- 21:11 Uhr: ➤ Düsseldorf verschiebt Rosenmontagszug auf den 8. Mai
- 17:20 Uhr: Luxusauto und Blick auf den Hafen - Besondere Impfaktion in Hamburg
- 15:43 Uhr: Kinderärzte: Mit neuer Testpflicht droht Kollaps der Praxen
- 13:22 Uhr: Steinmeier ruft in eindringlichem Appell zu Corona-Impfungen auf
- 11:57 Uhr: Wieder mehr Corona-Erstimpfungen - Höchster Wert seit zwei Monaten
➤ Düsseldorf verschiebt Rosenmontagszug auf den 8. Mai
Die Düsseldorf Jecken verschieben den Rosenmontagszug wegen der Corona-Pandemie im kommenden Jahr vom 28. Februar auf den 8. Mai. Das entschied am Mittwoch das Comitee Düsseldorfer Carneval. Der neue Termin eröffne die Chance, den Düsseldorfer Rosenmontagszug in der gewohnten Weise mit Tausenden von Zuschauern am Straßenrand durchzuführen, begründeten die Narren den Schritt.
"Wir alle gehen davon aus, dass wir im kommenden Frühjahr die vierte Coronawelle überwunden haben", sagte der Präsident des Comitees, Michael Laumen. Gleichzeitig biete die damit verbundene Verlängerung der Session allen Vereinen die Möglichkeit, ihre für Januar und Februar 2022 geplanten Veranstaltungen zu verlegen. "Wir sehen darin eine echte Chance, den Karneval am Leben zu erhalten und trotzdem zu feiern", sagte Vizepräsident Stefan Kleinehr.
Die Verlängerung der Session bis zum 8. Mai hat das Comitee Carneval nach eigenen Angaben mit Vertretern der Stadt Düsseldorf und der katholischen Kirchengemeinde abgestimmt. Das Comitee Düsseldorfer Carneval ist die Dachorganisation des Karnevals in Düsseldorf und wurde 1825 gegründet.
Die weiteren Corona-News des Tages
Luxusauto und Blick auf den Hafen - Besondere Impfaktion in Hamburg
17:20 Uhr: Mit Blick auf Elbphilharmonie und Hamburger Hafen haben sich am Mittwoch 50 Menschen gegen Corona impfen lassen. Das Besondere an der Aktion: Ein Luxusauto holte die Menschen zu Hause ab und chauffierte sie in den Stadtteil St. Pauli. Dort konnten sie sich in einer Hotelbar im 20. Stock eines Hochhauses die Spritze mit dem Impfstoff setzen lassen.
Die anschließende Wartezeit wurde mit einem alkoholfreien Cocktail überbrückt. Für die Aktion mehrerer Unternehmen in der Hansestadt wurde öffentlich geworben. Im Vorfeld konnte man sich zur Erst-, Zweit- oder Auffrischungsimpfung anmelden.
"Wir haben uns Gedanken gemacht, was wir tun können, um die Situation ein bisschen zu entspannen", sagte Initiator Benjamin David. Mit den luxuriösen Autos und der tollen Location habe man einen Anreiz setzen wollen. In Hamburg hatte es zuletzt auch Impfaktionen in der Elbphilharmonie oder im HSV-Stadion gegeben.
Die Impfkampagne in Deutschland nimmt wieder Fahrt auf: Am Dienstag hatten sich so viele Menschen erstmals gegen das Coronavirus impfen lassen wie zuletzt vor zwei Monaten, insgesamt 84.478 Menschen. Zuletzt wurde ein ähnlich hoher Wert Ende September erreicht. Am Dienstag wurden außerdem gut 56.000 Zweit- und knapp eine halbe Million Booster-Impfungen verabreicht.
Damit sind 68,1 Prozent der Deutschen - 56,6 Millionen - vollständig gegen das Virus geimpft. Beim Impftempo gibt es große regionale Unterschiede: In Hamburg haben 73,8 Prozent einen vollständigen Impfschutz. Damit rangiert die Stadt im Ländervergleich hinter Bremen und dem Saarland weiter auf Platz drei. Schlusslicht ist Sachsen mit 57,8 Prozent.
Leverkusen sagt seine Karnevalsumzüge ab
17:38 Uhr: In Leverkusen werden wegen der Corona-Pandemie die Karnevalsumzüge abgesagt. Die Karnevalsgesellschaften wollten damit ein "klares Signal für die Session 2021/2022" setzen, teilte die Stadt am Mittwoch mit. Am Vorabend habe es eine entsprechende Mitgliederversammlung des Festkomitees Leverkusener Karneval (FLK) gegeben. Abgesagt seien nun die Umzüge in den Stadtteilen Wiesdorf, Opladen und Hitdorf. Bei zwei weiteren habe es schon vorher Absagen gegeben, sagte eine Sprecherin.
"Angesichts der nicht zu leistenden, erforderlichen Kontrollmaßnahmen entlang des Zugwegs werden wir auch in dieser Session auf die Karnevalsumzüge verzichten", teilte Thomas Loef, Geschäftsführer des FLK, mit. Zu groß sei zudem das finanzielle Risiko, sollten die Züge aufgrund verschärfter Maßnahmen kurzfristig abgesagt werden müssen.
Einen besonderen Grund nannten die Karnevalisten für die Absage des Umzugs in Hitdorf, der traditionell am Karnevalsfreitag stattfindet. Er wäre damit der erste Umzug im Umland nach der Pandemie-Pause gewesen, hieß es. "Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Gelegenheit von feierfreudigen Karnevalisten aus der ganzen Region genutzt wird, ist daher groß" erklärte der Vorstand der Karnevalsgesellschaft "Hetdörper Mädche un Junge vun '93". "Dass wir von den Jecken überrannt werden, ist damit wahrscheinlich."
Flick: Vorerst keine Impfpflicht in der Fußball-Nationalmannschaft
17:01 Uhr: Bundestrainer Hansi Flick wird vorerst auf eine Impfpflicht für die deutschen Fußball-Nationalspieler verzichten. "Ich kann jetzt auf Zeit spielen, wir haben im März erst das nächste Länderspiel", sagte Flick am Mittwoch während einer Videoschalte des Deutschen Fußball-Bundes. "Und ich denke, bis dahin hat sich vieles verändert."
Über die Möglichkeit einer Nicht-Nominierung ungeimpfter Nationalspieler war zuletzt nach der Corona-Infektion von Bayern-Abwehrspieler Niklas Süle Anfang November in Wolfsburg diskutiert worden. Mit dem doppelt geimpften Süle mussten vor den abschließenden WM-Qualifikationsspielen vier Profis als Kontaktpersonen in Quarantäne abreisen, darunter Joshua Kimmich, der zuvor öffentlich gemacht hatte, nicht gegen das Virus geschützt zu sein. Inzwischen gehe die Tendenz bei Kimmich zur Impfung, sagte Flick am Mittwoch.
Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg, die mit den DFB-Frauen im kommenden Sommer die EM in England spielt, sagte, bei einer "2G plus"-Regel könne es "mal passieren, dass du einen Spieler oder eine Spielerin nicht nominieren kannst". Unter den deutschen Nationalspielerinnen liege die Impfquote aber bei "nahezu 100 Prozent".
