Laut Robert-Koch-Institut sinkt die Reproduktionszahl auf 0,75. In Großbritannien springt die Zahl der Todesfälle auf 26.097. Alle Meldungen vom 29. April im Überblick.

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Pirna: Polizei löst Versammlung mit 350 Menschen auf

23:00 Uhr: Im sächsischen Pirna hat die Polizei eine nicht genehmigte Versammlung von etwa 350 Menschen aufgelöst. Im Internet sei zu einem "Spaziergang" auf dem Marktplatz aufgerufen worden, teilte die Polizei mit. Dort trafen die Beamten am Mittwochabend auf die gut 350 Menschen. Die Polizei räumte den Platz den Angaben zufolge innerhalb einer Viertelstunde und nahm Ermittlungen wegen Verstößen gegen die sächsische Corona-Schutz-Verordnung auf. Ein Veranstalter habe nicht ausfindig gemacht werden können, hieß es.

EU-Staaten uneins bei Gutscheinen für abgesagte Flüge

22:35 Uhr: In der Debatte über Gutscheine für abgesagte Flugreisen wegen der Corona-Krise sind die EU-Staaten gespalten. Einige Länder - darunter auch Deutschland - hätten gefordert, dass es Fluggesellschaften zeitweise erlaubt sein müsse, Gutscheine für ausgefallene Flüge auszustellen, teilte der kroatische EU-Ratsvorsitz am Mittwoch nach einer Videoschalte der EU-Verkehrsminister mit. Andere Staaten hätten Änderungen des bestehenden EU-Rechts abgelehnt, um die Erwartungen der Passagiere nicht zu enttäuschen.

Nach EU-Recht müssen Flugtickets und auch Pauschalreisen eigentlich erstattet werden. Deutschland will Verbraucher jedoch verpflichten, bei Reiseabsagen in der Corona-Krise vorerst einen Gutschein statt einer Erstattung zu akzeptieren.

EU-Vizekommissionspräsidentin Vera Jourova hatte am Mittwoch gesagt, es gelte, eine Balance zu finden zwischen starken Verbraucherrechten und der Liquidität der Reiseanbieter. Gesucht werde deshalb eine umsetzbare Lösung. Das könnte bedeuten, dass ein Gesetzesvorschlag gemacht werde. Die Debatte sei aber noch nicht abgeschlossen.

Kicker: Corona-Tests in der Bundesliga beginnen am Donnerstag

22:28 Uhr: In der Fußball-Bundesliga und der zweiten Liga sollen nach Informationen des "Kicker" an diesem Donnerstag die flächendeckenden Tests auf das Coronavirus beginnen. Das berichtete das Magazin am Mittwochabend auf seiner Homepage.

Die Tests gehören zum Sicherheits- und Hygienekonzept, das die Deutsche Fußball Liga für die erhoffte Fortsetzung des Spielbetriebs erstellt hat. Vor der Aufnahme des Mannschaftstrainings sollen nach jüngsten Angaben der DFL mindestens zwei getrennte Tests erfolgen, damit eine Ansteckung im Training verhindert werden soll, schrieb der "Kicker" weiter.

Noch nicht abschließend geklärt sei die Frage, wie mit den Risikogruppen im Kader oder Betreuerstab beziehungsweise in deren Umfeld umzugehen sei. In der Bundesliga gebe es mehrere Spieler, die durch Asthma, Diabetes oder Lungenvorerkrankungen vorbelastet seien, schrieb das Magazin.

New York: Bürgermeister kritisiert große orthodox-jüdische Beerdigung mit Tausenden Trauernden

22:07 Uhr: Die Beerdigung eines prominenten Rabbiners, der an den Folgen einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus gestorben war, habe Tausende von Trauernden in das New Yorker Viertel Williamsburg in Brooklyn angezogen, in dem viele jüdisch-orthodoxe Menschen leben. Dies sei bei weitem die größte Menschenansammlung in New York seit Beginn des Ausbruchs gewesen. Die Polizei trieb die Menschen auseinander.

New Yorks Bürgermeister Bill des Blasio hat die Beerdigung mitten in der Corona-Krise als "absolut inakzeptabel" kritisiert. Nachdem er davon gehört hatte, sei er in der Nacht zum Mittwoch selbst in das Viertel Williamsburg in Brooklyn gefahren, um sich davon zu überzeugen, dass die Massenansammlung aufgelöst werde, schrieb de Blasio bei Twitter. "Was ich gesehen habe, wird nicht toleriert werden, solange wir das Coronavirus bekämpfen." Die Zeit der Warnungen sei vorbei, Menschen in größeren Ansammlungen würden nun verwarnt oder festgenommen.

Ansteckungsrate sinkt: Reproduktionszahl bei 0,75

21:10 Uhr: Das Robert-Koch-Institut hat die Ermittlung der Ansteckungsrate mit dem Coronavirus leicht geändert. Den am Mittwoch veröffentlichten RKI-Schätzungen zufolge liegt die sogenannte Reproduktionszahl bei 0,75 (Datenstand 29. April, 0.00 Uhr). Das bedeutet, 10 Infizierte stecken im Schnitt 7,5 Menschen an. Die Zahl der Neuinfektionen sinkt somit leicht. Seit Mittwoch nutzt das RKI ein sogenanntes Vier-Tage-Mittel für die Schätzung der aktuellen Neuinfektionen und damit auch der Reproduktionszahl. Zuvor wurde ein Drei-Tage-Mittel genutzt.

Anfang März lag die wichtige Kennziffer noch bei drei, am 8. April bei 1,3, in den vergangenen Tagen bei 0,9 bis 1 - jeweils mit einer gewissen Schwankungsbreite. Die Kennzahl gibt an, wie viele Menschen eine erkrankte Person im Durchschnitt infiziert. Das RKI hat immer wieder betont, um die Epidemie abflauen zu lassen, müsse diese Reproduktionszahl unter 1 liegen. Daneben ist unter anderem die Zahl der Neuinfizierten pro Tag wichtig.

Nach Angaben von RKI-Präsident Lothar Wieler vom Dienstag wurden in der vergangenen Woche rund 2000 erfasste Neuinfektionen pro Tag übermittelt, deutlich weniger als in den Vorwochen. Seit Wochenbeginn einschließlich Mittwoch lagen die Zahlen bei etwas über 1000 pro Tag. Zu Wochenbeginn ist jeweils noch ein Meldeverzug zu berücksichtigen. Es gibt laut Wieler weiter viele Ausbrüche in Krankenhäusern und Pflegeheimen.

US-Notenbank belässt Leitzins unverändert bei nahe Null

20:50 Uhr: Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) belässt ihren Leitzins unverändert bei nahe Null. Die Coronavirus-Pandemie führe zu "einem scharfem Rückgang der Wirtschaftsleistung und einem Anstieg der Arbeitslosigkeit", warnte die Zentralbank am Mittwoch nach zweitägigen Beratungen des Geldmarktausschusses. Die Notenbank sei weiter entschlossen, ihre "volle Bandbreite an Werkzeugen" einzusetzen, um die wirtschaftlichen Folgen der Krise abzufedern.

Zuvor hatten am Mittwoch Daten der US-Regierung gezeigt, dass die US-Wirtschaft im ersten Quartal auf das Jahr hochgerechnet im Vergleich zum Vorquartal um 4,8 Prozent geschrumpft war. Experten rechnen mit einem deutlich größeren Einbruch im zweiten Quartal. Seit März haben gut 26 Millionen Menschen in den USA ihren Job verloren.

Lindner: Mit Hygienekonzepten müssen weitere Lockerungen folgen

20:47 Uhr: Vor den Beratungen zwischen Bund und Ländern zur Corona-Krise am Donnerstag hat FDP-Chef Christian Lindner weitere Lockerungen gefordert. "Das ist auch die wesentlichste Frage der Sicherung von Arbeitsplätzen und von Betrieben", sagte Lindner am Mittwochabend in einem ZDF-"spezial".

