- 23:30 Uhr: ➤ Kretschmer schließt neuerlichen Lockdown nicht aus
- 20:00 Uhr: RKI: Veranstaltungen absagen und Kontakte reduzieren
- 16:49 Uhr: Münchner Klinikchef warnt vor Triage "innerhalb weniger Wochen"
- 15:04 Uhr: Söder bringt neuen Booster-Vorschlag - und fordert partielle Impfpflicht
- 13:41 Uhr: Experten: Kurze, intensive Maßnahmen gegen Corona planen
- 12:07 Uhr: Mehr Impfungen in Deutschland - Großteil sind Booster-Impfungen
➤ Kretschmer schließt neuerlichen Lockdown nicht aus
Angesichts massiv steigender Corona-Infektionszahlen schließt Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) auch einen neuerlichen Lockdown nicht mehr aus. Die 2G-Regel werde im Kampf gegen die aktuelle Corona-Welle nicht reichen, sagte er am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung "Maybrit Illner". "Wir müssen weitere Instrumente dazusetzen."
Dazu gehöre etwa die geplante Wiedereinführung kostenloser Bürgertests für alle. Zudem müssten Arbeitgeber den Impfstatus von Beschäftigten abfragen und Tests anweisen können. Auch Kontaktbegrenzungen halte er für notwendig. Andernfalls könne die jetzige Situation in einer "humanitären Katastrophe" enden.
In Sachsen gilt seit Wochenbeginn in weiten Teilen des öffentlichen Lebens die 2G-Regel. Das heißt, nur Geimpfte und Genesene haben Zutritt etwa zu Innengastronomie sowie Freizeit- und Kultureinrichtungen. Der Einzelhandel ist davon ausgenommen.
Das geplante Auslaufen der epidemischen Lage von nationaler Tragweite zum 25. November halte er in der jetzigen Situatin für einen Fehler, betonte Kretschmer. Die derzeitige Variante des Coronavirus habe eine viel größere Kraft und Wucht als die Variante vor einem Jahr. Die vierte Welle stelle alles bisher Erlebte in den Schatten.
Die weiteren Corona-News des Tages
RKI: Veranstaltungen absagen und Kontakte reduzieren
20:00 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) stuft die aktuelle Corona-Entwicklung weiter als "sehr besorgniserregend" ein. Es rät "dringend dazu, größere Veranstaltungen möglichst abzusagen oder zu meiden, aber auch alle anderen nicht notwendigen Kontakte zu reduzieren". Das geht aus dem Wochenbericht des Instituts vom Donnerstagabend hervor. "Sofern sie nicht gemieden werden können, sollte man unabhängig vom Impf- oder Genesenenstatus vorher einen Test machen und die Corona-Warn-App nutzen."
Auch Geimpfte und Genesene sollten Masken tragen, Abstand halten und Räume, in denen mehrere Menschen sind, regelmäßig lüften. Bei Atemwegserkrankungen wie etwa Schnupfen oder Husten sei es für alle Menschen, auch geimpfte, "unbedingt erforderlich", daheim zu bleiben, zudem jedoch einen Hausarzt zu kontaktieren und dort einen PCR-Test machen zu lassen.
Münchner Klinikchef warnt vor Triage "innerhalb weniger Wochen"
16:49 Uhr: Münchner Ärzte warnen vor einem Kollaps der Krankenhäuser in der bayerischen Landeshauptstadt. "Es ist fünf nach zwölf", sagte Clemens Wendtner, Chefarzt der Infektiologie an der München Klinik Schwabing. "Die Notfallversorgung, wohlgemerkt in München, aber auch in Bayern" komme "quasi an ihre Grenze".
Auch Axel Fischer, Geschäftsführer der München Klinik, sprach von einer "Notlage" der Kliniken wegen der kritischen Corona-Situation. Man sei derzeit Herr des Pandemiegeschehens, sagte Fischer in München - aber nur "weil schon 50 Prozent unserer planbaren Operationen und Eingriffe heruntergefahren sind". Der Punkt einer Triage, also das Priorisieren von medizinischen Notfällen aufgrund von Mangel an Ressourcen, könne "innerhalb weniger Wochen" erreicht sein, "wenn jetzt nicht gegengesteuert wird".
Als Gründe hierfür nannte der Mediziner das aggressivere Verhalten der Delta-Variante, einen Nachlass der Immunisierung "insbesondere" bei den zu Jahresbeginn geimpften Personen und eine zu niedrige Impfquote in der Gesamtbevölkerung.
EU-Kommission billigt Corona-Hilfen für Messe- und Kongressbranche
17:56 Uhr: Die Wettbewerbshüter der EU-Kommission haben Corona-Hilfen für die deutsche Messe- und Kongressbranche genehmigt. Konkret geht es um 208 Millionen Euro, wie die zuständige Brüsseler Behörde am Donnerstag mitteilte. Sie sind für Unternehmen vorgesehen, die in diesem Jahr aufgrund von Veranstaltungsverboten Gewinneinbußen erlitten haben.
"Die Kommission stellte fest, dass die deutsche Regelung Schäden ausgleicht, die unmittelbar mit dem Ausbruch des Coronavirus zusammenhängen", heißt es in einer Mitteilung zu der Genehmigung. Die Maßnahmen seien zudem auch verhältnismäßig, da die vorgesehene Entschädigung nicht über das hinausgehe, was zur Wiedergutmachung der Schäden erforderlich sei. Eine ähnliche deutsche Beihilferegelung für Verluste aus dem Jahr 2020 hatte die EU-Kommission bereits im Januar genehmigt.
Plan: Lockdown für Ungeimpfte in Oberösterreich ab Montag
17:48 Uhr: Als erstes Bundesland in Österreich will Oberösterreich ab Montag einen regionalen Lockdown für Ungeimpfte einführen. Das kündigte Ministerpräsident Thomas Stelzer (ÖVP) am Donnerstag an. "Die Situation ist dramatisch, daher ziehen wir die fünfte Stufe des Stufenplans des Bundes vor und planen ab Montag einen Lockdown für Ungeimpfte, sofern es rechtlich ein grünes Licht vom Bund gibt beziehungsweise der Bund die Rechtsgrundlage schafft." Zuerst hatten die "Kronen Zeitung" und die "Oberösterreichischen Nachrichten" über den Plan berichtet.
Gespräche über Details der neuen Regelung zwischen Oberösterreich und dem Gesundheitsministerium in Wien liefen am Donnerstag, erfuhr die dpa aus Verhandlerkreisen. Am Freitag finden Beratungen zwischen Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) und den Länderchefs von Oberösterreich und Salzburg statt, bei dem noch offene Fragen geklärt werden sollen. Zugleich liefen den Angaben zufolge die Vorbereitungen, wie bereits 2020 Notquartiere mit Klinikbetten einzurichten. Diese soll es in Reha-Einrichtungen und Sonderkrankenanstalten geben.
RKI-Chef: 2G-Regelung könnte mehr Menschen zum Impfen bewegen
17:42 Uhr: Der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI) sieht in der 2G-Regel eine Chance zum Steigern der Impfquote in Deutschland. "Einen großen Teil der rund 16 Millionen Menschen ab zwölf Jahren, die immer noch nicht geimpft sind, könnte man so überzeugen", sagte RKI-Chef Lothar Wieler der "Apotheken Umschau".
"Die, die sich nicht impfen lassen, müssten sich dann zunehmend entscheiden, ob sie vom öffentlichen Leben ausgeschlossen bleiben wollen. Es kann doch nicht sein, dass die Ungeimpften das Leben von Geimpften in einem solchen Maße beeinflussen, wie das momentan der Fall ist." Fünf bis zehn Prozent lehnten momentan die Impfung ab und seien auch kaum zu überzeugen. Durch eine langsame und nicht stringente Umsetzung der Maßnahmen hätten aber auch einfach nur zögerliche Menschen zu viel Spielraum bekommen, so Wieler.
