- 22:00 Uhr: Bund und Länder beraten am Sonntag über harten Lockdown
- 19:18 Uhr: Sachsens Regierung verhängt harten Lockdown ab Montag
- 16:53 Uhr: Kretschmer: Forderung nach Corona-Lockerungen "völlige Verkennung der Situation"
- 13:28 Uhr: Söder und Spahn fordern bundesweitern Lockdown noch vor Weihnachten
- 13:15 Uhr: Mediziner fordern Handeln: Viele Intensivstationen vor dem Kollaps
- 12:59 Uhr: Zahl der Corona-Toten in Deutschland ist massiv angestiegen
- 12:33 Uhr: Kretschmann verhängt Ausgangsbeschränkungen im ganzen Südwesten ab Samstag
- 06:20 Uhr: Höchstwerte: 29.875 Corona-Neuinfektionen und 598 Todesfälle gemeldet
Top-News: Bund und Länder beraten am Sonntag über Lockdown
Bund und Länder wollen am Sonntagvormittag über weitere Maßnahmen in der Corona-Pandemie beraten. Ab 10.00 Uhr soll es nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur eine Schaltkonferenz von
Die von den Gesundheitsämtern übermittelten Neuinfektionen in den vergangenen 24 Stunden waren von Donnerstag auf Freitag um über 6.000 auf insgesamt 29.875 hochgeschnellt. 598 Todesfälle wurden übermittelt. Beides war jeweils ein neuer Höchstwert.
Alle weiteren Corona-Meldungen des Tages im Überblick
Sachsens Regierung verhängt harten Lockdown ab Montag
19:18 Uhr: Sachsen verhängt zur Eindämmung der Corona-Pndemie von Montag an einen Lockdown und fährt das öffentliche Leben herunter. Die genauen Maßnahmen beschloss das Kabinett am Freitagabend in Dresden in seiner neuen Corona-Schutzverordnung. Schulen, Kitas und Horte bleiben demnach zu, ebenso zahlreiche Geschäfte im Einzelhandel. Der Lockdown soll bis zum 10. Januar dauern.
In besonders betroffenen Gebieten soll es zwischen 22 und 6 Uhr Ausgangsbeschränkungen geben. Die nächtlichen "Ausgangssperren", kündigte Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) an. Sie sollen von einem Inzidenzwert von 200 an greifen. Dann darf das Haus nur aus triftigen Gründen verlassen werden. Zum Einkaufen und für Sport gilt ein 15-Kilometer-Radius um das eigene Wohnumfeld.
Köpping verwies auf die drastisch gestiegenen Infektionszahlen in Sachsen. Das mache sie sehr besorgt. 2.754 Patienten befänden sich im Krankenhaus, davon 494 auf Intensivstationen. "Ich will damit sagen, dass die Lage in Sachsen nach wie vor ernst ist." Deshalb habe man die neue Schutzverordnung beschlossen.
Der Freistaat gilt bundesweit als Corona-Brennpunkt. Sowohl das Robert Koch-Institut als auch das Gesundheitsministerium wiesen am Freitag für ihn einen Inzidenzwert von 313 aus. Über die Sitzungen der Landtagsausschüsse wurde auch das Parlament in die Entscheidung einbezogen.
Ramelow geht freiwillig in Kurzzeit-Quarantäne
17:32 Uhr: Thüringens Ministerpräsident
Wahrscheinlich werde Ramelow nur am Wochenende in seinem Haus bleiben. Sollte es eine Videokonferenz der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in dieser Zeit geben, werde er diese von zu Hause aus wahrnehmen.
Hintergrund ist, dass Ramelow einer Landtagsabgeordneten der Linken bei einem Termin begegnet war, die inzwischen positiv getestet ist. Der erste positive Coronafall im Parlament hatte am Freitag dazu geführt, dass ein geplante Sondersitzung in Erfurt abgesagt wurde.
Die "Thüringer Allgemeine" (Online-Ausgabe) berichtete, Ramelow habe mit der positiv getesteten Abgeordneten am 3. Dezember Kontakt bei der Eröffnung einer Straße gehabt. Sie habe den Regierungschef aber nur aus der Ferne gegrüßt. Sicherheitsabstände und Maskenpflicht seien eingehalten worden.
Kretschmer: "Ganz andere, ganz klare, autoritäre Maßnahmen des Staats" nötig
16:53 Uhr: Der sächsische Ministerpräsident
"Das ist eine völlige Verkennung der Situation, in der Deutschland zur Zeit ist." Ihm sei klar geworden, dass nun "ganz andere, ganz klare, autoritäre Maßnahmen des Staats" nötig seien.
"Es ist nicht mehr damit getan, dass wir mahnen", sagt Kretschmer. Das gesellschaftliche Leben müsse zur Ruhe kommen. Nur so sei es möglich, die Kontaktzahlen zu reduzieren und somit letztlich die Krankenhäuser zu entlasten.
Ab Montag Dezember werden in Sachsen alle Kindergärten, Schulen und der Einzelhandel geschlossen. Es gilt außerdem eine Ausgangsbeschränkung, Bürger dürfen sich nur noch im eigenen Landkreis und in einem Radius von 15 Kilometern bewegen.
