- 15:17 Uhr: ➤ Mutmaßlicher Maskenverweigerer erschießt zwei Menschen in Moskau
- 13:23 Uhr: Spahn freut's: Derzeit impft niemand so viel wie Deutschland
- 10:41 Uhr: Kretschmann verteidigt Schließung der Impfzentren im Sommer
- 07:15 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz fällt leicht - RKI meldet 36.000 Neuinfektionen
- 06:27 Uhr: Umfrage: Zwei Drittel der Ungeimpften zu Corona-Regelbruch an Weihnachten bereit
➤ Mutmaßlicher Maskenverweigerer erschießt zwei Menschen in Moskau
Bei einem Streit ums Maskentragen zum Schutz vor dem Coronavirus hat in Moskau ein Mann eine Pistole gezogen und mindestens zwei Menschen erschossen. Drei weitere Leute seien verletzt worden, teilte Bürgermeister Sergej Sobjanin am Dienstag mit. Der mutmaßliche Täter wurde festgenommen. Der 45-Jährige werde psychologisch untersucht, hieß es.
Sobjanin sprach von einer "Tragödie". Schauplatz war eines der sogenannten Multifunktionszentren im Südosten der russischen Hauptstadt, wo Bürger ihre persönlichen Dokumente beantragen und bearbeiten lassen können. Der Verdächtige soll sich trotz Aufforderung des Personals geweigert haben, einen Mund- und Nasenschutz aufzusetzen. Dann habe er die Pistole gezogen und geschossen.
Unter den Verletzten sei auch ein zehn Jahre altes Mädchen, teilte das Innenministerium mit. Sobjanin sagte, dass die Ärzte alles unternähmen, um die Verletzten zu behandeln. Den Familien der Getöteten sprach das Oberhaupt der größten Stadt Europas sein Beileid aus.
In Russland hatte es zuletzt mehrfach Zwischenfälle auch mit Protesten von Gegnern der Hygienevorschriften in der Corona-Pandemie gegeben. Im November vorigen Jahres hatte ein Maskenverweigerer in St. Petersburg einen Busreisenden erstochen, nachdem der auf die Pflicht zum Tragen des Mund- und Nasenschutzes hingewiesen hatte.
Die weiteren Corona-News des Tages
Corona-Inzidenz in Sachsen sackt ab - Aber starke Zweifel an Zahlen
17:51 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz im Corona-Hotspot Sachsen ist nach einer am Dienstag vom Robert Koch-Institut (RKI) veröffentlichten Statistik deutlich gesunken. Demnach betrug die Zahl der wöchentlichen Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner am Dienstag 1082,1, nachdem sie am Montag bei 1.234,4 gelegen hatte. Allerdings gibt es starke Zweifel an den Zahlen, weil offensichtlich nicht alle Daten aus dem Freistaat an das RKI übermittelt werden konnten.
Das Sozialministerium räumte auf Nachfrage ein technisches Problem ein. Allerdings blieb unklar, warum das RKI die Daten nicht hochladen konnte. Bei der Datenlieferung sei keine Fehlermeldung erfolgt, hieß es im Ministerium. Man habe dem RKI die Daten am Morgen noch einmal nachträglich per E-Mail gesendet.
Sozialministerin Petra Köpping (SPD) hatte wiederholt klargestellt, dass wegen Überlastung der Ämter womöglich nicht alle Infektionszahlen pünktlich gemeldet werden können. Das Landratsamt Zwickau räumte am Dienstag auf Anfrage ein, dass es einen "Erfassungsrückstand" im Gesundheitsamt gebe. Auch in der Behörde falle Personal aus, wegen Infektionen und Quarantäneanordnungen.
Fauci: Omikron "nahezu sicher" nicht schlimmer als Delta-Variante
17:24 Uhr: Die neue Omikron-Variante des Coronavirus ist nach Einschätzung des US-Experten Anthony Fauci offenbar nicht schlimmer als andere Varianten des Erregers. "Es ist nahezu sicher, dass sie nicht schlimmer ist als Delta", sagte der oberste Corona-Berater von US-Präsident Joe Biden am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP. Es gebe einige Hinweise darauf, dass Omikron sogar weniger schwerwiegend sein könnte.
Schweden legt Plan für erneute Corona-Maßnahmen vor
17:02 Uhr: Trotz verhältnismäßig niedriger Corona-Zahlen rüstet sich Schweden mit einem neuen Maßnahmenplan für eine Zeit mit angespannterer Lage im Gesundheitswesen. Bereits ab Mittwoch sollten Reisende in öffentlichen Verkehrsmitteln einen Mund-Nasen-Schutz tragen, sagte Gesundheitsministerin Lena Hallengren am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Stockholm. Arbeitgeber sollten ihren Angestellten zudem ermöglichen, aus dem Homeoffice zu arbeiten, Erwachsene im öffentlichen Raum Abstand zueinander halten und Gaststätten Gedränge vermeiden.
Der Einsatz des vor einer Woche eingeführten Corona-Impfnachweises soll zeitnah etwa auf Restaurants und Fitnessstudios ausgeweitet werden, wie Hallengren ankündigte. Wenn sich die Infektionslage und die Belastung des Gesundheitswesens dennoch weiter verschlechterten, könnten in zwei Schritten weitere Maßnahmen folgen. Am wichtigsten sei aber nach wie vor, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen, unterstrich die Ministerin ebenso wie die neue Regierungschefin Magdalena Andersson an ihrer Seite.
Arzneimittel Roactemra von Roche erhält EU-Zulassung bei Covid-19
16:41 Uhr: Einen Tag nach der Empfehlung des Ausschusses für Humanarzneimittel der europäischen Arzneimittelbehörde EMA hat das Pharmaunternehmen Roche die EU-Zulassung für sein Medikament Roactemra bei Covid-19 erhalten. Eingesetzt werden darf das Tocilizumab-haltige Mittel künftig auch zur Behandlung von Covid-19-Patienten, wie Roche am Dienstag mitteilte. Roactemra ist das vierte in der EU zugelassene Covid-Medikament. Konkret geht es um Patienten mit einem schweren Verlauf, die eine systemische Behandlung mit bestimmten Hormonen (Kortikosteroiden) erhalten und zusätzlichen Sauerstoff oder mechanische Beatmung benötigen.