Niederlande melden Corona-Höchstwerte
17:31 Uhr: Die Zahl der Corona-Neuinfektionen ist in den Niederlanden auf über 16.000 gestiegen und hat somit einen Höchstwert erreicht. Noch nie zuvor während dieser Pandemie wurden innerhalb eines Tages so viele neue Corona-Fälle gemeldet, wie das Reichsinstitut für Gesundheit und Umwelt RIVM am Donnerstag mitteilte.
16.364 Neuinfektionen wurden registriert, gut 4.000 mehr als der Durchschnittswert der vergangenen sieben Tage. Damit steigt die Sieben-Tage-Inzidenz auf mehr als 500 - etwa doppelt so hoch wie in Deutschland. Angesichts der besorgniserregenden Entwicklung berät die Regierung zur Zeit über eine erneute Verschärfung der Maßnahmen.
Auch die Zahlen der Patienten in Krankenhäusern und der Sterbefälle nehmen zu. Am Donnerstag lagen rund 1.700 COVID-Erkrankte in den Krankenhäusern. Die Lage vor allem auf Intensivstationen ist so prekär, dass Krankenhäuser bereits vor dem Notzustand warnen. In den vergangenen sieben Tagen waren im Schnitt 24 Menschen an den Folgen von COVID gestorben, in der Vorwoche waren es im Schnitt 18 Tote am Tag.
Impfpflicht in englischen Heimen - 56.000 Pflegern droht Jobverlust
17:23 Uhr: Zehntausende ungeimpfte Pflegekräfte dürfen seit Donnerstag nicht mehr in Heimen in England arbeiten. Die von der Regierung gesetzte Frist, sich vollständig gegen das Coronavirus impfen zu lassen, ist nun verstrichen. Nach Angaben des Gesundheitsdiensts NHS haben bisher etwa 56.000 Beschäftigte in Alten- und Pflegeheimen das Angebot nicht genutzt. Die Daten haben den Stand 7. November. Es wird davon ausgegangen, dass seitdem noch viele Pflegekräfte die zweite Dosis erhalten haben.
Wie britische Medien berichteten, haben einige Tausend zudem Ausnahmen beantragt, weil sie sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen könnten. Bis April muss zudem medizinisches Personal des NHS in England eine vollständige Impfung nachweisen. Den ungeimpften Beschäftigten in Heimen droht nun der Verlust ihres Arbeitsplatzes. Sie können auch auf Stellen versetzt werden, bei denen sie keinen Kontakt zu Bewohnern haben. Wie die Zeitung "Guardian" berichtete, spüren einige Heime aber bereits den Mangel an Pflegekräften. Zahlreiche Betten könnten nicht mehr betrieben werden. Verbände und Gewerkschaften forderten deshalb bis zuletzt, die Frist bis April zu verlängern.
Nach Angaben des National Care Forum haben im Durchschnitt bereits 3,5 Prozent der Beschäftigten wegen der Impfvorschrift gekündigt oder wurden entlassen. Diese Zahl werde noch weiter steigen, hieß es. Das Gesundheitsministerium betonte hingegen, die Pflicht habe die Zahl der Impfungen in die Höhe schnellen lassen - bei der Erstimpfung von 80 auf 94 Prozent der Beschäftigten in der Branche.
EU-Behörde lässt Antikörper-Behandlungen gegen COVID-19 zu
16:29 Uhr: Die EU-Arzneimittelbehörde EMA hat erstmals zwei Antikörperbehandlungen gegen COVID-19 zugelassen. Die Behörde gab am Donnerstag grünes Licht für den Einsatz der vom Schweizer Pharma-Riesen Roche gemeinsam mit dem US-Unternehmen Regeneron entwickelten Antikörpertherapie sowie für die der südkoreanischen Firma Celltrion.
Brandenburg weitet 2G-Regelung deutlich aus
16:15 Uhr: Aufgrund der steigenden Corona-Infektionszahlen weitet Brandenburg die 2G-Regelung deutlich aus. Ab Montag sollen auch in Gaststätten, Theatern, Kinos, Hotels und weiteren Einrichtungen nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt haben, wie Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) am Donnerstag nach einer Kabinettssitzung in Potsdam mitteilte. Auch die Wiedereinführung der Maskenpflicht ab der ersten Schulklasse wurde beschlossen.
"Wir sind in einer echten Notfallsituation", sagte Woidke. Die Infektionszahlen hätten sich in Brandenburg in den letzten acht Tagen verdoppelt. Man schränke jetzt für viele Menschen, vor allem für Ungeimpfte, Grundfreiheiten ein. Die Maßnahmen seien aber "zwingend erforderlich", andernfalls drohe "ein Lockdown für alle".
Dobrindt: Geplantes Ende der epidemischen Lage "schlichtweg falsche Entscheidung"
15:59 Uhr: CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt hat SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz vorgeworfen, nicht ausreichend auf die sich zuspitzende Corona-Lage zu reagieren. "Die Hospitalisierung steigt, das Infektionsgeschehen explodiert, die dritte Impfung muss erst an Fahrt gewinnen, die Risiken steigen, und Sie schrauben den Instrumentenkasten herunter", sagte Dobrindt am Donnerstag im Bundestag. "Das kann nicht gut gehen, Herr Scholz."
Dobrindt sagte: "Sie verlassen geradezu das Team "Vorsicht", und Sie gehen ins Team "Versuch mers mal"." Das geplante Ende der epidemischen Lage von nationaler Tragweite als Basis für Corona-Maßnahmen sei "schlichtweg eine falsche Entscheidung", so Dobrindt. "Wenn Sie heute die epidemische Lage beenden wollen, wie soll das in der Öffentlichkeit eigentlich ankommen? Wie wollen Sie Menschen davon überzeugen, sich impfen zu lassen, wenn Sie das Signal geben: Es wird schon irgendwie werden, die epidemische Lage muss nicht verlängert werden, es kommt schon alles irgendwie in Ordnung?"
Ampel-Parteien wollen mit Experten über mehr Impftempo beraten
15:36 Uhr: Die voraussichtlichen Regierungspartner SPD, Grüne und FDP wollen über mehr Tempo für die Corona-Impfungen beraten. Dazu ist an diesem Freitag ein Fachgespräch mit Experten geplant, wie die Fraktionen am Donnerstag mitteilten. Teilnehmen sollen unter anderem mehrere Wissenschaftler. Thematisch soll es neben einer Lage-Analyse um die Praxis vor Ort etwa in Gesundheitsämtern und migrantischen Bevölkerungsgruppen sowie um die Impfstoff-Logistik gehen.
SPD, FDP und Grüne hatten mit Blick auf Herbst und Winter betont, der Schlüssel zur Beendigung der Pandemie sei eine möglichst hohe Impfquote. Daher sollten auch im Austausch mit Praktikern Wege gefunden werden, um den Impffortschritt deutlich zu beschleunigen.
Söder bringt neuen Booster-Vorschlag - und fordert partielle Impfpflicht
15:04 Uhr: Zum besseren Schutz vor Impfdurchbrüchen wünscht sich Bayerns Ministerpräsident Markus Söder die sogenannten Booster-Impfungen gegen Corona bereits nach fünf Monaten. Man sehe an den Erfahrungen mit den Auffrischungsimpfungen in Israel, "dass Booster Entlastung gebracht haben", sagte der CSU-Chef am Donnerstag nach Beratungen über die Corona-Situation in den bayerischen Krankenhäusern und insbesondere auf den Intensivstationen in München.