Diese Maßnahmen seien "ganz klar erforderlich, damit Mediziner und Pfleger ihre Arbeit wieder in einer guten Qualität und nicht mehr in einem Zustand absoluter Überforderung nachkommen können", sagt Kretschmer. Das Ziel, die medizinische Versorgung aufrecht zu erhalten, sei "nicht verhandelbar".
Gastronomen: Novemberhilfen sind wirkungslos
16:23 Uhr: Das Warten auf die sogenannten Novemberhilfen belastet nach Angaben von Vertretern großer Gastronomie-Unternehmen die Branche zunehmend. "Die bisher geleisteten Abschläge sind ungenügend, die Liquidität geht den Unternehmen aus", heißt es in einem Brief an die Regierungschefs von Bund und Ländern. Darin wird die sofortige Auszahlung gefordert und vor Insolvenzen gewarnt.
Als Unterstützer werden Vertreter von Ketten wie Block House, Balzac Coffee, Feinkost Käfer, Nordsee und Hans im Glück angeführt, auch der Gastronom
Die Gastronomie ist seit sechs Wochen weitgehend geschlossen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu bremsen. Bei den regulären Novemberhilfen sollen 75 Prozent des entgangenen Umsatzes erstattet werden. Offen ist aber, wann genau sie ausgezahlt werden. Das Wirtschaftsministerium rechnete zuletzt mit Januar. Zuvor fließen Abschlagszahlungen.
Immunisierung nach COVID unsicher - Schnelltests nicht hilfreich
15:48 Uhr: Schnelltests auf COVID-19-Antikörper sind aus Sicht von Experten kein sinnvolles Instrument bei der Entscheidung darüber, wer eine Impfung gegen die Krankheit bekommt oder nicht.
Zuvor hatte schon der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, der Einschätzung eine Absage erteilt, Impfdosen würden "verschwendet", wenn sie Menschen verabreicht würden, die wegen einer unerkannten Corona-Erkrankung möglicherweise bereits immun seien.
Zur Begründung sagte der RKI-Chef, dass nach bisherigen Erkenntnissen weniger als zehn Prozent der Bevölkerung - inklusive Dunkelziffer - mit dem Coronavirus infiziert worden seien. Bei diesen sei zudem unklar, wie lange eine Immunität danach überhaupt anhalte. Es gebe etwa "klare Daten", dass neutralisierende Antikörper nach einigen Monaten "verschwinden", so Wieler. "Insofern ist die Entscheidung, eben nicht die Antikörper zu testen, genau die richtige."
Wieler verwies darauf, dass die Ständige Impfkommission (Stiko) ihre Empfehlungen zur Impfreihenfolge bereits seit Mai sorgfältig entwickelt habe. Sie seien derzeit in der Abstimmung, Kritik daran werde aufgenommen und bewertet. Aber auch nach dem Beginn der Impfungen werde im Licht weiterer Erfahrungen mit der Krankheit, den Impfungen und möglichen Nebenwirkungen weiter an den Empfehlungen gearbeitet: "Dieses Dokument ist ein lebendes Dokument."
Eberl: Bisher keine Lockdown-Signale für den Fußball
15:20 Uhr:
"Wir haben kein Signal bekommen, was den Fußball betrifft", sagte der Sportchef von Borussia Mönchengladbach am Freitag. Der 47-Jährige verwies auf die bisher überschaubaren Corona-Fälle in den höchsten Ligen: "Ich glaube, dass wir mit unseren Konzepten, die wir im März, April, Mai entwickelt haben, sehr gut gefahren sind. Dass wir gezeigt haben, dass ein Spielbetrieb möglich ist mit wirklich geringster, quasi null Ansteckung."
Nach Eberls Einschätzung wird sich das Infektionsrisiko im Fußball in den kommenden Wochen eher verringern: "Die meisten Ansteckungen kamen ja, als die Jungs durch die Welt gereist sind. Das würde jetzt erstmals wegfallen, weil Europa vorbei ist und weil die Länderspiele vorbei sind. Dementsprechend haben wir kein Signal bekommen, was den Fußball betrifft, dass wir irgendwie Angst haben müssten. Aber das wird in der Politik entschieden."
Gleichwohl äußerte Eberl Verständnis für etwaige strengere bundesweite Corona-Maßnahmen: "Das Virus macht nicht halt. Die Gesundheit steht über allem. Und wir wollen auch Weihnachten 2021 und 2022 wieder mit allen Menschen feiern, die uns wichtig sind."
Corona-Studie in Österreich: Mehr als Hälfte der Fälle unerkannt
15:04 Uhr: Bei einer Coronavirus-Studie in Österreich waren mehr als die Hälfte aller entdeckten Fälle zuvor nicht registriert. Das galt sowohl für akute Infektionen Mitte November als auch für Antikörper im Blut, die auf frühere Infektionen hindeuten.
Das teilte die Statistikbehörde des Landes am Freitag zur Prävalenz-Studie der Medizinischen Universität Wien im Auftrag des Wissenschaftsministeriums mit. Von einer repräsentativen Stichprobe von fast 8.000 Menschen ließen sich rund 2.200 Mitte November einen Abstrich und Blutproben abnehmen.
In 92 Blutproben seien virusspezifische Antikörper gefunden worden, die laut Forschungsstand etwa drei Wochen nach Infektion verlässlich nachgewiesen werden könnten, hieß es.