"Wenn Hygienekonzepte vorliegen - Schutzmasken, Desinfektion, hinreichend Abstand zwischen den Menschen - dann müssen Lokale, Läden, Schulen - dann muss das gesellschaftliche Leben insgesamt wieder geöffnet werden können", sagte der Politiker weiter. Die Sorge, dass das Virus bei zu schnellen Lockerungen mit voller Wucht zurückkommen könnte, teilte Lindner nicht. Man könne den Gesundheitsschutz intelligenter organisieren, so dass das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben möglich sei.

US-Experte Fauci: Studienergebnisse zu Corona-Wirkstoff sehr positiv

20:35 Uhr: Erste Ergebnisse einer klinischen Studie zum Wirkstoff Remdesivir bei der Behandlung von COVID-19-Patienten sind einem ranghohen US-Experten zufolge sehr positiv zu bewerten. Die Resultate müssten noch unabhängig geprüft und veröffentlicht werden, die Hinweise auf eine deutlich kürzere Krankheitsdauer seien aber vielversprechend, sagte am Mittwoch der Immunologe Anthony Fauci, ein Berater von US-Präsident Donald Trump.

Remdesivir habe eine "signifikante positive Wirkung bei der Verringerung der Zeit bis zur Genesung" gezeigt, sagte Fauci, der Chef des Nationalen Instituts für Infektionskrankheiten (NIAID) der USA ist. Die internationale klinische Studie mit mehr als 1.000 Teilnehmern wurde mit Kontrollgruppen durchgeführt und die Datenerhebung von unabhängigen Experten begleitet, wie er weiter erklärte.

Patienten, die in Krankenhäusern an der Lungenkrankheit COVID-19 litten und Remdesivir bekamen, waren laut Fauci nach durchschnittlich 11 Tagen wieder genesen, die Patienten der Kontrollgruppe erst nach 15 Tagen. Damit seien jedoch nicht alle Probleme gelöst, sagte Fauci während eines Treffens im Büro von Präsident Trump weiter. Auch die Sterblichkeitsrate sei etwas geringer gewesen, dieses Ergebnis sei aber bislang nicht statistisch signifikant.

Mecklenburg-Vorpommern erwägt bei Gaststättenöffnung eigenständigen Weg

20:30 Uhr: Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) schließt einen Sonderweg ihres Landes bei der Wiedereröffnung von Gaststätten nicht aus. In den beiden Telefonkonferenzen der Länderchefs mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am 30. April und am 6. Mai wolle sie sich für ein bundesweites Signal für die Öffnung der Gastronomie einsetzen. "Wenn das aber nicht möglich ist, weil andere Länder noch nicht so weit sind, können wir regional auch einen eigenständigen Weg gehen", sagte Schwesig am Mittwoch in Schwerin.

Eine Öffnung von Gaststätten setze voraus, dass die Entwicklung der Infektionszahlen im Land auch kommende Woche weiter positiv verlaufe, betonte Schwesig. Alles deute aber bislang darauf hin. In Mecklenburg-Vorpommern hatte es in den vergangenen Tagen nur noch wenige Neuinfektionen mit dem Coronavirus gegeben. Mit zuletzt etwa 43 Infizierten pro 100.000 Einwohner weist der Nordosten bundesweit die geringste Infektionsquote auf.

Freitagsgebete im Ramadan dürfen nicht generell verboten werden

20:28 Uhr: Freitagsgebete im muslimischen Fastenmonat Ramadan dürfen auch in der Corona-Krise nicht generell verboten werden. Im Einzelfall müsse es möglich bleiben, nach eingehender Prüfung eine Ausnahmegenehmigung zu bekommen, entschied das Bundesverfassungsgericht am Mittwoch. Die Karlsruher Richter setzten im Eilverfahren auf Antrag eines religiösen Vereins aus Niedersachsen die Regelung in der dortigen Corona-Verordnung außer Kraft. Diese hatte keine Möglichkeit für Ausnahmen vorgesehen. Die Entscheidung gilt nicht nur für Moscheen, sondern auch für Kirchen und Synagogen.

Deutsche Börse profitiert von regem Handel in Corona-Zeiten

20:18 Uhr: Die Deutsche Börse hat im ersten Quartal wegen des regen Handels an den Finanzmärkten infolge der gestiegenen Unsicherheit in der Corona-Krise deutlich mehr umgesetzt und verdient. Die Nettoerlöse seien um 27 Prozent auf 915 Millionen Euro geklettert, teilte der im Dax notierte Konzern am Mittwoch nach Börsenschluss mit. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte um 30 Prozent auf 620 Millionen Euro zu. Beide Werte zogen damit noch stärker an als von Experten ohnehin erwartet. Die Deutsche Börse bestätigte zudem die im Februar abgegebene Prognose sowie die angekündigte Dividendenerhöhung.

Guatemala verlängert Katastrophenfall bis 4. Juni

20:10 Uhr: Guatemala hat den Katastrophenfall wegen des Coronavirus um 30 Tage verlängert. Das entsprechende Dekret gilt nun bis zum 4. Juni, wie die Regierung am Mittwoch im Amtsblatt mitteilte.

Staatspräsident Alejandro Giammattei hatte den Katastrophenfall bereits am 5. März ausgerufen - eine Woche, bevor in dem mittelamerikanischen Land der erste Fall des neuartigen Coronavirus festgestellt wurde. Das Dekret gab seiner Regierung die Befugnis, die Bewegungsfreiheit der Bürger einzuschränken. Giammattei ordnete daraufhin unter anderem die Schließung der Grenzen und strenge Ausgangsbeschränkungen an.

Guatemala ist mit rund 18 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land Mittelamerikas. Dort wurden nach offiziellen Angaben bislang 557 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet - 16 von ihnen starben demnach. Die Fallzahlen sind deutlich geringer als in anderen Ländern der Region wie Panama, Honduras und Costa Rica.

Frankreich: Mehr als 24.000 Tote

20:05 Uhr: In Frankreich sind mehr als 24.000 Menschen in Folge einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Bis Mittwochabend seien 24.087 Todesfälle registriert worden, teilte das französische Gesundheitsministerium mit. Demnach sind 15.053 Patientinnen und Patienten in Krankenhäusern gestorben. 9.034 Todesfälle wurden in Alten- und sozialen Pflegeheimen verzeichnet.

Es würden noch rund 26.800 Menschen in Kliniken wegen einer Infektion mit dem Virus behandelt, teilte das Ministerium mit. Die Zahl der Neuaufnahmen in den Krankenhäusern ging demzufolge jedoch weiter zurück. In Frankreich gelten seit Mitte März strenge Ausgangsbeschränkungen. Ab dem 11. Mai sollen diese schrittweise gelockert werden.

Vorübergehende Schließung des Flughafens Tegel wird vorbereitet

18:50 Uhr: Die Betreiber des Berliner Flughafens Tegel bereiten in der Corona-Krise eine vorübergehende Schließung des Flughafens vor. Dazu soll bei der Luftfahrtbehörde die Befreiung von der Betriebspflicht beantragt werden, wie das Unternehmen am Mittwoch ankündigte. Der Flugbetrieb würde dann auf den zweiten Berliner Flughafen in Schönefeld konzentriert.

Die Flughäfen hätten nur ein Prozent der üblichen Passagierzahl, sagte Geschäftsführer Engelbert Lütke Daldrup. "Wir werden den Antrag heute stellen", kündigte er an.

Wann Tegel außer Betrieb genommen wird, ist noch offen. Berlin, Brandenburg und der Bund als Eigentümer wollen in zwei Wochen erneut in einer Gesellschafterversammlung darüber beraten.

Schleswig-Holstein: Ab 4. Mai wieder Besuche in Pflegeheimen

18:47 Uhr: Das Besuchsverbot in Pflegeheimen in Schleswig-Holstein wird gelockert. Vom 4. Mai an können Pflegeeinrichtungen unter strengen Hygieneanforderungen den Besuch einer Person für maximal zwei Stunden ermöglichen, wie Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) am Mittwoch nach einer Verständigung der Jamaika-Koalition mitteilte. Zudem soll ab dem 11. Mai die Öffnung von Spielplätzen ermöglicht werden, unter Beachtung von Hygienevorschriften, wie Garg weiter sagte.

