US-Präsident Donald Trump sieht die Coronavirus-Krise in seinem Land als "weitgehend" überstanden an. Grund dafür ist die überraschend auf 13,3 Prozent gesunkene Arbeitslosenquote. Trump sprach vom "größten Comeback in der amerikanischen Geschichte". Alle Meldungen zum Coronavirus am 5. Juni

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  • 17:44 Uhr: Trump sieht Coronakrise in den USA "weitgehend" überstanden
  • 16:17 Uhr: Corona wirft Tourismus in der Schweiz auf Stand der 1960er Jahre zurück
  • 13:24 Uhr: Priester mit vielen Kontakten positiv auf Corona getestet
  • 12:25 Uhr: Inselstaat Fidschi erklärt sich für coronafrei

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Top-News: Trump sieht Coronavirus-Krise in den USA "weitgehend" überstanden

17:44 Uhr: US-Präsident Donald Trump sieht die Coronakrise in seinem Land als "weitgehend" überstanden an. Trump äußerte sich am Freitag im Rosengarten des Weißen Hauses, nachdem die Arbeitslosenquote für den Mai überraschend auf 13,3 Prozent gesunken war. Beobachter hatten einen Anstieg der Quote auf rund 20 Prozent befürchtet. Stattdessen wurden 2,5 Millionen Jobs geschaffen.

Die USA hätten vor der Coronakrise die "großartigste Wirtschaft der Weltgeschichte" gehabt, sagte Trump. "Und diese Stärke hat uns erlaubt, diese furchtbare Pandemie zu überstehen." Weiter sprach er vom "größten Comeback in der amerikanischen Geschichte". Er fügte hinzu: "Die besten Zahlen kommen noch." Bundesstaaten wie New York und Kalifornien hätten die Corona-Maßnahmen schließlich noch nicht in großem Umfang gelockert.

Mit Blick auf die Zahl von mehr als 100.000 Coronavirus-Toten in den USA - die mit Abstand höchste Zahl weltweit - sagte Trump, ohne die Arbeit seiner Regierung wären noch viel mehr Menschen ums Leben gekommen. "Wir haben jede Entscheidung richtig getroffen." Das Krisenmanagement des Präsidenten im Umgang mit der Coronavirus-Pandemie ist von vielen Seiten kritisiert worden. In den USA sind bereits mehr als 108.000 Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben.

Weitere Corona-Meldungen des Tages im Live-Blog:

Pandemie in Spanien weitgehend unter Kontrolle

20:14 Uhr: Die Corona-Ausbruchswelle ist im zeitweise besonders hart betroffenen Spanien laut der Behörde für Gesundheitliche Notfälle inzwischen weitgehend unter Kontrolle. Die Zahl der Neuinfektionen sei niedrig, die Zahl der Patienten auf Intensivstationen sinke und es werde weiter massiv auf Sars-CoV-2 getestet, zitierte die Nachrichtenagentur Europa Press den Chef der Behörde, Fernando Simón.

Inzwischen stellten eher importierte Infektionsfälle ein Risiko dar, sagte Simón. Deshalb sei es wichtig, die Kontrollen bei der Einreise "so gut wie möglich" vorzunehmen. Dies dürfte vor allem ab dem 1. Juli relevant werden, wenn Europas wichtigstes Urlaubsland wieder ausländische Touristen einreisen lassen will.

Zahl der Corona-Toten in Großbritannien übersteigt 40.000

18:28 Uhr: Die Zahl der gestorbenen Corona-Infizierten ist in Großbritannien auf mehr als 40.000 gestiegen. Das teilte das britische Gesundheitsministerium mit. Das Vereinigte Königreich ist das am schwersten von der Pandemie betroffene Land Europas. Zählt man die Todesfälle hinzu, bei denen eine Covid-19-Erkrankung erst nach dem Tod diagnostiziert wurde, liegt die Zahl der Statistikbehörde ONS (Office for National Statistics) zufolge sogar bei mehr als 48.000.

Deutsches Alpaka Tyson hilft bei Suche nach Corona-Behandlung

17:19 Uhr: Die Hoffnung einiger schwedischer Wissenschaftler in der Coronakrise lastet auf den Schultern des deutschen Alpakas Tyson: Ein Forschungsteam um Gerald McInerney vom Stockholmer Karolinska-Institut möchte mit Hilfe der von dem Tier gebildeten Antikörper eine Behandlungsmethode gegen das Coronavirus auf den Weg bringen.

Es sei seit längerem bekannt, dass Alpakas und andere Kamelarten eine besondere Art von kleinen Antikörpern ausbilden könnten, sagte McInerney am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Man habe deshalb das auf einer deutschen Forschungsfarm lebende Tier mit Virusproteinen immunisiert, damit sein Körper diese winzigen Antikörper, sogenannte Nano-Antikörper, bilden könne. Diese habe man aus Tysons Blut isoliert und wolle sie nun in einem nächsten Schritt etwa bei Mäusen oder Hamstern testen. Wie es danach weitergehen könnte, ist noch unklar. Hoffnung gebe aber, dass diese Antikörper genau an demselben Teil des Virus andocke wie menschliche Antikörper, sagte McInerney.

Die Forscher möchten mit den Antikörpern einmal bei der Behandlung von Corona-Erkrankten helfen. Sie könnten bei Menschen eingesetzt werden, bei denen das Coronavirus in einem frühen Stadium festgestellt werde.

Corona wirft Tourismus in der Schweiz auf Stand der 1960er Jahre zurück

16:17 Uhr: Der verheerende Einbruch im Tourismus hat in der Schweiz Milliardenverluste verursacht. Allein zwischen März und Juni betrage der Umsatzverlust 8,7 Milliarden Franken (8 Mrd Euro), sagte Martin Nydegger, Chef der Marketing-Organisation Schweiz Tourismus, am Freitag.