Das lasse sich auf rund 349.000 der 8,9 Millionen Einwohner Österreichs hochrechnen: "Zwischen Mitte und Ende Oktober hatten 4,7 Prozent der österreichischen Wohnbevölkerung ab 16 Jahren Antikörper gegen SARS-CoV-2 und damit seit Beginn der Pandemie eine Infektion durchgemacht. Drei von fünf Infizierten blieben dabei behördlich unentdeckt", so Statistik-Austria-Chef Tobias Thomas.
Auch bei den Abstrichen und Labortests auf akute Infektionen waren 55 Prozent der in der Studie entdeckten Fälle noch nicht behördlich bekannt. Der Schätzung zufolge waren damit Mitte November in Österreich rund 228.000 Menschen akut mit dem Coronavirus infiziert - offiziell waren zu dem Zeitpunkt rund 103.000 akute Fälle erfasst.
Maskenverweigerin zieht Messer bei Kontrolle
14:29 Uhr: Bei einer Kontrolle der geltenden Corona- Schutzmaßnahmen im Dresdner Hauptbahnhof hat eine Frau am Donnerstag Bundespolizisten mit einem Messer bedroht. Die Beamten wiesen die 37-Jährige, die keine Mund-Nase-Bedeckung trug, zuvor auf die Maskenpflicht an Haltepunkten, Bahnhöfen und in Zügen hin und belehrten sie, wie die Bundespolizei am Freitag mitteilte.
Sie lehne alle Maßnahmen kategorisch ab, sagte demnach die aus dem Erzgebirgskreis stammende Deutsche, machte keine Angaben zu ihrer Identität und versuchte mehrfach weiterzugehen.
Als die Polizisten androhten, sie auf die Wache mitzunehmen, zog sie mit den Worten "Wissen Sie, was gegen Corona schützt?" ein zwölf Zentimeter langes Küchenmesser, wie in der Mitteilung steht. Erst als die Beamten mit Schusswaffeneinsatz drohten, gab sie auf. Die Maskenverweigerin wurde gefesselt zur Wache gebracht, dabei beschimpfte sie die Beamten, trat nach ihnen und blieb "unkooperativ".
Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer-Impfstoff in USA vor Zulassung
14:04 Uhr: Endspurt zur Notfallzulassung für den Corona-Impfstoff des Mainzer Unternehmens Biontech und dessen US-Partner Pfizer: "Gerade eben hat die FDA Pfizer darüber informiert, dass sie auf eine Zulassung hinarbeiten wollen", sagte US-Gesundheitsminister Alex Azar am Freitagmorgen (Ortszeit) dem US-Sender ABC.
Die FDA bestätigte diese Angaben per Mitteilung. Auch die Gesundheitsbehörde CDC sei informiert worden, damit die Auslieferung des Impfstoffs dann rasch losgehen könne. Die Notfallzulassung der US-Arzneimittelbehörde FDA könne "in den nächsten Tagen" kommen. "Am Montag oder Dienstag kommender Woche könnten wir sehen, dass Menschen geimpft werden."
Zuvor hatte der Antrag von Pfizer und Biontech bereits eine wichtige Hürde genommen: Ein Berater-Komitee der FDA hatte sich am Donnerstag nach stundenlanger Diskussion dafür ausgesprochen, eine Notfallzulassung für Menschen ab 16 Jahren zu gewähren. Bei dem per Video-Schalte abgehaltenen Treffen stimmten 17 der Fachleute für die Zulassung, 4 votierten dagegen. Es gab eine Enthaltung.
Söder und Spahn fordern bundesweiten Lockdown noch vor Weihnachten
13:28 Uhr: Angesichts stark steigender Corona-Zahlen hat sich Bayerns Ministerpräsident
Bund und Länder müssten nun überlegen, die Ferien vorzuziehen und auch Geschäfte früher zu schließen. "Ein Tag weniger verschlechtert nicht die Lebensqualität, er kann aber helfen."
Söder hatte in dieser Woche bereits erklärt, dass Bayern einen bundesweiten Lockdown mittragen werde. Er pochte dabei aber immer wieder auf eine deutschlandweite Regelung und auch auf notwendige Finanzhilfen des Bundes.
Auch
Spahn verwies auf den neuen Höchststand von 598 Todesfällen binnen eines Tages und mehr als 4.300 Menschen auf den Intensivstationen. Er warb zugleich für stärkeres Mitmachen bei Kontaktvermeidung, Abstand, Masken und Hygieneregeln.
Die übergroße Mehrheit der Bürger tue dies aus Überzeugung. Zu viele handelten aber nach dem Prinzip "Erlaubt ist, was nicht ausdrücklich verboten ist." Man müsse aber nicht alles ausreizen.
Auch die NRW-Regierung hatte sich zuvor für einen Lockdown noch vor den Feiertagen ausgesprochen. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wirbt
Er wolle ein klares, wirksames Signal, um die Zahl der Neuinfektion spürbar zu senken, da die ernste Lage jetzt konsequentes Handeln verlange. Nach dem Willen der NRW-Regierung solle es "schnellstmöglich" eine Konferenz der Ministerpräsidenten geben, in der ein möglichst zügiger bundesweiter Lockdown vereinbart werde. Laschet und sein Vize Joachim Stamp (FDP) wollten sich am Mittag in Düsseldorf konkret dazu äußern.