Söder forderte von der Ministerpräsidentenkonferenz am nächsten Donnerstag zudem einen bundesweiten Beschluss zu einer partiellen Impfpflicht, etwa für Bedienstete im Gesundheitswesen. Er sprach sich außerdem für eine möglichst flächendeckende Hochstufung der Zugangsvoraussetzungen zu öffentlichen Veranstaltungen auf 2G aus - Zugang also nur noch für Geimpfte und Genesene, nicht mehr für negativ Getestete.
Impfungen seien weiterhin die beste Möglichkeit, die vierte Corona-Welle zu brechen. "Ohne impfen endet es alles in einer Form von Schwierigkeiten", sagte Söder.
Schaustellerbund: "Höchstens Ungeimpfte von Weihnachtsmärkten ausschließen"
14:52 Uhr: Deutschlands Schausteller sorgen sich um ihre Zukunft und warnen vor den Folgen erneut abgesagter Weihnachtsmärkte. "Es ist unerträglich, im zweiten Winter in Folge den Kopf für Versäumnisse des Sommers hinzuhalten", sagte Präsident Albert Ritter vom DSB (Deutschen Schaustellerbund) laut Mitteilung vom Donnerstag. Im Vertrauen auf Zusagen der Politik haben die Schausteller – meist Familienbetriebe – bereits mit dem Aufbau der etwa 3.000 traditionellen Weihnachtsmärkte begonnen, Waren eingekauft, Personal eingestellt und Standmieten gezahlt.
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hatte als erster mächtiger Politiker angesichts einer drastischen Zunahme von Corona-Neuinfektionen die Absage von Weihnachtsmärkten gefordert. Der DSB teilte mit, wer jetzt mit einem Federstrich den Schaustellern erneut die Ausübung ihres Berufs unmöglich mache, müsse auch sagen, wie die Familien die einkommenslose Winterpause von Januar bis März trotz Existenzbedrohung überstehen sollen.
Falls es wegen der steigenden Inzidenzen doch zu Absagen der Märkte komme, forderte Ritter, die Überbrückungsgelder über deren geplantes Ende am 31. Dezember 2021 hinaus zu verlängern. Bei einem erneuten Lockdown fände es Ritter ungerecht, ausgerechnet die zu bestrafen, die sich an die Regeln hielten und schlägt vor: "Höchstens könnte man Ungeimpfte
von den Weihnachtsmärkten ausschließen."
Söder schlägt flächendeckende Zugangsverbote für Ungeimpfte vor
14:33 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will im Kampf gegen die galoppierenden Infektionszahlen in der Corona-Pandemie in Bayern flächendeckende Zugangsverbote für Ungeimpfte einführen. Einen Vorschlag zur Hochstufung auf 2G - also Zugang nur für Geimpfte und Genesene, nicht mehr für negativ Getestete - werde er dem Koalitionspartner Freie Wähler unterbreiten, sagte Söder am Donnerstag in München nach einem Treffen mit Vertretern von Krankenhäusern.
Gleichzeitig solle in Clubs und Diskotheken der Standard 2G plus gelten - also Zutritt nur für Geimpfte und Genesene, die aber zusätzlich noch einen Schnelltest machen müssen. 2G flächendeckend werde auch auf Bundesebene gebraucht, sagte Söder.
Gesundheitssystem vor Kollaps: Millionen Briten warten auf Behandlung
14:16 Uhr: Angesichts rekordverdächtiger Wartezeiten für Operationen in England warnen Gesundheitsexperten vor einem Zusammenbruch des Gesundheitsdiensts. Die Denkfabrik King's Fund warnte am Donnerstag, der chronische Arbeitskräftemangel verschärfe den durch die Corona-Pandemie entstandenen Druck noch weiter. Experten warnen, dass die ab April 2022 geltende Impfpflicht für medizinisches Potenzial die Lage verschärfen könnte.
Daten des National Health Service (NHS) zufolge warteten im September deutlich mehr als 5,8 Millionen Menschen auf eine Behandlung, so viele wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen 2007. Mehr als 300.000 Patienten stehen seit mehr als einem Jahr auf der Warteliste, mehr als doppelt so viele wie im Vorjahresmonat. Etwa 12.500 Menschen warten bereits seit zwei Jahren.
Schon in normalen Jahren seien die schlechten Zahlen bei Notrufen, Notaufnahmen und Wartezeiten für sich genommen jeweils ein Alarmsignal, sagte die Analystin Deborah Ward von King's Fund. Zusammengenommen und noch vor Winterbeginn deuteten sie darauf hin, dass das Gesundheitssystem kurz davor sei, in die Knie zu gehen.
Kritischer Tweet von Jan Böhmermann zu Karnevalsgedränge in Corona-Zeiten
13:58 Uhr: Satiriker
Er bezog sich dabei auf ein Video des "Kölner Stadt-Anzeigers". In dem Video war eine feiernde Menschenmenge im Zülpicher Viertel zu sehen. Das Viertel gilt als Party-Hochburg - vor allem bei Jüngeren. Am Donnerstag galt für das Areal die 2G-Regel. In die abgesperrte Feier-Zone unter freiem Himmel hatten nur Geimpfte und Genesene Zugang.
Experten: Kurze, intensive Maßnahmen gegen Corona planen
13:41 Uhr: Für den Fall einer akuten Überlastung des Gesundheitssystems in der Corona-Pandemie bringt eine Expertengruppe unter anderem die Planung eines kurzen, aber intensiven Runterfahrens vieler Bereiche des öffentlichen Lebens ins Spiel. Schulschließungen dürften dabei aber nur als Ultima Ratio erwogen werden, "es sei denn, sie wären für eine Entlastung des pädiatrischen Gesundheitssystems notwendig", heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten Strategiepapier.
Darin wird ein solches Maßnahmenbündel als "Not-Schutzschalter" bezeichnet. "Es ist wichtig, ihn frühzeitig zu planen und so stark wie möglich durchzuführen, damit sich der Aufwand überproportional auszahlt", heißt es darin. Zuerst hatte am Donnerstag "Die Zeit" über das Papier zu Strategien für den Winter berichtet.
"Ein halbherziger Not-Schutzschalter verfehlt seine Wirkung", schreibt die Gruppe, zu der unter anderem Virologin Sandra Ciesek, Intensivmediziner Christian Karagiannidis, Physikerin Viola Priesemann, die Virologin Ulrike Protzer und die Epidemiologin Eva Grill gehören.
Als Teile des Maßnahmen-Bündels werden im Papier genannt: Home-Office und engmaschige Testpflicht am Arbeitsplatz, Reduktion der Gruppengröße in Kindergärten, Schulen und am Arbeitsplatz gleichermaßen, Schließung/Reduktion von Geschäften, Restaurants, Dienstleistungen und Veranstaltungen, sowie generell deutliche Reduktion von Kontakten auf der Arbeit, in der Öffentlichkeit und im privaten Bereich.
"Es ist unklar, ob ein Not-Schutzschalter notwendig wird. Aber es wäre trotzdem hilfreich, schon jetzt einen klaren Plan zu entwickeln, ihn frühzeitig anzukündigen und mögliche Kollateralschäden präventiv abzufangen", machen die Wissenschaftler deutlich. Sie raten unter anderem, solche Maßnahmen vorab verfassungsrechtlich und ethisch prüfen zu lassen.
Schweizer Professor schlägt Zusatzversicherung für Ungeimpfte vor
13:14 Uhr: Ein Schweizer Wirtschaftsprofessor schlägt vor, dass ungeimpfte Corona-Patienten ihre Krankenhausrechnungen künftig selbst zahlen oder sich entsprechend versichern sollen. "Es ist nun einmal eine Tatsache, dass Ungeimpfte ein viel größeres Risiko haben, im Spital zu landen - und diese Behandlungen sind sehr teuer", sagte Marius Brülhart, Professor an der Universität Lausanne, dem Schweizer Radio und Fernsehen.