Für das Gesamtjahr sei mit Umsatzeinbußen von bis zu 35 Prozent zu rechnen. Das Land werde vermutlich in diesem Jahr bei den Übernachtungen einen Einbruch von 30 Prozent verzeichnen und würde damit auf den Stand Anfang der 1960er Jahre zurückgeworfen.

Schweiz Tourismus hat Kampagnen mit Rabatten, Gratis-Zusatzleistungen und das Label "Clean & Save" gestartet. Es soll Gästen signalisieren, das Schweizer Hoteliers, Gaststätten, Bergbahnen und andere touristische Betriebe ein Hygiene-Sicherheitskonzept umsetzen, dass ein Infektionsrisiko auf das Minimum beschränkt. 2019 hatte die Hotellerie einen Rekord von 39,6 Millionen Übernachtungen verbucht. Nach den Schweizern sind die Deutschen die größte Gästegruppe.

Alpenverein empfiehlt Gipfel mit breitem Plateau als Corona-Ziel

15:54 Uhr: Der Deutsche Alpenverein (DAV) rät in Corona-Zeiten zu Zielen mit viel Platz. Wanderer sollten Gipfel mit breitem Plateau wählen und "Modeberge" meiden, mahnte der Bergsportverein am Freitag. Abstand sei zwar derzeit das Gebot der Stunde, beim Sport gelte aktuell ein Mindestabstand von zwei Metern – auch in den Bergen. Dennoch dürfe sich niemand auf engen Wegen in Gefahr bringen oder die Natur schädigen.

"Wir verstehen, dass Wanderer in dieser Zeit anderen Wanderern aus dem Weg gehen wollen. Das darf aber nicht dazu führen, dass Pfade künstlich verbreitert oder Abkürzungen zur Standardmaßnahme beim Ausweichen vor Gegenverkehr werden", sagte DAV-Vizepräsident Manfred Sailer. Für Pausen gelte: "Bergwiesen sind keine großflächigen Picknick-Areale, sondern sensible Natur."

Japanische Firmen entwickeln elektrisches Spezialgewebe gegen Viren und Bakterien

15:34 Uhr: Japanische Unternehmen haben ein Gewebe entwickelt, das bei Bewegung kleine Mengen Elektrizität erzeugt und so Mikroben, Viren und Bakterien abtöten soll. Der als Pieclex bezeichnete Stoff habe in 99,9 Prozent der Fälle die Vermehrung der Viren und Bakterien gestoppt oder diese unschädlich gemacht, teilten die Firmen Murata Manufacturing und Teijin Frontier mit. Pieclex könne für verschiedene Zwecke eingesetzt werden, etwa um Körpergeruch vorzubeugen oder für Schutzkleidung wie Gesichtsmasken.

Die Elektrizität wird demnach durch das Dehnen und Zusammenziehen des Gewebes bei normalen Bewegungen erzeugt. Der Träger des Kleidungsstücks selbst spürt dies nicht. Den Unternehmen zufolge könnte der Stoff in Sportkleidung, Hygieneartikeln wie Windeln oder sogar in der Industrie als Filter eingesetzt werden.

Die Unternehmen würden die Wirksamkeit ihrer Erfindung nun auch gerne im Kampf gegen das Coronavirus testen. Allerdings ist das Virus für Tests aufgrund der strengen Regeln im Umgang mit Infektionskrankheiten nicht leicht zu erhalten.

Erdogan hebt Ausgangssperre für das Wochenende wieder auf

15:13 Uhr: Angesichts von Unmut in der Bevölkerung hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan eine kurzfristig für das Wochenende verhängte Ausgangssperre wieder aufgehoben. Das türkische Innenministerium hatte am Freitagmorgen bekanntgegeben (Eintrag von 09:53 Uhr), dass die Menschen in 15 Städten am Wochenende zuhause bleiben müssten. Nach "Rückmeldungen unserer Bürger" habe er den Entschluss wieder aufgehoben, teilte Erdogan im Onlinedienst Twitter mit. Er verwies auch auf die negativen Auswirkungen auf die Wirtschaft des Landes.

"Wir sind nicht bereit, unsere Bürger leiden zu sehen, gerade jetzt wo sie nach zweieinhalb Monaten wieder zu ihrem gewohnten Alltag zurückkehren", erklärte Erdogan am Freitag. Er rief die Menschen jedoch dazu auf, Masken zu tragen, Abstand zu halten und Hygieneregeln zu befolgen.

Maas: Touristische Reisen ab 15. Juni auch nach Italien wieder möglich

14:37 Uhr: Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hat bekräftigt, dass nach der Aufhebung von Reisewarnungen am 15. Juni auch touristische Reisen nach Italien wieder möglich sein werden. Das Auswärtige Amt werde das regionale Infektionsgeschehen in Italien genau beobachten und die Reisehinweise für das zweitbeliebteste Reiseziel der Deutschen tagesaktuell anpassen, sagte Maas am Freitag nach einem Gespräch mit seinem italienischen Kollegen Luigi di Maio in Berlin.

Deutschland und Italien blieben auch nach der Öffnung der Grenzen für Urlauber eng in Kontakt, "um reaktionsfähig zu sein", falls sich die Situation in bestimmten Regionen verschlechtern sollte, betonte Maas. Eine ausdrückliche Reiseempfehlung für Italien wollte der Außenminister auf Nachfrage eines Journalisten hin nicht abgeben. Er sei sich sicher, "dass die Bürger dieses Landes klug genug sind zu entscheiden, wo sie ihren Urlaub verbringen".

