• 17:01 Uhr: ➤ ARD-Experte bezeichnet IOC-Chef Thomas Bach als "Komplizen" Chinas
  • 16:38 Uhr: Gold-Hoffnung Karl Geiger enttäuscht im Training
  • 15:24 Uhr: Sechs neue Corona-Fälle im deutschen Olympiateam
  • 14:03 Uhr: Deutsche Athleten kritisieren Kosten für Bau der Bob- und Rodelbahn als Verschwendung
  • 12:12 Uhr: Ski-Liebespaar leidet in Peking: "Darf sie sehen, aber nicht wirklich berühren"
  • 08:19 Uhr: Deutsche Fahnenträger für Eröffnungsfeier stehen fest

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➤ ARD-Experte Arnd Peiffer bezeichnet IOC-Chef Bach als "Komplizen" Chinas

Arnd Peiffer hat IOC-Präsident Thomas Bach wegen der Winterspiele in Peking harsch kritisiert. Bach mache sich "zum Komplizen eines Systems, das Menschenrechte nicht achtet", sagte der 34-Jährige im NDR-Interview: "Ich denke da an die Uiguren, an Hongkong und an die fehlende Meinungsfreiheit. Menschen, die sich frei äußern, oder Aktivisten werden mundtot gemacht. Und es gibt auch Leute, die verschwinden."

Er sehe den Sport "immer eng verzahnt mit der Politik", führte der Olympiasieger im Biathlon-Sprint von 2018 aus: "Thomas Bach argumentiert immer, die Olympischen Spiele seien unpolitisch. Das ist aus meiner Sicht Augenwischerei." Vielmehr könne China samt seines Systems bei den Spielen nun "die eigene Stärke betonen. Die Athleten spielen da nur eine Statistenrolle."

Peiffer arbeitet seit Saisonbeginn im Wechsel mit Kati Wilhelm als Biathlon-Experte für die ARD, da sich Magdalena Neuner in ihrer Babypause befindet.

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Karl Geiger rätselt nach dem ersten Training: "Habe noch nicht reingefunden"

16:38 Uhr: Deutschlands bester Skispringer Karl Geiger ist beim ersten Training auf der Olympia-Schanze in Zhangjiakou hinterhergesprungen. Nach Versuchen auf 95, 96 und 96 Meter kam der Gesamtweltcup-Führende nicht über die Ränge 20, 21 und 22 hinaus. Die Siege in den drei Durchgängen gingen an Manuel Fettner aus Österreich, den Norweger Halvor Egner Granerud und den Russen Jewgeni Klimow. Geiger gilt bei den Spielen in Peking als einer der großen Favoriten, muss sich aber bis zum Einzel am Sonntag noch deutlich steigern.

"Springerisch lief es noch nicht so gut. Eine genaue Ursache kann ich nicht festmachen. Es hat ein bisschen das Feingefühl gefehlt. Ich habe einfach noch nicht reingefunden. Das ist jetzt meine Aufgabe", sagte Geiger, der nach den ersten Versuchen auf der Anlage etwas konsterniert wirkte. Markus Eisenbichler mit zwei zehnten Plätzen und Constantin Schmid, der einmal Achter wurde, schnitten diesmal besser ab. Am Freitag wird erneut trainiert, am Samstag steht die Qualifikation für das Normalschanzeneinzel auf dem Programm.

Erste Schlappe für Olympia-Gastgeber China nach Traumstart im Curling

16:00 Uhr: Nach einem Traumstart hat das Curling-Team von Gastgeber China bei den Olympischen Spielen in Peking die erste Niederlage im Mixed-Doubles-Wettbewerb kassiert. Im dritten Turnierspiel gab es durch ein 0:3 im achten End ein 6:7 gegen Schweden. Zuvor hatten die Chinesen die Schweiz (7:6), Olympiazweiter bei der Mixed-Doppel-Premiere in Pyeongchang 2018, und Australien (6:5) geschlagen.