Wer sich gegen das Coronavirus impfen lassen könne, dies aber ablehne, könne ja eine Zusatzversicherung abschließen. Er schätzte die durchschnittlichen Kosten eines Krankenhausaufenthalts mit einer COVID-19-Infektion in der Schweiz auf bis zu 30.000 Franken (28.500 Euro).
"Nichtimpfen ist mittlerweile ein freier und bewusster Entscheid", twitterte Brülhart. Ungeimpfte gingen also bewusst ein höheres Risiko ein. Auch bei Unfallversicherungen gebe es das Prinzip, dass Menschen, die Risikosportarten nachgingen, stärker an Kosten beteiligt würden oder das zusätzliche Risiko versicherten.
Der Südostasiatische Stadtstaat Singapur hat dies schon eingeführt: Ab 8. Dezember müssen dort Menschen, die eine Corona-Impfung aus freien Stücken ablehnen, bei einer Infektion im Fall nötiger Krankenhauspflege selbst für die Kosten aufkommen.
Ralph Brinkhaus kritisiert "Realitätsverweigerung" bei Corona-Kurs
12:51 Uhr: Unionsfraktionschef
Brinkhaus kritisierte außerdem die von den voraussichtlichen Koalitionspartnern vorgesehene neue Rechtsbasis für Beschränkungen. Damit würden den Ländern Handlungsoptionen in der Krise genommen. Der CDU-Politiker mahnte angesichts dramatischer Corona-Zahlen Schutz für Pflegeheimbewohner und Kinder und Jugendliche an.
SPD, Grüne und FDP wollen die vom Bundestag bisher festgestellte gesetzliche Sonderlage am 25. November auslaufen lassen. Diese Rechtsgrundlage für konkrete Corona-Beschränkungen in den Ländern soll durch eine Neuregelung ersetzt werden, die einen kleineren Katalog möglicher Maßnahmen umfasst. Unabhängig davon sollen unter anderem wieder Schnelltests kostenlos für alle zu bekommen sein. Das Gratis-Angebot war erst Mitte Oktober deutlich eingeschränkt worden.
Lockdown für Ungeimpfte rückt in Österreich näher
12:36 Uhr: In Österreich rückt ein Lockdown für Ungeimpfte näher. "Jetzt schon ist klar, dass dieser Winter und Weihnachten für die Ungeimpften ungemütlich wird", sagte Kanzler Alexander Schallenberg am Donnerstag in Bregenz. Es sei angesichts der Dynamik der vierten Corona-Welle möglicherweise nur noch eine Frage von wenigen Tagen, bis Ungeimpfte mit massiven Ausgangsbeschränkungen leben müssten, so der Regierungschef. Er nannte die Impfquote von rund 65 Prozent "beschämend niedrig" und forderte die Österreicher erneut auf, sich umgehend einen schützenden Stich zu holen.
Unterdessen ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Österreich erneut auf einen Rekordwert gestiegen. 11.975 Fälle wurden nach Angaben der Behörden binnen 24 Stunden verzeichnet. Unter Berücksichtigung der Einwohnerzahl würde das etwa 100.000 Fälle in Deutschland bedeuten. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner kletterte auf 751, den dreifachen deutschen Wert. Die Situation in den Kliniken verschärfte sich weiter. Ärzte und Pflegekräfte schlagen inzwischen immer lauter Alarm.
Die oppositionelle SPÖ forderte die sofortige Freigabe eines dritten Impfstichs bereits nach vier Monaten, um die Corona-Welle zu brechen. Das Krisen-Management der Regierung sei ein Desaster, sagte SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner. Ein Versuch von Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne), zumindest in den besonders betroffenen Bundesländern Oberösterreich und Salzburg einen regionalen Lockdown für Ungeimpfte durchzusetzen, war am Donnerstagabend am Widerstand der jeweiligen Landeschefs gescheitert.
Salzburgs Ministerpräsident Wilfried Haslauer (ÖVP) sagte, es sei klar, dass die Virologen die Menschen am liebsten in ein Zimmer einsperren würden. "Nur: Dann würden sie eben an Depression sterben oder verhungern oder verdursten". Am Freitag beraten Bund, Länder und Experten erneut über etwaige neue Maßnahmen.
Olaf Scholz: "Wir müssen unser Land winterfest machen"
12:20 Uhr: Angesichts der dramatischen Corona-Lage hat Vizekanzler
Scholz sprach sich zudem für eine "große gemeinsame Kampagne" für mehr Impfungen aus. Er appellierte an die Menschen: "Lassen Sie sich impfen! Es ist wichtig für Ihre Gesundheit, und es ist wichtig für unser Land."
Alles müsse getan werden, "dass Millionen Bürgerinnen und Bürger eine Auffrischimpfung bekommen - das ist die Aufgabe der nächsten Wochen und Monate". Zudem solle 3G am Arbeitsplatz eingeführt werden, also Zugang nur für Geimpfte, Genesene und Getestete. "Das ist eine notwendige Verbesserung."
Mehr Impfungen in Deutschland - Großteil sind Booster-Impfungen
12:07 Uhr: In Deutschland werden wieder deutlich mehr Impfungen gegen das Coronavirus vorgenommen. Am Mittwoch ließen sich nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) 368.000 Menschen eine Spritze verabreichen (Stand: Donnerstag, 11.22 Uhr). Allein 246.000 davon waren Auffrischungsimpfungen. Am Dienstag ließen sich bereits 312.000 Menschen impfen - so viele wie seit August nicht mehr.
Inzwischen sind mindestens 67,3 Prozent der Bevölkerung (56,0 Millionen Menschen) vollständig geimpft. 69,9 Prozent (58,1 Millionen Menschen) haben mindestens eine Impfdosis erhalten. Eine dritte sogenannte Booster-Impfung haben demnach bereits 3,3 Millionen Menschen erhalten.
Das RKI nimmt allerdings an, dass unter Erwachsenen vermutlich mehr Menschen geimpft sind, als die Daten nahelegen: Eine hundertprozentige Erfassung der Impfungen könne durch das Meldesystem nicht erreicht werden, heißt es auf der Impfübersicht des RKI.
Weiterhin gibt es starke regionale Unterschiede. Während in Bremen 81,5 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal geimpft ist, sind es in Sachsen lediglich 59,4 Prozent. Gleiches zeigt sich auch beim vollständigen Impfschutz, auch hier liegt Bremen an der Spitze (79,0), während Sachen auch hier das Schlusslicht ist (57,3).
Alice Weidel nach Corona-Infektion in Quarantäne
11:43 Uhr: Die Vorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion,
Weidel hatte im Bundestagswahlkampf Grundrechtseinschränkungen zur Eindämmung der Pandemie beklagt und dabei stets betont, sie selbst sei noch nicht gegen COVID-19 geimpft. Der AfD-Parteichef und Co-Vorsitzende der Bundestagsfraktion,
Bayerns Vize-Ministerpräsident Hubert Aiwanger hat sich impfen lassen
11:39 Uhr: Bayerns stellvertretender Ministerpräsident und Vorsitzender der Freien Wähler,
Aiwanger begründete seine Entscheidung mit der schwierigen Lage in den Kliniken, die mit schnell steigenden Zahlen von Corona-Intensivpatienten konfrontiert sind. "Das hilft auch, Krankenhäuser zu entlasten."
Während des Bundestagswahlkampfes hatte es wochenlange Auseinandersetzungen mit der CSU gegeben. Ministerpräsident
Der Freie Wähler-Chef betonte, dass er kein Impfgegner sei: "Ich habe bereits im Sommer gesagt, dass ich mir die Impfung überlege und dass die Krankheitsverläufe besonders bei gefährdeten Personen mit Corona-Impfung milder sind." Einzelheiten zu seiner Impfung nannte Aiwanger nicht und sagte, er wolle keine Show-Veranstaltung daraus machen.