Ansturm auf Testzentren in Minden-Lübbecke sorgt für Verkehrschaos
16:41 Uhr: Der Ansturm auf Testzentren in der Corona-Pandemie hat im nordrhein-westfälischen Kreis Minden-Lübbecke zum Teil für chaotische Verkehrsverhältnisse gesorgt. Nach Angaben der Polizei mussten in Lübbecke am Dienstagabend mehrere Streifenwagen eingreifen, weil der Verkehr auf der Bundesstraße 65 in beide Richtungen blockiert war.
Außerdem standen laut Polizei einige der wartenden Autofahrer auf einem Bahnübergang. Weil alle Maßnahmen nicht griffen, wurde der Betrieb des Testzentrums am Abend eingestellt.
Auch in Minden musste die Polizei den Verkehr regeln. Hier wurde ebenfalls die Zufahrt zum Testzentrum gesperrt, weil sich der Verkehr bis in die Zufahrtsstraße zurückstaute. Laut Polizei beruhigte sich daraufhin die Lage. Wegen der verschärften 3G-Regeln mit Kontrollen am Arbeitsplatz und in den öffentlichen Verkehrsmitteln vermeldeten die Testzentren landesweit, darunter auch in Köln, einen Ansturm.
Hansi Flick: Tendenz bei Kimmich zur Impfung gegen Corona
16:24 Uhr: Bundestrainer Hansi Flick sieht bei Nationalspieler Joshua Kimmich die "Tendenz" zur Impfung gegen das Coronavirus. "Ich habe mit Jo gesprochen und denke, dass es auch in die Richtung geht, dass er sich impfen lässt", sagte Flick am Mittwoch während einer Videoschalte des Deutschen Fußball-Bundes. "Ich gehe mal davon aus, ja, es ist in Zukunft auch nichts anderes mehr möglich, denke ich mal", ergänzte der Bundestrainer.
Bayern-Profi Kimmich hatte vor einem Monat öffentlich gemacht, noch nicht geimpft zu sein. Derzeit befindet sich der 26-Jährige als ungeimpfte Kontaktperson eines Corona-Falls in Quarantäne. "Ich glaube schon, dass ihn das Ganze beschäftigt", sagte Flick. "Jetzt müssen wir einfach abwarten, wie es weitergeht. Wir müssen Vorbild sein, in dieser Situation ist es nicht so einfach."
Er glaube, sein Gespräch mit dem Mittelfeldspieler sei "sehr gut" gewesen. "Das muss er selber alleine entscheiden", sagte Flick. "Warten wir ab."
Neben Kimmich sind in München auch die DFB-Spieler Serge Gnabry und Jamal Musiala sowie Michael Cuisance und der positiv getestete Eric Maxim Choupo-Moting in Quarantäne. Gnabry und Musiala sollen inzwischen geimpft sein. Gnabry nach einer Corona-Erkrankung einmal, sagte Flick.
50 Corona-Intensivpatienten aus Bayern sollen verlegt werden
16:09 Uhr: Wegen Überlastung der bayerischen Krankenhäuser werden in den nächsten Tagen voraussichtlich 50 Corona-Intensivpatienten aus Bayern in andere Bundesländer verlegt werden. Wann und wohin, ist noch unklar. "Die Planungen laufen", sagte am Mittwoch der Nürnberger Branddirektor Marc Gistrichovsky, der die Planungen im Rahmen des sogenannten Kleeblatt-Mechanismus koordiniert.
Die "Zielgebiete" würden nach der Erfassung der geeigneten Patientinnen und Patienten ermittelt. Bayern plant demnach derzeit mit circa 50 Verlegungen.
Laut Kleeblatt-Konzept sollen ausschließlich COVID-Patienten verlegt werden. Etwas weniger belastet sind die Intensivstationen derzeit im Norden Deutschlands. Die Verlegungen sollen verhindern, dass dringend behandlungsbedürftige Patienten wegen Überlastung der bayerischen Intensivmedizin nur noch unzureichend oder gar nicht mehr versorgt werden können. Am Mittwoch lagen erstmals mehr als 1.000 COVID-Intensivpatienten in den bayerischen Krankenhäusern.
Verlegung von 20 Corona-Intensivpatienten aus Sachsen beantragt
15:52 Uhr: Erstmals in der vierten Corona-Welle könnten in den kommenden Tagen Intensivpatienten aus Sachsen in andere Bundesländer verlegt werden. Der Freistaat hat die Verlegung von 20 Corona-Intensivpatienten beantragt, wie das Gesundheitsministerium am Mittwoch auf Nachfrage mitteilte. Aktuell werde geklärt, welche Erkrankten in Frage kämen, vorzugsweise aus dem Krankenhaus-Cluster Chemnitz, hieß es.
Zuvor hatte Sachsen ebenso wie die Länder Thüringen, Berlin, Brandenburg und Bayern formal das sogenannte Kleeblatt-Verfahren aktiviert. Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Berlin gehören zum Kleeblatt-Ost. Der Freistaat Bayern bildet alleine das Kleeblatt-Süd.
Das Kleeblatt-Konzept für die Verlegung von Patienten wurde unter dem Eindruck der ersten Corona-Welle im Frühjahr 2020 entwickelt. Bei Engpässen auf bestimmten Intensivstationen sollen Patienten innerhalb eines Kleeblatts, also einem Zusammenschluss mehrerer Bundesländer oder teils auch nur einem Bundesland, verlegt werden können.
Nach Angaben der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin wurde schon seit Anfang Oktober zahlreich innerhalb der einzelnen Kleeblätter verlegt. Seit Dienstagabend sei das nun auch über diese Zusammenschlüsse hinaus bundesweit möglich.
Kinderärzte: Mit neuer Testpflicht droht Kollaps der Praxen
15:43 Uhr: Kinderärzte protestieren vehement gegen eine neue Pflicht, nach der begleitende Eltern nur noch mit Negativtest in die Praxen kommen dürfen und das Personal täglich getestet werden muss. Die Kinderärzte seien fassungslos über die medizinisch unsinnige Neuregelung im geänderten Infektionsschutzgesetz, die zur Schließung vieler Praxen führen könnte, warnte der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in NRW.
"99 Prozent unserer Patienten werden von ihren Eltern begleitet", sagte die BVKJ-Vorsitzende Nordrhein, Christiane Thiele, am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Auch wenn die Eltern geimpft seien, müssten sie nun einen Test vorlegen, bevor sie Zutritt zur Kinderarztpraxis bekommen - oder dort vor Ort getestet werden.
Zudem müsse das gesamte Praxispersonal täglich getestet werden. "Dabei sind die meisten geboostert" - also dreifach gegen das Coronavirus geimpft. Zuvor hatte die "Rheinische Post" berichtet.
Erst am Dienstag seien die Praxen über die Kassenärztliche Bundesvereinigung informiert worden. "Die KBV hat uns das gestern Abend mit Wirksamkeit heute mitgeteilt", schilderte die Kinderärztin aus Viersen. Die Kinder- und Jugendärzte bundesweit seien auf den Barrikaden. Es seien auch kaum noch Schnelltests erhältlich. Ausnahmen gelten nur für die Patienten selbst - also die Kinder -, die nicht getestet werden müssen.
