- 18:50 Uhr: ➤ Merz ruft zu Geduld bei Lockerungen der Corona-Maßnahmen auf
- 16:31 Uhr: Experte: Omikron-Subtyp BA.2 könnte Omikron-Welle verlängern
- 14:47 Uhr: Alt-Kanzler Gerhard Schröder und seine Frau haben Corona
- 12:23 Uhr: Corona-Fall bei der ARD: Olympia-Reporterin Lea Wagner muss zu Hause bleiben
- 10:28 Uhr: Virologin: Rückkehr von Delta-Variante "absolut möglich"
- 06:19 Uhr: Robert-Koch-Institut: Sieben-Tage-Inzidenz klettert auf 1.176,8
➤ Merz ruft zu Geduld bei Lockerungen der Corona-Maßnahmen auf
Der neue CDU-Chef
Merz betonte nach Gesprächen mit Fußballvertretern, die gerne wieder Zuschauerinnen und Zuschauer in den Stadien sehen würden: "Sukzessive ja. Über Nacht mit einem "Freedom Day" (deutsch: Freiheitstag) nein." Dafür sei die Zeit noch nicht reif.
Die weiteren Corona-News des Tages:
Kanadas Premierminister Trudeau positiv auf Corona getestet
18:13 Uhr: Kanadas Premierminister
Am Donnerstag hatte Trudeau mitgeteilt, dass er Kontakt zu jemandem gehabt habe, der später positiv getestet worden sei. Sein eigener Test sei zunächst negativ gewesen, er wolle sich aber für fünf Tage in Isolation begeben, hatte der liberale Premierminister mitgeteilt. Trudeaus Ehefrau Sophie hatte sich bereits im März 2020 mit dem Virus infiziert.
EU-Impfnachweise ohne Booster künftig nur noch neun Monate gültig
17:53 Uhr: Reisen ohne Booster-Impfung in der EU ist für viele Menschen von Dienstag an deutlich schwieriger. Denn die EU-Impfnachweise sind vom 1. Februar an ohne Auffrischungsimpfung nur noch rund neun Monate (270 Tage) gültig. Nach Ablauf dieser Frist werden Menschen ohne diesen zusätzlichen Schutz bei Grenzübertritten wie Ungeimpfte behandelt.
Das bedeutet in der Regel, dass sie bei grenzüberschreitenden Reisen in der EU einen aktuellen negativen Test brauchen oder sogar in Quarantäne müssen. "Dies spiegelt den nachlassenden Schutz des Impfstoffs wieder und unterstreicht, wie wichtig eine Auffrischung ist", sagte EU-Justizkommissar Didier Reynders.
Der EU-Impfnachweis besteht aus einem QR-Code, der direkt nach der Impfung etwa in Praxen und Impfzentren erstellt wird. Der Code ist in einer Smartphone-App darstellbar und kann digital ausgelesen werden.
Wie lange die Grundimmunisierung in den jeweiligen Ländern - etwa für Restaurantbesuche oder Veranstaltungen - anerkannt wird, kann sich jedoch weiterhin unterscheiden. In Deutschland gibt es zurzeit keine Regelung, die die Anerkennungsdauer von Impfnachweisen begrenzt. Menschen mit Booster-Impfung können aber unter Umständen von Testpflichten befreit sein. Die EU-Staaten werden lediglich aufgefordert, ihre nationalen Regelungen anzupassen.
Dänemark verabschiedet sich von Corona-Beschränkungen
17:34 Uhr: Trotz weiterhin hoher Neuinfektionszahlen fallen in Dänemark an diesem Dienstag praktisch alle Corona-Beschränkungen weg. In Deutschlands nördlichstem Nachbarland muss man dann keinen Mund-Nasen-Schutz mehr tragen.
Auch Nachweise über Impfungen, Genesungen und negativen Tests per Corona-Pass sind nicht mehr nötig. Großveranstaltungen können ungehindert über die Bühne gehen. Auch das Nachtleben darf wieder stattfinden. COVID-19 wird in dem Sechs-Millionen-Einwohner-Land nicht mehr als "gesellschaftskritische Krankheit" eingestuft.
Im September vergangenen Jahres hatte sich Dänemark schon einmal vollends von den Beschränkungen verabschiedet. Dann stiegen die Neuinfektionszahlen aber wieder, weshalb sie nach und nach wieder eingeführt wurden. Heute hat das EU-Land eine tägliche Zahl an Neuinfektionen im mittleren fünfstelligen Bereich - das sind Höchststände, die vor dem Aufkommen der Omikron-Variante des Coronavirus im November kaum vorstellbar waren.
Diese Zahlen haben sich jedoch nicht so stark wie befürchtet auf den Intensivstationen niedergeschlagen. Mildere Krankheitsverläufe bei Omikron-Ansteckungen und hohe Impfzahlen sind die wesentlichen Gründe dafür, weshalb sich die Dänen zur umfassenden Lockerung entschieden haben. Vereinzelte Einreiseregeln vor allem für Ungeimpfte bleiben als einzige Beschränkung bestehen.
Kontaktnachverfolgung in der Gastronomie soll im Südwesten wegfallen
16:54 Uhr: In Baden-Württemberg soll schon bald die Kontaktnachverfolgung in der Gastronomie wegfallen.
Das Kabinett werde sich voraussichtlich in der kommenden Woche damit befassen, bestätigte das Sozialministerium am Montag der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Die finalen Details der neuen Regelung würden derzeit noch ausgearbeitet. Zunächst hatte der Südwestrundfunk berichtet.