An der Tabellenspitze steht Italien (2:0) vor China, Tschechien, Großbritannien und Schweden (alle 2:1). Olympiasieger Kanada (1:1) ist nur Sechster. Mit vier Spielen im Mixed hatten am Mittwoch vor ausgewählten Zuschauern auf der Tribüne die Wettbewerbe von Peking begonnen.

Sechs neue Fälle im deutschen Olympiateam

15:24 Uhr: Corona-Ausbruch im deutschen Olympiateam: Kurz vor der Eröffnungsfeier der Winterspiele in Peking sind sechs Athletinnen und Athleten positiv auf das Coronavirus getestet worden. Wie der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) mitteilte, sind drei Teilmannschaften betroffen.

Am Donnerstag reiste unter anderem die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft ein, darüber hinaus die Nordischen Kombinierer und Teile der Skeleton-Mannschaft. Alle positiven Tests stammen von der Einreise.

Alle Infizierten seien symptomfrei und wurden zunächst vom Rest des Teams getrennt. Weitere PCR-Tests zur Bestätigung werden durchgeführt. Davon hängt das weitere Vorgehen ab. Die Teilmannschaften und das Team D halten gemeinsam engen Kontakt zu den Teammitgliedern.

Alle übrigen 78 Mitglieder des Team D, die am Donnerstag einreisten, wurden negativ getestet. Am Mittwoch hatte es in Eiskunstläufer Nolan Seegert einen ersten positiven Fall unter den deutschen Sportlern gegeben.

Bobbahn steht für Gigantismus - Pilot Lochner: "Geisteskrank"

14:03 Uhr: Als "geisteskrank" bezeichnete Bobpilot Johannes Lochner die Kosten für den nagelneuen Eiskanal in den Bergen von Yanqing. Der sehe zwar "ultracool aus", sei aber "fünf Nummern zu groß", kritisierte er in der ARD-Doku "Spiel mit dem Feuer".

"Wenn man die Kosten runterbricht auf die Fahrten, dann rentiert sich das nie im Leben", meinte der viermalige Weltmeister: "Das sind vielleicht 250.000 Euro pro Abfahrt."

Rund zwei Milliarden Euro soll die spektakuläre Bahn, die sich auf einer Länge von knapp zwei Kilometern das Xiaohaituo-Gebirge hinunterschlängelt und an die Form eines Drachen erinnert, gekostet haben. Zum Vergleich: Das Gesamtbudget für Winterspiele 2022 in München hätte nur 1,6 Milliarden Euro betragen. Warum das Ganze? "Das ist Protz", sagte Rodel-Olympiasieger Felix Loch dem SID, "um der Welt zu zeigen, was sie können".

Corona: Sechs russische Eishockeyspielerinnen positiv getestet

13:02 Uhr: Die Eishockey-Frauen des Russischen Olympischen Komitees müssen in ihrem ersten Gruppenspiel auf sechs Spielerinnen aufgrund von positiven Corona-Tests verzichten. Trainer Jewgeni Bobariko teilte am Donnerstag mit, dass man trotz der hohen Zahl an Infektionen zum Spiel am Freitag gegen die Schweiz antreten werde.

"Wir hoffen, dass sie bald wieder verfügbar sind", sagte Bobariko laut der Nachrichtenagentur Tass. Weitere Gegner des russischen Teams in der Gruppe A sind die USA, Kanada und Finnland.

Die Mannschaft hatte sich vom 31. Januar bis 2. Februar nach einigen positiven PCR-Tests in Isolation im olympischen Dorf befunden. An den drei Tagen waren laut Tass die Tests von Spielerinnen, Trainern und weiteren Teammitgliedern negativ, so dass die Mannschaft am Mittwoch die Erlaubnis zum Training erhalten hatte. Im russischen Kader befinden sich aktuell 19 Spielerinnen.

