• 20:20 Uhr: Innenminister dringen auf frühe Impfungen für Polizisten
  • 17:50 Uhr: Stadt Erfurt verbietet Großkundgebung gegen Corona-Maßnahmen
  • 16:11 Uhr: Nicht corona-konform: Bayern erteilt Klarsichtmasken eine Absage
  • 13:47 Uhr: Umfrage: Mehrheit ist für strengere Corona-Maßnahmen
  • 12:13 Uhr: RKI-Präsident Wieler gegen Lockerungen an Weihnachten
  • 09:33 Uhr: Stephan Weil: Corona-Beratungen von Bund und Ländern wohl am Wochenende
  • 09:23 Uhr: Niedersachsen nimmt geplante Corona-Lockerungen zurück
  • 05:44 Uhr: Söder will "kompletten Lockdown" von Weihnachten bis 10. Januar
  • 05:38 Uhr: Neuer Höchstwert mit 23.679 Corona-Infektionen erreicht

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Top-News: Innenminister dringen auf frühe Impfungen für Polizisten

Die Innenminister wollen sich dafür einsetzen, dass Polizisten mit als erste eine Corona-Impfung bekommen können. Einem entsprechenden Beschlussvorschlag von Niedersachsen und Hamburg schlossen sich die übrigen Länder bei der Innenminister-Konferenz in Berlin an, wie die Hamburger Innenbehörde am Donnerstagabend mitteilte. Bei der Coronavirus-Impfverordnung, die derzeit erarbeitet werde, soll das Personal von Polizei, Feuerwehr und Katastrophenschutz besondere Priorität erhalten.

Die von der Ständigen Impfkommission aktuell vorgenommene Einordnung in die Stufe gering erhöhter Priorität sei zu niedrig angesetzt, hieß es in dem Beschlussvorschlag. Dies gelte vor allem für Tätigkeiten, die etwa bei der Polizei oder dem staatlichen Krisenmanagement unmittelbar zur Bekämpfung der Corona-Pandemie beitragen.

Corona-Risikogruppen sollen Schutzmasken kostenlos bekommen

Personen aus Risikogruppen sollen in Deutschland laut einem Plan der Großen Koalition gratis Schutzmasken bekommen. Dieses Vorhaben soll der Bund mithilfe von Steuergeldern finanzieren. (Teaserbild: imago images / Michael Weber)

Alle weiteren Corona-Meldungen des Tages im Überblick

Spanien korrigiert Zahl der Corona-Toten nach oben

20:25 Uhr: In Spanien hat das nationale Statistikamt die Zahl der Todesopfer während der ersten Corona-Welle zwischen März und Mai am Donnerstag deutlich nach oben revidiert - um mehr als 18.500 Fälle auf nunmehr 45.684. Das Gesundheitsministerium kam für diesen Zeitraum bislang auf 27.127 Tote.

Die Zeitung "El País" schrieb, bei den nun zusätzlich als Corona-Tote gewerteten Opfern handele es sich um Fälle, deren Krankheitsbild auf eine Infektion schließen lasse, die aber nicht auf das Virus getestet worden waren. Deshalb seien sie vom Ministerium nicht mitgezählt worden.

Stadt Erfurt verbietet Großkundgebung gegen Corona-Maßnahmen

17:50 Uhr: Die Stadt Erfurt hat eine für Samstag unter dem Motto "Für die Freiheit und Rechte der Menschen" ankündigte Großversammlung verboten.

Das Vorhaben sei ausführlich in Absprache mit dem Gesundheitsamt und der Rechtsabteilung geprüft worden, sagte Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD). Im Zuge dessen habe sich die Stadt entschlossen, die Versammlung und alle eventuellen Ersatzveranstaltungen zu untersagen.

Mit Blick auf den Infektionsschutz und die immer kritischer werdende Corona-Entwicklung in der Landeshauptstadt sei die Versammlung nicht zu verantworten. Das Bündnis "Thüringen steht zusammen" hatte 3.000 Teilnehmer angemeldet.

Es sei nicht auszuschließen, dass auch sogenannte Querdenker darunter seien, sagte der Beigeordnete für Sicherheit Andreas Horn. Die Initiative zweifelt die staatlichen Corona-Regelungen an und kritisiert die Einschränkung von Grundrechten. Es sei zu befürchten, dass Mindestabstände nicht eingehalten und keine Mund-Nasen-Bedeckungen getragen werden würden.

Die Zahl der Neuinfektionen innerhalb der vergangenen sieben Tage je 100.000 Einwohner liege in Erfurt bei über 150, sagte Horn.

Apotheken bitten um Geduld: Gratis-Masken frühestens ab Dienstag

17:21 Uhr: Die Apotheken bitten noch um Geduld bei der geplanten Abgabe kostenloser FFP-2-Masken für rund 27 Millionen Menschen aus Corona-Risikogruppen.

Die Verteilung von zunächst jeweils drei Masken beginne frühestens ab kommendem Dienstag (15. Dezember), teilte die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände am Donnerstag mit.

Logistisch sei dies eine Herkulesaufgabe. "Wir Apotheker geben unser Bestes und appellieren an unsere Patienten, etwas Geduld zu haben und nicht alle am ersten Tag die Apotheken zu stürmen", sagte Präsident Friedemann Schmidt. Man solle möglichst in die Stammapotheke gehen.

Als Schutz für Menschen mit besonders hohem Risiko für schwere oder tödliche Krankheitsverläufe hat der Bund die Ausgabe der Masken für diesen Winter beschlossen. Im ersten Schritt sollen über 60-Jährige und Menschen mit bestimmten chronischen Erkrankungen drei Masken gratis in der Apotheke holen können - allerdings erst nach dem Inkrafttreten einer Verordnung voraussichtlich am 15. Dezember. Zum Abholen ist dann noch Zeit bis zum 31. Dezember.

Im zweiten Schritt können diese Menschen ab 1. Januar weitere zwölf Masken erhalten. Dafür sollen sie von der Krankenkasse Coupons für zweimal je sechs FFP2-Masken bekommen - vorgesehen ist dafür dann ein Eigenanteil von jeweils zwei Euro für je sechs Masken. Den Bund kostet die Aktion insgesamt rund 2,5 Milliarden Euro.

FFP2-Masken filtern Partikel besonders wirksam aus der ein- oder ausgeatmeten Atemluft, sie bieten allerdings auch keinen 100-prozentigen Schutz.

Der Caritas-Verband erkärte, die Masken-Verteilung sei sicher gut gemeint, schieße aber übers Ziel hinaus. "Menschen mit gutem Einkommen brauchen diese Unterstützung nicht", sagte Präsident Peter Neher. "Die Abgabe von Masken sollte sich auf die beschränken, die sich keine gut schützenden Masken leisten können."