Auch Zweitwohnungs-Besitzer in Schleswig-Holstein dürfen von Montag an wieder ihre Feriendomizile nutzen. Das gilt auch für die Inseln und Halligen. Auch Dauercamping werde ab kommender Woche wieder erlaubt. Zudem sollen dann die Sportboothäfen an Nord- und Ostsee wieder öffnen dürfen.

Großbritannien: Zahl der Corona-Toten stark nach oben korrigiert

18:40 Uhr: Die offizielle Zahl der Corona-Toten in Großbritannien ist am Mittwoch deutlich nach oben korrigiert worden auf 26.097. Noch am Dienstag stand die Zahl der Toten bei 21.678. Das waren aber nur die Sterbefälle in Krankenhäusern. Neu sind auch Todesfälle in Pflegeheimen und Privathaushalten aus England und Wales enthalten.

Die konservative Regierung von Premierminister Boris Johnson steht seit Wochen wegen ihrer Reaktion auf die Pandemie in der Kritik. Ihr wird vorgeworfen, viel zu lange mit den Maßnahmen zur Eindämmung gewartet zu haben. Zudem fehlt es an Schutzkleidung für das medizinische Personal. Auch das Ziel, bis Ende April jeden Tag
100.000 Menschen zu testen, dürfte nicht mehr zu schaffen sein.

Experten gehen inzwischen davon aus, dass das Land den Höhepunkt der Epidemie überschritten hat. Doch die täglich neu registrierten Sterbefälle sind weiterhin hoch. Bis Dienstagabend wurden 765 neue Todesfälle registriert.

App lässt Smartphones nachts für Corona-Forschung arbeiten

17:52 Uhr: Eine App, mit der die Rechenleistung von Smartphones nachts für Forschung zum Coronavirus eingesetzt werden kann, ist seit Mittwoch auch in Deutschland verfügbar.

Die App "Dreamlab" war ursprünglich für die Krebsforschung entwickelt worden, jetzt wurde die Anwendung ausgeweitet. Bisher greifen Forscher des Imperial College in London darauf zu, um bereits vorhandene Medikamente und Nahrungsmittel-Moleküle zu finden, die Corona-Infizierten helfen könnten, wie der Telekommunikationskonzern am Mittwoch mitteilte. Die App war 2015 vom Garvan Institute of Medical Research in Sydney und der Vodafone Foundation entwickelt worden. Unter anderem in Großbritannien wurde sie bereits seit Anfang April auch zur Corona-Forschung eingesetzt.

Spahn rechnet nicht mit Notwendigkeit von Corona-Impfpflicht

17:38 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn rechnet nicht damit, dass bei Vorliegen eines Impfstoffs gegen das Coronavirus auch eine Impfpflicht kommen müsste.

Sein Eindruck sei, dass die allermeisten Bürger sich eine solche Impfung wünschen würden, sagte der CDU-Politiker am Mittwoch in Berlin. "Überall da, wo wir durch Bereitschaft und gutes Argumententieren zum Ziel kommen, braucht es aus meiner Sicht keine Pflicht."

Noch sei aber unklar, ob, wann und in welchen Mengen es einen Corona-Impfstoff geben werde. Spahn betonte, Impfungen auch gegen viele andere Krankheiten seien eine der größten Errungenschaften der Menschheit.

Er hoffe, dass nun auch Impfdebatten aus der Zeit vor der Corona-Krise "vielleicht in einem neuen Licht" gesehen würden. Vor kurzem war eine Impfpflicht gegen Masern für Kitas und Schulen eingeführt worden, daran war auch Kritik laut geworden.

Dresden verteilt Gratis-Masken an Bürger

17:23 Uhr: Die Stadt Dresden wird ab dem 30. April kostenlose Schutzmasken an seine Bürger verteilen. Wie Oberbürgermeister Dirk Hilbert in einer Pressemitteilung erklärte, würden sich fast alle Bewohner der sächsischen Hauptstadt an die geltende Maskenpflicht halten.

"Dennoch erreichen uns immer wieder Anrufe und Schreiben von Menschen, die entweder organisatorisch oder finanziell Schwierigkeiten haben, sich selbst oder ihre Familien ausreichend mit dem Schutz zu versorgen."

Mit kostenlosen Mund-Nasen-Bedeckungen wolle man diesbezüglich Abhilfe schaffen. Wie Hilbert betonte, sei dies auch in Hinblick auf die am 04. Mai inkrafttretenden Corona-Lockerungen wichtig.

Insgesamt habe die Stadt rund 120.000 Masken, die per Post an die Bürger versendet werden könnten. Über eine spezielle Webseite (den Link dazu finden Sie hier), oder per Bürgertelefon (0351/4885322), könne jeder bis zu zwei Masken bestellen.

In Notfällen könnten die Mund-Nasen-Bedeckungen auch persönlich bei den Stadtbezirksämtern abgeholt werden. "Hier appelliere ich aber an die Bürgerinnen und Bürger, keine Menschenansammlung zu produzieren", so Hilbert.

Mehr als 158.600 Corona-Nachweise in Deutschland - 6.069 Tote

17:00 Uhr: In Deutschland sind bis Mittwochnachmittag mehr als 158.600 Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden (Vortag Stand 16.15 Uhr: mehr als 157.200 Infektionen).

Mindestens 6.069 mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierte sind den Angaben zufolge bislang bundesweit gestorben (Vortag Stand 16.15 Uhr: 6.000). Das geht aus einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur hervor, die die neuesten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt.

Die Reproduktionszahl lag nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) mit Stand Dienstag wieder bei 0,9. Das bedeutet, dass im Mittel fast jeder Infizierte eine weitere Person ansteckt und die Zahl der Neuerkrankungen leicht zurückgeht.

Nach RKI-Schätzungen haben in Deutschland rund 120.400 (Vortag: 117.400) Menschen die Infektion überstanden. Besonders hohe Zahlen registrierter Infektionen haben den Statistiken der Bundesländer zufolge Bayern mit mehr als 42.200 nachgewiesenen Fällen und mindestens 1.780 Toten, Nordrhein-Westfalen mit mehr als 32.400 Fällen und mindestens 1.200 Toten sowie Baden-Württemberg mit mehr als 31.400 bestätigten Fällen und mindestens 1.307 Toten.

Die Uhrzeit, wann ein neuer Tagesstand gemeldet wird, variiert von Bundesland zu Bundesland. Gerechnet auf 100.000 Einwohner verzeichnet Bayern mit einem Wert von 322,8 die meisten Infektionen. Im Bundesschnitt waren es 190,8. Allerdings ist die Anzahl der erfolgten Tests pro 100.000 Einwohner in den Bundesländern unterschiedlich hoch.

Spahn für stärkeres regionales Vorgehen bei Corona-Maßnahmen

16:47 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat sich dafür ausgesprochen, beim weiteren Vorgehen in der Corona-Krise größeres Augenmerk auf regionale Entwicklungen zu legen.

Die zu erkennenden regionalen Unterschiede beim Infektionsgeschehen seien für die weitere Arbeit wichtig, machte der CDU-Politiker am Mittwoch in Berlin deutlich.

Er verwies darauf, dass es zum Beispiel in Ländern und Landkreisen teils hohe und teils deutlich niedrigere Infektionszahlen gemessen an 100.000 Einwohnern gebe.

Wenn es etwa in Landkreisen weniger als fünf neue Infektionen binnen sieben Tagen gebe, könnten Gesundheitsämter Kontakte von Infizierten dort besser nachverfolgen als bei höheren Infektionszahlen.

Deswegen sei es wichtig, für die Zukunft noch stärker als bisher regionale Entwicklungen in den Blick zu nehmen, sagte Spahn. Es gelte, gemeinsam mit den Ländern und Kommunen auch differenziert darauf reagieren zu können, um Infektionsketten zu unterbrechen.

Private Treffen nehmen seit Ostern wieder zu

16:25 Uhr: Seit der Osterwoche treffen sich Menschen wieder häufiger mit Freunden, Verwandten und Arbeitskollegen. Zu diesem Ergebnis kommen Sozialforscher der Universität Mannheim im Rahmen einer Corona-Studie.