Das tschechische Männer-Team meldete am Donnerstag ebenfalls einen prominenten Corona-Fall. David Krejci wurde bei seiner Ankunft in Peking positiv auf das Virus getestet und fehlte beim ersten Mannschafts-Training. Nach Aussage von Nationaltrainer Filip Pesan ist der 35-Jährige noch im olympischen Dorf. Pesan hofft, dass sein Stürmer schon am Freitag wieder dabei ist.

Krejci spielte bis zum vergangenen Jahr bei den Boston Bruins in der nordamerikanischen Profiliga NHL und gewann 2011 den Stanley-Cup. Mittlerweile ist er in seiner Heimat bei HC Olomouc unter Vertrag.

Bach versichert: Treffen mit Peng Shuai während der Peking-Spiele

12:38 Uhr: IOC-Chef Thomas Bach hat kurz vor der Eröffnungsfeier seine Pläne für ein Treffen mit der Tennisspielerin Peng Shuai während der Winterspiele in Peking bekräftigt. "Ich bin sehr froh darüber und Peng Shuai auch dankbar dafür", versicherte der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees am Donnerstag.

Für das Treffen werde die 36-Jährige in die streng abgeschlossene Corona-Blase für die Olympia-Beteiligten kommen, sagte Bach. "Wenn alle Prozeduren dafür abgeschlossen sind, werden wir uns treffen", fügte der 68-Jährige hinzu.

Die frühere Weltranglisten-Erste im Tennis-Doppel hatte Anfang November im sozialen Netzwerk Weibo Vorwürfe wegen eines sexuellen Übergriffs durch einen chinesischen Spitzenpolitiker veröffentlicht. Der Post wurde bald danach gelöscht. Seither äußerten Sportler, Politiker und Menschenrechtler Sorge um ihr Wohlergehen. Peng Shuai hatte später bestritten, die Vorwürfe erhoben zu haben. Das Interview wirkte jedoch gestellt.

Bach hatte im vergangenen Jahr in einer Video-Schalte mit Peng Shuai gesprochen. Seither habe es weitere Kontakte mit der Chinesin gegeben, hieß es zuletzt vom IOC. Der Dachverband war jedoch dafür kritisiert worden, die konkreten Vorwürfe von Peng Shuai nicht zu benennen und stattdessen auf eine "stille Diplomatie" zu setzen.

Bach wehrte sich gegen die Kritik. Man müsse Peng Shuai respektieren und herausfinden, wie sie selbst die Situation sehe. Ob es weitere Ermittlungen in der Sache geben solle, müsse die Entscheidung der Tennisspielerin sein.

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Kilde darf Freundin Shiffrin nicht berühren: Freud und Leid in der Olympia-Blase

12:12 Uhr: Sie sind sich so nah wie selten in dieser Saison - und doch so fern. Die Ski-Stars Mikaela Shiffrin und Aleksander Aamodt Kilde, die im Weltcup meist an getrennten Orten fahren, leben aktuell beide im Olympischen Dorf in Yanqing.

Doch auch bei den Spielen in China muss das alpine Traumpaar vorwiegend auf digitalen Wegen kommunizieren. "Du siehst sie, aber darfst sie nicht wirklich berühren oder mit ihr viel zusammen sein", wurde der Norweger Kilde nach dem Abfahrtstraining am Donnerstag von der österreichischen Nachrichtenagentur APA zitiert. Es sei aber "schön, sie um sich zu haben", so der 29-Jährige über seine Lebensgefährtin. Auch, wenn die strengen Corona-Maßnahmen dabei eine Herausforderung seien.

Immerhin waren gemeinsame Abendessen schon möglich - wenn auch mit Plastiktrennscheibe zwischen den Sitzplätzen. "Das genießen wir", sagte der Gesamtweltcupsieger der Saison 2019/20.