"Wenn Eltern nur noch getestet in die Praxis dürfen, also täglich über 100 Personen, bedeutet dies, dass für Behandlung und Versorgung der Kinder keine Zeit mehr bleibt. Es scheint, dass die Politik gar nicht mehr versucht, Gesetze und Verordnungen, die beschlossen werden, auf die Anwendbarkeit in der Praxis zu prüfen", kritisierte der BVKJ in NRW in einer Erklärung. Das in der vergangenen Woche beschlossene umstrittene Gesetz von SPD, Grünen und FDP müsse schnellstmöglich geändert werden.
Bayern-Profi Eric Maxim Choupo-Moting mit Coronavirus infiziert
15:23 Uhr: Das Coronavirus hat beim FC Bayern München schon wieder zugeschlagen. Stürmer Eric Maxim Choupo-Moting ist positiv getestet worden, wie der deutsche Fußball-Meister am Mittwoch mitteilte. Der 32 Jahre alte Offensivspieler des FC Bayern befinde sich in Absprache mit dem zuständigen Gesundheitsamt in häuslicher Isolation. Es gehe ihm den Umständen entsprechend gut.
Choupo-Moting war vor der Bekanntgabe der Infektion bereits in Quarantäne, weil er am vergangenen Sonntag wie vier weitere Münchner Profis um Nationalspieler Joshua Kimmich als Kontaktperson eines infizierten Bayern-Mitarbeiters identifiziert worden war. Darum hatte der Angreifer am Dienstagabend beim Champions-League-Sieg in Kiew gefehlt.
Nach Booster-Impfung: Putin bekam Sputnik zusätzlich als Nasenspray
15:10 Uhr: Kurz nach seiner Corona-Auffrischungsimpfung hat Russlands Präsident
Der 69 Jahre alte Kremlchef hatte sich erst am vergangenen Wochenende mit dem Impfstoff Sputnik Light boostern lassen. Die Verabreichung des Puder-Sprays sei "der zweite Teil dieser Prozedur" gewesen, erklärte er nun. Einige russische Experten hatten sich unlängst für eine Kombination aus Booster-Impfung und Nasenspray für einen besseren Schutz ausgesprochen.
Russland verfügt über fünf eigene Vakzine. Am Mittwoch wollte das Gesundheitsministerium zudem ein Präparat für Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren zulassen. Die Impfquote ist im flächenmäßig größten Land der Erde dennoch verhältnismäßig niedrig: Rund 40 Prozent der 146 Millionen Einwohner sind vollständig geimpft.
Aus Angst vor Corona-Welle: Städte in Brasilien sagen Karneval ab
14:50 Uhr: Wegen der Corona-Pandemie haben mehr als 50 Städte im brasilianischen Bundesstaat São Paulo den Karneval 2022 abgesagt. Die Stadtverwaltungen befürchten, dass Menschenansammlungen eine neue Erkrankungswelle auslösen könnten, wie brasilianische Medien wie das Nachrichtenportal "G1" und die Zeitung "Folha de S. Paulo" am Dienstagabend (Ortszeit) berichteten.
Auf dem Höhepunkt einer außer Kontrolle geratenen Corona-Welle im März und April war auch im reichen São Paulo das Gesundheitssystem zusammengebrochen, Massengräber wurden ausgehoben. Insgesamt haben sich in Brasilien nach offiziellen Angaben mehr als 22 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert, über 610.000 Patienten sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben - mehr Tote gibt es nur in den USA. Brasilien hat rund 210 Millionen Einwohner.
Mit dem Fortschreiten der Impfkampagne ging die Zahl der Toten stark zurück, der Optimismus wuchs. Im Bundesstaat São Paulo, mit mehr als 40 Millionen Einwohnern der bevölkerungsreichste Brasiliens, sind mehr als 70 Prozent der Bevölkerung komplett geimpft. Vor zwei Wochen wurde dort erstmals seit Beginn der Pandemie in einem 24-Stunden-Zeitraum kein Corona-Toter registriert.
In der Metropole Rio de Janeiro im gleichnamigen Bundesstaat wurde in der vergangenen Woche der vorerst letzte Patient eines Krankenhauses für Corona-Infizierte in der Nordzone der Stadt entlassen. Sambaschulen bereiten sich auf die berühmten Umzüge im Sambodrom vor. Experten warnten, dass der falsche Eindruck vermittelt werden könnte, die Pandemie sei zu Ende.
Wieder mehr Corona-Erstimpfungen: höchster Wert seit zwei Monaten
Angela Merkel sieht Notlage wegen Corona-Ausbreitung
14:35 Uhr: Die geschäftsführende Kanzlerin
"Wir sind auf dem Weg in eine Notlage, wie wir sie hierzulande noch nie hatten." Er verwies unter anderem auf immer knappere Intensivkapazitäten und die Notwendigkeit, Patienten überregional in andere Kliniken zu verlegen.
Es müsse jetzt darum gehen, die vierte Corona-Welle zu bremsen und zu brechen, machte
Der saarländische Ministerpräsident
Corona-Hotspot Thüringen - CDU-Fraktionschef sieht Katastrophenfall
14:15 Uhr: Nach Einschätzung von Thüringens CDU-Fraktionschef
Thüringen befinde sich nicht nur in einer epidemischen Notlage. "Was es eigentlich braucht, das ist der Katastrophenfall in Thüringen", sagte Voigt.
Der 44-Jährige begründete dies unter anderem mit den Inzidenz-Werten und vor allem mit der Überlastung des Gesundheitswesens. "Wir haben mit Abstand die höchste Hospitalisierungsrate", zählte Voigt auf. Es gebe keine digitale Kontaktnachverfolgung, zu wenige Impftermine, die Testinfrastruktur sei "kaum ausgeprägt".
Die Ausrufung des Katastrophenfalls würde eine "koordinierte und strukturiere Vorgehensweise" von Behörden, Dienststelle und Organisationen ermöglichen. Die verbleibenden Kräfte könnten gebündelt und Sanitätseinsatzleitungen gebildet werden.
Außerdem seien damit ehrenamtliche Helfer im Einsatzfall rechtlich abgesichert, so Voigt auf Nachfrage. Erneut warf er der rot-rot-grünen Landesregierung vor, zu wenig Corona-Tests für die Schulen besorgt zu haben.
In Thüringen lag die Sieben-Tage-Inzidenz am Mittwoch bei 721,6 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern binnen einer Woche. Nur in Sachsen (935,8) wurde ein noch höherer Wert vom Robert Koch-Institut ausgewiesen. Bundesweit lag die Sieben-Tage-Inzidenz bei 404,5.
Seit längerer Zeit hat Thüringen auch die bundesweit höchste Hospitalisierungsrate. Sie lag mit Stand vom Mittwoch bei 18,58 - und damit mehr als doppelt so hoch wie der höchste im Bundesinfektionsschutzgesetz festgelegte Grenzwert.
Verteidigungsressort macht Corona-Schutzimpfung duldungspflichtig
13:40 Uhr: Das Verteidigungsministerium hat die Corona-Schutzimpfung für die Männer und Frauen in der Bundeswehr duldungspflichtig gemacht. Eine entsprechende Entscheidung habe die geschäftsführende Verteidigungsministerin
Steinmeier ruft in eindringlichem Appell zu Corona-Impfungen auf
13:22 Uhr: Bundespräsident
"Aber zu wenige haben bisher davon Gebrauch gemacht." Offenbar mit Blick auf die Debatte über eine Impfpflicht fügte Steinmeier hinzu: "Wenn alle Angebote, Bitten, Aufrufe, Appelle nicht helfen, dann sollte niemand die Politik anklagen, wenn sie schärfere Maßnahmen ergreift. Es kann nicht so bleiben, wie es ist."