Bislang ist das Mittel zur Behandlung von Entzündungskrankheiten wie der rheumatoiden Arthritis, der Riesenzellarteriitis oder des Zytokinfreisetzungssyndroms (CRS) zugelassen. Der Ausschuss für Humanarzneimittel der EMA hatte erst am Montag seine Empfehlung ausgesprochen, das Anwendungsgebiet von Roactemra auf die Behandlung von Erwachsenen mit dem Coronavirus zu erweitern. Die schnelle Zulassung reflektiere den dringenden Bedarf an dem Medikament als potenzielle Behandlungsoption während der Covid-19-Krise, heißt es in der Mitteilung weiter.
Institut: Omikron wohl spätestens im Januar dominant in Norwegen
16:23 Uhr: Norwegische Gesundheitsexperten gehen davon aus, dass die Omikron-Variante des Coronavirus schon kurz nach dem Jahreswechsel in ihrem Land vorherrschen wird. "Es ist wahrscheinlich, dass die Omikron-Variante eine größere Ausbreitungsfähigkeit als die Delta-Variante besitzt und spätestens im Januar 2022 in Norwegen dominant geworden ist", schrieb das staatliche Gesundheitsinstitut FHI in einer am Dienstag veröffentlichten aktualisierten Risikobewertung. Bereits jetzt steige die Krankheitslast schnell, Omikron werde diese Entwicklung im Laufe des Dezembers und Januars voraussichtlich verstärken und eine Welle mit einer erheblichen Krankheitslast auslösen. Die Lage sei ernst.
Das FHI wies darauf hin, dass es vorläufig weiterhin Unsicherheiten zu den Eigenschaften und Wirkungen der Virus-Variante gebe. Es sei jedoch wenig wahrscheinlich, dass Omikron häufiger ernsthafte Erkrankungen bei Geimpften verursachen könne - "vielleicht" sorge sie gar für weniger ernsthafte Erkrankungen. Darüber hinaus rechne man damit, dass Impfungen unabhängig von der Variante einen hohen Grad an Schutz gegen schwere Erkrankungen liefern.
Baden-Württemberg dringt auf Änderung des Infektionsschutzgesetzes
16:02 Uhr: Baden-Württemberg drängt den Bund, den Ländern im Infektionsschutzgesetz wieder mehr Möglichkeiten im Kampf gegen die Corona-Pandemie einzuräumen. Der grüne Ministerpräsident Winfried Kretschmann sagte am Dienstag im Landtag in Stuttgart, die Länder bräuchten nach dem Ende der epidemischen Lage wieder den "vollen Instrumentenkasten - damit wir reagieren können, wenn sich die Lage nicht dauerhaft bessert". Das habe er auch dem angehenden Kanzler Olaf Scholz (SPD) geschrieben, der die Länder nach ihren Wünschen für das Bund-Länder-Treffen an diesem Donnerstag gefragt habe.
Nur so sei man in der Lage, Ausgangsbeschränkungen zu erlassen sowie Gastronomie, Betriebe, Gewerbe und Handel zu schließen, erklärte Kretschmann. Auch für eine Schließung von Schulen und Kitas, die nur im Notfall infrage komme, brauche man eine Überarbeitung des Bundesgesetzes. Der Regierungschef nannte als denkbare Maßnahmen auch die Beschränkung von Reisen und Übernachtungsangeboten sowie ein Sportverbot. "Ich hoffe inständig und bin auch vorsichtig optimistisch, dass wir in Baden-Württemberg nicht den ganzen Instrumentenkasten ausschöpfen müssen, um diese vierte Welle zu brechen."
Schweizer Regierung aktiviert die Armee für Corona-Einsatz
15:01 Uhr: Die Schweizer Regierung hat den Einsatz der Armee in Krankenhäusern, in Impfzentren oder für den Transport von Covid-19-Patienten genehmigt. Kantone können nun Unterstützung anfordern, wenn ihre eigenen Mittel nicht ausreichen, wie die Regierung am Dienstag in Bern bekanntgab.
Es sei nicht auszuschließen, dass die Kantone wegen der hohen Fallzahlen und der Lage in den Krankenhäusern an ihre Grenzen stoßen. 2.500 Armeeangehörige stünden zur Verfügung. Es ist die dritte Mobilisierung von Armeeangehörigen in der Corona-Pandemie nach Einsätzen im Frühjahr und im Herbst 2020.
Pro 100.000 Einwohner infizierten sich in der Schweiz innerhalb von 14 Tagen zuletzt fast 1.270 Menschen. Eine Sieben-Tage-Inzidenz wird nicht jeden Tag berechnet. 31 Prozent der Patientinnen und Patienten auf den Intensivstationen sind nach Angaben des Bundesamtes für Gesundheit an Covid-19 erkrankt. Gut 66 Prozent der Menschen in der Schweiz sind vollständig gegen Corona geimpft.
Polen verschärft Corona-Restriktionen
14:19 Uhr: Wegen anhaltend hoher Infektionszahlen verschärft Polen erneut seine Corona-Restriktionen. Ab dem 15. Dezember werde in Hotels, Restaurants, Kinos und Theatern eine Höchstgrenze von 30 Prozent Auslastung gelten, sagte Gesundheitsminister Adam Niedzielski am Dienstag in Warschau.
Bisher lag das Limit bei 50 Prozent. Auch künftig sollen Geimpfte bei dieser Höchstgrenze nicht mitgezählt werden - anders als bisher soll der Betreiber aber verpflichtet werden, bei der Überschreitung der Höchstgrenze die Impfnachweise der zusätzlichen Gäste zu kontrollieren. Bislang fehlt für diese Kontrolle in Polen die rechtliche Grundlage. Vize-Gesundheitsminister Waldemar Kraska betonte, man werde diese noch schaffen.
Die Opposition wirft der nationalkonservativen PiS-Regierung vor, angesichts einer vergleichsweise geringen Impfquote und hoher Neuinfektionszahlen drastische Maßnahmen zu vermeiden, um die Impfgegner unter ihren Wählern nicht zu verprellen.