Di Maio versprach "absolute Transparenz" bei den Daten zum Infektionsgeschehen. Seine Regierung werde täglich die Infektionszahlen veröffentlichen, "damit Deutsche unter absoluter Sicherheit nach Italien kommen können". In den vergangenen Tagen seien in Italien nur drei Neu-Infektionen pro 100.000 Einwohner registriert worden, betonte er weiter.

Karliczek fordert "allergrößte Vorsicht" an den Schulen

13:43 Uhr: Bundesbildungsministerin Anja Karliczek warnt ihre Kolleginnen und Kollegen in den Ländern einem "Spiegel"-Bericht zufolge vor einem überhasteten Wiedereinstieg in den normalen Schulbetrieb. "Solange wir noch keinen Impfstoff gegen COVID-19 haben, muss auch an den Schulen weiter allergrößte Vorsicht herrschen, um strukturierten Unterricht anbieten zu können", zitiert das Nachrichtenmagazin die CDU-Politikerin. Es müsse weiter alles getan werden, damit die Schulen nicht zu Infektionsherden würden. Karliczek bezieht sich dem Bericht zufolge ausdrücklich auf neue Erkenntnisse des Berliner Virologen Christian Drosten.

Dieser hatte in einer überarbeiteten Fassung seiner Studie zur Infektiosität von Kindern in der Coronakrise an seiner grundlegenden Aussage festgehalten. Es gebe keine Hinweise darauf, dass Kinder im Bezug auf SARS-CoV-2 nicht genauso ansteckend seien wie Erwachsene.

Die aktualisierte Analyse bestätige "Hinweise auf eine erhebliche Virenlast bei infizierten Kindern", sagte die Ministerin. Das müsse man beachten. "Die Schulen sollten weiter unbedingt auf den Gesundheitsschutz achten, damit dort verlässlicher Präsenzunterricht angeboten werden kann - selbst wenn dies im Wechsel zu einem digitalen Unterricht geschieht."

Vertreter mehrerer Bundesländer hatten bereits angekündigt, dass sie nach den Sommerferien wieder einen Normalbetrieb an den Schulen anstreben. Schon vor den Ferien wollen einige zumindest an den Grundschulen auch wieder volle Klassen unterrichten und dabei auf die Abstandsregeln verzichten.

Priester mit vielen Kontakten positiv auf Corona getestet

13:24 Uhr: Ein katholischer Priester aus Mecklenburg-Vorpommern ist nach Angaben seiner Kirchengemeinde positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der Mann hatte sehr viele Kontakte zu Menschen, etwa bei Gottesdiensten in Demmin, Stralsund und Grimmen, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) in Rostock am Freitag mitteilte.

Die Pfarrei St. Bernhard hat auf ihrer Internetseite bis zum 12. Juni alle Gottesdienste in Stralsund und Demmin abgesagt. Gesundheitsämter in der Region hätten Kontaktpersonen ermittelt und informiert, etwa über Listen, in die sich Gottesdienstbesucher eintragen. Für enge Kontaktpersonen des Mannes seien Quarantäne-Maßnahmen verhängt worden. Außerdem laufen dem Amt zufolge umfangreiche Umgebungsuntersuchungen.

Bisher ist laut Lagus eine weitere Infektion bei einer Kontaktperson aus dem Landkreis Vorpommern-Rügen bekannt. Zahlreiche andere Menschen warten noch auf ihre Testergebnisse. Die Labor-Ergebnisse der etwa 130 Abstriche sollen am Freitagabend oder am Samstag vorliegen. Bislang wurden zwölf Menschen vorsorglich in häusliche Isolation geschickt.

Seehofer will Grenzkontrollen Mitte Juni aufheben

13:14 Uhr: Die deutschen Grenzkontrollen zu anderen europäischen Staaten sollen nach dem Willen von Bundesinnenminister Horst Seehofer Mitte des Monats wegfallen. Einen entsprechenden Vorschlag werde er nächste Woche Mittwoch dem Bundeskabinett vorlegen, sagte der CSU-Politiker am Freitag in Berlin nach Video-Beratungen mit seinen EU-Kollegen.

Auch ein Großteil der anderen EU-Staaten wolle die in der Coronakrise eingeführten Kontrollen Mitte des Monats aufheben. Ein kleinerer Teil der Staaten werde dies Ende Juni tun.

Deutschland kontrolliert seit Mitte März die Grenzen zu Frankreich, Dänemark, der Schweiz und Österreich. Aus diesen Ländern darf derzeit nur kommen, wer zum Beispiel in Deutschland arbeitet, Verwandte besucht oder nach seiner Zweitwohnung schauen will. Gleiches gilt für die Einreise mit dem Flugzeug aus Italien und Spanien.

Bordelle dürfen in Rheinland-Pfalz wieder öffnen

12:45 Uhr: Anders als in vielen anderen Bundesländern dürfen ab kommenden Mittwoch (10. Juni) in Rheinland-Pfalz Bordelle unter Corona-Schutzauflagen wieder öffnen. Nach der jüngsten Verordnung der Landesregierung vom späten Donnerstagabend gilt aber eine Maskenpflicht, wenn das Abstandsgebot nicht eingehalten werden kann und "sofern die Art der Dienstleistung dies zulässt". Die Kontaktdaten aller Personen müssen auch in Bordellen erfasst werden. Das Gleiche gilt auch für Shisha-Bars.

Ebenfalls ab Mittwoch dürfen neben Chören auch Blasorchester wieder proben, selbst im Freien soll das aber nicht länger als eine halbe Stunde dauern, wie aus dem entsprechenden Hygienekonzept hervorgeht. Zum Schutz vor Aerosolen muss aber ein Mindestabstand von drei Metern eingehalten werden. Bei Proben, die ausnahmsweise im Inneren stattfinden, soll nach 30 Minuten für 15 Minuten gelüftet werden.