Die Situation in Deutschland spitze sich dramatisch zu, sagte Steinmeier. Die Zahl der Menschen, die sich infizieren, steige in immer neue Höhen. In einigen Regionen des Landes sei "die Lage außer Kontrolle geraten".
Immer mehr Menschen müssten auf Intensivstationen um ihr Leben ringen. Voraussichtlich noch in dieser Woche werde Deutschland mehr als 100.000 Opfer der Pandemie zu beklagen haben. "Das ist eine unfassbare Zahl, eine Zahl, die wir sicher vor zwei Jahren nicht für möglich gehalten hätten." Es handele sich jedoch um mehr: "Es ist eine menschliche Katastrophe."
Steinmeier appellierte an alle, die noch nicht den Schutz einer Impfung haben: "Lassen Sie sich impfen und das so schnell wie möglich. Es geht um Ihre Gesundheit und um die Gesundheit Ihrer Mitmenschen. Es geht um die Zukunft unseres Landes." Diese dringende Bitte richte er auch an alle, die in der Pflege und im Gesundheitswesen arbeiteten.
Die bereits zweimal Geimpften bat Steinmeier, sich auch eine dritte Spritze geben zu lassen. Auffrischungsimpfungen seien gerade für ältere Menschen das Gebot der Stunde. "Wenn sie so gut wie möglich geschützt sind, dann wird es uns auch gelingen, die Härten des letzten Winters zu vermeiden: Isolation, Einsamkeit, einsames Sterben." Dazu dürfe es nicht noch einmal kommen, betonte der Bundespräsident. "Wir alle zusammen müssen das verhindern. Und wir können es verhindern."
Athen fordert Booster-Impfung bei Älteren als Reisevoraussetzung
13:21 Uhr: Eine Corona-Auffrischungsimpfung muss nach Ansicht der griechischen Regierung Pflicht für über 60-Jährige werden, die durch die EU reisen wollen. Das forderte Regierungschef Kyriakos Mitsotakis am Mittwoch in einem Brief an EU-Kommissionspräsidentin
In Griechenland müssen sich alle Menschen über 60 die Auffrischungsimpfung spätestes sieben Monate nach der vorherigen Dosis verabreichen lassen - sonst verfallen ihre Impfzertifikate.
Rekordzahl an Corona-Neuinfektionen in Tschechien
12:41 Uhr: Die Gesundheitsbehörden in Tschechien haben erneut eine Rekordzahl an Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages registriert. Binnen 24 Stunden kamen 25.864 bestätigte Fälle hinzu, wie am Mittwoch aus den Daten des Gesundheitsministeriums hervorging. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 1.061 Fälle je 100.000 Einwohner. Mehr als 5.600 Corona-Patienten werden in dem deutschen Nachbarland im Krankenhaus behandelt.
Die Regierung von Ministerpräsident Andrej Babis ist seit ihrer Niederlage bei der Parlamentswahl Anfang Oktober nur noch geschäftsführend im Amt. Der Wahlsieger und designierte nächste Ministerpräsident Petr Fiala sagte am Mittwoch, die aktuelle Corona-Welle lasse sich nicht mehr stoppen, sondern nur noch in ihren Folgen abmildern. "Wir müssen lernen, mit COVID zu leben", forderte der Vorsitzende der Bürgerdemokraten (ODS).
Vertreter der künftigen Koalition aus fünf Parteien sprachen sich gegen eine Impfpflicht für Senioren über 60 Jahren aus, wie sie derzeit diskutiert wird. "Die Impfpflicht ist keine Lösung, sondern spaltet die Gesellschaft noch mehr", sagte der Mediziner Vlastimil Valek, der Gesundheitsminister werden soll. Zugleich sprach er sich dafür aus, Auffrischimpfungen bereits fünf Monate nach der vollständigen Impfung gegen COVID-19 zu ermöglichen.
Wieder mehr Corona-Erstimpfungen in Deutschland - Höchster Wert seit zwei Monaten
11:57 Uhr: Die Impfkampagne in Deutschland nimmt wieder Schwung auf: Am Dienstag haben so viele Menschen eine Erstimpfung gegen das Coronavirus erhalten wie zuletzt vor zwei Monaten. 84.478 Menschen in Deutschland ließen sich nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) erstmalig gegen das Virus impfen (Stand Mittwoch, 10:43 Uhr).
Zuletzt wurde ein ähnlich hoher Wert am 23. September erreicht. Damals ließen sich 90.995 Menschen eine erste Immunisierung gegen das gefährliche Virus geben.
Am Dienstag wurden außerdem gut 56.000 Zweit- und knapp eine halbe Million Booster-Impfungen verabreicht. Insgesamt sind damit 68,1 Prozent der Deutschen - 56,6 Millionen - vollständig gegen Corona geimpft. 58,8 Millionen (70,7 Prozent) haben eine Erstimpfung bekommen. 6,6 Millionen Menschen haben zusätzlich eine Auffrischungsimpfung erhalten. Insgesamt wurden 638.109 Impfungen verabreicht - so viele wie zuletzt am 28. Juli (693 714).
Das RKI geht davon aus, dass unter Erwachsenen vermutlich mehr Menschen geimpft sind, als die Daten nahelegen: Eine hundertprozentige Erfassung der Impfungen könne durch das Meldesystem nicht erreicht werden, heißt es auf der Impfübersicht des RKI.
Weiterhin gibt es beim Stand der Impfungen gegen das Coronavirus erhebliche regionale Unterschiede: Unter den Bundesländern verzeichnet Bremen mit 82,3 Prozent den höchsten Anteil Erstgeimpfter. Schlusslicht ist Sachsen, hier wurden 60,0 Prozent der Bevölkerung einmal geimpft.
Bremen zählt mit 79,7 Prozent ebenfalls den höchsten Anteil an vollständig geimpften Einwohnern. Sachsen ist auch hier mit 57,8 Prozent Schlusslicht.
Polen plant derzeit keine Corona-Impfpflicht
11:52 Uhr: Polen plant vorerst keine allgemeine Impfpflicht gegen das Coronavirus. Diese Lösung sei zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht vorgesehen, sagte der Impfbeauftragte Michael Dworczyk am Mittwoch. "Weder Regulierungen noch Kampanien helfen, weil in Polen alle über die Impfungen Bescheid wissen (...) Es gibt auch eine starke Polarisierung in der Gesellschaft und starke Emotionen auf beiden Seiten der Barrikaden."
Die Opposition wirft der nationalkonservativen PiS-Regierung vor, angesichts einer vergleichsweise geringen Impfquote und steigender Neuinfektionen untätig zu bleiben, um die Impfgegner unter ihren Wählern nicht zu verprellen. In Polen sind 20,3 Millionen von knapp 38 Millionen Einwohnern vollständig geimpft. Statistiken zeigen, dass die Impfquote besonders im Osten und Südosten des Landes niedrig ist - dort, wo die PiS die höchste Wählerzustimmung genießt.