Horst Seehofer vorsorglich zuhause in Corona-Quarantäne

16:42 Uhr: Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) verbringt die nächsten Tage statt in Berlin zuhause in Bayern, nachdem eine mögliche Kontaktperson positiv auf das Coronavirus getestet wurde.

"Der Minister hat sich für eine erweiterte Kontaktbeschränkung in seiner häuslichen Umgebung entschieden", teilte ein Sprecher am Donnerstag auf Anfrage mit.

Ministeriumssprecher Steve Alter hatte am Mittwochabend auf Twitter mitgeteilt, Seehofer habe sich nach einem möglichen Kontakt mit der positiv auf das Coronavirus getesteten Mitarbeiterin des Ministeriums vorsorglich in Quarantäne begeben. Hinweise auf eine Infektion des Ministers lägen derzeit nicht vor.

Bei der Innenministerkonferenz am Donnerstag ließ sich Seehofer von Innen-Staatssekretär Hans-Georg Engelke vertreten. Über seine mögliche Teilnahme an einer Pressebegegnung zum EU-Innenministerrat am kommenden Montag will das Ministerium kurzfristig informieren.

Ob es eine Pflicht zur Quarantäne gibt, hängt davon ab, wie eng der Kontakt zu einem Infizierten war. Eine Quarantäne kann etwa angeordnet werden, wenn der Betroffene einer wahrscheinlich ansteckenden Person auf 1,5 Meter oder näher gekommen ist, wie die Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung schreibt, zum Beispiel wenn beide länger im Gespräch waren.

Das kann auch passieren, wenn beide sich in einem Raum aufgehalten haben, in dem es eine hohe Konzentration infektiöser Aerosole gab. Damit steigt das Risiko einer Ansteckung auch auf größere Entfernung.

"Die Beurteilung des Ansteckungsrisikos und damit die Anordnung und Aufhebung der Quarantäne obliegt dem zuständigen Gesundheitsamt", schreibt das Gesundheitsamt des Berliner Bezirks Mitte, in dem das Bundesinnenministerium liegt.

Nicht corona-konform: Bayern erteilt Klarsichtmasken eine Absage

16:11 Uhr: Klarsichtmasken aus Kunststoff schützen nach Einschätzung des bayerischen Gesundheitsministeriums nicht ausreichend wirksam vor Ansteckungen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2.

Die durchsichtigen Masken gelten damit nicht mehr als ausreichende Mund-Nasen-Bedeckung, etwa an Orten, an denen Maskenpflicht herrscht, teilte ein Ministeriumssprecher am Donnerstag in München mit.

Zuvor war eine Studie der Hochschule München öffentlich geworden, die den Nutzen von Klarsichtmasken stark in Frage stellte. Tests hätten ergeben, dass die Aerosole unter den Klarsichtmasken austreten und sich dann unkontrolliert ausbreiten können. Dies bedeute ein hohes Ansteckungsrisiko, sagte der Leiter der Studie, der Münchner Professor Christian Schwarzbauer.

Die oft nach unten und zur Seite offenen Gesichtsvisiere sind seit einigen Monaten auf dem Markt und von Anfang an umstritten. Befürworter halten sie für günstiger, weil sie das Erkennen von Mimik um die Mundpartie des Trägers erlauben. Einige Schulen und andere Einrichtungen hatten die Masken sogar zeitweise ausdrücklich empfohlen.

Klarsichtmasken aus Kunststoff, auch wenn sie eng anlägen, entsprächen nicht den Vorgaben zur Vermeidung von Aerosolen, erklärte das Gesundheitsministerium. Die Masken seien damit den Kunststoffvisieren gleichzustellen, die die Regierung schon seit längerer Zeit nicht gelten lässt.

Zunächst sei man davon ausgegangen, dass die Klarsichtmasken ausreichenden Schutz böten. Mit zunehmendem Fortschritt der Erkenntnisse über Corona-Infektionen habe dies präzisiert werden müssen.

"Vor allem in geschlossenen Räumen, wie zum Beispiel in Schulen, Kitas, Büros oder öffentlichen Verkehrsmitteln, ist von der Verwendung solcher Masken dringend abzuraten", sagte Christian Hanshans, Professor für medizinische Grundlagen und Medizintechnik an der Hochschule München (HM), der die Studie als Mediziner und Projektingenieur begleitete.

"Historischer Tiefstand": Weniger Verkehrstote im Corona-Jahr 2020

15:53 Uhr: Die Zahl der Verkehrstoten in Deutschland dürfte dem ADAC zufolge auf einen historischen Tiefstand fallen - vermutlich wegen der Corona-Pandemie.

In diesem Jahr werden nach einer aktuellen Prognose 2.780 Menschen bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen sein, wie der ADAC am Donnerstag mitteilte. Das sind 266 weniger Verkehrstote als im Vorjahr.

"Hauptgrund für das deutliche Minus dürften der coronabedingte Rückgang von Pendlerfahrten, die vielen ausgefallenen Urlaubsfahrten und damit das insgesamt geringere Verkehrsaufkommen sein", schreibt der ADAC. Nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes lag der bisherige Tiefstand bei 3.046 Verkehrstoten im Jahr 2019.

Ebenfalls rückläufig werde voraussichtlich die Zahl der Verunglückten sein. Der ADAC rechnet mit 336.000 Verunglückten im Jahr 2020, was ein Minus von 13,2 Prozent bedeute.

Der Rückgang beziehe sich allerdings nur auf Auto-Insassen und Motorradfahrer. Die Zahl der tödlich verunglückten Fußgänger und Radfahrer steige hingegen um vier Prozent. Als Grund vermutet der ADAC, dass seit Beginn der Coronakrise deutlich mehr Wege mit dem Fahrrad oder zu Fuß zurückgelegt worden seien.

Trump-Anwalt Giuliani verlässt Krankenhaus nach Covid-Erkrankung

15:43 Uhr: Donald Trumps Anwalt Rudy Giuliani ist bei seiner COVID-19-Erkrankung genauso wie der US-Präsident mit speziellen Medikamenten behandelt worden und konnte das Krankenhaus nach wenigen Tagen verlassen.

Er habe wie Trump ein experimentelles Antikörper-Mittel sowie das Medikament Remdesivir erhalten, sagte der frühere New Yorker Bürgermeister in einem Radiointerview. "Ich kam mit ernsthaften Symptomen, als ich rausging, fühlte ich mich besser denn je", schrieb Giuliani am Donnerstag bei Twitter.