Sachsen will wieder mehr Zuschauer in die Stadien lassen
16:35 Uhr: Sachsen will wieder mehr Zuschauer in die Fußballstadion lassen. Details sollen erst am Dienstag nach der Kabinettssitzung feststehen, sagte Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) am Montag in Dresden.
Auf der letzten Ministerpräsidentenkonferenz habe man eine einheitliche Regelung gewollt. Doch inzwischen seien mehrere Bundesländer wieder abgewichen. Sachsen wolle nun mit seiner neuen Verordnung "mindestens gleichziehen": "Das bedeutet, dass wir auch für die Stadien eine gewisse Freigabe machen", erklärte die Ministerin.
Nach der aktuellen Corona-Notfall-Verordnung sind in Stadien maximal 1.000 Gäste zugelassen. Bundesligist RB Leipzig geht dagegen juristisch vor und will so erreichen, dass wieder mehr Publikum eingelassen werden darf.
Das nächste Heimspiel der Leipziger steht am 11. Februar gegen den 1. FC Köln an. Ob das Sächsische Oberverwaltungsgericht jetzt noch über den Eilantrag zu entscheiden hat oder RB auf die Ankündigung der Regierung reagiert, blieb zunächst offen. Der Eilantrag des Vereins ging am Freitag bei dem Gericht in Bautzen ein.
Experte: Omikron-Subtyp BA.2 könnte Omikron-Welle verlängern
16:31 Uhr: Eine wohl noch leichter übertragbare Untervariante von Omikron könnte aus Expertensicht zu einer Verlängerung der derzeitigen Infektionswelle führen. "BA.2 wird sich auch bei uns durchsetzen", schrieb der Immunologe Carsten Watzl am Montag auf Twitter.
Dies könnte die Omikron-Welle verlängern. Der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie bezog sich auf eine noch nicht von externen Fachleuten begutachtete Untersuchung aus Dänemark zu dem Omikron-Subtyp BA.2.
Das eigene Infektionsrisiko bei BA.2 ist der Studie zufolge mehr als doppelt so hoch wie bei Subtyp BA.1. Das gilt sowohl innerhalb der Gruppe der Ungeimpften, als auch bei Menschen mit Grundschutz und bei Geboosterten.
Das Risiko der Weitergabe des Virus ist bei infizierten Ungeimpften ebenfalls stark erhöht, nicht jedoch bei Geimpften und Geboosterten, heißt es in der Studie. BA.1 ist bisher in Deutschland vorherrschend, BA.2 gibt es aber auch schon.
Impfungen hätten auch mit dem Aufkommen von BA.2 einen Effekt gegen Infektion, Weitergabe und schwere Erkrankung, wenn auch verringert im Vergleich zu früheren Varianten, schreiben die Forscher. Die höhere BA.2-Anfälligkeit und -Übertragbarkeit bei Ungeimpften werde wahrscheinlich zu einer noch weiteren Steigerung von Übertragungen bei ungeimpften Kindern etwa in Schulen und Kitas führen, halten sie fest.
Für das Preprint blickten Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen in Dänemark auf Ansteckungen mit BA.1 und BA.2 in Haushalten. Betrachtet wurde das Geschehen ausgehend von rund 8.500 sogenannten Primärfällen Ende Dezember, Anfang Januar.
"Wir schließen daraus, dass Omikron BA.2 von Natur aus wesentlich besser übertragbar ist als BA.1", heißt es im Fazit. BA.2 besitze auch Immunflucht-Eigenschaften, die die Schutzwirkung der Impfung gegen Infektionen weiter verringerten. Die Weitergabe durch Geimpfte mit Durchbruchinfektion werde aber nicht erhöht.
Der Anteil von BA.2 in Deutschland ist laut dem jüngsten Wochenbericht des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Deutschland "nach wie vor sehr gering" mit 2,3 Prozent in der zweiten Woche des Jahres (Woche zuvor: 1,4 Prozent). Das RKI schreibt zu dem Subtyp: "International wird beobachtet, dass sich BA.2 stärker ausbreitet als BA.1".
Das betreffe etwa Dänemark und das Vereinigte Königreich. Klinisch-epidemiologisch gebe es aber noch keine gesicherten Erkenntnisse für andere Eigenschaften.
Marin will im Februar alle Corona-Beschränkungen in Finnland aufheben
16:06 Uhr: Die finnische Ministerpräsidentin Sanna Marin will im Laufe des Februars alle Corona-Beschränkungen in ihrem Land aufheben. Das sagte die 36 Jahre alte Regierungschefin am Montag auf einer Veranstaltung in Helsinki, wie der Rundfunksender Yle und weitere finnische Medien berichteten. Über den genauen Zeitrahmen für die Abwicklung der Beschränkungen werde ihre Regierungskoalition am Mittwoch verhandeln.
Einige Maßnahmen werden schon am Dienstag in Finnland zurückgefahren: Dann dürfen Restaurants in dem nördlichen EU-Land unter anderem bis um 21:00 Uhr geöffnet bleiben und bis 20:00 Uhr Alkohol ausschenken. Auch die Grenzkontrollen zu anderen EU- und Schengenländern fallen weg - sie waren im Dezember eingeführt worden, um die Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus abzubremsen.