Inselstaat Fidschi erklärt sich für coronafrei

12:25 Uhr: Der pazifische Inselstaat Fidschi ist eigenen Angaben zufolge frei vom Coronavirus. Es gebe keine aktiven Fälle der Lungenkrankheit COVID-19 mehr, schrieb der Regierungschef von Fidschi, Frank Bainimarama, am Freitag auf Twitter. "Und selbst bei täglich steigenden Testzahlen ist es nun 45 Tage her, seitdem wir unseren letzten Fall registriert haben." Ohne Todesfälle liege die Genesungsrate in Fidschi bei 100 Prozent, hieß es weiter.

Der Inselstaat östlich von Australien hat bislang 18 Infektionen mit dem Coronavirus registriert. Die erste Infektion wurde Mitte März bekannt, die bislang letzte rund einen Monat später am 21. April. Rund 100 Menschen befinden sich noch in Quarantäne.

Fidschi zählt rund 900.000 Einwohner und ist einer der wenigen Inselstaaten im Südpazifik, die Fälle von COVID-19 bestätigt haben. Für Reisende aus dem Ausland gilt weiter eine Einreisesperre. Im Land sind Zusammenkünfte auf 20 Personen beschränkt. Zudem gilt landesweit eine nächtliche Ausgangssperre.

Göttingen startet Corona-Massentest in Hochhaus

11:31 Uhr: Nach dem Corona-Ausbruch in Göttingen hat die Stadt am Freitag mit einem Massentest begonnen. Mehrere Hundert Bewohner eines Hochhaus-Komplexes sollen dabei auf eine mögliche Infektion mit dem Virus untersucht werden. Zwischenfälle habe es bis zum Vormittag nicht gegeben, sagte eine Polizeisprecherin. Die Verwaltung hat den Massentest angeordnet, weil sich in Folge von Regelverstößen bei Privatfeiern zum muslimischen Zuckerfest in dem Gebäudekomplex bisher mindestens 120 Menschen mit dem Virus infiziert haben.

In Göttingen wurden deshalb alle Schulen und mehrere Kindertagesstätten geschlossen. Zudem wurde den Sportvereinen der Trainings- und Wettkampfbetrieb untersagt. Ob es weitere Einschränkungen gibt, macht die Stadt vom Verlauf des Infektionsgeschehens abhängig.

Der Massentest soll bis Sonntag abgeschlossen sein. In der Anlage am Rand der Innenstadt sind etwa 600 Menschen gemeldet. Die Verwaltung geht davon aus, dass dort sehr viel mehr Personen leben. Die Stadt will zur Not mit Hilfe der Polizei durchsetzen, dass alle Bewohner zu den Test erscheinen.

US-Gouverneure fordern Demonstranten zu Corona-Tests auf

11:13 Uhr: Angesichts der Protestwelle gegen Polizeigewalt in den USA haben die Gouverneure der Bundesstaaten Minnesota und New York Demonstranten aufgefordert, sich auf das Coronavirus testen zu lassen. "Wir bitten die Protestierenden, verantwortungsbewusst zu handeln", twitterte New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo am Donnerstag (Ortszeit). "Verhalten Sie sich so, als seien Sie möglicherweise (dem Virus) ausgesetzt gewesen."

Sein Amtskollege aus Minnesota, Tim Walz, äußerte sich in einem Tweet ähnlich. Der Tod des Afroamerikaners George Floyd nach einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis hatte landesweite Proteste gegen Polizeigewalt und Rassismus ausgelöst.

Auch der Chef der Gesundheitsbehörde CDC, Robert Redfield, empfahl Demonstranten entsprechende Tests, insbesondere in Regionen, in denen die Corona-Pandemie noch nicht unter Kontrolle sei. Minneapolis und Washington gehörten dazu. Es bestehe leider die Möglichkeit, dass solche Kundgebungen zur Verbreitung des Erregers führten, sagte er vor einem Ausschuss des Repräsentantenhauses.

Fußball-Star Neymar erhält 105 Euro Corona-Hilfe

10:29 Uhr: Er ist der teuerste Fußballer weltweit - dennoch haben die brasilianischen Behörden Star-Stürmer Neymar zunächst umgerechnet 105 Euro als Corona-Hilfe zugestanden. Der vorläufige Bescheid über die Unterstützungszahlung, die eigentlich Geringverdienern durch die Corona-Krise helfen soll, ging laut einem Medienbericht auf einen Diebstahl der Daten des Nationalspielers zurück. Neymars Name, Geburtsdatum und seine Ausweisnummer seien genutzt worden, um die Corona-Hilfe der brasilianischen Regierung widerrechtlich zu beantragen, berichtete das Online-Portal "UOL" am Donnerstag.

Die Hilfszahlungen sind für Menschen mit Berufen etwa in der Reinigungsbranche oder Gastronomie gedacht, die wegen der Corona-Ausgangsbeschränkungen kein Einkommen mehr haben. Mit einem geschätzten Jahreseinkommen von 85 Millionen Euro ist Neymar nicht anspruchsberechtigt.

Der in seinem Namen eingereichte Antrag sei aber zunächst bewilligt worden, berichtete "UOL". Die Behörden hätten die Zahlung an den Spieler von Paris Saint-Germain bereits angewiesen, sie aber dann eingefroren und eine Prüfung des Antrags wegen Nichterfüllung der Voraussetzungen veranlasst. Neymars Personal habe den Antrag nicht gestellt und wisse auch nicht, wer dahinter stecke, hieß es in dem Bericht.