Anfang April seien noch 70 Prozent der Befragten für mindestens sieben Tage ohne private Begegnungen geblieben. Einer Meldung der Universität vom Mittwoch zufolge steigt die Zahl der Treffen nun wieder.

Die Angaben basieren auf täglichen Befragungen vom 20. März bis zum 24. April, die die Forscher stichprobenartig in Deutschland vorgenommen haben. Dabei haben sie auch regionale Unterschiede festgestellt.

In Bayern hätten über die Osterfeiertage 60 Prozent der Menschen auf private Treffen verzichtet, im Rest der Republik lag dieser Anteil bei 45 Prozent. Zudem berichteten alleinlebende Menschen deutlich häufiger als andere, dass sie in den vergangenen Wochen private Treffen hatten.

An der Studie nahmen nach Forscherangaben täglich 445 und 567 (im Durchschnitt 505) Menschen teil.

Tourismusbranche fordert Rettungsschirm - bundesweite Proteste

16:03 Uhr: Mit Protesten haben bundesweit Mitarbeiter von Reisebüros und Reiseveranstaltern einen Rettungsschirm für die Branche gefordert. In vielen deutschen Städten kamen am Mittwoch bis zu 50 Protestierende zusammen und stellten Koffer, Sonnenschirme und Liegen auf.

Wegen der Pandemie und geschlossener Grenzen sind überall Buchungen eingebrochen - und noch ist unklar, ob man im Sommer in die Feriengebiete Europas fahren kann. Bei einer Unternehmensumfrage des Ifo-Instituts hatten Reisebüros und -veranstalter den größten Einbruch bei Kapazitätsauslastung und Umsatzentwicklung gemeldet.

Laut einer Umfrage des Deutschen Reiseverbands sehen sich 60 Prozent der Reisebüros und Reiseveranstalter unmittelbar von der Insolvenz bedroht. Jedes fünfte Unternehmen musste demnach Mitarbeiter entlassen, 80 Prozent der Firmen mussten staatliche Hilfe beantragen.

Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß, hatte gesagt, längerfristig brauche die Branche wohl mehr Unterstützung. Die Bundesregierung hat umfassende Hilfsprogramme aufgelegt, um Jobs und Firmen zu schützen - und deutlich gemacht, bei Bedarf nachzulegen.

Europäischer Wiederaufbau-Fonds soll zum 1. Januar starten

15:35 Uhr: Der geplante Fonds zur wirtschaftlichen Erholung der Europäischen Union soll zum 1. Januar 2021 startklar sein. Dies kündigte die EU-Kommissionsvizepräsidentin Vera Jourova am Mittwoch an.

Wie der Fonds genau aussehen soll, ist aber weiter offen. Ein Vorschlag der Kommission werde "so schnell wie möglich" vorgelegt.

Wegen des verheerenden Wirtschaftseinbruchs in der Coronakrise hatten die EU-Staats- und Regierungschefs die Kommission vorige Woche beauftragt, ein Konzept für den Fonds im Rahmen des nächsten EU-Haushaltsplans für die Jahre 2021 bis 2027 zu erarbeiten.

Dabei sind die Vorstellungen und Forderungen der nördlichen und südlichen EU-Staaten jedoch sehr unterschiedlich. Dahinter steht der ungelöste Streit über die gemeinsame Schuldenaufnahme der EU.

Jourova bekräftigte, dass die EU-Kommission den finanziellen Spielraum im Finanzrahmen erweitern und den zusätzlichen Puffer für Garantien zur Aufnahme von Geld am Finanzmarkt nutzen will.

So solle zusätzliches Geld über das EU-Budget an die EU-Staaten fließen. Dabei solle eine Balance zwischen Krediten, Zuschüssen und finanziellen Garantien gefunden werden.

Dass die EU-Kommission mit Garantien der Mitgliedsstaaten über Anleihen Geld am Kapitalmarkt aufnimmt, ist als Prinzip für alle EU-Staaten akzeptabel. Nur wollen die von der Corona-Pandemie besonders betroffenen südlichen Staaten wie Spanien oder Italien, dass das Geld als Zuschüsse ausgereicht wird.

Deutschland und einige andere Staaten beharren darauf, dass geliehenes Geld nur als Kredit weitergegeben werden darf und zurückgezahlt werden muss. Um wie viel Geld es geht, ist offen. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen spricht von Investitionen in Billionenhöhe. Im Gespräch sind eine bis 1,5 Billionen Euro, also 1.000 bis 1.500 Milliarden.

Russland verlängert Einreiseverbot für Ausländer

15:26 Uhr: Russland verlängert das Einreiseverbot für Ausländer auf unbestimmte Zeit – bis zu einer Besserung der Lage in der Corona-Pandemie. Ursprünglich sollten die Sperren nur bis zum Donnerstag gelten.

Es sei nicht möglich, ein Datum für ein Ende der Einschränkungen zu nennen, sagte Regierungschef Michail Mischustin am Mittwoch in Moskau. Ausnahmen gebe es etwa für ausländische Spezialisten, die zur technischen Bedienung von Ausrüstungen nötig seien. Der Flugbetrieb mit dem Ausland ist weitgehend eingestellt.

In Russland gab es nach Behördenangaben vom Mittwoch erstmals an einem Tag mehr als 100 Tote nach einer Coronavirus-Infektion. Bisher starben 972 Menschen mit dem Virus.

Die Zahl der Neuinfektionen stieg um 5.841. Auch in Russland sei inzwischen die Marke von 100.000 geknackt, hieß es. In keinem anderen Land steigen die Zahlen der Neuinfektionen so rasant und stark wie in Russland. Das Land hat mehr Fälle als China - bei einer vergleichsweise niedrigen Todesrate.

Regierung rechnet mit Einbruch der Wirtschaftsleistung um 6,3 Prozent

14:58 Uhr: Die Bundesregierung rechnet wegen der Corona-Pandemie mit einer schweren Rezession. Das Bruttoinlandsprodukt werde in diesem Jahr um 6,3 Prozent zurückgehen, sagte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) am Mittwoch in Berlin bei Vorlage der Frühjahrsprognose. Für das kommende Jahr erwartet die Regierung demnach aber "im Zuge des Aufholprozesses" einen Zuwachs um 5,2 Prozent.

Der stärkste Einbruch der Wirtschaftsleistung werde im Verlauf des zweiten Quartals diesen Jahres erwartet, sagte Altmaier weiter. Danach setze die Belebung der wirtschaftlichen Aktivitäten ein.

Im Einzelnen rechnet die Regierung mit einem Rückgang der Exporte im Jahr 2020 um 11,6 Prozent. 2021 sollen sie dann wieder um 7,6 Prozent zulegen.

Auch die Importe dürften laut Prognose stark einbrechen, und zwar um 8,2 Prozent. Sie sollen im Jahr 2021 wieder um 6,5 Prozent zulegen.

Der Arbeitsmarkt gerät laut Prognose "stark unter Druck", im laufenden Jahr dürfte die Zahl der Erwerbstätigen demnach um 370.000 zurückgehen. Besonders betroffen seien Gastgewerbe, Handel und Unternehmensdienstleistungen.

Die Kurzarbeit werde im März und April in "noch nie dagewesenem Ausmaß" ansteigen. Die Arbeitslosenquote dürfte im Jahresdurchschnitt um 5,8 Prozent ansteigen, heißt es weiter in der Prognose.

Österreich setzt weiter auf Grenzöffnung: "Sachlich gut begründbar"

14:38 Uhr: Österreich bleibt zuversichtlich, dass die Grenze zwischen der Alpenrepublik und Deutschland in absehbarer Zeit für Touristen und andere Reisende geöffnet wird.

Das Ziel müsse trotz Corona-Gefahr sein, dass auch die Reisefreiheit wieder gewährt werde, sagte Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Mittwoch in Wien.