Ein Grund für die Lockerungen ist nach Regierungsangaben, dass sich die Corona-Impfstoffe als sehr wirksam dabei erwiesen haben, schwere Krankheitsverläufe zu verringern. Für Kneipen bleibt es dagegen vorerst bei einem Ausschankstopp um 17:00 Uhr und der Schließung um 18:00 Uhr.
Bundestagsexperten sehen Verfahren bei Genesenen-Regelung kritisch
15:43 Uhr: Experten des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages bewerten das neue Verfahren zur Festsetzung des Corona-Genesenenstatus kritisch. In einer "Ausarbeitung" im Auftrag des AfD-Abgeordneten René Springer verweisen sie auf mögliche rechtliche Probleme. Die "Bild"-Zeitung hatte zuerst darüber berichtet.
Analysiert wird in dem Papier unter anderem, ob das Thema Genesenennachweis überhaupt auf einfachem Weg per Verordnung geregelt werden darf, weil bei Corona-Maßnahmen, die an den Genesenen- oder Impfstatus gekoppelt sind, Grundrechte berührt werden. Verwiesen wird auf die sogenannte Wesentlichkeitslehre - ein Begriff aus dem Verfassungsrecht -, wonach in "grundlegenden Bereichen" ein förmliches Gesetz nötig sei.
"Die Regelung der Immunitätsnachweise mittels Rechtsverordnung ist hinsichtlich der Anforderungen der Wesentlichkeitslehre kritisch zu bewerten", heißt es in der Expertise vom 28. Januar. Kritisiert wird außerdem, dass durch die Neuregelung "wesentliche Aspekte" beim Thema Genesenennachweis dem Robert-Koch-Institut (RKI) überlassen werden und dass als Informationsquelle für mögliche Änderungen des Genesenenstatus die Internetseite des RKI angegeben wird.
Mitte Januar hatten Bundestag und Bundesrat eine Änderung der sogenannten COVID-19-Schutzmaßnahmen-Ausnahmenverordnung beschlossen. Mit ihr wurde ein neues Verfahren eingeführt: Genesenennachweise müssen demnach Kriterien entsprechen, die das RKI auf einer Internetseite bekannt macht - sie gelten dann unmittelbar.
Auf Basis dieser Neuregelung war der Genesenenstatus überraschend auf eine Zeitspanne von 28 bis 90 Tagen nach einem positiven PCR-Test verkürzt worden. Kritisiert wird unter anderem, dass die erfolgte Änderung durch das RKI vorher nicht angekündigt wurde.
Merz ruft zu Geduld bei Lockerungen der Corona-Maßnahmen auf
14:53 Uhr: Der neue CDU-Chef Friedrich Merz hat die Bevölkerung zu Geduld im Kampf gegen die Omikron-Welle der Corona-Pandemie aufgerufen. "Für Lockerungen ist es aus meiner Sicht heute am Tag zu früh. Aber das kann in zwei bis drei Wochen schon anders sein", sagte Merz am Montag in Berlin.
"Wir müssen noch ein bisschen Geduld haben." Nötig seien noch "ein wenig Einschränkungen auch in den persönlichen Kontakten" und auch in den Großveranstaltungen.
Merz betonte nach Gesprächen mit Fußballvertretern, die gerne wieder Zuschauerinnen und Zuschauer in den Stadien sehen würden: "Sukzessive ja. Über Nacht mit einem "Freedom Day" (deutsch: Freiheitstag) nein." Dafür sei die Zeit noch nicht reif.
Alt-Kanzler Gerhard Schröder und seine Frau haben Corona
14:47 Uhr: Der ehemalige Bundeskanzler
Schröder-Kim habe sich dem Bericht zufolge testen lassen, weil der 77-Jährige "leichten Husten" habe. Der Schnelltest sei negativ ausgefallen, der anschließende PCR-Test wiederum positiv. "Ich habe sicherheitshalber den PCR-Test gemacht", sagte sie dem "Spiegel".
Schröder – wie auch seine Frau – ist doppelt geimpft und geboostert. Beiden gehe es den Umständen entsprechend gut, heißt es weiter.
Schröder war von 1990 bis 1998 Ministerpräsident von Niedersachsen, anschließend bis November 2005 Bundeskanzler. Zuletzt war medial präsent, weil er die deutsche Absage an Waffenlieferungen in die Ukraine verteidigt und die ukrainische Kritik daran mit deutlichen Worten zurückgewiesen hatte.
Verpflichtende Corona-Impfung im Formel-1-Fahrerlager kommt
14:03 Uhr: Eine Corona-Impfung für alle Mitarbeiter im Formel-1-Fahrerlager wird ab dieser Saison verpflichtend. Der Formel-1-Rechteinhaber "wird verlangen, dass alle mitreisenden Mitarbeiter vollständig geimpft sind", bestätigte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur am Montag einen entsprechenden Bericht der "Times" und der BBC.
Es soll dabei keine Ausnahmen geben. Die künftige Regel betrifft damit unter anderen die Fahrer, Teammitglieder und auch Journalisten.
Ende vergangenen Jahres hatte es einen entsprechenden Vorstoß auf der Weltratssitzung des Automobil-Weltverbandes Fia gegeben. Dabei sei "als Vorsichtsmaßnahme" beschlossen worden, "dass alle Mitarbeiter der Formel 1 geimpft werden müssen, um im Fahrerlager zu sein", zitierte das Fachmagazin "Autosport" Formel-1-Geschäftsführer Stefano Domenicali.