Türkei: Erneut Ausgangssperre über Wochenende

09:53 Uhr: Die Türkei behält trotz der Lockerung vieler Corona-Beschränkungen die Ausgangssperren über das Wochenende bei. Das Innenministerium veröffentlichte am Freitagmorgen entsprechende Weisungen für 15 Städte und Provinzen, die ab Mitternacht und bis Sonntagnacht gelten sollen. Sie betreffen erneut Millionenmetropolen wie Istanbul und die Hauptstadt Ankara.

Am Samstag dürfen die Menschen in ihrer Nachbarschaft wieder für einige Stunden einkaufen. Bäckereien, Kliniken und andere als wichtig eingestufte Dienstleister bleiben durchgehend geöffnet.

Mit dem 1. Juni hatte die Regierung unter anderem viele inländische Reisebeschränkungen aufgehoben. Restaurants, Cafés und Sportanlagen dürfen unter Auflagen nun öffnen. Strände, Parks und Museen sind wieder zugänglich. Internationale Flüge soll es ab dem 10. Juni wieder geben. Andere Restriktionen blieben jedoch: Senioren ab 65 Jahren und junge Menschen bis 18 Jahre dürfen weiter nur für einige vorher festgelegte Stunden in der Woche vor die Tür.

Bundesbank: Wirtschaft erholt sich nach tiefer Rezession 2021 wieder

09:34 Uhr: Die Bundesbank rechnet infolge der Corona-Pandemie mit einem herben Einbruch der deutschen Wirtschaft in diesem Jahr. Die Notenbank hält nach ihrer jüngsten Prognose einen Rückgang der Wirtschaftsleistung im Jahr 2020 um 7,1 Prozent für wahrscheinlich. Nach der tiefen Rezession 2020 werde sich die Konjunktur aber bereits in den kommenden beiden Jahren deutlich erholen, prognostizierte die Bundesbank am Freitag.

Für 2021 rechnen die Volkswirte der Notenbank mit 3,2 Prozent Wachstum, für das Jahr 2022 dürfte das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) demnach um 3,8 Prozent zulegen. Unterstellt wird dabei, dass Mitte kommenden Jahres eine wirksame medizinische Lösung zur Bekämpfung des neuartigen Coronavirus verfügbar sein wird, was der wirtschaftlichen Erholung einen weiteren Schub geben würde.

Die Bundesbank wies darauf hin, dass das Konjunkturpaket der Bundesregierung mit einem Volumen von 130 Milliarden Euro erst nach Abschluss der Prognose vereinbart wurde. "Die Staatsfinanzen leisten einen erheblichen Stabilisierungsbeitrag", sagte Bundesbankpräsident Jens Weidmann. "Ein weiterer Stimulus ist in der aktuellen Lage auch angemessen, und ich bewerte das Konjunkturprogramm positiv." Der konjunkturelle Ausblick falle dadurch nun spürbar günstiger aus.

Tagesaktuelle Fallzahlen zum Coronavirus in Deutschland

09:18 Uhr: Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen am Freitag mit 183.271 angegeben - ein Plus von 507 seit dem Vortag. Die in der US-Stadt Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität (JHU) meldete 184.472 Infizierte.

Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte 8.613 Todesfälle und damit 32 mehr als am Vortag, die JHU 8.635 Tote. Die Zahl der Genesenen betrug laut RKI etwa 168.500.

Coronakrise: Arbeitslosigkeit auf Philippinen erreicht 17,7 Prozent

08:40 Uhr: Der wirtschaftliche Abschwung durch den Lockdown in der Corona-Pandemie hat die Arbeitslosigkeit auf den Philippinen auf einen Rekordwert von 17,7 Prozent emporschnellen lassen.

Das bedeutet, dass 7,3 Millionen Menschen ohne Arbeit sind, wie das Statistikamt am Freitag in Manila mitteilte. Vor einem Jahr hatte die Arbeitslosenrate noch bei 5,1 Prozent gelegen. Die Regierung hatte Mitte März weitreichende Bewegungsbeschränkungen für die 106 Millionen Einwohner verfügt, um die Ausbreitung des Virus zu stoppen.

Schulen, öffentlicher Nahverkehr, Einkaufszentren, Kirchen sowie Behörden und Büros von Unternehmen wurden geschlossen. Erst seit Mitte Mai wurden die Beschränkungen schrittweise gelockert. Die Schulen haben den Unterricht aber bis heute noch nicht wieder aufgenommen.

Auch werden die Menschen weiter davor gewarnt, ihre Wohnungen zu verlassen. Sie sollten nur unbedingt notwendige Reisen unternehmen. Mehr als 20.000 Infektionen sowie 984 Todesfälle durch die Lungenkrankheit Covid-19 sind auf den Philippinen bestätigt.

Fachjournal "The Lancet" zieht Studie zu Chloroquin und Co. zurück

08:04 Uhr: Das Fachjournal "The Lancet" hat eine Studie zum Einsatz von Chloroquin und Hydroxychloroquin gegen das neue Coronavirus zurückgezogen. Drei der vier Autoren verwiesen darauf, dass sie Zweifel an der Richtigkeit der von ihnen genutzten Daten nicht ausräumen können, wie das Journal am Donnerstagabend mitteilte.

Die Wirksamkeit der bislang gegen Malaria eingesetzten Mittel gegen die Lungenerkrankung COVID-19 wird derzeit in zahlreichen Studien getestet. Bisherige Untersuchungen brachten keinen gesicherten Hinweis, dass sie bei Erkrankten die Symptome bessert oder die Erkrankungsdauer verkürzen.

Nach Angaben in der nun zurückgezogenen Studie sollten die beiden Wirkstoffe sich wahrscheinlich nicht zur Behandlung von COVID-19 eignen und sogar womöglich die Todesrate erhöhen und zu Herzrhythmusstörungen führen.