Ein von der Regierung lange angekündigtes Gesetz, das es Arbeitgebern ermöglichen soll, den Impfstatus ihrer Beschäftigten abzufragen, soll nun abgewandelt werden. Nach Angaben des Gesundheitsministers sieht der Gesetzentwurf vor, dass der Arbeitgeber ein Corona-Testergebnis einfordern darf - nicht aber einen Impfnachweis. Ab dem 1. März will Polen eine Impfpflicht für medizinisches Personal, Lehrer und Uniformierte einführen.
Um die Ausbreitung des Coronavirus über die anstehenden Feiertage einzudämmen, sollen die Schulen landesweit in der Zeit vor und nach den Weihnachtsferien, vom 20. Dezember bis zum 9. Januar, zu Fernunterricht übergehen.
Am Dienstag meldete das Gesundheitsministerium 19.366 registrierte Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden, 504 Menschen starben im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Die Impfquote liegt bei 54 Prozent. Polen hat knapp 38 Millionen Einwohner.
Dänischer Gesundheitsminister in Belgien positiv auf Corona getestet
14:04 Uhr: Der dänische Gesundheitsminister Magnus Heunicke ist während einer Dienstreise nach Brüssel positiv auf das Coronavirus getestet worden. Wie sein Ministerium am Dienstag mitteilte, hält er sich nun in Selbstisolation in einem Brüsseler Hotel auf. Die Infektionsnachverfolgung in seinem Umfeld sei bereits in Gang gesetzt worden. Ihm gehe es den Umständen entsprechend gut, er habe jedoch milde Symptome in Form von Halsschmerzen.
Heunicke ist den Angaben zufolge am Montagabend in Brüssel eingetroffen. Dort fand am Dienstag ein EU-Gesundheitsministertreffen statt, auch der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister
Wo und wann sich Heunicke angesteckt hat, ist noch unklar. Das Gesundheitsministerium teilte aber mit, dass am vergangenen Freitag unter den geltenden Corona-Richtlinien eine Weihnachtsfeier im Ministerium in Kopenhagen stattgefunden habe, bei der auch Heunicke dabei gewesen sei. Nach dieser Veranstaltung sei bislang ein weiterer Infektionsfall festgestellt worden.
Bayern erlaubt Skifahren ohne zusätzlichen Corona-Test
13:48 Uhr: Nach massiven Protesten aus der Tourismusbranche entschärft Bayerns Staatsregierung die Corona-Vorschriften für das Skifahren im Freistaat. Geimpfte und Genesene sollen Gondeln und Lifte ohne zusätzlichen Corona-Test benutzen dürfen. Das kündigten Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) am Dienstag nach der Sitzung des Landeskabinetts an.
Ursprünglich hatte die Staatsregierung "2G plus" vorschreiben wollen, jeder Skifahrer in Bayern hätte sich damit vor dem Kauf eines Tickets auch noch zusätzlich testen lassen müssen. Nun gilt wie in Österreich 2G, allerdings dürfen Gondeln nur zu einem Viertel besetzt werden. Der Verband deutscher Seilbahnen hatte das als "Todesstoß" für die bayerischen Skigebiete kritisiert und vor Betriebsschließungen gewarnt.
Corona-Impfung für Fünf- bis Elfjährige in Spanien zugelassen
13:37 Uhr: In Spanien hat die zuständige Kommission die Impfung von Fünf- bis Elfjährigen gegen COVID-19 genehmigt. Das teilte das Gesundheitsministerium am Dienstag in Madrid mit.
Damit kann das Land die im europäischen Vergleich gute Impfquote von zurzeit circa 80 Prozent weiter erhöhen. Knapp 90 Prozent aller Bürger, die älter als zwölf sind, sind bereits vollständig geimpft.
Nach Schätzungen können nun in Spanien rund drei Millionen Kinder geimpft werden. Die europäische Arzneimittelbehörde Ema hatte Ende November grünes Licht für die Zulassung des Corona-Impfstoffes der Hersteller Pfizer/Biontech für Kinder ab fünf Jahren in Europa gegeben.
Ungeachtet der hohen Impfquote wird auch in Spanien ein Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenz verzeichnet. Vom 2021er-Tiefstwert von etwa 18 Mitte Oktober kletterte der Wert zuletzt auf 139. Damit steht das Land aber immer noch deutlich besser da als viele Länder Europas. Zum Vergleich: In Deutschland lag die Inzidenz am Dienstag bei 432.
Spahn freut's: Derzeit impft niemand so viel wie Deutschland
13:23 Uhr: In Deutschland haben mittlerweile 14,6 Millionen Menschen eine Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus erhalten. Das entspricht 17,5 Prozent der Gesamtbevölkerung, wie aus den Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom Dienstag hervorgeht.
Demnach sind allein am Montag 523.000 Auffrischimpfungen gegen das Coronavirus verabreicht worden. "Kein Land der Welt hat in den letzten Tagen mehr Menschen geimpft als Deutschland. 523.000 Booster sind zudem ein neuer Montagsrekord", twitterte der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU).
Zum Vergleich: Am Montag vor einer Woche (29.11.) waren laut RKI 482.000 Dosen zur Auffrischung geimpft worden, in der Woche zuvor (22.11.) waren es noch 311.000. Insgesamt wurden am Montag 614.000 Impfdosen gegen Corona gespritzt. 57,4 Millionen Menschen (69,1 Prozent der Gesamtbevölkerung) sind damit vollständig gegen das Coronavirus geimpft.
Das RKI geht davon aus, dass unter Erwachsenen vermutlich mehr Menschen geimpft sind, als die Daten nahelegen: Eine hundertprozentige Erfassung der Impfungen könne durch das Meldesystem nicht erreicht werden, heißt es auf der Impfübersicht des RKI.
Weiterhin gibt es beim Stand der Impfungen gegen das Coronavirus erhebliche regionale Unterschiede: Unter den Bundesländern verzeichnet Bremen mit 83,9 Prozent den höchsten Anteil Erstgeimpfter. In dem Bundesland sind mittlerweile 80,7 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Sachsen ist Schlusslicht: Die Quote bei den Erstimpfungen liegt hier bei 61,2 Prozent, vollständig geimpft sind laut RKI 58,5 Prozent.
Bayern: Corona-Tests nach den Weihnachtsferien auch in Kitas Pflicht
13:13 Uhr: Auch Kleinkinder unterliegen in Bayern beim Besuch von Kindertagesstätten im neuen Jahr einer Corona-Testnachweispflicht. Das beschloss das bayerische Kabinett am Dienstag.