Außer einer allgemeinen Maskenpflicht in Innenräumen, Bussen und Bahnen gibt es in Deutschlands Nachbarland praktisch keine Restriktionen, auch nicht für Ungeimpfte. Regierung und Opposition verhandeln gerade über ein neues Gesetz, das es Arbeitgebern ermöglichen soll, den Impfstatus ihrer Beschäftigten abzufragen.
Am Mittwoch meldete das Gesundheitsministerium 28.380 registrierte Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden, 460 Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Experten wie der Virologe Pawel Grzesiowski schätzen aber, dass die Zahl der Neuinfektionen in Wahrheit bei mehr als 100.000 täglich liegen dürfte.
Die Dunkelziffer der unentdeckten Infektionen sei sehr hoch, da Polen wesentlich weniger teste als seine europäischen Nachbarn, sagte Grzesiowski der Zeitung "Rzeczpospolita". Während Deutschland mit 80 Millionen Einwohnern rund 1,5 Millionen Tests täglich ausführt, kommen in Polen auf knapp halb so viele Einwohner nur rund 107.000 Tests.
NRW: Vorbereitung zur Impfung Sechs- bis Zwölfjähriger läuft an
11:50 Uhr: In Nordrhein-Westfalen sollen jetzt schon die Vorbereitungen für Corona-Impfungen in der Altersgruppe der Sechs- bis Zwölfjährigen anlaufen. In Kürze sei mit einer Zulassung von Impfstoffen für diese Altersklasse durch die Europäische Arzneimittel-Agentur zu rechnen, sagte NRW-Gesundheitsminister
Vor allem an die Wirtschaft sendete der Minister die Botschaft: "Wir tun alles, um einen erneuten Lockdown zu verhindern." Dazu müssten die Schutzregeln allerdings auch befolgt werden.
Zugangsbeschränkungen für Nichtgeimpfte nützten nichts, wenn Immunitätsnachweise nicht konsequent kontrolliert würden. Laumann appellierte an die Akteure in der Wirtschaft, dies zu befolgen und "dazu beizutragen, dass die Lage beherrschbar bleibt".
Aue-Präsident fordert Fußball-Lockdown - DFL winkt ab
11:03 Uhr: Die Deutsche Fußball Liga hat die Forderung des Fußball-Zweitligisten FC Erzgebirge Aue nach einer Unterbrechung des Spielbetriebes zurückgewiesen. Die DFL verwies in einer Stellungnahme auf die "abgestimmte Linie aller 36 Clubs", in der Corona-Pandemie immer auf Basis der staatlichen Vorgaben zu agieren, twitterte der Dachverband am Mittwoch. "Ein selbstverhängter, flächendeckender Lockdown im Sinne einer Saison-Unterbrechung ist daher kein Thema."
Aue-Präsident Helge Leonhardt hatte einen Fußball-Lockdown angesichts der steigenden Inzidenzwerte bis Ende Dezember gefordert. "Die nächsten vier Wochen werden extrem schwierig für unser Land und stellen uns vor eine Zerreißprobe. Dort wird kluges und geordnetes Handeln gefragt sein, ohne chaotische Aktionen", sagte der 63-Jährige der "Bild" am Mittwoch.
So lag die Inzidenz im Erzgebirgskreis am Dienstag bei 1.346,4. Leonhardt riet deshalb, Sorgfalt vor Gier walten zu lassen. "Wir müssen einfach den Schutz der Menschen in den Vordergrund stellen, Vorbilder sein", sagte der Unternehmer am Dienstagabend im Gespräch mit "Sport im Osten", "diesen Appell sende ich auch an die DFL, egal, ob er dort gehört wird oder nicht".
Angesichts der steigenden Corona-Infektionsfälle in den Mannschaften sieht Leonhardt eine Wettbewerbsverzerrung, da Spieler für die Partien ausfallen. Zudem wird in den Bundesländern die Zulassung von Zuschauern unterschiedlich gehandhabt.
In Sachsen werden in den höchsten drei Ligen keine Besucher mehr zugelassen. "Es kann nicht das Ziel sein, die erste Saisonhälfte um jeden Preis bis Weihnachten durchzupeitschen", sagte Leonhardt.
Zweithöchster Tageswert bei Corona-Neuinfektionen in Österreich
10:52 Uhr: Nach einem deutlichen Rückgang am Dienstag sind in Österreich wieder besonders viele Corona-Neuinfektionen verzeichnet worden. Die Behörden meldeten am Mittwoch 15.365 neue Fälle binnen 24 Stunden, das ist der zweithöchste Wert seit Beginn der Pandemie.
Die Zahl der Patienten auf den Intensivstationen blieb binnen Tagesfrist stabil, hat sich aber seit Monatsbeginn in etwa verdoppelt. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner liegt bei etwa 1.100.
Besonders stark ist das Infektionsgeschehen bei den Fünf- bis 14-Jährigen mit einer Inzidenz von 2.300. Immer wieder diskutiert wird daher, ob die bisher trotz des Lockdowns geöffneten Schulen doch geschlossen werden sollen. In Österreich gelten seit Montag bis 13. Dezember Ausgangsbeschränkungen. Viele Geschäfte und Freizeiteinrichtungen sind geschlossen.
Überlastete Kliniken: Größere Verlegungen aus Bayern in Vorbereitung
10:21 Uhr: Angesichts der sich zuspitzenden Corona-Lage in den Kliniken bereitet sich Bayern auf den Transport einer größeren Zahl von Intensivpatienten in andere Bundesländer vor. Für den Freistaat sei dazu inzwischen das sogenannte Kleeblatt-Konzept zur strategischen Verlegung von Intensivpatienten innerhalb Deutschlands aktiviert. Das teilte die Deutsche interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) in der Nacht zum Mittwoch mit.
In den nächsten Tagen soll eine größere Anzahl an Patienten in andere Kleeblatt-Regionen verlegt werden. Bayern ist in der Notfall-Struktur das Kleeblatt Süd. Auch die ebenfalls besonders von Corona betroffenen Länder Thüringen, Sachsen, Berlin und Brandenburg haben den Angaben nach das Konzept aktiviert, sie gehören zum Kleeblatt Ost. Aktuell gab es zuletzt im Norden und in Hessen noch freie Kapazitäten.
Damit COVID-19-Patienten trotz sich abzeichnender Engpässe in einigen Regionen weiterhin intensivmedizinisch behandelt werden können, hatte das strategische Steuerungsgremium von Bund und Ländern zuvor die Kleeblatt-Konferenz aktiviert. Das teilte der Vorsitzende des Arbeitskreises der Innenministerkonferenz für Feuerwehrangelegenheiten, Rettungswesen, Katastrophenschutz und zivile Verteidigung, Hermann Schröder, am Dienstag auf Anfrage mit.
Zweck dieser Konferenz, die sich täglich oder im Zwei-Tages-Rhythmus austauscht, ist es, eine bundesweite Verlegung von Patienten zu organisieren. Dabei geht es darum, freie Plätze und geeignete Transportmittel zu finden. "Wir müssen davon ausgehen, dass es zu Verlegungen über ein Kleeblatt hinaus kommen wird", hatte Schröder der Deutschen Presse-Agentur gesagt.