Die Forscher aus den USA und der Schweiz um Mandeep Mehra von der Harvard Medical School hatten nach Studien-Angaben Daten von gut 96.000 Patienten ausgewertet. Vor dem Zurückziehen der Studie hatte es an der Publikation erhebliche Zweifel gegeben. "Lancet" selbst hatte bereits einen offiziellen Warnhinweis ("Expression of Concern") veröffentlicht.

Dem Science Media Center zufolge zählt zu den Ungereimtheiten, dass sich die Studie auf eine höhere Anzahl von im Krankenhaus verstorbenen COVID-19-Patienten in Australien bezieht als in Australien tatsächlich insgesamt gemeldet wurden.

Zudem hätten die Autoren behauptet, in der Studie die Daten von 4.402 Patienten in Afrika verarbeitet zu haben - es sei Kritikern zufolge aber unwahrscheinlich, dass afrikanische Krankenhäuser detaillierte elektronische Gesundheitsakten für so viele Patienten zur Verfügung stellen konnten.

Versuche am Menschen für den ersten Covid-19-Impfstoff in Europa eingeleitet

Versuche am Menschen für den ersten COVID-19-Impfstoff in Europa eingeleitet

In einer klinischen Studie soll der Impfstoff mit rund 6.000 Freiwilligen getestet werden. Sollten die Tests erfolgreich sein, könnte der Impfstoff bereits im Herbst bereitstehen.

Alter und Vorerkrankung - Was über COVID-19-Risikogruppen bekannt ist

06:54 Uhr: Bei den meisten Menschen verläuft eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 glimpflich. Sie bekommen Husten und Fieber. Doch wer zu sogenannten Risikogruppen gehört, erkrankt mit größerer Wahrscheinlichkeit schwer an COVID-19. Nach den aktuellen Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) verlaufen 18 Prozent der nachgewiesenen Infektionen so schwer, dass die Betroffenen in ein Krankenhaus kommen.

Bekannt ist, dass das Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf ab einem Alter von etwa 50 bis 60 Jahren merklich ansteigt. Fast neun von zehn mit COVID-19 gestorbene Patienten (86 Prozent) waren laut RKI 70 Jahre alt oder älter.

Wegen des weniger gut reagierenden Immunsystems können ältere Menschen nach einer Infektion besonders schwer erkranken. Das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) schätzt Patienten ab 80 Jahren mit mindestens einer Risikoerkrankung sowie Patienten im Alter von 60 bis 79 Jahren mit mindestens drei Risikoerkrankungen als "hoch gefährdet" ein.

Auch viele Lungenkranke sind gefährdet, insbesondere solche mit der der chronischen Lungenkrankheit COPD: "Aus den bislang vorliegenden Daten gibt es Hinweise darauf, dass Patienten mit COPD ein höheres Risiko für schwere COVID-19-Verläufe haben", sagt der Sprecher des Deutschen Lungentages, Marek Lommatzsch.

Auch Zigarettenrauchen wird als Risikofaktor gehandelt - auch wenn die Datenlage dazu noch "dünn" sei, wie die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie schreibt. Gut therapierte Asthma-Patienten haben Lommatzsch zufolge dagegen kein erhöhtes Risiko für schwere COVID-19-Verläufe.

Patienten mit Vorerkrankungen am Herzen werden eindeutig zur Risikogruppe für einen schweren COVID-19-Verlauf geordnet, ebenso übergewichtige Menschen. Bei Diabetes kommt es auch die Begleitumstände an.

Statt Diabetes-Patienten pauschal als Risikogruppe einzustufen, plädiert der Tübinger Professor Baptist Gallwitz dafür, nach Alter und Vorerkrankungen zu differenzieren.

EU-Innenminister beraten über Ende von Reisebeschränkungen wegen Corona

06:08 Uhr: Die EU-Innenminister beraten am Freitag in einer Video-Konferenz über die Aufhebung von Reisebeschränkungen wegen der Coronakrise (09.30 Uhr). Eine Reihe von EU-Staaten haben ihre Grenzen innerhalb Europas bereits wieder geöffnet, viele wollen dies bis Mitte Juni tun, Spanien zum 1. Juli.

Zudem wollen die Minister besprechen, wie lange die Einreiseverbote für Reisende aus Drittstaaten aufrecht erhalten werden sollen. Die EU-Kommission hat sie derzeit noch bis zum 15. Juni empfohlen, sie könnten aber verlängert werden.

Zudem sind auch Gespräche über die Situation mehrerer hundert Flüchtlinge geplant, die derzeit vor Malta auf Kreuzfahrtschiffen ausharren müssen, weil sie die dortige Regierung nicht an Land lassen will.

Die EU-Kommission hatte am Mittwoch eine schnelle Aufnahme durch die Mitgliedstaaten angemahnt. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) wird seinen Kollegen zudem die Pläne Deutschlands für die EU-Ratspräsidentschaft im zweiten Halbjahr vorstellen.

Der Weg des Coronavirus

Der Weg des Virus: Wie ein Stammbaum die Evolution des Virus sichtbar macht

Wissenschaftler verwenden die genetischen Sequenzen des Virus, um den Stammbaum des Virus zu erstellen. Aus den gesammelten Informationen konnte so ein globaler Stammbaum des Virus konstruiert werden.

Brasilien meldet mehr Corona-Tote als Italien

05:40 Uhr: In Brasilien sind 1.473 weitere Patienten im Zusammenhang mit dem Coronavirus innerhalb eines Tages gestorben. Damit wurde am dritten Tag hintereinander ein Negativ-Rekord bei der Zahl der Corona-Toten registriert.