Kinder, die älter als ein Jahr sind, dürften nach den Weihnachtsferien nur noch die Kita besuchen, wenn sie drei Mal wöchentlich getestet werden. Akzeptiert werde ein Test, der in der Einrichtung vorgenommen werde, oder auch die glaubhafte Versicherung eines selbst vorgenommenen Schnelltests.
Auch PCR-Pooltests seien möglich, sofern die Träger dies anböten, sagte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU). Der Entwurf des Sozialministeriums werde noch weiter ausgearbeitet. Vonseiten der Eltern hatte es Kritik gegeben, unter anderem weil die Laborkapazitäten für die Tests unter Umständen nicht ausreichen könnten.
WHO Europa: Kampf gegen Delta nützt auch gegen Omikron
13:00 Uhr: Jeder zehnte Europäer wird nach Angaben des Europa-Büros der Weltgesundheitsorganisation WHO bis Ende dieser Woche eine nachgewiesene Corona-Infektion hinter sich haben. Das sagte WHO-Regionaldirektor Hans Kluge am Dienstag auf einer aus Kopenhagen übertragenen Online-Pressekonferenz.
Die Neuinfektions- und Todesfallzahlen hätten sich in den vergangenen zwei Monaten mehr als verdoppelt. Zugleich bleibe die Zahl der Todesfälle deutlich unter vorherigen Höchstständen, unterstrich Kluge. Ohne die Impfungen gegen COVID-19 wäre die Sterblichkeit erheblich schlimmer gewesen.
Die WHO zählt 53 Länder zur Region Europa, darunter neben der EU auch weiter östlich gelegene Staaten wie Russland, die Ukraine und Türkei. Den jüngsten WHO-Zahlen zufolge sind fast 90 Millionen Infektionen in dieser Region nachgewiesen worden, es gab fast 1,6 Millionen damit in Verbindung stehende Todesfälle. Die Zahl der Neuinfektionen steigt laut Kluge in allen Altersgruppen, während die höchsten Zahlen derzeit in der Gruppe der Fünf- bis 14-Jährigen beobachtet werden.
Kluge berichtete, dass es bis Montag 432 bestätigte Infektionen mit der Omikron-Variante des Coronavirus in insgesamt 21 Mitgliedstaaten der Region gegeben habe. "Omikron ist in Sicht und auf dem Vormarsch, und wir sind zurecht besorgt und vorsichtig", sagte der Belgier. Das jetzige Problem sei jedoch die weiterhin dominierende Delta-Variante.
"Wie wir heute gegen Delta erfolgreich sind, ist ein Sieg über Omikron morgen", sagte Kluge. Es gehe jetzt vor allem darum, die Lage in der Pandemie zu stabilisieren - und dies bedeute, nicht nur gegen eine Variante, sondern gegen alle Varianten auf einmal vorzugehen.
Impfraten müssten gesteigert, Auffrischdosen verabreicht werden. Mehr Masken müssten in Innenräumen getragen, Räume gelüftet werden. Kluge wies zugleich darauf hin, dass Pflichtimpfungen nur "ein absoluter letzter Ausweg" seien, wenn alle machbaren Optionen zur Verbesserung der Impfzahlen ausgeschöpft seien.
Lindner: FDP-Fraktion wird nicht einheitlich für oder gegen Impfpflicht stimmen
12:37 Uhr: Die FDP wird nach den Worten von Parteichef
Lindner hatte bereits angekündigt, persönlich voraussichtlich für eine allgemeine Corona-Impfpflicht zu stimmen. Andere FDP-Abgeordnete stehen dem Vorhaben aber skeptisch gegenüber.
Labore: Positivrate bei Corona-Tests konstant im Wochenvergleich
12:13 Uhr: Der rasante Anstieg der sogenannten Positivrate bei von Laboren ausgewerteten Corona-Tests scheint erstmal gestoppt. So schlugen in der Woche bis vergangenen Sonntag 21 Prozent der durchgeführten SARS-CoV-2-Tests an, wie der Verband Akkreditierte Labore in der Medizin (ALM) am Dienstag mitteilte.
Das sind etwa so viele wie in der Vorwoche. In den sieben Wochen zuvor war die Rate kontinuierlich von rund sechs Prozent angestiegen. Je höher der Positiven-Anteil bei gleichzeitig anhaltend hohen Fallzahlen ist, desto höher wird laut Robert-Koch-Institut die Anzahl unerkannter Infizierter in einer Population geschätzt.
Die Belastung der Labore ist laut ALM weiter hoch. "Ihre Auslastung liegt im Durchschnitt bei 82 Prozent (Vorwoche: 85 Prozent) und damit weiterhin an der Belastungsgrenze – in vielen Regionen jedoch deutlich darüber."
Die Lage bleibe weiterhin sehr angespannt, sagte der ALM-Vorsitzende Michael Müller. "Viele Labore arbeiten an der Grenze des Machbaren."
68 Ärzte und Pfleger in Spanien nach Weihnachtsessen corona-positiv
11:57 Uhr: 68 Ärzte, Pfleger und Sanitäter eines Krankenhauses in Spanien sind nach einem großen gemeinsamen Weihnachtsessen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Noch werde allerdings untersucht, ob und wie viele Ansteckungen bei diesem Treffen passiert seien, erklärte ein Sprecher des betroffenen Regionalen Universitätskrankenhauses von Málaga im Süden des Landes am Dienstag auf Anfrage. Ob es unter den Betroffenen möglicherweise auch Ungeimpfte gibt, wurde zunächst nicht bekannt.
An dem Weihnachtsessen hatten vor einer Woche mehr als 170 medizinische Beschäftigte teilgenommen. Wie Medien unter Berufung auf das Krankenhaus berichteten, hatten sich alle Teilnehmer vor dem Treffen am 1. Dezember Antigentests unterzogen, die alle negativ ausgefallen seien. Deshalb werde untersucht, ob sich die Betroffenen vielleicht nicht während des Essens, sondern kurz vor oder nach dem Test infiziert haben können. Mehrere von ihnen hätten zuletzt gemeinsam an anderen größeren beruflichen Veranstaltungen teilgenommen, berichtete die Regionalzeitung "Diario Sur".