Unter dem Eindruck der ersten Corona-Welle hatten Bund und Länder im Frühjahr 2020 ein Konzept für die bundesweite Verlegung von Patienten entwickelt. Im September vergangenen Jahres wurde das sogenannte Kleeblatt-Konzept dann durch die Innen- und Gesundheitsminister beschlossen.
Es sieht vor, dass zunächst innerhalb der fünf Regionen - West, Nord, Ost, Süd, Südwest - verlegt wird. Wenn in einer dieser Regionen absehbar keine freien Plätze mehr vorhanden sind, wird im Austausch mit dem Gemeinsamen Melde- und Lagezentrum von Bund und Ländern beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) die Verlegung auch in andere Gebiete organisiert. Eine Fachgruppe des Robert-Koch-Instituts berät dabei.
"Impfen ist Mord": Busfahrer in Österreich entlassen
10:16 Uhr: In Österreich ist ein Fahrer eines Regionalbusses wegen der Aufschrift "Impfen ist Mord" auf seinem Fahrzeug entlassen worden. Eine Privatmeinung werde zwar akzeptiert, aber nicht das Instrumentalisieren eines öffentlichen Verkehrsmittels zur Verbreitung dieser Meinung, teilte ein Sprecher des Oberösterreichischen Verkehrsverbunds (OÖVV) am Mittwoch in Linz mit.
Der Fahrer hatte am Freitagabend auf der elektronischen Anzeigetafel an der Vorderseite des Busses den Namen der Linie mit seinem Slogan ersetzt. Die Aktion wurde durch Zeugen und mit Fotos dokumentiert. An dem Tag hatte die österreichische Regierung ihre Pläne für eine generelle Impfpflicht präsentiert.
Oberösterreich ist mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von etwa 1.700 pro 100.000 Einwohner besonders von der vierten Corona-Welle betroffen und weist eine unterdurchschnittliche Impfquote auf.
Ärzte in Russland wollen Impfgegnern Corona-Stationen zeigen
09:56 Uhr: Ärzte mehrerer russischer Kliniken wollen Impfgegnern Corona-Stationen zeigen. Der am Mittwoch von der Staatsagentur Tass veröffentlichte offene Brief richte sich in erster Linie an Politiker, Künstler und Medienleute, die zuletzt Impfungen gegen das Coronavirus in Zweifel gezogen hätten, hieß es.
Angesichts der Reichweite, die diese Menschen in den Medien hätten, werde man trotz vieler Arbeit Zeit finden, "sie durch die Intensivstationen und pathologischen Abteilungen unserer Krankenhäuser zu führen", heißt es in dem Schreiben an die Adresse von Prominenten.
Russlands oberster Corona-Arzt Denis Prozenko schrieb im Nachrichtenkanal Telegram: "Sie sollen mit eigenen Augen sehen, wie die Menschen um jeden Atemzug kämpfen, sie sollen die Geschichten unserer Patienten hören, die ihnen geglaubt haben und nicht uns."
Die Impfkampagne in Russland mit seinen mehr als 146 Millionen Einwohnern läuft wegen einer weit verbreiteten Skepsis nur schleppend. Erst 40 Prozent der Bevölkerung sind laut Statistik vollständig geschützt. Russland verfügt über mehrere eigene Impfstoffe.
Am Mittwoch meldeten die Behörden 1.240 Corona-Tote innerhalb von 24 Stunden. Zudem gab es mehr als 33.500 Neuinfektionen binnen eines Tages. Auch in Russland breitet sich die deutlich ansteckendere Delta-Variante des Virus aus.
Stiko will Impfempfehlung für Kinder ab fünf im Dezember vorlegen
09:27 Uhr: Die Ständige Impfkommission (Stiko) will ihre Empfehlung zur Corona-Impfung für Kinder von fünf bis elf Jahren vor Jahresende abgeben. "Unser Ziel ist es, diese Empfehlung bis Ende Dezember, möglichst bis zum Start der Auslieferung des Kinder-Impfstoffs an die Länder, fertigzustellen", sagte der Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwoch). Die Empfehlung sei zurzeit in Arbeit.
Die Zulassung des Biontech/Pfizer-Impfstoffs für Kinder ab fünf Jahren durch die europäische Arzneimittelbehörde EMA wird noch diese Woche erwartet. Laut dem geschäftsführenden Bundesgesundheitsminister
Der Stiko geht es auch darum, als Grundlage für ihre Empfehlung Daten zu seltenen Impfkomplikationen aus anderen Ländern zu bekommen. In den USA etwa werden kleinere Kinder bereits seit November mit dem geringer dosierten Wirkstoff geimpft, nach Regierungsangaben haben bisher rund 2,6 Millionen Fünf- bis Elfjährige die erste Spritze bekommen. Die dortige Lage und der Gesundheitszustand der Kinder in den USA gelten aber nicht als 1:1 vergleichbar mit Deutschland.
Umfrage: Große Mehrheit befürwortet Corona-Impfpflicht
09:06 Uhr: Eine große Mehrheit in Deutschland ist jetzt für eine allgemeine Impfpflicht gegen das Coronavirus. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov sprachen sich 69 Prozent der Befragten für eine allgemein verpflichtende Immunisierung gegen das gefährliche Virus aus. 23 Prozent würden dies ablehnen.
Vor zwei Wochen (11. November) hatten sich in einer YouGov-Umfrage lediglich 44 Prozent der Befragten für eine allgemeine Impfpflicht ausgesprochen. 27 Prozent lehnten dies ab. Insgesamt hat sich die Stimmung seit Beginn der Corona-Impfungen in Deutschland vor knapp einem Jahr gedreht.
Wenige Tage nach der ersten Impfung am 26. Dezember vergangenen Jahres waren laut einer YouGov-Umfrage noch 56 Prozent gegen eine allgemeine Impfpflicht und nur 33 Prozent dafür gewesen.
Ab Mittwoch gelten in NRW schärfere Corona-Regeln
08:43 Uhr: In Nordrhein-Westfalen gelten ab Mittwoch strengere coronabedingte Einschränkungen. Das kündigte Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Dienstag bei der Vorstellung der aktualisierten Coronaschutzverordnung in Düsseldorf an.
Im Freizeitbereich gelten demnach ab Mittwoch flächendeckend Zugangsbeschränkungen für Erwachsene, die nicht gegen das Coronavirus geimpft oder davon genesen sind (2G-Regel). In Bereichen mit besonders hohem Infektionsrisiko - etwa in Diskotheken, Clubs oder bei Karnevalsfeiern - müssen selbst Geimpfte und Genesene dann zusätzlichen einen aktuellen negativen Test vorlegen (2G plus). Ausnahmen gelten für Kinder und Jugendliche im Alter von einschließlich 15 Jahren sowie für Menschen ohne Impfempfehlung beziehungsweise für diejenigen, die nicht geimpft werden können.
Nichtgeimpfte seien dann mit Ausnahme ihres Arbeitslebens weitestgehend von gesellschaftlichen Veranstaltungen ausgeschlossen, sagte Laumann. Es sei nicht verantwortbar, sich nicht impfen zu lassen, wenn es der gesundheitliche Zustand zulasse, betonte der Minister.