Die Zahl der Corona-Opfer stieg in dem größten Land Lateinamerikas auf 34.021, wie das Gesundheitsministerium in Brasilien am Donnerstagabend (Ortszeit) mitteilte. Laut der John-Hopkins-Universität in den USA überholte Brasilien Italien und rückte auf den dritten Platz der Länder mit den meisten Corona-Toten.

Nachweislich mit dem Virus infiziert haben sich in dem Land bislang 614.941 Menschen. Die tatsächliche Zahl dürfte weit höher liegen, auch weil Brasilien sehr wenig testet, im öffentlichen Gesundheitssystem etwa nur schwere Fälle.
Vor 100 Tagen war in dem Land der erste Todesfall im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet worden, ein 62 Jahre alter Mann. Der rechte Präsident Jair Bolsonaro nannte das Coronavirus eine kleine Grippe und wollte keine Einschränkungen zur Eindämmung treffen.

Inzwischen tötet das Virus in Brasilien mindestens einen Menschen pro Minute, rechnete die Zeitung "Folha de S. Paulo" aus. Ihre Internetseite war am Donnerstagabend schwarz hinterlegt.

Deutsche haben in Coronakrise Medikamentenvorräte angelegt

05:24 Uhr: Die Deutschen haben zu Beginn der Coronakrise nicht nur Vorräte an Nudeln und Toilettenpapier angelegt, sondern offensichtlich auch Medikamente gebunkert.

Das zeigen Zahlen der Techniker Krankenkasse (TK). Demnach gab es in der zweiten Märzhälfte einen starken Anstieg der Ausgaben für Arzneimittel. In der zwölften Kalenderwoche zwischen dem 16. und 22. März hätten die Ausgaben bei knapp 104 Millionen Euro gelegen, im Vergleich zur Vorwoche und gut 30 Millionen Euro mehr als in der gleichen Kalenderwoche 2019. Ab 16. März wurden in Deutschland flächendeckend Schulen und Kitas geschlossen.

Dabei hätten die Versicherten nicht nur insgesamt mehr Medikamente verordnet bekommen, unter den Verordnungen in dieser Woche seien besonders viele Großpackungen gewesen, heißt es von der TK.

"Wir sehen in unseren Daten, dass sich die Patienten vor dem sogenannten Lockdown auch mit verschreibungspflichtigen Medikamenten bevorratet haben, das gilt insbesondere für Versicherte mit chronischen Krankheiten", sagte TK-Chef Jens Baas.

Für den gesamten März ergebe sich ein Plus von etwas mehr als 26 Prozent je Versicherten bei den Arzneimittelausgaben. Im April seien die Verordnungen wieder deutlich zurückgegangen, nach ersten Auswertungen auf das Niveau vom Vorjahr.

Linke im Bundestag fordern Gesetz für Corona-Warn-App

05:05 Uhr: Die Linke im Bundestag fordert, den Einsatz der geplanten Corona-Warn-App per Gesetz zu regeln. "Die Einführung einer solchen App kann nur auf einer eigenständigen gesetzlichen Grundlage erfolgen und bedarf zwingend einer umfassenden Beteiligung des Parlamentes", heißt es in einem Brief des Parlamentarischen Geschäftsführers Jan Korte an Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) und die anderen Fraktionen.

Das Schreiben liegt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Freitag) vor. Weiter schrieb Korte: "Ich hoffe, Sie setzen sich auf allen Ebenen ebenfalls für die Befassung des Parlaments mit dieser Thematik ein."

Der digitalpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Tankred Schipanski, lehnt dies ab. "Es gibt keinen Zwang, sich die App herunter zu laden oder sie zu nutzen", sagte er dem RND. "Es liegt also kein staatlicher Eingriff vor. Deshalb sehe ich nicht, warum es eines Gesetzes bedarf."

Zusätzliche, durch die App gewonnene Daten würden nur auf Grundlage einer Einwilligung an das Robert-Koch-Institut weitergeleitet. Und wenn etwa Arbeitgeber oder Reiseveranstalter auf der Nutzung der App bestünden, dann sei dies ihr gutes Recht.

Zuvor hatten auch die vier Justizminister und -senatoren der Grünen in den Bundesländern eine gesetzliche Grundlage gefordert. Mit der Tracing-App will die Bundesregierung die Infektionsketten des Coronavirus besser erkennen und dafür sorgen, dass bei einer Lockerung für das öffentliche Leben die Ausbreitung des Coronavirus nicht wieder stark ansteigt. Die App, die von der Telekom und SAP entwickelt wird, soll noch im Juni veröffentlicht werden.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatten in den vergangenen Tagen und Wochen mehrfach betont, die Verwendung der App müsse freiwillig sein. Sie sprachen sich auch gegen Anreize aus, die App zu installieren oder zu verwenden.

Thomas Anders genießt in Corona-Zeiten mehr Zeit mit der Familie

04:30 Uhr: Popmusiker Thomas Anders (57) freut sich in der Coronakrise über mehr Zeit mit seinen Liebsten. "Wir als Familie genießen die Zeit und die Gemeinsamkeit sehr. Und es klappt erstaunlich gut", sagte die einstige Modern-Talking-Hälfte der Deutschen Presse-Agentur. Der Sänger lebt mit seiner Frau und seinem Sohn in der Rhein-Mosel-Stadt Koblenz.

Die Corona-Pandemie habe er zuerst als ein "Runterfahren von 100 auf null" erlebt. "Plötzlich war ich jeden Tag zu Hause. Das bedeutete aber nicht, dass ich Langeweile hatte", berichtet Anders. "Es gab sehr viel an Organisation zu bewältigen, da die Konzerte zu 99 Prozent verschoben werden. Ich saß ab morgens am Schreibtisch und plötzlich war es doch später Nachmittag."