Intensivmediziner befürchtet Patienten-Auslese in den Kliniken
11:25 Uhr: Ein renommierter Intensivmediziner fürchtet mit Blick auf überlastete Intensivstationen bald eine Art Auslese der Patienten. Stefan Kluge, Präsidiumsmitglied der Intensivmedizinervereinigung Divi, warnte in der RTL-Sendung "RTL Direkt" am späten Mittwochabend davor, dass die Krankenhäuser vielleicht schon bald nicht mehr alle Intensivpatienten aufnehmen können, denn Schlaganfallpatienten, Herzinfarkte, Unfallopfer und auch Tumor-Operationen bei Krebspatienten müssten ja auch versorgt werden.
"Ich habe insofern große Sorge davor, dass wir in eine Art auch latente Triage reinkommen. Dass wir dann wirklich genau schauen, wen können wir dann noch in welches Krankenhaus verlegen und wen können wir aufnehmen", sagte Kluge, der Direktor der Klinik für Intensivmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) ist.
Hintergrund sei auch, dass es zwar viele Intensivbetten in Deutschland gebe, aber eben auch deutlich weniger Personal als im vergangenen Jahr. Die Lage auf den Intensivstationen ist in Deutschland unterschiedlich, in einigen Regionen ist die Situation schon angespannt.
Hendrik Wüst: Bund-Länder-Runde zu Corona soll kommenden Donnerstag tagen
11:02 Uhr: Die Bund-Länder-Runde zum Kampf gegen den dramatischen Anstieg der Corona-Infektionszahlen soll am kommenden Donnerstag zusammenkommen. Das kündigte der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz, Nordrhein-Westfalens Regierungschef
Ein Regierungssprecher in Düsseldorf bestätigte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) den Termin.
Christian Drosten über aktuelle Lage: "Wir haben keine Pandemie der Ungeimpften"
10:46 Uhr: Der Virologe
Dabei seien vor allem die älteren Ungeimpften sehr gefährdet. Bei den über 60-Jährigen seien nur 86 Prozent vollständig geimpft. "Das ist irrsinnig, das ist wirklich gefährlich." Ziel sei es nun, nicht zu viele Infektionen auf einmal zuzulassen. "Die Delta-Variante hat leider die Eigenschaft, sich trotz der Impfung zu verbreiten. Nach zwei, drei Monaten beginnt der Verbreitungsschutz der Impfung zu sinken," so Drosten weiter.
Viele Menschen, die im Mai oder im Juni geimpft worden seien, würden jetzt allmählich ihren Verbreitungsschutz verlieren. Und es würden immer mehr. "Wir haben zwei Wege, die wir bei der Impfstrategie gehen können: Der eine ist, die Impflücken mit aller Macht zu schließen." Wäre die gesamte erwachsene Bevölkerung flächendeckend geimpft, wäre jede Infektion ein Impfdurchbruch - und diese seien nicht so schlimm.
Die zweite Möglichkeit sei der sogenannte Herdenschutz: "Man impft 70 Prozent, und der Rest infiziert sich nach und nach in den nächsten Monaten bis Jahren. Nach eineinhalb Jahren wären die meisten durch, die Intensivstationen wären über lange Zeit ausgelastet, aber nicht überlastet." Wegen der Delta-Variante könne man auf diesen Effekt allerdings nicht mehr hoffen.
Impfpflicht in England - 50.000 Pflegern droht Jobverlust
10:20 Uhr: Zehntausende ungeimpfte Pflegekräfte dürfen seit Donnerstag nicht mehr in Heimen in England arbeiten. Die von der Regierung gesetzte Frist, sich vollständig gegen das Coronavirus impfen zu lassen, ist nun verstrichen. Schätzungen von britischen Medien zufolge haben mehr als 50.000 Beschäftigte in Alten- und Pflegeheimen bisher das Angebot nicht genutzt. Mehr als die Hälfte davon soll aber bisher zumindest eine Dosis erhalten haben.
Einige Tausend haben Ausnahmen beantragt, weil sie sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen könnten. Die genauen, offiziellen Zahlen sollten am Nachmittag veröffentlicht werden. Bis April müssen zudem Angestellte des Gesundheitsdiensts NHS in England nachweisen, dass sie vollständig geimpft sind.
Den ungeimpften Beschäftigten in Heimen droht nun der Verlust ihres Arbeitsplatzes. Sie können auch auf Stellen versetzt werden, bei denen sie keinen Kontakt zu Bewohnern haben. Wie die Zeitung "Guardian" berichtete, spüren einige Heime aber bereits den Mangel an Pflegekräften. Zahlreiche Betten könnten nicht mehr betrieben werden. Verbände und Gewerkschaften forderten deshalb bis zuletzt, die Frist bis April zu verlängern.
Nach Angaben des National Care Forum haben im Durchschnitt bereits 3,5 Prozent der Beschäftigten wegen der Impfvorschrift gekündigt oder wurden entlassen. Diese Zahl werde noch weiter steigen, hieß es. Das Gesundheitsministerium betonte hingegen, die Pflicht habe die Zahl der Impfungen in die Höhe schnellen lassen - bei der Erstimpfung von 80 auf 94 Prozent der Beschäftigten in der Branche.
Prinz hat Corona: Karnevalsempfang im Kölner Rathaus abgesagt
09:53 Uhr: Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat am Donnerstag den traditionellen Empfang im Rathaus zum Karnevalsauftakt am 11.11. abgesagt. Der Grund dafür ist, dass sich der Karnevalsprinz Sven I. mit Corona infiziert hat. Das Kölner Dreigestirn, bestehend aus Prinz, Bauer und Jungfrau, hat deshalb alle Termine abgesagt.
Immerhin: Die normalerweise am 11.11. fällige Unterzeichnung des Sessionsvertrages wäre diesmal sowieso ausgefallen, weil das Dreigestirn im vergangenen Jahr gleich für zwei Sessionen unterschrieben hat. Wegen Corona bleibt das Dreigestirn ausnahmsweise für zwei Jahre im Amt.
Schade ist hingegen: Auch Gäste aus Israel und den USA hätten diesmal an dem Empfang teilgenommen. Es handelt sich um Nachfahren von Mitgliedern des Kleinen Kölner Klubs (KKK), dem einzigen jüdischen Karnevalsverein in Köln zur Zeit der Weimarer Republik. Einige der Mitglieder retteten sich nach 1933 vor den Nazis ins Ausland. Heute sehen sich die Kölschen Kippa Köpp in der Tradition des Kleinen Kölner Klubs.
Markus Söder: Niedrige Impfquoten für Corona-Zahlen verantwortlich
09:35 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) macht die niedrigen Impfquoten im Süden für den rasanten Anstieg der Corona-Infektionen verantwortlich. Gleichzeitig wies er am Donnerstagmorgen im ARD-Morgenmagazin Vorwürfe zurück, die Politik habe zu spät reagiert. "Es sind nicht die Staaten schuld", sagte der CSU-Chef. "Ein Teil der Menschen verhält sich (...) nach wie vor unvernünftig." Söder forderte ein bundesweit koordiniertes Vorgehen gegen gefälschte Impfpässe.
In Bayern sind sowohl die Infektions- als auch die Todeszahlen weit überdurchschnittlich, die Staatsregierung hat deswegen für Donnerstag die neuerliche Ausrufung des landesweiten Katastrophenfalls erklärt. Damit kann das Innenministerium unter anderem die Arbeit der Behörden in der medizinischen Versorgung landesweit koordinieren.