Überlastete Kliniken: Größere Verlegungen aus Bayern in Vorbereitung
08:14 Uhr: Angesichts der sich zuspitzenden Corona-Lage in den Kliniken bereitet sich Bayern auf den Transport einer größeren Zahl von Intensivpatienten in andere Bundesländer vor. Für den Freistaat sei dazu inzwischen das sogenannte Kleeblatt-Konzept zur strategischen Verlegung von Intensivpatienten innerhalb Deutschlands aktiviert. Das teilte die Deutsche interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) in der Nacht zum Mittwoch mit.
In den nächsten Tagen soll eine größere Anzahl an Patienten in andere Kleeblatt-Regionen verlegt werden. Bayern ist in der Notfall-Struktur das Kleeblatt Süd. Auch die ebenfalls besonders von Corona betroffenen Länder Thüringen, Sachsen, Berlin und Brandenburg haben den Angaben nach das Konzept aktiviert, sie gehören zum Kleeblatt Ost. Aktuell gab es zuletzt im Norden und in Hessen noch freie Kapazitäten.
Damit COVID-19-Patienten trotz sich abzeichnender Engpässe in einigen Regionen weiterhin intensivmedizinisch behandelt werden können, hatte das strategische Steuerungsgremium von Bund und Ländern zuvor die Kleeblatt-Konferenz aktiviert. Das teilte der Vorsitzende des Arbeitskreises der Innenministerkonferenz für Feuerwehrangelegenheiten, Rettungswesen, Katastrophenschutz und zivile Verteidigung, Hermann Schröder, am Dienstag auf Anfrage mit.
Zweck dieser Konferenz, die sich täglich oder im Zwei-Tages-Rhythmus austauscht, ist es, eine bundesweite Verlegung von Patienten zu organisieren. Dabei geht es darum, freie Plätze und geeignete Transportmittel zu finden. "Wir müssen davon ausgehen, dass es zu Verlegungen über ein Kleeblatt hinaus kommen wird", hatte Schröder der Deutschen Presse-Agentur gesagt.
Unter dem Eindruck der ersten Corona-Welle hatten Bund und Länder im Frühjahr 2020 ein Konzept für die bundesweite Verlegung von Patienten entwickelt. Im September vergangenen Jahres wurde das sogenannte Kleeblatt-Konzept dann durch die Innen- und Gesundheitsminister beschlossen.
Es sieht vor, dass zunächst innerhalb der fünf Regionen - West, Nord, Ost, Süd, Südwest - verlegt wird. Wenn in einer dieser Regionen absehbar keine freien Plätze mehr vorhanden sind, wird im Austausch mit dem Gemeinsamen Melde- und Lagezentrum von Bund und Ländern beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) die Verlegung auch in andere Gebiete organisiert. Eine Fachgruppe des Robert-Koch-Instituts berät dabei.
Neuseeland will 2022 seine Grenzen für Touristen öffnen
07:49 Uhr: Nach mehr als zwei Jahren coronabedingter Einschränkungen will Neuseeland von 2022 an erneut ausländische Touristen empfangen. Ab dem 30. April könnten vollständig geimpfte Reisende allmählich wieder ins Land, kündigte der Minister zur Eindämmung der Corona-Pandemie, Chris Hipkins, am Mittwoch an.
"Unsere Grenze zu schließen, war einer der ersten Schritte, um unser Land vor COVID-19 zu schützen. Und sie wird das letzte sein, was wir öffnen", sagte er.
Mit wenigen Ausnahmen war die Einreise nach Neuseeland seit März 2020 nur Staatsbürgern und Menschen mit Wohnsitz in dem Pazifikstaat gestattet. Es gebe aber weiterhin eine Pandemie mit steigenden Corona-Fällen in Europa und anderen Regionen der Welt, betonte Hipkins. "Wir müssen also mit der Grenzöffnung sehr vorsichtig sein."
So müssten auch vollständig Geimpfte getestet sein und sich nach der Ankunft in eine siebentägige staatliche Quarantäne begeben. Für Reisende aus Risikogebieten komme eine dreitägige häusliche Isolation hinzu. Weitere Bestimmungen, etwa zu einer nach Visakategorien gestaffelten Einreise, müssten noch ausgearbeitet werden.
Neuseeland gilt weltweit als Vorzeigestaat im Kampf gegen das Virus. Es verfolgte lange eine sogenannte Null-COVID-Strategie. Zuletzt musste die Regierung des Inselstaates aber eingestehen, dass diese Strategie mit der Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante kaum noch realisierbar ist.
Bislang wurden in dem Land etwa 10.200 Infektionsfälle bestätigt, 40 Menschen sind in Verbindung mit COVID-19 gestorben. Rund 84 Prozent der fünf Millionen Einwohner sind bisher vollständig gegen das Coronavirus geimpft.
Merz für weitgehenden Lockdown für Ungeimpfte
07:31 Uhr: Angesichts der vierten Corona-Welle hat sich der CDU-Politiker
Eine solche Regelung sei verhältnismäßig und könnte auch sofort umgesetzt werden. Der ehemalige CDU/CSU-Fraktionschef bewirbt sich nach zwei gescheiterten Versuchen wieder um den Parteivorsitz der CDU.
Merz verwies darauf, dass Beschäftigte ohne Impfung bei einem solchen Lockdown dann auch nicht mehr arbeiten könnten. "Mit konsequenter 2G-Regelung wäre der Zugang zum Betrieb und zur Arbeitsstelle auch nur noch für Geimpfte und Genese möglich - mit allen Konsequenzen."
Es müsse gelten: "Kein Ungeimpfter mehr im Büro, kein ungeimpfter Fußballspieler mehr auf dem Rasen, kein ungeimpfter Abgeordneter mehr im Bundestag, kein ungeimpfter Student mehr im Hörsaal."
Skeptisch bewertete Merz dagegen abermals eine Impfpflicht. "Ich bin dafür, staatliche Anordnungen nur zu treffen, wenn man sie auch durchsetzen kann", sagte er.
Spahn zu Ungeimpften: "Was muss eigentlich noch passieren?"
07:13 Uhr: Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat angesichts der Corona-Lage das Verhalten von Ungeimpften beklagt. "Es gibt immer noch diejenigen, die glauben, das Virus können ihnen nichts anhaben. Diese Menschen würde ich am liebsten auf eine Intensivstation zerren und sie im Angesicht des Leids fragen: Was muss eigentlich noch passieren, damit ihr es kapiert?" sagte Spahn der "Rheinischen Post" am Mittwoch.
Der CDU-Politiker hält es für möglich, die für den 9. Dezember geplante nächste Ministerpräsidentenkonferenz vorzuziehen. "Wir werden früher handeln müssen. Wir sehen ja, dass in Sachsen, Bayern, Baden-Württemberg und Thüringen die Lage sehr ernst ist. Wir müssen wohl erstmals Patienten in großem Stil innerhalb Deutschlands verlegen." Schärfere Maßnahmen für Veranstaltungen, Bars und Clubs müssten geprüft werden.
Auf die Frage, ob er einen Teil-Lockdown ausschließe, sagte Spahn: "Ausschließen sollte man in dieser Lage gar nichts, so bitter das ist." Wichtig sei allerdings, dass alles getan werde, um Schließungen von Kitas und Schulen zu vermeiden.