Sein Prominenten-Status habe seine Behandlung verbessert, sagte er in dem Radiointerview. "Wenn man berühmt ist, haben sie manchmal mehr Angst, dass einem etwas passiert und sind gründlicher und machen alles richtig."

Giuliani ist der nächste aus dem inneren Kreis des Präsidenten, der eine COVID-Behandlung bekommt, die für gewöhnliche Amerikaner nicht zugänglich ist. Zuvor wurden auch der frühere Gouverneur von New Jersey, Chris Christie, und Wohnungsbauminister Ben Carson schnell geheilt.

Inzwischen hat die Zahl der Corona-Toten in den USA einen neuen Höchststand erreicht (siehe Eintrag von 08:41 Uhr).

Auch Saudi-Arabien lässt Impfstoff von Biontech und Pfizer zu

15:18 Uhr: Nach Großbritannien, Kanada und Bahrain hat auch Saudi-Arabien den Corona-Impfstoff des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer zugelassen.

Die Nahrungs- und Arzneimittelbehörde (SFDA) habe den Einsatz des Vakzins nach einer entsprechenden Anfrage durch Pfizer genehmigt, berichtete die saudische Staatsagentur SPA am Donnerstag. Damit wird der Weg frei für die Einfuhr und Nutzung des Impfstoffs in Saudi-Arabien. In dem Wüstenstaat mit rund 34 Millionen Einwohnern wurden bisher etwa 359.000 Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet.

Die Impfungen sollen für Landsleute und ausländische Bewohner des Königreichs kostenlos sein. Das saudische Gesundheitsministerium strebt an, bis Ende kommenden Jahres 70 Prozent der Bevölkerung geimpft zu haben. Wann damit begonnen wird, blieb am Donnerstag unklar.

Saudi-Arabien war im Vergleich zu anderen Ländern im arabischen Raum den Sommer über besonders schwer von der Corona-Pandemie betroffen. Nach teils strikten Beschränkungen im öffentlichen Leben waren die Zahlen der Neuinfektionen seit Juli aber rückläufig.

Für den Biontech/Pfizer-Impfstoff ergaben umfangreiche Testreihen nach Angaben der Unternehmen eine Wirksamkeit von 95 Prozent gegen die Krankheit COVID-19. Die zuständigen Behörden der EU und der USA wollen noch diesen über Anträge auf Notfallzulassungen entscheiden.

Junge Leute und Corona: Viele haben Angst vor der Zukunft

14:45 Uhr: Noch ist kein Ende der Corona-Pandemie in Sicht - viele junge Menschen erleben sie als Zeit großer psychischer Belastung. Knapp 46 Prozent der im Rahmen einer bundesweiten Studie befragten 15- bis 30-Jährigen stimmten der Aussage voll beziehungsweise eher zu, Angst vor der Zukunft zu haben.

Besonders junge Menschen, die nicht mehr zur Schule gehen, klagten über Einsamkeit, finanzielle Sorgen und andere Nöte. Das sind erste Ergebnisse der Studie "JuCo 2" des Forschungsverbunds "Kindheit - Jugend - Familie in der Corona-Zeit". Mehr als 7.000 Jugendliche und junge Erwachsene beantworteten die Online-Fragebögen von Wissenschaftlern der Universitäten Hildesheim und Frankfurt.

Bereits im Frühjahr hatte eine erste Studie des Forschungsverbundes ergeben, dass sich viele junge Leute mit ihren Sorgen in der Corona-Zeit nicht gehört fühlten. Weiterhin hätten sie den Eindruck, dass ihre Bedarfe von der Politik nicht wahrgenommen würden, teilten die Hochschulen am Donnerstag mit.

Über 1.400 Teilnehmer nutzten die Möglichkeit, eigene Kommentare zu formulieren. "Jugendliche wollen mitbestimmen – auch in der Corona-Zeit. Sie haben wichtige Ideen zur Umsetzung unterschiedlicher Maßnahmen in ihrem Alltag", sagte Jugendforscherin Johanna Wilmes von der Uni Frankfurt.

Erwachsene stehen in der Verantwortung, den jungen Menschen Räume zu schaffen und mit ihnen in den Dialog zu treten - auch in Krisenzeiten, wie die Autoren der Studie betonten.

Söder fordert bundesweiten Lockdown "so lange wie nötig"

14:13 Uhr: Angesichts der unaufhörlich steigenden Corona-Zahlen fordert Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) ab Weihnachten einen kompletten Lockdown bis mindestens 10. Januar, notfalls auch länger. "Es braucht bundesweit Ausgangsbeschränkungen, nächtliche Ausgangssperren in Hotspots, Geschäftsschließungen, Betriebsferien und überall verlängerte Schulferien", sagte Söder am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in München. Zum Zeitraum sagte der CSU-Chef: "Das muss bis 10. Januar gelten - aber so lange wie nötig."

"Wir brauchen einen konsequenten Lockdown. Wir müssen das öffentliche Leben runterfahren", sagte er. "Das heißt, auch alle Geschäfte zu, abgesehen von denen des alltäglichen Bedarfs wie Lebensmittel. Es ist notwendig, dass wir dann auch überall in Deutschland Ausgangsbeschränkungen und in Hotspots Ausgangssperren in den Nachtstunden haben. Es sollen für diese Zeit einfach alle zu Hause bleiben."

Man müsse zudem den dringenden Appell an die Unternehmen richten, in dieser Zeit soweit möglich Betriebsferien zu machen. "Wir müssen Kontakte reduzieren", mahnte der CSU-Politiker.

Mehrheit ist für strengere Corona-Maßnahmen

13:47 Uhr: Fast jeder zweite Deutsche ist für strengere Regeln im Kampf gegen das Coronavirus. Obwohl die Regelungen zuletzt weiter verschärft wurden, sind 49 Prozent der Meinung, die Maßnahmen müssten "härter ausfallen".

Das sind 18 Prozentpunkte mehr als noch vor zwei Wochen, wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten ZDF-"Politbarometer" hervorgeht. 13 Prozent halten die Vorschriften demnach aktuell für "übertrieben", 35 Prozent finden sie "gerade richtig".

Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte am Mittwoch im Bundestag eindringlich für strengere Corona-Maßnahmen geworben. Sie bekannte sich ausdrücklich zu den Vorschlägen der Leopoldina. Die Nationale Wissenschaftsakademie hatte gefordert, Weihnachten und den Jahreswechsel für einen harten Lockdown zu nutzen. Zudem sollten Kinder schon ab dem 14. Dezember nicht mehr zur Schule gehen müssen.