Der Landkreis Rottal-Inn lag am Donnerstag laut Robert-Koch-Institut mit einer Inzidenz von 1.140,4 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in sieben Tagen weiter bundesweit an der Spitze, gefolgt von vier weiteren bayerischen Kommunen. Das RKI meldete am Donnerstagvormittag 71 neue Pandemietote in Bayern, fast ein Drittel der bundesweit berichteten 234 Todesfälle.
Die Impfquote in Bayern ist dagegen die niedrigste in Westdeutschland. Am Mittwoch waren laut Dashboard des Bundes 65,2 Prozent der Bürger vollständig geimpft. Bremen, Hamburg und Nordrhein-Westfalen haben dagegen Impfquoten von über 70 Prozent.
Unionsfraktionsvize: Corona-Plan der Ampel ist zu wenig
09:20 Uhr: Die Corona-Pläne von SPD, Grünen und FDP reichen aus Sicht des stellvertretenden Unionsfraktionsvorsitzenden
Die voraussichtlichen Ampel-Koalitionspartner wollen gegen den Willen der noch amtierenden Kanzlerin Angela Merkel (CDU) die epidemische Lage von nationaler Tragweite am 25. November auslaufen lassen. Diese Rechtsbasis für Corona-Beschränkungen soll ersetzt werden durch einen kleineren Katalog möglicher Maßnahmen, die die Länder ergreifen können.
SPD-Fraktionsvize Dirk Wiese verteidigte das Vorhaben. Er verwies darauf, dass heute ein großer Teil der Bevölkerung gegen Corona geimpft sei. Mit Blick auf die bisherige Regelung und die epidemische Lage sagte er: "Dieser flächendeckende Instrumentenkasten mit Lockdowns für die ganze Republik, mit faktischen Berufsverboten für Schausteller, mit Schließungen von Restaurants, den halten wir nicht mehr für verhältnismäßig." Darum sollten die Länder einen "zielgerichteten Instrumentenkasten" bekommen, um den hohen Corona-Zahlen zu begegnen.
Frei sagte, einen Lockdown wolle niemand. Zugleich warnte er: "Aber keiner von uns kann in die Zukunft schauen. Wir kennen nicht, wie sich die Dinge weiter entwickeln. Und was wir feststellen ist, dass der wichtigste Parameter, nämlich die Auslastung der Intensivbettenkapazitäten, dass der in vielen Teilen Deutschlands - in Bayern, in Baden-Württemberg, in Sachsen, in Thüringen - bereits an Grenzen gekommen ist."
NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst gegen Corona-Impfpflicht
08:59 Uhr: Trotz der sprunghaft steigenden Corona-Zahlen hat sich Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) gegen eine Impfpflicht ausgesprochen. Jeden Tag ließen sich noch mehrere tausend Menschen zum ersten Mal impfen. Das zeige, dass Argumente für das Impfen noch wirkten, sagte Wüst am Donnerstag im Radiosender WDR5.
Er teile nicht die Auffassung, dass jede Person, die sich bisher noch nicht habe impfen lassen, ein "massiver Impfverweigerer" sei. Er wolle diese Gruppe nicht dadurch verschrecken, "dass ich ihnen eine Impfpflicht vor den Latz knalle", sagte Wüst. "Sollen wir die Leute mit der Polizei zum Impfen zwingen?"
Auch eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen wie Pflegepersonal sieht der CDU-Politiker skeptisch. Pflegekräfte seien "in Gold aufzuwiegen", sagte Wüst mit Blick auf den Fachkräftemangel. Pflegepersonal, das sich nicht impfen lassen wolle, sei vielleicht auch an anderen Stellen einsetzbar. Viele Kräfte hätten angesichts der Arbeitsbelastung schon Stunden reduziert. "Wenn wir da noch Leute raustreiben mit einer Impfpflicht, weiß ich nicht, ob wir der Sache dienen", so Wüst. "Ich setze auf Überzeugung."
Zurück zu einem Lockdown oder Schulschließungen angesichts der zugespitzten Lage will der NRW-Regierungschef "ganz sicher nicht". Darin sei er sich auch mit dem Koalitionspartner FDP einig. Aus der FDP hatte es Kritik an Wüsts Plan gegeben, in NRW eine 2G-Regel im Freizeitbereich einzuführen. Das heißt, dass nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt in bestimmte Bereiche hätten.
Indonesien und Malaysia wollen bald Reisekorridor einrichten
08:44 Uhr: Indonesien und Malaysia haben sich auf die Einrichtung eines Reisekorridors zwischen den beiden Nachbarländern ab kommendem Jahr geeinigt. Zunächst sollen dann wieder Reisen zwischen den Hauptstädten Jakarta und Kuala Lumpur möglich sein sowie von Malaysia zur indonesischen Urlaubsinsel Bali.
Dies berichtete die Zeitung "Jakarta Post" am Donnerstag nach einem Treffen zwischen dem indonesischen Präsidenten Joko Widodo und dem malaysischen Ministerpräsidenten Ismail Sabri Yaakob auf Java. Wann genau sich die beiden Länder öffnen wollen, war aber noch unklar.
Der weltgrößte Inselstaat Indonesien empfängt zwar seit Mitte Oktober wieder geimpfte Touristen aus 19 Ländern zum Urlaub auf Bali und den Riau-Inseln, darunter aus Neuseeland, Italien, Frankreich und Spanien. Staaten in Südostasien stehen aber nicht auf der Liste. Widodo hatte erst kürzlich die Länder der Region zur Einrichtung von Reisekorridoren aufgefordert, um die Wirtschaft in Südostasien wiederzubeleben.
Umfrage: Mehr als zwei Drittel für Corona-Impfpflicht
08:36 Uhr: Eine große Mehrheit der Deutschen befürwortet eine Corona-Impfpflicht zumindest für bestimmte Berufsgruppen. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sprachen sich 44 Prozent sogar dafür aus, alle Menschen in Deutschland zur Immunisierung gegen das gefährliche Virus zu verpflichten. Weitere 24 Prozent wollen die Pflicht auf einzelne Berufsgruppen wie Pflegekräfte oder Krankenhauspersonal beschränken. Nur 27 Prozent sind generell gegen eine Impfpflicht.
Damit hat sich die Stimmung seit Beginn der Corona-Impfungen in Deutschland vor knapp einem Jahr gedreht. Wenige Tage nach der ersten Impfung am 26. Dezember vergangenen Jahres hatten sich in einer YouGov-Umfrage noch 56 Prozent gegen eine allgemeine Impfpflicht und 33 Prozent dafür ausgesprochen. Die Haltung zu Impfungen für bestimmte Personengruppe wurde damals allerdings nicht abgefragt.
Unter den Wählern von CDU/CSU (56 Prozent), SPD (54 Prozent) und FDP (52) ist der Wunsch nach einer Impfpflicht für alle besonders stark ausgeprägt. Bei den Anhängern der Linken (46 Prozent), Grünen (44 Prozent) und AfD (31 Prozent) sowie den Nichtwählern (32 Prozent) findet die Idee dagegen keine Mehrheit.
Die jetzige Bundesregierung von Union und SPD lehnt eine Impfpflicht ab. Auch die Ampel-Parteien, die derzeit über die Bildung einer neuen Regierung verhandeln, sind gegen einen solchen Schritt. In anderen europäischen Ländern gibt es die Corona-Impflicht für bestimmte Personengruppen dagegen schon.
RKI registriert Höchststand an Corona-Neuinfektionen - über 50.000
08:19 Uhr: Die Zahl der Corona-Neuinfektionen ist stark angestiegen und hat erstmals in der Corona-Pandemie den Wert von 50.000 überschritten. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem Robert-Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages den Höchstwert von 50.196 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von Donnerstagmorgen, 03:40 Uhr, wiedergeben. Am Vortag waren es 39.676 Ansteckungen und vor genau einer Woche hatte der Wert bei 33.949 Ansteckungen gelegen. Bereits der Wert vom Mittwoch war ein Höchststand gewesen.