Die Motorsport-Königsklasse konnte im vergangenen Jahr zwar 22 Grand Prix austragen, musste wegen der Corona-Pandemie aber - wie schon 2020 - auch Rennen verschieben oder absagen.
Vom 10. bis zum 12. März stehen nun auf dem Bahrain International Circuit in Sakhir die offiziellen Testfahrten an. Die Formel-1-Rekordsaison mit 23 Rennen wird auch mit dem Grand Prix von Bahrain am 20. März eröffnet.
Scholz verfehlt Impfziele deutlich
13:33 Uhr: Bundeskanzler
Die am Montag vom Robert-Koch-Institut (RKI) veröffentlichte Quote zum 30. Januar lag bei 75,8 Prozent. Scholz selbst hatte bereits vor einer Woche eingeräumt, dass er ein zweites Impfziel bis Ende Januar nicht erreichen wird: 30 Millionen Impfungen seit Weihnachten. Seit dem 26. Dezember wurden nach den RKI-Zahlen aber nur gut 17,3 Millionen Erst-, Zweit- und Drittimpfungen verabreicht (Stand 30. Januar).
Der 31. Januar ist in den Zahlen noch nicht berücksichtigt, und es kann auch noch Nachmeldungen geben. Die Tageswerte für die Impfungen insgesamt lagen seit Jahresanfang aber nie über eine Million. Der Höchstwert wurde am 12. Januar mit rund 871.000 erreicht.
Auf diese mangelnde Impfbereitschaft seit Weihnachten führte Hebestreit das Verfehlen der Ziele zurück. In den Wochen vor Weihnachten seien teilweise noch mehr als eine Millionen Menschen pro Tag geimpft worden.
"Diese Dynamik hat sich über die Weihnachtsfeiertage verlangsamt und ist auch mit dem Jahresbeginn nicht wieder in dem Maße gestiegen, wie wir uns das erhofft haben", sagte er. "Da muss man ganz klar sagen: Das Ziel, bis zum 31. Januar 80 Prozent der Bevölkerung mindestens mit einer Impfung zu versehen, ist verfehlt worden."
Polizei-Gewerkschaft: Auf "Montags-Spaziergänge" aus Rücksichtnahme verzichten
13:26 Uhr: Die Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Sabrina Kunz, hat nach den tödlichen Schüssen auf zwei Polizisten an die Bürger in der Region Kusel und Kaiserslautern appelliert, sich an diesem Montagabend nicht an Versammlungen gegen Corona zu beteiligen. "Aus Rücksichtnahme auf das, was passiert ist", begründete Kunz ihren Appell in Mainz.
Die Einsatzkräfte würden auch für die Ermittlungen in dem doppelten Tötungsdelikt gebraucht. Die Fahndung nach dem oder den Tätern, die am frühen Montagmorgen in der Westpfalz eine 24-Jährige Polizeianwärterin und einen 29 Jahre alten Polizisten erschossen haben, lief unterdessen auf Hochtouren weiter.
Fehlzeiten der Beschäftigten trotz Corona-Pandemie leicht gesunken
13:10 Uhr: Trotz der anhaltenden Corona-Pandemie sind die krankheitsbedingten Fehlzeiten der Beschäftigten in Deutschland im vergangenen Jahr erneut leicht gesunken. Nach am Montag veröffentlichten Auswertungen der Techniker Krankenkasse und der DAK-Gesundheit erklärt sich der Rückgang durch deutlich weniger Fehltage wegen Erkältungskrankheiten. Dies ist demnach ein Effekt der Hygiene- und Abstandsregeln in der Corona-Pandemie. Psychische Erkrankungen haben hingegen eine wachsende Bedeutung bei Krankmeldungen.
"Bisher ist der Krankenstand in der Pandemie erfreulicherweise nicht gestiegen", erklärte Andreas Storm, Vorstandschef der DAK-Gesundheit. Das liege an dem "extrem niedrigen Niveau" der Atemwegserkrankungen.
"Alarmierend" seien allerdings die weiter steigenden Fehlzeiten bei den psychischen Erkrankungen. "In der Corona-Pandemie fühlen sich viele Menschen gestresst und stehen unter Anspannung", so Storm. Das führe offensichtlich zu einer Zunahme von Fehltagen wegen Rückenschmerzen und bestimmten psychischen Diagnosen
Bundesregierung gegen "verfrühte" Corona-Lockerungen
12:48 Uhr: Die Bundesregierung sieht im Moment noch keinen Anlass für Lockerungen der Corona-Maßnahmen. "In dem Moment, wo wir das Gefühl haben, verantwortlich lockern zu können, wird diese Bundesregierung, werden alle Landesregierungen genau diesen Schritt gehen", sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Montag in Berlin.
Im Augenblick sei es aber "noch ein bisschen verfrüht", schon diesen Schritt zu machen. Man sei noch in der Phase, in der es bergauf gehe mit den Zahlen, jeden Tag gebe es neue Rekordwerte. Der Höhepunkt der Welle sei noch nicht erreicht. "Und insofern würde ich im Augenblick davor warnen, zu frühzeitig zu glauben, es ist schon vorbei", sagte Hebestreit.