Baden-Württemberg hat bereits einen harten Lockdown ab kommendem Samstag veranlasst. Dann gibt es Ausgangsbeschränkungen tagsüber und Ausgangssperren in der Nacht.
Intensivmediziner weisen auf Überlastung der Intensivstationen hin
13:15 Uhr: Intensivmediziner habe rasche Entscheidungen für zusätzliche bundesweite Corona-Beschränkungen gefordert. Jeder weitere Tag ohne durchgreifende und nachhaltige Lockdown-Maßnahmen koste Menschenleben, sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Uwe Janssens, am Freitag. Selbst ein sofortiger Lockdown würde die Zahlen erst in zwei bis drei Wochen deutlich sinken lassen. "Ein Zögern und Warten auf Weihnachten ist schier unverantwortlich."
Die Belastungen auf den Intensivstationen hätten ein Ausmaß angenommen, das nicht mehr lange von Pflegern und Ärzten gestemmt werden könne. Wie die Organisation erläuterte, komme es auf ein gemeinsames Handeln aller Länder an. Nötig sei die Möglichkeit einer Reserve, um Patienten in weniger belastete Regionen verlegen zu können.
Frankreich will Skigebiete ab dem 7. Januar wieder für den Betrieb öffnen
13:03 Uhr: Wegen der Corona-Pandemie hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron die Bürger seines Landes zu "doppelter Wachsamkeit" an Weihnachten aufgerufen. "Genau in den Momenten, in denen man sich gehen lässt, verbreitet man das Virus", sagte er am Rande des EU-Gipfels in Brüssel. Zugleich verteidigte Macron den Beschluss seiner Regierung, einige eigentlich geplante Lockerungen wegen der hohen Infektionszahlen aufzuschieben. "Wir wären unverantwortlich, wenn wir alles öffnen würden."
Allerdings erwägt die Regierung, die französischen Skigebiete ab dem 7. Januar wieder vollständig zu öffnen, wie es nach einem Regierungstreffen mit Branchenvertretern hieß. Nach einer Einigung mit Deutschland und Italien hatte Frankreich eine vorläufige Schließung aller Skilifte angeordnet. Die Länder wollen damit neue Corona-Ausbrüche wie in Ischgl zu Jahresbeginn vermeiden.
Extremer Anstieg an Corona-Toten - hohe Übersterblichkeit in Teilen Europas
12:59 Uhr: Deutschlandweit stieg die Zahl der COVID-19-Todesfälle im Monat November weiter an. In der zweiten Novemberwoche meldete das Robert-Koch-Institut 1.455 COVID-19-Todesfälle. Sechs Wochen zuvor waren es noch 78 gewesen.
Europaweit meldeten den Statistikern zufolge Belgien, Schweiz, Italien und Slowenien in der zweiten Novemberwoche eine extrem hohe Übersterblichkeit. In Frankreich, Österreich, Portugal und Spanien war die Übersterblichkeit hoch oder sehr hoch.
Die Übersterblichkeit beschreibt Todeszahlen, die über den jeweiligen statistischen Erwartungen an Todesfällen in einem bestimmten Zeitraum liegen. Diese Erwartungen gründen auf der jeweiligen Altersstruktur der untersuchten Gesellschaft, aus Lebensumständen und Erfahrungswerten.
Kretschmann verkündet Ausgangsbeschränkungen für Ba-Wü ab Samstag
12:33 Uhr: Wegen steigender Corona-Zahlen gilt in ganz Baden-Württemberg ab diesem Samstag eine Ausgangsbeschränkung. Ausnahmen könnten etwa die Arbeit oder ein Arztbesuch sein, sagte Ministerpräsident
Tagsüber sind mehr Kontakte erlaubt als nachts. In der Nacht soll es Ausgangsbeschränkungen geben.
Nur über Weihnachten - vom 23. bis 27. Dezember - sei der Besuch von privaten und religiösen Veranstaltungen auch nachts erlaubt, sagte Kretschmann. Die Maßnahmen sollen vorerst für vier Wochen gelten.
Auch Bayerns Ministerpräsident Söder und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet haben bereits zu einem harten Lockdown vor Weihnachten aufgerufen.
Studie: Kinder haben sich im Lockdown mehr bewegt
12:25 Uhr: Kinder und Jugendliche haben sich einer Studie zufolge in Deutschland während des Corona-Lockdowns im Frühjahr im Schnitt täglich rund 36 Minuten länger bewegt - aber auch eine Stunde mehr am Bildschirm verbracht.
Das berichten Forscher des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe nach einer Befragung von mehr als 1.700 Kindern und Jugendlichen zwischen 4 und 17 Jahren. Zudem verbrachten sie durchschnittlich knapp 18 Minuten mehr pro Tag mit "unorganisiertem Sport" wie Kicken, Basketball- oder Federballspielen, wie das Team im Fachblatt "Scientific Reports" schreibt.