In den vergangenen Tagen hatten Shiffrin und Kilde bereits Bilder von ihren Begegnungen im Olympischen Dorf über die sozialen Medien verbreitet: Mal stand er unter dem Balkon ihres Hotelzimmers, mal bewusst eineinhalb Meter neben ihr. Kilde zählt in China zu den Favoriten in der Abfahrt am Sonntag. US-Ausnahmefahrerin Shiffrin rechnet sich vor wohl vor allem im Slalom und in der Kombination gute Chancen aus.

Sie sind die deutschen Fahnenträger

08:19 Uhr: Rekord-Olympionikin Claudia Pechstein und Bob-Dominator Francesco Friedrich führen das deutsche Olympia-Team bei der Eröffnungsfeier in Peking als Fahnenträger an. Dies teilte der Deutsche Olympische Sportbund am Donnerstag mit. Die 49 Jahre alte Eisschnellläuferin und der 31-jährige Friedrich werden damit am Freitag die deutsche Olympia-Mannschaft ins Vogelnest-Stadion in Chinas Hauptstadt führen.

Es ist das erste deutsche Fahnenträger-Duo bei Winterspielen. Vor vier Jahren in Pyeongchang hatte der Nordische Kombinierer Eric Frenzel die Flagge noch allein getragen.

Wegen einer logistischen Änderung des Transports der Fahnenträger bei der An- und Abfahrt zum und vom Vogelnest-Stadion durch die Olympia-Organisatoren stand die Teilnahme von Friedrich für kurze Zeit in Frage. Die Bobfahrer sind in Yanqing, 75 Kilometer nordwestlich von Pekings Stadtzentrum, einquartiert. Nach Abwägung der neuen Situation mit Blick auf seinen sportlichen Zeitplan entschied Friedrich sich dennoch für die Teilnahme an der Eröffnungsfeier.

Die fünfmalige Olympiasiegerin Pechstein gehörte nach 2018 bereits zum zweiten Mal zum Anwärterkreis. "Für mich wäre es der i-Punkt auf der Karriere mehr oder weniger, weil es einfach etwas ganz Spezielles wäre", hatte die Berlinerin vor Bekanntgabe des Ergebnisses gesagt. Vor vier Jahren in Pyeongchang war ihre erstmalige Nominierung als Fahnenträgerin umstritten gewesen, letztlich hatte Frenzel die deutsche Mannschaft angeführt.

Alle deutschen Fahnenträgerinnen und -träger bei den Olympischen Winterspielen:

  • 1924 in Chamonix: keine deutsche Teilnahme
  • 1928 in St. Moritz: Karl Neuner (Nordische Kombination)
  • 1932 in Lake Placid: Martin Schröttle (Eishockey)
  • 1936 in Garmisch-Partenkirchen: Georg von Kaufmann (Skilanglauf)
  • 1952 in Oslo: Helmut Böck (Skilanglauf/Kombination)
  • 1956 in Cortina d'Ampezzo: Anderl Ostler (Bob)
  • 1960 in Squaw Valley: Helmut Recknagel (Skispringen)
  • 1964 in Innsbruck: Georg Thoma (Nordische Kombination)
  • 1968 in Grenoble: Hans Plenk (BRD/Rodeln) / Thomas Köhler (DDR/Rodeln)
  • 1972 in Sapporo: Walter Demel (BRD/Skilanglauf) / Klaus Bonsack (DDR/Rodeln)
  • 1976 in Innsbruck: Wolfgang Zimmerer (BRD/Bob) / Meinhard Nehmer (DDR/Bob)
  • 1980 in Lake Placid: Urban Hettich (BRD/Nordische Kombination) / Jan Hoffmann (DDR/Eiskunstlauf)
  • 1984 in Sarajevo: Monika Holzner-Pflug (BRD/Eisschnelllauf) / Frank Ullrich (DDR/Biathlon)
  • 1988 in Calgary: Peter Angerer (BRD/Biathlon) / Frank-Peter Roetsch (DDR/Biathlon)
  • 1992 in Albertville: Wolfgang Hoppe (Bob)
  • 1994 in Lillehammer: Mark Kirchner (Biathlon)
  • 1998 in Nagano: Jochen Behle (Skilanglauf)
  • 2002 in Salt Lake City: Hilde Gerg (Ski alpin)
  • 2006 in Turin: Kati Wilhelm (Biathlon)
  • 2010 in Vancouver: Andre Lange (Bob)
  • 2014 in Sotschi: Maria Höfl-Riesch (Ski alpin)
  • 2018 in Pyeongchang: Eric Frenzel (Nordische Kombination)
  • 2022 in Peking: Claudia Pechstein (Eisschnelllauf) und Francesco Friedrich (Bob)