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz erreichte ebenfalls wieder einen Höchstwert. Das RKI gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern und Woche am Donnerstagmorgen mit 249,1 an. Sie ist somit am vierten Tag in Folge auf einen Höchstwert gestiegen. Am Mittwoch hatte der Wert bei 232,1 gelegen. Zum Vergleich: Vor einer Woche lag die Inzidenz bei 154,5 (Vormonat: 66,5).
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 235 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 165 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4.894.250 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter - gab das RKI am Mittwoch mit 4,61 an (Dienstag: 4,31). Bei dem Indikator muss berücksichtigt werden, dass Krankenhausaufnahmen teils mit Verzug gemeldet werden. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 4.432.600 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 97.198.
Bundestrainer Hansi Flick: Frage bei Karl Lauterbach auch mal nach
08:08 Uhr: SPD-Gesundheitspolitiker
Lauterbach habe ihm auch Ratschläge zum Thema Impfen gegeben. "Er hat mir auch bestätigt, dass die Impfung eine Sache ist, die man einfach machen muss, weil der Verlauf sonst sehr, sehr schlimm sein kann, deswegen muss man sich schützen", erzählte der Bundestrainer.
Im Februar hatte Flick noch als Chefcoach von Bayern München harsch auf Kritik an der Reise des Fußball-Rekordmeisters an der Reise zur Club-WM nach Katar in der Pandemie-Zeit reagiert. "So langsam kann man die sogenannten Experten gar nicht mehr hören, auch Herrn Lauterbach", sagte der 56-Jährige damals. Anschließend war es zu einem offenbar sehr gedeihlichen Gespräch gekommen.
Flick wollte sich im ARD-Interview erneut nicht festlegen, ob er im kommenden WM-Jahr nur noch geimpfte Spieler nominieren werde. Man habe bis zu den nächsten Länderspielen noch bis zum März 2022 Zeit. Akuter sei die Frage für Vereine, bei denen bei positiven Fällen mehrere Spieler durch Quarantäne-Anordnungen vor wichtigen Spielen ausfallen könnten, meinte Flick. Der Bundestrainer hatte sich zuletzt mehrfach klar pro Impfen positioniert, seinen impf-skeptischen Führungsspieler
Ethikrat rät zu Prüfung einer Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen
07:38 Uhr: Angesichts der sich zuspitzenden Corona-Lage rät der Deutsche Ethikrat, eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen zu prüfen. "Der Rat empfiehlt angesichts der gegenwärtigen pandemischen Situation nun ohne Gegenstimme bei drei Enthaltungen eine ernsthafte und rasche Prüfung einer berufsbezogenen Impfpflicht in Bereichen, in denen besonders vulnerable Menschen versorgt werden", teilte das Gremium am Donnerstag mit.
Der Ethikrat nannte konkret Menschen, die schwer oder chronisch Kranke sowie hochbetagte Menschen versorgen - "wie ärztliches und pflegendes Personal, aber auch Mitarbeitende des Sozialdienstes, der Alltagsbegleitung oder der Hauswirtschaft". Diese trügen "eine besondere Verantwortung dafür, die ihnen Anvertrauten nicht zu schädigen". "Gleiches gilt für Institutionen und Einrichtungen, die dafür verantwortlich sind, die dort versorgten Menschen keinen vermeidbaren gesundheitlichen Gefahren auszusetzen."
Der Ethikrat empfehle der Bundesregierung, "unverzüglich eine hinreichend differenzierte gesetzliche Regelung für eine berufsbezogene Impfpflicht zu prüfen und gegebenenfalls eine praktikable und effektive Umsetzung vorzubereiten". Dabei müssten "vielfach diskutierte Sorgen um etwaige negative Konsequenzen einer solchen Maßnahme, etwa Berufsausstiege in den betroffenen Berufsgruppen", berücksichtigt werden. Diese seien aber "im Rahmen der Schutzpflichten gegenüber Menschen aus Hochrisikogruppen zu bewerten".
Das Gremium äußerte die Hoffnung, "dass bereits die Diskussion um die Einführung einer gesetzlichen Impfpflicht als ein Signal in den Institutionen wahrgenommen wird, zügig effektive, aufsuchende Impfkampagnen mit zielgruppenspezifischer Information und Aufklärung für die verschiedenen Berufsgruppen zu organisieren".
Der Ethikrat ist ein Gremium, das mit seinen Stellungnahmen Orientierung für Politik und Gesellschaft geben soll. Seine Mitglieder werden vom Bundestagspräsidenten ernannt.
Städte fordern Einhaltung von Corona-Zugangsregeln
07:13 Uhr: Die Städte dringen darauf, Corona-Zugangsregeln zu Gaststätten oder Veranstaltungsräumen zu befolgen. "Durch 2G- oder 3G-Regeln lassen sich Infektionszahlen nur spürbar reduzieren, wenn sich alle daran halten", sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags, Helmut Dedy, der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Hier setze man vor allem auf die Einsicht der Menschen, dass diese Regeln helfen, Ansteckungen zu vermeiden. Natürlich müsse die Einhaltung aber auch kontrolliert werden.
Wer Restaurants oder Clubs nach diesen Vorgaben öffne, Konzerte und andere Veranstaltungen organisiere, müsse das sicherstellen, mahnte Dedy. "Da sind also die Gastronomen und Veranstalter in der Pflicht und dürfen sich keinen schlanken Fuß machen." Wer rein wolle, müsse geimpft, genesen (2G) oder - bei 3G - wenigstens getestet sein.
Auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ordnungsämter seien in den Städten unterwegs und kontrollierten stichprobenartig. "Sie geben Hinweise, ermahnen und verhängen auch Bußgelder", sagte Dedy. "Und je mehr jetzt 3G- oder 2G-Regeln greifen, desto mehr müssen diese Betriebe im Freizeitbereich damit rechnen, kontrolliert zu werden."
Der Städtetag forderte möglichst bald bundesweit einheitliche Regeln, um mehr Akzeptanz zu schaffen. "Regeln müssen kommuniziert werden und einfach zu verstehen sein", sagte der Hauptgeschäftsführer. Die Städte appellierten daher an die geschäftsführende Bundesregierung, die Ampel-Koalitionäre von SPD, FDP und Grünen und an alle Länder, auf 2G-Vorgaben für den Freizeitbereich zu setzen.
Auch der Deutsche Landkreistag rief Gastronomie und Veranstalter auf, Regeln strenger zu kontrollieren. "Die Sorge, mögliche Kunden zu verlieren, sollte deutlich geringer sein als die Sorge vor den Konsequenzen, die drohen, wenn weiterhin nur ein kleiner Teil dieser Kontrollpflichten umfassend erfüllt wird. Denn dann drohen weitere Restriktionen, auch Bußgelder und am Ende womöglich ein (teilweiser) Lockdown", warnte Verbandspräsident Reinhard Sager in der "Rheinischen Post" (Donnerstag). Die Kommunen würden alles tun, um die Einhaltung von Regeln stärker zu prüfen.
Mehr Kinderkrankengeld für Eltern wegen Corona
06:47 Uhr: Coronabedinger Kita- und Schulausfall hat in diesem Jahr zu einer deutlichen Steigerung beim Kinderkrankengeld geführt. Das geht aus einer Erhebung der Krankenkasse Barmer hervor, die der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Berlin vorliegt. An diesem Donnerstag wollen SPD, Grüne und FDP eine Verlängerung der Ausweitung beim Kinderkrankengeld wegen der andauernden Pandemie auf den Weg bringen.