Bund und Länder wollen nach Angaben von Niedersachsens Ministerpräsidenten Stephan Weil (SPD) vom Donnerstag wahrscheinlich noch an diesem Wochenende zu erneuten Beratungen zusammenkommen.

Die drei Phasen der Impfstofftestung.
Die drei Phasen der Impfstofftestung, die Dauer bezieht sich auf Durchschnittwerte. Beim Coronavirus kann die Entwicklung und Zulassung bei gleichbleibender Sicherheit beschleunigt werden, weil zeitgleich getestet, geprüft und ausgewertet wird. Darüber hinaus stehen wegen der laufenden Pandemie auch ausreichend freiwillige Testpersonen zur Verfügung. © 1&1

BGA-Präsident: Lockdown mit Einschränkung privater Kontakte sinnvoll

13:31 Uhr: Der Präsident des Außenhandelsverbandes BGA, Anton Börner, hat angesichts der hohen Corona-Infektionszahlen Verständnis für den Vorschlag eines harten Lockdowns in den Weihnachtsferien. "Hart heißt insbesondere privat. Drei Wochen mit Schließung der meisten Geschäfte und einer drastischen Einschränkung privater Kontakte wären absolut richtig", sagte Börner am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. "Wir haben jetzt ein Zeitfenster, den wirtschaftlichen Schaden möglichst gering zu halten".

Es wäre dagegen ein "Gau", wenn die Infektionszahlen über Weihnachten und Neujahr exponentiell steigen würden und ab 15. Januar ein harter Lockdown verhängt werden müsste, sagte der Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel und Dienstleistungen (BGA). "Dann wäre der wirtschaftliche Schaden dramatisch."

Berlins Regierender Bürgermeister will Schließung von Geschäften

13:07 Uhr: Berlin plant deutliche Einschränkungen für den Einzelhandel und Schulen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Das kündigte der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) am Donnerstag im Berliner Abgeordnetenhaus an. "Wir werden den Einzelhandel herunterfahren müssen. Jenseits vom Lebensmitteleinzelhandel müssen alle andere Shoppingangebote geschlossen werden und zwar bis zum 10. Januar, es geht nicht anders", sagte Müller in der Plenarsitzung. Ab wann das gelten soll, stehe noch nicht fest.

Auch an den Schulen muss es Sicht des SPD-Politikers Konsequenzen geben: "Es gibt wahnsinnig viele Kontakte durch Schulgeschehen, durch den Unterricht. Und wir müssen Kontakte vermeiden", sagte Müller. "Aus diesem Grund komme ich zu dem Ergebnis, dass wir unsere Schulferien bis zum 10. Januar verlängern müssen beziehungsweise es auch eine Variante ist, die Ferien am 4. enden zu lassen, aber die Schülerinnen und Schüler dann in einer digitalen Form oder auf andere Weise zu unterrichten."

Müller kündigte an, er wolle das am Dienstag dem Senat vorschlagen. "Wir werden das miteinander beraten. Ich denke, es ist ein gangbarer Weg."

Falscher Alarm: Doch kein Corona-Fall bei Kreuzfahrt vor Singapur

12:57 Uhr: Der vermeintliche Corona-Fall auf einem Kreuzfahrtschiff vor Singapur hat sich als Fehlalarm erwiesen. Ein 83-jähriger Mann, der über Durchfall geklagt hatte, war zunächst auf dem Schiff positiv auf das Virus getestet worden. Daraufhin kehrte die "Quantum of the Seas" der Gesellschaft Royal Caribbean am Mittwoch mit fast 1.700 Passagieren an Bord vorzeitig von einer viertägigen Reise in seinen Auslaufhafen Singapur zurück. Drei weitere Tests in einem Krankenhaus seien aber dann negativ ausgefallen, teilte das Gesundheitsministerium am Donnerstag mit.

Die übrigen Reisenden sowie die Crewmitglieder hatten zunächst an Bord bleiben müssen, bis die Kontaktverfolgung abgeschlossen war. Alle wurden zudem auf das Virus getestet, bevor sie das Schiff verlassen durften. Die Passagiere wurden angewiesen, 14 Tage lang zu verfolgen, ob sie Krankheitssymptome zeigen.

Tschechiens Ärzte-Chef für sofortige Verschärfung der Corona-Regeln

12:22 Uhr: In einem dramatischen Appell hat der Präsident der tschechischen Ärztekammer, Milan Kubek, eine sofortige Verschärfung der Corona-Maßnahmen gefordert. Ein unkontrollierter Anstieg der Infektionszahlen würde das Gesundheitssystem überlasten, warnte der Mediziner am Donnerstag in einem offenen Brief an die Regierung.

Die Lockerungen seien zu früh gekommen. "Nur dank des immensen Einsatzes des Gesundheitspersonals, dem wir alle dankbar sein sollten, ist die Zahl der Todesopfer nicht noch viel höher", schrieb der 52-Jährige. Der Internist steht seit fast 15 Jahren an der Spitze der ärztlichen Standesvertretung in Tschechien.

Nach der Zustimmung des Parlaments am Mittwochabend hat das Minderheitskabinett unter Ministerpräsident Andrej Babis den Notstand zunächst bis zum 23. Dezember verlängert. Die Regierung will frühestens am Montag über erneute Verschärfungen der Maßnahmen entscheiden. Erst seit einer Woche sind alle Geschäfte und Restaurants mit Einschränkungen wieder geöffnet.

In den vergangenen Tagen stieg die Zahl der Corona-Neuinfektionen wieder an. Am Donnerstag meldeten die Behörden 6.402 neue Fälle innerhalb von 24 Stunden.

Seit Beginn der Pandemie gab es mehr als 560.000 bestätigte Infektionen und 9226 Todesfälle. Tschechien hat knapp 10,7 Millionen Einwohner.

RKI-Präsident Wieler gegen Lockerungen an Weihnachten

12:13 Uhr: Der Präsident des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, hat an die Bundesländer appelliert, auf die den Bürgern zu Weihnachten versprochenen Lockerungen der Coronamaßnahmen zu verzichten. Es sei die wichtigste Maßnahme, "dass man verhindert, dass die Lockerungen an Weihnachten kommen", sagte Wieler am Donnerstag in Berlin.

Ansonsten würden nach Weihnachten die Neuinfektionen mit dem Coronavirus zunehmen und auch die Todeszahlen steigen. Wieler verwies dabei auf das Beispiel USA, wo nach dem Thanksgiving-Wochenende als Folge vieler Familienfeiern und Reisen die Neuinfektionen stark angestiegen waren.