Corona-Fall bei der ARD: Olympia-Reporterin Lea Wagner muss zu Hause bleiben
12:23 Uhr: Das ARD-Olympia-Team muss bei seiner Berichterstattung von den Winterspielen in Peking auf
Wagner ist bereits das dritte Mitglied aus dem ARD-Reporterteam, das von Corona betroffen ist. Doping-Experte Hajo Seppelt ist zwar von seiner Infektion wieder genesen. Dennoch wird der Investigativjournalist vom kommenden Eröffnungswochenende an zunächst vom National Broadcast Center der ARD und des ZDF in Mainz aus arbeiten und sich um sportpolitische Themen und Hintergründe kümmern. Offen ist, ob Seppelt im Laufe der Spiele noch nach China reist.
ARD-Reporter Claus Lufen (55) befindet sich in Peking weiter im Quarantänehotel. Bei seiner Ankunft in der chinesischen Hauptstadt am vergangenen Freitag war er positiv getestet worden und hatte bereits aus seiner Unterkunft berichtet. Er wird täglich PCR-getestet. Sollten zwei Tests innerhalb von 24 Stunden negativ ausfallen, kann er die Quarantäne verlassen und seine Arbeit aufnehmen. Die ARD hofft, dass dies noch vor der Eröffnungsfeier am kommenden Freitag geschieht.
Expertenrat fordert bessere Aufklärung in der Pandemie
11:39 Uhr: Der Expertenrat der Bundesregierung zu Corona verlangt von den Verantwortlichen in Politik und Behörden eine bessere öffentliche Kommunikation zur Pandemie. Um den Menschen das richtige Verhalten zu ermöglichen, sei eine "reaktionsschnelle, evidenzbasierte, zielgruppen- und nutzerspezifische Risiko- und Gesundheitskommunikation unabdingbar", heißt es in der fünften Stellungnahme des Gremiums. Diese müsse wissenschaftliche Evidenz einfach erklären und in Handlungsempfehlungen übersetzen.
Bei der öffentlichen Kommunikation müsse auf unterschiedliche Bildungsvoraussetzungen, kulturelle, sprachliche sowie altersabhängige Unterschiede geachtet werden, heißt es in der Stellungnahme weiter. Die Planung der Kommunikation müsse auch das Verhalten der Menschen berücksichtigen, schreiben die Experten. Dabei solle es etwa um die Frage gegen, wer Impfungen aus welchen Gründen ablehnt und wer womit erreicht werde.
"Soweit möglich sollen konkrete Entscheidungshilfen angeboten werden", befand der Expertenrat. Dazu zählten Checklisten oder "einfache Entscheidungsbäume". Zudem müssten Falsch- und Desinformationen identifiziert und entkräftet werden. Bei der Aufklärung der Bevölkerung sollten die multiplen Kanäle einer modernen Informationsgesellschaft genutzt werden, "von klassischen über soziale Medien bis zu e- und m-Health Angeboten".
Bericht: Johnson streicht Impfpflicht für medizinisches Personal
11:18 Uhr: Auf Druck seiner Partei will der britische Premierminister
Wie der "Telegraph" schrieb, beruft sich Gesundheitsminister Javid darauf, dass die Auswirkungen der Omikron-Variante deutlich milder seien als befürchtet. Die Impfpflicht für das Personal des Gesundheitsdiensts NHS wurde beschlossen, als die Delta-Variante dominierte. Diese führte zu deutlich mehr Krankenhauseinweisungen. Kritiker befürchten, das ohnehin überlastete Gesundheitssystem werde bei einer Impfpflicht auf einen Schlag 80.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verlieren. Die Pflegekräftevereinigung Royal College of Nursing begrüßte die Kehrtwende.
Königreich im Himalaya betrauert vierten Corona-Todesfall
11:04 Uhr: Das kleine Königreich Bhutan im Himalaya betrauert seinen vierten erfassten Todesfall im Zusammenhang mit Corona seit Pandemiebeginn. Der Tod der chronischen Nierenpatientin sei eine "bittere Erinnerung" daran, dass das Land mit seinen rund 800.000 Einwohnerinnen und Einwohnern mehr im Kampf gegen COVID tun müsse, schrieb Premierminister Lotay Tshering am Wochenende in einer Mitteilung. Tshering arbeitet auch als Arzt. In Bhutan sind insgesamt weniger als 5.000 COVID-Fälle bekannt.
Das Land zwischen Indien und China war auch schon vor der Pandemie eher abgeschottet, inzwischen gab es mehrere Lockdowns. Drei Viertel der Bevölkerung sind gegen Corona geimpft. Der Premier des Königreichs, das laut den Vereinten Nationen zu den am wenigsten entwickelten Ländern der Welt gehört, betonte: "Unsere Motivation ist es, die Krankheit zu eliminieren, weil wir es uns nicht leisten können, unsere Leute an etwas so Vermeidbares zu verlieren." Er kündete Booster für alle, Kinderimpfungen und Massentests an.
Seit den Corona-Einschränkungen wurde nach Angaben des Tourismusministeriums gerade mal eine Touristin in das Land herein gelassen - obwohl der Tourismus sehr wichtig ist. Die US-Rentnerin suchte spirituellen Trost nach dem Tod ihres Ehemannes. Sie sei bereit gewesen, drei Wochen auf eigene Kosten in Quarantäne zu gehen, hieß es. Die Frau sei auch von einer früheren Bhutan-Reise bekannt gewesen.