"Erstaunlicherweise haben sich die Jungen und Mädchen für den Wegfall der Sportangebote Ersatz gesucht, und zwar auch diejenigen, die vorher nicht sportlich aktiv waren", wird KIT-Ko-Autorin Claudia Niessner in einer Mitteilung ihres Instituts zitiert. Allerdings handle es sich um eine Momentaufnahme in einem außergewöhnlich warmen Frühjahr, räumte Studienleiter Alexander Woll ein. Offen sei, was im Winter passiere.
Ferner stellten die Forscher fest, dass es eine große Rolle spiele, in welcher Umgebung die Kinder und Jugendlichen lebten. So hätten sich jene am meisten bewegt, die in einem Einfamilienhaus in einer kleinen Gemeinde wohnten. Am wenigsten bewegten sich den Angaben nach Kinder und Jugendliche, die in mehrstöckigen Häusern einer Großstadt zu Hause seien. "Bewegungsflächen verschwinden in der Stadtplanung, hier ist dringend eine Gegenbewegung nötig", sagte Woll.
Nach Corona-Ankündigung: Empörung in Frankreichs Kulturszene
12:15 Uhr: Die Ankündigung, den Kulturbetrieb weiterhin nicht zu öffnen, sorgt in Frankreich für Empörung und Unverständnis. Das sei eine Entscheidung, die das Herz bluten lasse, sagte selbst Frankreichs Kulturministerin Roselyne Bachelot am Freitag. Sie reagierte damit auf die Bekanntgabe der Regierung, dass Museen, Theater, Konzertsäle und Opernhäuser vorerst bis Anfang Januar geschlossen bleiben müssen.
Sie habe deshalb von der Regierung zusätzlich bis zum Jahresende weitere 35 Millionen Euro gefordert, sagte Bachelot dem Radiosender RMC weiter. Ursprünglich sollte der Kulturbetrieb nach rund siebenwöchiger Schließung am 15. Dezember wieder den Betrieb aufnehmen.
"Die Kultur wird erneut geopfert", schrieb auch der Geiger Gautier Capuçon auf Twitter. Man sei bestürzt und empört, erklärte Marc-Olivier Sebbag vom Nationalen Verband der französischen Kinos.
Am Donnerstag hatte die französische Regierung angesichts der auf einem hohen Niveau stagnierenden Zahl von Neuinfektionen beschlossen, bei den Corona-Lockerungen auf die Bremse zu treten. In Frankreich wurden im Vergleich zur Vorwoche durchschnittlich 10.000 neue Corona-Fälle gemeldet.
Nordrhein-Westfalen hebt Präsenzpflicht an Schulen auf
12:12 Uhr: Angesichts der angespannten Pandemielage soll die Präsenzpflicht an Schulen in Nordrhein-Westfalen am Montag vorerst enden. Das teilte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Freitag mit. Demnach können und sollen Schüler der unteren Stufen dann von zu Hause aus am Unterricht teilnehmen, ältere Schüler ab Klasse acht werden auf Distanz unterrichtet. Die Schulferien werden um zwei Tage verlängert.
Bundesregierung: Gesundheitssystem nicht an Belastungsgrenze führen
12:09 Uhr: Die Bundesregierung hat angesichts der hohen Corona-Infektionszahlen davor gewarnt, das Gesundheitssystem an eine "Belastungsgrenze" zu führen. Kritische Stimmen, die darauf hinwiesen, dürften nicht überhört werden, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Martina Fietz am Freitag in Berlin.
Auf eine Frage, ob sie eine Videokonferenz von Bund und Ländern am Sonntag bestätigen könne, sagte sie, sie könne "heute keinen Termin" ankündigen. Sie verwies aber darauf, dass Kanzlerin Angela Merkel (CDU) auf dem EU-Gipfel gewesen sei, sowie auf Aussagen Merkels am Mittwoch im Bundestag. Die Kanzlerin habe den "Handlungsdruck" eindringlich geschildert.
Merkel hatte am Mittwoch angesichts weiter steigender Corona-Infektions- und Todeszahlen eine Verschärfung des Teil-Lockdowns noch vor Weihnachten verlangt. "Die Zahl der Kontakte ist zu hoch. Die Reduktion der Kontakte ist nicht ausreichend", sagte sie in der Generaldebatte des Bundestags zum Bundeshaushalt 2021.
Lehrerverband für längere Phase von Wechsel- und Fernunterricht
12:05 Uhr: Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, hat sich angesichts der aktuellen Corona-Lage für eine längere Phase des Wechsel- oder Distanzunterrichts an den Schulen ausgesprochen. Meidinger sagte bei "NDR Info": "Ich glaube, es führt kein Weg dran vorbei, dass natürlich auch die Schulen ihren Beitrag zur Kontaktreduzierung leisten".
Eine weitere Verlängerung der Weihnachtsferien sieht Meidinger dagegen skeptisch, "das würde ja wieder dazu führen, dass der Bildungsauftrag überhaupt nicht wahrgenommen wird".
Mit Blick auf die Voraussetzungen für Wechsel- und Fernunterricht, also für das Lernen zu Hause beispielsweise über Video, sagte Meidinger, man sei jetzt etwas besser aufgestellt als im März, weil es mittlerweile Leihgeräte für Schüler gebe, die zu Hause keinen Computer nutzen könnten. Defizite sieht er aber noch bei schnellem Internet.