Den Angaben zufolge hat bisher keiner der Infizierten Symptome der Krankheit COVID-19 entwickelt. Sie mussten sich in eine zehntägige Quarantäne begeben. Obwohl viele von ihnen unter anderem auf der Intensivstation arbeiteten, seien dem Krankenhaus durch den Ausfall bisher keine größeren Probleme entstanden, hieß es.
Obwohl Spanien eine hohe Impfquote hat und bereits knapp 90 Prozent aller Menschen, die älter als zwölf sind, vollständig geimpft sind, wird auch hier ein Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenz verzeichnet. Vom 2021er-Tiefstwert von etwa 18 Mitte Oktober kletterte dieser Wert zuletzt auf 139.
Damit steht das Land aber immer noch deutlich besser da als zahlreiche andere Länder Europas. Zum Vergleich: In Deutschland betrug die Inzidenz am Dienstag gut 432.
27 Todesfälle nach Corona-Ausbruch in Pflegeheim in Rudolstadt
11:43 Uhr: Die Zahl der Todesopfer nach einem Corona-Ausbruch in einem Pflegeheim in Rudolstadt in Thüringen hat sich auf 27 erhöht. In dem Heim mit ehemals 141 Bewohnern gebe es aktuell zudem noch bei sechs Bewohnern positive Corona-Tests, teilte das Landratsamt Saalfeld-Rudolstadt am Dienstag mit. In den letzten Tagen gabe es immer wieder Nachmeldungen: So hatte das Landratsamt am Freitag erst 18 Todesfälle gemeldet.
Insgesamt sei rund ein Drittel der Bewohnerinnen und Bewohner nicht geimpft, hatte die Behörde vergangene Woche mitgeteilt. Von den 18 gemeldeten Todesopfern vom Freitag habe bei 14 kein vollständiger Impfschutz bestanden. Bei den neu dazugekommenen Fällen konnte ein Sprecher am Dienstag keine Aussagen über den Impfstatus treffen.
Der Fall hatte am Wochenende bundesweit für Reaktionen gesorgt. Der designierte Gesundheitsminister
Österreich wird Lockdown wie geplant beenden
11:35 Uhr: Der Lockdown in Österreich wird nach den Worten von Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) wie geplant beendet. Es gehe nur noch um die Umstände, unter denen Lokale und Handel wieder öffnen dürften, sagte Nehammer am Dienstag in Wien.
Die Details zu Vorsichtsmaßnahmen, Restriktionen und etwaigen regional schärferen Maßnahmen sollen am Mittwoch bei einem Bund-Länder-Gipfel beraten werden, so der Regierungschef weiter. Zu Beginn des Lockdowns am 22. November war das Ende für den 13. Dezember angekündigt worden.
Für Ungeimpfte würden die aktuellen Ausgangsbeschränkungen aber weiter gelten, bekräftigte Nehammer.
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen ist jüngst deutlich zurückgegangen. Die Sieben-Tage-Inzidenz halbierte sich im Lockdown fast von mehr als 1.000 auf nun rund 600 Fälle pro 100.000 Einwohner. Die Lage in den Kliniken ist angespannt, aber stabil.
Ministerpräsident Weil kritisiert späte Stiko-Empfehlungen
11:28 Uhr: Die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko) in der Corona-Pandemie kommen nach Einschätzung von Niedersachsens Ministerpräsident
Deutschland habe auch aufgrund relativ später Stiko-Empfehlungen im internationalen Vergleich immer wieder später mit dem Impfen begonnen, kritisierte der Regierungschef. "Das darf uns jetzt in dieser Situation nicht noch einmal passieren."
Die europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte Ende November grünes Licht gegeben für die Zulassung des Corona-Impfstoffes der Hersteller Pfizer/Biontech für Kinder ab fünf Jahren in Europa. Eine entsprechende Empfehlung der Stiko gibt es bislang jedoch nicht.
Corona-Inzidenz in Sachsen sackt ab - Aber starke Zweifel an Zahlen
11:04 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz im Corona-Hotspot Sachsen ist nach einer am Dienstag vom Robert-Koch-Institut (RKI) veröffentlichten Statistik deutlich gesunken. Demnach betrug die Zahl der wöchentlichen Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner am Dienstag 1.082,1, nachdem sie am Montag bei 1.234,4 gelegen hatte. Allerdings gibt es starke Zweifel an den Zahlen, weil offensichtlich nicht alle Daten aus dem Freistaat an das RKI übermittelt werden konnten.
Der Grund sei bisher unbekannt, teilte das Sozialministerium in Dresden auf Anfrage mit. Bei der Übertragung habe es keine Fehlermeldung gegeben. Die Daten seien am Dienstagfrüh noch einmal per Mail an das RKI geschickt worden.
Sachsens Sozialministerin Petra Köpping (SPD) hatte wiederholt klargestellt, dass wegen Überlastung der Ämter womöglich nicht alle Infektionszahlen pünktlich gemeldet werden können. Das Landratsamt Zwickau räumte am Dienstag auf Anfrage ein, dass es einen "Erfassungsrückstand" im Gesundheitsamt gebe. Auch in der Behörde falle Personal aus, wegen Infektionen und Quarantäneanordnungen.
Sachsen hat seit längerem die höchste Inzidenz in Deutschland. Am Dienstag folgten die Nachbarländer Thüringen (1023,1) und Sachsen-Anhalt (907,7) auf den Plätzen. Bundesweit lag die Inzidenz am Dienstag laut RKI bei 432,2.
Von Montag auf Dienstag meldeten die Gesundheitsämter für Sachsen 949 Neuinfektionen. Auch diese Angabe gibt einen Hinweis darauf, dass nicht alle Fälle vom RKI erfasst sein können. Am Montag lag die Anzahl der Neuinfektionen noch bei 4.242. Zuletzt war die Zahl mehrmals sogar fünfstellig.
Die Landkreise Meißen und Mittelsachsen weisen mit Werten von 2.380,9 beziehungsweise 1.606,8 die höchsten Inzidenzen auf. Der niedrigste Wert in Sachsen wurde mit 627,5 in der Stadt Leipzig registriert.