An den Umfragen des Meinungsforschungsinstituts Civey kann jeder teilnehmen. In das Ergebnis fließen jedoch nur die Antworten registrierter und verifizierter Nutzer ein. Diese müssen persönliche Daten wie Alter, Wohnort und Geschlecht angeben. Civey nutzt diese Angaben, um eine Stimme gemäß dem Vorkommen der sozioökonomischen Faktoren in der Gesamtbevölkerung zu gewichten. Umfragen des Unternehmens sind deshalb repräsentativ. Mehr Informationen zur Methode finden Sie hier, mehr zum Datenschutz hier.

Österreich: Lage auf Intensivstationen stabilisiert

12:09 Uhr: Die angespannte Lage auf Österreichs Intensivstationen hat sich nach mehreren Wochen strenger Corona-Maßnahmen stabilisiert. Die im November drohende "absolute Katastrophe" einer kompletten Überlastung und Triage sei verhindert worden, Entlastung herrsche aber nicht, sagte der Verbandspräsident von Österreichs Intensivmedizinern, Klaus Markstaller, am Donnerstag in Wien.

Triage wird die ärztliche Notfall-Entscheidung genannt, welche Patienten intensivmedizinisch behandelt werden können - und welche nicht.

Von den 800 bis 850 Intensivbetten, die in Österreich maximal für Patienten mit COVID-19 zur Verfügung stehen, waren am Donnerstag 585 belegt. "Die Zahlen auf den Intensivstationen nehmen langsam ab, allerdings sind jetzt hauptsächlich die schwersten Fälle dieser zweiten Welle auf der Intensivstation", sagte Markstaller.

Die Corona-Intensivpatienten im Universitätsklinikum AKH Wien seien im Durchschnitt 55 Jahre alt, darunter auch junge Berufstätige ohne wesentliche Vorerkrankungen, die mitten im Leben gestanden hätten.

Wissenschaftsbarometer zeigt Skepsis an Corona-Forschung

12:03 Uhr: Für rund jeden siebten Bundesbürger (15 Prozent) gibt es nach einer repräsentativen Umfrage keine eindeutigen Beweise für die Existenz des Coronavirus. Das ist ein Ergebnis des Wissenschaftsbarometers, das seit 2014 die Einstellung der Bevölkerung gegenüber Wissenschaft und Forschung beleuchtet.

Fast 40 Prozent der Befragten gehen darüber hinaus davon aus, dass Wissenschaftler der Bevölkerung nicht alles sagen, was sie über das Coronavirus wissen, und dass es wichtig ist, Informationen dazu auch von außerhalb der Wissenschaft zu beziehen.

Für das Barometer wurden rund 1.000 Erwachsene zwischen dem 3. und 9. November am Telefon befragt. "Beunruhigend ist aus unserer Sicht die relativ hohe Anzahl an Unentschiedenen und Zweifelnden", sagte Dorothee Menhart, Sprecherin der gemeinnützigen Initiative Wissenschaft im Dialog. "Dies zeigt, dass sich die Wissenschaft noch stärker bemühen muss, auch mit denjenigen ins Gespräch zu kommen, die unsicher sind."

Zwei Drittel der Interviewten sind aber auch der Auffassung, dass Kontroversen zwischen Wissenschaftlern zu Corona hilfreich sind, damit sich die richtigen Forschungsergebnisse durchsetzen. Dieser Wert hat sich im Vergleich zum Frühjahr nicht verändert.

Das generelle Vertrauen in Wissenschaft und Forschung liegt in der Umfrage bei 60 Prozent. Das sind etwas weniger als im Frühjahr (April 2020: 73 Prozent, Mai 2020: 66 Prozent), aber mehr als in den Vorjahren (2019: 46 Prozent).

Förderer und Unterstützer von Wissenschaft im Dialog sind die Robert Bosch Stiftung und die Fraunhofer-Gesellschaft.

DIW: Wirtschaft könnte Ende 2021 Vorkrisenniveau erreichen

11:10 Uhr: Die deutsche Wirtschaftsleistung könnte Ende 2021 das Vorkrisenniveau wieder erreichen, wenn das Corona-Infektionsgeschehen im Laufe dieses Winters unter Kontrolle kommt. Davon geht das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) Berlin aus. Ziehen sich die Corona-Einschränkungen jedoch bis in den Frühling, sei eine noch tiefere Wirtschaftskrise möglich, teilte das Institut am Donnerstag mit.

"Ein vorübergehender harter Lockdown ist wohl unausweichlich und wäre die bessere Option sowohl für die Gesundheit der Menschen als auch für die Wirtschaft", empfahl Präsident Marcel Fratzscher. Beides gehe Hand in Hand. Eine Dauerschleife milderer Einschränkungen schade der Wirtschaft noch stärker. Wichtig seien nun Investitionen der öffentlichen Hand. Daneben spiele es eine Rolle, ob die wichtigen Handelspartner im Ausland Corona erfolgreich bekämpfen können.

Belarus schließt Landesgrenzen für Ausreise

11:09 Uhr: Belarus schränkt die Ausreise aus dem Land vorübergehend massiv ein und nennt den Schritt eine Corona-Schutzmaßnahme. Vom 21. Dezember an dürfen Belarussen und Ausländer mit einer Aufenthaltsgenehmigung nicht mehr über Kontrollpunkte an Straßen und Bahnhöfen ausreisen, wie aus einem am Donnerstag veröffentlichten Beschluss der Regierung hervorgeht. Auch Kontrollpunkte an Flusshäfen sollen von der Regelung betroffen sein.

In den Augen der Bürgerrechtlerin Swetlana Tichanowskaja benutzt Machthaber Alexander Lukaschenko Corona nur als Vorwand: "COVID hat ihn bislang nicht gekümmert", schrieb Tichanowskaja auf Twitter. "Nun können unterdrückte Belarussen nicht fliehen und im Ausland Asyl beantragen."

Novemberhilfen sollen erst ab Januar fließen

Bei der Auszahlung der Novemberhilfen kommt es zu einer wochenlangen Verzögerung. Grund ist die Software zur Bearbeitung der Anträge.

Das oppositionelle Portal Nexta schrieb auf Telegram von einem "neuen Eisernen Vorhang". Das unabhängige Nachrichtenportal tut.by erinnerte daran, dass Lukaschenko im März eine Grenzschließung wegen Corona noch als "hohl" bezeichnet hatte.

RKI: Corona-Fallzahlen wieder im Anstieg - Lage könnte kippen

11:04 Uhr: Die Corona-Lage in Deutschland hat sich nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) seit vergangener Woche verschlechtert und könnte schnell kippen. Nachdem die Fallzahlen seit Wochen auf einem hohen Plateau gelegen hätten, sehe man aktuell wieder einen Anstieg, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler am Donnerstag in Berlin. Das sei besorgniserregend. "Immer noch infizieren sich zu viele Menschen mit Sars-CoV-2."