Schleswig-Holstein will Corona-Maßnahmen deutlich verschärfen
11:49 Uhr: Schleswig-Holsteins Ministerpräsident
Statt zehn Personen aus zwei Haushalten sollen maximal fünf Personen aus maximal zwei Hausständen zusammenkommen dürfen. Dies gelte auch für Weihnachten. Ausgenommen sei nur die engste Familie.
Weitere angekündigte Maßnahmen: Ab Montag wird es in den Schulen ab der 8. Klasse keinen Präsenzunterricht mehr geben. Für die Klassen 1 bis 7 gilt der Appell an die Eltern zu prüfen, ob ihre Kinder zu Hause bleiben können. In den Kitas gibt es zwar keine offizielle Einschränkung des Angebots. Günther appellierte aber an alle Eltern, ihre Kinder zu Hause zu betreuen, sofern dies möglich sei.
Die bereits zugesagte Möglichkeit, in schleswig-holsteinischen Hotels für Verwandtenbesuche über Weihnachten übernachten zu können, hat Günther wegen der hohen Corona-Infektionszahlen wieder kassiert. Erlaubt seien nur noch Hotelübernachtungen aus beruflichen Gründen oder für Trauerfeiern.
Bildungsminister stellen sich auf Schließung von Schulen ein
11:12 Uhr: Die Bildungsminister der Länder stellen sich auf eine Schließung von Schulen ein, um die Ausbreitung der Corona-Pandemie abzubremsen. Wenn die Ministerpräsidenten am Wochenende einen harten Lockdown beschließen sollten, seien die Bildungsminister "auch bereit, unseren Teil beizutragen", sagte die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK) und rheinland-pfälzische Bildungsministerin, Stefanie Hubig, am Freitag während der letzten regulären Sitzung in diesem Jahr. Wenn es notwendig sein sollte, müsse es dann auch Einschränkungen des Regelbetriebs an den Schulen geben. Diese sollten aber möglichst kurz gehalten werden.
Seehofer wirbt für sofortigen Lockdown
10:24 Uhr: Nun macht sich auch Innenminister
"Warten wir bis Weihnachten, werden wir noch Monate mit den hohen Zahlen zu kämpfen haben", warnt der Innenminister weiter.
Am Sonntag wollen Bund und Länder über weitere Corona-Verschärfungen diskutieren. Mehrere Bundesländer kündigten bereits einen harten Lockdown nach Weihnachten an.
Im "Spiegel" zeigt sich Seehofer verärgert über die momentane Lage. Im Frühjahr habe man sich einen Vorteil erkämpft, den man nun verspielt habe. Grund dafür sei nicht die Disziplinlosigkeit der Bürger, sondern vor allem unzureichende Maßnahmen, fügt er an.
Bereits nach den Beratungen der Länderchefs mit Kanzlerin Angela Merkel Ende Oktober habe er das Gefühl gehabt, dass nicht alle Regierungschefs den Ernst der Lage richtig erkannt hätten, sagt der Innenminister. "Ich habe danach schlecht geschlafen."
Heil macht Pflegekräften Hoffnung auf bundesweit bessere Bezahlung
10:18 Uhr: Die Beschäftigten in der Altenpflege in Deutschland können im kommenden Jahr voraussichtlich bundesweit auf einheitlich bessere Bezahlung hoffen. Bundesarbeitsminister
Dieser Tarifvertrag war von der Gewerkschaft Verdi und kleineren Arbeitgeberverbänden ausgehandelt worden. Nun befassen sich die kirchlichen Dienstgeber in einem Konsultationsverfahren damit. Erwartet wird, dass der Tarifvertrag im kommenden Jahr nach monatelangem Ringen dann so breit getragen ist, dass er Heil vorgelegt werden kann mit dem Ziel der Allgemeinverbindlichkeitserklärung.
Dann würde er in ganz Deutschland für die Altenpflege gelten. Heil erklärte, wenn dieser Antrag im kommenden Jahr vorliege, werde er ihn 2021 für allgemeinverbindlich erklären.
Heil äußerte sich in der Beratung des Bundeshaushalts für das kommende Jahr. Über den Haushalt sollte noch am Freitag abgestimmt werden. Der Etat des Bundesarbeitsministeriums sieht Ausgaben in Höhe von 164,92 Milliarden Euro vor und ist der größte Ausgabenposten im gesamten Haushalt.
Das meiste Geld aus dem Etat von Heil fließt in die Rentenversicherung und Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung - 114,58 Milliarden Euro. Im laufenden Jahr waren das noch 109,9 Milliarden Euro.
Habeck vergleicht Söder in Coronakrise mit Kamel - viel Kondition
09:58 Uhr: Nach Meinung des Grünenvorsitzenden
Zudem lobte Habeck die Wandlung des bayerischen Ministerpräsidenten, der laut Grünenchef seit einiger Zeit immer liberaler auftritt. Es käme nicht allzu häufig in der Politik vor, dass solch eine Kurskorrektur mit Selbstkritik verbunden sei. "Insofern fand ich das lehrreich, wie Herr Söder diese Kurve gekriegt hat", so Habeck. Im Gegenzug erkannte Söder den "anderen, philosophischen Blick auf die Politik", den Habeck habe, positiv an. "Das kann den Diskurs erweitern und Menschen auch wieder für Politik begeistern."