Kretschmann verteidigt Schließung der Impfzentren im Sommer
10:41 Uhr: Der baden-württembergische Ministerpräsident
Der Regierungschef äußerte sich zudem bestürzt über die hohe Zahl ungeimpfter Menschen in Baden-Württemberg. "Das beschwert mich unglaublich, dass so viele Leute einem Eigensinn nachgehen, der rational nicht mehr erklärbar ist", sagte er.
Kretschmann widersprach auch dem Argument, Impfen sei Privatsache und der Staat habe eine Ablehnung zu akzeptieren: "Das ist nicht so. Der Ungeimpfte gefährdet auch andere, indem er sie einfach ansteckt."
In diesem Zusammenhang plädierte Kretschmann erneut für eine Impfpflicht. "Das sind tiefe Eingriffe in Grundfreiheiten", sagte er. Das Virus wandle sich so sehr, dass kein Weg mehr daran vorbeiführe, "sonst kommen wir aus dem Schlamassel nie raus".
Gesundheitsminister wollen QR-Code gegenüber gelbem Impfbüchlein stärken
10:36 Uhr: Die Gesundheitsministerkonferenz (GMK) dringt auf eine Stärkung des digital auslesbaren Impfnachweises mit QR-Code als Alternative zum gelben Impfbüchlein. Das Bundesgesundheitsministerium solle eine Rechtsänderung vorbereiten, mit der die Verpflichtung zur Vorlage des QR-Codes bei Zutrittskontrollen auf eine sichere Rechtsgrundlage gestellt werde, erklärte der GMK-Vorsitzende und bayerische Gesundheitsminister
"Das gelbe Impfbüchlein kann leicht gefälscht werden, daher setzen schon jetzt einige Länder nur auf QR-Codes bei Zugangsbeschränkungen", erklärte Holetschek. Ein solcher Code könne auch in ausgedruckter Form mitgeführt werden - wer kein Smartphone besitze, könne also trotzdem zu Veranstaltungen oder Einrichtungen zugelassen werden, indem er den ausgedruckten QR-Code vorzeige. "Der Bund muss dieses Vorgehen nun auf eine rechtssichere Grundlage stellen."
An den Beratungen nahm erstmals auch der designierte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) teil. Mit diesem sei über die Aufhebung der Testpflicht für Menschen mit einer Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus - der sogenannten Boosterimpfung - gesprochen worden. Aus Lauterbachs Sicht bestehe zwei Wochen nach der Auffrischung ein hervorragender Schutz, so dass das Ende der Testpflicht "eine ernsthafte Option" für alle Bundesländer sein könne. In Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen sind Geboosterte bereits von der Testpflicht befreit.
Erste Omikron-Infektionen im Südpazifik-Inselstaat Fidschi nachgewiesen
10:04 Uhr: Die neue Corona-Variante Omikron ist mittlerweile in rund 40 Ländern nachgewiesen worden. Der südpazifische Inselstaat Fidschi meldete am Montagabend seine ersten Fälle. Zwei vollständig gegen Corona geimpfte Staatsbürger von Fidschi, die am 25. November aus Nigeria über Hongkong eingereist waren, seien mit der Omikron-Variante infiziert gewesen.
Das Gesundheitsministerium von Fidschi hob hervor, da die beiden Infizierten seit ihrer Ankunft in einer Quarantäne-Einrichtung untergebracht gewesen seien, sei die neue Variante wahrscheinlich nicht ins Land getragen worden. Die Quarantäne war angeordnet worden, weil Fidschi Nigeria als Hochrisikogebiet einstuft.
Die Omikron-Variante war vor zwei Wochen erstmals in Südafrika entdeckt worden. In der Folge wurde sie in dutzenden Ländern nachgewiesen, darunter Deutschland. Die Omikron-Variante weist 50 Mutationen im Vergleich zu dem ursprünglichen Virus auf, davon 32 am sogenannten Spike-Protein, mit dem das Coronavirus an der Wirtszelle andockt. Es wird daher befürchtet, dass diese Variante deutlich ansteckender ist als frühere Varianten.
Fidschi hatte die Corona-Pandemie zwölf Monate lang eindämmen können, bevor die Delta-Variante eine zweite Welle mit fast 700 Todesopfern verursachte. Mittlerweile sind in dem Eine-Million-Einwohner-Land mehr als 90 Prozent der Bevölkerung gegen Corona geimpft. Am Montag wurden nur zehn Corona-Neuinfektionen gemeldet, aber keine Todesfälle.
Experte: Omikron in Großbritannien wird binnen Wochen dominant werden
09:45 Uhr: Die Omikron-Variante des Coronavirus wird nach Ansicht eines Experten in Großbritannien innerhalb von Wochen dominant werden. Das sagte Jeffrey Barrett vom Wellcome-Sanger-Institut im BBC-Radio am Dienstag.
"Ich denke, wir können jetzt sagen, dass die Variante sich im Vereinigten Königreich schneller ausbreitet als die Delta-Variante und das war bis vor sehr kurzer Zeit nicht klar", sagte Barrett und fügte hinzu: "Ich bin ziemlich sicher, dass sie wahrscheinlich innerhalb von Wochen dominant werden wird."
Der britischen Regierung zufolge wurden bislang in dem Land 336 Omikron-Fälle registriert. Keiner der Betroffenen müsse bislang im Krankenhaus behandelt werden, sagte der britische Gesundheitsminister Sajid Javid am Montagabend im Parlament. Die Zahl der Infektionen in Großbritannien nahm zuletzt wieder zu. Sie liegt ohnehin seit Juli auf einem vergleichsweise hohen Niveau.
Die Sieben-Tage-Inzidenz wurde zuletzt mit 469 angegeben (Stand 1. Dezember). Krankenhauseinweisungen und Todesfälle waren zuletzt verhältnismäßig stabil mit etwa 800 Todesfällen und ungefähr 5.300 Krankenhauseinweisungen binnen sieben Tagen.
Die Regierung in London führte als Reaktion auf das Auftauchen der Omikron-Variante wieder eine Maskenpflicht in Läden und öffentlichen Verkehrsmitteln sowie schärfere Einreisebeschränkungen ein. Härtere Maßnahmen im Inland lehnt die Regierung bislang ab. Von diesem Dienstag an müssen Reisende nach Großbritannien nach ihrer Ankunft wieder ein negatives Testergebnis vorlegen.
