit einem Anteil von 90 Prozent. Auch bei den Nachweisen der beiden weiteren als besorgniserregend eingestuften Mutanten (P.1/Brasilien und B.1.351/Südafrika) gab es im Vergleich zu früheren RKI-Berichten keine wesentlichen Veränderungen - sie bleiben auf niedrigem Niveau. In Deutschland wird nur ein Teil der positiven Proben auf Varianten untersucht.

Feldtest für digitalen Corona-Impfnachweis

07:23 Uhr: Für den geplanten digitalen Corona-Impfnachweis soll in dieser Woche ein Feldtest in ausgewählten Impfzentren anlaufen. Dies soll nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums dazu dienen, Erfahrungen mit dem System zu sammeln und Verbesserungsmöglichkeiten zu identifizieren. Die Einführung des freiwilligen Nachweises namens «CovPass» neben dem gelben Impfheft ist in Deutschland noch im laufenden zweiten Quartal geplant, also bis Ende Juni.

Die EU-Länder und das EU-Parlament hatten sich kürzlich auf Details eines europaweiten Zertifikats geeinigt, mit dem man Impfungen, Tests und überstandene Covid-19-Erkrankungen nachweisen kann. Dies soll auch Reisen erleichtern. Der Stand der Umsetzung in Deutschland ist auch eines der anstehenden Themen beim Impfgipfel von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten an diesem Donnerstag.

Den digitalen Impfnachweis soll man sich künftig direkt in Praxen oder Impfzentren erstellen lassen und dann per Smartphone nutzen können. Auch nachträglich soll das Ausstellen möglich sein - bei Ärzten und Apotheken.

Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 41

6:37 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 6.313 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Donnerstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.25 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 12.298 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Donnerstagmorgen mit bundesweit 41 an (Vortag: 46,8; Vorwoche: 68). An Feiertagen wie Pfingstmontag suchen weniger Menschen einen Arzt auf, wodurch auch weniger Proben genommen werden und es weniger Laboruntersuchungen gibt. Daher werden weniger Neuinfektionen gemeldet.

Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 269 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 237 Tote gewesen.

Impfstoff-Hersteller arbeiten an zweiter Generation Corona-Vakzinen

Impfstoff-Hersteller arbeiten bereits an neuen Corona-Vakzinen der zweiten Generation. Diese könnten im besten Fall sogar noch 2021 zugelassen werden, heißt es vom Verband forschender Arzneimittelhersteller. Vorschaubild: picture alliance

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.662.490 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte aber deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.450.400 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, wird nun mit 87.995 angegeben.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von Mittwochabend bei 0,71 (Vortag: 0,78). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 78 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.

Dämpfer für Spahn: STIKO torpediert Impfplan für Kinder

Bis zum Ende der Sommerferien soll Jugendliche ab zwölf Jahren ein Corona-Impfangebot haben - zumindest wenn es nach Gesundheitsminister Jens Spahn geht. Doch der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission, Thomas Mertens, dämpft die Euphorie. Vorschaubild picture alliance

Konstenloser Studienplatz als Anreiz für Impfung

06:11 Uhr: Für Kinder und Jugendliche gibt es im US-Bundesstaat New York künftig einen weiteren Anreiz für die Corona-Impfung: Unter allen 12- bis 17-Jährigen, die mindestens eine Impf-Dosis erhalten haben und von ihren Eltern registriert werden, würden 50 kostenlose Studienplätze verlost, teilte Gouverneur Andrew Cuomo am Mittwoch mit. Es handele sich um Studienplätze an öffentlichen Universitäten im Bundesstaat New York, inklusive Studiengebühren, Büchern und anderem benötigten Material sowie Zimmer und Verpflegung - ein Gesamtwert von jeweils mehreren zehntausend Dollar.

Zuvor hatte der Bundesstaat unter anderem auch schon eine Geld-Lotterie als Impf-Anreiz eingerichtet. Von anderen Institutionen und privaten Unternehmen gibt es zudem beispielsweise kostenlose Donuts, Pommes, U-Bahn-Karten oder Eintrittskarten für Museen und Sportveranstaltungen.

Mehr als die Hälfte der Erwachsenen im Bundesstaat New York mit rund 19 Millionen Einwohnern sind bereits voll geimpft, zuletzt hatte der Schwung der Impfkampagne aber nachgelassen. Seit Mitte Mai ist der Impfstoff des deutschen Herstellers Biontech und dessen US-Partners Pfizer in den USA auch für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren zugelassen.

Kritik an Impfstoffverteilung unter den Bundesländern

05:56 Uhr: Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke und Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) haben die Impfstoff-Verteilung unter den Bundesländern kritisiert. "Brandenburg bekommt prozentual weniger als andere Länder", sagte Woidke dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) kurz vor dem Impfgipfel am Donnerstag, bei dem Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten über weitere Schritte beim Impfen beraten wollen. "Ich will wissen, woran das liegt", so der SPD-Politiker. Grundsätzlich gelte, dass der Bund die angekündigten Impfmengen liefern müsse.

Laut Tschentscher sind an sein Land gut 40.000 Impfdosen zu wenig geliefert worden. "Die Impfstoffverteilung in Deutschland ist ungerecht", sagte der SPD-Politiker dem "Spiegel". "Jede Woche wird die Benachteiligung größer. Es muss jetzt zügig einen Ausgleich geben." Bis zum 25. Mai seien knapp 1,1 Millionen Impfdosen in sein Bundesland geliefert worden. Das seien 44 500 weniger als das Bundesland gemäß seinem Anteil an der Bevölkerung erhalten sollte. Sollte es keinen Ausgleich durch das Bundesgesundheitsministerium geben, könnten im Hamburger Impfzentrum im Juni keine Erstimpfungen mehr erfolgen, warnte Tschentscher.

Studie zeigt: Neuinfektionen nur bei 0,01 Prozent der Geimpften

Die Quote der Corona-Neuinfektionen liegt bei vollständig geimpften Menschen bei lediglich 0,01 Prozent. Das legt eine am Dienstag veröffentlichte CDC-Studie nahe.Vorschaubild: imago/NurPhoto

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Mit Material von dpa, afp, sid und apa.

Corona-Lage in Deutschland: RKI-Lagebericht vom 26. Mai

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz hat erstmals seit Oktober vergangenen Jahres wieder den politisch relevanten Wert von 50 unterschritten. Nach Daten des RKI lag die Zahl binnen sieben Tagen gemeldeter Neuinfektionen je 100.000 Einwohner am Mittwoch bundesweit bei 46,8. Vorschaubild: picture alliance
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