Inzwischen sei aber wieder eine gewisse Normalität eingekehrt, wenn er etwa Interviews zum ersten gemeinsamen Album mit dem "Traumschiff"-Kapitän und Sängerkollegen Florian Silbereisen gebe. Die Sammlung von 17 Songs erscheint an diesem Freitag (5. Juni) mit dem schlichten Titel "Das Album".

Mit Dieter Bohlen hat Anders einst als Modern Talking bis zur endgültigen Trennung 2003 weltweit mehr als 120 Millionen Tonträger verkauft. Anders blickt - seine Auftritte als Kind mitgezählt - bereits auf eine Bühnenkarriere von einem halben Jahrhundert zurück. Sein Geburtsname lautet Bernd Weidung.

"Wirtschaftsweise" korrigieren Konjunkturprognose nach unten

04:02 Uhr: Die sogenannten Wirtschaftsweisen werden ihre im März aufgestellte Konjunkturprognose für Deutschland angesichts der inzwischen größeren Ausmaße der Corona-Pandemie nach unten korrigieren.

Das kündigte der Vorsitzende des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, Lars Feld, in den Zeitungen der Funke Mediengruppe an. "Der Lockdown hat länger gedauert, und die Außenwirtschaft wird härter getroffen als erwartet. Vor allem im Hinblick auf die USA waren wir deutlich zu optimistisch", sagte der Freiburger Wirtschaftsprofessor.

"Wir haben in diesem Jahr einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts zu erwarten, der voraussichtlich zwischen minus 6 Prozent und minus 7 Prozent liegen wird." Im März hatten die Regierungsberater, auch "Wirtschaftsweisen" genannt, drei Szenarien vorgelegt, wonach im günstigen Fall die Wirtschaftsleistung um 2,8 Prozent sinkt und bei einer negativeren Entwicklung um 5,4 Prozent.

Zuletzt bewegten sich die Prognosen verschiedener Ökonomen und Wirtschaftsverbände für Deutschland zwischen einem Konjunkturminus von 7 und 10 Prozent in diesem Jahr.

Corona-Ausgangssperre im Großraum Buenos Aires verlängert

03:07 Uhr: Die argentinische Regierung hat die weitgehenden Ausgangsbeschränkungen zur Eindämmung des Coronavirus im Großraum Buenos Aires um weitere drei Wochen verlängert.

In dem Ballungszentrum rund um die Hauptstadt müssen die Menschen bis zum 28. Juni grundsätzlich weiterhin zu Hause bleiben, wie Präsident Alberto Fernández am Donnerstag sagte.

Erlaubt sind lediglich Einkäufe in nahe gelegenen Lebensmittelgeschäften und Apotheken. Angestellte in als essenziell eingestuften Berufen und Branchen dürfen zur Arbeit gehen. In der Metropolregion Buenos Aires leben etwa 14,8 Millionen Menschen - das entspricht 37 Prozent der argentinischen Gesamtbevölkerung.

Im Rest des Landes, in denen das Virus nicht so stark kursiert, können sich die Menschen bereits wieder recht frei bewegen und zur Arbeit gehen. Allerdings müssen sie einen Mundschutz tragen und den Mindestabstand einhalten.

Private und öffentliche Veranstaltungen mit mehr als zehn Teilnehmern sowie touristische Aktivitäten bleiben in ganz Argentinien untersagt. Auch die Schulen sind weiterhin geschlossen.

Argentinien hatte am 20. März recht strikte Ausgangsbeschränkungen verhängt, den wirtschaftlichen Betrieb weitgehend herunter gefahren und die Grenzen geschlossen. Im Vergleich zu den Nachbarländern war es so gelungen, die Verbreitung des Virus deutlich zu bremsen.

Bislang haben sich nachweislich 20.197 Menschen infiziert, 608 Patienten sind gestorben. Vor allem die Beschäftigten im informellen Sektor leiden allerdings unter den wirtschaftlichen Folgen des Lockdowns.

Umfrage: 67 Prozent würden sich gegen Corona impfen lassen

01:00 Uhr: Rund zwei Drittel der Menschen in Deutschland würden sich einer Umfrage zufolge gegen das Coronavirus impfen lassen. 67 Prozent seien "sicher" oder "wahrscheinlich" bereit, ein Impfangebot anzunehmen - zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar, wie die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitag) berichten.

Das sei der zweitniedrigste Wert innerhalb der G7-Länder der großen westlichen Industrienationen. Nur Frankreich liege mit 58 Prozent unter der Zahl in Deutschland. Die größte Impfbereitschaft herrsche bei den Briten (78 Prozent) vor den Italienern (74 Prozent).

Noch liegt kein Impfstoff gegen Corona vor. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) dämpfte am Donnerstag in der ZDF-Sendung "Was nun, Frau Merkel" erneut Erwartungen an die baldige Entwicklung.

Ein klares Nein zur Impfung kommt von zehn Prozent der Deutschen, wie die Funke-Zeitungen weiter berichten. In keinem anderen G7-Land gebe es so viele Verweigerer.

Zurückhaltend seien die Menschen in Deutschland auch bei der Impfung ihrer Kinder. Laut Kantar-Umfrage würden lediglich 64 Prozent ihre Töchter und Söhne "sicher" oder "wahrscheinlich" gegen das Coronavirus impfen lassen. Nur in Frankreich seien es mit 56 Prozent noch weniger. An der Spitze liegen demnach die Briten (74 Prozent) vor den Japanern (73 Prozent).

Die Deutschen machten sich im Ländervergleich am wenigsten Sorgen wegen Corona. 65 Prozent befürchten demnach, dass das Virus die Gesundheit der eigenen Landsleute beeinträchtigen könnte. Das sei der niedrigste Wert unter allen G7-Ländern.

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Mit Material von dpa, afp, sid und apa.
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