Deutsche Eiskunstlauf-Mannschaft tritt trotz Corona-Fall an

08:01 Uhr: Trotz des positiven Coronatest beim Berliner Paarläufer Nolan Seegert wird die deutsche Eiskunstlauf-Mannschaft beim olympischen Teamwettbewerb am Freitag in Peking an den Start gehen. Das bestätigte der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) am Donnerstag.

Mit der Entscheidung wolle man "den restlichen Teammitgliedern die Möglichkeit geben, unter Wettbewerbsbedingungen das Eis zu testen und so wertvolle Erfahrungen für die jeweiligen Einzelwettbewerbe zu sammeln", hieß es in der Mitteilung.

Erstaunt über den positiven Test seines Teamkollegen zeigte sich Eistänzer Tim Dieck. "Wir sind bei der gemeinsamen Einreise alle negativ getestet worden. Und dann war der nächste Test von Nolan positiv", sagte der zweimalige deutsche Meister verwundert.

Eigentlich ist in den Regularien des Eislauf-Weltverbandes ISU festgeschrieben, dass alle vier Disziplinen (Männer, Frauen, Paarlauf, Eistanz) besetzt werden müssen. Dieses Kriterium kann die Deutsche Eislauf-Union (DEU) nach dem Ausfall von Seegert und seiner Partnerin Minerva Hase nicht mehr erfüllen.

Erik Lesser provoziert mit Kritik an Olympia-Prämien

06:57 Uhr:Biathlet Erik Lesser hat in den sozialen Medien mit einer provokanten Kritik an den Siegprämien für Medaillengewinne bei den Olympischen Winterspielen in Peking eine Kontroverse um die Honorierung von Athleten ausgelöst. "Ski alpin, Skisprung Herren und Biathlon bekommen nämlich genau 0 Euro dafür, aber ganz viel Ruhm und Ehre", schrieb der 33 Jahre alte Thüringer auf Instagram mit Bezug auf die Prämien der Deutschen Sporthilfe. "Fällt mir gerade ein: Wenn ihr euch auf die Balkone stellt und einfach klatscht so als 'Danke'."

"Es stimmt, dass unsere drei Disziplinen Alpin, Biathlon und Skisprung von der Sporthilfe keine Prämien beziehungsweise Förderung bekommen", erklärte Stefan Schwarzbach, Vorstandsmitglied des Deutschen Skiverbandes, am Donnerstag auf dpa-Anfrage. "Allerdings muss man fairnesshalber schon auch sagen, dass diese Entscheidung seinerzeit in Abstimmung mit unseren Athletensprechern getroffen wurde." Dies sei mit Blick auf die im Vergleich mit anderen olympischen Ski-Disziplinen relativ guten Verdienstmöglichkeiten in diesen drei Sportarten geschehen, betonte der Sportfunktionär.

Diese Entscheidung betreffe nur den Olympia-Kader. "Das Geld wird auch nicht eingespart, sondern kommt den Athletinnen und Athleten aus den darunter liegenden Kadern und damit dem Nachwuchs zu Gute", sagte Schwarzbach. "Gleichzeitig wurde damals auch festgelegt, dass dafür auch der Solidaritätsbeitrag den diese Spitzensportler sonst an die Sporthilfe geleistet haben, nicht mehr anfällt."