Die Ansteckungszahlen in Österreich seien inzwischen deutlich niedriger als in einigen Teilen Deutschlands. "Ich gehe davon aus, dass es hier gelingen kann, dass in den nächsten Wochen entsprechende Schritte stattfinden, weil es schlicht und ergreifend auch sachlich gut begründbar ist", sagte Kurz.

Zuvor hatte die Bundesregierung die weltweite Reisewarnung für Touristen wegen der Coronavirus-Pandemie bis mindestens 14. Juni verlängert. Ein entsprechender Vorschlag des Auswärtigen Amts wurde nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch vom Bundeskabinett angenommen.

Kurz bekräftigte darüber hinaus, dass die Regierung aus konservativer ÖVP und Grünen angesichts der wirtschaftlichen Verwerfungen durch die Coronakrise an den Plänen zu Steuerentlastungen festhalte.

Ein wichtiger Aspekt zur Sicherung von Standort und Arbeitsplätzen seien auch Investitionen in Digitalisierung, Klimaschutz und Regionalisierung. Landwirtschaftliche Produkte aus den Regionen könnten steuerlich vorteilhafter behandelt werden als Produkte mit einem langen Lieferweg, sagte Vizekanzler Werner Kogler (Grüne).

Seehofer will Grenzkontrollen bis zum 15. Mai verlängern

14:14 Uhr: Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) will die in der Coronakrise eingeführten Kontrollen an deutschen Grenzen bis zum 15. Mai verlängern.

Einen entsprechenden Vorschlag werde er an diesem Donnerstag im Corona-Krisenkabinett vorlegen, sagte der Sprecher des Ministeriums, Steve Alter, am Mittwoch auf Anfrage. Im Anschluss sei auch noch eine Abstimmung dazu mit den Ministerpräsidenten der von den Kontrollen betroffenen Bundesländer geplant.

Die Kontrollen würden am 4. Mai auslaufen. Sie waren Mitte März eingeführt worden. Seither werden die Grenzen zu Österreich, Frankreich, Luxemburg, Dänemark und der Schweiz überwacht.

An den Übergängen nach Belgien und in die Niederlande wird hingegen nicht kontrolliert. Allerdings wurde auch in diesen Abschnitten die Überwachung im 30-Kilometer-Grenzraum intensiviert.

Menschen, die weder Deutsche noch dauerhaft hier ansässig sind, dürfen wegen der Corona-Pandemie seit Mitte März nur noch aus einem "triftigen Reisegrund" nach Deutschland kommen.

Einreisen dürfen etwa EU-Bürger, die durch Deutschland in ihr Heimatland reisen oder Lastwagenfahrer. Die Einreise ist zudem auf bestimmte Grenzübergänge beschränkt.

Bis zum 15. Mai sind auch Einreisen aus Drittstaaten in die EU grundsätzlich nur noch in ausgewählten Fällen zulässig. Seit dem 10. April müssen sich zudem fast alle Rückkehrer in Deutschland nach einem mehrtägigen Auslandsaufenthalt für zwei Wochen in häusliche Quarantäne begeben.

Für Deutsche gilt außerdem vorerst eine weltweite Reisewarnung. Das bedeutet, dass man keine Urlaubsreisen ins Ausland antreten soll.

Eigentlich gibt es im Schengen-Raum keine Grenzkontrollen. In den vergangenen Jahren hatten aber mehrere Staaten eine Ausnahmeregelung genutzt und sie teilweise wieder eingeführt.

Spanien meldet 325 Corona-Todesfälle binnen 24 Stunden

14:07 Uhr: In Spanien sind nach offiziellen Angaben binnen 24 Stunden weitere 325 Menschen an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorben. Damit stieg die Zahl der Toten im Vergleich zum Vortag wieder stärker an, wie die Regierung am Mittwoch mitteilte.

Allerdings blieb die Zahl der neu gemeldeten Toten den sechsten Tag in Folge unter der Marke von 400. Insgesamt starben bislang 24.275 Menschen in Spanien am Coronavirus.

Die Zahl der Infizierten stieg auf insgesamt 212.917. Als geheilt gelten inzwischen 108.947 Menschen. Spanien hat nach den USA und Italien die weltweit meisten Todesfälle zu beklagen.

Experten gehen jedoch davon aus, dass die Epidemie im Land am 2. April mit 950 Toten binnen 24 Stunden ihren Höhepunkt erreicht hat. Seitdem ging die Zahl der neu gemeldeten Toten zurück, und die Regierung hat begonnen, die strenge Ausgangssperre leicht zu lockern.

Länder legen Stufenplan für Öffnung von Gastronomie und Hotels vor

13:55 Uhr: Mit einem Drei-Stufen-Plan wollen die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Niedersachsen schrittweise die coronabedingten Einschränkungen für den Tourismus, die Gastronomie und die Hotellerie zurücknehmen.

Eingeleitet werden soll die Öffnung mit touristischen Outdoor-Angeboten wie Zoos, Freizeitparks und Klettergärten, wie die Wirtschafts- und Tourismusminister der drei Länder am Mittwoch mitteilten.

In der zweiten Phase sollen Restaurants und mit eingeschränkter Nutzung Ferienwohnungen und Hotels folgen. Später solle dann der Übernachtungstourismus ohne Restriktionen wieder möglich sein.

Dieses Konzept wollen die Länder in die Wirtschaftsministerkonferenz einbringen. "Zu welchem Datum die einzelnen Phasen beginnen, werden die Länder in Abstimmung mit dem Bund in Eigenverantwortung bestimmen", heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung.

Bei allen Maßnahmen sei zu beachten, "dass der Gesundheitsschutz der Bürgerinnen und Bürger Vorrang hat". Deshalb sehe das Konzept die Einhaltung strikter Abstandsregelungen, Hygienevorgaben und Registrierungspflichten vor. Voraussetzung sei auch immer, dass die epidemiologische Lage sich weiter stabilisiere.

NRW, Baden-Württemberg und Niedersachsen stellen Lockerungs-Plan vor

13:28 Uhr: Mit einem Drei-Stufen-Plan wollen die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Niedersachsen schrittweise die coronabedingten Einschränkungen für den Tourismus, die Gastronomie und die Hotellerie zurücknehmen.

Eingeleitet werden soll die Öffnung mit touristischen Outdoor-Angeboten wie Zoos, Freizeitparks und Klettergärten, wie die Wirtschafts- und Tourismusminister der drei Länder am Mittwoch mitteilten.

In der zweiten Phase sollen Restaurants und mit eingeschränkter Nutzung Ferienwohnungen und Hotels folgen. Später solle dann der Übernachtungstourismus ohne Restriktionen wieder möglich sein.

Dieses Konzept wollen die Länder in die Wirtschaftsministerkonferenz einbringen. "Zu welchem Datum die einzelnen Phasen beginnen, werden die Länder in Abstimmung mit dem Bund in Eigenverantwortung bestimmen", heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung.

Telefonische Krankschreibung ist weiterhin möglich

13:13 Uhr: Eine telefonische Krankschreibung soll als Ausnahmeregelung in der Coronakrise auch weiterhin möglich sein.

Die Regelung, wonach sich Patienten mit leichten Erkrankungen der Atemwege nach telefonischer Rücksprache mit ihrem Arzt befristet krank schreiben lassen können, soll bis zum 18. Mai verlängert werden, wie der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) am Mittwoch mitteilte.

Die Verlängerung erfolge "aufgrund der fortbestehenden Krisenlage", um eine weitere Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern.

Patienten kann damit vorerst weiterhin eine Arbeitsunfähigkeit nach telefonischer Anamnese für maximal eine Woche bescheinigt werden.

Paulo Dybala zum vierten Mal positiv auf das Coronavirus getestet

13:09 Uhr: Paulo Dybala muss sich in seiner Quarantäne weiter gedulden. Der Argentinier vom italienischen Rekordmeister Juventus Turin ist zum vierten Mal positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das berichten italienische Medien übereinstimmend.

Dybala darf seit 39 Tagen sein Haus nicht verlassen. Auch seine Freundin Oriana Sabatini wurde positiv getestet.

Wann die Serie A fortgesetzt wird, ist weiterhin offen. Die Liga pausiert seit dem 9. März.