Zuvor hatte die Regierung mehrere afrikanische Länder auf die sogenannte rote Liste gesetzt mit Pflicht zur zehntägigen Hotelquarantäne. Alle Einreisenden müssen zudem nach ihrer Ankunft einen PCR-Test machen und bis zu Erhalt eines negativen Ergebnisses in Quarantäne bleiben.
Luca-Anwender können Impfstatus mit Gesundheitsämtern teilen
09:11 Uhr: Die Nutzerinnen und Nutzer der Luca-App können künftig freiwillig ihren eigenen Impfstatus mit ihrem zuständigen Gesundheitsamt teilen. Mit einer neuen Version wird die Anwendung gleichzeitig um eine verschlüsselte Chat-Funktion erweitert, über die personalisierte Direkt-Nachrichten zwischen Gesundheitsämtern und den Anwendern ausgetauscht werden können.
Diese Funktion "Luca Connect" soll noch im Dezember aktiviert werden, kündigte Patrick Hennig, Geschäftsführer der Culture4Life GmbH, am Dienstag in Berlin an. Bei der Chat-Funktion setzen die Luca-Macher auf die Verschlüsselungstechnik, die auch beim Messengerdienst Signal verwendet wird.
Die Luca-App will die Zettelwirtschaft ersetzen, die bei einer analogen Erfassung der Besuche von Restaurants, Ausstellungen und anderen Events entsteht. Die Anwendung wird allerdings seit Monaten von Datenschutz-Aktivisten und etlichen Sicherheitsforschern scharf kritisiert. Sie stören sich unter anderen an der zentralen Datenspeicherung und halten die App für unwirksam. Zu den Luca-Skeptikern gehören auch einzelne Vertreter von Gesundheitsämtern, etwa in Berlin-Neukölln.
Luca widerspricht diesen Vorwürfen und verweist auf sein Verschlüsselungskonzept, das unter anderem mit Fraunhofer-Institut für Angewandte und Integrierte Sicherheit (AISEC) entwickelt worden sei.
Mit "Luca Connect" könnten Gesundheitsämter durch die freiwillig hinterlegten Daten schneller und differenzierter Risiken analysieren und dann möglicherweise gefährdete Personen individuell über Direkt-Nachrichten informieren, erklärte Henning. Die von den Anwenderinnen und Anwendern zur Verfügung gestellten Daten - Namen, Telefonnummern und 2G-Status - könnten ausschließlich von dem zuständigen Gesundheitsamt der Region entschlüsselt und analysiert werden.
Bei dem Luca-System haben sich nach Angaben von Culture4Life inzwischen mehr als 40 Millionen Menschen in Deutschland angemeldet. Das System wird durch Lizenzverträge mit 13 Bundesländer finanziert. Die Kosten dafür summierten sich in diesem Jahr auf rund 20 Millionen Euro.
Die Luca-Macher bemühen sich derzeit darum, die Jahreslizenzen mit den Bundesländern zu verlängern. Sie laufen Ende März 2022 aus.
Luca-Kritiker wie der Chaos Computer Club fordern die Bundesländer auf, die Verträge nicht zu verlängern und stattdessen auf die Corona-Warn-App (CWA) des Bundes zu setzen. Bei der anonymen Kontakterfassung mit der CWA sind allerdings die Gesundheitsämter nicht involviert. Befürworter wie die Gesundheitsämter in Hamburg und Nürnberg sehen dagegen in der Luca-App eine sinnvolle Ergänzung zur CWA.
Tierärzte fordern rechtliche Sicherheit für Beteiligung an Corona-Impfkampagne
08:03 Uhr: Die Tierärzte haben angesichts ihrer geplanten Einbindung in die Corona-Impfkampagne eine rechtliche Absicherung gefordert. "Wenn wir künftig auch impfen sollen, tun wir das im Rahmen der Möglichkeiten gerne als Beitrag für die Corona-Bekämpfung", sagte der Präsident des Bundesverbandes praktizierender Tierärzte, Siegfried Moder, der Düsseldorfer "Rheinischen Post" am Dienstagsausgabe. "Mich verwundert aber, dass bislang niemand auf uns zugekommen ist."
Bevor Tierärzte impfen könnten, müssten zahlreiche Fragen geklärt werden, erklärte der Verbandschef. "Das reicht über die Haftung, die Bestellung von Impfstoffen, die räumlichen Voraussetzungen bis hin zur Vergütung." Am schnellsten könnten Tierärzte Moder zufolge in Impfzentren oder mobilen Impfteams mithelfen.
Um die Impfkampagne zu beschleunigen, sollen Tierärzte und Tierärztinnen, Zahnärzte und Zahnärztinnen, sowie Apotheker und Apothekerinnen künftig Corona-Impfungen verabreichen dürfen. Die Ampel-Parteien wollen eine entsprechende Änderung des Infektionsschutzgesetzes noch vor Weihnachten von Bundestag und Bundesrat verabschieden lassen.
Sieben-Tage-Inzidenz fällt leicht - RKI meldet 36.000 Neuinfektionen
07:15 Uhr: Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist leicht gefallen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Dienstagmorgen mit 432,2 an.
Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 441,9, gelegen, vor einer Woche bei 452,2 (Vormonat: 191,5). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 36.059 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 06:51 Uhr wiedergeben. Vor genau einer Woche waren es 45.753 Ansteckungen.
Bei der Bewertung des Infektionsgeschehens ist zu bedenken, dass Experten derzeit von einer merklichen Untererfassung ausgehen. Gesundheitsämter und Kliniken kommen demnach mit der Meldung von Fällen zumindest in einzelnen Regionen nicht mehr hinterher.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 399 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 388 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 6.222.020 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Montag mit 5,32 an (Freitag: 5,52). Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 103.520.
Umfrage: Zwei Drittel der Ungeimpften zu Corona-Regelbruch an Weihnachten bereit
06:27 Uhr: Besonders Ungeimpfte sind einer Umfrage zufolge bereit, sich am bevorstehenden Weihnachtsfest über eventuelle Kontaktbeschränkungen hinwegzusetzen. Bei der jährlichen Weihnachtsstudie der Universität der Bundeswehr München gaben zwei Drittel (66 Prozent) der nicht geimpften Befragten an, dass sie sich über coronabedingte Verbote, zumindest teilweise, hinwegsetzen würden. Von den vollständig geimpften Personen zeigten nur 43 Prozent eine Offenheit für Regelbrüche, sagte Studienleiter Professor Philipp Rauschnabel der Deutschen Presse-Agentur.