Damit seien diese Athleten im Vergleich zu vorher nicht viel schlechter gestellt. Bei den Prämien, die der Deutsche Skiverband an seine Medaillengewinner zahle, gebe es keine Unterschiede zwischen den einzelnen Disziplinen. "Die werden wir wie in den Vorjahren ausschütten", betonte Schwarzbach.

Für eine Goldmedaille zahle der DSV 25.000 Euro, Silber und Bronze würden mit 15.000 beziehungsweise 7500 Euro honoriert. "Dass dies im Vergleich mit Gehältern und Prämien bei anderen Profisportarten relativ wenig ist, damit hat Erik Lesser natürlich Recht", meinte Schwarzbach. Die Sporthilfe prämiert Olympia-Medaillengewinner für Gold, Silber und Bronze mit 20.000, 15.000 und 10.000 Euro.

Kritik vor Winterspielen: China bringt Bürgerrechtler zum Schweigen

06:25 Uhr: Vor Beginn der Olympischen Winterspiele in Peking verstärkt sich die Kritik an Menschenrechtsverletzungen in China. Aktivisten berichteten von Einschüchterung, Verhören und der Aufforderung durch Staatssicherheitsorgane an chinesische Bürgerrechtler, sich während der Spiele zurückzuhalten. "Wir können davon ausgehen, dass jene, die noch nicht festgenommen, verschwunden oder außer Landes sind, durchweg zum Schweigen gebracht worden sind", sagte Sophie Richardson von Human Rights Watch am Donnerstag.

So war auch der bekannte Bürgerrechtler Hu Jia, der über Belästigungen von Dissidenten durch die Staatssicherheit geklagt hatte, nicht mehr erreichbar. Der 48-Jährige, der in Peking unter Hausarrest steht, hatte zuvor der "New York Times" von Warnungen durch Sicherheitsbeamte berichtet: "Sie sagten, wenn ich nicht still halte, könnte es mein Recht beeinträchtigen, meine Mutter zu besuchen." Die Behörden seien gleichfalls entschlossen, Kritik im Internet im Keim zu ersticken.

Auch aus Deutschland gab es kritische Äußerungen. Während sich Peking mit den Spielen schmücke, "werden im Land schwerste Menschenrechtsverletzungen begangen, die in dieser Form gegenwärtig beispiellos sind", sagte die Vorsitzende des Menschenrechtsausschusses des Bundestages, Renata Alt (FDP). Die Menschenrechtslage müsse "zum ausschlaggebenden Kriterium" für die Auswahl der Austragungsorte werden.

Eine Koalition von Sportler- und Menschenrechtsgruppen forderte das Internationale Olympische Komitee (IOC) und die Top-Sponsoren auf, dafür zu sorgen, dass das Recht auf freie Meinungsäußerung der Athleten während der Spiele garantiert werde. "Sponsoren der Winterspiele 2022 können nicht so tun, als wenn diese Olympischen Spiele wie üblich stattfinden", sagte Rob Koehler von der Sportlervereinigung Global Athlete. Die Gruppen beklagten auch Unterdrückung der Uiguren, Tibeter und chinesischer Bürgerrechtler.

DOSB-Präsident geht von fairen Spielen aus

04:27 Uhr: DOSB-Präsident Thomas Weikert erwartet keine Manipulationen von Corona-Tests bei den Olympischen Winterspielen in Peking. "Bei aller verständlichen Sorge vor Ansteckung sollten wir uns nicht noch mit Spekulationen zusätzlich belasten. Ich bin überzeugt von fairen Spielen", sagte der 60 Jahre alte Chef des Deutschen Olympischen Sportbundes im Interview der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (Donnerstag). "Wir haben die Gewissheit, dass jeder positive Test von einem zweiten gegengecheckt wird, das gesamte Verfahren kann zusätzlich von einem internationalen Gremium überprüft werden."