Kinder erkranken: Gefährliches Kawasaki-Syndrom als Folge des Coronavirus?

13:01 Uhr: Nach Angaben der britischen Gesundheitsbehörden nahmen in den vergangenen Tagen Erkrankungen bei Kindern zu, die an das Kawasaki-Syndrom erinnerten.

Das Kawasaki-Syndrom ist eine Gefäßerkrankung, die aus unbekannter Ursache bei Kindern auftritt. Einige der Kinder in Großbritannien mussten auf der Intensivstation behandelt werden. Außerdem wurden aus Spanien, Italien und der Schweiz solche Erkrankungen bei Kindern gemeldet.

Von den nun aus Frankreich und Großbritannien gemeldeten Erkrankungen waren laut Olivier Véran, dem Gesundheitsminister Frankreichs, auch - aber nicht ausschließlich - Kinder betroffen, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden.

Es gebe noch "viele Fragen" und nicht ausreichend Beweise, um einen Zusammenhang zwischen den Entzündungsprozessen und dem Coronavirus herzustellen. In jedem Fall nehme er die Meldungen "sehr ernst", betonte Véran. Es herrsche derzeit eine "gewisse Beunruhigung und eine gewisse Wachsamkeit".

Deutscher Reiseverband hofft trotz Reisewarnung auf Sommerurlaub

12:57 Uhr: Der Deutsche Reiseverband gibt den Sommerurlaub trotz der verlängerten Reisewarnung noch nicht verloren.

Sobald es die Entwicklung der Corona-Pandemie erlaube, würden Reisen zunächst in Deutschland schrittweise möglich sein, erklärte der DRV am Mittwoch in Berlin. "Danach werden sukzessive auch Reisen in weitere Länder in Europa folgen, sofern es dort ähnliche Bedingungen gibt wie in Deutschland."

Die Bundesregierung hatte die weltweite Reisewarnung für Touristen wegen der Coronavirus-Pandemie bis mindestens 14. Juni verlängert.

Coronakrise: Regierung will Verfahren für Bauvorhaben ändern

12:17 Uhr: Die Bundesregierung will Verzögerungen bei Bauvorhaben durch die Coronakrise entgegenwirken. So sollen vorübergehend etwa Online-Konsultationen möglich werden. Einen entsprechenden Gesetzesvorschlag beschloss das Bundeskabinett am Mittwoch in Berlin.

Normalerweise sehen viele Planungs- und Genehmigungsverfahren die körperliche Anwesenheit von Menschen vor, wie die federführenden Ministerien für Umwelt und Inneres mitteilten.

In der Pandemie könnten Termine zum Beispiel zur Einsicht in Unterlagen wegen des Infektionsschutzes nicht wie gewohnt stattfinden. Deshalb solle Ersatz geschaffen werden.

So sollten Vorhaben und konkrete Pläne derzeit vor allem über das Internet bekannt gemacht werden, teilten die Ministerien mit. "Daneben bleibt jedoch eine Veröffentlichung der wesentlichen Unterlagen und Entscheidungen sowie die Wahrnehmung von Verfahrensrechten im klassischen, analogen Sinn erhalten, um niemanden von Beteiligungsmöglichkeiten auszuschließen", hieß es weiter.

Die Regelungen sollen bis zum 31. März kommenden Jahres gelten.

Kretschmann: Rückkehr zur Normalität erst mit Impfstoff

12:01 Uhr: Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat die Bürger auf einen langen Alltag mit dem Coronavirus eingeschworen.

Eine schnelle Rückkehr zur Normalität werde es erst geben, wenn ein Impfstoff existiere, sagte er bei einer Regierungserklärung zur Coronakrise am Mittwoch im Landtag in Stuttgart. Keiner könne sagen, wann das sein werde - aber es werde viele Monate dauern.

"Bis dahin werden wir die Pandemie nicht besiegt haben." Man könne lernen, mit der Pandemie zu leben und werde noch viele Monate weiter Abstand halten und Masken tragen müssen.

Das Leben mit dem Virus bedeute so etwas wie eine "gebrochene Normalität". Kretschmann sicherte aber zu, den Bürgern so viel Freiheit zu ermöglichen, wie der Schutz der Gesundheit es zulasse.

Nachfrage nach Arbeitskräften bricht ein

11:54 Uhr: Die Nachfrage der Unternehmen nach Arbeitskräften ist wegen der Beschränkungen in der Coronakrise eingebrochen. Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X) fiel von März auf April 2020 um 19 Punkte auf 94 Punkte, wie die Behörde am Mittwoch mitteilte.

Das seien 37 Punkte weniger als im April vor einem Jahr. Der Personalbedarf sei in allen Branchen geringer als im Vorjahr - mit Ausnahme der Landwirtschaft.

Fast die Hälfte des Rückgangs geht laut Bundesagentur für Arbeit (BA) auf die abnehmende Nachfrage von Zeitarbeit und dem Verarbeitenden Gewerbe zurück. Besonders von den Regelungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie betroffen sei auch das Gastgewerbe.

Hier wurden laut BA ein Drittel weniger Stellen gemeldet als im Vorjahr. Nahezu ein Drittel weniger seien es auch bei Verkehr und Logistik.

Der Handel, sonstige wirtschaftliche Dienstleitungen wie etwa Reisebüros sowie die Finanzbranche meldeten den Angaben zufolge ein Fünftel weniger Stellen. Auch in anderen Wirtschaftszweigen liege der Rückgang im zweistelligen Prozentbereich.

Selbst im Gesundheits- und Sozialwesen sei ein Minus zu verzeichnen, nachdem aus dieser Branche bisher immer noch mehr Stellen als im Vorjahr gemeldet worden waren.

FDP fordert nach Urteil im Saarland weitere Lockerungen von Corona-Auflagen

11:25 Uhr: Nach dem Beschluss des saarländischen Verfassungsgerichtshofs zur Lockerung der Ausgangsbeschränkungen hat die FDP weitere Erleichterungen in der Coronakrise gefordert.

"Bund und Länder müssen sich morgen und nicht erst am 6. Mai auf weitere Lockerungen verständigen", erklärte der Vizechef der FDP-Bundestagsfraktion, Michael Theurer, am Mittwoch in Berlin.

Am Dienstagabend hatte der saarländische Verfassungsgerichtshof Teile der Ausgangsbeschränkungen gekippt. Treffen mit Familienangehörigen und der Aufenthalt im Freien sind damit ab sofort wieder erlaubt.

Der Beschluss im Saarland sei "ein weiterer Weckruf" für Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Regierungschefs der Länder, erklärte Theurer. Er rief sie dazu auf, bei ihrer Telefonkonferenz am Donnerstag auf das Gerichtsurteil im Saarland und andere gerichtliche Entscheidungen zur 800-Quadratmeter-Verordnung zu reagieren.

Diese "willkürliche" Regelung müsse morgen "für den Einzelhandel durch eine auf Hygienestandards basierte, bundesweite Lösung" ersetzt werden.

Theurer forderte zudem eine Einigung zu den anstehenden Sommerferien. Das "Tohuwabohu" der vergangenen Wochen in der Bundesregierung müsse aufhören.

"Die Bund-Länder-Einigung ist notwendig, damit Deutschland auch in Europa mit einer Stimme die Interessen Deutschlands adressieren und durchsetzen kann", erklärte Theurer.

Kabinett bewilligt mehr Geld für Kurzarbeiter

11:18 Uhr: Beschäftigte, die wegen der Coronakrise in Kurzarbeit gehen müssen, sollen weitere Hilfen bekommen. Das Bundeskabinett beschloss am Mittwoch den Entwurf eines Gesetzespakets von Arbeitsminister Hubertus Heil.

Das Paket geht auf einen Beschluss der Koalitionsspitzen von vergangener Woche zurück, wonach das Kurzarbeitergeld bei längerem Bezug befristet auf bis zu 80 Prozent des letzten Nettolohns erhöht werden soll - bei Menschen mit Kindern auf bis zu 87 Prozent. Bisher sind es 60 oder 67 Prozent. Arbeitslosengeld soll demnach länger zu bekommen sein.