Lebensmittelketten fordern Ende der 2G-Regel im übrigen Handel
10:53 Uhr: Der Ruf nach einer bundesweiten Abschaffung der 2G-Regel im Einzelhandel wird immer lauter. Nach dem Handelsverband Deutschland forderten am Montag auch die vier großen Lebensmittelhändler - Edeka, Rewe, Aldi und die Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland) - in einem Brief an mehrere Spitzenpolitiker ein Ende der Zugangsbeschränkungen, die noch immer in großen Teilen des Handels gelten. Dies ist auch deshalb bemerkenswert, weil die Lebensmittelhändler selbst überhaupt nicht von der 2G-Regel betroffen sind.
Gleichzeitig signalisierte FDP-Chef und Finanzminister Christian Lindner Zweifel an der geltenden Regelung. "Ich stelle mir persönlich die Frage, ob wir wirklich auf Dauer die sehr scharfen Zutrittsbeschränkungen im Handel brauchen. Da entsteht ja ein wirtschaftlicher Schaden. Und da muss eben immer gefragt werden, ob der Schaden in einem richtigen Verhältnis steht zum zusätzlichen gesundheitlichen Nutzen", sagte er dem TV-Sender "Welt".
Die Chefs von Edeka, Rewe, Aldi und der Schwarz-Gruppe erklären in einem gemeinsamen Schreiben an Kanzleramtsminister Wolfgang Schmidt und andere Spitzenpolitiker: "Auf Basis unserer nunmehr fast zweijährigen Erfahrungen mit der Pandemie können wir feststellen, dass der Einzelhandel mit den geeigneten Hygienekonzepten (maßgeblich Maskenpflicht und Abstandswahrung) kein Infektionsherd ist." Das gelte unabhängig von den gehandelten Sortimenten.
Bei den betroffenen Händlern sorge die 2G-Regel, die nur Geimpften und Genesenen den Zutritt erlaubt, dagegen für erhebliche Umsatz- und Ergebniseinbußen, heißt es in dem Schreiben weiter. Die Gefahr von tausenden Schließungen insbesondere inhabergeführter Geschäfte und verheerenden Auswirkungen auf die Innenstädte sei offensichtlich. Die Topmanager drängen deshalb: "Den Unternehmen sollte es jetzt ermöglicht werden, unter Einsatz der hinlänglich bewährten Hygienekonzepte ihre Kundinnen und Kunden ohne weitere Beschränkungen zu empfangen und zu bedienen."
Virologin: Rückkehr von Delta-Variante "absolut möglich"
10:28 Uhr: Fachleute aus Virologie und Epidemiologie haben Zweifel daran geäußert, dass das Corona-Infektionsgeschehen nach der Omikron-Welle einem endemischen Zustand deutlich näher kommt. "Es ist absolut möglich, dass nach dem Abflachen der aktuellen Welle Delta zurückkommt", sagte Ulrike Protzer, Leiterin des Instituts für Virologie an der TU München, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagsausgaben). "Wir können nicht sicher sein, dass Omikron Delta ablöst."
Die Immunität nach einer Omikron-Infektion sei ein "bisschen anders" als nach einer Delta-Infektion. "Aber wenn man geimpft ist und dann vielleicht zusätzlich eine Infektion hatte, kann das Immunsystem mit neuen Varianten, die jetzt kommen könnten, gut umgehen", sagte Protzer den Funke-Zeitungen. Bei Risikogruppen sollte jedoch erwogen werden, ob im Herbst eine vierte Impfdosis nötig sei. Die Daten aus Israel, wo gerade die Impfkampagne zur vierten Dosis läuft, könnten bei der Bewertung helfen.
Auch Gérard Krause, Epidemiologe am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig, zeigte sich skeptisch: "Ich teile die Euphorie nicht, dass Omikron uns jetzt in die Endemie führt", sagte Krause den Funke-Zeitungen. "Wir wissen nicht, was für Varianten noch kommen, die die Immunität vielleicht umgehen und auch zu schweren Verläufen führen können." Durch abnehmenden Impfschutz und Infektionen mit der einen oder anderen Variante hätten viele Menschen zwar eine "Teilimmunität", aber die helfe nicht gegen jede Variante gleich gut.
Die Frage, wann die Pandemie vorbei ist, sei vor allem eine Frage nach dem Umgang mit dem Erreger, sagte Krause. "Wie viele Erkrankungen sind wir bereit zu akzeptieren, wie viele können wir verhindern und um welchen Preis" – über diese Fragen müsse es eine gesellschaftliche Verständigung geben. Das sei keine rein medizinische Frage, sondern eine breit angelegte Abwägung.
Mehrheit der Deutschen hat Sorge vor immer neuen Corona-Wellen
09:47 Uhr: Mehr als die Hälfte der Deutschen (55 Prozent) sorgt sich laut einer Umfrage davor, dass es immer neue Corona-Wellen gibt, bis alle gegen das Virus geimpft sind. Diese Befürchtung übersteigt in einer Sonderbefragung zu den "Ängsten der Deutschen in der Corona-Krise 2022" alle anderen abgefragten Sorgen, wie aus der am Montag veröffentlichten Studie der R+V-Versicherung hervorgeht. 49 Prozent der Befragten fürchten, dass die Politiker überfordert sind. 43 Prozent haben Angst vor einer Corona-Infektion.
Auffällig: Deutlich weniger Menschen (38 Prozent) hatten im Vergleich zu einer vorherigen Untersuchung Angst vor einer schlechten Wirtschaftslage - im Winter 2021 waren es noch 59 Prozent. "Es herrscht wieder mehr Wirtschaftsoptimismus", heißt es dazu. Auch die Sorge vor eigener Arbeitslosigkeit ist recht gering (19 Prozent).