Beim ersten Corona-Fall im Team D, als ein Betreuer positiv getestet wurde, sei der deutsche Olympia-Arzt Bernd Wolfarth immer dabei gewesen. "Dabei ist alles gut abgelaufen, das Quarantäne-Hotel ist auch in Ordnung. Die Chinesen bewegen sich, reagieren auf Anfragen und auf Problematiken", sagte Weikert. "Aber auch wenn sich unsere Athleten sehr diszipliniert an alle Vorsichtsmaßnahmen halten: Sie können eine Infektion nicht ausschließen." Als erster deutscher Athlet war der Paarläufer Nolan Seegert positiv auf Corona getestet worden, wie am Mittwoch vom DOSB bekanntgegeben worden war.

Weitere 55 Corona-Fälle im Rahmen von Olympia

04:26 Uhr: Einen Tag vor der Eröffnung der Olympischen Winterspiele in Peking haben die Organisatoren 55 weitere Corona-Fälle festgestellt. Wie das Organisationskomitee am Donnerstag berichtete, wurden 29 Infektionen bei am Vortag angereisten Teilnehmern der Spiele gefunden. Hinzu kommen 26 Infektionen bei Personen, die schon zuvor nach Peking gereist waren und sich bereits in der geschlossenen Olympia-Blase befanden. Unter den 55 Infizierten sind demnach auch 26 Athleten oder Teammitglieder. Die Gesamtzahl der Corona-Fälle ist seit dem 23. Januar auf insgesamt 287 gestiegen.

Für die Olympischen Winterspiele in Peking gilt ein strenges Corona-Sicherheitskonzept. Alle Beteiligten - von Athleten bis hin zu Journalisten - sind vollständig vom Rest der chinesischen Bevölkerung getrennt. Wer sich mit dem Virus angesteckt hat, wird in einem eigens dafür vorgesehenen Hotel isoliert. Nur nach zwei negativen PCR-Tests im Abstand von mindestens 24 Stunden können die Betroffenen dieses vor Ablauf von zehn Tagen wieder verlassen. Nach dieser Frist ist nur noch ein negativer PCR-Test nötig.

Olympia-Macher verteilen 150.000 Tickets

04:21 Uhr: Die Olympia-Macher von Peking werden die streng limitierten Tickets für die Winterspiele an rund 150.000 Menschen verteilen. Damit sollen rund die Hälfte der verfügbaren Plätze auf den Tribünen gefüllt werden, teilten die chinesischen Organisatoren am Donnerstag während der 139. Session des Internationalen Olympischen Komitees mit. Zuschauer aus dem Ausland sind wegen der strikten Maßnahmen gegen die Verbreitung des Coronavirus nicht zugelassen. Auch in China gehen die Karten nicht in den freien Verkauf, sondern werden an Ausgewählte verteilt.

Dabei sollen aber nicht nur Chinesen von innerhalb und außerhalb der Olympia-Blase zum Zuge kommen, versicherten die Veranstalter. Auch Ausländer, die derzeit in China leben, erhalten demnach die Chance auf die Zuteilung von Tickets. Neben Einwohnern der Olympia-Regionen und Vertretern von Sponsoren sollen auch Schüler berücksichtigt werden.

Für die Winterspiele gilt ein strenges Corona-Sicherheitskonzept. Alle Beteiligten sind vollständig vom Rest der chinesischen Bevölkerung getrennt. Um Infektionen rasch zu erkennen, muss jeder innerhalb des sogenannten geschlossenen Kreislaufs täglich einen PCR-Test absolvieren.