Im Durchschnitt hatten 47 Prozent der Männer und Frauen eine Bereitschaft zu Regelverstößen erklärt. "Die Offenheit zum Regelbruch ist weiterhin erschreckend hoch", meinte Rauschnabel. "Diese Zahlen sollten uns zu denken geben."
Bei der Online-Umfrage hatten die Teilnehmer verschiedene Antwortoptionen. Sie konnten beispielsweise angeben, dass sie Verbote nicht beachten würden, weil diese mit einer wichtigen Tradition brechen würden. Eine andere Antwortmöglichkeit zielte darauf ab, dass die Befragten Verbote übertrieben fänden - hier stimmten 39 Prozent der Ungeimpften und 18 Prozent der Geimpften zu.
80 Prozent der Befragten waren den Informationen zufolge vollständig geimpft, 16 Prozent nicht. Die 4 Prozent Teilnehmer, die sich als noch nicht vollständig geimpft bezeichneten, wurden bei den Vergleichen nicht berücksichtigt.
Großbritannien verschärft Einreiseregeln
05:02 Uhr: Reisende nach Großbritannien müssen von diesem Dienstag an einen negativen Corona-Test vorweisen, bevor sie ins Land kommen. Die Regelung gilt für alle Erwachsenen sowie Kinder und Jugendliche ab einem Alter von zwölf Jahren.
Der PCR- oder Antigen-Test darf nicht älter als 48 Stunden sein. Mit der Maßnahme soll die Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus verlangsamt werden, wie das britische Gesundheitsministerium mitteilte.
Zuvor hatte die Regierung bereits einen PCR-Test nach Ankunft für alle Reisenden zur Pflicht gemacht. Bis zum Erhalt eines negativen Ergebnisses gilt eine Quarantänepflicht. Die Regierung in London hat zudem für Ankommende aus mehreren afrikanischen Ländern, darunter Südafrika und Nigeria, eine Pflicht zur zehntägigen Hotelquarantäne auf eigene Kosten verhängt.
Kritiker hatten die Reisebeschränkungen als nicht zielführend bezeichnet, da die Omikron-Variante bereits in Großbritannien zirkuliert. Wichtiger seien Kontaktbeschränkungen im Inland, forderten Experten.
Doch darauf will sich die Regierung von Premierminister Boris Johnson abgesehen von einer Wiedereinführung der Maskenpflicht in Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln bislang nicht einlassen. "Wir warten noch immer darauf zu sehen, wie gefährlich sie ist, welchen Effekt sie auf Todesfälle und Krankenhauseinweisungen hat", sagte Johnson am Montag über die Omikron-Variante.
Sozialverband fordert bessere Organisation von Booster-Impfungen
04:00 Uhr: Der Sozialverband VdK hat vom designierten Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) eine bessere Organisation der Auffrischungsimpfungen in Deutschland gefordert. "Wir brauchen endlich ein bundeseinheitliches Verfahren", sagte die VdK-Präsidentin Verena Bentele den Zeitungen der Funke-Mediengruppe am Dienstag.
"In einigen Bundesländern warten ältere Menschen und Risikopatienten vergeblich auf Termine und kommen telefonisch bei Ärzten oder Zentren nicht durch." Vielerorts hake es bei der Impfstofflieferung, kritisierte sie weiter. "Es ist erschreckend, dass es nach fast zwei Jahren Pandemie noch immer keine zentrale Information, Koordination und Steuerung gibt. Das muss nun schleunigst geändert werden."
Der Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes äußerte den Wunsch, "dass der neue Minister jetzt sehr schnell alle nötigen Maßnahmen für eine Ausweitung der Impfungen voranbringt". "Das ist im Moment das Wichtigste", sagte die Vorsitzende Ute Teichert den Funke-Zeitungen.
"Ansonsten läuft uns die Pandemie davon." Man könne gern über eine Impfpflicht reden. "Aber davor muss sichergestellt sein, dass wir dieses Vorhaben logistisch überhaupt stemmen können."
Perspektivisch forderte Teichert eine Weiterentwicklung des öffentlichen Gesundheitsdienstes für die Zeit nach der Pandemie. "Corona hat gezeigt, dass es hier viel zu tun gibt", sagte sie. Man brauche "eine dauerhafte Aufstockung beim Personal", zudem müsse die Digitalisierung vorangehen.
Die SPD hatte den Gesundheitsexperten Lauterbach am Montag als neuen Gesundheitsminister benannt - er soll das Amt mitten in der vierten Welle der Corona-Pandemie übernehmen. Die Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP wollen an diesem Dienstag ihren Koalitionsvertrag unterschreiben, am Mittwoch soll dann
WHO rät von Behandlung COVID-Kranker mit dem Blut Genesener überwiegend ab
03:21 Uhr: Corona-Patienten sollten laut der Weltgesundheitsorganisation WHO nicht mit Immunplasma von Genesenen behandelt werden. Eine Expertengruppe der WHO rät von solchen Transfusionen ab, wie sie in der Fachzeitschrift "BMJ" schreibt. Nach derzeitiger Studienlage hätten COVID-19-Patientinnen und -Patienten weder eine bessere Überlebenschance noch senke eine Transfusion mit Plasma das Risiko, dass sie beatmet werden müssen, heißt es in dem Artikel.
Die Experten hätten 16 Studien mit insgesamt mehr als 16.000 Patienten begutachtet. In besonders schweren Fällen sei die Studienlage noch unsicher, deshalb sprechen sich die Experten nicht gegen weitere Studien bei solchen Patienten mit Plasma aus.
Im Herbst 2020 galt eine passive Immunisierung mithilfe von Blutplasma von Menschen, die COVID-19 überstanden und Antikörper gegen Coronaviren gebildet haben, noch als vielversprechende Therapie. So etwas sei auch bei anderen Erkrankungen schon eingesetzt worden, etwa Sars, Mers oder Influenza, hieß es damals beispielsweise bei einer Tagung der Deutschen Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie (DGTI). Die Wirkung war zu dem Zeitpunkt aber noch nicht belegt, weil es noch keine randomisierten Studien mit Kontrollgruppen gab.
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