Das Plateau, auf dem man sich befinde, sei "äußerst fragil", das Infektionsgeschehen könne schnell wieder kippen, so Wieler. Die Fallzahlen könnten rasch wieder exponentiell ansteigen, dafür reichten wenige zusätzliche Fälle aus. "Das müssen wir verhindern." Die Kontakte in der Bevölkerung seien noch nicht ausreichend reduziert worden.

Die Gesundheitsämter seien zunehmend erschöpft, in einigen Regionen hätten Krankenhäuser ihre Belastungsgrenze erreicht. "Wir sehen immer mehr Ausbrüche in Alten- und Pflegeheimen." Und auch die Zahl der schweren Verläufe und Todesfälle nehme zu.

Das Virus zirkuliert den Angaben nach zunehmend in Risikogruppen. Mehr als 13.000 der insgesamt 20.372 Toten nach Corona-Infektionen in Deutschland seien 80 Jahre und älter.

Herrmann: Polizei von Bund und Ländern soll Impfstoff bewachen

10:55 Uhr: Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) geht davon aus, dass sich die Polizeien von Bund und Ländern arbeitsteilig um die Bewachung des Corona-Impfstoffes kümmern werden. Die Bundespolizei werde den Transport des Impfstoffes bis zu den jeweiligen Zentrallagern in den Ländern bewachen. Für die sichere Verteilung des Impfstoffes innerhalb der Länder seien dann die Polizeibehörden der Länder verantwortlich, sagte Herrmann am Donnerstag am Rande der Innenministerkonferenz (IMK) in Berlin. Eine Beteiligung der Bundeswehr, etwa durch die Nutzung von Kasernen zur Lagerung, schloss er nicht aus.

Die Innenminister der Länder beraten bei der IMK unter anderem über ein Sicherheitskonzept zur Verteilung des Corona-Impfstoffes. Herrmann betonte, der Impfstoff müsse bewacht werden, damit Transporte nicht überfallen, Impfdosen nicht gestohlen und keine Anschläge von Impfgegnern verübt werden könnten.

RKI nennt Anstieg von Corona-Fallzahlen "besorgniserregend"

10:08 Uhr: Der Präsident des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, hält den zuletzt wieder registrierten Anstieg bei den Corona-Neuinfektionen für "besorgniserregend". "Die Lage ist nach wie vor sehr ernst", sie habe sich seit der vergangenen Woche verschlechtert, sagte Wieler am Donnerstag in Berlin. Es könne schnell wieder zu einem exponentiellen Wachstum der Neuinfektionen kommen.

Sachsen bleibt Corona-Hotspot

09:38 Uhr: Sachsen bleibt in Deutschland der Corona-Hotspot. Am Donnerstag meldete das Robert Koch-Institut (RKI) für den Freistaat 310 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen.

Das ist mit deutlichem Abstand der höchste Wert aller Bundesländer. Insgesamt meldete das RKI von Montag auf Dienstag 2.128 neue Infektionen. Die Gesamtzahl stieg damit auf 75.895 seit Ausbruch der Pandemie (Stand: Donnerstag 08.25 Uhr).

Der Landkreis Bautzen übersprang mit (530,4) laut RKI auch wieder die 500-Marke bei der Sieben-Tage-Inzidenz. Bundesweit hatte lediglich der Landkreis Regen in Niederbayern am Donnerstag mit 589,1 einen höheren Inzidenzwert. Es folgen in Sachsen die Landkreise Sächsische Schweiz-Osterzgebirge (486), Meißen (426) und Zwickau (420).

Sachsens Kabinett hatte am Dienstag wegen massenhafter Corona- Infektionen im Freistaat weitere Einschnitte angekündigt. Sie sollen am Freitag beschlossen werden und von Montag an gelten. Schulen, Kitas, Horte und viele Geschäfte sollen dann schließen. Geöffnet bleiben dagegen Lebensmittelgeschäfte und Geschäfte für den Grundbedarf wie Apotheken, Drogerien und Friseure.

Stephan Weil: Corona-Beratungen von Bund und Ländern wohl am Wochenende

09:33 Uhr: Bund und Länder wollen nach Angaben von Niedersachsens Ministerpräsident Stefan Weil (SPD) in den kommenden Tagen über ein Verschärfen der Corona-Beschränkungen beraten.

Wie Weil am Donnerstag im Landtag in Hannover sagte, kommen Bund und Länder wahrscheinlich noch am Wochenende zu erneuten Beratungen zusammen.

RKI vermeldet neuen Rekord an Neuansteckungen

In Deutschland sind mittlerweile bereits mehr als 20.000 Menschen mit einer Corona-Infektion gestorben. Wie das Robert-Koch-Institut am Donnerstag in Berlin mitteilte, stieg die Zahl der Corona-Toten hierzulande um 440 auf 20.372 Fälle. Am Mittwoch hatte das RKI eine Rekordzahl von 590 Corona-Toten binnen eines Tages gemeldet. Am Donnerstagmorgen meldete das Robert-Koch-Institut nun außerdem 23.679 Neuansteckungen mit dem neuartigen Coronavirus binnen 24 Stunden. Das sind 1633 mehr Neuinfektionen, als am Donnerstag vergangener Woche hinzugekommen waren. Fotocredit: imago images / ULMER Pressebildagentur
An den Umfragen des Meinungsforschungsinstituts Civey kann jeder teilnehmen. In das Ergebnis fließen jedoch nur die Antworten registrierter und verifizierter Nutzer ein. Diese müssen persönliche Daten wie Alter, Wohnort und Geschlecht angeben. Civey nutzt diese Angaben, um eine Stimme gemäß dem Vorkommen der sozioökonomischen Faktoren in der Gesamtbevölkerung zu gewichten. Umfragen des Unternehmens sind deshalb repräsentativ. Mehr Informationen zur Methode finden Sie hier, mehr zum Datenschutz hier.

Niedersachsen nimmt geplante Corona-Lockerungen zurück

09:23 Uhr: Niedersachsen nimmt die ins Auge gefassten Corona-Lockerungen über Weihnachten und den Jahreswechsel zurück. Das kündigte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) am Donnerstag im Landtag in Hannover an.

Die geltenden Kontaktbeschränkungen auf maximal fünf Personen aus zwei Haushalten sollen lediglich vom 24. bis zum 26. Dezember auf 10 Verwandte zuzüglich von Kindern unter 14 Jahren ausgeweitet werden.