Laut der Auswertung der Krankenkasse wurden bis September fast 892.000 Kinderkrankengeldtage in einem Wert von 56,7 Millionen Euro von der Barmer bewilligt. Das umfasst Betreuung in der Pandemie und Tage, an denen ein Kind krank ist. Im gesamten Vorjahr waren es nur 566.000 Tage. Im Jahr 2019 hatten sich die Kinderkrankengeldtage auf rund 698.000 summiert. Barmer-Chef Christoph Straub sprach von einer "echten Entlastung für Eltern" durch das Kinderkrankengeld.
Seit Juni verzeichnete die Barmer einen starken Rückgang der Fälle pandemiebedingten Kinderkrankengelds. Grund dafür sei, dass die Schulen und Kitas nicht mehr bundesweit geschlossen waren.
Der Bundestag berät an diesem Donnerstag die Pläne von SPD, Grünen und FDP zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes. Damit sollen auch die Sonderregelungen zum Kinderkrankengeld in das Jahr 2022 hinein verlängert werden, "um die nach wie vor auftretenden COVID-19-bedingten Schwierigkeiten bei der Betreuung von Kindern zu mildern", wie es in dem Gesetzentwurf heißt.
Die Politik hatte die Zahl der Kinderkrankentage im laufenden Jahr von sonst 10 auf 30 pro Elternteil verdreifacht. In der Pandemie wird die Leistung auch gewährt, wenn Schulen und Kitas schließen, nur Notbetrieb anbieten, die Präsenzpflicht aufgehoben wird oder wenn Kinder wegen Corona-Fällen nach Hause in Quarantäne geschickt werden. Das Kinderkrankengeld beträgt 90 Prozent des Nettoverdienstes. Die Barmer hat rund 8,8 Millionen Versicherte.
Ärzteverband: Testpflicht notfalls auch für Geimpfte und Genesene
06:28 Uhr: Der Ärzteverband Marburger Bund hält eine Testpflicht auch für Geimpfte und Genesene für notwendig, sollte sich die Corona-Lage durch aktuelle 2G-Regeln für geimpfte und genesene Menschen nicht bessern. "2G muss jetzt Standard werden. Wenn sich dadurch das Infektionsgeschehen nicht abbremsen lässt und die Impfquote nicht steigt, ist 2G-Plus der nächste logische Schritt", sagte die Verbandsvorsitzende Susanne Johna dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Donnerstag). "2G-Plus bietet zweifellos eine noch größere Sicherheit", sagte Johna weiter.
Die Verbandschefin mahnte mit Blick auf die zunehmend angespannte Lage auf Intensivstationen durch Corona-Patienten: "Es kann jetzt nur darum gehen, weitere Überlastungsszenarien zu verhindern." Auch die Deutsche Krankenhausgesellschaft warnte vor einer Überlastung der Intensivstationen.
"Wir sind in einer sehr kritischen Phase der Pandemie", sagte der Vorstandsvorsitzende Gerald Gaß dem RND. Der Wert von 4.000 mit COVID-19-Patienten belegten Intensivbetten sei praktisch nicht mehr zu vermeiden. "Die Folge ist, dass Kliniken die planbaren Operationen jetzt sofort verschieben müssen". Die Intensivstationen in immer mehr Bundesländern stießen an ihre Grenzen.
Umfrage: Bevölkerung uneinig über Impfpflicht für Fußball-Profis
05:47 Uhr: Die Deutschen sind sich uneinig darüber, ob für Fußball-Profis eine generelle Pflicht zur Corona-Impfung gelten sollte. Das geht aus einer Umfrage der Meinungsforscher von YouGov Deutschland im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur (dpa) hervor. Demnach sprachen sich 45 Prozent der Teilnehmer für eine entsprechende Regelung aus, 44 Prozent waren dagegen. Weitere 12 Prozent antworteten mit "weiß nicht" beziehungsweise machten keine Angabe.
Die Befragung wurde noch vor dem positiven Corona-Test von Nationalspieler Niklas Süle durchgeführt. Der Bayern-Profi war zu Beginn dieser Woche bei der DFB-Auswahl positiv auf das Virus getestet worden und befindet sich seitdem in häuslicher Isolation. Neben dem Bayern-Verteidiger mussten die Kontaktpersonen Serge Gnabry, Jamal Musiala, Karim Adeyemi und Joshua Kimmich ebenfalls abreisen.
Kimmich selbst hatte Ende Oktober eine emotionale Debatte ausgelöst, nachdem er bekanntgegeben hatte, nicht gegen das Virus geimpft zu sein. Seitdem diskutiert die Öffentlichkeit verstärkt über die Vorbildwirkung prominenter Fußballer.
Umfrage: Vertrauen in Ärzte in Pandemie stabil, Verlust für Politiker
01:30 Uhr: Das Vertrauen in Ärzte, medizinisches Personal und Wissenschaftler in Deutschland ist laut einer Umfrage im Laufe der Corona-Pandemie stabil hoch geblieben. Ausgehend von einem niedrigeren Niveau deutlich gesunken ist hingegen das Vertrauen in Politiker. Das geht aus dem Wissenschaftsbarometer 2021 der Initiative Wissenschaft im Dialog von Donnerstag hervor. Dafür befragte das Institut Kantar im September rund 1.000 deutschsprachige Menschen ab 14 Jahren. Die Ergebnisse sind den Angaben zufolge repräsentativ.
79 Prozent der Befragten gaben an, Ärzten und medizinischem Personal beim Thema Corona eher oder voll und ganz zu vertrauen, bei Wissenschaftlern waren es 73 Prozent. Das ist ähnlich viel wie in früheren Ausgaben der Untersuchung. Das Vertrauen in Politiker ließ seit April 2020 am deutlichsten nach: von damals 44 Prozent auf nun 18 Prozent. Ebenfalls deutlich rückläufig entwickelte sich das Vertrauen in Vertreter von Behörden und Ämtern.
Eine Mehrheit der Befragten wünscht sich in der Pandemie eine Rolle von Wissenschaftlern, die über die reine Vermittlung von Informationen an die Politik hinausgeht. So stimmte die Hälfte von ihnen der Aussage zu, dass Wissenschaftler Politikern basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen bestimmte Entscheidungen empfehlen sollten. Weitere 31 Prozent meinten, Wissenschaftler sollten Entscheidungsmöglichkeiten und ihre Konsequenzen erläutern, aber keine Empfehlungen an die Politik geben.
Das Wissenschaftsbarometer geht seit 2014 regelmäßig den Einstellungen der Menschen in Deutschland zu Wissenschaft und Forschung auf den Grund. Gefördert wird es von der Robert Bosch Stiftung und der Fraunhofer-Gesellschaft.
Karl Lauterbach für drastische Strafen bei Verletzung von 2G-Kontrollen
00:01 Uhr: Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat sich für drastische Strafen ausgesprochen, sollten Corona-Zugangsregeln für Geimpfte und Genesene (2G) nicht kontrolliert werden. "Das muss ganz streng kontrolliert werden. Wenn beispielweise ein Restaurant 2G nicht kontrolliert und fällt dann auf, dann führt das zu sechs Wochen Schließung", forderte Lauterbach in der ARD-Sendung "Maischberger. Die Woche".
Der SPD-Politiker betonte: "Ohne den Mut, ganz drastisch und auch mit harten Kontrollen flächendeckend 2G einzuführen, werden wir diese Welle nicht in den Griff bekommen."
Lauterbach und die FDP-Gesundheitsexpertin Christine Aschenberg-Dugnus sprachen sich zudem dafür aus, dass Arbeitgeber künftig den Impfstatus ihrer Beschäftigten abfragen dürfen. Zum Auskunftsrecht werde es noch eine Vorlage für den Bundestag geben, kündigten die beiden möglichen Koalitionspartner an. Er sei der Meinung, "dass es in dieser katastrophalen Situation das Auskunftsrecht geben muss", sagte Lauterbach.
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