Die R+V-Versicherung untersucht seit 1992 jährlich die Befindlichkeiten der Deutschen in Sachen Politik, Wirtschaft, Umwelt, Familie und Gesundheit. Die letzte große Erhebung dazu wurde im September veröffentlicht. In der Pandemie gab es zum dritten Mal eine Sonderumfrage zu den Corona-Ängsten. Für die repräsentative Online-Untersuchung wurden vom 18. bis 20. Januar 1083 Menschen zu ausgewählten Themen aus der Langzeitstudie befragt.
Party in Corona-Zeiten - Hongkongs Innenminister tritt zurück
08:42 Uhr: Hongkongs Innenminister Caspar Tsui hat am Montag seinen Rücktritt eingereicht. Tsui zog damit die Konsequenzen aus der Teilnahme an einem Geburtstagsbankett Anfang Januar, bei dem zwei der rund 200 Gäste positiv auf das Coronavirus getestet worden waren. Er habe sich unangemessen verhalten, obwohl alle Anstrengungen darauf gerichtet sein sollten, die Ausbreitung des Virus einzudämmen, teilte der Politiker in einer schriftlichen Stellungnahme mit.
Die Feier, an der auch Polizeichef Raymond Siu und Leiter der Einwanderungsbehörde Au Ka-wang teilnahmen, hatte unter Hongkongern heftige Kritik ausgelöst. Kurz zuvor hatten die Gesundheitsbehörden der Sonderverwaltungszone noch der Bevölkerung dazu geraten, große Ansammlungen zu meiden. Hongkongs Regierungschefin Carrie Lam sprach davon, dass die hochrangigen Politiker, die an dem Geburtstagsbankett teilnahmen, kein gutes Beispiel für die Menschen in Hongkong abgegeben haben.
Corona-Pandemie und Schweinepest beeinflussen Jagd auf Wildschweine
08:11 Uhr: Trotz Einschränkungen in der Corona-Pandemie haben Jägerinnen und Jäger mehr als 680.000 Wildschweine in der zurückliegenden Jagdsaison 2020/2021 in Deutschland erlegt. Das ist zwar deutlich weniger als in der Saison vor Corona, aber dennoch die dritthöchste Jagdstrecke seit Aufzeichnungsbeginn der Jagdstatistik vor rund 100 Jahren, wie der Deutsche Jagdverband (DJV) der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Im Winterhalbjahr 2020/2021 waren demnach corona-bedingt wegen Kontaktbeschränkungen und Beherbergungsverboten mehr als die Hälfte aller Drückjagden ausgefallen. Dabei treiben Menschen und meist auch Hunde die Wildschweine auf die Jäger zu.
Angesichts der Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest besonders im Osten Deutschlands nahm der Jagdverband die Zahlen zum Anlass, um mehr Anreize für die Wildschweinjagd zu fordern. Demnach sollten Behörden bundesweit etwa die Kosten für die vorgeschriebene Trichinenuntersuchung getöteter Wildschweine übernehmen. Zudem sollte die Ausbildung von speziellen Kadaversuchhunden nach Angaben des Jagdverbandes vereinheitlicht und finanziell gefördert werden.
Bei immer mehr Pekingern heißt es Corona-Alarmstufe rot
07:42 Uhr: Ohne Corona-App geht in China gar nichts: Busfahren, Einkaufen, Arbeiten – all das ist nur erlaubt, wenn der digitale Gesundheitspass grün leuchtet. Vor den Olympischen Winterspielen in Peking haben die Behörden die Kriterien für den Gesundheitsstatus verschärft. Tausenden Menschen in der chinesischen Hauptstadt blieb deshalb in den vergangenen Tagen der Zugang zum Büro oder Restaurant verwehrt, weil die App bei ihnen plötzlich auf rot sprang.
Über Nacht hatte die Stadt ohne Ankündigung eine neue Regelung eingeführt, wonach alle, die Medikamente gegen ein mögliches COVID-Symptom wie Fieber oder Husten kaufen, als potenziell infiziert gelten. Erst ein negativer Corona-Test setzt die App wieder auf grün.
China ist eines der letzten Länder weltweit, das an einer strikten Null-COVID-Strategie festhält. Auf den geringsten Hinweis auf einen Ausbruch reagieren die Behörden mit Massentests und strenger Quarantäne. Kurz vor den Olympischen Spielen, die am Freitag in Peking beginnen, sind sie nun noch nervöser und vorsichtiger bei Infektionsfällen.
Corona-Apps sind ein wichtiger Bestandteil dieses Systems. Je nach Gesundheitsstatus und Aufenthaltsort des Nutzers wird auf seinem Handy ein farbiger Gesundheitscode angezeigt: Bei grün ist alles in Ordnung, gelb bedeutet Quarantäne zu Hause und wessen Code sich rot färbt, der muss in behördlich kontrollierte Quarantäne.
Corona-Pandemie bremst Krebsfrüherkennung und Nachsorge aus
07:14 Uhr: Die Corona-Pandemie beeinträchtigt nicht nur die akute Versorgung von Krebspatienten, sondern hinterlässt nach Meinung von Experten auch Defizite in der Früherkennung und Nachsorge. "Da werden wir in ein, zwei Jahren noch eine schwierige Situation erleben", meint Susanne Weg-Remers vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg. Sie habe Verständnis für die Zurückhaltung, wenn man nur zur Vorsorge in eine Praxis oder ein Krankenhaus gehen soll. "Aus Angst vor Ansteckung nehmen etliche Menschen die Krebsfrüherkennung nicht wahr." So würden Mammografie und Darmspiegelungen deutlich weniger genutzt als vor der Pandemie.