Es ist kein Geheimnis, dass der bayerische Ministerpräsident und mögliche Unionskanzlerkandidat nach der Bundestagswahl 2021 eine Koalition mit den Grünen favorisiert. "Ich glaube, dass Schwarz-Grün einen großen Reiz hätte, weil beide politischen Kräfte die ganz großen Fragen unserer Zeit im Blick haben, wie die Versöhnung von Ökologie und Ökonomie", sagte Söder.
Altmaier stellt höhere Corona-Hilfen in Aussicht
09:40 Uhr: Bundeswirtschaftsminister
Altmaier sagte, er gehe davon aus, dass man "zeitnah" zu klaren Aussagen komme. Der Minister sprach mit Blick auf die steigenden Infektionszahlen von einem exponentiellen Wachstum. "Und deshalb muss die Politik handeln."
Baden-Württemberg geht nach Weihnachten in den Lockdown
08:38 Uhr: Baden-Württemberg geht wegen der ungebremst steigenden Corona-Infektionen nach Weihnachten bis mindestens 10. Januar in den Lockdown. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) kündigte am Freitag an, zur Not eine gemeinsame Lösung mit den Nachbarländern Baden-Württembergs anzustreben, sofern keine bundeseinheitliche Lösung gefunden werden könne.
Fast 3.000 Corona-Tote in den USA
08:19 Uhr: In den USA sind binnen 24 Stunden fast 3000 Tote infolge einer Coronavirus-Infektion verzeichnet worden. Nach den Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore vom Freitagmorgen (MEZ) wurden am Donnerstag 2.934 Verstorbene registriert. Das ist die zweithöchste je registrierte Tageszahl. Der bisherige Höchstwert war am Mittwoch mit 3.124 Corona-Toten verzeichnet worden.
Die Anzahl der Neuinfektionen innerhalb eines Tages überschritt erneut die Marke von 200.000 und lag am Donnerstag mit 224.452 etwas höher als am Mittwoch. Der bisher höchste Wert wurde mit 227.828 am 4. Dezember registriert.
Insgesamt haben sich in dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern gut 15,6 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Seit Beginn der Pandemie starben 292.141 Menschen mit dem Erreger Sars-CoV-2. In absoluten Zahlen sind das mehr als in jedem anderen Land der Welt. Umgerechnet auf die Einwohnerzahl rangieren die USA mit 88,45 Toten pro 100.000 Einwohner laut JHU weltweit auf Rang 14.
Palmer: "Hätten jede Art von Lockdown vermeiden können"
08:12 Uhr: Die europäischen Länder haben mit immer schärferen Kontaktbeschränkungen aus Sicht von Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) die falsche Strategie in der Corona-Politik verfolgt. "Wir hätten jede Art von Lockdown mit moderner Kontaktverfolgung wie in Taiwan oder Südkorea und Schutz der Risikogruppen wie in Tübingen vermeiden können", sagte Palmer der "Pforzheimer Zeitung" (Freitag).
"Leider hat sich Europa entschieden, alles auf die Karte Kontaktbeschränkung zu setzen. Deswegen bleibt uns jetzt gar nichts mehr anderes übrig als ein kompletter Lockdown." Der Oberbürgermeister fährt in seiner Stadt mit rund 90.000 Einwohnern einen eigenen Weg - unter anderem mit besonderen Schutzmaßnahmen für Senioren.
Charité-Chef Kroemer warnt: Die Lage ist sehr angespannt
08:05 Uhr: Der Vorstandsvorsitzende der Berliner Charité, Heyo K. Kroemer, hat vor einer Überlastung der Krankenhäuser gewarnt. Die Lage in der Charité sei noch beherrschbar, aber sehr angespannt, sagte Kroemer am Donnerstagabend in den ARD-"Tagesthemen". "Von den insgesamt 442 Intensivbetten der Charité sind 129 mit Intensivpatienten belegt, die COVID-positiv sind. Davon werden etwa 70 Prozent beatmet", sagte der Vorstandschef. "Wir sind schon sehr bald an der Grenze des Machbaren. Diese COVID-Patienten müssen sehr intensiv pflegerisch und ärztlich betreut werden."
Für die Versorgung der COVID-19-Patienten seien viele Ärzte und Pfleger von anderen Stationen abgezogen worden. Eine Reihe anderer Aufgaben sei dadurch nicht mehr möglich. "Wir haben etwa unser operatives Programm auf 65 Prozent der Normalzahlen herunterfahren müssen", sagte Kroemer.
"Die Zahl der freien Intensivbetten, die in Deutschland häufig kommuniziert wird, suggeriert meines Erachtens einen falschen Tatbestand", sagte Kroemer. Ein Intensivbett könne nur dann als frei gelten, wenn genügend Ausrüstung und Personal für die Versorgung der Patienten zur Verfügung stünden. "Davon gibt es nicht mehr sehr viele freie in der Bundesrepublik."
Wehrbeauftragte: Bundeswehr rettet Leben in Zeiten von Corona
07:40 Uhr: Die Wehrbeauftragte des Bundestags hat in Hamburg die Bundeswehr für ihre Leistung zur Eindämmung der Corona-Pandemie gelobt. 2Wir alle können sehr dankbar sein und auch sehr stolz sein, dass die Bundeswehr an vielen Stellen in unserer Gesellschaft hilft", sagte Eva Högl (SPD) am Donnerstag auf einem Pressetermin in der Führungsakademie der Bundeswehr. Dabei rette die Bundeswehr jeden Tag Leben.