IOC-Chef Bach wendet sich erneut gegen Olympia-Boykott

03:36 Uhr: Inmitten der Debatten um einen diplomatischen Boykott der Winterspiele von Peking hat IOC-Chef Thomas Bach erneut die politische Neutralität von Olympia betont. "Wir können unsere Mission nur erfüllen, wenn die Olympischen Spiele über allen politischen Differenzen stehen", sagte der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees am Donnerstag zu Beginn der 139. IOC-Session. Die Spiele dürften nicht zu einem Werkzeug werden, um politische Ziele zu erreichen, bekräftigte der 68-Jährige.

Wegen Chinas Menschenrechtsverstößen gibt es scharfe Kritik an der Ausrichtung von Olympia in Peking, das 2008 bereits Gastgeber der Sommerspiele war. Die USA, Australien, Kanada, Großbritannien und weitere Länder haben einen diplomatischen Boykott angekündigt. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und Innenministerin Nancy Faeser (SPD) werden den Winterspielen fern bleiben.

Dennoch versicherte Bach, es gebe eine breite internationale Unterstützung für Olympia in Peking. Der IOC-Chef verwies darauf, dass auch die Geister eines sportlichen Boykotts "ihre hässlichen Gesichter" wieder gezeigt hätten. Durch viele Gespräche auf internationaler Ebene habe man diese Gefahr jedoch abwenden können, sodass alle Athleten die Gelegenheit bekämen, ihren olympischen Traum zu verwirklichen.

Mit den Spielen in China werde man "ein neues Kapitel der Sportgeschichte" schreiben, sagte Bach. "Heute können wir sagen, China ist ein Wintersport-Land", fügte der IOC-Chef hinzu.

IOC schaltet sich in Fall von Meylemans ein

03:20 Uhr: Das Internationale Olympische Komitee hat sich in den Fall der belgischen Skeletonfahrerin Kim Meylemans eingeschaltet und der Athletin nach ihrer Corona-Odyssee weiter Unterstützung zugesichert. Das IOC habe von der "schwierigen Situation" Meylemans' erfahren und sofort Kontakt zum Nationalen Olympischen Komitee Belgiens aufgenommen, um ihr schnelle Hilfe zu gewähren, teilte das IOC mit. "Das IOC wird Kim Meylemans und das Nationale Olympische Komitee weiterhin unterstützen", hieß es in der Mitteilung.

Die 25 Jahre alte Athletin war bei ihrer Ankunft vor Olympia in China positiv auf Corona getestet worden und nach einem aufwühlenden Tag schließlich ins olympische Dorf nach Yanqing gebracht worden. Zuvor hatte ein Video der Athletin auf Instagram für Aufsehen gesorgt, in dem sie unter Tränen von ihren Erfahrungen berichtet hatte. "Ich weiß nicht, ob ich es noch 14 Tage länger bei den Olympischen Spiele aushalten kann, wenn ich in Quarantäne bin", sagte sie.

Nach Meylemans' Ankunft und einem negativen Ergebnis war ein dritter Test wieder positiv, woraufhin sie in ein Quarantäne-Hotel kam. Nachdem sie am Mittwoch diese Unterbringung verlassen durfte, war sie zunächst an einen anderen Quarantäne-Ort gebracht worden. Inzwischen sei sie aber im olympischen Dorf, wie das belgische Team mitteilte. Dort werde sie in ein separates Zimmer gebracht und zweimal am Tag getestet. Sie kann außerdem isoliert auf der Bahn trainieren.

Das IOC erklärte, Meylemans müsse als nahe Kontaktperson in einem Einzelzimmer untergebracht werden, sich isoliert fortbewegen und alleine essen. Weil es zunächst kein entsprechendes Zimmer für die Belgierin gegeben habe, habe sie vorübergehend in einem Hotel in der Nähe des olympischen Dorfes untergebracht werden müssen. Mittlerweile sei sie im olympischen Dorf. "Wir sind froh, dass die Anstrengungen zu einer erfolgreichen und schnellen Lösung geführt haben", hieß es vom IOC.

Olympia-News vom 02. Februar lesen Sie hier.

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Mit Material von dpa und AFP.
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