Siemens liefert neuartigen Corona-Test aus

11:01 Uhr: Der Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers kann mit der Auslieferung seiner Molekular-diagnostischen Tests zur Erkennung des Coronavirus in Europa beginnen.

Das Unternehmen habe die nötige Registrierung vorgenommen, teilte Siemens Healthineers am Mittwoch in Erlangen mit. Damit sei der Test für die diagnostische Nutzung freigegeben.

Bei dem Test handelt es sich um einen Frühtest, der den Virus erkennen kann, auch wenn die Person noch keine Symptome zeigt. Bislang war der Test nur für die Forschung freigegeben.

Das Know-how für die Corona-Warn-App wird geteilt

10:52 Uhr: Die internationale Initiative, die unter dem Namen PEPP-PT ein Konzept für eine Corona-Warn-App vorgelegt hat, will ihr Know-how nun auch den von der Bundesregierung beauftragten Firmen SAP und Deutsche Telekom bereitstellen. Das teilte die Gruppe aus Wissenschaftlern, Unternehmen und einzelnen Entwicklern am Mittwoch mit.

Man habe in den vergangenen Wochen in einem riesigen Kraftakt eine europäische Software-Architektur für länderspezifische Corona-Contact-Tracing-Apps entwickelt. "Wir stellen unsere Erkenntnisse, Testergebnisse und technischen Komponenten weiterhin allen zur Verfügung."

Ärzte fordern besseren Schutz für Kinder in der Coronakrise

10:48 Uhr: Kinder- und Jugendärzte haben den Umgang der Politik mit Kindern in der Coronakrise kritisiert. "Wir fordern von der Politik, dass sie mehr Rücksicht auf die Kinder nimmt, dass sie den Blick der Kinder annimmt, dass sie Berater zur Seite nimmt, die spezifisch Kinderinteressen vertreten", sagte Jakob Maske vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte am Mittwoch in der RTL/ntv-Sendung "Frühstart".

Für Kinder bedeuteten Abstandsregeln und Kontaktsperren tiefe Einschnitte, betonte Maske. "Wir als Kinderärzte sagen, dass es sehr schrecklich ist für die meisten Kinder, ihre gesamten sozialen Kontakte aufgeben zu müssen - nicht nur zu den Freunden, sondern auch zu den Erziehern". Es seien "ja enge Bindungen, die da aufgebaut werden".

Corona, Covid, Lockdown: Babynamen in Zeiten der Pandemie

10:22 Uhr: Unbeeindruckt von der Aussicht, dass ihre Kinder ein Leben lang mit einer tödlichen Pandemie in Verbindung gebracht werden, schlägt sich die Gesundheitskrise bei Eltern in Asien bei der Namensgebung nieder.

"Covid-19 hat auf der ganzen Welt großes Leid verursacht", sagte der 23-jährige John Tupas aus den Philippinen, Vater von Covid Marie. "Ich wollte, dass ihr Name uns daran erinnert, dass Covid uns nicht nur Leid gebracht hat".

Trotz Kritik in Onlinediensten an der ungewöhnlichen Namensgebung lässt Tupas sich nicht beirren: "Sie könnte gemobbt werden, aber ich werde meiner Tochter einfach beibringen, ein guter Mensch zu sein", sagte er. "Wir hatten keine Bedenken."

Auch im Südosten Indiens hatten zwei Mütter eine ähnliche Idee - offenbar ermutigt von einem Arzt in einem Krankenhaus. So kamen Corona Kumar und Corona Kumari zur Welt.

"Ich sagte ihnen, es würde ein Bewusstsein für die Krankheit schaffen und das Stigma beseitigen", sagte der Arzt S.F. Basha. "Zu meiner Überraschung waren sie damit einverstanden."

Unübertroffen ist allerdings die Namensgebung eines Wanderarbeiter-Paares im Nordosten Indiens: Die beiden waren wegen der Ausgangsbeschränkungen tausende Kilometer von ihrer Heimat im Wüstenstaat Rajasthan, als Manju Bauri ihren Sohn zur Welt brachte.

Der Name war schnell gefunden: "Wir nannten ihn Lockdown, weil wir uns an all die Probleme erinnern, mit denen wir in dieser schweren Zeit konfrontiert waren", sagte der Vater Sanjay Bauri örtlichen Medien.

Sprecher: Magier Roy Horn mit Coronavirus infiziert

09:42 Uhr: "Siegfried & Roy"-Magier Roy Horn hat sich seinem Sprecher zufolge mit dem Coronavirus infiziert. "Wir können bestätigen, dass Roy Horn positiv auf das Virus getestet worden ist, das Covid-19 hervorruft", zitierten mehrere US-Medien eine Mitteilung des Pressesprechers.

Der 75-Jährige, der von einem Tiger-Angriff im Jahr 2003 schwer gezeichnet ist, spreche gut auf die Behandlung an, hieß es weiter. Das Duo ließ über den Sprecher Grüße an alle ausrichten, die von der Pandemie betroffen sind.

"Siegried & Roy" sind für ihre Auftritte mit weißen Tigern und Löwen weltbekannt. Ihre Karriere endete im Oktober 2003, als ein Tiger Roy Horn bei einer Vorstellung schwer verletzte. Von dem schwerem Blutverlust, Schlaganfällen und einer Gehirnoperation nach dem Unfall konnte sich Horn nie mehr vollständig erholen.

Zahl der Corona-Toten in den USA übersteigt US-Opferbilanz des Vietnamkriegs

08:05 Uhr: Die Zahl der Todesopfer in den USA durch das Coronavirus hat nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität inzwischen die Zahl der während des Vietnamkriegs getöteten US-Bürger überschritten. Bis Dienstagabend starben 58.365 Menschen in den USA nach einer Infektion mit dem Coronavirus, wie die Universität in Baltimore mitteilte. Während des Vietnamkrieges wurden laut dem US-Nationalarchiv 58.220 US-Bürger getötet.

Die USA sind inzwischen das am schwersten vom Coronavirus betroffene Land der Welt. Bislang wurden dort mehr als eine Million Infektionen nachgewiesen, ungefähr ein Drittel aller weltweit diagnostizierten Fälle.

Rätselhafte Blutgerinnsel bei COVID-19-Patienten

07:19 Uhr: Blutgerinnsel sind nicht nur für die Gliedmaßen gefährlich, sondern können ihren Weg auch in die Lunge, das Herz oder das Gehirn finden und so Lungenembolien, Herzinfarkte und Schlaganfälle verursachen. In einer vor Kurzem in der niederländischen Zeitschrift "Thrombosis Research" veröffentlichten Studie zeigte sich, dass es bei fast jedem dritten von 184 untersuchten Corona-Patienten thrombotische Komplikationen gab. Die Wissenschaftler bezeichneten diesen Anteil als "bemerkenswert hoch" – auch wenn extreme Folgen wie Amputationen selten sind.

Das Risiko einer Thrombose durch COVID-19 sei so hoch, dass Patienten "möglicherweise prophylaktisch Blutverdünner verabreicht werden sollten", schreibt ein Forscherteam um den New Yorker Arzt Behnood Bikdeli in der Zeitschrift "Journal of The American College of Cardiology". "Ich habe in meiner Karriere hunderte Blutgerinnsel gesehen, aber noch nie so viele anormale extreme Fälle", sagt Bikdeli.

Noch ist unklar, warum sich die Blutgerinnsel bei COVID-19 bilden können. Eine mögliche Erklärung ist, dass Menschen, die schwer erkranken, oft an Vorerkrankungen von Herz und Lunge leiden, durch die das Thromboserisiko bereits erhöht ist.