Bundesweit sind nach jüngsten Angaben von Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) mehr als 9.000 Soldaten im Einsatz gegen die Pandemie. Ein Großteil von ihnen verfolgt am Telefon die Kontaktlisten von Corona-Infizierten nach - aber auch Ärzte und Sanitäter der Bundeswehr werden eingesetzt.
"Wenn das dazu führt, dass wir ein Stück mehr zusammenrücken, Bundeswehr und Gesellschaft, (...) dann ist das ein guter Aspekt in dieser doch so schweren Corona-Zeit", sagte Högl.
Höchstwerte: 29.875 Corona-Neuinfektionen und 598 Todesfälle gemeldet
Die Zahl der binnen eines Tages an das Robert Koch-Institut (RKI) gemeldeten Corona-Neuinfektionen und die Todesfälle haben einen Höchststand erreicht. Die Gesundheitsämter übermittelten binnen 24 Stunden 29.875 Neuinfektionen, wie aus Zahlen vom Freitagmorgen hervorgeht.
Das sind über 6.000 mehr als am Vortag, als mit 23.679 Fällen ebenfalls ein Rekord erreicht worden war. Außerdem meldete das RKI am Freitag mit 598 neuen Todesfällen den zweiten Höchstwert binnen kurzer Zeit. Der bisher höchste Tagesstand von 590 Toten war am Mittwoch erreicht worden.
In der Tendenz war die Zahl der täglichen Todesfälle zuletzt nach oben gegangen, was nach dem steilen Anstieg bei den Neuinfektionen erwartet wurde. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 20.970.
Insgesamt zählt das RKI seit Beginn der Pandemie 1 272 078 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2 in Deutschland (Stand: 10.12., 00.00 Uhr). Nach Schätzungen sind rund 942.100 Menschen inzwischen genesen.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Donnerstag bei 1,03 (Vortag: 0,99). Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch 103 weitere Menschen anstecken. Der Wert schwankt seit einigen Wochen um 1 herum und bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.
Baden-Württemberg verschärft Maßnahmen gegen Corona-Pandemie massiv
02:32 Uhr: Baden-Württemberg will wegen der ungebremst steigenden Corona-Infektionen das öffentliche Leben im Land weiter herunterfahren. So seien unter anderem zu Anfang der kommenden Woche eine nächtliche Ausgangssperre sowie tagsüber Ausgangsbeschränkungen geplant, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur in Stuttgart nach einem Gespräch der grün-schwarzen Landesregierung mit den kommunalen Spitzenverbänden am Donnerstag.
Thüringen plant Ladenschließungen
01:26 Uhr: Thüringen plant angesichts steigender Corona-Infektionszahlen Ladenschließungen und Distanzunterricht ab der ersten Klasse. Ab dem 19. Dezember sollen etliche Geschäfte schließen, wie die Staatskanzlei am frühen Freitagmorgen mitteilte. Davon ausgenommen könnten demnach Lebensmittelgeschäfte und Geschäfte für den Grundbedarf sein.
Die Landesregierung verwies auf eine entsprechende Regelung in Sachsen. Die Regelung gelte vorbehaltlich der Entscheidungen der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz.
In den Schulen soll für die Klassenstufen eins bis sechs Distanzunterricht eingeführt werden. Dies gelte vorerst am 21. und 22. Dezember 2020 sowie zwischen dem 4. und 10. Januar 2021. Bei Kindern der Klassenstufen eins bis vier soll eine schulische Betreuung angeboten werden, sollten sie nicht von den Eltern betreut werden können.
Über eine mögliche nächtliche Ausgangsbeschränkung will das Kabinett am Dienstag beraten. Dann soll auch klar sein, wie die Regelungen über Weihnachten und den Jahreswechsel aussehen werden.
Kekulé und Lauterbach fordern Gesangsverbot in Kirchen an Weihnachten
00:35 Uhr: Der Virologe Alexander Kekulé und der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fordern für die Weihnachtsfeiertage ein Gesangsverbot in allen Kirchen. Der Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie der Uniklinik Halle sagte dem Magazin "Focus": "Wenn in einer Kirche alle Masken aufhaben und maximal eine Person pro fünf Quadratmeter im Raum ist, sind Gottesdienste an Weihnachten vertretbar. Aber nur, wenn nicht gesungen wird! Sonst haben wir zu viele Aerosole."
Kekulé fügte hinzu: "Auch das gemeinsame Glaubensbekenntnis oder das "Vater unser" muss still sein - maximal das "Amen" zum Ende ist in Ordnung."
Der SPD-Bundestagsabgeordnete Lauterbach betonte ebenfalls: "Für Kirchbesuche muss es klare Regeln geben. Die Abstände und Hygiene-Regeln müssen streng eingehalten werden. In der Kirche darf nicht gesungen werden. Zudem müssen alle eine Maske tragen." Lauterbach schlug im "Focus" zudem vor, dass die Kirchen für alle Gottesdienstbesucher FFP2-Masken bereithalten. Finanziert werden können dies durch eine Kollekte.
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