Neuinfektionen erreichen abermals neuen Höchstwert - Inzidenz erstmals über 400
06:26 Uhr: Die Zahl der binnen eines Tages ans Robert-Koch-Institut (RKI) übermittelten Corona-Neuinfektionen hat abermals einen neuen Höchststand erreicht. Zudem stieg die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz nach Angaben des RKI vom frühen Mittwochmorgen erstmals seit Beginn der Pandemie über 400.
Den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche gab das Institut mit 404,5 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 399,8 gelegen, vor einer Woche bei 319,5 (Vormonat: 106,3).
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 66.884 Corona-Neuinfektionen - im Vergleich zu 52.826 Ansteckungen vor genau einer Woche. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04:05 Uhr wiedergeben.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 335 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 294 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 5.497.795 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Dienstag mit 5,60 an (Montag: 5,28). Der Wert spielt eine wesentliche Rolle für die Beurteilung des Infektionsgeschehens. Bei Überschreitung der Grenzwerte 3, 6 und 9 in den Bundesländern können dort jeweils schärfere Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie verhängt werden.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 4.712.900 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 99.768.
3G-Regel am Arbeitsplatz tritt in Kraft
04:45 Uhr: Das neue Infektionsschutzgesetz mit Regeln für 3G am Arbeitsplatz tritt an diesem Mittwoch in Kraft. Zugang zu Betrieben sollen Beschäftigte dann nur noch bekommen, wenn sie geimpft, genesen oder getestet sind.
Geimpfte und Genesene müssen das belegen - zum Beispiel mit dem gelben Impfpass, Impfzertifikat über eine App oder Genesenennachweis. Ungeimpfte, die nicht von zu Hause arbeiten können, müssen dem Arbeitgeber einen tagesaktuellen Test (oder maximal 48 Stunden alten PCR-Test) vorlegen. Auch ein Selbsttest vor Ort unter Aufsicht des Arbeitgebers ist möglich.
Arbeitgeber sind für die Überprüfung der Nachweise vor dem Betreten der Arbeitsstätten verantwortlich. Unternehmen müssen die 3G-Regeln täglich kontrollieren und auch dokumentieren. Arbeitgeber sollen zudem mindestens zweimal pro Woche kostenlose Tests anbieten.
Wirtschaftsverbände kritisieren einen hohen Aufwand bei den Kontrollen und die kurzfristige Umsetzung. Manche Unternehmen wollen in Übergangsregelungen nur stichprobenartig Nachweise kontrollieren.
Datenschützer sehen zudem noch offene Fragen: "Es hätte in den meisten Fällen gereicht, den Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern überhaupt eine Kontrolle zu ermöglichen", monierte der Bundesdatenschutzbeauftragte Ulrich Kelber. Stattdessen seien die Unternehmen dauerhaft, flächendeckend und unter Androhung eines Bußgeldes zur Kontrolle verpflichtet.
Mit der 3G-Regel im Job kommt auch wieder eine Homeoffice-Pflicht: Wo keine betrieblichen Gründe entgegenstehen, soll die Arbeit vom häuslichen Arbeitsplatz ermöglicht werden. Solche Gründe könnten vorliegen, wenn Betriebsabläufe sonst erheblich eingeschränkt würden oder gar nicht aufrechterhalten werden könnten - etwa bei Reparatur- und Wartungsaufgaben. Beschäftigte wiederum müssen ein Angebot des Arbeitgebers annehmen, soweit ihrerseits keine Gründe entgegenstehen.
Corona-Spätfolgen: Verbesserungsbedarf bei Diagnose und Behandlung
04:37 Uhr: Mit einem neuen Fachverband soll die Behandlung von Corona-Spätfolgen verbessert werden. Für Patienten, die nach einem eigentlich milden Verlauf der Krankheit mit teils schweren Beeinträchtigungen kämpfen, gebe es "noch keinen medikamentösen kausalen Therapieansatz", sagte die Mitinitiatorin und Chefärztin der Median-Reha-Klinik Heiligendamm, Jördis Frommhold, der Deutschen Presse-Agentur.
Deshalb hält sie einen stärkeren interdisziplinären Austausch für nötig. Gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Fachrichtungen will Frommhold einen neuen Fachverband ins Leben rufen, um die Behandlung zu verbessern.
Wie viele Patienten es insgesamt gibt, darüber fehlten aktuell noch belastbare Zahlen, heißt es vom Robert-Koch-Institut (RKI). Eine im Juli 2021 im Fachmagazin "The Lancet" veröffentlichte Studie aus Deutschland bietet jedoch einen Anhaltspunkt: In der Arbeit zu Spätfolgen nach milden Corona-Verläufen heißt es, dass etwa eine von zehn Personen mit zunächst geringen oder keinen Symptomen auch Monate nach der akuten Erkrankung noch Symptome wie Atembeschwerden, Schlaflosigkeit, Geschmacksstörungen und Müdigkeit hatten.
Auch das RKI verlinkt auf diese Studie. Frommhold zufolge könnte das Krankheitsbild jetzt schon bis zu 500.000 Menschen in Deutschland betreffen.
Aus Sicht von Martin Scherer, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin, besteht das Grundproblem bei Corona-Spätfolgen in der Diagnose: Ohne einen Beleg einer COVID-Infektion durch einen positiven PCR-Test oder einen Bescheid des Gesundheitsamtes sei eine Behandlung in der Praxis schwer möglich. Dies betrifft ihm zufolge jene, die nach einem milden COVID-Verlauf zeitverzögert Symptome entwickeln.
Erhöhte Nachfrage führt regional zu Mangel bei Corona-Selbsttests
04:15 Uhr: Die Nachfrage nach Corona-Selbsttests in Apotheken oder Drogerien steigt mit der wachsenden Zahl der Fälle - in einigen Regionen werden sie knapp. In Drogerien komme es bundesweit regional zu Engpässen, wie ein Sprecher der Drogeriekette Rossmann auf Anfrage mitteilte. Aufgrund der aktuell hohen Nachfrage könne es punktuell Probleme bei der Verfügbarkeit geben. Zuvor hatte die "Berliner Morgenpost" darüber berichtet.
Auch die Drogeriekette dm berichtete von einer ähnlichen Situation. "Derzeit kann es aufgrund der schwankenden Nachfrage sowie gestörter Lieferketten dazu kommen, dass nicht immer alle Produkte ausreichend verfügbar sind", teilte der Geschäftsführer der dm-Drogeriekette, Sebastian Bayer, mit.
Die Drogerie bietet Selbsttests von drei verschiedenen Herstellern an. Online war keiner der Tests verfügbar (Stand 23. November). Zwei der drei verschiedenen Tests waren der Website zufolge jedoch in den Läden der Kette in allen Bundesländern zu kaufen.
Die Corona-Selbsttests können aber nicht nur in Drogerien, sondern auch in Apotheken gekauft werden - hier kommt es regional ebenso zu Engpässen. "In einigen Regionen gibt es derzeit Lieferengpässe für Schnelltests, andere Regionen haben noch keine Probleme", teilte eine Sprecherin des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) mit.
In welchen Regionen die Tests genau knapp seien, konnte die DAV-Sprecherin nicht sagen. "Wenn in einer Apotheke die Tests ausgegangen sind, wird sich die Leiterin oder der Leiter der Apotheke um schnellstmöglichen Nachschub bemühen. Deshalb kann sich die Verfügbarkeit in den Apotheken täglich ändern", betonte sie.
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