Eltern können ihre Kinder bereits in der kommenden Woche vom Präsenzunterricht befreien lassen, damit weniger Kinder in den Klassen sitzen.

USA verzeichnen erstmals mehr als 3.000 Corona-Tote an einem Tag

08:41 Uhr: In den USA hat die Zahl der binnen 24 Stunden erfassten Corona-Toten einen Höchststand erreicht. Am Mittwoch wurden 3.124 Verstorbene mit einer bestätigten Coronavirus-Infektion registriert, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore vom Donnerstagmorgen (MEZ) hervorging. Der bislang höchste Wert mit 2.879 Toten war vor rund einer Woche am 3. Dezember verzeichnet worden.

Die Zahl der Neuinfektionen innerhalb eines Tages überschritt erneut die Marke von 200.000 und lag am Mittwoch bei 221.267. Der bisher höchste Wert wurde mit 227.828 in der vergangenen Woche registriert.

Insgesamt haben sich in dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern etwa 15,39 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Seit Beginn der Pandemie starben rund 289 400 Menschen mit dem Erreger SARS-CoV-2. In absoluten Zahlen gemessen sind das mehr als in jedem anderen Land der Welt.

Forscher sehen im Schnitt kaum Einkommensverluste durch Corona

08:18 Uhr: Im Durchschnitt erleidet die deutsche Bevölkerung durch Corona Forschern zufolge nur minimale Einkommensverluste. Der allergrößte Teil wird einer am Donnerstag veröffentlichten Studie des Münchner Ifo-Instituts und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Nürnberg zufolge durch den Sozialstaat abgefangen. Berücksichtige man diverse zusätzliche Leistungen und alle Haushalte, schrumpfe das verfügbare Einkommen über alle Einkommensklassen nur um 0,1 Prozent.

Dabei ist das Bruttoerwerbseinkommen der Studie zufolge wohl eigentlich um rund 3 Prozent gesunken. "Aber die Kombination aus Kurzarbeitergeld sowie niedrigeren Steuern und Abgaben verringerte den Rückgang im Durchschnitt auf 1,1 Prozent", sagt Andreas Peichl vom Ifo. "Die Kurzarbeit funktioniert wie geplant, wie ein Stoßdämpfer am Auto."

"Ein großer Teil der krisenbedingten Einkommensverluste wird über die Arbeitslosenversicherung ausgeglichen", sagt Kerstin Bruckmeier vom IAB. Dämpfend wirkten zudem der Kinderbonus, die Erhöhung des Einkommsensteuerfreibetrags für Alleinerziehende, der Notfall-Kindergeldzuschlag und ein erleichterter Zugang zu Leistungen der Grundsicherung für Arbeitssuchende.

Dobrindt verteidigt Kontakt-Lockerungen über Weihnachten

07:55 Uhr: CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt hat trotz anhaltend hoher Infektionszahlen die Lockerung der Kontaktbeschränkungen an den Festtagen verteidigt. "Es bleibt dabei, dass man Weihnachten die Chance haben muss, sich zu treffen", sagte Dobrindt am Donnerstag im ARD-"Morgenmagazin".

Es handele sich um lang ersehnte Treffen der Familien. Um die Sicherheit an den Weihnachtstagen aber zu erhöhen, müssten vorher Maßnahmen getroffen werden.

Ein Distanzunterricht oder Hybridunterricht in den Schulen würde laut Dobrindt "ganz wesentlich" dazu beitragen, dass man das Infektionsrisiko vor Weihnachten minimiere. Bund und Länder müssten deshalb jetzt schnell zusammenkommen, um Entscheidungen für die Zeit vor den Feiertagen zu treffen. Andernfalls drohe die Gefahr, das Virus bei der älteren Generation einzuschleppen, sagte Dobrindt.

Corona dominiert die Weihnachts-Wunschzettel der Kinder

07:30 Uhr: Sorgen wegen Corona dominieren in diesem Jahr auch die Weihnachts-Wunschzettel der Kinder ans Christkind. "In etwa zwei Drittel aller Briefe kommt das vor", sagt eine Sprecherin der Deutschen Post für die Christkindpostfiliale in Engelskirchen bei Köln.

"In fast jedem Brief wird Corona erwähnt", sagt auch die Leiterin des Weihnachtspostamts im unterfränkischen Himmelstadt. "Viele Kinder schreiben, dass sie traurig sind und ihre Großeltern oder Treffen mit vielen Freunden vermissen."

In den sieben Weihnachtspostfilialen der Deutschen Post stapeln sich in der Adventszeit jeweils Zehntausende Briefe von Kindern aus aller Welt. Unter den "materiellen Wünschen" sind den Angaben zufolge viele Klassiker wie Lego, Playmobil, Roller, Bälle, Bücher, Schminkzeug oder Bastelsachen.

Corona-Horrorjahr mit Milliardenverlust für Tui-Konzern

07:08 Uhr: Die abgestürzten Buchungen in der Coronakrise haben den weltgrößten Reisekonzern Tui im vergangenen Jahr tief in die roten Zahlen gedrückt. Am Ende stand ein Verlust von mehr als 3,1 Milliarden Euro, nachdem 2018/2019 noch etwa 416 Millionen Euro Gewinn erwirtschaftet werden konnten.

Der Umsatz des mit staatlichen Hilfen gestützten Unternehmens brach von 18,9 Milliarden auf zuletzt noch 7,9 Milliarden Euro ein, wie Tui am Donnerstag bei der Vorlage seiner Geschäftszahlen mitteilte.

Mediziner: "wirkliche Krisensituation" - und es wird noch schlimmer

06:14 Uhr: Intensiv- und Notfallmediziner sehen die aktuelle Entwicklung bei der Zahl der Neuinfektionen und Todesfälle mit Sorge und Enttäuschung. "Wir haben jetzt eine wirkliche Krisensituation", sagte Uwe Janssens, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Er sei sehr enttäuscht, dass es überhaupt zur jetzigen Lage kommen musste. "Die Warnungen waren ja schon lange da."

Janssens sieht ein Problem bei den zu zögerlich und uneinheitlich reagierenden Ministerpräsidenten der Länder. "Wir sind da gerade ein Stück weit im Föderalismus gefangen." Es sei unsolidarisch, dass bestimmte Ministerpräsidenten bei den nötigen Verschärfungen des Teil-Lockdowns nicht mitzögen. "Wünschenswert wäre, eine klare und bundesweit einheitliche Regelung für vier, fünf Wochen oder wenn nötig auch länger durchzuziehen."