Bericht: Bundesregierung will Reisewarnung bis Mitte Juni verlängern

06:32 Uhr: Die Bundesregierung will die weltweite Reisewarnung wegen der Coronavirus-Pandemie einem Bericht zufolge bis Mitte Juni verlängern. Das berichtete der "Spiegel" am Mittwoch unter Berufung auf einen entsprechenden Beschlussvorschlag, den das Auswärtige Amt (AA) kurz vor der Kabinettssitzung unter den Bundesministerien abgestimmt habe. Demnach heiße es in der Beschlussvorlage, die bisher gültige Reisewarnung gelte "bis auf weiteres", mindestens aber bis Mitte Juni. Vor diesem Datum solle die Lage noch einmal neu bewertet werden, dazu wolle man sich vor allem mit den EU-Nachbarn eng abstimmen. Die Verlängerung soll laut "Spiegel" an diesem Mittwoch vom Kabinett verlängert werden, mindestens bis zum 14. Juni.

Dem Bericht zufolge lässt das Papier aus dem Auswärtigen Amt allerdings offen, ob Urlaubsreisen während der Sommerferien möglich sein werden, die in manchen Bundesländern schon Ende Juni beginnen. Wer allerdings über Pfingsten Ende Mai eine Auslandsreise gebucht habe, könne diese jetzt stornieren und sich auf die Reisewarnung berufen.

Die Reisewarnung werde damit begründet, dass in den nächsten Wochen keine normalen Reisen ins Ausland möglich seien, hieß es weiter. Laut dem AA sei weiterhin mit drastischen Einschränkungen im internationalen Luftverkehr und weltweiten Einreisesperren oder Quarantäneregelungen zu rechnen. Mit der Reisewarnung wolle man zudem die weitere Ausbreitung des Virus minimieren und vermeiden, dass deutsche Urlauber erneut massenhaft im Ausland stranden.

Merz: "Die Stimmung in der Bevölkerung kippt"

05:59 Uhr: Der frühere Unionsfraktionschef Friedrich Merz sieht einen Stimmungsumschwung in der Bevölkerung beim Kampf gegen das Coronavirus. "Schon jetzt ist zu sehen, dass die Stimmung in der Bevölkerung kippt", sagte der Kandidat für den CDU-Parteivorsitz dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Mittwoch). Er plädierte deshalb dafür, die Einschränkungen des öffentlichen Lebens vorsichtig zu lockern. "Eine behutsame Lockerung muss jetzt sein."

An diesem Donnerstag wollen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder über das weitere Vorgehen beraten. Die Bundesregierung hat die Hoffnungen auf weitreichende Beschlüsse aber bereits gedämpft. Merkel hatte zuletzt erklärt, die Auswirkungen der am 20. April begonnenen Lockerungen seien erst 14 Tage später abschätzbar, über weitere Schritte könne man daher erst am 6. Mai sprechen. Dann ist eine weitere Bund-Länder-Spitzenrunde geplant.

Merz mahnte die Bundesländer zu mehr Abstimmung. "Am wichtigsten ist aus meiner Sicht, dass möglichst einheitlich für alle Bundesländer entschieden wird", sagte er. "Es gibt regionale Unterschiede. Aber wo es immer möglich ist, müssen die Bundesländer gemeinsam vorangehen. Sonst werden die Leute verrückt." Föderalismus fördere Pluralität und eine breite Meinungsbildung. "Er stößt aber an seine Grenzen, wenn er willkürliche Unterschiede macht."

Bolsonaro: "Ich bin Messias, aber ich vollbringe keine Wunder"

03:41 Uhr: Der rechte brasilianische Präsident Jair Bolsonaro sorgt mit Äußerungen in der Coronakrise erneut für Aufsehen. "Und? Es tut mir leid. Was soll ich tun? Ich bin Messias, aber ich vollbringe keine Wunder", antwortete er vor der Präsidenten-Residenz in Brasília am Dienstag auf die Frage eines Journalisten zu den neuen, dramatischen Fallzahlen in Brasilien. Er spielte damit auf seinen zweiten Vornamen Messias an.
Das größte Land in Lateinamerika hatte 474 Todesfälle durch das Coronavirus innerhalb von 24 Stunden registriert. Das ist die höchste Zahl für diesen Zeitraum seit Beginn der COVID-19-Pandemie. Die Zahl der Toten im Zusammenhang mit dem Virus stieg damit auf 5.017 - und übertraf damit China, das offiziell 4.643 Tote registriert hatte. Die tatsächlichen Zahlen dürften unter anderem aufgrund fehlender Tests noch weitaus höher liegen. Krankenhäuser und Friedhöfe in verschiedenen Städten sind bereits an ihre Grenzen geraten.
Bolsonaro hatte das Coronavirus schon zuvor verharmlost. Er hält nichts von Einschränkungen und fordert eine Rückkehr zur Normalität. Im Streit über den richtigen Umgang mit dem Virus entließ der Rechtspopulist Gesundheitsminister Luiz Henrique Mandetta, der eine strenge Linie vertreten hatte. Der prominente Justizminister und ehemalige Korruptionsermittler Sergio Moro trat wegen Meinungsverschiedenheiten zurück. Auch aufgrund seiner Anschuldigungen eröffnete das Oberste Bundesgericht ein Verfahren gegen Bolsonaro.

Laschet dämpft Erwartungen an Spitzentreffen zur Coronakrise

02:08 Uhr: Ebenso wie Kanzlerin Angela Merkel und andere Länderchefs hat auch Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) die Erwartungen an das bevorstehende Bund-Länder-Gespräch zur weiteren Corona-Strategie gedämpft. "Wir haben uns gemeinsam darauf verständigt, über weitere Maßnahmen erst zu entscheiden, wenn wir valide Zahlen dazu haben, wie sich die ersten Öffnungen ausgewirkt haben", sagte Laschet den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwoch). "Da diese Zahlen am Donnerstag noch
nicht vorliegen, werden wir über mögliche größere gemeinsame Öffnungsschritte frühestens am 6. Mai sprechen können."

Wichtig bleibe aber die regelmäßige Abstimmung und Abwägung. "Die Bundesregierung hat ja gerade erst darauf hingewiesen, dass es aufgrund der unterschiedlichen Betroffenheit auch durchaus ein regional unterschiedliches Vorgehen geben kann", erläuterte Laschet. Er werbe aber auch weiter für Geschlossenheit: "Bei den zentralen Fragen im Umgang mit der Pandemie brauchen wir Geschlossenheit im Länderkreis. Ein gemeinsames Vorgehen sorgt für Verbindlichkeit und
Verlässlichkeit", betonte der Düsseldorfer Regierungschef.

US-Vizepräsident Pence verzichtet bei Klinikbesuch auf Maske

00:27 Uhr: US-Vizepräsident Mike Pence hat ungeachtet einer entsprechenden Vorschrift bei einem Klinikbesuch in der Coronakrise keine Atemschutzmaske getragen. Auf Videos war zu sehen, wie Pence am Dienstag am Bett eines Patienten in dem Krankenhaus in Rochester im US-Bundesstaat Minnesota stand. Alle Personen um ihn herum hatten Nase und Mund mit Masken bedeckt. Die Mayo Clinic schrieb auf Twitter, Pence sei vor seiner Ankunft über die Richtlinie zum Tragen von Masken informiert worden. Wenige Minuten nach der Veröffentlichung des Tweets wurde dieser wieder gelöscht.

Seit Mitte April verlangt die Klinik von allen Patienten und Besuchern, eine Atemschutzmaske zu tragen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen.

Vizepräsident Pence leitet die Corona-Arbeitsgruppe des Weißen Hauses. Die Gesundheitsbehörde CDC empfiehlt seit Anfang April, dass im Kampf gegen das Coronavirus auch gesunde Menschen ohne Symptome Stoffmasken in der Öffentlichkeit tragen sollten. Dies gelte vor allem für Situationen, in denen es schwierig sei, stets genügend Distanz zu anderen Menschen zu halten.

Pence sagte am Dienstag mitreisenden Journalisten zufolge zu seinem Verzicht auf eine Maske, als Vizepräsident werde er regelmäßig auf das Coronavirus getestet, ebenso wie sein Umfeld. Und da er nicht infiziert sei, habe er gedacht, der Besuch sei eine gute Möglichkeit, um mit Forschern und Klinikpersonal zu sprechen und ihnen für ihre Arbeit zu danken.

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Mit Material von dpa, afp, sid und apa.
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