Viele Deutsche nehmen ohnehin Angebote zur Früherkennung nicht wahr. Laut AOK ist ein relevanter Teil ihrer anspruchsberechtigten Versicherten über einen Zeitraum von zehn Jahren von der Krebs-Früherkennung noch nicht oder nur begrenzt erreicht worden. Und während der Pandemie kam es laut der Krankenkasse zu Einbrüchen bei der Krebsfrüherkennung, die gesundheitliche Folgen befürchten ließen. Besonders starke Rückgänge um fast 20 Prozent waren 2020 bei der Früherkennung von Hautkrebs zu verzeichnen, bei Anfang 2021 weiter rückläufigem Trend.
Aber auch bei der Krebsnachsorge laufe es nicht rund, sagt Thomas Seufferlein, ärztlicher Direktor Innere Medizin der Uniklinik Ulm. "In den Gipfeln der Pandemie ist auch die Zahl der Nachsorge-Patienten um 30 Prozent gesunken."
Kubicki gegen Konsequenzen für Ungeimpfte auf dem Arbeitsmarkt
06:49 Uhr: FDP-Vize Wolfgang Kubicki hat sich gegen mögliche Folgen einer Impfpflicht auf den Arbeitsmarkt gewandt. "Dass man Menschen in den Senkel stellt einfach aufgrund ihres Impfstatus, wird mittlerweile für mich unerträglich", sagte der Politiker am Sonntagabend bei "Bild"-TV. Er reagierte damit auf einen Kommentar des Vorstandsvorsitzenden der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele, wonach der Impfstatus von Beschäftigten im Falle einer Impfpflicht Auswirkungen auf dem Arbeitsmarkt haben könnte.
Scheele hatte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe gesagt: "Erst wenn es eine allgemeine Impfpflicht gibt und Verstöße auch mit Rechtsfolgen verbunden sind, können Arbeitgeber einen Bewerber ablehnen, weil er nicht geimpft oder genesen ist." Die Bundesagentur müssen dann prüfen, "ob eine fehlende Impfung zu einer Sperrzeit führt." Eine Sperrzeit bedeutet, dass ein Arbeitsloser für eine bestimmte Zeit kein Arbeitslosengeld bekommt.
"Ich finde es unverfroren, in der jetzigen Phase mit solchen Anregungen zu kommen", sagte Kubicki bei "Bild"-TV. "Die Gefahr geht doch nicht von Ungeimpften aus, sondern von Infizierten." Man müsste also sagen: "Wer sich infiziert, verliert seinen Anspruch auf Arbeitslosengeld, weil er ja seine Arbeitskraft nicht mehr zur Verfügung stellen kann. Da wird Herr Scheele sofort erkennen, dass das kompletter Unsinn ist."
Robert Koch-Institut: Sieben-Tage-Inzidenz klettert auf 1.176,8
06:19 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) hat einen Anstieg der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz gemeldet und damit erneut einen Höchstwert. Das RKI gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Montagmorgen mit 1.176,8 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1.156,8 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 840,3 (Vormonat: 265,8). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 78.318 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.03 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche waren es 63.393 Ansteckungen.
Experten gehen von einer hohen und weiter steigenden Zahl von Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind, unter anderem, weil Testkapazitäten und Gesundheitsämter vielerorts am Limit sind. Zudem melden einige Städte und Kreise seit Tagen Probleme bei der Übermittlung der Corona-Fallzahlen.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 61 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 28 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 9.815.533 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der in Kliniken gekommenen Corona-infizierten Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Freitag mit 4,72 an (Donnerstag 4,64). Darunter können auch Menschen mit positivem Corona-Test sein, die eine andere Haupterkrankung haben. Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Montag mit 7.622.400 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 117.786.
Streamingdienst Spotify geht gegen Fehlinformationen zu Corona vor
05:35 Uhr: Der Streamingdienst Spotify will alle Beiträge zu COVID-19 künftig mit einem Hinweis versehen, der Nutzer zu wissenschaftlich fundierten Informationen aus verlässlichen Quellen führen soll. Diese neue Initiative gegen Falschinformationen werde in den kommenden Tagen weltweit umgesetzt, teilte der Gründer und Chef des Unternehmens, Daniel Ek, am Sonntag in einem Blogeintrag mit. Damit gehe Spotify auf seine Nutzer ein, die in den vergangenen Tagen Fragen über die Grenze zwischen akzeptablen und inakzeptablen Inhalten der Plattform aufgeworfen hätten, hieß es weiter.
Zuvor hatten mehrere Künstler, darunter Neil Young (76/"Heart of Gold") und Joni Mitchell (78/"Big Yellow Taxi"), angekündigt, ihre Musik von Spotify abzuziehen. Damit protestieren sie gegen einen von zahlreichen Wissenschaftlern als verharmlosend kritisierten Corona-Podcast. Spotify wolle seinen Nutzern alle Musik- und Audioinhalte zugänglich machen, hieß es darauf zunächst in einem Statement des schwedischen Streaming-Riesen. Das Unternehmen habe umfassende Inhaltsrichtlinien und seit Beginn der Pandemie mehr als 20.000 Podcast-Episoden mit Bezug auf Corona aus dem Angebot entfernt.
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