Nicht nachvollziehbar sei die Idee, einen verschärften Lockdown erst nach Weihnachten oder Silvester ansetzen zu wollen. "Die Mitarbeiter auf den Intensivstationen kommen an ihre Grenzen, viele sind sehr enttäuscht vom Verhalten der Politiker, aber auch der Bevölkerung", sagte Janssens. Die Pflege von COVID-19-Intensivpatienten bedeute immensen Aufwand, den das Personal auch an den Feiertagen leisten müsse und werde.

Dass ein großer Teil der Bevölkerung nach Umfragen Familientreffen wie gehabt stattfinden lassen wolle, sei in höchstem Maße unsolidarisch, betonte der Mediziner. "Ich habe größtes Verständnis für den Wunsch, dass man die Oma zu Weihnachten sehen möchte, damit sie nicht einsam ist", so Janssens. Doch jedem müsse klar sein, dass es nach den Feiern an Weihnachten viele Omas mehr geben werde, die letztlich allein im Krankenhaus sterben.

"Durch die mangelnde Solidarität sterben mehr Menschen, das muss klar sein", sagte Janssens. Dahinter stünden immer neue schlimme Einzelschicksale. "Wie viel Leid die steigenden Fallzahlen bedeuten, ist vielen nicht bewusst."

Cyber-Attacke gegen EMA - Daten von Pfizer/Biontech abgegriffen

05:50 Uhr: Bei einer Cyber-Attacke auf die Europäische Arzneimittel-Behörde EMA in Amsterdam sind Daten der Pharmaunternehmen Pfizer und Biontech abgegriffen worden.

Laut einer gemeinsamen Erklärung der beiden Unternehmen sind "einige Dokumente" im Zusammenhang mit dem Antrag auf Zulassung ihres Impfstoffs gegen das Coronavirus von dem Angriff erfasst worden.

Pfizer und Biontech betonten zugleich, dass in diesem Zusammenhang ihre jeweiligen Systeme nicht angegriffen worden seien. Auch seien nach ihrem Wissen keine Daten über die Testpersonen zugänglich geworden. Die Pharmaunternehmen seien zudem von EMA informiert worden, dass der Angriff "keine Auswirkungen" auf das Zulassungsverfahren für den Impfstoff habe.

EMA-Direktorin Emer Cooke äußerte sich am Mittwoch positiv über die mögliche Zulassung des Corona-Impfstoffes von Biontech und Pfizer. "Wir sind immer überzeugter von den Testergebnissen, die uns vorliegen", sagte sie in einem Interview mit dem niederländischen TV-Nachrichtenmagazin Nieuwsuur. Ende Dezember werde darüber eine Entscheidung fallen. Der Impfstoff zeige eine hohe Wirksamkeit von fast 95 Prozent bei 30 000 Testpersonen und habe kaum Nebenwirkungen.

Söder will "kompletten Lockdown" von Weihnachten bis 10. Januar

05:44 Uhr: Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder hat sich für einen "kompletten Lockdown" von Weihnachten bis zum 10. Januar ausgesprochen.

"Einfach mal alles runterfahren von den Geschäften bis hin zu den Betriebsferien in vielen Unternehmen. Wenn alle mitmachen, wäre das super. Dann hätten wir knapp drei Wochen, in denen wir einfach Kontakte reduzieren können. Eine bessere Zeit als diese Zeit zwischen Weihnachten und 10. Januar wird man im ganzen Jahr nicht mehr finden", sagte der CSU-Chef am Mittwochabend in der ZDF-Talkrunde "Markus Lanz".

Söder zeigte sich zuversichtlich, dass es vor Weihnachten noch zu einer Runde zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und den Ministerpräsidenten der Länder kommt. Dies könne wegen der Termine der Kanzlerin beim EU-Gipfel aber frühestens am Wochenende oder Anfang nächster Woche geschehen.

In Bayern gelten seit Mittwoch strengere Regeln wie Ausgangsbeschränkungen, Alkoholverbot in Innenstädten und Ausgangssperren in Hotspots. Auf die Frage, warum Bayern das öffentliche Leben nicht wie in Sachsen herunterfahre, verwies Söder in der ZDF-Sendung einerseits auf niedrigere Infektionszahlen, andererseits auf Ausgangsbeschränkungen, Alkoholverbote auf Plätzen sowie darauf, dass 40 Prozent der Schüler nicht mehr im Präsenzunterricht seien. Zudem berge eine Schließung der Geschäfte jetzt die Gefahr, dass ein Ausweichverkehr in andere Länder nicht den gewünschten Erfolg bringe.

An den Umfragen des Meinungsforschungsinstituts Civey kann jeder teilnehmen. In das Ergebnis fließen jedoch nur die Antworten registrierter und verifizierter Nutzer ein. Diese müssen persönliche Daten wie Alter, Wohnort und Geschlecht angeben. Civey nutzt diese Angaben, um eine Stimme gemäß dem Vorkommen der sozioökonomischen Faktoren in der Gesamtbevölkerung zu gewichten. Umfragen des Unternehmens sind deshalb repräsentativ. Mehr Informationen zur Methode finden Sie hier, mehr zum Datenschutz hier.

Neuer Höchstwert mit 23.679 Corona-Infektionen erreicht

05:38 Uhr: Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus hat in Deutschland einen Höchststand erreicht. Die Gesundheitsämter meldeten dem RKI 23.679 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden, wie aus Zahlen vom Donnerstagmorgen hervorgeht. Der bisherige Rekordwert war am 20. November mit 23.648 gemeldeten Fällen erreicht worden. In der Vorwoche waren es am Donnerstag 22.046 neue Fälle.

Die Zahl der Todesfälle stieg über die Marke von 20.000. Das RKI verzeichnete am Donnerstag 440 neue Todesfälle binnen eines Tages. Am Vortag war mit 590 Toten ein Höchstwert gemeldet worden.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Mittwochabend bei 0,99 (Vortag: 1,02). Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch 99 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder hat sich unterdessen für einen "kompletten Lockdown" von Weihnachten bis zum 10. Januar ausgesprochen.

"Einfach mal alles runterfahren von den Geschäften bis hin zu den Betriebsferien in vielen Unternehmen. Wenn alle mitmachen, wäre das super. Dann hätten wir knapp drei Wochen, in denen wir einfach Kontakte reduzieren können. Eine bessere Zeit als diese Zeit zwischen Weihnachten und 10. Januar wird man im ganzen Jahr nicht mehr finden", sagte der CSU-Chef am Mittwochabend in der ZDF-Talkrunde "Markus Lanz" (mehr dazu im Eintrag von 05:44 Uhr).

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Mit Material von dpa, afp, sid und apa.
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